Beiträge von Dante

    Hallo Innocent,

    ich habe gerade deinen Beitrag von 17 Uhr 15 gelesen. Bisher keinen anderen. Aber in diesem Beitrag steht alles drin. Was für eine Gewissheit brauchst du eigentlich noch (vorausgesetzt, du hast dich hier im Forum ein wenig umgelesen & etwas vom Thema Alkoholsucht aufgenommen) ?
    Wichtig ist doch eigentlich, dass SIE einsieht, was mit ihr los ist.
    Über Zukunft/keine Zukunft eurer Partnerschaft mach dir jetzt keine Gedanken. Da wird sich eh einiges tun, wenn sie das Problem angeht & ernsthaft an ihrer Trockenheit zu arbeiten angefangen hat.

    Hallo Bea & herzlichen Glückwunsch zu deinem 16. Geburtstag!

    Ich hoffe sehr, dass du ihn auch etwas freudvoller verbringst als deine Mutter dir dazu Anlass gibt.

    Deiner Mutter ist mit Sicherheit nicht geholfen, wenn sie wieder nach Polen zieht. Sie verbindet damit ein etwas weniger unglückliches Dasein, aber die Sucht würde natürlich mitziehen.
    Eigentlich kann man deiner Mutter & damit dir nur helfen, wenn man energisch die Tür zuschlägt & klarmacht: So geht das in keinem Fall weiter! Jeder Alkoholiker trinkt nämlich solange, wie seine Umgebung dieses toleriert. Bis hin zum Siechtum & zum Tod.
    Ihr habt an eurer Schule mit Sicherheit einen Vertrauenslehrer. Wenn du den nicht magst, dann such dir einen aus, dem du am ehesten die Sache anvertrauen würdest.
    Das hat zur Folge, dass sich das Jugendamt einschalten wird, zieht also behördliche Kreise. Aber du stehst dann nicht mehr völlig allein da mit deinem Kummer & die Chance kann sich auftun, dass deine Mutter ihre Situation & ihr Verhalten zu überdenken beginnt.
    Überleg dir das bitte in Ruhe & handle dann schnell, also noch vor den Ferien.

    Wie geht man nun mit der Essigfrage um?

    Einiges zum Anfang:
    Weinessig, ebenso Brandweinessig, enthalten durch die Herstellung noch Reste an Alkohol: Weinessig ca. 0,5 VOL %, Brandweinessig 1,5 %

    Tafelessig ist eine Mischung von beidem, entweder 50/50 oder 75/25 & enthält entsprechend der Mischung seinen Alkoholgehalt.

    Essigessenz ist wie der Name schon verrät ein Konzentrat. Leider macht sich das auch auf den Alkoholgehalt bemerkbar: mit 3,5 % ist man dabei. Man kann sich also mit ner Kiste Essigessenz einen gehörigen Rausch ansaufen. :lol:

    Bleiben nun die Balsamicos u.ä. Dort ist der Grundstoff Traubenmost, allerdings unter Zusatz von Weinessig. Einen ohne Zusatz habe ich noch nicht gefunden, was also nicht heißt, dass es so etwas nicht gibt.
    Meinen Nachsorgetherapeuten sprach ich vor einigen Wochen auf die Essigfrage an, & als er mich aufklärte, stellte ich resigniert fest, meine Salate dann wohl doch trocken genießen zu müssen oder mich aber an dieses scheußliche Joghurt-Sahne-Geschlabber zu gewöhnen. Er empfahl mir darauf die Benutzung eines Balsamico aus einer Supermarktkette (Das ist die, die schon sehr sehr lange auf Superbillig macht :wink: ).
    Den beschaffte ich mir & er ist auch gut, aber...Weinessig ist doch etwas drin.

    Grundsätzlich sollte man alle Speisen meiden, die Alkohol enthalten oder mit Alkohol aromatisiert sind. Darunter fällt dann auch der Balsamico.
    Allerdings benutzt keiner Essig wegen seines Alkohols, weder des Geschmacks noch des Aromas. In der angewendeten Menge ist er wohl im Blut auch kaum nachweisbar.
    Man kann das natürlich auch noch verschärfen: Wie sieht es mit Speisen aus, in denen Essig angewendet wird: Senf & alle Sauerkonserven?

    Ich persönlich halte die Essigfrage für für eine Grauzone, die jeder für sich ausloten muss.
    Ich selbst handhabe das so: Senf & Sauerkonserven konsumiere ich ohne Einschränkung, auch Fertiggerichte, die Essig enthalten. Bei meinen Salaten benutze ich Balsamico, aber keinen Tafelessig mehr & wenn anderswo Speisen mit Essig auf den Tisch kommen, esse ich trotzdem davon.

    Hallo Sinus & willkommen im Forum!

    Aus dem, was du in deinen Beiträgen geschrieben hast, vermute ich, dass dein Arzt um dein Problem weiß. Und ich lese heraus, dass es dir schwer fällt, dauerhaft von der Flasche die Finger zu lassen.
    Sehr gut finde ich, dass du eine Gruppe besuchst. Die solltest du auf keinen Fall vernachlässigen! Gehe bitte möglichst zu jedem Treffen. Das Verständigungsproblem mit deiner Frau solltest du auch genau dort in der Gruppe ansprechen. Das wird dir bestimmt eine Hilfe sein.
    Da du so viel Schwierigkeiten mit der Nüchternheit hast, ist wohl eine qualifizierte Entgiftung empfehlenswert. Dabei wirst du nicht nur organisch vom Stoff entwöhnt sondern kriegst auch eine psychologische Betreuung und Vorbereitung für eine Therapie. Vor diesen Hürden solltest du keine Angst habe, du spürst ja selbst, dass es so mit dir nicht weiter gehen kann. Letztlich spielst du mit deinem Leben, wenn alles so weiter läuft wie bisher.

    Hallo Tosch & willkommen hier im Forum!

    Ich selbst bin Alkoholiker & in einem sicherheitsrelevanten Bereich bei der Bahn tätig & kann dir deshalb ziemlich genau sagen, wie unverantwortlich das Verhalten deiner Kollegen ist (meines ja auch war).
    Bei allen größeren Unternehmen gibt es unter den Kollegen einen sogenannten Suchtkrankenhelfer, einen speziell für diese Tätigkeit ausgebildeten Betroffenen, der als Ansprechpartner für solche Fälle fungiert. Mach dich doch (z.B. beim Betriebsrat) sachkundig, ob es bei euch einen solchen Suchtkrankenhelfer gibt. Er steht natürlich auch euch als Mitkollegen zur Seite.
    Sollte es so etwas in deinem Betrieb nicht geben, müssen andere Maßnahmen durchgeführt werden. Dann wäre Hilfe von außen angebracht.
    Wichtig ist, dass Verschwiegenheit wegen Freundschaft oder um des Betriebsfriedens Willen hier nicht angebracht ist. Ein Süchtiger nutzt jede Lücke, die sich ihm zum weiteren Konsum bietet, auch aus. Augen zudrücken bringt in solchem Falle keinem etwas.

    eben, Linchen. Bauchspeicheldrüsenentzündung ist eine sehr schmerzhafte Angelegenheit, & sie ist auch langwierig. Dein Sohn wird wohl einige Zeit im Krankenhaus verbringen. Da werden die Ärzte so einiges versuchen, ihn in die richtige Richtung zu lenken. Eigentlich kannst du jetzt bloß für ihn da sein, so es dir möglich ist.
    Wenn sich alles etwas beruhigt, kannst du ja mal den Arzt ansprechen. Der hat bestimmt eine Idee. Alles andere ist nur Herumgestochere im Nebel.

    Hallo Marc & willkommen im Forum

    Du hast dich ja nun doch entschlossen, kalt zu entziehen. Ich halte das nicht für eine gute Idee, aber nimm wenigstens den Arzttermin auch in Anspruch.
    Einfach mit dem trinken aufhören & durch Sport & gesunde Ernährung für einen Ausgleich zu sorgen reicht bei weitem nicht aus, um dauerhaft zufrieden abstinent zu leben.
    Wenn du dich hier ein wenig durch das Forum glesen hast, wirst du das bestimmt auch festgestellt haben.
    Am besten wäre es, wenn du täglich hier etwas über dich schreibst, vor allem, wie es dir geht. Das erleichtert ungemein, nicht nur am Anfang der Trockenheit.

    Hallo Eveline,

    dass der Richter ein hartes Urteil fällen würde, war klar. Schließlich war er es ja & nicht der Staatsanwalt, der auf ein Verfahren bestand. Die 500 € werden dich natürlich ziemlich belasten, sind aber zu packen. Auch den Entzug der Fahrerlaubnis wirst du überstehn. Du musst eh für die nächste Zeit improvisieren, um zur Arbeit zu kommen. Da kommt es auf 6 Monate mehr oder weniger nicht an. Zudem ist ein Erfolg bei einer Berufung im Gegensatz zu der Steigerung der Gerichts- & Anwaltskosten zweifelhaft.
    Überleg dir also sehr gründlich, ob du wirklich in Berufung gehen willst.

    Hallo Olivia,

    abschalten, dann ist die Depri weg & die Lebensfreude steigt? Genau das ist deine Bewältigungsstrategie für alle Fragen des Alltags. Der Alkohol hat sich dabei als unentbehrliches Mittel etabliert.
    Wenn du vom Stoff weg willst, solltest du genau da andere Wege suchen. Besprich das alles mal mit deinem Arzt & gehe die Sache nüchtern (im Sinne von sachlich) an. Gewiss wird er dir auch ne richtige Therapie empfehlen. Lass dich davon nicht schrecken.

    Hallo Wolke,

    nicht ganz ausgeschlossen ist allerdings, dass die Form der Therapie nicht die richtige war. Auch ich habe meine stationäre Therapie bereits nach 2 Tagen verlassen, & ich bereue diese Entscheidung nicht. 8 Wochen sind für eine stationäre Therapie auch die Mindestzeit, soviel bewilligt der Kostenträger zum Anfang & in aller Regel wird um 4 Wochen verlängert. Ich glaube, dein Partner hat da schon auf das Ende gedrängt.
    Dein Ultimatum ist aber trotzdem richtig. Lies dich mal durch die Bereiche für Co-Abhängige & du wirst einige Aha-Erlebnisse haben, glaube ich mal.

    Hallo Binchen,

    das wichtigste hast du selbst erwähnt. Du WILLST da nicht hin. Du hast keinen Bedarf an Menschen, die sich in deiner Gegenwart volllaufen lassen, auch, wenn es die lieben Verwandten sind.
    Ich halte das für das wesentliche Element in deiner Entscheidung. Die Angst vor Saufdruck ist da schon nebensächlich. Du zeigst klar auf, wie sehr du vom Alkohol schon Abstand gewonnen hast. Bewahre dir diesen Abstand. :wink:

    Ambulante & teilstationäre Therapien haben als Bedingung, den Alltag abstinent bewältigen zu können. Es gibt sehr viele Klienten, die diese Bedingung nicht erfüllen.
    Darüber hinaus ist es für viele nötig, sich dem täglichen Geschäft zu entziehen, also Abstand von allen belastenden Alltagsangelegenheiten zu bekommen. Das betrifft die am ehesten, die ihren Tag mit Familie, Beruf & ehrenamtlichen Tätigkeiten vollgestopft haben, just jene, die sich am ehesten eine ambulante Therapie wünschen.
    Stationäre Therapien allerdings machen meiner persönlichen Einschätzung nach nur unter fachlicher Anleitung Sinn.

    Bei mir ist alles ganz friedlich. Nichts bedrückt mich, nichts eilt, ich lebe sorglos in den Tag. Halt! Eines gibt es: Ich muss mich für heute Abend entscheiden, ob ich zum Jazz gehe oder das Fernsehprogramm genieße, dass heute gut ist wie sonst sehr selten. :)
    Im Einzelgespräch mit meinem Nachsorgetherapeuten haben wir erarbeitet, ich sollte mich zuerst um meine Freizeit kümmern & um eine Partnerschaft bemühen. Beim Beruf gelte es, Sitzfleisch zu demonstrieren. Was ich also schon lange ahnte, ist also richtig. Zuvor sah ich mich auf zu vielen Baustellen gleichzeitig arbeiten.
    Der Garten muss erst mal wieder warten, das Wetter macht eh nicht mit. Also kann die Wohnung wieder in den Vordergrund der Reproduktionsarbeit rücken. Könnt ihr euch vorstellen, dass ich seit zweieinhalb Jahren einen Lichtschalter in der Küche versetze? :oops:
    Umgekehrt habe ich keine vernünftige Vorstellung davon, wie die Küche gestaltet werden soll, & da kann sie auch gleich bleiben, wie sie ist.

    Ich habe es mir gutgehen lassen in den letzten Tagen: Sa den Garten entkrautet, am So eine kleine Radtour gemacht & gestern meine übliche Montagsbeschäftigung, schwimmen & saunen. Schade, dass die schönen Tage nun bald vorbei sind, am Donnerstag muss ich wieder zur Arbeit.
    Jedenfalls ist der Frühling auch in meinem Inneren angekommen, was nicht nur am Wetter liegt sondern an der Ferne zu allem, was Bahn heißt. 8)
    Gleich muss ich wieder los zu meinen üblichen Dienstagsaktivitäten im Zeichen der Alkoholsucht. Einzelgespräch, Nachsorgegruppe & anschließend SHG sind angesetzt. Anders als sonst gehe ich nicht gehetzt in die Runde, weil eben die Frühschicht davor fehlt.
    Schade nur, dass ich wieder nicht zu meinem Jazz kam, aber gestern nach der Sauna war ich zu durstig, als dass ich da etwas riskieren wollte. Außerdem bin ich danach körperlich immer ziemlich geschafft.

    Die Gundlage eines jeden Rückfalls ist das Nachlassen der Aufmerksamkeit in allen Fragen des persönlichen Suchverhaltens. Sich nicht mehr mit dem Thema beschäftigen ist der allerbeste Humus, auf dem der Rückfall gedeien kann. Wenn dazu Nachlässigkeiten kommen, die stark an alte nasse Verhaltensweisen anlehnen, ist die Gefahr eines Rückfalls entsprechend hoch.
    Das muss nicht unbedingt die Kneipe mitsamt den alten Trinkkumpanen sein, das können bestimmte Trinkorte sein, denen man sich unkritisch wieder nähert, bestimmte Rituale oder Tagesabläufe. Manches lässt sich nicht zwngend vermeiden, wie z.B. der Umstand, arbeiten gehen zu müssen. Grundsätzlich aber muss man sämtliche Lebensgewohnheiten, & seien es die banalsten, auf ihre Trockenheitstauglichkeit untersuchen & diese im Zweifelsfall ändern bzw. meiden.
    Zum Anfang ist das sehr schwer, überhaupt eine Gefahrenquelle als solche zu erkennen, darum ist es in dieser Phase auch besser, unsichere oder offensichtlich alkoholbehaftete Bereiche zu meiden. Mit den Monaten erlernt man eine gewisse Fähigkeit zur Einschätzung einer Gefahrensituation, die allerdings nur dann im Bewusstsein verbleibt, wenn man sich permanent mit seiner Krankheit auseinandersetzt.
    Wie man dieses Bewusstsein aufrecht erhält, ist nebensächlich & individuell. Wichtig ist, DASS man am Thema bleibt.

    Wochenend, wenn auch kein Sonnenschein hier in Berlin. Ich habe noch fünf freie Tage vor mir & hoffe, die entsprechend nutzen zu können. Mal gucken, was TwoTickets so an List Minute im Angebot hat, zudem geht es mir auch wie einigen hier, im Garten etwas zu machen.
    Ob Stiefmütterchen schon pflanzbar sind? Umgekehrt passen die nur, wenn der Rest vom Garten nicht so trist daher kommt wie jetzt. Aufräumen könnte man aber schon mal.
    Ihr merkt, ich fühle mich sauwohl, wenn ich gedanklich weit weg von der Bahn bin.