Die Sache mit der Normalität...

  • hallo zeppeline

    ich kann panther nur recht geben, haste gut gemacht. es ist doch schon ein unterschied, ob ich etwas nicht tue, vermeide um in ruhe trinken zu können oder ob ich mich von gelagen fern halte. die konfrontation mit dem alk zu vermeiden ist anfangs sehr wichtig. das suchtgedächtniss hat nun mal seine eigene dynamik und da kommt man auch mit dem verstand nicht gegen an. wir müssen vermeiden, und zwar alles was wir auch nur ansatzweise mit trinken verbinden. einge haben sogar ihre gläser entsorgt weil sie sie mit ihrer sucht verbanden. es ist hier kein weglaufen, sondern die kapitulation vor einem übermächtigen feind.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • So, der Tag heute hat mir den Kopf wieder richtigrum aufgesetzt, es geht schon wieder viiiel besser.
    Auch an Doro ein großes Dankeschön fürs Klarmachen der Prioritäten. Inzwischen habe ich auch wieder etwas mehr Durchblick, gestern hab ich mich einfach komplett durch den Wind gefühlt.

    Sicher hat mir auch das heutige Treffen meiner Selbsthilfegruppe geholfen – nicht einmal durch ein direktes Gespräch über das Thema (dazu waren zuviele neue Leute da, die natürlich alle was zu erzählen hatten), sondern weil dort jeder Beitrag in irgendeinem Bezug zu einem selbst steht. Allein das Zuhören bringt mich immer wieder auf den Teppich zurück, außerdem ist das der beste Rahmen, um sich nicht ständig als Exot zu fühlen.

    Insgesamt gab es ne Menge Denkanstöße heute, aber die muß ich jetzt erstmal in Ruhe wirken lassen,

    bis morgen und viele Grüße,
    Zeppeline

  • Ein langer Tag war das gestern, aber da ich ihn mir nach Gusto einteilen durfte und Zeit für eigene Projekte hatte, war es ziemlich prima. Bin abends ganz zufrieden nach Hause gedackelt und habe wirklich und wahrhaftig Feierabend gemacht, statt mich nochmal an den Computer zu setzen. Das war früher eine eingeschliffene Gewohnheit: abends noch endlos lange am Rechner sitzen und irgendwas arbeiten, mit Betonung auf „irgendwas“: wichtig war dabei natürlich der Wein, den ich mir dabei reingekippt habe. :oops:
    Und morgens dann jedesmal wieder dieses erbärmliche Katergefühl, das ich mir mittlerweile fast schon mühsam in Erinnerung rufen muß.

    Heute früh bin ich mit leichtem Brummschädel (Erkältung) aufgewacht und war für einen Moment deswegen richtig ungehalten: schließlich saufe ich nicht mehr, also hab ich mich morgens gut zu fühlen! Dann kam die Frage auf, wie ich das um Himmels willen früher alles geschafft habe, obwohl ich fast jeden Tag verkatert war, mal mehr, mal weniger. Es muß ein enormer Kraftakt gewesen sein, plus schlechtes Gewissen. Das war jedesmal schlimmer als das miese körperliche Gefühl.

    Insgesamt komme ich zur Zeit ziemlich gut klar, doch in den letzten Tagen gab es immer mal wieder Attacken des schlimmen alten „Arme-Sau-Syndroms“ mit allen Zutaten: Selbstmitleid, Verbitterung, blödsinniges gedankliches Rumreiten auf irgendwelchen Ungerechtigkeiten... argh.

    Ist nicht schön und vorsichtig ausgedrückt auch saublöd, aber wenigstens kann ich solche Verhaltensweisen inzwischen erkennen und mir selbst gut zureden. Nach diversen Ablenkungsmanövern sind solche Anwandlungen dann auch halbwegs fix vorbei. Sie kriegen einfach keine Chance mehr, mir den ganzen Tag zu vermiesen.

    In diesem Sinne Euch allen einen schönen Tag,
    Zeppeline

  • hallo zeppelin!

    Zitat


    st nicht schön und vorsichtig ausgedrückt auch saublöd, aber wenigstens kann ich solche Verhaltensweisen inzwischen erkennen und mir selbst gut zureden. Nach diversen Ablenkungsmanövern sind solche Anwandlungen dann auch halbwegs fix vorbei.

    dieses erkennen solcher verhaltensweisen nehme als dankbaren schatz an, daß du das kannst.

    wenn du jetzt das gut zureden nicht als ablenkungsmanöver sehen kannst, sondern als 'ich achte auf meine gadanken' und steure positiv gegen, wirds dir noch besser gehen von mal zu mal.

    gruß panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo an alle,
    ich nochmal. Der morgendliche Erkältungsbrummschädel hat sich schnell gebessert und der restliche Tag war wirklich prima. Ich konnte hochkonzentriert und mit großem Spaß arbeiten, hab zwischendurch mal im Forum vorbeigeschaut und dann ohne lange herumzutrödeln wieder weitergearbeitet. Das hätt ich jetzt gern immer so... :lol:

    Eben war ich noch 1 Stunde beim Sport, so daß es mir jetzt so richtig gutgeht; dort hab ich auch erfahren, daß man den Sportplatz hinter der Halle nach Belieben außerhalb der Trainingszeiten der Vereine nutzen kann. Ich denke, ich werde dort morgen mal ne Runde Laufen gehen. Ähm, was ich eben so unter Laufen verstehe, also doch eher ein Gehen... :roll:

    panther : danke für die Antwort und den Ratschlag, ich habe im Laufe des Tages immer mal wieder darüber nachgedacht und mittlerweile ist der Groschen gefallen. Wobei das Wort "Ablenkungsmanöver" von mir vielleicht etwas schludrig gebraucht wurde, weil gerade das passende Wort fehlte; andererseits haben solche vermeintlichen Schludrigkeiten ja meist auch eine tiefere Bedeutung und werden selten völlig grundlos gesagt oder eben geschrieben.
    Wie auch immer, ich werde mal drauf achten.

    Laßt es Euch alle gutgehen und bis bald,
    viele Grüße,
    Zeppeline

  • Letzte Nacht hatte ich einen ziemlich unangenehmen Traum.

    Ich saß mit mehreren Leuten zusammen, wir tranken Kaffee und unterhielten uns. Ich fühlte mich wohl in dieser Gruppe, wobei ich keinen einzelnen dieser Menschen benennen kann.

    Plötzlich ging eine Frau – offenbar die Gastgeberin – kurz raus und kam mit mehreren Krügen wieder rein. Sie schenkte eine Runde Getränke aus, die extrem merkwürdig aussahen und die alkoholisch waren. Allerdings wurde auch etwas Nichtalkoholisches als Alternative angeboten.

    Und da saß ich nun und wand mich, nach dem Motto „should I stay or should I go“. Niemand zwang mich, mitzusaufen, aber gesoffen wurde doch jetzt eindeutig. Sollte ich dieser Gruppe von ca. 10 oder 15 mir völlig unbekannter Menschen verkünden, sie sollten sofort aufhören, dieses fiese Zeug in sich reinzuschütten? Oder besser einfach gehen? Das Verbieten verwarf ich sofort wieder, das Weggehen kam mir albern vor. Ich war also zu feige, mich aus einer Situation rauszubegeben, von der ich wußte, daß sie für mich gefährlich werden kann.

    Tja, auffallend und beunruhigend ist für mich an diesem Traum, daß mir der Mut gefehlt hat. Offenbar war das Bild, das andere von mir haben wichtiger als meine eigene Sicherheit.

  • Hallo Zeppeline,

    Traumdeutung ist echt eine spannende Sache. Mir gefällt die Theorie am besten, dass Träume sehr individuelle Botschaften sind, und sich nicht mit einfachen Schlüsseln deuten lassen, wie sie häufig angeboten werden (z.B. Apfel = Genuss). Jeder Gegenstand, jeder Mensch hat eine für dich eigene Bedeutung, die es rauszufinden gilt.

    Ich persönlich denke folgendes: Dass du niemanden kanntest, könnte eine "Standard-Situation" darstellen. Wären dir bestimmte Menschen präsentiert worden, hättest du dich am Ende vor ihnen in Acht genommen. So zeigt es aber: Es kann überall und mit jedem passieren!

    Was deine Entscheidung angeht: Das kannst nur du allein rausfinden ;) . Bezeichnend finde ich, dass du dich vorher in der Gruppe wohl gefühlt hast. Du solltest dich fragen, ob sowas deine Entscheidung, im richtigen Moment das Weite zu suchen, untergraben kann? Denn mit deiner Entscheidung zu bleiben, fühlst du dich ja nun nicht wohl...

    LG
    Plejaden

  • Hallo Zeppeline,

    der Traum zeigt, wie sehr du dich mit dem Thema auseinandersetzt und hilft dir, dies konstruktiv zu tun.

    Ich lebte schon etliche Monate abstinent und hatte mich täglich mit meiner Krankheit beschäftigt, als ich folgenden Traum hatte:

    Ich stand in einer Schlange vor einer Bierzapfanlage an. (Ich war in nassen Zeiten ausgesprochener Biertrinker.) Stück für Stück näherte ich mich der Bierausgabe am Kopf der Schlange und überlegte, was ich tun sollte wenn ich dran wäre. Ich wusste auch im Traum, dass es für mich "das eine Bier" nicht geben würde und also der Anfang vom Ende wäre. Aber alle tranken Bier und es hätte Aufsehen erregt, wenn ich nichts genommen hätte. Um das zu vermeiden, nahm ich das Bier sogar in dem Bewusstsein, nun wieder von vorne mit meinem Trockenwerden anfangen zu müssen.

    Ich wachte dann allerdings auf, bevor ich das Bier getrunken hatte.

    Ich war absolut enttäuscht über meine Feigheit in dem Traum und haderte zuerst sehr mit mir, dachte ich hätte nichts begriffen. Dann aber fiel mir ein, dass es erstens "nur" ein Traum war und ich zweitens aufgewacht bin, bevor ich etwas trank.

    Ich denke, dass Träumen sowas wie das Weiterverarbeiten unserer Realität auf einer andern Bewusstseinsstufe ist. Tief in mir drin gab' es eben noch diese Unsicherheit, wie ich mich verhalten sollte. Ich hatte das Nichttrinken eben noch nicht so verinnerlicht, dass es selbstverständlich geworden war. Ich hatte das zwar intellektuell alles verstanden, aber es war mir noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Wie auch nach so kurzer Zeit?

    Ich war dann letztlich sehr dankbar für diesen Traum, weil er mir zeigte, wo ich stehe und mir weiterhalf, weiter an mir und meiner Trockenheit zu arbeiten. Und das nachts ... sehr praktisch ... :wink:


    Gruß .Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Plejaden, hallo Micha,

    danke für Eure Bemerkungen zu meiner nächtlichen „Trockenheitsarbeit...“ :wink:

    Daß ich diese ganzen Leute nicht kannte, könnte tatsächlich bedeuten, daß sie und damit die gesamte Situation komplett austauschbar sind – darauf hast Du ja auch getippt, Plejaden. Und sicher spielt die Angst eine Rolle, in eine nicht kontrollierbare Situation zu geraten – zu Beginn war ja gar nicht absehbar, daß in dieser Runde noch gebechert werden soll. Da ging eben nix mit Vermeiden, das Ganze war ja nicht als Party angemeldet.

    Dieser Traum mit der Warteschlange am Zapfhahn ist interessant, Micha, das ist ja eine ziemlich vergleichbare Situation. Übrigens hab ich mich an dem Gelage auch nicht beteiligt, sondern bin schlauerweise vorher aufgewacht. (Das unterscheidet die Geschichte von den Träumen, die einige meiner SHG-Freunde ab und zu mal erzählen, in denen sie sich komplett besaufen, um dann mit der bangen Frage im Kopf aufzuwachen, ob das nun tatsächlich real war.)

    Dein Hinweis hilft mir sehr weiter – ich nehme diesen Traum also einfach mal als Hinweis auf mögliche Schwachstellen und überlege mir, was ich im wachen Leben daraus mache.

    Viele Grüße
    Zeppeline

  • Ups, schon wieder ein paar Tage um, und ich habe hier nichts geschrieben. Dafür aber viel gelesen, und das bringt mir immer sehr, sehr viel; besonders klasse ist es, am frühen Morgen irgendeinen Gedanken im Forum einzusammeln, mit dem ich mich dann tagsüber immer mal wieder beschäftige.

    Während der letzten Tage war das vor allem das Thema: „wie verhalte ich mich gegenüber meiner – gelegentlich ignoranten – Umgebung?“ (das war ja im letzten Chat ein wichtiges Thema). Mittlerweile bin ich ja schon eine rüstige Jubilarin mit stolzen 5 Monaten Trockenheit (komisch, als ich noch die Tage zählte, kam mir das viel mehr vor...) :wink: . Es ist eine Menge passiert in der Zwischenheit, allerdings muß ich oft meine Ungeduld etwas zügeln, weil mir alles nicht schnell genug geht. Gelegentlich nervt die Erwartung herum, daß jetzt alles ab sofort in schönster Ordnung zu sein hat – isses aber natürlich nicht, wie sollte es auch? Naja, zurück zum Thema: Nach mehreren Monaten wissen einige, aber längst nicht alle Menschen in meiner Umgebung von meiner Alkoholkrankheit. Es fällt mir immer noch schwer, darüber zu sprechen; ich muß mich dazu zwingen, aber auch dann kriege ich es nicht hin, in knappen, klaren Worten zu sagen, was Sache ist. Stattdessen suche ich nach Umschreibungen und ärgere mich am Ende über mich selbst. Es kommt aber auch ganz auf die Leute an, mit denen ich gerade spreche. Wo das Vertrauen größer ist und wo ich weiß, daß jemand – äh, wie schreib ich das jetzt – geistig ein bisserl flexibler ist, da geht’s. Insgesamt fühlt sich das Ganze aber immer noch zu sehr nach „Geständnis“ an, wobei wir bei der berühmten Schuldfrage wären (die ja in letzter Zeit in mehreren Beiträgen zur Sprache gekommen ist).
    Mir wird gerade klar, daß es bei mir viel weniger um die Ignoranz meiner Umgebung geht, sondern eher um mich selber.
    Offenbar habe ich mächtige Schuldgefühle wegen meiner Alkoholkrankheit, die ich mir leider aus nassen Zeiten herübergerettet habe. Leider weiß ich so garnicht, wie ich damit umgehen soll, denn weg müssen die meiner Ansicht nach schon. Sie helfen mir in keinster Weise weiter und sind wohl auch nicht berechtigt, schließlich tu ich inzwischen was.

    Tja, genug Stoff zum Nachdenken für die nächste Zeit.
    Euch allen einen prima Tag,

    viele Grüße
    Zeppeline

  • So, ich hatte heute über den Tag hinweg immer mal wieder Zeit, über mein Problem, andere über meine Alkoholabhängigkeit zu informieren, nachzudenken (uah, was für ein Satz). Die Lösung des Problems ist wohl naheliegend, wenn auch nicht einfach: auch wenn es mir schwerfällt, muß ich einfach üben, üben und nochmal üben. Bis es mir zur Selbstverständlichkeit geworden ist, ohne Herumgeeiere und große Umwege über das Thema zu sprechen. Hoffentlich gehen mir nicht vorher die Leute aus :wink: ...

    Ansonsten war das ein schöner und ergiebiger Tag, bin stolz auf mich :) .

    Bis demnächst,
    Grüße
    Zeppeline

  • Hallo Zeppeline,

    freue mich, dass dein Tag gestern schön war! Bei mir war das mit dem Outen ein Gemisch aus beidem - ich habe mich schuldig gefühlt, und habe mich deshalb gescheut anderen davon zu erzählen. Was hätte ich denn getan, wenn mir jemand gesagt hätte "Tja, selbst schuld?". Andererseits war es tatsächlich eine Übungssache. Es fällt mir inzwischen von mal zu mal leichter.

    Was mir sehr geholfen hat: Ich hab mir vorher einige Sätze zurecht gelegt. Wichtig ist, dass ich ohne relativierende Satzbausteine auskomme wie "ich glaube, ich möchte nichts mehr trinken" oder "vielleicht trinke ich nie wieder etwas". Ich habe früher gerne Sätze mit solchen Abschwächungen produziert, und das wurde dann auch meist sofort ausgenutzt, nach dem Motto, die meint das ja eh nicht ernst.

    LG
    Plejaden

  • Holla, auf einmal ist es völlig überraschend Wochenende – endlich mal ein bißchen Zeit, wieder zur Ruhe zu kommen. Während der letzten zwei Tage habe ich nur ein wenig im Forum gelesen und nichts geschrieben, das hole ich jetzt nach.

    Wenn ich so zurückblicke, war das eine richtig gute Woche. Mir wurde immer mal wieder bewußt, wie phantastisch es ist, sein Leben mit klarem Kopf zu führen. Die Anfangseuphorie der ersten Tage und Wochen ist vorbei, aber sie ist durch ein tiefergehendes Gefühl abgelöst worden, das nicht ganz so grell, dafür aber zuverlässiger ist, besser kann ich’s nicht ausdrücken.

    Ich weiß, wie widersprüchlich das daherkommt, denn in manchen meiner Beiträge steht so ziemlich das Gegenteil: die Angst, offen von meiner Alkoholkrankheit zu sprechen, Unsicherheit, Ungeduld... naja, ich sehe das als Anwandlungen bzw. als kleinere Rückfälle in alte Verhaltensmuster. Solange ich das merke, sind die wohl nicht so schlimm, weil sie sich wieder korrigieren lassen. Rückwärtsgang einlegen und nochmal versuchen. Und das Schreiben hier im Forum hilft natürlich sehr, vor allem das Feedback von euch (danke!).

    Gestern abend während und nach der SHG gab es übrigens mehrere Gespräch über dieses Thema: alte Verhaltens- und Denkmuster nach Möglichkeit vermeiden oder aber, wenn sie denn auftreten, korrigieren. Klappt nicht immer perfekt, aber auch hier hilft Übung.

    Plejaden : da hast du sicherlich recht, diese Konjunktive, vielleichts und eigentlichs drücken Selbstunsicherheit aus, und das merken andere natürlich. Mir gelingt es inzwischen, das zu vermeiden, aber ich habe immer noch panische Angst vor dem Wort “Alkoholiker”. Nicht hier im Forum und nicht in der Selbsthilfegruppe, aber draußen... Manchmal hilft es mir, an einen Ausspruch zu denken, den ich mal irgendwo gelesen habe (sorry, ist nur sinngemäß zitiert, hab die Quelle nicht mehr): “Für jedes Zipfelchen am Hintern gibt es eine vornehme wissenschaftliche Bezeichnung, nur ich armes Schwein muß mich Alkoholiker nennen.” :wink:

    @Currlinger: freut mich, daß ich dir ein bißchen weiterhelfen konnte. Als ich deinen Thread las, waren die Parallelen zwischen deiner Freundin und mir so offensichtlich, daß ich dir das unbedingt mitteilen mußte. Ich merke immer wieder, daß die Parallelen bei Alkoholikern zu Saufzeiten oft ganz überraschend sind (andererseits: es ist eben die Sucht, warum sollte die sich auch stark unterscheiden?), aber der Weg heraus, der ist eben bei jedem anders. Bei mir war das ein mehrere Monate andauernder Prozeß, der nur durch einen Zufall angestoßen wurde. Ich mag gar nicht drüber nachdenken, was ohne diesen Zufall passiert oder eben nicht passiert wäre.

    Zum zeppelinischen Alltagskram:

    Bin gerade dabei, nochmal einen Anlauf zu nehmen, um meine berufliche Situation zu verändern. Momentan besteht mein Arbeitsleben aus einem ganzen Patchwork aus diversen Jobs und Tätigkeiten, was im Prinzip nicht schlimm ist. Hat zum Teil nur wenig mit meiner Ausbildung zu tun, aber so geht’s eben vielen. Nur neige ich oft dazu, mich zu verzetteln und mit meiner Situation unzufrieden zu sein. Mein aktueller Anlauf ist nicht der erste, neu ist aber, daß ich mich diesmal nicht komplett auf einen gewählten Weg fixiere, sondern zur Zeit mehrere Optionen verfolge. Auf die Art erhöhe ich hoffentlich die Chance, daß mal irgendetwas klappt. Dieser Pragmatismus ist echt neu für mich, früher kippte alles ständig von Euphorie zu Selbstmitleid und wieder zurück, ein fürchterliches Wechselbad.

    So richtig stolz bin ich auf das Heldentum, das ich gestern an den Tag gelegt habe: Gleich zwei Telefonate mit “hohen Tieren”, und das ohne Stottern und Stammeln! Gut, ich hab keinen der beiden um einen übermäßig großen Gefallen gebeten, aber früher hätte ich es einfach nicht über mich gebracht, überhaupt um Hilfe zu bitten. Ein echter Fortschritt, und erstaunlicherweise hat es nicht mal wehgetan...

    Nach diesen Glanzleistungen kann ich mich jetzt getrost ins Wochenende stürzen. Kein Weihnachtsmarkt (zuviel Glühwein überall), aber es gibt ja soviel andere schicke Sachen.

    Ich wünsch euch ein schönes Wochenende,
    Zeppeline

  • Uff, dieser von vorne bis hinten regnerische Montag ist vorbei. Ich bin auch nur viermal patschenass geworden, weil ich stur an meinem Vorhaben festhalten mußte, weniger mit dem Bus zu fahren und mehr zu laufen. Selbst schuld.

    Nach dem vielen Wandern heute war es mir fast schon ein bißchen zuviel, abends noch zum Sport zu gehen; aber nach der Niederringung des inneren Schweinehundes (das Biest läßt einfach niie locker) war’s dann doch prima, und jetzt geht’s mir gut.

    Das Tages- bzw. Arbeitsprogramm war heute auch schön und relativ abwechslungsreich. Wobei mir heute auffiel, daß sich bei allem üblichen Alltagstrott immer mal wieder das Gefühl einschleicht, die Dinge völlig neu zu erleben. Ich will ja kein Loblied auf die Abhängigkeit singen, aber zur Zeit verschafft mir diese „Neuheit“ von Gefühlen und Erlebnissen eine Menge Abwechslung... das haben andere nicht, ätsch. :wink:

    Plejaden schrieb heute in ihrem Thread was über plötzlich hochkommende Erinnerungen, unter anderem an Katertage und Trinkpläne... heute beim Mittagessen kam mir auch plötzlich so eine Erinnerung der eher unangenehmen Art: Wie ich früher müde, triefäugig und von Kopfschmerzen und Übelkeit geplagt solche Mittagspausen durchlitt. Vorzugsweise alleine, weil die Scham über meinen eigenen Zustand so riesengroß war. Bei solchen Erinnerungen weiß ich immer nicht, ob ich erleichtert oder entsetzt sein soll – erleichtert, weil es vorbei ist; oder entsetzt, daß es jemals so weit kommen konnte und daß ich so unendlich lange in diesem erbärmlichen Zustand hängengeblieben bin.

    Ich glaube, daß solche Erinnerungen – so schmerzhaft sie manchmal auch sein mögen – sehr, sehr hilfreich sind. Ein paar davon habe ich sogar aufgeschrieben, damit ich das wirklich nie vergesse bzw. bei Bedarf reaktivieren kann. Das olle Suchtgedächtnis kramt ja bezeichnenderweise nie solche Erinnerungen hervor, sondern quäkt immer nur was von Spaß und Genuß.

    Euch allen einen schönen Abend,
    Zeppeline

  • Hallo Zeppeline,

    Zitat

    Ich glaube, daß solche Erinnerungen – so schmerzhaft sie manchmal auch sein mögen – sehr, sehr hilfreich sind. Ein paar davon habe ich sogar aufgeschrieben, damit ich das wirklich nie vergesse bzw. bei Bedarf reaktivieren kann. Das olle Suchtgedächtnis kramt ja bezeichnenderweise nie solche Erinnerungen hervor, sondern quäkt immer nur was von Spaß und Genuß.


    Da hast Du ja so etwas von recht ... :wink: . Ich merke bei mir auch, wie die aktive Erinnerung an all die negativen Gefühle, die durch den Alkoholkonsum entstanden sind, immer weiter verblaßt. Auch meine Entgiftung scheint schon so unendlich lang zurückzuliegen, dabei war gerade diese Zeit für mich so wertvoll für meinen weiteren Weg. Ich habe mir damals einige Notizen von meinen Gedanken gemacht, allerdings kein richtiges Tagebuch geführt, was ich heute manchmal ein wenig bereue. Denn bei aller Loslösung vom Alkohol ist das Bewahren des eigenen Unwohlseins sicher eine gute Stütze auf unserem Weg in die Trockenheit!

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo Zeppeline,

    das ist wohl wahr, das Suchtgedächtnis lügt. Es gaukelt uns nur die positiven Effekte des Rausches vor, und unterschlägt uns die negativen. Irgendwie ist es für mich auch schön, dass grad mal die negativen Erinnerungen "hervorploppen": So kriegt das Suchtmonster mal kontra ;) .

    Leider hilft das nicht gegen die Was-wäre-wenn-Versuchung: Was wäre, wenn ich wundersamerweise nun, nach monatelanger Abstinenz, doch plötzlich wieder mit Alkohol umgehen könnte? Ich bin so toll, ich bin besonders, ganz anders als all die Millionen (!!) Menschen, die das vor mir auch dachten und überhaupt: Wunder geschehen (lief da nicht grad Elvis durch mein Zimmer?).
    Dagegen habe ich zum Glück ein probates Mittel gefunden (hoffe ich). Und wer zur Hölle ist Elvis?

    LG
    Plejaden

  • Uff, bin ganz schön fertich. Nachdem ich schon seit einigen Wochen ein-, gelegentlich auch zweimal pro Woche zum Sport gehe und mir schon deswegen regelrecht heldenhaft vorkomme, war ich heute zum ersten Mal Laufen – auf dem Sportplatz, schon allein damit ich nicht gleich wieder schlappmache. Ging, ähm lief sich gut, aber ich hab’s auch sehr niedrig dosiert – 1 Minute Laufen, 1 Minute Gehen, immer im Wechsel. Laufen für Feiglinge, sozusagen. Jetzt bin ich gespannt, ob ich es auch längerfristig schaffe, mich aufzuraffen.

    Tja, sonst betätige ich mich in meinen verschiedenen Jobs und Projekten und verschicke hier und da Bewerbungen. Bin dabei für meine Verhältnisse erstaunlich zielstrebig, auch das hab ich der Abstinenz zu verdanken. Die Tiefs gibt es weiterhin, aber sie hauen mich nicht so um wie früher. Prima ist auch, daß ich mit Konflikten deutlich besser klarkomme – Diskussionen, Meinungsverschiedenheiten? Na schön, ich hab’s zwar lieber friedlich, aber so etwas läßt mich nicht mehr in einem Meer aus Selbstmitleid versinken, wie es früher oft der Fall war. Interessant, wie schnell sich die Probleme dann in Wohlgefallen auflösen, meistens jedenfalls.

    Irgendwo hab ich gelesen – und bei einem Vortrag hab ich’s auch mal gehört – daß Alkoholiker, sofern sie früh genug mit dem Trinken anfangen, in ihrer seelischen Entwicklung stagnieren; wenn sie dann endlich trocken werden, müssen sie sozusagen auch noch hinter den Ohren nachtrocknen, also die ganze, über Jahre hinweg verpaßte Entwicklung nachholen. Seufz. Fragt sich nur, auf welchem Level ich jetzt gerade bin – 19? :roll:


    @Currlinger: Was du da ansprichst, diese Weigerung, die eigene Abhängigkeit zu erkennen und sich und anderen gegenüber zuzugeben, ist das Wesen der Sucht. Oder zumindest ist es ein wichtiger Bestandteil der Sucht, der auch bewirkt, daß man sich mit dem Loskommen so fürchterlich schwer tut. Mir ist selbst gelegentlich aufgefallen, wie ich instinktiv – naja, eher suchtgesteuert – dem Thema Abhängigkeit ausgewichen bin, wenn es irgendwo zur Sprache kam. Das mußte nicht einmal im Zusammenhang mit mir sein, ich hätte mich immer am liebsten weggeschlichen, wenn sich das Gespräch um das Thema Sucht drehte.

    Wie gesagt: Diese Vermeidungsstrategie ist mir natürlich ab und zu aufgefallen, aber ich habe das immer ganz schnell verdrängt, es war so ein schrecklich unangenehmer Gedanke. Daß mit mir etwas nicht stimmt, war mir dabei ganz klar, aber hätte ich den Gedanken weiterverfolgt, dann hätte ich etwas tun müssen. Und das wollte ich nicht, bzw. mein von der Sucht gesteuertes Hirn wollte das nicht. Einem “nassen” Alkoholiker erscheint die Vorstellung, für immer abstinent leben zu müssen, nämlich ganz grauenhaft.

    Um es zusammenzufassen: ich war auch nicht in der Lage, über meine Alkoholabhängigkeit zu sprechen, auch nicht mit meinem Freund. Es ging einfach nicht, und zwar wegen der dann drohenden Konsequenz, aufhören zu müssen.
    Meine Freunde und Bekannten haben offenbar nichts gemerkt, ich gehörte ja auch zu der Gattung “heimlicher Alki”. Also auf Parties was trinken, aber nicht bis zum Umfallen, zuhause dann nachtanken. Was glaubst du, wie eilig ich es manchmal hatte, nachhause zu kommen...

    Was den “Zufall” betrifft – naja, es war eher eine Kombination von Ereignissen bzw. Erkenntnissen: Wegen meines ebenfalls alkoholabhängigen Vaters, dem es im vergangenen Jahr psychisch, aber auch körperlich ziemlich schlecht ging, hatte ich ja schon eine ganze Menge Bücher über das Thema Alkoholismus gelesen. Selbstverständlich habe ich die dort gewonnenen Erkenntnisse nie auf mich bezogen – bis die Parallelen so erdrückend wurden, daß ich gar nicht mehr anders konnte. Aber dieser Erkenntnisprozess hat einige Monate gedauert. Der letzte Schubs in Richtung Abstinenz-Entscheidung war dann ein ganz kurzer Abschnitt in einem eher unscheinbaren Buch über Alkoholismus (ich mach hier lieber mal keine Werbung); dort stand, daß es typisch für viele Alkoholiker sei, eben keine Hilfe zu suchen und sich stattdessen lieber alleine und deswegen auch erfolglos mit dem Problem herumzuschlagen. Das war für mich der Auslöser – bisher hatte ich gedacht, das sei eben meine etwas verquere Art, mit Problemen umzugehen. Daß diese Verhaltensweise Teil der Krankheit ist, war mir neu. Und zusammen mit der Erkenntnis, daß ich für den Weg raus aus der Sucht die Hilfe anderer in Anspruch nehmen muß, gab mir diese Information endlich die Energie und den Mut, die Trinkerei zu beenden.

    JoeDoe : Ist schon erstaunlich, wie vergesslich wir sein können, oder? Wobei mir einige Dinge oft in der Selbsthilfegruppe wieder einfallen, nämlich immer dann, wenn ich denke, ein anderer erzählt gerade was aus meinem Leben... dabei hat der sich einfach genau so bescheuert aufgeführt wie ich ...

    Übrigens: Gratulation zum tapferen und nüchternen Überstehen der postoperativen Schmerzattacken. Du weißt ja, für viele Indianer wurde Alkohol auch zum Verhängnis. Muß man lassen :wink:


    @ Plejaden: ich sehe es auch so, diese Erinnerungen sind oberflächlich betrachtet unangenehm, aber sie helfen echt weiter. Da greint das Suchtmonster angesichts der schmerzhaften Erinnerung an all die durchlittenen Katertage. Und in diesen Momenten hat es dem nix, aber auch gar nix entgegenzusetzen, ist dir das auch schon aufgefallen?

    Die Was-wäre-wenn-Versuchung meldet sich bei mir zum Glück eher selten, warum, weiß ich auch nicht. Irgendwie hat sich offenbar die Erkenntnis, daß ich unwiderruflich abhängig bin, fest in meinem Hirn verankert (und ich hoffe, es bleibt dabei). Aber wenn dich solche bösen kleinen Hirngespinste plagen, dann gib sie doch einfach Elvis mit auf die Reise, den können sie wohl nicht mehr weiter stören. 8)

    Oweh, was für ein langer Text - ich muß jetzt dringend aufs Sofa, Faulenzen.

    Liebe Grüße,
    Zeppeline

  • Hallo Zeppeline,

    ich hatte ein Stagnationsproblem, das bezog sich jedoch auf meine Therapie. Ich bin dort ein gutes dreiviertel Jahr auf der Stelle getreten und kam nicht mehr weiter. Ich denke heute, dass daran auch der Alkohol schuld war. Der hat bewirkt, dass mein ganzes Denken nur noch um ihn kreisten. Für andere Dinge war dann kein Platz mehr. Also kann ich diese These schon verstehen...

    Die Was-wäre-wenn-Versuchung packt mich auch immer seltener, zumal ich ja den Gedanken "Ich will keinen Alkohol mehr trinken, selbst wenn ich könnte" habe. Der ist, wie ich früher mal geschildert habe, aus tiefsten Herzen und ehrlich gemeint.
    Elvis ward seit gestern übrigens nicht mehr gesehen. Die Hirngespinste scheint er gleich mitgenommen zu haben 8) .

    LG
    Plejaden

  • wie gehts dir zeppelin?

    mach mal piep.

    gruß panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Eine längere Sendepause, stimmt, Panther. Piep. Auch wenn ich ein paar Tage nichts in meinem Thread geschrieben habe, der zeppelinische Kopf beschäftigt sich schon mit dem Thema Alkohol (zum Glück allerdings nicht durchgehend – ich bin froh, daß diese Phase vorüber ist). Ich war in den letzten Tagen trotz alledem viel hier im Forum und habe die Threads anderer durchgelesen. Diese Lernprozesse, die im eigenen Kopf ablaufen, bei anderen zu lesen, ist schon hilfreich, gelegentlich auch ganz einfach tröstlich.

    Der Chat gestern war auch wieder ein Meilenstein für mich. Bei der Diskussion um das Wort “Kapitulation” ist mir etwas klar geworden, was ich in allerletzter Zeit aus den Augen verloren habe, vermutlich weil ich es einfach nicht mehr wahrhaben wollte. Im Chat wurde noch einmal festgestellt: Kampf bedeutet Konfrontationskurs und gleichzeitig die Unmöglichkeit, die nötige Distanz zum Alkohol zu bekommen. Kapitulation wiederum heißt Annehmen und Akzeptieren der Tatsache, dem Alkohol gegenüber schwächer zu sein; und genau da scheint es bei mir noch zu haken. Ich habe zwar erkannt, daß ich schwächer bin und mir der Konfrontationskurs demzufolge nichts bringt, aaaber: ich empfinde weiterhin Schuld- oder besser Schamgefühle, weil ich schwächer bin. Ich würde zwar gerne etwas anderes behaupten, aber es wäre unehrlich. Das ist also ein Bereich, an dem ich noch arbeiten muß, obwohl ich noch nicht so genau weiß, wie ich das anstellen soll. Vielleicht ist es auch einfach nur eine Frage der Zeit...

    Über meinen Alltag fällt es mir gerade etwas schwer zu schreiben; bisher hab ich es noch nicht über mich gebracht, hier im Forum alle wichtigen Aspekte meines Lebens zu berichten, heute versuch ich’s mal bzw. füge einen weiteren Mosaikstein hinzu. Also, zum Thema Alltag: einerseits ist da viel ganz gewöhnlicher Alltagskram, der ganz gut läuft, wenn auch nicht gerade spektakulär. Andererseits ist da unser gelegentlich chaotisches Familienleben – eine Patchworkfamilie, bestehend aus meinem Freund, dessen 12-jährigem Sohn und mir. Da der “Kleine” (naja, dieses Wort paßt inzwischen nicht mehr so ganz) eine ganze Reihe von Problemen hat (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, autistische Störung), haben auch wir als Familie eine ganze Reihe von Problemen. Was mich betrifft, so komme ich mit der Situation deutlich besser klar, seit ich trocken bin; die beiden Herren ab und zu wohl auch mal weniger, weil ich konsequenter geworden bin. Die Ärmsten... :wink:

    Unser aktuelles Hauptthema so kurz vor der Weihnachtszeit ist die Frage, wer mit wem wann und wo Urlaub macht. Der aktuelle Stand der Verhandlungen: mein Freund fährt mit seinem Sohn für eine Woche weg, ich bleibe zuhause. Das mag erstmal skurril wirken, aber ich bin zur Zeit ziemlich fertig mit den Nerven – das Jahr war hinsichtlich Abstinenzentscheidung und Trockenheit großartig, aber es gab auch eine Menge außergewöhnlicher Belastungen, deren Folgen ich gerade richtig zu spüren bekomme. Fahre ich mit den beiden mit, so bleibt praktisch keine ruhige Minute, und ruhige Minuten (na, eher Stunden) sind mir zur Zeit besonders wichtig, um in meinem mittlerweile klaren Kopf meine gelegentlich immer noch wirren Gedanken zu ordnen. Sollte ich es so machen und zuhause bleiben, so bitte ich euch schon jetzt, mir bei gelegentlichen Anwandlungen von Selbstmitleid – buhuh, ich muß alleine zuhause bleiben, während die anderen Urlaub machen – ordentlich eins auf den Kopf zu geben.
    Übrigens, für den Fall, daß sich jemand Sorgen machen sollte: die beiden werden einen schönen Urlaub haben, das haben sie dieses Jahr schon einmal bewiesen.

    So, länger kann ich meinen Arbeitstag nicht unterbrechen, vielleicht melde ich mich heute abend nach der Sportelei nochmal. Macht’s alle gut und danke für die Nachfrage, Panther, du siehst ja, was du losgetreten hast :)

    viele Grüße,
    Zeppeline

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