Beiträge von Frank02

    Hallo,

    Zitat von Karsten

    Es gibt aber einen Schutz. Dieser Schutz ist nicht nur für kurzteitig ohne Alkohol lebende, sondern auch für schön länger trocken lebende Alkoholiker.

    Das ist das Reden oder hier eben schreiben. Wenn man sich in einer Gemeinschaft wohlfühlt, schreibt man über sich, seine Gedanken, seine Gefühle und eben alles, was einen in den Sinn kommt.
    Wenn man sich bekant macht, können andere hier lesende dieser Schutz sein.
    Verhaltensveränderungen werden viel schneller und deutlicher von "fremden" Menschen erkannt, als man es selbst bemerkt.
    ....

    Wenn man es dann noch zu läßt, dass auch mal gefragt wird, ob alles in Ordnung ist, ist es es der beste Schutz vor einem Rückfall.

    Ja, dieser Schutz ist sinnvoll und notwendig. Für jeden der trocken werden und bleiben will. Ich habe mir diesen Schutz aufgebaut. Anfangs eher unbewußt. Ich habe nach jedem Strohhalm gegriffen, der erreichbar war. Irgendwann sagte meine Ärztin, dass ich mir doch ein dichtes soziales Netz geschaffen hätte. Da wurde mir klar, dass es nicht nur einzelne Halme waren, sondern alles irgendwie zusammenhing.

    Und dieses Netz ist nicht nur passiv. Es ist nicht nur zum auffangen da. Ich bekomme Rückmeldungen, werde auch direkt angesprochen wenn jemandem was auffällt. Und ich gebe genauso Rückmeldungen zurück oder frage nach. Dazu muss man mich aber ich aber kennen. Und ich die anderen "im Netz". Und es gehört ein respekt- und vertrauensvoller Umgang miteinander dazu.
    Und ich denke, man muss diesen Umgang/ die Nutzung dieses Netzes auch erlernen. Der eine mehr, der andere weniger.

    [quote="Karsten"
    Jemanden in einer SHG direkt anzusprechen, dass er über sich reden soll, setzt den Jenigen unter Druck und er oder sie wird dann vielleicht gar nicht mehr kommen. [/quote]

    Ich bin da für die Einzelfallentscheidung. Gerade bei neuen Gruppenmitgliedern oder Betroffenen , die mich einzeln ansprechen ist es manchmal eine Gratwanderung zwischen klaren Worten und der Rücksichtnahme auf den Betroffenen bzw. seine aktuelle Situation (ich meine damit nicht "in Watte packen" oder unangebrachte Streicheleinheiten!). Aber auch 4-Augengespräche haben sich bewährt. Oder auch mal "Brücken" bauen (müssen ja nicht "goldene" sein). Die Hand ausstrecken. Einschlagen muss der andere selbst. Aber ihm die Möglichkeit bieten, seine (derzeitigen) Grenzen rauszuschieben, über seinen Schatten zu springen. Hilfe zur Selbsthilfe.

    @ Annika

    [quote='Annika']
    Damit meine ich durchaus auch, sich selbst etwas zu verschweigen, zu sich selbst unehrlich zu sein, nicht genug auf Signale achten, oberflächlich werden, sich nicht genug mit dem Thema auseinandersetzen.
    Keine Veränderungen im Leben, sein Umfeld nicht ändern. [/quote]

    Richtig. Aber auch Unehrlichkeit der Gruppe/dem Forum gegenüber , das Verschweigen und auch Achtlosigkeit und Leichtsinn schaden doch im Endeffekt nur dem Betroffenen selbst. Manch einer ( in meinen Augen zu viele) kann (noch?) nicht die ausgestreckte Hand annehmen, kennt sich in seiner aktuellen Situation mit sich selbst nicht mehr aus oder überschätzt sich (auch kleine Schritte machen will gelernt sein). Aus welchen Gründen auch immer. Die Gruppe wird das überstehen und der Einzelne muss seine Erfahrungen machen. So hart und grausam es manchmal ist.

    Ich habe (musste) mit den Jahren gelernt, auf solche Sachen gefasst zu sein. Nicht, das es so sein muss. Ich rechne damit, unterstelle es aber nicht. Ich unterstelle auch keine Böswilligkeit. Es ist nunmal so. Ich fühle mich da in den meisten Fällen auch nicht betrogen- obwohl es auch vorkommt, dass einem die Taschen vollgehauen werden. Aber das macht derjenige doch eigentlich mit sich selbst. Er hat den Schaden. Nun, und wenn ich wirklich mitkriege, das kein Wille da ist oder ich jemanden nicht erreichen kann, muss ich meine Konsequenzen ziehen.
    Auch um mich nicht aufzureiben.
    Auch wenn es vielleicht hart ist und wehtut.
    Auch zum Selbstschutz.

    Und jetzt habe ich schon wieder Knoten in den Fingern. Muss wirklich mal schreiben üben. Auch zum Selbstschutz.

    Viele Grüße an alle und seit ehrlich zu Euch selbst, dann klappt's auch mit den andern. Funktioniert!

    Frank

    Hallo Bärchen,

    meinen Glückwunsch zu Deinen 78 trockenen Tagen.

    Zitat von Bärchen

    Die Familie meines Mannes glaubt mir meine Trockenheit immer noch nicht und redet nach wie vor hinter meinem Rücken schlecht über mich.
    ABER:

    "Ich lebe wieder"

    edit: Zitat entfernt - edit

    Ich halte mich nicht für einen Helden und mit dem gerettet habe ich auch etwas Schwierigkeiten (ich weiß, das ich nie mehr trinken will aber- weiß ich was kommt?) aber ich habe gelernt, meine Trockenheit als meine Leistung anzuerkennen. Und dabei hat mir auch dieser Spruch geholfen. Obwohl ich ihn am Anfang etwas hochgestochen fand. "Einfach" nicht saufen- eine Leistung? Die anderen machen's doch auch. Ganz normal, oder was?

    Nein- nicht für einen Alkoholiker. Nicht für mich.

    Und: Ja- eine anerkennenswerte Leistung.

    Sei stolz auf Deine 78 trockenen Tage. Du hast etwas gegen Deine Krankheit getan, was tun andere gegen ihre Unwissenheit/ Klischee's/ Dummheit?

    Sei stolz, bleib aufmerksam, halt die Ohren steif und

    viel Glück für die nächsten ...(selber eintragen :lol: ) Tage

    wünscht Dir
    Frank

    Hallo HD,

    auch von mir ein herzliches Willkommen. Schön, dass Du hierhergefunden hast. Das zeigt doch, dass Du dich auf "draussen " vorbereitest.
    Micha hat, wie ich finde, etwas sehr gutes dazu geschrieben.

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…42-0-asc-8.html

    Ist auch der Weg, den ich gehe.
    Ich habe mich in der Klinik auf mögliche (Standard-) Situationen und Stimmungen usw. vorbereitet und in der "freien Wildbahn" immer (auch heute noch) damit weiter gemacht.

    Zitat von Joachim

    Ein paar Fragezeichen sind doch ganz normal.

    Mir hat hier mal ein lieber Mensch, auf dessen Meinung ich sehr viel Wert lege gesagt, solange Fragezeichen da sind, bist Du Dir der Gefahr immer bewusst.

    Gefällt mir gut. Ich würde es Respekt nennen. Angst hat so etwas Lähmendes.

    Viele Grüße und immer eine Adresse wo Du Halt und Kraft findest
    wünscht Dir Frank

    Hallo Pauletta, hallo Eveline!

    Erstmal Danke für eure Grüße.


    Zitat von Pauletta

    Hallo Frank,

    Und auch in unserer Gruppe wurde von einem Freund berichtet, der gestorben ist. Der sich das Leben nahm. Wir kannten ihn nicht, aber auch seine Geschichte hat uns betroffen gemacht, und lässt einem aber auch das Gefühl von "jetzt erst recht durchhalten"zurück.

    Pauletta

    Mir ging auch noch so durch den Kopf, daß ich ja eigentlich Glück hatte. Glück , es (bis jetzt) geschafft zu haben. Glück, die richtigen Leute getroffen zu haben. Glück, durchgehalten zu haben.

    Glück? ICH habe es geschafft. und es war harte Arbeit!
    Glück? Hätte ich diese Leute nicht getroffen, wären es andere gewesen- oder das Forum, oder...!!!
    Glück? Durchgehalten?

    Zitat von eveline

    Niemand muss an der Sucht sterben.
    Handeln und durchhalten.

    Ja, ich habe gehandelt (anfangs mit Riesenzweifeln, ob es genug ist oder überhaupt der richtige Weg) und manchmal einfach nur durchgehalten.

    Und trotzdem, glaube ich, Habe ich auch manchmal Glück gehabt.

    Ja, es stimmt: Niemand müsste an der Sucht sterben!

    Viele Grüße
    Frank

    Hallo alle zusammen !!!

    Bin vorhin gerade aus der Gruppe gekommen und - ja, ich bin ...
    Was eigentlich? Am ehesten wohl betroffen.

    Ein Mensch ist gestorben. Ein Alkoholiker aber- zuallererst ein MENSCH.

    Er war "Profi"- etliche Entgiftungen, mehrere AEB's. Ein Alkoholiker- aber ein MENSCH.

    Ich kannte ihn. Aus der Therapiegruppe, dem Krankenhaus, von der Straße, von der AEB (Alkoholentwöhnungsbehandlung). Wie man sich so kennt.

    Ich habe "die Kurve gekriegt". Er nicht. Aber er war ein MENSCH.

    Ich kannte ihn nicht mal besonders gut. Drei/viermal konnte ich hinter seine Fassade sehen. Vor kurzem erst. Hilflosigkeit, Resignation, Verzweiflung. Ein Alkoholiker- aber ein MENSCH.

    Er war jünger als ich. Sein Vater war ein Lehrer von mir. Als wir uns mal im Krankenhaus trafen, fragte er mich, warum ich es geschafft hätte und sein Sohn nicht. Und was denn aus seinem Sohn werden solle, wenn sie (seine Eltern, damals ca. 70 Jahre alt) nicht mehr da wären. Er kannte die Krankheit. War gut informiert. Ich auch. Was sollte ich da sagen? Es war sein Sohn. Ein MENSCH- und Alkoholiker.

    Tja, was geht in mir vor? Betroffenheit? Nachdenklichkeit? Wut? Hilflosigkeit?
    Von allem etwas denke ich mal. Ich weiß nicht genau.

    Aber eins weiß ich ganz genau: Ich werde mir dieses Gefühl bewahren. Ich werde mich daran erinnern wenn ich in eine Krise komme. Ich werde es nutzen. Damit es mir nicht ähnlich ergeht, damit ich nicht aufgebe.

    Vielleicht bringt das jetzt einige zum Nachdenken über diese Krankheit. Über ihre Tödlichkeit. Über angeblich zu radikale Äußerungen von Moderatoren. Über angebliche Hardliner.
    Ich wünsche es mir.

    Tja, Was soll ich noch sagen? Ich gehe meinen Weg weiter. Radikal und hart. Schwarz/weiß.


    Das sagt Euch
    Frank- ein Alkoholiker und Mensch


    Ach so-die Nachricht brachten übrigens drei "Neue". Ich kenne sie aus dem Krankenhaus und/oder von der AEB. Alles "Profis". Etliche Entgiftungen, jeder wenigstens 2 AEB hinter sich. Hoffen wir das Beste.

    Denkt nach UND handelt !

    Hallo Kijara!

    auch von mir noch ein herzliches Willkommen.

    Zitat von Kijara


    Vieleicht wäre es auch einfacher wenn es nur eine AA Gruppe für Frauen gäbe.Gibt es sowas???

    Ich kenne ähnliche Gedanken aus vielen Gesprächen mit betroffenen Frauen, wobei meist eher der Wunsch nach einem höheren Frauenanteil in den Gruppen im Vordergrund stand.

    Ja, es gibt bei den AA und auch bei anderen den Trägern extra Frauengruppen. Ist regional unterschiedlich und sicher auch abhängig von der Beteiligung (bestimmt nicht von der mangelnden Zahl betroffener Frauen!). Du kannst Dich da bei jeder Drogenberatungsstelle, sicher auch bei der Caritas oder dem DRK und auch bei den einzelnen SHG's selbst erkundigen. Einfach mal anrufen.

    Karsten hat hier geschrieben:

    Zitat

    Hier mal jede Woche einen Beitrag zu schreiben, bringt Dir auch nichts.
    Gerade am Anfang ist es wichtig, sich jeden Tag, besser jede Minute mit seiner Alkoholsucht zu beschäftigen.

    Dem stimme ich voll zu.

    Die Auseinandersetzung mit der Sucht ist ein Vollzeitjob. Harte Arbeit, ein Knochenjob. Du kannst Dir überall Hilfe holen (hier, in SHG's, bei Ärzten und Therapeuten.......) aber es bleibt immer "nur" Hilfe. Die Arbeit aber kannst nur Du allein erledigen.

    Zitat

    Wenn ich mal wieder so einen Tag habe wo es mir schwer fällt trocken zu bleiben "schaue"ich bei euch vorbei und mir gehts gleich etwas besser!!

    Es geht nicht um einzelne Tage- es geht um's GANZE !!!

    Ich wünsche Dir dafür viel Kraft und immer eine Adresse die Dir Halt gibt.
    Frank

    Hallo Isadora,

    erstmal Glückwunsch auch von mir. War ein sicher notwendiger aber auch schwerer Schritt, den du gerade gemacht hast. und vor allm die richtige Richtung.

    Zitat von Freund

    Falls dir deine AA-Gruppe nicht das gibt, was du erwartest, könntest du auch die Überlegung angehen, evtl. eine andere, neue Gruppe einmal auszuprobieren. Aber Gruppe ist auf jeden Fall wichtig !

    Ich habe keine Erfahrung mit AA-Gruppen gemacht. Ich habe über 3 Jahre an einer therap. Gruppe in einem Klinikum teilgenommen, auch einmal wöchentlich. Eventuell wäre das ja auch mal ein Versuch, sollte es so etwas bei euch in der Nähe geben.

    Finde ich ganz richtig was Freund hier geschrieben hat. Du solltest dir u. der Gruppe aber auch eine Chance geben - nichts übereilen. Wenn's nicht geht gibt's noch andere Gruppen.

    Ich selbst bin u.a. auch seit ca. 5 Jahren in einer therapeutischen Gruppe in unserem KH- 4 davon trocken. Das hat u.a. den Vorteil, dass du stets therap. kompetente Ansprechpartner hast. Sozialarbeiter helfen bei notwendigen Anträgen, notwendige Fachärzte oder Beratungsstellen o.ä. sind unkomplizierter erreichbar. Und du stehst im Prinzip unter ständiger Beobachtung.

    Auch im Hinblick auf deine Depression/ depressiven Stimmungen. Was Teufelchen dir dazu an anderer Stelle (find ich jetzt nicht mehr) über die Folgen des Entzugs aber auch als eine mögliche Ursache dener Abhängigkeit ist richtig.

    Ich habe das selbst durch. Depression nicht erkannt, weggesoffen und dadurch ist es chronisch geworden. Muß ich auch mit leben, es geht auch. Aber glaub mir- besser ist ohne.
    Man spricht bei einer richtigen Depression auch von einem Teufelskreis. Es ist eine sehr ernst zu nehmende Krankheit und erfordert professionelle Hilfe. Einfach zusammenreissen ist da genauso ohne Kenntnis dahergesagt, als wenn du einem Alkoholiker sagst, einfach nicht trinken. Und nach dem was ich hier so von deinen Problemen und wie sie dir (kein Wunder) nahe gehen gelesen habe, solltest du wirklich auch mit Fachleuten darüber reden.

    Auch wegen dem Ritzen von deiner Tochter. Da steckt oft mehr dahinter als nur 'ne pubertäre Krise. Aber das sollte auch ein Fachmann beurteilen.

    Viele Grüße und-
    Halt die Ohren steif !!!
    Frank

    Hallo Luisito,

    versuchs mal bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA), Landesdrogenstellen(?) wissen sicher auch was.
    Oder einfach mal 'ne Fachklinik anrufen. Die kennen sich doch untereinander oder wissen, wer weiterhelfen kann.

    Viel Erfolg auch von mir

    Frank

    Hallo Sophia,

    Zitat von sophia

    Chiara,

    mein Ziel ist es:

    nicht den Kontakt oder die Nüchternheit

    sondern den Kontakt und die Nüchternheit.

    Sophia

    ich denke du hast hier gleichzeitig Ziel und auch den Weg gezeigt.

    Du hast dein Ziel noch nicht erreicht. Und wenn du es erreichen willst, mußt du das "oder" einhalten. Irgendwann (bald/später?) wirst du das "und" (vielleicht) leben können. Ich wünsche es dir ehrlich. Aber erstmal brauchst du deine Kraft für dich. Was bringt es für Punkte, seine Kraft anderswo einzusetzen und auf einmal (wie konnte es nur passieren?) steckt man selber wieder drin. Denk mal drüber nach.

    Ich kenne das aus eigenem Erleben. Ich musste viel lernen- auch begleitet von Rückfällen. Wo meine Grenzen sind und wie ich mit ihnen umzugehen habe. Ich kümmere mich heute auch wieder um so manchen. Aus den Gruppen oder aus meinem Umfeld. Gerade auch weil ich mich in sie hineinversetzen kann. Aber wenn es bei mir an die Substanz geht, muß ich die Bremse ziehen. Einmal war es sogar die Notbremse. Aber die eigene Nüchternheit geht vor. Denn wenn die den Bach runter geht, bin ich wieder ganz unten. Und andern tue ich auch noch weh. Geholfen ist keinem- bringt nur massiv Schaden.

    Und was die Erklärungen gegenüber Nicht-Betroffenen angeht hat mir mal jemand im Raucherraum bei der Entgiftung folgendes gesagt:

    "Einem der nicht betroffen ist, die Abhägigkeit zu erklären ist wie Männer und Kinder kriegen. Ein Mann weiß zwar wie und was da alles passiert aber er wird nie erfahren können, was es heißt, Mutter zu werden."

    Viele Grüße und pass gut auf dich auf
    Frank

    Zitat von black-billy2006

    Ich bin froh mit meinen Gruppen und sie sind alle sehr nett und freuen sich immer wenn man wieder kommt!

    Hallo Andreas,

    ich gehe auch in mehrere Gruppen und kann das nur unterstreichen. Aus jeder nehme ich etwas anderes mit aber eins bekomme ich überall. Hilfe und Unterstützung. Sicher gibt es Unterschiede, hängt auch von den Mitgliedern ab. Ich nehme mir was ich brauche und ich gebe was ich kann. Am Anfang war ich sicher mehr der Nehmende- normal.
    Heute ist es so: Ich fühle mich für die Gruppen verantwortlich- die Gruppen für mich. Es sind (auch) meine Gruppen!

    Und was die festen Gruppenzeiten betrifft- was spricht dagegen auch zwischendurch Kontakt mit einzelnen Mitgliedern zu haben?

    Wichtig ist erstmal, Hilfe und Unterstützung zu finden und natürlich die eigene Bereitshcaft, diese anzunehmen (was manchmal gar nicht so leicht ist).

    Ausschlaggebend ist auch nicht ob es anderen bei den AA, beim Blauen Kreuz oder den Guttemplern oder sonstwo gefällt. Wichtig ist diesen Schritt zu gehen, eine Gruppe zu finden und dann etwas daraus zu machen.

    Irgendwer hat mal gesagt:
    "Es kommt nicht darauf an, was ICH dabei fühle (=die Gruppe finde) denn DU mußt es tun".

    Viele Gruße
    Frank

    Hallo Trauerweide,

    auch wenn ich selbst hier noch neu bin- ein herzliches Willkommen!

    Zitat von Teufelchen


    Der Versuch seine Depression mit Alkohol in den Griff zu bekommen, ist leider ziemlich häufig. Davon bist Du alkoholabhängig geworden.

    Leider wird Dir eine Psychotherapie solange nicht helfen, bevor Du nicht dauerhaft nüchtern bist. Da liegt Dein Denkfehler. Erst den Alkohol aus dem Körper bekommen und dann an die Behandlung und Therapie Deiner Depression gehen. Umgekehrt, so wie Du das vorhast, funktioniert das nicht.

    Ich habe das leider erst nach vielen Jahren durchschaut und hab damit meinen Leidensweg nur noch verlängert.
    Teufelchen

    Das kann ich nur unterschreiben!!!

    Auch wenn deine Depression die/oder eine Ursache deiner Abhängigkeit ist, ist der Alkohol z.Zt. das aktuelle Problem. So lange du nicht dauerhaft nüchtern bist wirst du deine Stimmungen und Gefühle immer wieder "ertränken" wollen. Die Abhängigkeit verändert auch den Blick auf die Realitäten- auch wenn du zwischenzeitlich mal auf 0 bist.

    Es braucht seine Zeit bis die "Schaltungen" da oben wieder in die Reihe kommen. Nicht umsonst dauert eine Reha-Maßnahme so lange. Meine Ärztin sagte mir, die Medizin geht davon aus, das die "Werkseinstellungen" erst nach 3-4 Monaten wieder hergestellt sind. Und wenn ich meinen eigenen Weg (und auch den von anderen Betroffenen) sehe, kann ICH ihr nur zustimmen.

    Nimm den Rat an: Entgiftung und dann Therapie !
    Und leg' alle Karten auf den Tisch- Alkohol UND Depression !

    Viel Kraft wünscht Dir Frank

    Hallo Steffi,
    eine stimmige Ferndiagnose kann dir hier sicher keiner geben. Aber es sieht schon alles nach Enztugserscheinungen aus. Und die treten unterschiedlich auf.

    Sie können sehr krass Werden.

    Schwitzen, zittern, Nervosität, innere Unruhe sind zwar übel aber eher noch der "normale" Teil. Solltest du vielleicht sowieso schon Kreislaufprobleme haben kann das schnell ausarten. Geh zum Arzt. Am besten jetzt zur Entgiftung und von da direkt in die Klinik. Das hilft (und schützt) dich jetzt und ist auch ein guter Anfang für dort.

    Gruß Frank

    Hallo Leute,

    vielen Dank für euer Willkommen! und das ist keine Floskel. Ich finde es immer wieder bemerkenswert wie man in neuen Gruppen- und ich zähle das Forum dazu- aufgenommen wird. Es herrscht Aufgeschlossenheit, man bekommt einen Vertrauensvorschuß. Das tut gut. Immer und ganz besonders in den "frischen" Zeiten, wenn man sich selbst nicht leiden kann und verzweifelt ist. Aber auch später. es gibt immer wieder Situationen, wo man Verstndnis, Hilfe aber auch mal harte, ehrliche Worte braucht.
    @ Billy- Wie ich es geschafft habe?
    Gelernt Jeden Tag. Ständg. Mich selbst beobachtet. Ich habe mich auf Standardsituationen vorbereitet und ich habe Glück gehabt. Hilfsbereite Leute mit "Kennung" kennengelernt und (oft eher aus dem Bauch raus) richtige Entscheidungen getroffen.
    Und das alles ist noch nicht zu Ende. Wird es auch nie sein können. Weil ich z.Zt. zwar trocken bin aber trozdem AlkoholKRANK.

    So, das soll's erstmal gewesen sein. Ihr merkt sicher schon das sich das alles nur langsam lesen lässt. Ist nicht eure Schuld. ich schreib aber nun mal so langsam. Tja, und meine Familie will auch noch mal an die Tasten.

    Bis bald!
    Gruß Frank

    Hallo alle zusammen,
    ich bin Frank und möchte mich heute nur kurz vorstellen. Ich bin 49 Jahre.alt. verheiratet, 2 Kinder und arbeitslos.

    Wann ich abhängig wurde weiß ich nicht so genau. Schatzungsweise so um '90 rum. Ein "Waisenknabe" war ich aber schon seit meiner Jugend nicht. Richtig heftig wurde es so ab Mitte der 90er. Es gab auch trockene Zeiten, aber- ohne professionelle Hilfe hab ich's absolut nicht auf die Reihe gekriegt. Aber ich wollte mich nicht outen. Obwohl um mich rum sicher die meisten Bescheid wußten.

    Heute vor 4 Jahren ging ich in die Klinik- 13,5 Wochen. Seitdem bin ich trocken. Ich habe mir ein trqckenes Umfeld aufgebaut (wieder), gehe in 2 SHG's und eine Therapiegruppe, hole mir bei Bedarf Einzelgespräche bei der Caritas.

    Ich brauche keinen Alkohol mehr.

    Obwohl ich einen Sack voll Probleme habe bin ich zufrieden abstinent.
    Ich musste viel lernen und es war hart (besonders mein letztes aktives Jahr) aber ich hatte viel Hilfe-und ich habe sie genutzt. Jedenfalls ab dem Zeitpunkt als ich innerlich auch bereit dazu war. Und ich habe gute Menschen kennengelernt die mir sehr viel bedeuten.

    Vor ein paar Tagen bin ich in dieses Forum gerutscht und habe mich gleich festgelesen. Vieles erinnert mich an meine nasse Zeit und an meinen Zustand, die wirren Gefühle und Gedanken an Verzweiflung und Niedergeschlagenheit. Aber auch an die Hoffnung und den ständigen (damals für mich scheinbar aussichtslosen) Kampf.

    Ich will auch nicht vergessen, denn ich denke nur so bleibe ich wachsam und das halte ich für unbedingt notwendig.
    Und nur so kannich auch anderen helfen- ob in den Gruppen, im Bekanntenkreis oder vielleicht auch hier.

    Für heute war's das erstmal. Ich denke wir hören voneinander.

    Gruß Frank02