mir zu liebe - ein neues leben ohne alkohol

  • Hallo chelsea,

    durch deine Beschreibung deines derzeitigen Zustandes fühle ich mich sehr stark an meine ersten Tage/Wochen im abstinenten Zustand zurückerinnert.

    Zwischendurch mal hinlegen und ein Nickerchen machen hat auch mir sehr geholfen (und tut es immer noch), die Gedanken zu beruhigen.

    Sport war und ist für mich auch sehr wichtig. Körperliche Aktivität, eine entspannende Dusche und das Gefühl aktiv gewesen zu sein - das alles kann sehr gut helfen, setzt Endorphine (Glückshormone) frei, die man in einer solchen Phase so dringend braucht.

    Wenn es dir in der nächsten Zeit wieder mal schlechter geht, dann sei zuversichtlich, dass diese Momente im Laufe der Zeit seltener werden. Wie man es oft hört in diesem Forum: Das wichtigste ist, nicht zu trinken. Das ist die Grundvoraussetzung für jede Besserung.

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Du versuchst, Chelsea, mit deiner Sucht klar zu kommen. Du hörst mal nicht so eben auf mit dem Trinken.

    In der Zeit des Entzugs geht es einem nicht sehr gut, so dass man auch kein Bedürfnis nach Alkohol verspürt. Eher - wie bei dir - Ekel aufkommen kann. Aber wenn sich dann der Körper wieder langsam normalisiert, kommen auch die alten Bedürfnisse wieder hoch. Eine Sucht ist mal nicht so eben vom Tisch zu wischen.

    Dass du Anfechtungen hast, ist doch in der Anfangszeit ganz normal. Wenn dem nicht so wäre, gäbe es keine Alkoholiker und keine Rückfälle. Es ist sinnlos darüber sauer oder sonstwas zu sein. Alkoholsucht ist eine Krankheit oder bist du sauer wenn du Schnupfen hast und deine Nase läuft.

    Das ist jetzt auch der Punkt, wo du anfangen musst an deiner Trockenheit zu arbeiten. Grade jetzt in der Anfangszeit ist die Sucht und das Bedürfnis noch ganz na. Jetzt NEIN zu sagen ist der entscheidende Schritt. Es wird auch mit der Zeit schwächer, dieses Bedürfnis.

    Gehe jetzt Achtsam mit dir um und sehe die Gefahr. Immer wach sein. Dein Teufelchen lauert immer auf deiner Schulter und meide die Gelegenheiten.

  • So ein Pech mit der Erkältung. Nicht sauer auf dich sein *g*.

    Ich wollte dich nicht belehren Chelsea, nur aufzeigen, dass es ganz normal ist, dass das Bedürfnis nach Alkohol schon ab und zu mal hochkommt. Hauptsache ist doch in solchen Situationen nicht zu trinken und das hast du ja auch nicht gemacht. Es kommt einfach mit der Zeit. Alles flacht ab.

    Das du vieles nicht verstehst, finde ich ganz normal. ist einfach o.k. Du wirst das verstehen, was für dich wichtig ist. Mir ging es auch so. Zum Forum bin ich ja erst später gekommen. Von Anfang an meiner Trockenheit bin ich aber zu einer realen SHG gegangen. Verstanden habe ich Null. Erst jetzt so, nach einer längeren Zeit, verstehe ich etwas, was die alten Hasen erzählen. Sind halt langjährige Erfahrungen von denen. Die muss ich erst selber machen. Nur die waren für mich immer so eine Art Leitbilder. Ich dachte, wenn die über Jahre trocken sind, muss es ja richtig sein, was die machen. Da habe ich immer sehr aufmerksam zugehört und einfach erstmal nur geglaubt.

    Ich muss jetzt Schluss machen, werde aber morgen weiter darauf eingehen, was du geschrieben hast. Habe jetzt einen Termin.

    LG Brigitte

  • So, jetzt weiter.

    Zum Theme Ergründung. Warum trinke ich Alkohol? Ursachenforschung und Vergangenheitsbewältigung.

    Ich forsche nicht nach den Gründen, warum ich Alkohol getrunken habe. Ich weiß zwar, dass es mit Gefühlen zu tun hat, wie innerer Druck, Langeweile und sonstiges Unwohlgefühle, aber auch Genuss und Belohnung. Die ganze Palette halt, die auch hier schon viele andere angegeben haben.

    Ich forsche nicht in meiner Vergangenheit rum. Ich achte auf den Augenblick im Alltag, da sind viele Gefühle, die ich nicht erklären kann. Beispielsweise Reaktionen auf Leute, irgendwelche Gefühle, die eigentlich der äußeren Situation gar nicht angemessen sind, wo ich zu stark gefühlsmäßig halt reagiere. Das ist meine Vergangenheit, die mich immer wieder in der Gegenwart einholt. Das muss ich beachten und mir bewusst machen. Ich glaube das ist jetzt, was ich da versucht habe zu erklären, sehr kompliziert. Fällt mir selber schwer es in Worten auszudrücken. Ruhig fragen, wenn was nicht klar ist.

    Diese Gefühle, die mich Begleiten, lösen ja wiederum Unwohlgefühle, wie Stress, Druck und Langeweile aus. Das ist dann der Gipfel vom Eisberg.

    So, Chelsea, ich hoffe, dass du noch am Ball bist. Wäre schön.

  • Sehr schön, Chelsea, bei dir habe ich wirklich das Gefühl, dass du einen guten Weg gehst in Bezug auf Leben und Entwicklung und das tut ja dem Nichttrinken auch sehr gut.

    Du hast mich genau richtig verstanden, so wie du es ausdrückst, war es auch von mir gemeint. Die Vergangenheit ist immer da und beeinflusst immer unsere Gefühle, vor allem die unerledigten Sachen. Das was für dich wichtig ist, wird sich auch in dein Bewusstsein drängen und da kannst du was tun über drüber nachdenken. Ich kann dich gut verstehen, dass du keine Lust zu graben hast. Habe ich nämlich auch nicht und bringt mir auch nichts. Es ist nämlich genug in der Gegenwart da, womit ich mich auseinandersetzen muss.

    Ich freue mich, dass du weiterhin am Ball bist. Nur weiter so, es fühlt sich gut bei dir an.

  • Hallo Chelsea,

    Zitat

    ich werde es wohl nie schaffen

    jeder kann es schaffen auch Du.

    Zitat

    Habe mir ja vorgenommen jeden Tag hier zu schreiben, da ich so am besten reflektieren kann....


    Tue das, stehe auf und arbeite hier mit uns an Dir, Selbstmitleid nützt ja nichts!!!!

    ich wünsche Dir viel Kraft!!!!

    LG Maria
    ohne Alk. Seit 5.03.2006

  • hallo chelsea

    du bist mit sicherheit nicht die einzige die auf die nase gefallen ist. wichtig ist das du nicht liegen bleibst sondern wieder aufstehst. ist zwar nicht schön einen rückfall zu haben aber kein grund um aufzugeben. fang von forn an, schau was beim letzten mal falsch gelaufen ist. auch aus fehlern lernt man. verkriech dich jetzt nicht vor lauter scham in deiner flasche, denn wo es dann hin geht weißt du. wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.

    melde dich wieder und wir fangen von vorn an.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Chelsea,

    was machst Du?

    Zitat

    ich hab alle enttäuscht die mich unterstützt haben

    Enttäuscht sind wir, wenn Du dich versteckst.

    Nur Mut, ran an die Tasten. Schreib uns, wie es Dir jetzt geht.

    lg kommal

    unterwegs...

  • Hallo Chelsa,

    ich bin sogar nach fünf Jahren rückfällig geworden!Es hat bei mir etliche "Abstürze" gedauert, bis es mir klar wurde,so gehts nicht weiter...
    Jetzt bin ich nicht viel weiter als du;erst seit eine Woche trocken.
    Versuche es wieder!Der Weg zum Alkoholfreien leben ist schwer,aber höre nicht auf,ihn weiter zu gehen...

    Vielen lieben Grüße
    Chris

  • Servus chelsea,

    Du bist sehr ehrlich. Warum dann nicht auch das letzte an Ehrlichkeit herausholenund zugeben, ich WILL momentan nicht?

    Jede(r) KANN wenn er/sie WILL - auch DU!

    Würde mich freuen, wenn Du bald Deinen individuellen Tiefpunkt erreicht hast und dann den Wunsch zum Trockensein entwickeln würdest!

    LG
    Spedi

    P.S.: Warte nicht zu lange - der Zeitpunkt des letzten "Absprungs" ist schnell verpasst!

  • Zitat von chelsea

    Hallo ihr Lieben,
    danke für die Ermutigungen!!! Dennoch bin ich noch nicht wieder bereit.... Es ist einfacher Fehler zu begehen, als das Richtige zu versuchen und zu scheitern... zumindest für mich im Moment....Ich erspare euch allen jetzt die nassen Begründungen, warum ich nicht auf den "trockenen" Weg zurück kann.... OHNE BEGRÜNDUNG kann ich es nicht.... :cry:


    Hallo chelsea,

    ........hast du mal zu ergründen versucht warum du aus diesem Teufelskreis nicht rauskommst, was dich behindert und wie die Hilfe vielleicht aussehen könnte oder müßte ?

    Hier bei uns findest du immer ein offenes Ohr, wir haben 24h geöffnet. :)

    Oftmals hilft es ja schon, seine Gedanken einfach mal aufzuschreiben, vielleicht können wir dann ja helfen !.......

    Gib Dich nicht auf.........

    Lieben Gruß, Rose

  • Hallo Chelsea,

    .......die Überschrift deines Thread`s lautet: " mir zu liebe - ein neues leben ohne alkohol "........

    Da müßtest du meines Erachtens wieder ansetzen, und nicht mit Selbsthaß !

    Ich habe mich aber zum Schluß auch selbst gehaßt, für meine Unentschlossenheit, meinen Wankelmut, für MEIN SELBSTMITLEID.

    In einem halbwegs nüchternen Moment habe ich mich aber in den Ar........getreten und gesagt, STOPP, so gehts nicht weiter, ich WILL es ändern !

    Nur DU kannst es stoppen Chelsea, niemand anderes kann es für dich !

    Was ist denn eigentlich aus deinen Terminen bei der Suchtberatung geworden, warum machst du keinen stationären Entzug, damit erstmal das Gift aus deinem Körper ist, und du wieder mit einem klaren Kopf denken und agieren kannst.

    Wie sieht denn dein Tag jetzt so aus ?

    Gehst du noch zur Uni ?

    Mensch Chelsea mach was,...........Selbstmitleid bringt dich nicht weiter....

    Lieben Gruß, Rose

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