Alte Muster und nie ein Ende......??

  • Hallo Zusammen,

    nach langer Zeit mal wieder in eigener Sache. Meine Mutter ist zur Zeit in offizieller Entgiftung Nr. 7. Nachdem der Besuch am Wochenende aufgrund Dista nicht so prickelnd war, dachte ich mir ich fahr heute noch mal hin, dann sind sie am ausschleichen und sie ist fitter. Wir könnten schön Kaffee trinken, ein wenig plaudern und ich könnte meine Mutter mal wieder „nüchtern“ erleben. Nüchtern ist und bleibt sie einfach ein feiner, angenehmer Mensch….

    Ich hatte Recht, sie war sogar sehr fit, allerdings fand ich mich auch wieder mitten in einem „höchst erfreulichen“ Gespräch wieder. Keine Ahnung wie das passiert ist, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Eines kam zum anderen und ich bekam mal wieder zu hören, wenn sie Krebs hätte würde ich das ja auch hinnehmen. Nun, nachdem ich dann ausnahmsweise nicht wie sonst den Mund gehalten habe und ihr gesagt habe bei Krebs würde sie auch alles unternehmen um gesund zu werden und das würde ich nicht sehen. Meinte sie nur Alkoholismus ist was anderes und sie würde ja wollen, aber es ist eben nicht einfach und außerdem würde es auch nicht jeder Krebskranke schaffen. Ach so….. !!??? Keine Ahnung warum ich da das Gespräch nicht als sinnlos beendet habe. Was mich auch geritten hat, es war nicht gut für mich.

    Es ging noch ein wenig hin und her, inklusive der erneuten Drohung sie könne sich ja umbringen, aber ich will Euch nicht langweilen und hier alles wiederholen. Meine Reaktion darauf kam von Herzen und war nicht ohne. Ich sagte dann anschließend nur noch, wenn jemand 1km ins Dorf und wieder zurück geht um sich Alkohol zu besorgen, sehe ich da kein Wollen des Aufhörens, sondern den Vorsatz trinken zu wollen. 2km sind genug Zeit zu überlegen, wie man Hilfe bekommt, wenn man sie will. Ich hätte ja keine Ahnung! Recht hat sie! Aber die Suchtberatung, die Therapeuten und die Betroffenen, denen sie die letzten 4 Jahre bei ambulanter und stationärer Therapie, in SHG, bei den Entgiftungen und Langzeittherapien begegnet ist. Die haben Ahnung und die haben die Hilfsmöglichkeiten, Tipps und Tricks zur Akuthilfe sicherlich nicht für sich behalten, sondern freigiebig erzählt. Das habe ich ihr dann auch gesagt. Darauf kam nur noch sie hätte keinen Bock auf meine sch….schlauen Sprüche und ob ich noch einen Kaffee hole. Ich habe es dann ruhen lassen, noch einen Kaffee geholt und nach einem kleinen Spaziergang bin ich dann auch gefahren.

    Ich hatte einen richtig guten Tag, gute Laune und habe mich sogar auf den Besuch gefreut und ihn nicht wie so oft als Pflichtprogramm angesehen. Jetzt sitze ich hier habe schlechte Laune, bekomme dieses Gespräch nicht aus dem Kopf, bin enttäuscht, bin gefrustet und ehrlich gesagt wütend auf mich selbst.

    Ich habe einfach keine Lust mir ständig anzuhören wo es zwickt und weswegen sie besser zum Arzt gehen würde. Wenn sie trocken werden würde hätten sich fast alle anderen Krankheit und Beschwerden erledigt, nur an den Symptomen doktern hat noch nie geholfen. Ich habe keine Lust mehr mir anzuhören, was sie alles tut wenn sie diesmal entlassen wird und dann noch erwartet, dass ich jippie rufe und begeistert bin. Dazu habe ich zu oft erlebt, dass sie nichts getan hat. Ich habe keine Lust mehr, dass von mir erwartet wird das ich begeistern Beifall klatsche wenn sie wieder in die Entgiftung geht. Andere wären schließlich schon 30x da gewesen. Ich habe keine Lust auf verletzte Blicke, wenn ich sage, dass ich solche Menschen nicht mehr ernst nehmen kann, eine Woche draußen, zwei drin. Ich habe einfach keine Lust mehr nichts von mir erzählen zu können, weil sie doch ständig wieder bei sich landet oder mir nicht zuhört um dann wieder bei sich zu landen und mir anschließend vorzuwerfen sie könne nicht wissen was ich mache und wie es mir geht, ich würde ja nichts erzählen. Ich habe schlicht und ergreifend keine Lust mehr auf ihre Sauferei in irgendeiner Form Rücksicht zu nehmen. Ich habe keine Lust mehr mich ständig meiner Haut erwehren zu müssen, weil man versucht mir die Beseitigung von Folgen aufzudrücken. Ich habe keine Lust mehr mir in irgendeiner Form die Verantwortung dafür aufdrücken zu lassen, wenn sie Saufdruck bekommt, was sie auch heute wieder getan hat. Ich habe keine Lust mehr hinter diesem sch….. Alkohol die zweite Geige zu spielen. Ich habe keine Lust mehr vorwurfsvolle Blicke zu bekommen, wenn ich zuerst an mich und dann an meine Eltern denke. Ich habe keine Lust mehr auf Gefühle Rücksicht nehmen zu sollen, die doch nicht echt und vom Alkohol gesteuert sind. Ich habe keine Lust mehr mir immer und immer wieder anhören zu müssen, da reden wir morgen drüber. Ich kann mich an kein morgen in den letzten Jahren erinnern. Ich habe keine Lust mehr ein schlechtes Gewissen zu haben, obwohl ich weiß, dass ich das nicht haben muss. Ich habe keine Lust mehr auf diesen ganzen Mist……

    Doch was tue ich? Statt das zu sagen und danach zu handeln, rutsche ich immer wieder in die alten Muster, kann meine Klappe nicht halten und tue alles damit ich geliebt werde, mich geliebt fühle, das liebe Kind bin. An Tagen wie heute habe ich das Gefühl keinen Zentimeter weiter zu sein als vor 1,5 Jahren, nur das ich inzwischen wieder Kraft habe wütend zu werden. Immerhin etwas……

    Vielen Dank für’s lesen, dass musste jetzt einfach mal raus. Irgendwie geht’s mir jetzt doch besser.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Skye!

    Ja, das Schreiben hilft ungemein.

    Aber einen Rat habe ich nicht wirklich für Dich, mir tut es leid, das Du immer wieder von vorne durch diese Tretmühle geschleust wird.

    Was zu tun ist weißt Du eigentlich, mehr Abstand, aber wenn es die eigene Mutter ist, ich weiß es nicht, schwierig, aber nicht unmöglich.

    Wie wäre es , wenn Du Dir nochmal selbst therapeutische Hilfe holst?
    So ein bischen "Gehirnwäsche " hat mir gut getan, vor allem, wenn ich wieder in das alte Muster rutschte, Kopf in den Sand stecken und abwarten, da hat mich mein Therapeut in den wöchentlichen Sitzungen fix wieder "flott" gemacht und auf den richtigen Weg gestellt :roll::wink: .

    Schick Dir mal ein Spezialpaket Kraft und vor allem Energie rüber, made by Elfriede :lol: !

    Liebe Grüße von
    Elfriede
    _______________________________________

    Wir können die Uhr nicht zurückdrehen, aber wir können sie neu aufziehen!

  • liebste skye!

    hm... wie fange ich an?

    Zitat

    Ich hatte einen richtig guten Tag, gute Laune und habe mich sogar auf den Besuch gefreut und ihn nicht wie so oft als Pflichtprogramm angesehen.


    genau aus diesem grund glaube ich, das du geblieben bist. dadurch hast du dich stark gefühlt, befreiter, einfach positiver, du dachtest (eher unbewußt) das es trotz des schlechten anfangs durch die worte deiner mutter doch noch besser werden kann.
    mir gehts zumindest so, wenns mir echt super geht, dass ich denke, dass es in vielerlei hinsicht so weitergeht, ich will die glückssträhne einfach genießen und ausbauen und bin überzeugt, mich kann nix so leicht aus der bahn werfen. oft ein trugschluß, irgendwann kommt immer das erwachen...

    ich hab den eindruck, das du das ganze eigentlich die meiste zeit recht gut meisterst. das es tage gibt, an denen es nicht so ist, ist aber logisch. wie oft macht man wieder einen schritt zurück? viel öfter als man möchte, wichtig ist, das du nicht auf der stelle harrst sondern wieder weitergehst, einfach eine erfahrung aus der du gelernt hast.
    es ist deine mutter, so ganz wirst du sie nicht aus deinem gedächtnis streichen können, das is einfach so. außer irgendjemand findet endlich mal den verfluchten schalter :wink: hm... vielleicht ginge es ja, den kleinen teil vom gehirn in dem alles über die mutter gespeicherst ist, operativ zu entfernen? muss mich mal erkundigen :wink:

    ne spaß beiseite
    sorry aber wenn ich von jemanden hören würde (sei's etz mei mutter, deine oder nur irgendein bekannter), das der/die-jenige zum 7x auf entgiftung is, wäre mein gedanke "na sauber, der/die legt sich a bissi ins krankenhaus, läßt sich bemuttern und verwöhnen, geht danach wieder heim und trinkt eh wieder weiter"
    kann mir vorstellen, dass du das etz grad net hören willst, ein kleiner hoffnungsschimmer ist immer da, er wird sich glaube ich auch nie ganz begraben lassen, auch wenn es am besten is, man macht sich gar keine hoffnungen mehr. dann kann man schon nicht enttäuscht werden :(

    Zitat

    Darauf kam nur noch sie hätte keinen Bock auf meine sch….schlauen Sprüche und ob ich noch einen Kaffee hole.


    glaub ich deiner mutter, sie wird dies alles schon oft gehört haben und wahrscheinlich weiß deine mutter irgendwo, das du recht hast, ist aber nicht bereit, sich das selber zuzugestehn und ganz besonders dir.

    Zitat

    Ich habe es dann ruhen lassen, noch einen Kaffee geholt und nach einem kleinen Spaziergang bin ich dann auch gefahren.


    weise entscheidung, was hättest du auch noch sagen sollen, eine unterhaltung mit der pappschachtel wäre wohl effektiver gewesen.

    soll ich dir mal was verraten?
    ich war schon überzeugt du bist ne art übermensch, der heutige tag zeigt mir das du ganz normal bist, eine person mit gefühlen wie jeder andere hier. irgendwie hört sich das etz glaub negativ an, aber so isses gar net gemeint, hoff du verstehst wie ichs meine!

    du bist auf eine bewundernswerte art einen verdammt weiten weg gegangen, heute bist du von deinem weg abgewichten, ich würde etz nicht sagen, das du zurück gegangen bist, also finde deinen alten weg wieder und schau nach vorne. ich bin mir sicher, das du das schaffst, nicht heute und nicht morgen, aber bald. laß dich net unterkriegen, ja!

    liebe grüße & ne gaaaanz dolle umarmung

  • Hallo Ihr Beiden!

    Danke schön! Das Paket ist angekommen. Es muss Dir nicht leid tun Elfriede, dass Du keinen Rat hast. Du hast schon Recht, wenn Du sagst im Grunde weiß ich selbst was zu tun ist.

    Ich bin seit gut einem Jahr in Therapie. Das Gespräch heute wird dort sicherlich auch noch auf den Tisch kommen. Die Therapie hat mir auch schon sehr geholfen, ohne wäre ich noch lange nicht da wo ich jetzt bin. Jetzt wo ich mich ein wenig beruhigt habe, sehe ich das auch wieder. Es geht da schon jede Woche ans Eingemachte und der Finger wird oft genau auf die Wunde gelegt.

    Außerdem läuft zurzeit der Widerspruch gegen die Ablehnung meines Kurantrages. Ich hoffe, die BfA hat ein Einsehen…… Wenn nicht, es bleibt noch das Sozialgericht…. Eine Hilfe ist es auch in meiner SHG über so was zu reden, die rücken mir auch den Kopf zurecht wenn’s sein muss.

    In der Beziehung tue ich für mich, was ich kann. Im Grunde weiß ich ja auch was ich zu tun bzw. zu lassen habe. Doch trotz des Wissens gibt es immer wieder Tage wie heute, Situationen wie heute die ich nicht im Griff habe, sondern die mich im Griff haben. Wissen ist eine Sache und ich wie ich oft feststelle habe ich eine ganze Menge davon. Doch aus Wissen Gewissheit werden zu lassen, es zu fühlen, nach diesen Gefühlen zu handeln und eben nicht nur zu wissen, ist die andere Sache und die ist nicht so einfach. Ich gehöre leider zu der Fraktion Ungeduldig was die Angelegenheit auch nicht unbedingt einfacher macht.

    Zitat

    mir gehts zumindest so, wenns mir echt super geht, dass ich denke, dass es in vielerlei hinsicht so weitergeht, ich will die glückssträhne einfach genießen und ausbauen und bin überzeugt, mich kann nix so leicht aus der bahn werfen. oft ein trugschluß, irgendwann kommt immer das erwachen...

    Ich denke das trifft es, so ein Tag war wohl heute…..

    An Tagen wie heute geht der Verstand flöten und das Gefühl regiert und da ist noch ziemlich viel alter Mist, alte Verhaltensweisen die ich einfach noch nicht im Griff habe, mit denen ich noch nicht durch bin. Ich kann mich dann nicht bremsen, statt vernünftigerweise aufzuhören, mach ich weiter, obwohl der Verstand schon lange das leuchtend rote Stoppschild schwenkt. Was dann zu solchen Situationen wie heute führt. So was habe ich ja nicht nur in Bezug auf meine Mutter, solche Situationen habe ich überhaupt immer wieder im Leben. Das Schild wird geschwenkt und Skye redet und macht weiter, wider die Vernunft.

    Ich weiß schon, was ich anders machen muss, aber ich schaffe es dann nicht und das frustriert und macht mich wütend. Das blockiert dann noch zusätzlich, eine Katze die sich in den Schwanz beißt. Ich könnte im Anschluss dann auf irgendwas einschlagen, irgendwas zerdeppern. Was ich früher dann auch oft getan habe, nur um Druck loszuwerden. Soweit habe ich mich inzwischen im Griff, dass ich andere Ventile gefunden habe z. B. hier zu schreiben oder einfach mit jemand anderem reden. Und ich habe gelernt, dass auch ich Fehler machen darf und mich nicht dafür verdammen muss, wenn ich mir selbst nicht genüge. Dieser verdammte Wunsch nach Perfektion, der Alkoholikerkindern so zu Eigen ist. Nur mit dem fühlen klappt das dann auch noch nicht so ganz……

    Zitat

    sorry aber wenn ich von jemanden hören würde (sei's etz mei mutter, deine oder nur irgendein bekannter), das der/die-jenige zum 7x auf entgiftung is, wäre mein gedanke "na sauber, der/die legt sich a bissi ins krankenhaus, läßt sich bemuttern und verwöhnen, geht danach wieder heim und trinkt eh wieder weiter"

    Summerdream Du musst Dich nicht entschuldigen. Ich habe zwar jedes Mal die Hoffnung, dass es klick macht, das ist wohl normal, doch im Grunde sehe ich es genauso wie Du. Bisher war es ja auch mehr oder weniger so. Ob es nun meine Mutter betrifft oder Lieschen Müller von nebenan. Drehtürpatient ist Drehtürpatient, da beißt die Maus keinen Faden ab….

    Zitat

    soll ich dir mal was verraten?
    ich war schon überzeugt du bist ne art übermensch, der heutige tag zeigt mir das du ganz normal bist, eine person mit gefühlen wie jeder andere hier. irgendwie hört sich das etz glaub negativ an, aber so isses gar net gemeint, hoff du verstehst wie ichs meine!

    Ich verstehe was Du meinst, keine Sorge. Ich kann Dich beruhigen, ich bin ein Mensch, wie jeder andere auch und ich leide genauso wie jedes andere Kind unter der Sucht seiner Eltern. Nur habe ich nach wie vor das Problem Schwächen zuzugeben, weil ich sie als Fehler ansehe. (siehe oben :roll: ) Dieses Feld gehört auch noch beackert. Außerdem habe ich fast jede Woche meine Therapiestunde in der ich sehr viel an dem arbeite, für das Du und auch andere das Forum nutzen. Deshalb tauche ich hier meist relativ aufgeräumt auf. Ich weiß, dass es ein Fehler ist seine Schwächen nicht zu zeigen, ich wirke dadurch oft unnahbar und das macht einsam und bringt auch noch andere nicht so schöne Dinge mit sich….. Hatte ich schon erwähnt das mein Privatleben auch eine Baustelle ist…… :roll:

    Zitat

    außer irgendjemand findet endlich mal den verfluchten schalter hm... :wink: vielleicht ginge es ja, den kleinen teil vom gehirn in dem alles über die mutter gespeicherst ist, operativ zu entfernen? muss mich mal erkundigen :wink:

    alternativ würde ich auch die Fee nehmen, aber die lässt sich ja auch nicht blicken, das dumme Huhn…… :lol:

    So ihr beiden, nachdem ich meinen Frust dank des Forums ein wenig losgeworden bin, werde ich mir jetzt Dein Paket, Elfriede, und Deine Portion Egopolitur, Summerdream, schnappen und damit ins Bett gehen. Dann sieht die Welt morgen schon wieder anders aus….. besser…… Danke Euch !

    Eine gute Nacht wünscht….

    Skye

  • liebe skye,

    das tut mir sehr leid für dich. ich kann mich gut in dich reinfühlen, gerade in die aufzählung "ich habe keine lust mehr...". diese arie hab ich vor nicht allzu langer zeit wegen meines ex-freundes gesungen, deshalb ist sie mir noch sehr nah, und vor langer zeit hab ich sie auf meine mutter gesungen.

    bei ihr hab ich es mittlerweile geschafft, auf durchzug zu schalten. manchmal am telefon versucht sie es immer noch, wie schlecht und böse alle anderen, wie arm sie selbst. ich werde dann ganz schnell ganz einsilbig, sage nur noch desinterssiert "hm", oder dass ich was zu tun habe. früher hab ich versucht mit ihr über ihre sitaution zu reden, und über lösungsmöglichkeiten. das hat mich auch immer furchtbar frustriert, weil ich im prinzip gegen eine wand geredet hab. seitdem ich das nicht mehr tue, ist es besser. sie weiss doch sowieso alles besser, und hat auf alles eine antwort. also warum noch reden? das gleiche beim erzählen über sich selbst.

    es ist sehr merkwürdig, so zu fühlen, aber ich fühle eigentlich garnichts mehr für meine mutter, auch nichts gegen sie. sie ist mir fremd geworden. und damit ein stück gleichgültig. ich weiss nicht, wie es wäre, wenn sie jetzt stirbt, sicher schlimm, trotz allem, aber wenn ich an sie denke, ist da nix mehr: keine freude, keine hoffnung, keine erwartung, einfach nix. das hat sie in jahrelanger kleinarbeit kaputt gemacht, und zwar nicht in erster linie mit dem trinken, sondern mit solchen arien, wie du sie erzählst. die natürlich eine folge des trinkens sind, ich weiss. aber ich hab das schon öfter geschrieben: wenn ich früher mal das gefühl gehabt hätte, dass sie ernsthaft hätte trocken werden wollen, dann hätte ich ihr wahrscheinlich auch den zwanzigsten rückfall verziehen. hatte ich aber nicht, also war alles reden darum witzlos. worüber reden? es gab keine basis für ein gespräch. weil es keine ehrlichkeit und kein vertrauen mehr gab.

    auf der einen seite ist das traurig, auf der anderen seite geht es mir aber besser damit. solange ich noch hoffnung hatte, war jeder rückschlag furchtbar schlimm, hat mich tagelang beschäftigt, mitgenommen, beeinträchtigt. mich die gute laune gekostet, wie du auch bei dir schreibst. entäuschte hoffnung, immer wieder. jetzt hoffe ich auf nix mehr, und werde also auch nicht mehr enttäuscht. es trifft nicht mehr tief. immerhin. vielleicht kommst auch du da einmal hin? ich wünsche es dir.

    lieben gruß

    lavendel

  • Hallo Lavendel!

    Vielen Dank für Deine Worte.

    Zitat

    wenn ich früher mal das gefühl gehabt hätte, dass sie ernsthaft hätte trocken werden wollen, dann hätte ich ihr wahrscheinlich auch den zwanzigsten rückfall verziehen. hatte ich aber nicht, also war alles reden darum witzlos. worüber reden? es gab keine basis für ein gespräch. weil es keine ehrlichkeit und kein vertrauen mehr gab.

    Du hast mit drei Sätzen gesagt, wofür ich meine Arie gebraucht habe. Mehr Worte die aber genau das sagen. Kein Glauben an ihre Ernsthaftigkeit trocken werden zu wollen und kein Vertrauen mehr. Ehrlichkeit zwischen uns? Ich weiß gar nicht mehr wann es die zuletzt gegeben hat. Da so geschrieben zu sehen tut schon weh……

    Zitat

    aber ich fühle eigentlich garnichts mehr für meine mutter, auch nichts gegen sie. sie ist mir fremd geworden. und damit ein stück gleichgültig.

    Vielleicht komme ich da eines Tages hin, vielleicht ist das auch besser für mich. Doch… ich weiß nicht, ob ich das will. Ich weiß nicht, ob mir das gut täte nichts mehr für meine Mutter zu fühlen, wo ich ohnehin Probleme habe Gefühle zuzulassen. Es ist nicht die Angst vor Veränderung, es ist die Angst einen Teil von mir zu verlieren. Ich will mich nicht noch weiter verlieren…..

    Was mich zusätzlich so aufbringt ist, dass ich als selbstverständlicher Mülleimer ohne Redefreiheit und ohne das Recht auf eigene Meinung angesehen werde. Dass es als selbstverständlich angenommen wird, dass man in diesem Mülleimer alles schmeißen kann und er gefälligst auch niemals voll zu werden hat. Das dieser Zustand eine absolute Einbahnstraße ist.

    Und was mich noch mehr aufregt, dass ich es mit mir machen lasse und mich nicht wehre bzw. sage bis hier und nicht weiter. Oder wenn ich es wie gestern tue ein schlechtes Gewissen und Angst habe nicht mehr geliebt zu werden. Ich sollte es inzwischen besser wissen….

    Dieses Gespräch hat mir gezeigt, dass ich noch einiges zu tun habe und wird mich wohl noch eine Weile beschäftigen. Vielen Dank für Euren Zuspruch.

    Einen schönen Tag wünscht eine zur Zeit sehr nachdenkliche…

    Skye

  • Hallo nachdenkliche :wink:

    So wie ich das jetzt heraushöre ist das was dich am meisten beschäftigt nicht das gespräch mit deiner mutter an sich, sondern das dich dieses gespräch noch so runterzieht. Gerne wärst du aus dem krankenhaus gegangen mit dem gedanken „ihre meinung, ihr leben punkt aus basta“ und damit wäre die sache für dich erledigt gewesen. Aber wie du schon sagtest, du hast gefühle, daher ist das leider nicht so einfach.

    Theoretisch weißt du, wie du dich verhalten sollst, aber wie in jedem bereich des lebens ist zwischen theorie und praxis ein mega-unterschied. Und ich glaube gerade in dingen, wo’s um menschen geht, die man liebt, ist das alles noch viel viel schwerer.

    Nun etz mal ganz direkt, der mülleimer bist du, weil du es zulässt. Die anderen sind gewöhnt das du da bist und alles ertragen kannst, du bist gewöhnt, das du alles runterschluckst, was sie dir vorwerfen. Die anderen werden aber weitermachen, solange du dem nicht einen riegel vorschiebst. D.h. etz net, das ich das verhalten der anderen entschuldigen möchte, aber so ist es einfach.

    Ich glaube deine mutter wusste ganz genau, dass gestern so ein tag war, wo du dir wieder einiges anhörst und das hat sie gleich ausgenutzt. Weiß nicht wie das geht, aber irgendwie ham sie so ein gespür dafür, wann und wie sie uns verletzen können. den eindruck hab ich zumindest öfters.

    Schwächen – ein thema für sich. Bei anderen werden sie akzeptiert, machen sie doch jeden menschen zu einem individuum. An sich selber, nun da schaut die sache wieder ganz anders aus. Aber was soll ich dir da verzählen, kennst ja selber zu genüge. Deine schwächen und fehler machen dich aus, machen dich zu etwas besonderem, aber das sich selber zu verinnerlichen, ist schon wieder ne andere geschichte… aber ein patentrezept kann ich dir da leider nicht geben :(

    Superliebe grüße sende ich dir

  • Hallo Skye

    dieser Satz von dir in Bezug auf deine Mutter hat mir etwas zu denken gegeben, denn er erinnert mich an meine eigenen Formulierungen wenn ich mich nicht so verhalte, wie ich es will, sondern so, wie ich denke, dass es von mir erwartet wird

    Zitat

    Vielleicht komme ich da eines Tages hin, vielleicht ist das auch besser für mich. Doch… ich weiß nicht, ob ich das will. Ich weiß nicht, ob mir das gut täte nichts mehr für meine Mutter zu fühlen, wo ich ohnehin Probleme habe Gefühle zuzulassen.

    Mittlerweile überprüfe ich solche Formulierungen, weil "ich weiss nicht, ob ich das will", bei mir eigentlich übersetzt hieß "ich weiß nicht, ob ich es damit den anderen recht mache". Vielleicht hast du unbewusst immer noch Angst als "schlechte Tochter" dazustehen, Angst, dass deine Mutter dir die Liebe entziehen könnte, wenn du konsequent bleibst, und tust dich deshalb damit so schwer dich durchzusetzen.

    Zitat

    Es ist nicht die Angst vor Veränderung, es ist die Angst einen Teil von mir zu verlieren. Ich will mich nicht noch weiter verlieren…..


    Vielleicht hast du nicht Angst einen Teil von dir zu verlieren, sondern die Liebe deiner Mutter. Das kam mir zumindest sofort in den Sinn, als ich deinen Text gelesen habe.

    LG Josu

  • Hallo Summerdream!

    Zitat

    So wie ich das jetzt heraushöre ist das was dich am meisten beschäftigt nicht das gespräch mit deiner mutter an sich, sondern das dich dieses gespräch noch so runterzieht. Gerne wärst du aus dem krankenhaus gegangen mit dem gedanken „ihre meinung, ihr leben punkt aus basta“ und damit wäre die sache für dich erledigt gewesen.

    Genau das ist es. In der Vergangenheit hat das nämlich sehr gut geklappt. Es ist schon so, dass ich auf den ganzen aufgezählten Mist und noch mehr keine Lust mehr habe. Es liegt auch in meiner Hand da etwas gegen zu tun. In der letzten Zeit hatte ich keine Probleme mit „punkt, aus, basta“, weil ich das alles nicht an mich ran gelassen habe. Nicht meine Baustelle. Und das war noch nicht mal mehr groß mit Anstrengung und Eigenüberzeugung verbunden, sondern fing schon ein wenig an sich normal anzufühlen, so ganz ohne Gewissenbisse.

    Doch irgendwo scheine ich etwas übersehen zu haben, sonst hätte mich das Gespräch nicht so runter gezogen. Sonst wäre ich nicht wieder einmal kalt von hinten erwischt worden und hätte mich da rein ziehen lassen obwohl ich wusste, dass es nichts bringen würde. Inzwischen weiß ich auch wo das Unheil seinen Lauf genommen hat. Ich hätte genau an der Stelle mich nicht weiter dazu äußern sollen und der Besuch wäre wahrscheinlich ganz anders gelaufen. Nur ich habe es nicht erkannt bzw. mein inneres Stoppschild übersehen. Ich hätte es besser wissen müssen.

    Ich habe meine Meinung, zu der stehe ich und wenn es angebracht ist sage ich sie auch. Auch solche Dinge wie gestern, da muss sie dann mit leben, genauso wie ich damit leben muss, dass sie nicht aufhört zu trinken. Nur war es gestern nicht angebracht, es war der falsche Zeitpunkt, passte nicht, war irgendwie in die Situation reingepresst, weil ich es loswerden wollte, weil ich nicht wieder mal das Gleiche hören wollte. Statt genau das zu sagen oder entsprechend zu handeln, habe ich mich reinziehen, in eine Ecke drängen lassen. Ich war nicht mit mir im Reinen und deshalb konnte ich nicht loslassen und über der Sache stehen und wie sonst sagen, nicht meine Baustelle.

    Das war und ist es zum Teil noch was mich runter zieht, mich ärgerlich auf mich selbst macht. Ich habe mich in die Ecke drängen lassen und zugelassen, dass sie die alten bekannten Knöpfe gedrückt hat und ich mit meinem schlechten Gewissen und dem Gefühl von Schuld da stand. Dann stehe ich da, fühle mich nicht wie 38 sondern wie 8 und will nicht das meine Mutter böse auf mich ist und mich lieb hat. Ich sehe diese Mechanismen, ich fühle sie und doch manchmal kann ich mich einfach nicht dagegen wehren und das Gummiband ist zum Zerreißen gespannt.

    Ich kenne das Spiel lange genug, habe lange mitgespielt, es selbst gespielt. Ich müsste es besser wissen, nicht mehr mitzuspielen, mich gar nicht mehr auf’s Spielfeld stellen lassen und das ist mir gestern nicht gelungen und daran knapse ich ganz gewaltig. Ich sollte über der Sache stehen und war bisher der Meinung, dass das klappt und ich den für mich richtigen Weg gefunden habe. Doch warum ist mir die Chose gestern wieder um die Ohren geflogen?

    Habe ich nur etwas übersehen, verlange ich zuviel auf einmal von mir, war es ein Stolpern auf dem richtigen Weg oder bin ich vollkommen auf dem Holzweg? Ich weiß es im Moment nicht. Vielleicht läuft es doch auf das was Lavendel gesagt hat hinaus, aber damit bin ich noch nicht durch. Wenn das der Weg ist, werde ich ihn gehen, aber davon muss ich dann auch überzeugt sein. Also werde ich weiter überlegen und wieder aufmerksamer mir selbst
    gegenüber sein, mich genau beobachten und dann werde ich sehen. Ich habe erstmal eine Menge nachzudenken die nächste Zeit.

    Einen lieben Gruß und gute Nacht von der weiter sehr nachdenklichen

    Skye

  • Hallo Josu,

    Dein Einwand ist berechtigt und eine Überlegung wert und ich habe eine ganze Weile darüber nachgedacht. Ich weiß was Du meinst und kenne diese Selbstbetrachtungen inzwischen auch sehr gut. Ich verwende öfter aufweichenden Formulierungen, weil ich Angst habe mich festzulegen, etwas falsch zu machen oder eventuellen Erwartungen nicht zu entsprechen, obwohl ich die Antwort oder Lösung sicher kenne bzw. davon überzeugt bin. Doch hier sieht es anders aus, ich bin mir weder sicher, noch bin ich überzeugt, ich weiß es einfach nicht.

    Es ist nicht der Wunsch als gute Tochter da zu stehen und auch nicht die Angst, die Liebe meiner Mutter zu verlieren, der mich sagen lässt „vielleicht“. Eine gute Tochter bin ich, nach meinen Maßstäben und die sind entscheidend. Die Liebe meiner Mutter werde ich nicht verlieren. Auch wenn diese Angst immer wieder hoch kommt und das Kind in mir nach Beweisen und Bestätigung verlangt, die erwachsende Frau weiß, dass ihr diese Liebe erhalten bleibt, solange ihre Mutter lebt. Egal ob nass oder trocken, dass macht nur den Unterschied wie viel sie in der Lage ist zu zeigen.

    Wie sagte unsere Kanzlerin mal so nett: Ich bin das Produkt meiner Eltern. Nun mein Vater hat sich irgendwann verabschiedet, dadurch war die Bindung an ihn lose und ich habe sie irgendwann auch gekappt. Meine Mutter ist nicht verschwunden, die war immer da und hat mich groß gezogen. Meine Mutter war der erste Mensch der mich vorbehaltlos geliebt hat, den ich vorbehaltlos geliebt habe. Der erste für mich und damit gleichzeitig auch der wichtigste Mensch seit ich auf der Welt bin. Der erste Mensch dem ich vertraut habe, der Mensch der mich ernährt, der mich großgezogen, der mich ge- und beschützt hat und der nach seinen Möglichkeiten für mich gesorgt hat. Diese Liebe, diese emotionale Bindung an meine Mutter die dadurch entstanden ist, ist eine der Grundlagen meines Lebens. Diese Bindung hat vor 38 Jahren ihre Anfang genommen und ist seitdem Bestandteil meines Lebens, meiner selbst. Vielleicht klingt das alles jetzt etwas pathetisch, aber ich weiß es im Moment nicht anders auszudrücken, doch ich denke Du verstehst was ich sagen will.

    Was mich „vielleicht“ sagen lässt ist die Angst einen Teil von mir zu verlieren, wenn ich diese emotionale Bindung kappe. Es fühlt sich im Moment so an, als würde ich mir ohne Not ein Körperteil amputieren wollen. Sollte die Notwendigkeit bestehen, dies zu tun um gesund weiter zu leben, dann werde ich es tun. Doch ich muss davon überzeugt sein, dass nur ohne diese emotionale Bindung mein Überleben gesichert ist, ein besseres Leben auf mich wartet. Das bin ich zur Zeit nicht und weiß nicht ob ich es einmal sein werde, deshalb „vielleicht“.

    Für heute melde ich mich ab und vielleicht auch für die nächsten Tage. Ich fühle mich emotional ausgelaugt im Moment, dass ist alles etwas viel auf einmal. Es ist viel hochgespült worden und ich habe das Gefühl langsam etwas konfus zu werden. Ich muss erstmal wieder etwas Kraft tanken, mich sammeln und sortieren. Vielen Dank für Eure Hilfe und Unterstützung und Eure aufmunternden Worte. Ich brauch’ eine Pause. Bis denn…

    Skye

  • na du liebe

    eine pause hast du dir allemal verdient, daher fass ich mich etz auch nur ganz kurz:

    in meinen augen sind rückschritte genau die sache wo uns für weiteres wieder stärken, natürlich unter dem gesichtspunkt das wir weitermachen wie davor.
    du hast vorher mal indirekt geschrieben, das du deiner mutter ihre sucht auch nach dem x-ten rückfall verzeihen könntest, wenn du merkst, das sie es auch mal richtig angeht. oder?

    im endeffekt gilt das gleiche auch für dich, auch du darfst dir (diesen) fehler verzeihn. es klappt nicht immer alles gleich gut, es hat eine zeitlang geklappt, etz holt es dich wieder ein, irgendwo ist das auch zu erwarten.

    ich wünsch dir, das du bald klarer siehst, falls es nicht klappen sollte, wir sind auch gerne für dich da :wink:

    a guts nächtle wünsch ich dir, träum was schönes!

  • Liebe Skye,


    die Heilungschance Deiner Co-Abhängigkeit ist doch sehr groß oder eher klein? Es gibt da ganz viele Auslöser und die können wir nicht alle sehen und Du machst schon so wahnsinnig viel, ich bewundere Dich immer, wo Du den Dampf hernimmst und wie Du an die Sache ran gehst.

    Und wenn wir dann gelegentlich ausbrechen und abheben, dann ist eigentlich nur eines sicher, dass wir wieder landen, so oder so.

    Unser Tun, unser Handeln, unser Denken, das gibt uns Kraft oder es nimmt uns plötzlich mit einem Schlag alles. Es liegt immer an uns. Skye, ich denke und ich fühle z. Zt. nicht gut von meiner Frau, aber sie ist die Gleiche, mit der ich einst Bäume ausriss, sie kann dafür nichts, es ist mein Denken, mein Leben, ihres ist ihres.

    Skye, ich habe auch Deine damals an mich gerichteten Worte in Erinnerung, auch als meine Frau sie Monate später las und meinte „so habe ich das nie gesehen, ich war ganz schön doof“ und es gab in den vergangenen Tagen geschichtliche Ausgrabungen in meiner Familie und meiner Kindheit, Trauriges, was durchaus erklärt warum ich jetzt einen weg habe, aber mein Vater ist lange nicht mehr, ich hatte mich liebevoll von ihm verabschiedet und auch wenn ich jetzt einige male heftig gegen seine Kiste getreten habe, er bleibt wie er gegangen ist.

    Was in unserer Birne rumturnt, das muss da weg, muss sich auflösen, wie eine Brausetablette. Wenn Du es dann aufgelöst hast, denkst Du, Du bist repariert, komplett, ganz, heil und ehe Du Dich umdrehst, fehlt Dir wieder was. Wenn Du das nicht findest, wer dann? Vielleicht ist das aber alles auch gar nicht so kompliziert, weil Du schon alles gefunden hast.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Zusammen,

    da bin ich wieder. Nach ein paar Tagen in denen ich das Thema ganz gelassen habe, ein paar Tagen die ich geradezu zergrübelt habe und zwei Therapiesitzungen, die anstrengend und hilfreich waren, sehe ich die Sache etwas klarer und bin wieder gelassener. Wenn ich auch der Lösung noch nicht näher gekommen bin, sehe ich doch wenigstens den Weg dorthin.

    Über diese Worte von Kaltblut habe ich eine ganze Weile nachgedacht.

    Zitat

    Du machst schon so wahnsinnig viel, ich bewundere Dich immer, wo Du den Dampf hernimmst und wie Du an die Sache ran gehst.

    Zum einen sehe ich nicht, das ich viel mache, ich finde es normal und zum anderen verstehe ich nicht, welcher Dampf gemeint ist. Wenn ich nichts für mich tue, tus’s auch kein anderer, das habe ich inzwischen gelernt. Also muss ich etwas tun. Das hat mich, mal wieder muss ich dazu sagen, zu dem Punkt gebracht, dass mein Selbstbild ein anderes als das, welches die Umwelt von mir hat. Das ist ein Teil meines Problems. Sowohl was meine Umwelt angeht, als auch meine Mutter.

    Doch ich habe dann auch mal überlegt, was mich antreibt. Was mich dazu bringt, eine Therapie zu machen, die nicht immer einfach ist, in die SHG Gruppe zu gehen, was an manchen Abenden auch an die Substanz geht, mich hier mit dem Thema zu beschäftigen, was Dinge hochbringt die lange vergraben und nicht unbedingt schön waren, manche hätte ich lieber weiterhin unter der Erde gesehen, und warum ich zu guter Letzt auch noch eine Kur beantragt habe. Was ich da gefunden habe erfreut mein Herz nicht grade, aber gut, besser jetzt als später, um so eher kann ich was daran tun.

    Als ich damit begonnen habe vor nun schon fast zwei Jahren, war ich am Ende und wollte nicht mehr. Es kamen da schon häufig Gedanken auf, warum muss ich leben und dabei unglücklich sein und andere die ein Leben haben und sich daran freuen müssen sterben. Die Welt ist gemein und ungerecht. Warum kann ich nicht einfach abends einschlafen und morgens nicht mehr aufwachen. Ich hatte Depressionen und keine wirkliche Lebensfreude mehr. Irgendwo war er aber noch da, der kleine Funke Hoffnung auf eine bessere Zukunft, auf ein erfülltes Leben. Dieser Funke hat angefangen mich herauszufordern und ich habe die Herausforderung angenommen.

    Ich bin die Sache angegangen wie ich jede Herausforderung annehme, mit aller Kraft und aller Verbissenheit und in dem Bestreben es bestmöglich zu machen, aufgeben gilt nicht. Wenn ich mich einmal entschlossen habe, etwas zu tun, dann auch richtig, zur Not bis zur Selbstaufgabe. Entweder ganz oder gar nicht. Vernunft? ….. was ist das?

    In der Regel bin ich ein bequemer Mensch und nicht so leicht hinter dem Ofen hervor zu locken, aber wenn es um Herausforderungen geht, hast Du mich sehr schnell am Haken. Da denke ich gar nicht groß nach, was es für mich bedeutet, ich tue es. Oder besser gesagt in vielen Bereichen tat ich es, ich denke inzwischen mehr nach und wähle aus. Zu irgendwas müssen die Mühen der letzten knapp 2 Jahre ja gut gewesen sein.

    Ich habe mich als Herausforderung gesehen. Ich habe mich mir selbst zur Aufgabe gemacht und bin dabei, um es auf die Spitze zu treiben, auch bei meinen hohen Ansprüchen mich selbst geblieben. Ich setze bei mir selbst Maßstäbe an, die ich nie bei anderen ansetzen würde. Nach dem Motto verlange viel von Dir selbst, erwarte wenig von anderen.

    Das konnte nur auf schief angehen, denn ich habe mich wohl als Aufgabe gesehen, als Sache die bestmöglich erledigt werden muss, wie ich alles versuche zu erledigen. Anstatt anzunehmen was ich fühle, was ich gerade möchte, bei mir und meinen Bedürfnissen zu bleiben und damit auch mich anzunehmen, habe ich mich und jede Situation analysiert, geradezu mit scharfem Messer klein gehackt um herauszufinden warum ich das denn jetzt möchte und überlegt ob das denn jetzt das Richtige ist. Darüber ist die Handlung in meinem Sinne auf der Strecke geblieben. Ich habe in der Vergangenheit Fehler gemacht, sonst wäre ich nicht so weit gekommen und das galt es jetzt zu vermeiden, wieder Fehler machen. Schließlich sollte ja alles besser werden…..

    Ich habe dabei wie es scheint etwas aus den Augen verloren, nämlich dass ich keine Aufgabe, keine Sache, sondern ein Mensch bin. Ein Mensch mit Stärken, mit Schwächen, mit Gefühlen. Ich habe letzten Endes nichts anderes getan als vorher, ich habe funktioniert, zwar in eigener Sache, was das Ganze aber auch nicht unbedingt besser macht.

    Ich muss „nichts“ weiter tun, als auf mich zu hören, meine Wünsche, meine Bedürfnisse und danach handeln und nicht immer vorher überlegen, was das für Konsequenzen bei irgendwas haben kann, dass ich doch nicht beeinflussen kann. Die Lösung ist mich anzunehmen, ganz genau so wie ich bin, anstatt mich mit gnadenloser Selbstkritik nieder zu machen. Auf mich zu hören, meinen Bauch, ohne darüber nachzudenken ob das jetzt richtig ist, denn ich weiß am besten was gut für mich ist.

    Das hört sich sehr leicht an. Für einen Menschen wie mich, der immer darauf bedacht war, es anderen Recht zu machen, der immer darauf bedacht war alle möglichen und unmöglichen Risiken auszuschließen, ist das jedoch verdammt schwer, aber nicht unmöglich.....

    Ich werde nichts von dem aufgeben, was ich angefangen habe, denn es hat mir geholfen und es wird mir weiter helfen, aber ich werde versuchen dabei einen oder zwei Gänge runter zu schalten, damit auch Rücksicht auf mich nehmen kann. Ich bin nichts was ich erledigen kann, um mich dann dem nächsten Projekt zu wenden zu können, ich bleibe mir ein Leben lang erhalten. Ich bin ein Mensch mit Gefühlen und auch mit Fehlern, dass sollte ich wohl in Zukunft berücksichtigen und vor allem auch akzeptieren.

    Der Plan war ein besseres Leben, ich sollte aufhören zu planen und es mal mit leben versuchen. Hier und jetzt ist mein Leben und nicht irgendwo in der Zukunft…..

    In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein schönes Wochenende und endlich mal wieder ein paar Sonnenstrahlen…..

    Skye

  • Hallo Nelly,

    gedanklich bin ich ein ganzes Stück weiter gekommen, ja, ob das mit der Umsetzung auch so klappt, nun das wird die Zukunft zeigen.

    Zitat

    Es ist typisch für uns, zu funktionieren, alles perfekt zu machen, Fehler können ruinös sein und machen uns wertlos.

    Man glaubt, durch detaillierte Planungen auf alles vorbereitet zu sein, weiss man doch selbst am Besten, was alles an Mist kommen kann, was die anderen, die „normalen“, die wir um ihre Normalität beneiden, nicht wissen, nicht wissen können, sind sie doch ein Stück weit naiv in unseren Augen. Wir dagegen viel weitsichtiger, ewige Bedenkenträger, Neider der Spontanen, Bewunderer der Unbeschwertheit, stille Beobachter, wartend, rettend eingreifen zu können, zu müssen, zu dürfen?

    Die Neigung, alles als Aufgabe anzusehen und durch strukturiertes Planungssystem alles zu bewältigen, schützt vielleicht ein Stück weit vor unangenehmen Überraschungen, die wir ja nun zur Genüge schon hatten.

    Hätte ich diese Einsichten. so wie Du, schon mit 25 gehabt, wäre mir viel erspart geblieben. Doch da steckte ich noch mitten drin im Teufelskreis und habe auf die Lösung von außen gehofft.

    Du bist weiter als ich damals, Du hast jetzt die Chance auszubrechen und aufzubrechen ins Leben, mach’ was draus, Du bist es wert…….

    Einen sonnigen Sonntag wünscht….

    Skye

  • liebste skye

    weißt du, was damals noch anders war, wie etz?

    das die krankheit alkohol noch ganz anders von der gesellschaft empfunden wurde, ja eigentlich, dass sie wohl damals noch nicht mal als krankheit akzeptiert wurde.
    und dadurch auch ganz besonders wie es überhaupt den angehörigen mit dem thema alkohol geht. ich glaube nicht, dass es damals überhaupt shg's für angehörige gab usw. du hattest damals gar nicht die möglichkeit dir hilfe zu suchen, so wie wir jetzt.
    auch etz san die augen der gesellschaft auf den süchtigen selbst gerichtet, viele begreifen immer noch nicht richtig, wie wir angehörigen und besonders wir kinder darunter leiden.
    wenn ich mal von bekannten (also nur bekannte nicht freunde) gefragt werde, kommt nur die frage "wie geht es deiner mutter", nicht aber die frage "wie geht es dir?". verstehst du was ich sagen will?

    Zitat

    gedanklich bin ich ein ganzes Stück weiter gekommen, ja, ob das mit der Umsetzung auch so klappt, nun das wird die Zukunft zeigen.


    den eindruck das du weitergekommen bist, habe ich auch. die umsetzung is nicht leicht, das weißt du selber, ich drück dir auf jeden fall ganz fest die daumen, das es klappt.

    und du weißt ja, wenn was is, einfach melden, wir sind für dich da, genauso wie du für uns, dafür möchte ich dir auch noch danken. du schaffst es einen auf neue gedanken zu bringen und gleichzeitig auch einen aufzubauen, zumindest mir gehts so und ich glaub den anderen genauso.

    liebe grüße

  • Hallo Teaser,

    da bist Du ja wieder. :D Nun was raus muss, muss raus. Im Moment brauch ich auch grad nicht so besonders aufgemuntert werden. :wink: Was sich zwar auch wieder ändern kann, doch zur Zeit geht’s mir ganz gut und ich hab’ mich wieder gefangen, bin einigermaßen mit mir im Reinen.

    Zu wissen, dass man mit seinen Problemen, Macken, gefühlten Absonderlichkeiten und Eigenheiten nicht allein ist, kann auch eine Hilfe sein und aufmuntern.

    Du hast vollkommen Recht mit dem, was Du schreibst. Mir geht es nicht viel anders Spontaneität ist Leichtsinn, Loslassen die Vorstufe zum Absturz, Vertrauen ein Wesenzug von Lebensmüden. Dabei sind/waren wir selbst des Lebens so müde, dass wir im Grunde alles hätten wagen können.

    Das kenne ich auch alles nur zu gut und in den Spiegel schauen, den Du mir mit Deinen Worten hinhältst ist zwar nicht unbedingt angenehm, aber hilfreich. Ich vergleiche die Arbeit an und mit mir immer mit einem Besuch beim Zahnarzt. Ich muss etwas Unangenehmes hinter mich bringen, damit es mir besser gehen kann und ich mich besser fühle. Wenn’s Kronen gibt, ist’ doppelt unangenehm, sieht’s aber auch doppelt besser aus.

    Wie ich gesehen habe, hast Du Dich zwischenzeitlich abgemeldet und Deine alten Beiträge sind irgendwo im Forum entschwunden. Ich habe allerdings noch ein wenig im Kopf, wie Deine ersten Beiträge letztes Jahr waren. Du hast Dich inzwischen sehr verändert, zu Deinem Vorteil….

    Gruß
    Skye

  • hey skye

    wollte nur mal wissen, wie's dir so geht und ob bei dir alles in ordnung is!

    irgendwie fehlt was, wenn du hier net unterwegs bist :wink:
    is etz aber net die aufforderung, dass du hier schreiben musst, denk du weißt, wie ich's mein...

    liebe grüße

  • Hallo Ihr Beiden,

    vielen Dank für Eure Nachfrage, die ich leider erst heute gesehen habe. :oops: Ich hab’ mich sehr gefreut… :D

    Es geht mir gut! Es geht mir richtig gut…… Ich habe Ende August eine Woche Urlaub gemacht und mir mit diesem Urlaub und seinem Ziel einen langgehegten Traum erfüllt. Einen Traum den ich mir selbst viel zu lang verwehrt habe. Das, das Nachdenken darüber und noch ein paar Kleinigkeiten haben dazu geführt, dass ich mich sehr auf mich konzentriert habe und einfach nicht den Kopf für das Forum hatte, auch meine reale SHG habe ich vollkommen außen vor gelassen. Ich habe mich seit, ich weiß nicht wie viel Jahren, das erste Mal nur auf mich konzentriert und wollte mich nicht durch irgendetwas von außen ablenken lassen. Ich hatte nicht das Bedürfnis nach etwas anderem außer mir.

    Es hat mir gut getan, ich habe in Ruhe mal geschaut was sich die letzten zwei Jahre bei mir getan hat. Vor zwei Jahren hatte meine Mutter ihren Totalabsturz der mich ans Ende meiner Leistungsfähigkeit und auch Leistungsbereitschaft gebracht hat.

    Ich bin stolz auf mich, was ich seitdem für mich erreicht habe. Ich nehme mich wieder besser wahr, ich kann wieder Nähe zulassen, ich kümmere mich um mich und meine Bedürfnisse, ich nehme mich selbst wieder wichtig, ich habe mir Wünsche erfüllt, die ich mir selbst schon lange versagt hatte. Bei manchen habe ich erst jetzt bemerkt, dass ich endlich getan habe was ich schon lange wollte, es noch nicht mal bewusst geplant, sondern einfach getan.

    Bei all meiner Ungeduld, mit der ich diesen Weg begonnen habe, habe ich einfach nicht bemerkt, was ich schon alles geschafft habe. Habe immer auf den Paukenschlag gewartet und die ganzen leisen Töne überhört. Anderseits nehme ich nicht mehr alles was sich in meinem Leben ereignet wichtig, sondern habe gelernt loszulassen, manches lässt sich nicht kontrollieren, es passiert oder es passiert nicht. Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich die nächste, was soll’s, das Leben geht weiter. (Und so was sage ich… :shock: )

    Das alles ist immer noch nicht fertig, ich habe noch viel zu tun, außerdem ist das Leben Veränderung und fertig wird man nie. Es werden sicherlich auch mal wieder nicht so schöne Tage kommen, aber ich bin auf dem richtigen Weg, es wird…. Von dieser inneren Umschau wollte ich mich nicht ablenken. Ich bin ich und ich bin stolz auf mich.

    So langsam bin ich wieder bereit die Außenwelt reinzulassen. Ich werde also auch wieder hier auftauchen. Manchmal braucht man einfach eine Auszeit und die sollte man sich dann auch nehmen.

    Ich möchte allen Angehörigen die hier unterwegs sind sagen, egal ob Kinder, Partner, Geschwister, Freunde, wie auch immer, verschwendet Eure Kraft nicht auf den sinnlosen Versuch helfen zu wollen, wo ihr nicht helfen könnt und keine Hilfe erwünscht ist. Nehmt Eure Kraft für Euch und macht Euch selbst ein schönes Leben, bringt wieder Freude in Euer Leben, Freude ohne schlechtes Gewissen. Sein Leben für jemanden zu vergeuden der sein eigenes nicht möchte ist den Preis nicht wert. Das nimmt nicht den Schmerz und die Trauer, wenn man sieht das ein geliebter Mensch sich ruiniert, aber das gibt die Kraft um damit fertig zu werden ohne selbst dabei drauf zu gehen und sein eigenes Leben abzugeben.

    Wenn mir das jemand vor zwei Jahren gesagt hätte, ich hätte ihm besten Falls nur einen Vogel gezeigt. Nun habe ich mich selbst eines besseren belehrt. Und wenn der Weg auch steinig ist und oft unangenehm, er ist es wert gegangen zu werden.

    In diesem Sinne ein schönes Wochenende…
    Skye

  • hi skye

    na super, etz hab ich urlaub und hab deswegen kein drucker zur verfügung um mir deinen post auszudrucken und an die wand zu hängen - hättest des net gestern früh scho schreiben können :wink:

    schön zu hören, dass es dir gut geht!

    dein post liest sich positiv und gleichzeitig realistisch, du weißt, dass es nicht immer leicht wird, aber du weißt, wer du bist und das du stolz auf dich sein kannst - dazu hast du auch jedes recht!

    nur weiter so, ich freu mich das du hier auch wieder von zeit zu zeit zu lesen sein wirst :lol:

    liebe grüße

  • Hallo Zusammen!

    Beim Lesen bin ich auf diesen Beitrag von Skye gestoßen und der Abschnitt "Ich habe keine Lust..." hat mich tief bewegt.

    Die Alkoholabhängigkeit meiner Mutter dauert mittlerweile über 30 Jahre und ich empfinde nur noch, was eigentlich? Wut und Zorn auf mich, auf meine Mutter?

    Ich kann noch immer nicht loslassen, ich lasse mich nach jedem Anfuf runterziehen, ob mit oder ohne Alkohol. Mit Alkohol, weil sie jammert, Müll erzählt, ohne weil sie nur von sich spricht und in einem unbedeutenden Nebensatz nach mir fragt, um dann doch wieder von sich zu reden. Andere sind besser, können alles besser, ich bin die Tochter, die ihr nichts nutzt, weil viel zu weit weg wohnt. Ich bin es leid mich immer rechtfertigen zu müssen, ständig ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich will nicht ständig von meinen Kindheitserinnerungen überrollt werden. Ich möchte mich an schöne Zeiten mit meiner Mutter erinnern, aber da war nur Ungewissheit, da war keine Freude, da gab's keine Umarmungen. Da war viel zu oft der Suff und ich mittendrin. Ich habe es gehasst! Es fällt mir heute noch schwer Freude und Empathie zu zeigen, obwohl ich es gern möchte. Mein Selbstwertgefühl ist sehr niedrig, ich habe das Gefühl mich ständig verteidigen, rechtfertigen zu müssen. Ich kann von Wärme jäh in Kaltschnäuzigkeit umschalten und habe damit schon einige Leute vor den Kopf gestoßen. Ich habe Angst, wenn etwas Unvorhergesehenes, nicht kalkulierbares auf mich zukommt. Ich habe die Sauferei meiner Mutter so satt, ich ertrage es nicht mehr!
    Ich versuche mich von meiner Mutter zu distanzieren, da ist keine Liebe, da ist auch keine richtige Wut. Eigentliche ist da nur Leere.
    Zur Zeit ziehen mir meine Erinnerungen, die ungefiltert an die Oberfläche drängen, mir den Boden unter den Füßen weg.
    Ich weiß nicht so recht wie weiter...

    Viele Grüße Grünes Kistchen!

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