Darf ich nicht?Oder will ich nicht?

  • Hallo,
    ich lese hier immer wieder in verschiedenen Beiträgen die Worte,ich darf keinen Alkohol mehr trinken!

    Ich würde gerne einmal eure Meinungen dazu hören!

    Meine wäre,dürfen tue ich alles,wer sollte mir es denn verbieten?

    Ich bin Alkoholiker,und WILL nicht mehr trinken,so heisst es bei mir,die Worte,ich darf nicht mehr,hören sich bei mir an wie Verzichtsgedanken,
    oder sind sie vieleicht eine Form,falscher Ausdrucksweisen?

    Wie sind eure Meinungen dazu?

    Gruß Andi

  • Hallo Andi,

    wenn ich mir darüber mal so Gedanken mache,ist es vielleicht oft auch nur eine falsche Art sich auszudrücken.

    Mein Tiefpunkt war für mich so,daß ich am Anfang sagen mußte,"ich DARF nicht mehr trinken...damit ich nicht ganz ganz tief falle...mit Arbeitsplatzverlust,Morgens trinken,richtig alkoholbedingten körperlichen Krankheiten usw.

    Und aus diesem"Darf nicht" wurde dann ein "WILL nicht" oder "Brauch nicht" mehr zu trinken,was für mich eigentlich den selben Sinn hat.
    Ich bin froh,daß ich nicht mehr trinken "BRAUCHE",weil ich keinen Alkohol mehr "WILL".

    Liebe Grüße
    Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Moin moin !!!

    Jawoll , das sehe ich genau so.

    Wenn Bekannte oder Arbeitskollegen, wer auch immer sagen, " Ach ne , Du darfst ja nichts trinken ".
    Dann sage ich immer , Wieso ,? ich bin 18 und zurechnungsfähig. Nur Heute da habe ich kein verlangen danach und werde deshalb etwas anderes trinken.
    Denke auch, das da bei den meisten Leuten doch der Verzichtsgedanke eine endscheidende Rolle spielt. Die Masse der Nichtabhängigen , kann sich einfach nicht vorstellen das es kein Verzicht sein muss , eben keinen Alkohol zu trinken. Dazu ist die Droge einfach noch zu präsent und gesellschaftsfähig.
    Man wird doch von Kindesbeinen an daran " gewöhnt " , wer kennt ihn nicht den Spruch: Was möchten Sie trinken ?
    Also für mich kann ich sagen, " Ich möchte Heute keinen , Alkohol trinken."

    Viele liebe Grüsse von Bernd

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Hallo Andi,

    Ich möchte Leben und das kann ich nur ohne Alk. Wobei dieses kann bei mir nichts mit Verzicht zu tun hat, da ich aus meiner Kindheit und den vielen Trinkpausen mein Leben kenne, und ich für mich weis, das ein Leben ohne Alk schöner ist. Denn nur aus diesen Zeiten kenne ich das Wahre Leben,
    was ich auch wieder zu 100% haben möchte, mit allem was wirklich dazugehört, und dazu zählt der Alkohol nicht.

    Da ich aber erst am Anfang meines neuen wahren Lebens stehe, und auch aus meiner eigenen Erfahrung weis, das ich bisher immer wieder auf den Alk zurückgegriffen habe, was natürlich viele Gründe hatte, möchte ich diesmal vorsichtiger sein als bisher.

    Ich möchte ein Leben ohne Alk leben, aber dazu muss ich mich an gewisse Grundregeln halten. Tue ich dies nicht, wie bisher, weis ich für mich das dies nicht funktioniert und es ganz schnell kein Leben mehr wäre.

    Ich möchte ein zufriedenes Leben ohne Alk erreichen, also muss ich etwas dafür tun, täglich, auch wenn ich das manchmal vielleicht nicht möchte, weil es mir eventuell mal schlecht geht, oder zu gut.
    Ich darf nicht übermütig werden, weil ich weis, das das für mich nicht gut ist, ich möchte aber auch nicht übermütig werden, also muss ich etwas dafür tun, egal wann und wo.

    Ich muss viele Dinge verändern, um nicht wieder in den Sumpf zu gelangen, ich will da nicht mehr hin, da für mich unter dem Sumpf gleich die Hölle beginnt, ich möchte das nicht mehr erleben, also muss ich etwas dafür tun.

    Lange Rede kurzer Sinn, ich möchte alles richtig machen diesmal, und da hilft es mir persönlich, wenn ich mich zu manchen Dingen auch ein bisschen zwinge. Ich muss mich manchmal selbst zwingen zu irgendetwas, aber nur so lange, bis ich den Sinn oder Unsinn verstanden habe. Ab dann, tue ich es gerne oder gar nicht.

    Viele Grüße, Alex

    ....ich lebe lieber ungewöhnlich...

    "Das letzte Mal Alkohol getrunken am 12.02.2007"

  • Hallo Andi,

    ich möchte mich hier dem geschriebenen von kiki anschliessen.

    Das teilt sich.

    Auch bei uns in der SHG hat sich die Formulierung "ich darf keinen Alkohol mehr trinken" schon sehr oft als eine nur unglückliche Ausdrucksweise herausgestellt.
    Fallen bei uns solche Sätze, korrigieren wie da grundsätzlich auch immer sofort, um dahinter zu steigen, was betreffende denn jetzt damit ausdrücken wollten, oder ob noch nicht genügend Erkenntnisse da sind.

    Wenn sich dann herausstellt, das etliche da immer noch am eiern und am verbagatellisieren sind, stoßen wir bei uns in der Gruppe fast immer genau in den dazugehörigen Themenbereich, über den Karsten hier schreibt, nämlich den persönlichen Tiefpunkt.

    Entweder ist der Tiefpunkt bei vielen dann noch nicht erkannt, empfunden und auch noch nicht erreicht worden.

    Da werden dann sehr oft noch sehr viele unnötige Runden gedreht.

    Ich habe mir da ja selbst lange genug was vorgemacht und dabei viel kostbares verloren, z. B. an LEBENSZEIT

    Einen schönen Sonntag noch!

    LG Heiko

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich darf nicht kenne ich aus meiner Saufzeit. Wenn ich Auto fahren musste habe ich gesagt, ich darf keinen Alkohol trinken. Da war natürlich ein Verzichtsgedanke da. Heute sage ich ich trinke keinen Alkohol. Nicht ich darf nicht oder ich muss nicht, sondern ich trinke ihn nicht. Ich habe auch von Anfang an meiner Abstinenz gesagt: Ich werde ab heute keinen Alkohol mehr trinken. Damit waren alles Hintertüren zu.

    Liebe Grüße

    Caruso

    Lasse niemals die Menschen fallen, die Dich tragen. Caruso 11/06

    Stuff you died but I don`t cry, my life still starts it`s not a try.
    Caruso 2006

  • Hallo an Alle,

    ........die Stufe " Darf ich nicht ? " habe ich nicht gehabt, das hört sich für mich so an, als wenn ich die Verantwortung abgeben würde,
    dann ! würde ich fragen : " Darf ich, oder darf ich nicht ?

    Ich will nicht ! TRINKEN, waren meine Anfänge.

    Ich will -, und kann ! nicht mehr Trinken, war ein Montag morgen, an dem ich den "Schluck" Rotwein immer und immer wieder erbrach,
    bis er schließlich endlich vom Magen angenommen wurde, und mein Zittern und meine Übelkeit vorerst beendete.

    Das war MEIN PERSÖNLICHER TIEFPUNKT, tiefer WOLLTE ich nicht !
    Nicht jeder muß für diese Erkenntnis, erst in der "Gosse" gelandet sein.

    HEUTE, nach 1 Jahr durchleben aller Jahreszeiten, Höhen, Tiefen und Krisen, kann ich sagen: Ich BRAUCHE nicht mehr zu Trinken !

    Der Weg dorthin hat sich gelohnt, und hört nie auf !

    Liebe Grüße,
    Rose

  • Hallo ihr Alle,


    ich glaube, dass viele Leute die Formulierung mit "müssen" nicht unbedingt so meinen. Manche Leute sagen auch: "Ich muss heute abend um 8 noch ins Kino" und gehen doch bestimmt gerne und freiwillig.

    Ich selbst überlege aber auch sehr, wie ich sowas formuliere, weil es für mich einen Riesenunterschied macht.


    Was ich sage oder denke:

    Ich bin froh, keinen Alkohol (mehr) trinken zu müssen.
    Ich will keinen Alkohol (mehr) trinken.
    Ich möchte keinen Alkohol (mehr) trinken.
    Ich brauche keinen Alkohol (mehr) zu trinken.
    Ich trinke keinen Alkohol (mehr).


    Was ich nicht sage oder denke:

    Ich darf keinen Alkohol (mehr) trinken.
    Ich musste mit dem Trinken von Alkohol aufhören.


    Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Andi,

    ich habe über meine Formulierung vom 23.03. aufgrund dieses Beitrages nachgedacht.

    Ich habe das mit dem "dürfen" bei mir falsch formuliert.

    Ich bin froh nicht mehr trinken zu müssen und will auch nicht mehr.

    Manchmal sollte ich halt mal erst den Kopf einschalten, damit die Formulierung auch stimmt :oops: .

    LG Martin

  • Als ich mit einer Psychose, ausgelöst durch den Alkoholkonsum, so durchgknallt war, daß ich mit mehreren Promillen Auto fuhr. Mein toten Vater aus Slowenien holen wollte, alle Liebsten und Freunde Staatsfeinde Nummer eins wurden, ich glaubte mein zu Hause ist nicht mein zu Hause und noch nicht mal an meine Tochter denken konnte und mir die Angst im Nacken saß, daß ich gegen einen Baum fahren wollte, weil ich dachte die ganze Welt verfolgt mich. Nachts umherirrte und alle krank vor Sorgen waren und ich immer noch nicht aufhören konnte zu trinken.

    Nach Behandlung meiner Psychose, wollt ich dem ein Ende setzen.

    und so ist es für mich wie bei rose:

    Zitat

    Das war MEIN PERSÖNLICHER TIEFPUNKT, tiefer WOLLTE ich nicht !
    Nicht jeder muß für diese Erkenntnis, erst in der "Gosse" gelandet sein.

    Ich bin froh über jeden trockenen Tag den ich erleben darf. Und das ich diese Ängste dann nie mehr haben muß.

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Danke Sofie,
    Du hast mir aus der Seele gesprochen.
    "Die Gosse war irgendwie tief in mir drin!"
    Ich bin dankbar, dass ich nicht mehr trinken MUSS
    Gruß Sweety

    Es ist keine Schande krank zu sein.
    Es ist aber eine Schande, nichts dagegen zu tun!

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