• Zitat von Florian73


    Denn der Alkohol mit seiner Wirkungsweise ist im Prinzip "stärker als ein Mensch", sofern man ihn konsumiert. So zumindest meine Meinung.

    Hallo Florian!

    Ist Karstens thread, daher ganz kurz: Das nennt man "Kapitualtion vor dem Alkohol". Klingt zwar militärisch, wird jedoch in deinem Sinne ausgelegt.

    Und tschüss.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    Zitat

    Ist Karstens thread

    Nö, ist oder war Meiner. Du darfst dich gerne austoben :lol:

    Hallo Florian,

    Zitat

    Hypothetische Situation

    ich bin kein Freund von Hypothesen in der Sucht.

    Zitat

    Wenn ein Mensch

    Welcher Mensch? :wink:

    Aber ich weiß was du meinst.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hartmut : Na gut, ersetze "Mensch" durch "Florian=ich" *ggg*.. gilt für mich, könnte mir aber vorstellen dass dies für viele ebenso gelten könnte.

    Hypothetische Situationen: Damit vereinfache ich (für mich) gewisse Mechanismen, indem ich sie isoliere. Hypothetisch sind sie, weil sie so im Leben, in ihrer "Reinform" nicht vorkommen. Mich bringt sowas schon weiter... wie es Carl Friedrich beschreibt, habe ich dadurch - in meinen Worten - die Kapitulation vor dem Alkohol für mich begründet. Führt dazu, dass ich im richtigen Leben - also dann völlig frei von Hypothese - die Gefährlichkeit und die Macht von Alkohol in ihrer Urform formulieren und "spüren" kann.

  • Der Punkt mit demjenigen, der ganz alleine in einem Raum sitzt und für unbegrenzte Zeit unbegrenzt Alkohol zur Verfügung hat, ist absolut nicht zielführend, da dies für uns alle irrelevant ist, denn wir kommen nie in eine solche Situation....

    Erinnert mich, -wenn auch weit hergeholt-, an meine damalige Musterung, ich wollte verweigern... Dann wurde mir die typische Frage gestellt, was ich denn tun würde, wenn DER RUSSE (!) meine Freundin vergewaltigen würde und ich hätte eine Knarre... Die Antwort hat Herr Hauptmann bis heute sicher nicht vergessen, auch wenn das schon 30 Jahre her ist (kann ich hier nicht posten).

    Ob der Alkohol stärker ist als ich oder ich stärker als er, entscheide ich jeden Tag selber. Ich entscheide auch, wie stark ich ihn werden lasse...

    Kann man auch wie folgt beschreiben (klappt mit ner Kiste Bier, mit nem Karton Wein, mit ner Pulle Schnaps, mit jedem Alk eben):

    Man nennt dem Alkohol im Supermarkt seine Adresse und belegt diese durch Zeigen seines Personalausweises. Dann macht man mit dem Alkohol folgende Wette:

    "Wenn Du es schaffst, alleine aus eigener Kraft bis vor meine Haustüre zu kommen, lasse ich Dich rein und trinke Dich bis zum letzten Tropfen" Schaffst Du das nicht, trinke ich Dich auch nicht"

    Die Wette ist unverlierbar, denn die Pulle kann nicht laufen, sondern muss getragen werden, ich habe jedenfalls mehr als genug Pullen nach Hause geschleppt...

  • @vollwaise: "Der Punkt mit demjenigen, der ganz alleine in einem Raum sitzt und für unbegrenzte Zeit unbegrenzt Alkohol zur Verfügung hat, ist absolut nicht zielführend (...)"

    .. Hatten wir schon. Mir bringt eine solche isolierte Betrachtungsweise etwas. Deswegen ist sie für mich auch zielführend. Ist wohl Ansichtssache, und zeigt, dass es Menschen gibt, welche anders als andere über einen Sachverhalt nachdenken.

  • Florian, andere Sichtweisen sind ja erlaubt, kein Problem.

    Ich halte nur rein garnix davon, den Alkohol zu dämonisieren. Ein Dämon (=Geist) verfügt über mir überlegene Fähigkeiten und ich kann mich schwer dagegen wehren, von ihm verhext zu werden.

    Beim Alkohol bin ich selber der Teufels-Eintreiber und u. a. das Forum hier ist dann der Exorzist....

    In dem Supermarkt, in dem ich heute Mittag war, stehen 2000 Liter Alk in allen Varianten. Bin aber nicht verhext worden....

  • Interessant, so etwas von verschiedenen Seiten zu betrachten...

    @Vollwaise: Sicherlich hat nicht der Alkohol Dich verhext. Wenn Du ihn gekauft hättest, dann wohl auch nicht, weil die Flaschen Dich verhext hätten. Aber die Flaschen hätten Dein Gehirn verhexen können.
    Hat es nicht. Gut so!

    Als wir noch gesoffen haben, ist der Alkohol auch nicht von selbst in den Einkaufswagen gesprungen. Dazu ist er nicht in der Lage. Er ist aber dazu in der Lage, den Kopf soweit zu bringen. Er hat es quasi nicht nötig, selbst in den Enkaufswagen zu springen. Dafür hat er seine Helfer in Form einer Krankheit manipuliert. Die Alkoholiker....

  • Cadda, genau so ist es, wie Du schreibst...

    Der Alk selber kann garnix... Die Fähigkeiten, die er hat, habe ich ihm selber gegeben. Ich habe jedoch den Kontakt entzogen, nu steht er doof im Regal und wartet...

    Ich geh derweil weiter meinen Weg ohne ihn...

  • Nun, ich dämonisier da ziemlich gerne. Der Dämon wäre die Sucht selber, in mir drin, von mir selbst in's Leben gerufen. Ich gestehe dem Alkohol auf Grund seiner Wirkungsweise eine "Macht" zu, welche meine Kraft, MIT ihm zu kämpfen, übersteigt. Ich kann ihm eigentlich nur noch so gut wie möglich aus dem Weg gehen. Und ich lasse mich nicht mehr auf einen Kampf MIT ihm ein... ich bekämpfe (nur noch) meine Sucht... und das geht besser OHNE ihn.

    Ich gebe dem Alkohol nur allzugerne eine Art "Persönlichkeit".. im Wissen dass es sich um eine Instanz in mir drin handelt.

    Ob jemand davon was hält ist für mich sekundär, solange es für mich seinen Zweck erfüllt: Es soll mich abstinent halten und trocken werden lassen.

    Jedem seine gedankliche Strategie, oder?

    Aber es ist Dein Thread, ich möchte den eigentlich nicht mit Dingen vollmüllen, welche Dir die Nackenhaare sträuben lassen. *tschuldige*
    Darum lass ich das ab jetzt.

    Lieber Gruss

    Flo

  • Insofern kann er leider schon etwas, was andere Dinge nicht können, eben schon.

    Aber zum Glück kann man ja etwas gegen die Sucht tun....
    Damit der Alk eben doch im Regal stehen bleibt....

  • Hallo

    Zitat

    jedem seine gedankliche Strategie, oder?

    Wenn ich dem Alkohol noch eine Macht einräume (auch hypothetisch) bin ich gedanklich noch nicht fertig mit der Kapitulation. Er tut mir nichts, er läuft mir nicht nach. Er macht ja nichts außer ich personalisiere ihn.

    Zitat

    Aber es ist Dein Thread, ich möchte den eigentlich nicht mit Dingen vollmüllen

    Nö, immer noch Meiner :) Der Thread ist für alle da und war ursprünglich von mir im Jahre 2008 aus Unsicherheit ins Leben gerufen worden.


    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • Florian, ich finde, Du hast bisher noch nirgendwo etwas „zugemüllt“, ich lese sehr gerne, was Du schreibst. Ich finde, Deine Texte regen zum Denken an.

    Mir ist es übrigens völlig egal, ob wir den Thread von Hartmut „zumüllen“, da muss er durch :D

    Nä Hartmut?!?

  • Hartmut
    "Wenn ich dem Alkohol noch eine Macht einräume (auch hypothetisch) bin ich gedanklich noch nicht fertig mit der Kapitulation. Er tut mir nichts, er läuft mir nicht nach. Er macht ja nichts außer ich personalisiere ihn."

    Stimmt. Ich habe damit noch nicht abgeschlossen. Ist ja nach 2,5 Wochen auch kein Wunder. Bin am Anfang. Und der Alkohol HAT eine Macht über mich, durch meine Sucht, durch mein Suchtgedächtnis. Leider. Und ich fahre anscheinend besser - ja sicherer - wenn ich ihm "zur Sicherheit" genügend Macht einräume. So kann ich unter Anderem sicherstellen dass ich nicht mehr bagatellisiere. (Was mir sonst gerne passierte)

    Ich nehm' den $cheisskerl zum ersten Mal ernst.

    Mir tut der Alkohol eben (noch) etwas. Ein kleiner werdender Teil in mir vermisst ihn sogar. Diese alte, miefende Lederjacke hat ja jahrelang gepasst.
    Dennoch möchte ich nicht mehr trinken. Und bis jetzt gelingt mir das. Mit Hilfe, ok, aber es gelingt.

    Vielleicht ist mein "Wunsch nach Personalisierung des Alkohols" auch der Versuch, meine Sucht nach aussen zu projizieren, aus mir herauszuprügeln... um Distanz zu bekommen. Wer weiss..
    Ob das falsch ist oder nicht.. nun.. ich weiss es nicht. Bis jetzt funktioniert es auf jeden Fall...

  • ... und komischerweise macht mich das jetzt traurig. Echt, könnt heulen, und ich weiss nicht wieso. Vielleicht wieder mal so ne dämliche Selbstmitleidsregung oder so.

    Naja, ich werde mal das Abendbrot zubereiten.

    Stay tuned.

    Flo

  • Nein Florian, ich finde es völlig verständlich, dass der Alkohol noch eine Macht über einen ausübt. Wir sind am Anfang. Wenn es so leicht wäre, sofort das Thema abzuschütteln, wären wir ja nicht hier gelandet.

  • Und auch hier lässt es ja noch eine Sichtweise zu: Natürlich möchte man dem Alkohol keine Macht geben. Aber es ist richtig, nicht zu unterschätzen, zu was für einer Macht er fähig ist.

    Ich find wie gesagt Deine Gedanken sehr gut und es gibt keinen Grund traurig zu sein. Du bist halt noch sehr vorsichtig. Finde ich persönlich besser, als zu übermütig.....

  • Hallo

    Als ich hier angefangen hatte, schrieb ich alles was mir wegen der Sucht durch den Kopf ging im Forum nieder Selbst wenn ich das Gefühl hatte das es „Müll“ war, waren viele Langzeittrockene da und haben den so richtig recycelt und es blieben wertvolle Werkstoffe über.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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  • ja, so ähnlich handhabe ich das auch, Hartmut... ich schreib nieder was mir einfällt... wenn's auch manchmal etwas "meschugge" daherkommen mag.*ggg*...

    Da ich eh' einen anner Waffel hab, darf ich das. *höhö*

    Ich widme mich jetzt dem Linsensalat.

  • Hallo Florian,

    die Erkenntnis Alkoholiker zu sein ist genau so schmerzhaft, wie die Erkenntnis
    nicht rechtzeitig den Absprung geschafft zu haben. Ging mir am Anfang auch so. Mit der Zeit merkte ich, das ich nicht mit dem Alkohol einen inneren Kampf geführt hatte, sondern der Kampf nur mir galt.

    Das braucht seine Zeit. Gib sie dir einfach. Es geht hier nur um dich. Sowie es hier nur um mich geht.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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