Hallo,
heute hatte ich ein langes Gespräch mit einem guten Freund. Am Ende dieses Gespräches dachte ich mir, dass in seiner Familie niemand trinkt, allerdings wird sein Bruder sehr bevorzugt, seine Eltern vermitteln ihm Wertlosigkeit und sein Selbstbewusstsein leidet darunter.
Soll heißen:
Bei dem einen gibt es Alkoholiker, bei dem anderen wird das ältere/jüngere Kind bevorzugt, beim nächsten wiederum wird das Kind gar nicht beachtet aufgrund beruflicher Verpflichtungen usw. Letztendlich geht es immer um die Selbstliebe. Mich hat niemand gezwungen bei jemandem zu sein der Alkoholiker ist und dem nichts wichtiger ist als der Alk, komme was wolle. Ich habe es aus freien Stücken getan. Ich bin zwar wütend, traurig und enttäuscht aber es hat mich keiner dazu gezwungen. Ich habe von Anfang an gefühlt, dass es falsch ist, diese Beziehung einzugehen. Ich fühle immer, wenn sich etwas schlecht anfühlt und trotzdem übergehe ich meine Gefühle. Das wiederum aus Einsamkeit, aus dem Bedürfnis nach Bindung und Liebe. Aus dem Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung.
Selbstliebe kann man nur in sich selbst finden. Ich muss mich selbst lieben! Ich bemerke, wie viel bei mir automatisch abläuft, wie auf Knopfdruck, dieses klein machen. Aber jetzt merke ich es und frage mich, warum ich denke dass andere besser, wertvoller, intelligenter usw. sind als ich. Das wird mir immer mehr und mehr bewusst. Es ist wirklich wichtig, auch wenn es sehr schwer ist, den eigenen Anteil anzusehen. Ich bin doch freiwillig geblieben bei der Person, die mich schlecht behandelt hat, aus der Überzeugung heraus, dass ich nichts besseres bekomme.