• Sorry Skye,

    auch wenn ich Dir prinzipiell zustimme und Du insgesamt gesehen damit Recht hast, so geht es mir nur nicht.

    Ich muss jetzt etwas loslassen was mir nun einmal viel bedeutet und wertvoll für mich ist. Das ist nicht mit einem Extra-Schaumbad erledigt. Ich hab keine Lust nur wieder zu verdrängen und mir in die Tasche zu lügen, dass das doch kein Problem ist. Es wird Zeit für mich da durch zu gehen und ich bin froh, dass ich so weit bin, dass ich das endlich kann.

    Gruße

    Kaleu

  • glück auf kaleu

    Zitat von Kaleu

    Es wird Zeit für mich da durch zu gehen und ich bin froh, dass ich so weit bin, dass ich das endlich kann.

    genau richtig ^ jammern hat wenig sinn > tun!

    allso packs an

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Moin Matthias,

    will gar nicht jammern und gestern das sollte auch nicht so klingen. Ich wollte nur mal was von mir hören lassen und einen Zwischenstand abgeben. Ich weiss genau wo ich da durch muss jetzt und ich weiss, dass es übel wird. Ich hab mich viel zu lange davor gedrückt.
    Es wird auch für mich Zeit diese Beziehung zu beenden.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    ein Schaumbad ist was schönes, ich gönne mir das regelmäßig. Wenn so etwas ausreicht um sich besser zu fühlen ist es auch gut. Das war aber nicht das was ich mit tun meinte. Mit tun meinte ich eher, dass Du Dich damit beschäftigst, was denn da bei Dir und Deiner „Planung“ schief gegangen ist. Es gibt einen schönen Spruch von John Lennon, den ich hier leider nicht zitieren darf. Sinngemäß sagt er, dass Planungen relativ nutzlos sind.

    Wenn ich mir Deine ganzen Beiträge so durchlese, wie du Deine Beziehung schilderst, scheint es mir, dass Du einem Trugbild hinterher gejagt bist, dass Du etwas auf sie, auf Euch, auf die Beziehung projiziert hast was nicht der Realität entsprach. Ganz einfach weil Du wolltest, dass es da ist. Warum wolltest Du das? Warum wolltest Du die Realität nicht sehen? Sich damit auseinander zu setzen meine ich mit etwas tun. Aktiv lösen und nicht passiv aushalten. Wie gut Du aushalten kannst, hat ja Deine „Lösung“ durch Alkohol gezeigt.

    Du schreibst von Deiner Lebensplanung, hast Du Dir die selbst schon mal genauer definiert? Ist die jetzt unmöglich geworden? Ist sie überhaupt realistisch oder eine Idealvorstellung? Die haben wir alle, doch alle mussten wir auch schon feststellen, dass etwas das wir als Ideal ansehen so gar nicht existiert, dass es nur in unserem Kopf vorhanden ist. Unsere Idealvorstellung müssen auch nicht unbedingt für uns ideal sein, oft sind sie entstanden weil wir auf andere geschaut haben und nicht auf uns und unsere Bedürfnisse. Manchmal ist für uns etwas ideal, was wir jetzt noch gar nicht sehen. Wenn wir unseren Plan nicht loslassen, kann es passieren, dass wir das wirkliche Glück verpassen, weil wir auf unsere Vorstellung so und nicht anders fixiert sind. Loslassen, auch eine Tätigkeit…..

    Mit tun meine ich, was kannst Du tun, um das zu erreichen was Du haben willst? Was kannst Du tun, um aus diesem Loch zu kommen? Was immer Du möchtest, es wird sich nicht zu Dir ins Loch gesellen.

    Ich habe schon vor mehr als einem Beziehungsscherbenhaufen gestanden und nichts verstanden, es war doch schön, es war doch gut, es hatte doch Zukunft und zum Schluss immer die Frage, was habe ich nur falsch gemacht. Fast immer war die Antwort ich habe Dinge in dem anderen gesehen die nicht da waren, die ich aber haben wollte, er sollte mir geben, was ich nicht hatte oder meinet nicht zu haben, ich habe mir meine Realität geschaffen. Der andere war kein Partner, sondern eine Projektionsfläche für mich.

    Ich weiß wie es in diesem Loch ist, ich habe oft genug drin gesessen, teilweise sehr tief. Nicht nur wegen Beziehungen, da kann man auch versuchen anderes auszusitzen. Ich habe es immer wieder da raus geschafft, aber auch nur, weil ich etwas getan habe. Ich habe geschaut, warum ich da sitze, was ich getan habe um mich dort hin zu bringen. Ich habe geschaut warum ich nicht vorher gesehen habe auf was ich da zu schliddere und ich habe geschaut, was ich tun muss um nicht wieder da unten zu sitzen.

    Es hat mich niemand in dieses Loch geschubst, ich bin immer von ganz allein rein gegangen und nur ich konnte mich da auch wieder rausholen. Das habe ich nicht geschafft in dem ich die Hände in den Schoß gelegt habe. Ein aktives Handeln kann ich aus Deinen Worten im Moment nicht erkennen, sondern nur ein passives aushalten.

    Ich weiß auch, dass das oft alles andere als einfach ist. Aber es bleibt dabei, wenn man selbst nichts tut, tut sich nichts. Das nimmt einem keiner ab. Ignorieren und überdecken mag kurzfristig helfen, langfristig macht es die Sache aber nur schlimmer.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Skye,

    nicht jede Art von Trauer ist auch gleich Selbstmitleid. Nicht jede Art von Verbindung ist auch gleich eine Illusion.

    Ich habe längst alle Antworten die ich brauche. Es geht hier schlicht und einfach nur noch um 5 Menschen die ich liebe und die mir sehr viel bedeuten.
    Ich hätte gern mein Leben mit diesen Menschen verbracht.

    Ich werde mir für meine Trauer so viel Zeit nehmen wie ich brauche.

    Gruß

    Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    sehr schöne Antwort, Pause von Dir.........:lol: wird man ja auch wahnsinnig, wenn man sich den ganzen Tag nur mit sich selber auseinander setzt, darf man auch mal in andere Länder reisen...........

    Ich finde es in Ordnung, dass Du Dir so viel Zeit nimmst für Deine Trauer, wie Du brauchst.

    LG Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • moin kaleu

    wie gehts dir heute, sind entschlüsse gereift und herz und verstand ein stück zusammen gerückt? ich weiß selbst wie lange es dauert bis man das wirklich zusammen bekommt. der kopf ist dem herzen oft meilen weit voraus. ich hoffe das du beides bald im einklang hast damit du wieder den kopf frei bekommst und dich auch wieder ganz entspannt schönen dingen zuwenden kannst. das solltest du aber eben sowieso verstärkt tun um dich abzulenken und hier die kraft zu tanken die du brauchst um die anstehenden unschönen zu bewältigen.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Dorothea,

    naja, die etzten Tage waren nicht so prickelnd. Ich grübel zum Glück nicht mehr sinnlos hin- und her, so wie früher. Es tut halt echt weh und ich merke, dass ich noch eine ganze Weile brauche um wirklich wieder nach vorne schauen zu können.
    Es könnte mir schlechter gehen, aber gut geht es mir auch nicht. Ich reaktiviere ein paar alte kontakte im Moment, aber das fällt noch nicht wirklich leicht, zum versauern hab ich aber auch keine Lust.
    Ich werd sogar ernsthaft angeflirtet, was mein Ego ein bisschen streichelt, aber ich bin meilenweit davon entfernt auf sowas einzugehen.

    Ja, der kopf weiss wo es lang gehen muss und ist vorneweg, aber das Herz hat noch keine Lust ihm zu folgen. Ich lass mich zur zeit einfach in Ruhe und lass mich so wie ich bin, wenn ich Lust habe tu ich mir was Gutes und wenn's mich überkommt heul ich in's Kissen.

    Irgendwann werd ich wieder nach vorne sehen können, das weiss ich. Nur wird das einfach noch Zeit brauchen.

    Liebe Grüße & allen einen schönen Feiertag

    Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    ich wünsche dir eine gute Woche und das du bald wieder
    nach vorne sehen kannst :wink:

    Liebe Grüsse schreibt dir

    Frank :)

  • Danke Dir franky,

    für einen Moment konnte ich's auch heute. Da es das erste Mal seit der Trennung war, dass ich eine ganze Weile lang mir ernsthaft vorstellen konnte, dass es auch ohne sie gut gehen wird, bzw. mir gut gehen wird, war für mich ein Fortschritt.
    Gewusst hab ich das eigentlich auch so schon lang, es aber zu fühlen war völlig neu für mich. Es war nicht lang, aber immerhin. Ich glaube ich mache Fortschritte und den Rest wird die Zeit bringen.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Lieber Kaleu,

    habe dich vor einiger Zeit einmal gefragt wie du zu deiner Einstellung gekommen bist. Jetzt habe ich deinen Thread gefunden und durchgelesen.
    Finde deine Art zu schreiben sehr gut und kann einiges für mich herausziehen. Der "Perfektionismus" deinerseits springt mir auch sehr ins Auge ;) .

    Ein Satz ist mir gleich aufgefallen

    Zitat

    nicht jede Art von Trauer ist auch gleich Selbstmitleid

    dieses Thema beschäftigt mich zur Zeit selber, vielleicht zieh ich falsche Folgerungen daraus, aber ich interpretiere ja auch für mich ;)
    Verwechsle ich Trauer mit Selbstmitleid?
    Wie sehr ich die Opferrolle verabscheue, mein Therapeut hat mich letztens darauf hingewiesen. Ich würde mich lieber zerstückeln, als in die Opferrolle zu schlüpfen. Die Ursache darin liegt wohl in meiner Geschichte und ich habe richtige Angst davor. Hilflosigkeit fällt mir dazu ein.
    Ich habe solche Angst davor mich "selbst zu bemitleiden", dass ich gar keine Trauer aufkommen lassen kann. Dann lieber verdrängen, ich bin stark, mir kann nichts etwas anhaben, ich weiß wie es laufen muss...
    Naja, diene ja auch als Vorbild, einer muss ja alles im Griff haben und vorleben wie es funktioniert und das es funktionieren kann.
    Ironie ;)
    Mag wohl oftmals eine Schutzfunktion sein, doch auf Dauer macht sie mich nicht glücklich...

    Danke für deinen indirekten Denkanstoß :)

    Liebe Grüße TINKA

  • Liebe Tinka,

    leider wird uns in unserer heutigen gesellschaft gerne anerzogen, dass Trauer ein Ausdruck von Schwäche ist und diese doch bitte zu verbergen wäre. Selbst Selbstmitleid ist hin- und wieder wenn es mal ganz dicke kommt einfach nur menschlich. Und ganz besonders jede Art von trauer ist ein menschliches Gefühl und der Ausdruck dieser ein tiefes menschliches Bedürfnis. Selbstmitleid oder die "Opferrolle" werden erst dann schädlich, wenn man sich dahinter versteckt und nicht mehr herauskommen will. Zu angenehm und einfach ist es, sich in der Opferrolle zu sehen und somit zu rechtfertigen, dass man ja jetzt Täter sein und jeden Anderen für sein eigenes leid bestrafen darf.

    Aber wenn man mal zu Hause sitzt und es einem so richtig nach jammern ist, gehört auch das zum Leben dazu, ja es macht einen überhaupt erst zu einem fühlenden Menschen.

    Dieses "ich bin so stark" Schauspiel ist für mich der Weg in die Verbitterung und Gefühlskälte und da will ich gar nicht erst hin. Es spielt nichtmal eine Rolle wo meine trauer denn nun herrührt, sie ist da und damit wirklich und berechtigt.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Lieber Kaleu,

    habe mir gerade mal deinen Traid durchgelesen.

    Zu Anfang voller Euphorie...deine Worte und Gedanken überschlugen sich förmlich.

    Jetzt scheint es mir, du bist ein wenig bei dir angekommen...nun kommt der Schmerz...die Trauer!

    Auch diese Gefühle müssen auf deinen Weg sein...lasse sie zu...lebe sie aus ...wenn dir danach ist schreie...wenn dir danach ist weine!

    Es ist der Weg der Verarbeitung..und wir alle, haben sie schon in der einen oder anderen Art mitgemacht.

    Schicke dir mal ein kleines Krafpaket und wünsche dir alles Gute

    Liebe Grüsse
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Lieber Kaleu,

    Zitat

    Selbstmitleid oder die "Opferrolle" werden erst dann schädlich, wenn man sich dahinter versteckt und nicht mehr herauskommen will. Zu angenehm und einfach ist es, sich in der Opferrolle zu sehen und somit zu rechtfertigen, dass man ja jetzt Täter sein und jeden Anderen für sein eigenes leid bestrafen darf.

    Das ist die Beschreibung meiner Mutter und wahrscheinlich mein Problem, so möchte ich nie werden, denn es frisst sie auf.

    Zitat

    Dieses "ich bin so stark" Schauspiel ist für mich der Weg in die Verbitterung und Gefühlskälte und da will ich gar nicht erst hin.

    Daran arbeite ich im Moment, ich denke Gefühle machen mich angreifbar und davor habe ich Angst, außerdem könnte es einem anderen zeigen, dass er und sein Verhalten Einfluss auf mich haben.

    Danke an dich, deine Beiträge geben mir viele Denkanstöße und sind sehr hilfreich für mich.

    Ich denke auch du bist angekommen und wünsche Dir weiter viel Kraft auf deinem Weg!

    LG TINKA

  • Liebe Tinka,

    ja, Gefühle machen mich verletzlich. Deswegen muss ich selbst lernen, mich zu schützen, aber nicht indem ich meine Gefühle unterdrücke! Denn ohne sie, wer bin ich dann? Bin ich dann überhaupt?

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Kaleu,

    Zitat von tinka25


    ich denke Gefühle machen mich angreifbar und davor habe ich Angst, außerdem könnte es einem anderen zeigen, dass er und sein Verhalten Einfluss auf mich haben.

    Sind es dann wirklich die Gefühle, die verletzlich machen? Oder sind sie vielleicht eine Folge oder Reaktion auf etwas?

    Gefühle kann man ja nicht so gut beeinflussen.
    Aber vielleicht kann man an einer anderen Stelle was tun, damit diese Gefühle nicht so stark und ungebremst als Folge oder Reaktion auftreten?

    Nur mal so.

    LG Biti

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