Trennung ausgesprochen

  • Liebe Bea,

    natürlich hat er wieder getrunken und natürlich ist er in die SHg gegangen nachdem du es gemerkt hast. Er ist nass und er muss trinken!
    Er muss dich beruhigen und lügen muss er auch.
    Der meine hat es mir so erklärt, er fühle sich dann wie ein Kind das sich die Hände vors Gesicht hält und denkt mich sieht keiner.

    Du hast jetzt die Chance etwas für ihn zu tun in dem du wirklich das Stop-Schild und Konsequenzen ziehst. Vielleicht kommt ihr später wieder zusammen.
    Wenn du jetzt bei ihm bleibst ermöglichst du ihm so weiter zu machen. Das ist doch auch nicht liebevoll. Und er wird dann weitermachen glaub es mir.

    Ich spreche aus eigener bitterer Erfahrung und ich könnte auch brechen wenn ich wenn ich daran denke lange ich auf diesem Karussel mitgefahren bin.

    Du kannst den Kampf gegen den Alk nicht mit ihm leben.
    Du musst Grenzen setzen.
    Einige Male habe ich hier schon gelesen:

    DIE SUCHT IST STÄRKER ALS DIE LIEBE:

    Kümmer dich um dich und gib ihm sein Seilende in die Hand, damit er sich selbst auf den Weg machen kann, sonst verlängerst du sein Leiden nur.

    Liebe Grüsse smilla

    ---------------------------

  • Hallo Bea,

    natürlich kann Dir Deine Entscheidung niemand abnehmen und wir alle wissen, wie schwer eine Trennung ist!

    Trotzdem klingt das alles in meinen Ohren sehr nach Hinhaltetaktik.

    Alkoholiker haben so Ihre Tricks, um den Alkoholgeruch zu vermeiden, so riecht z.B. Wodka so gut wie gar nicht und ist deshalb ein sehr beliebtes Getränk bei Alkis.

    Ich würde auf meinen Bauch hören!

    Bei mir war es immer so, dass mich mein Gefühl nicht getäuscht hat, auch wenn er es 100 mal abgestritten hat!

    Er wird Dich wieder belügen, um Dich zu halten und es wird eine Schraube ohne Ende werden!

    Alkoholiker sind die besten Schauspieler und Lügner der Welt.

    Das wird Dir hier jeder trockene Alki bestätigen!

    Warum geht er nicht zum Arzt, warum nicht in eine Therapie?

    Hat er Dir das schon mal verraten?

    Also ich würde mich auf solche Spielchen nicht mehr einlassen, aber wie gesagt; die Entscheidung liegt bei Dir!

    Viel Glück und einen lieben Gruß
    Speedy

  • Hallo Bea,

    bist Du sicher, dass er die ganzen Anstrengungen nicht nur auf sich nimmt, um seinen Führerschein wiederzuerlangen?

    Wenn er aufhört, muss er es für Sich machen!!!

    Nicht für Dich und auch nicht für seinen Führerschein!

    Also ehrlich gesagt, ich möchte Dich nicht enttäuschen, aber er eiert schon noch sehr rum!

    So eine richtige Einsicht sehe ich bei ihm leider noch nicht!

    Wenn Du magst, kannst Du Dir ja meine Geschichte mal in Kurzform durchlesen:

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…ftopic7030.html

    Ach und noch etwas, letztendlich ist es eigentlich egal, ob er letzten Samstag getrunken hatte oder nicht!

    Wichtig ist für Dich, wie verhält er sich jetzt und in Zukunft!

    Natürlich schürt diese Ungewissheit nicht gerade das Vertrauen, aber sollte er wirklich getrunken haben, wird er es jetzt nie mehr zugeben!

    Ich wünsche Dir die Stärke und Kraft, die Du brauchst!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Hallo Bea,

    ich nochmal.......

    nerven tust Du hier ganz sicher niemanden!

    Schreibe Dir alles von der Seele!

    Mir hat das immer sehr geholfen, auch wenn ich nicht immer sofort Antwort bekam!

    Aber es erleichtert oft schon, wenn man einfach mal alles los wird!


    Lieben Gruß nochmal
    Speedy

  • hallo bea,

    Zitat

    Da bin ich nochmal, an diesem verregneten Pfingstsamstag ...
    an dem ich eigentlich meinen neuen Mietvertrag unterschreiben wollte ..

    ich hab es nicht getan.

    ich weiss, wie schwer es ist über seinen schatten zu springen und sich zu trennen.
    du hast deinen partner gesagt, du ziehst aus und gehst jetzt doch nicht. 1:0 für deinen partner. kann er doch sein spielchen so weiter treiben, nachdem er dich mal wieder rumgekriegt hat.
    es bringt nichts dinge anzudrohen und sie nicht in die tat umzusetzen. du bist damit nicht glaubhaft ihm gegenüber. :roll:
    naja mir erging es nicht anders, bis ich mich endlich an meine worte und das ultimatum (wenn nochmal alk, dann trennung) hielt.
    ich hatte es gesagt, also zog ich die trennung auch schweren herzens durch. aber anders konnte mein ex sein leben nicht ändern und ich meins auch nicht.

    ich wünsche dir die notwendige kraft und stärke um konsequent zu sein. deine neue arbeit könnte dir sicher hilfreich auf einem weg in die unabhängigkeit sein.

    gruß apfel

  • hallo bea,

    auch von mir noch ein verspätetes willkommen hier.

    deine geschichte hört sich an wie meine und wie ganz viele andere hier. und ih kann meiner vorschreiberin nur recht geben: 1:0 für deinem mann. er hat dich mal wieder rumgekriegt. das wievielte mal hast du jetzt etwas angedroht und nicht umgesetzt? wieso sollte er dich da noch ernst nehmen? deine drohungen, dein kontrollieren, deine wünsche, deine bedingungen?

    zum wirklichen trockenwerden gehört mehr, als nur inflationär in selbsthilfegruppen zu rennen: nämlich ein gespräch mit dem arzt, ein entzug im krankenhaus, eine therapie, ein fester vorsatz, für sich aufhören zu wollen, sein leben selbst in die hand zu nehmen.

    nix davon sehe ich bei deinem mann: du kümmerst dich mit um sein geschäft, besuchst ihn immer wieder nach seinen abstürzen, hälst seine hand und vergisst dein leben. leidest wie ein hund und lässt dich erpressen: das ist unterste schublade und hat nichts mit liebe zu tun.

    du fragst ob es ein fehler war, den mietvertrag nicht zu unterschreiben. ich meine ja. aber es gibt ja sicher noch andere wohnungen - wenn auch vielleicht erst nach seinem fünften rückfall, weiteren verlorenen monaten deines lebens, weiteren verdorbenen feiern und misstrauisch und mit selbstzweifeln zerfressenen nächten. das mag sich jetzt brutal anhören, ich weiss. aber ich sehe es genauso.

    aber ich denke auch, dass dein auszug nicht das ende bedeuten muss. vielleicht würde ihm das ja die ernsthaftigkeit der deiner absichten vor augen führen - und er würde endlich ernsthaft etwas tun. bisher musste er ja nicht, er hat dich ja immer wieder rumgekriegt. und du könntest immer wieder zurückziehen, wenn er dauerhaft trocken wäre.

    lieben gruß

    lavendel

  • Hallo Bea,

    ich kenne das Gefühl, hin- und hergerissen zu sein zwischen dem, was ich sah und dem, was mir als Wahrheit wortreich präsentiert wurde. Ich wollte so gern glauben und habe es immer wieder getan. Ich habe so lange geglaubt, bis die Polizei bei einer Verkehrskontrolle Alkohol im Blut meines Freundes feststellte. Damals habe ich mir geschworen, dass ich mich auf MEINE Eindrücke und MEIN Empfinden verlassen werde. Und daran halte ich mich seither.

    Letztendlich ist es auch egal, ob er trinkt oder nicht. Ich konnte es damals nicht ändern und du kannst es heute bei deinem Freund auch nicht. Ganz allein wichtig ist, wie du dich dabei fühlst. Genau wie du, kenne ich dieses Gefühl, dass es endlich ruhig und „normal“ werden sollte, mein Leben. Ich habe es nur ruhiger bekommen, in dem ich nicht mehr mit ihm zusammen bin. Jetzt bestimmen nicht mehr die Gedanken daran, ob er wohl getrunken hat oder nicht mein Leben. Ich mache mir Gedanken darüber, was ich unternehmen möchte, was in meiner Wohnung zu ändern ist oder auch, wie ich über die Runden komme.

    Ich treffe ihn nach wie vor noch. Er wohnt im gleichen Ort wie ich und wir unternehmen Etliches zusammen, so wie Freunde es tun. Klarkommen mit seinem Alltag muss er jedoch in erster Linie alleine und ich auch. Ich habe für mich festgestellt, dass es mir gut tut. Er ist immer noch ein wichtiger Teil meines Lebens, aber er bestimmt es nicht mehr. Nach unserer Trennung verstehen wir uns besser als vorher, habe ich das Gefühl. Ich glaube, wir brauchten beide den Break, um jeder für sich an sich zu arbeiten. Er, dass er von der Flasche lässt und ich, damit ich lerne, dass die Welt nicht untergeht, wenn ich alleine lebe. Ich glaube, ich wollte ihn „retten“ und habe ihn in den Mittelpunkt gestellt, damit ich mich mit mir selbst und meinen Mankos nicht auseinander setzen muss.

    Es ist ein Teufelskreis, immer wieder zu glauben und etwas anderes zu fühlen. Ich habe gelernt, auf meine Empfindungen zu hören und ihnen zu vertrauen. Auch wenn ich manchmal gerne etwas anderes geglaubt hätte. Abhängigkeit ist nicht mit dem Verstand zu begreifen, weder seine noch meine oder deine eigene. Ich selbst habe sehr lange gebraucht, um meine eigene Rolle in diesem Spiel zu sehen, anzunehmen und sie zu verändern. Das heißt nicht, dass ich mich immer nur toll fühle und nicht auch meine Rückfälle habe, aber sie werden seltener und mein Leben hat sich deutlich beruhigt, seitdem ich mein eigenes Rückzugsrefugium habe.

    Einen schönen Pfingstmontag wünsche ich dir.
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Beanrw!

    Du kannst an deinem partner nichts ändern, was er selbst nicht möchte aber du kannst an dir was ändern.
    Dein partner trinkt weil er trinken muss denn sonst würde er nicht mehr funktionieren. Jetzt kommst du und sagst er solle doch aufhören zu trinken. Das weiss er selber aber ihn macht es wütend weil du ihm einen spiegel vorhälst.
    Schon ist streit vorprogrammiert und er hat einen grund weiter zu saufen.
    Alkoholismus ist eine familienkrankheit, denn der eine säuft ihn und der andere hat ihn im kopf.
    Es dreht sich alles um den betroffenen und man versucht mit allen mitteln ihn vom saufen wegzubringen. Wer lässt sich schon gerne was wegnehmen.
    Man übernimmt verantwortung für ihn, und macht dinge die er eigentlich erledigen müsste.
    Man hält alles von ihn fern was ihn belasten könnte. Man nimmt ihn ganz aus der verantwortung.
    Man bettelt, man droht ihn zu verlassen, man macht alles für ihn, man liebt man verflucht ihn, man hasst ihn usw.
    Man steht dem ganzen hilflos gegenüber und ist genauso gefangen in der sucht wie der betroffene
    Denn man hält ja nicht ein was man sagt.
    So wäre der betroffene doch blöd mit dem saufen aufzuhören, denn er denkt es geht ihm doch gut dabei.
    Man hat als angehöriger keine chance den trinkenden von der pulle zu bringen denn das kann er nur selbst.
    Man kommt nur heraus wenn man an sich was ändert. Übernimm keine verantwortung mehr für ihn. Mach das was dir gut tut auch wenn es dir schwer fällt. Sage ihm wie weit er bei dir gehen kann. Zeige ihm seine grenzen. Endschuldige sein verhalten nicht länger. Sage ihm, er könne sich entscheiden zwischen seiner geliebten (alk ) und dir. Sage ihm das dir an ihm was liegt aber ohne alk. Übernimm für dich verantwortung und gehe in eine beratungsstelle und hole dir dort informationen. Gehe in eine SHG, dort wirst du erfahren wie man mit einem alk umgeht.
    Lass los von den gedanken ihn helfen zu wollen, denn das verlängert nur euer leiden.
    Der alkohliker kann sich nur selbst helfen, dafür muss er aber erst tief genug in der sch***se liegen bis er unternimmt.

    Es (das Loslassen) löst uns nicht von den Menschen,
    um den wir uns Sorgen, sondern von der Qual der
    der Verstrickung.


    Es grüsst dich recht herzlich heinrich Alk und CO-Alk

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Zitat

    Obwohl ich auch oft denke, ob ich überhaupt das REcht habe, so zu denken, soviel Abstand in mir zu haben und zu halten .. obwohl mein Freund sich doch so bemüht was für sich zu tun ..


    Was ist das denn für ein Blödsinn??

    Zitat

    aber es ist als sei ein Engel und ein Teufel in mir, tue ich was ich für mich für richtig halte, und wenn es noch so sehr ist, daß ihm das nicht gefällt, z.B. weggehen mit meiner Freundin, im Internet chatten oder ähnliches, bin ich nicht lange dabei da packt mich mein schlechtes Gewissen.


    Das ist völlig normal! Schließlich hast du dich jahrelang anders verhalten. Aber es ist richtig, dass du was für dich tust. Mach weiter so!

    Zitat

    Ich bin auch froh, wenn ich alleine bin zur Zeit, muß viel nachdenken und einfach für mich sein.


    Genau richtig!

    Zitat

    Ich freue mich so sehr auf meine neue Arbeit, auch, weil ich da ganz viel Zeit reinstecke ... bin dann nicht mehr so viel zuhause und will das auch nicht. Flucht sozusagen .. kein gutes Zeichen, oder?


    Ich finde, das ist ein gutes Zeichen! Du machst deine Arbeit doch gerne und tust das für dich! Von zu Hause flüchten - kein Wunder, bei dem Mann.

    Zitat

    Nächste Woche fahre ich mit 3 Freundinnen für 4 Tage ins Sauerland. Wir machen seit Jahren einmal im Jahr eine Tour, gehen feiern und ausspannen, nur so in unserem "Mädelskreis"
    ich freu mich wie doll darauf.


    Ich wünsche dir viel Spaß mit dienen Mädels. Allerdings sehe ich für deinen Freund schwarz! Spätestens in der Woche wird er wieder anfangen zu trinken!

    Zitat

    Ach ne, ich merke wie mir das alles zum Hals raus hängt, es ist soviel Energie die in den Alkoholismus und die Coabhängigkeit fließt, dabei ist das Leben so kurz und wertvoll ...


    Du sagst es - also....

  • Hallo Bea,

    *räusper*............

    nun melde ich mich doch mal. Habe bei Dir mitgelesen und festgestellt, das dieses Mädelswochenende schon irgendwo eine "Flucht" sein muß!!!

    Wenn ich richtig verstanden habe, geht´s Dir eigentlich nur noch darum:

    WIE SAGE ICH ES IHM GANZ DEUTLICH???

    ...........und das so, das Sie Dich nicht mehr trifft, diese "Co-Verantwortung" gegenüber IHM!!!

    Es ist bei Dir zuviel passiert,..........du hast Dich weiterentwickelt,........wahrscheinlich mehr, als Du Dir im Moment selbst eingestehen möchtest!!!

    So von wegen:

    "Jetzt ist er schon so weit und ich will jetzt nicht mehr weiter mitgehen.....................!!! Aber das kann ich doch nicht tun......!"

    Alles hat einen Anfang und alles hat ein Ende.

    Nur beim ENDE, entscheidest nur DU selbst, wann der Zeitpunkt richtig ist.

    ***drückdichmalganzdolle****


    das

    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hallo Bea, nein liebe Bea, nein duuuuuuuuuu Bea,

    .....ja so ist es besser!!!!

    Ja, ich meine DICH zu verstehen zu können.

    Der richtige, letzte Grund fehlt noch um es tun zu können. Du beschreibst das doch ganz gut. Du bist auf dem Sprung!!! Und jetzt fehlt nur noch das Brett dazu.

    Das mit dem Wochenende ist voll O.K.. Finde ich gut, das Du das für DICH machst, denn Du willst ja weiter kommen (eigentlich bist Du es ja schon), nicht stehenbleiben, sondern die Schritte tun, die nicht leicht sind.

    Diese doofe Abhängigkeit....................egal wie rum man sie dreht und wendet, oder von welcher Perspektive auch immer man sie betrachtet.............sie bleibt eine Abhängigkeit.............!!!

    Auch ich habe sie immer wieder von allen Seiten betrachtet und festgestellt, das nicht sie es ist, die sich im Kreis drehte, sondern ich es war....!!!! Um sie herum.

    Mit dem Wissen und den Ratschlägen, die ich hier erhielt und den eigenen Gedanken vervollständigt, war es dann plötzlich anders......ich konnte anhalten und sie nur noch von einer (meiner) Seite betrachten.

    Dann wurde es mir klarer, von Tag zu Tag!!!

    Sodele, jetzt wünsche ich dir, das Du das "richtige" Wort hörst, um das zu tun, was Du in Deinem Innern tun willst......................

    Der Vorhang wird fallen, aber erst nach der Vorstellung!!!!


    ***drückdichundfühldichverstanden***


    das

    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hallo Bea,

    diese Ambivalenz kenne ich nur zu gut. Wie jeder Mensch, hat dein Freund sicherlich auch seine guten Seiten. Schließlich hast du ihn irgendwann kennen gelernt und bist deshalb mit ihm zusammen gekommen. Und dann ist da das Trinken, bzw. im Moment wohl eher die Angst davor, dass er es wieder tut. Auch das kenne ich nur gut. Durch die Tage zu gehen mit Antennen als wolltest du den Weltraum erforschen. Es bleibt keine eigenes Leben übrig. Alles dreht sich um ihn. Freizeitgestaltung zusammen und alle Gedanken haben mit dem Umgang mit ihm zu tun. Wie ich das kenne!

    Als ich auf dem „Sprung“ war, habe ich angefangen, mir ein eigenes Netzwerk aufzubauen. Nicht viele Leute, aber welche, mit denen ich über meine Problematik sprechen konnte und mit denen ich etwas unternehmen konnte. Ganz ohne ihn. Ich glaube, auch für deinen Freund wäre es wichtig, dass er Sachen alleine, ohne dich, unternimmt. Denn so scheint es mir, dass er dich hätschelt und bewacht, damit sein „Nest“ nicht verloren geht. Die Stärke, ohne dieses Nest klarzukommen, ist aber wichtig. Für dich und genauso für ihn.

    Hör in dich hineine, achte auf das, was dir gut tut und habe keine Scheu, auszusprechen, was dir nicht passt. Der Hass, den du fühlst – ich kann mich erinnern, dass mein Hass aus einer Art Machtlosigkeit kam. Ich sah genau, was er hätte tun müssen und sah ebenso, dass er es nicht tat. Die AA´s sagen, dass man sich die Machtlosigkeit eingestehen muss. Als Abhängiger genauso wie als Angehöriger. Du kannst nicht dafür sorgen, dass er anders mit dir umgeht. Du kannst aber anders mit dir und der Situation umgehen.

    Ich hatte manchmal das Gefühl, dass mein Freund mein Suchtmittel ist. Es gab Tage, da musste ich mich zwingen, keinen Kontakt mit ihm aufzunehmen, obwohl ich dachte vor Liebe und Sehnsucht zerreißt es mir das Herz. Wie eine Art Saufdruck, so kam mir dieses Bedürfnis vor. Heute weiß ich, dass ein großer Teil davon kam, dass ich einfach nur eine ganz besch..... Angst davor hatte, alleine zu sein.

    Was den Willen zum Trocken sein betrifft – den hatte mein Freund damals auch. Der Wille alleine hat bei ihm nicht ausgereicht. Das Loch, das der fehlende Alkohol hinterlässt, sinnvoll ausfüllen, ist glaub ich, das Geheimnis. So wie du es beschreibst, bist du und das Zusammensein mit dir im Moment der einzige „Ersatz“ für die Trinkerei. Kein Wunder also, dass er panisch reagiert, wenn du deinen eigenen Weg gehen möchtest. Auch er muss für sich neue Wege gehen, sich ein Hobby aussuchen, mit anderen Menschen etwas unternehmen, ein eigenes Leben aufbauen. Aber das kannst du nicht für ihn tun. Ich habs damals auch probiert und es ist kläglich gescheitert.

    Den Hass habe ich irgendwann loslassen können. Denn schließlich kann ich niemanden dafür hassen, dass er krank ist. Und das Weglassen des Suchtmittels hat noch keine Heilung zur Folge. Auch das Weglassen meines „Suchtmittels“ hat mich nicht gesund gemacht. Durch tränenreich Nächte und Tage bin ich irgendwann dahin gekommen, mit dem Ganzen besser umgehen zu können. Mich selber in den Fokus genommen, dann konnte ich ihn sein lassen, wie er ist. Und er hat sich dann selber auf den Weg gemacht. Ohne mich – aber wir nähern uns wieder. Jeder von uns hat sein eigenes Leben und an manchen Stellen berühren sie sich. Aber es ist ein langer, schmerzhafter Prozess.

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Bea,

    hmmmm............habe die Zeilen von Dir und ette ziemlich genau studiert!!!


    Nun ist mir eins mehr und mehr klar geworden.

    Die Veränderung des trockenen Partners zu einem "anderen" Partner in einer Beziehung.

    Es ist aber nicht nur der Partner, sondern eher das, was außen rum passiert. Die bisherigen Gewohnheiten erhalten andere Proritäten, und das "schockt" uns.......

    Ich habe nachgedacht und festgestellt, das der Mensch, den wir nun eigentlich trocken lieben sollten, sich so sehr verändert hat zu einem für uns "Fremden", mit allen seinen "veränderten" Gewohnheiten!

    Die Frage ist nun, warum wir uns so oft distanzieren , ich habe doch auch mal geliebt bzw. bin geliebt worden.

    Ja, aber einen anderen, den mir "bekannten" Menschen mit eben allen seinen bekannten "Gewohnheiten". Der Mensch, der ersie am Anfang war. Ich weiß jetzt, das es meistens das ist, was uns Co´s noch zurück hält der Realität in die Augen zu sehen........


    Danke ette, das war sehr hilfreich!!!!


    ***drück***

    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hallo Bea,

    es freut mich für Dich, dass Du es im Beruf so toll getroffen hast!

    Was ich aber nicht verstehe, Du möchtest, dass Dein Mann trocken wird/bleibt, besuchst aber mit ihm Veranstaltungen, auf denen Alkohol getrunken wird.

    Ja, Du gehst sogar noch einen Schritt weiter und trinkst in seiner Gegenwart!

    Also ehrlich gesagt Bea, so wird das nichts!

    Für Deinen Mann ist ein alkoholfreies Umfeld unabdingbar!

    Warum lässt Du ihn ins offene Messer laufen?

    So ist ein Rückfall vorprogrammiert!

    Sorry, aber meine Gedanken dazu!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Hallo speedy,

    sicher muß man als partner in manchen punkten zurückstecken, um den partner nicht auf den geschmack zu bringen. aber letztendlich ist es seine entscheidung, wo er hingeht und ob er es erträgt, wenn der partner etwas trinkt. sie hat ihn gefragt und er hat nichts dagegen gehabt. ich finde beas verhalten nicht falsch, wenn auch nicht vorteilhaft. ihr mann hat doch einen mund und kann ihn aufmachen, wenn ihn etwas stört.
    und ich finde es gut, dass er früher gegangen ist. er hat es für sich entschieden und für sich grenzen gesetzt.

    Zitat

    Warum lässt Du ihn ins offene Messer laufen?

    So ist ein Rückfall vorprogrammiert!

    sie ist nicht schuld. beas mann ist für sein leben verantwortlich. das ist meine meinung dazu.

    gruß apfel

  • Hallo ihr......

    ich kann Bea verstehen................

    ......sie war schon so weit von ihm entfernt, und nun tut er auch noch etwas, was ihn wieder näher an sie heranbringt, bzw. bringen sollte......bloß, will sie das überhaupt noch????????

    Es gibt Dinge im Leben, bei denen wollen wir uns net verstellen, auch ich net.

    Wie stark verändere ich mich dabei selbst, wenn der andere sich verändert hat......???

    Bin ich dann "nur" noch die Person, die sein eigenes Leben hintenanstellt????

    Oder bin ich auch noch jemand, jemand wichtiges???

    Wir schreiben hier immer wieder, das man demjenigen nicht helfen kann, der sich nicht helfen lassen will und wir sollen uns abgrenzen......bloß wo liegt dann die Grenze danach, wenn er sich helfen lassen will???? Verändere ich mich dann nicht genau zum Willen des anderen????

    Bin ich dann nicht wieder "Co"???

    Eine schwierige Gratwanderung, die hier betrieben wird !!!!

    Ich kann dich auf jedenfall verstehen!!!!!

    ****seigedrücktesistok****


    stoffel :wink: chen

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hallo stoffel,

    Zitat

    Wir schreiben hier immer wieder, das man demjenigen nicht helfen kann, der sich nicht helfen lassen will und wir sollen uns abgrenzen......bloß wo liegt dann die Grenze danach, wenn er sich helfen lassen will???? Verändere ich mich dann nicht genau zum Willen des anderen????

    Bin ich dann nicht wieder "Co"???

    darüber habe ich mir auch gedanken gemacht. rücksicht nehmen ist eine sache, aber schnell gerät man wieder in co-strukturen.

    gruß apfel

  • Hallo Bea,

    meine Frau sagte manchmal: Karl was kommt als Nächstes…. Ich hätte es mir so nie vorstellen können.
    Ich kam als Co. hierhin, trank weiter abends ein, zwei Glas Wein, stellte die andere Abhängigkeit fest und lebe jetzt abstinent, gehe offen mit beidem um und bin, wie „Freund“ das so klasse beschrieben hat: radikal.
    Meine Frau sieht den offenen Umgang als Vertrauensbruch und geht zurückgezogen damit um, für mich ist der offene Umgang ein Stück meines Lebens geworden, Pflicht. Wenn sie mich nicht mehr mit allen für und wieder so nimmt wie ich bin, ihre Prioritäten anders gelagert sind, gehen unsere Wege so oder so auseinander, da stehen sich unüberwindbare Gefühls- und Einstellungshürden gegenüber. Ich hatte immer Bedenken, wie sie sich verändert würde, jetzt bin ich anders geworden, eben radikal, auch wenn der Kerl der Gleiche ist. Wie gesagt, ich hätte es mir so nie vorstellen können.

    Wenn Dein Mann sein Leben umstellt, wird sich viel ändern bei Euch, wenn Dich das belastet, die Gedanken nicht mehr stimmen, dann habt Ihr ein Problem. Ich träume davon, dass sich meine Probleme in 2 Monaten auflösen, wer weiß es, Träume eben.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Bea, hallo Zusammen,

    ganz bestimmt wollte ich mit meinem Beitrag keine Schuldzuweisungen äussern.

    Ich habe es aus meiner Sicht geschrieben, denn ich habe 25 Jahre mit einem Alkoholiker gelebt und bin froh, dass es jetzt nicht mehr so ist!

    Aber ich besuche mit meinem Mann keine Kneipen, Veranstaltungen und Orte, an denen vordergründig Alkohol konsumiert wird.

    Und ich trinke auch nicht in seiner Gegenwart, obwohl er mir sagt, dass es ihm nichts ausmachen würde.

    Ich glaube aber, dass Suchtgedächtnis funktioniert ausgezeichnet und warum soll ich schlafende Hunde wecken!

    Bei Dir, liebe Bea, mag das anders sein und ich wollte Dir auch nicht zu nahe treten!

    Ich persönlich bin froh, dass mein Mann die Kurve gekriegt hat und ich werde nichts tun, einen Rückfall zu riskieren.

    Aber wie gesagt, dass sind nur meine persönlichen Erfahrungen!

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du das erreichst, was Du Dir wünschst!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Hallo Bea,

    wenn es Dir so gut tut gedrückt zu werden, bitte sehr.....


    Drück, in den Arm nehm, Drück, in den Arm nehm, Drück..............


    ***nochmalgedrückt***


    stoffel :wink: chen

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