• Guten morgen Aurora
    Ja man zieht ,,das alte Leben,, nicht aus wie schmutzige Unterwäsche, da kommt dann manchmal die Erinnerung,besondes wenn Dinge passieren so sind wie es ,,früher,, eben normal war.

    Nach dem Geburtstag von meiner Tochter (als mein Bauch zwickte vom durcheinander Essen) fuhr ich noch auf dem Heimweg kurz beim Einkaufscenter vorbei und wen sah ich da zufällig,den Sohn meines ex vor dem Getränkeshop.
    Nun dachte ich mir kann der andere auch nicht weit sein,ich schaute über den Parkplatz und da stand er am offenen Wagen,bereit das Leergut umzuladen.............
    Es waren einige 100 meter Entfernung zwischen uns ,aber auch er hatte mich gesehen(das erste Mal seit der Trennung letzten Sept.)
    Ich horchte in mich rein ,ob es irgendwas in mir auslöst.................und entschied mich dann erst in ein anderes Geschäft zu gehen was mich nach links führte (Getränkeladen rechts) Ihm direkt über die Füße laufen wollte ich nun grad nicht.
    Kurze Zeit später ,traf ich dann den Sohn im Lebensmittelladen nochmal ,,ihn,, allerdings nicht.
    So fuhr ich mit meinem Bauchgrummeln und einigen Gedanken nach Hause.
    Ok er hatte leer gegen voll getauscht (getränkekisten)wie früher und ich dachte mir so ,gut das ich diesmal konsequent geblieben bin (mit dem Kontaktabbruch)
    Am Folgetag traf meine Tochter ihn zufällig und er verwickelte sie in ein längeres Gespräch.da sie einen Stand auf dem Trödelmarkt hatte war sie müde und erschöpft,hörte seinen Schilderungen von einer Oltimerveranstaltung nur halbherzig zu,bis er plötzlich von mir sprach.
    Er erzählte alltägliches,also nix besonderes aber so als ob wir noch zusammen wären.....??!!
    Leztes Jahr waren wir auf dieser Veranstaltung zusammen ,da war er gerade aus der Entgiftung(er war klar und es war eine kurze, gute Zeit)
    Jedenfalls war meine Tochter sehr erschrocken das er so erzählte als wären wir noch ein Paar.
    Ich dachte und denke mir bis jetzt,ob das schon die ,,Zustände,, sind ,die letztes Jahr seine Psychaterin befürchtete?
    Das ist meine einzige Erklärung für sowas und ehrlich Aurora,es gab ja letztes Jahr schon einige ,,Merkwürdigkeiten,, in seinem Verhalten (Kopf) wenn ich mir jetzt vorstelle wie der langsam ,,verblödet/den Verstand verliert ,, (sorry für den harten Ausdruck)........alles nur weil er weitersäuft,,,,,,,,,,,,,,,,oh man.

    Jetzt bin ich zwar allein ,was auch nicht immer schön ist ,aber alles ist besser als bei so einer Entwicklung daneben zu stehen.

    Gut das ich das nichtmehr hautnah miterlebe.
    LG R..

  • Ja und Ostern hab ich gestern mit den Kindern und Enkelkind verbracht,ist immer etwas schwierig alle zusammen zu kriegen weil mein Enkelkind Allergien hat z.b. auf Tiere und wir alle Tiere haben zudem mein Sohn in einer anderen Stadt wohnt.
    Aber wenn wir zusammen sind ist es immer schön.
    Enkelkind ist Meister im Geschenke suchen,ich konnte garnicht schnell genug die Kamera rausholen da hatte sie schon alles gefunden und eingesammelt.Ich hatte Kuchen gebacken, ,Exschwiegersohn hatte Gulasch mitgebracht also war auch für das leibliche Wohl gesorgt.
    Es war ein schöner Tag.
    Nun rückt die Hochzeit meines Sohnes immer näher und auch die Nervösität/Vorfreude steigt.........
    und es ist dank des schönen Wetters Gartenzeit,was mir immer soooo gut tut.
    Noch ist das Unkraut schneller als ich ...lach ..aber ich bleibe dran....
    LG R..

  • Hallo Aurora!

    Zitat

    Bei irgendwann einem der nachfolgenden Biere kam auf einmal eine alte, innere Aggression in mir hoch. Geschockt . Genau wie damals. Am liebsten hätte ich ihm das Bier weg genommen und mit ihm rumgezickt, wie früher.

    Das finde ich doch normal dass du so reagiert hast. Wir bearbeiten zwar unsere Erlebnisse aber ab und zu blitzt doch wieder die unangenehme Erinnerung auf.

    Mein Ex wollte unbedingt Ostern vorbeikommen da mein Sohn zu Besuch war, der hat aber den Kontakt abgebrochen. Als ich "Nein" sagte hat er auch so blöde reagiert, er sollte sich mal lieber Gedanken machen warum es so weit gekommen ist.

    Ich fühlte mich ganz kurz wieder in alte Zeiten versetzt aber nur kurz. Dann habe ich reagiert und gesagt dass er mich damit in Ruhe lassen soll und das Gespräch beendet.

    Manchmal denke ich so ganz wird man dieses schlechte Gefühl nie wieder los.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo,

    liebe Renate, liebe Speranza, vielen Dank dafür, dass ihr eure Gedanken hier gelassen habt!

    Nein Renate, du hast Recht, das alte Leben kann ich nicht ausziehen. Obwohl ich manchmal das Gefühl habe, manche können das, das ist dann aber Verdrängung. Mein Exmann ist Meister darin... Nur mal am Rande. Das konnt ich mir jetzt nicht verkneifen :wink: . Ich bin da sehr bewusst und schaue, warum ich so oder so eben handel. Das hat mir schon auch viel gebracht. Zu erkennen, warum ich so ticke, wie ich eben ticke.

    Auf alle Fälle ist es gut, merkst und sagst du ja auch, dass es vorbei ist. Dieses Leben mit einem Abhängigen. Es kann einfach kein zufriedenes selbstbestimmtes Leben sein mit einem Menschen, der abhängig ist. Abstand ist da echt das Beste! Ja, du bist alleine... aber das warst du ja im Prinzip während der Beziehung ja auch, oder? Also bei mir war das so.

    Ja, Speranza, das sind so die alten Muster, die da im Gehirn so tiefe und schön gerade Bahnen haben, dass sie bei einem bestimmten Reiz sofort wieder losrasen und funktionieren. Das ist nicht steuerbar, das passiert einfach. Was ich aber steuern kann ist, dass ich es bemerke und dann mein neues Muster dagegen halte. Meine neuen Gedanken. In der Hoffnung, dass über die alten und gut ausgefahrenen Gehirnbahnen mal Gras wächst. Und sie nicht mehr ganz so gut funktionieren.

    Jo, da bin ich ganz voller Hoffnung, das klappt, ich merke es ja schon.
    Es tut gut zu wissen, dass ich mit diesen ollen Dingern nicht alleine bin, sondern es anderen Menschen ähnlich geht.

    Einen schönen Tag allen
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora
    du schreibst:
    Ja, du bist alleine... aber das warst du ja im Prinzip während der Beziehung ja auch, oder? Also bei mir war das so.
    ----------------------------------------------------------
    Als ich vor 25 jahren meinen damaligen Ehemann verlies,war ich ja auch Mutter von 2 Kindern nur als ich dann mit ihnen in der eigenen Wohnung alleine war,fühlte sich das plötzlich gaaaaz anders an,ich hatte plötzlich ein Bewußtsein dafür ,das ich jetzt für die Beiden die Verantwortung (alleine) trage.
    Getan hab ich das ja vorher auch schon nur war mir das in der Ehe nicht so bewußt,da war diese (trügerische) Sicherheit dieses ,,wir,, (also Vater und Mutter)

    Ebenso war es nach der ersten Trennung vom xy,plötzlich hatte ich dieses Bewußtsein von ,,allein,, und das machte mir zu Anfang ganz schön Angst,es dauerte bis ich begriff und spürte das jeder Mensch im Grunde allein ist,im Grunde sein Leben lang ,alle die dazukommen ,sind Wegbegleiter nicht mehr und nicht weniger.
    Die Erkenntnis machte mir große Angst ,inzwischen lebe ich ganz gut damit.
    Wenn ich hier lese ,wie schnell manche wieder auf Partnersuche sind (sich verbandeln) frage ich mich ,,haben die dieses Bewußtsein auch oder ist es der Versuch das ,,Alleinsein,, schnell wieder zu beenden oder den eigenen Selbstwert zu testen.
    Ich suche nicht aktiv und sollte es sich nochmal ergeben schaue ich inzwischen sicher ganz anders drauf,ob und mit wem ich mich einlasse.

    LG R..

  • Zitat

    Wenn ich hier lese ,wie schnell manche wieder auf Partnersuche sind (sich verbandeln) frage ich mich ,,haben die dieses Bewußtsein auch oder ist es der Versuch das ,,Alleinsein,, schnell wieder zu beenden oder den eigenen Selbstwert zu testen.

    Ich denke nicht, dass sich das pauschalisieren lässt. Dafür brauch ich nur mich selbst anschauen.

    Was zukünftige Partnerschaften angeht, fühl ich mich extrem ambivalent.

    Die eine Richtung ist - jetzt werd ich mal perfekt alleine glücklich und dann kann ich mir auch den perfekt alleine glücklichen partner für die perfekte partnerschaft suchen in der beide sowas von unabhängig sind, dass im Grunde nichts was eine Partnerschaft ausmacht existent ist und Beide sich selbst so glücklich machen dass ihnen der Partner am Hintern vorbei geht. :D

    Die andere ist - ich sehne mich nach einer Partnerin. Was hauptsächlich damit zu tun hat, dass ich im Grunde seit 10 jahren allein bin. Trotz xyz.

    Betracht ich den ganzen Kram ständig und immerzu mit der Co-Brille, finde ich ständig nur Argumente die gegen eine Partnerschaft sprechen.

    Deswegen hau ich einfach die Co-Brille in den Mülleimer und leb mein leben.

    Wenn die Richtige mir über den Weg läuft werd ich's merken. Und dann lass ich's drauf ankommen.

    Ich wäre schlicht und ergreifend blöd wenn nicht.

    Ich hab nicht 10 Jahre Einsamkeit überstanden um nachher gewollt einsam zu sein.

    Das einzige was ich ändern möchte ist - keine Beziehung mehr erzwingen wollen, wo sich von allein gar keine ergibt weil der Andere viel zu beschäftigt mit sich selbst ist.

    Der Rest soll mal schön so passieren wie er passiert.

  • Hallo Kaleu
    du schreibst:
    Ich hab nicht 10 Jahre Einsamkeit überstanden um nachher gewollt einsam zu sein.
    -----------------------------------------

    Und das trifft es auch bei mir,es ist nicht mein Endziel allein zu bleiben.
    Ich bin ein Gefühlsmensch und das wird sich auch nicht ändern,jetzt allerdings mit offenen Augen.
    Noch nie habe ich eine Beziehung mit den Kopf geführt/gesucht so nach den Kosten/ Nutzen Plan.
    Ich habe immer aus dem Herzen entschieden,den Verstand manchmal weggedrückt.
    Vor xy war ich 4 jahre (gewollter) Single und dann stand er vor mir und mit ihm dieses übergroße ,,sich zuhause/angekommen sein,, zu fühlen,wie zwei Puzzleteile die perfekt passen.....
    Ihm ging es ebenso.
    Wenn das mit Alkoholiker und Co nun so stimmt haben sich da 2 ,,kranke /bedürftige,, Menschen gefunden....?!
    Mit total verschobenen Grenzen?

    Aktuell bin ich allein wäre aber auch offen das zu ändern. hab aber kein Schild um den Hals mit der Aufschrift ,,zu haben/auf der Suche ,,
    Was ich mit meinem Eintrag viel eher meinte ,das manche (frauen) ,die sich von ihrem xy getrennt haben,sich schnell wieder verbandeln,manche auf biegen und brechen und da machte ich mir Gedanken ob das wirklich klappen kann oder ob das der Versuch ist seinen Marktwert zu testen (mangelndes Selbstwergefühl?)oder auf keinen Fall mal ne Weile alleinzusein und hinzuschauen (auf sich selbst)

    LG R..

  • Zitat

    Was ich mit meinem Eintrag viel eher meinte ,das manche (frauen) ,die sich von ihrem xy getrennt haben,sich schnell wieder verbandeln,manche auf biegen und brechen und da machte ich mir Gedanken ob das wirklich klappen kann oder ob das der Versuch ist seinen Marktwert zu testen (mangelndes Selbstwergefühl?)oder auf keinen Fall mal ne Weile alleinzusein und hinzuschauen (auf sich selbst)

    Und selbst wenn. Das entbindet ja nicht davon, trotzdem dazu zu lernen. Hat man's vorher nicht, knallt es in der kommenden Partnerschaft an den gleichen Stellen wieder. Vor sich selbst abhauen funktioniert nunmal nicht.

    Das klappt weder alleine noch mit Partner.

    Was soll's also.

    Es wäre genauso größenwahnsinnig von sich selbst anzunehmen, man könne lernen wie man sich selbst in einer Partnerschaft verhalten würde, wenn man keine Partnerschaft hat. Und wenn ich anfange mir gedankliche Listen zu machen, wie ich oder der Partner zu sein hat, kann ich's auch gleich lassen.

    Rückblickend betrachtet habe ich mit xyz nicht wirklich viel verkehrt gemacht. Ausser auszublenden, dass es nicht funktioniert und ich es mit Gewalt zusammenhalte und sobald ich das lasse, es auf jeden Fall zerbricht.

    Das weiss ich heute. Ich weiss nicht, ob in der nächsten partnerschaft, ich den gleichen Mumpitz wieder anfange. Woher denn? Dafür muss ich's ausprobieren. Ich weiss aber, da muss ich drauf aufpassen. mehr kann ich doch sowieso nicht tun.

    Knöpfe die ich habe sind nicht weg, nur weil keiner da ist, der drauf drückt. Und die Nächste wird noch auf etliche davon drücken. Ohne dass das zwangsweise bedeutet, dass ich oder sie krank wäre.

  • Hallo,

    liebe Renate, ich gebe dir Recht, wenn du sagst, das Alleinesein hat sich ganz anders angefühlt, als du getrennt warst. Das ging mir auch so. Eine meiner Ängste vor der Trennung war ja, dass ich dann eben "eine Getrennte" wäre, ohne Mann, jeder mein Scheitern sehen könnte oder denken könnte, ich hätte keinen abgekriegt :shock: . Ich habe für meinen Selbstwert meinen Exmann gebraucht, lange Jahre, und dafür in Kauf genommen, was eben ich in Kauf nehmen musste als Preis dafür, dass ich eben eine Ehefrau sein konnte. Seine Sucht.

    Als ich alleine lebte, fühlte sich das plötzlich gar nicht mehr so schlimm an. Ich war nur froh, endlich meine Ruhe finden zu können. Und eine neue Beziehung wollte ich schon noch mal, irgendwann, aber zuerst hatte ich genug mit mir selbst zu tun.

    Ich war noch nicht mal 1/2 Jahr getrennt, als mich der Dante hier aus dem Forum fragte, ob ich Lust hätte, mit ihm ab und an zu Veranstaltungen zu gehen. Das stürzte mich erst mal in Ängste. Was wollte der von mir? Und vor allem, wollte ich das? Ich interpretierte da gleich sonst was rein, dabei wollte er nur mit mir ab und an zu Veranstaltungen gehen.

    Ich überwand meine Vorbehalte, irgendwann fragte er, ob ich mit in die Oper käme. Das reizte mich doch zu sehr. Und ich traf mich mit ihm. Und ab da gingen wir ab und an zu Veranstaltungen und wurden gute Freunde. Ich, die Co, er der Alki...

    Hui, wie geht das? Habe ich mir gleich ein neues "Opfer" zugelegt? Ich dachte schon drüber nach. Aber wir waren gute Freunde, mehr nicht. Wir respektierten uns mit unseren "Macken", er mich mit meiner Coabhängigkeit, die ich aber schon erkannt hatte und dabei war (und bin), diese Muster eben still zu legen. Ich ihn auf seinem Weg in eine zufriedene Trockenheit.

    Oh ja, ich hätte dann schon gerne einen neuen Partner gehabt, hatte aber auch Angst, mich zu früh wieder zu binden. Und der Dante als Partner kam nicht in Frage. Weil wir auch gute Freunde waren (und sind, er ist mein bester Freund). Und er sah mich auch nicht als Objekt seiner Begierde.

    Bis - ja bis es bei mir zumm gemacht hat. Und ich Dante mit ganz anderen Augen gesehen habe. Und dann habe ich es ihm einfach gesagt. Und er war plötzlich gar nicht abgeneigt... :wink:

    Am Sonntag haben wir 3. Hochzeitstag... :D

    Ich habe es nicht bereut, mein Glück mit den Händen gegriffen zu haben. Ich hatte schon am Anfang Angst, dass ich einen Fehler mache. Dass mir wieder das Gleiche passieren würde wie mit dem Ex. Vor dem Saufen hatte ich komischerweise nie Angst, ich kenne Dante nur nüchtern, er ist ja nicht "mein Alki". Ich hatte eher Angst vor Verletzungen, dass mir wieder Dinge passieren, die mich zerstören könnten. Und ich hatte Angst, wieder meine altvertrauten Muster zu leben.

    Aber ich merkte dann, dass ich doch auch sehr viel achtsamer geworden war. Dass ich aus meiner ersten Ehe und dem ganzen Desaster doch auch meine Erfahrungen mitgenommen hatte. Und nun ganz anders mit der Partnerschaft umgehen kann. Und auch Dante ist ja ein anderer Mensch als mein Exmann (was sehr gut ist :wink: ). Selbst äußerlich gesehen, ein völlig anderer Typ.

    Ganz ehrlich, ich habe nichts bereut. Ich weiß, was ich niemals mehr haben will! Einen Partner, der mich mit Füßen tritt. Der säuft. Ich weiß, dass ich meine Grenzen ziehen kann, inzwischen. Ich weiß, dass ich mir vertrauen kann.

    Lieber Kaleu, ich freue mich sehr, dich hier anzutreffen in meinem Fädchen :D . Mit deinem Beitrag kann ich sehr viel anfangen!

    Ich habe mich getraut, damals, vor gut 5 1/2 Jahren (dazu kommt noch das Jahr, in dem wir ab und an und immer öfter zu Veranstaltungen gegangen sind). Bereut habe ich es nicht. Meine alten Muster und Ängste kommen aber immer auch wieder mal hoch. Dante und ich reden. Wir reden darüber. Ich über meins, er über seins, wir über uns. Das ist wichtig, denke ich. Es kann also klappen, warum nicht?

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Huhu,

    heute Nachmittag fliegt die Enkelin mal wieder über's Wochenende bei uns ein, das ist immer soooo schön :D . Obwohl ich morgen früh arbeiten muss... Egal, wir werden ein gutes Wochenende haben.

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Aurora
    Deine neue Liebe klingt so schön(real)so könnte ich mir das für mich auch nochmal vorstellen.
    Aktuell genieße ich den Garten und da sind natürlich auch andere Menschen (zwinker)
    Beide direkten Nachbarn sind Männer (verh. und im Rentenalter)der eine sehr korrekt ,sein Garten sehr! ordentlich,der andere eher locker (er liebt auch sein Unkraut,lach.....)beide Frauen habe ich noch nie dort gesehen.
    Ich mit viel Liebe zum Garten aber eher nicht so erfahren wie die beiden,sie sind schon immer Schrebergärtner,das ist für mich die perfekte Mischung,beide sind sehr hilfsbereit.
    Auch mit einigen anderen Nachbarn gibt es inzwischen einen schönen Kontakt.
    Genauso hatte ich mir das vorgestellt als ich vor fast 2 jahren so sehr um diesen Garten gekämpft habe.
    Und dann gibt es noch einen ledigen Mann wo ich manchmal denke ,,der könnte mir gefallen,,......schmunzel
    Allerdings wissen ja alle das mein ex Alkoholiker ist und manchmal denke ich das wäre ein Makel für mich (als mögliche Partnerin?)

    Mein Enkelchen ist schon sehr aufgeregt wegen der Hochzeit,sie wird ein langes Kleidchen tragen in weiß mit lila Blüten(wie ein Brautkleid) und in wenigen Tagen ist es ja schon soweit.
    Ich mache mir eher Sorgen wegen der langen Autofahrt,das lange sitzen ist so garnichts für meine kranken Beine.
    Aber ich möchte natürlich dabei sein wenn mein ,,Kleiner,, ja sagt.
    So gleich gehts wieder in den Garten,heute nacht hat es endlich mal geregnet,das war für die Pflanzen höchste Zeit, ich gieße schon seit einiger Zeit weil vieles schon in der Blüte steht und die Erde knochentrocken war.

    LG R..

  • Hallo,

    liebe Renate, ja, meine neue Liebe klingt schön und ist schön. Aber dafür tu ich auch was. Ich beobachte mich. Ich merke, ich rutsche schon auch in alte Muster. Grenzen meinem Mann gegenüber zu ziehen fällt mir schwer. Ich muss aufpassen, mich nicht zu verlieren. Denn das will ich nie mehr! Am Anfang unserer Beziehung, viele Monate lang, fiel mir das viel leichter als jetzt. Wo wir sehr vertraut sind, sehr innig. Je näher ein Mensch mir ist, desto schwieriger fällt es mir, Grenzen zu setzen.

    Das Gute aber ist ja, dass ich das weiß. Inzwischen. Ich bin dann in der Lage, mich wieder gerade zu rücken. Oder es auszusprechen. Wie schwer mir auch mal was fällt, also ein "nein" zum Beispiel. Ehrlichkeit und Klarheit sind da sehr wichtig. Und Dante ist auch einer, der mich "fordert", "ich" zu sein. Ein Weibchen, was ihm mit Kulleraugen überall hin bedingungslos folgt, will er gar nicht. Das gibt wichtige Reibungspunkte dadurch!

    Letztens war z.B. eine Situation, wo ich wie in alten Zeiten unklar war und rumgeeiert habe. Um ihn nicht zu verletzen, um es ihm Recht zu machen. Wo ich mich zurück gestellt habe und mich nicht getraut habe, meine eigene Meinung klar zu formulieren, ihm gegenüber und auch jemand anderem. Und er dadurch auch keine klaren Entscheidungen für sich treffen konnte.

    Da gab es schon auch dann eine Diskussion. In der ich gewissermaßen dazu "gezwungen" wurde, endlich klare Stellung zu beziehen. Zu mir zu kommen. Und das konnte ich dann endlich. Es war wie eine Erlösung... Und ich bin nun wieder bei mir, sozusagen.

    Warum schreibe ich das jetzt alles hier? Weil ich denke, eine Beziehung zu haben, die auf gegenseitiger Liebe und Wertschätzung liegt, fällt mir nicht in den Schoß. Es ist federleicht und beschwingt, aber auch voller Achtsamkeit mir selbst gegenüber. Ich habe das Glück, einen Mann zu haben, der ideal für mich ist. Mit dem das geht, weil er mich eben auch achtet in meiner Persönlichkeit.

    Ist das Glück? Ja und nein. Wäre er nicht so, wäre er nicht mein Mann, das weiß ich inzwischen ganz genau! Diese Typen, die ich früher hatte, inklusive meinem Exmann, so was kann ich nicht mehr gebrauchen. Dann lieber gar nichts.

    Es ist toll, dass du ein gutes Nachbarschaftsverhältnis hast! Egal, was da mal daraus wird. Oder nicht :wink: . Du fühlst dich wohl auf deiner grünen Oase. Und kannst dich dort im wahrsten Sinne des Wortes erden. Alles andere kommt dann von ganz alleine...

    Zitat

    Allerdings wissen ja alle das mein ex Alkoholiker ist und manchmal denke ich das wäre ein Makel für mich (als mögliche Partnerin?)


    Wieso meinst du das? Was hat dein Ex damit zu tun, was andere über dich denken könnten? Wobei du das ja eh nicht beeinflussen kannst, was andere für ein Bild über dich haben oder denken.

    Ich hoffe, die Hochzeit ist wunderschön! Oder war sie schon? Egal, Hochzeiten sind schön! Und dass deine Kleine aufgeregt ist, kann ich mir vorstellen. Vor allem wegen des Kleidchens :lol: . Meine Süße ist ja auch so eine, die gerne Kleidchen trägt. Und trotzdem klettert sie auf Bäumen rum wie ein Lausbube :lol: , auch mit Kleidchen... :shock: . Am Sonnabend waren wir "Klackerschuhe" kaufen. Da hättest du sie mal sehen sollen und vor allem hören, wie sie die Straße entlang geklackert ist.

    Lieber Matthias, danke für die Glückwünsche! Und eine schöne Zeit haben wir, auf alle Fälle.

    So, und nun habe ich hier einen Roman verfasst. Auch gut.

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Deine Kleine mit den Klackerschuhen,herrlich ,das kann ich mir gut vorstellen.
    Die Hochzeit ist morgen und die Aufregung steigt.
    Ich werde dir in den nächsten Tagen ausführlicher schreiben.
    Liebe Grüße R..

  • Liebe Aurora

    auch Dir danke für Deinen Beitrag bei mir.

    Du hast so recht. Und es hat mir sehr gut getan, daß Du so ehrlich von Deiner Angst damals geschrieben hast.

    Von Deiner Beziehung zu Deinem Mann habe ich immer wieder gerne gelesen. Und es ist ein wichtiges und schönes Beispiel hier im Forum, das ihr uns mit auf den Weg gebt.

    Eine Beziehung in der beide aufeinander achten ohne sich selbst dabei zu verbiegen.

    Die alten Muster beschreibst Du gut und gerade bei uns Co ist ein Rückfall leider oft keine so offensichtliche Handlung
    wie ein Griff zum Glas.... sondern eine tief eingegrabene
    Überlebens-Strategie, die beinahe unwillkürlich auftauchen kann.

    Aber da Dein Mann das nicht mit Kußhand annimmt, sondern Dir zurückmeldet und Du selbst achtsam bist.... ist evtl. gerade so eine Aufmerksamkeit auch ein Mehr an Partnerschaft. Das die Qualität des miteinander Lebens steigern kann.

    Gerade ein konstruktiver Streit zeigt doch manchmal, daß der Andere uns als Persönlichkeit wahrnimmt und dazu Stellung bezieht. Eine Rückmeldung.... auch wenn sie mal keine Streicheleinheit ist. Das ist so wichtig. Gerade dann wenn das alte Co-Fahrwasser mit Perfektionismus, mit sich-klein-machen oder mich zu wenig Ehrlichkeit den eigenen Interessen gegenüber durchkommt. Wenn wir uns wieder unnötig passend machen oder für die Tatsache entschuldigen, daß wir unseren eigenen Platz auf dieser Welt brauchen.

    Ich glaube inzwischen, daß ich einen sehr wertvollen Menschen kennengelernt habe. Der genug Liebe und Geduld mit mir hat - der mich aber nie aufsaugen und auch nie achtlos wegwerfen wird. Der mich in meiner Selbstwahrnehmung fördert und Schwächen nicht ausnutzt, sondern mir hilft stärker zu werden.

    Ja. ich glaube so was habe ich gesucht. Ich glaube Du hast auch so eine Ehe und das finde ich sehr schön und freue mich für Dich. Danke nochmal für Deine Worte bei mir. Sie haben mir sehr gut getan.

    LG Nys

  • Hallo,

    liebe Nys, ich freue mich sehr über deinen Besuch hier bei mir und die Worte und Gedanken, die du da lässt :D !

    Ja, und ich freue mich, dass du einen Partner gefunden hast, der dich achtet und mit Wertschätzung behandelt. Eigentlich finde ich so etwas als selbstverständlich in Beziehungen, aber in der Realität ist das leider oft anders. Weil eben jeder auch mit seinen eigenen Macken daher kommt, zum Beispiel. Weil auch Dinge am oder mit dem Partner ausgelebt werden, die nichts mit Liebe in dem Sinne zu tun haben.

    Ja, es ist schön, dass es auch anders gehen kann!

    Und ich denke, das hat viel auch mit dem Umgang mit sich selbst zu tun. Was ich zulasse und was nicht. Wie andere Menschen eben auch mit mir umgehen bzw. sich überhaupt an mich annähern möchten.

    Deine Worte jetzt hier tun mir auch sehr gut.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo,

    am Wochenende ging es mir gar nicht gut. :( .
    Manchmal kommen zu viele Dinge auf einmal, und eine Situation auf meiner Arbeit hat mich vollends umgehauen. Nicht gut. Ich konnte mich gar nicht mehr einkriegen. :cry: .

    Ich habe nun darüber geredet, auch im geschlossenen Bereich hier darüber geschrieben und viele wertvolle Dinge erfahren. Und dann eben hier hat Kaleu was bei Teresa geschrieben. Über "wer Recht hat" und so. Das ist das letzte Stück zu meiner Lösung, sozusagen.

    Ja, es löst sich alles wieder auf. Ich bin froh, das alles nicht mehr im stillen Kämmerlein voller Groll zu bewegen. Das habe ich ja lange Jahre gemacht, damals. Mich verschlossen.

    Heute geht es mir ganz gut...

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo,

    momentan geht es mir eher blöd als gut :? . Es sind halt so viele Dinge in meinem Umfeld passiert. Viele Dinge, die mich beschäftigen. Kleine und große, die Masse macht es.

    Und da merke ich dann wieder, wie leicht meine alten Muster dann auf einmal wieder da sind... Aber wie ich es auch letztens im Fädchen von Girasole gelesen habe, es ist schon mal gut, sich dessen eben auch bewusst zu werden. Und das kann ich. Und dann geht da auch was zu verändern.

    Ich hatte und habe Probleme mit dem Menschen, der bei uns den Schichtplan macht. Alle haben ein Problem mit dem, weil er ständig was verändert, vergisst, sich keine Mühe macht, sondern anscheinend nur von einer Woche zur nächsten was kopiert. Es ist sehr anstrengend!

    Und ich wurde immer unsicherer und unzufriedener. Also habe ich mir gedacht, das ist doch wieder so, wie damals all die Jahre. Die Situation damals, nicht nur mit dem trinkenden Exmann, sondern gerade auch mit seiner Sippe, hat mich fertig gemacht, ich konnte an nichts anderes mehr denken. Aber gesagt habe ich auch nichts, damals, nur geschluckt und gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Und hallo, was war ich unglücklich, verspannt, vergrätzt!

    Das will ich nicht mehr!

    Also habe ich meinen Mut zusammen genommen und beim Chef vorgesprochen. Ihm sachlich und ruhig meine Dinge erklärt. Es kam zwar nicht 100% ig das bei raus, was ich mir gewünscht hätte, aber damit hatte ich im Vorfeld schon gerechnet. Aber es war trotzdem gut, es zu machen. Zu reden, nicht zu schlucken. Meine Interessen und meine Gefühle zu sagen, zu vertreten auch. Einfach mich wahr und ernst zu nehmen und dann was zu machen.

    Es ging und geht mir besser, seitdem. Und ich weiß, ich werde das wieder so machen, wenn es nötig wird! So ordnet sich für mich ein Ding nach dem anderen. Das habe ich mir immer erhofft. Es gab mal eine Zeit, da hatte ich gehofft, dass jemand kommt und alles für mich regelt... Das hat natürlich nicht geklappt. Klappen tut das, seit ich selbst mein Leben in die Hand genommen habe. Es dauert zwar lange... hätte ich das am Anfang gewusst, puh... ich bin doch sooooo ungeduldig. :oops: . Aber auch das habe ich inzwischen gelernt, dass es nichts bringt, Dinge über's Knie zu brechen.

    Das einzige Mal, wo das was gebracht hat, eine Schnellaktion schlussendlich zu starten (nach jahrelangem Rumgeeier erster Güte...), war, als ich mir eine Wohnung gesucht habe. Das ist jetzt fast genau 7 Jahre her, seit ich meinen Schlüssel bekam. Den Schlüssel für ein neues Leben. Den Schlüssel für einen Neuanfang. Ich kann nur sagen, es hat sich gelohnt!

    Mit meinem Exmann gibt es ab und an Kontakt. Mein Sohn wohnt ja jetzt erst mal bei ihm. Und ich hatte den Ex nun schon ab und an am Telefon, wenn ich den Sohn sprechen wollte. Ich höre auch durch meinen Sohn eben was vom Ex, was der manchmal so treibt.

    Der trinkt ja wieder. Ja schon längere Zeit inzwischen. Ich nehme diese Dinge zur Kenntnis. Aber grundsätzlich ist es mir schnurzpiepegal geworden. Weil - es ist sein Leben. Damit darf er machen, was er will. Ich muss da nichts mehr dran rummodeln.

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo,

    es ist nun 7 Jahre her, seit ich mich getrennt habe. Und meine Wohnung hier bezogen habe. Wo ist bloß die Zeit geblieben :roll: ?

    In diesen 7 Jahren ist viel passiert. Mein Exmann hatte eine Trinkpause von 4 Jahren hingelegt. Das hatte für mich erst mal zur Folge, dass ich noch ca. 1 Jahr lang mit ihm rumgeeiert habe. Loslassen war da nicht sooo leicht... Aber schlussendlich konnte ich das, denn es war mir schon klar, dass es ein gemeinsames Leben mit ihm nicht mehr geben kann. Dazu war einfach zu viel zerstört worden.

    Dann kam ich zusammen mit meinem 2. Mann. :D . Und meine Enkelin wurde geboren :D . Das Leben lief rund und schön. Fantastisch. Alkohol spielt in meinem Leben nicht mehr diese Rolle. Mein Mann ist Alkoholiker, trocken, wir leben ohne Stoff, sozusagen. Ich auch, weil ich in meiner ersten Ehe schon mit 1 1/2 Beinen selbst in der Sucht drin stand. Und aus Achtung vor der Krankheit meines Mannes.

    Dann verlor ich meine Arbeit, dann meine Tochter und meinen neugeborenen, tot geborenen Enkel. :cry: .
    Und landete in einem Job, der der blanke Horror war. In dieser Reihenfolge, hintereinander passierte das. Innerhalb von wenigen Wochen.

    Das habe ich überlebt. Ohne diese Abhängigkeit um mich rum. Hätte ich nun meinen Exmann noch als "Pflegefall" gehabt, wäre ich wohl schon verrückt geworden. Zum Glück konnte ich da aussteigen, damals, vor 7 Jahren, als mein neuer Weg immer breiter wurde.

    Ich habe eine Beziehung, die schön ist. Ich habe einen Job, der ist auch ok. Und endlich haben wir auch den Grabstein für die Tochter und ihren Kleinen. Alles bewusst erlebt, durchlebt. Ich lebe. Auch wenn es nicht immer schmerzfrei ist, nein, es tut so viel weh. Aber ich lebe und spüre.

    Ich habe Gefühle, die ich ernst nehme und die ernst genommen werden. Trotz allem Leid lebe ich, weil ich leben möchte. Weil es auch lebenswert ist. Ich war viele Jahre in einer Starre, damals, mit dem Ex. Das war kein Leben. Echt nicht.

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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