Beiträge von Lavendelfuchs

    Liebe Leute, das Universum meint es gut mit mir grade ^^ Es gibt und ich nehme dankend an. Heute war ich etwas zu früh auf Arbeit und habe da durch Zufall einen Kollegen getroffen, der sich Gedanken über den dresscode zur Feier machte, bzw. ähnlich wie ich unsicher war, welchen Rahmen das annehmen würde (die Person ist noch nicht lange dabei) Im Laufe des Gesprächs stellte er mir die Frage, ob auch Alkohl getrungen wird. Ich habe versucht ihn zu überzeugen, dass sich die Leute, die Lust haben etwas zu trinken sich für nach dem Essen in eine Bar verabreden könnten. Später kam ich in die Küche und er hatte Glühwein im Tetrapack und "Kinderpunsch" gekauft. Auf dem Weg nach Hause hatte ich zum ersten Mal einen "nervösen" Saufdruck.

    Das macht jetzt ein "gut, dass ich nicht hingehe" sehr sehr leicht.

    moin lavendelfuchs,

    erst mal toll das du die kraft findest noch mal auf die füße zu kommen. jeder hier weiß wie schwer das ist. was mir bei lesen aufgefallen ist. du bist froh das deine therapiestd. um sind. dann ist das für dich keineswegs der richtige therapeut gewesen. man muß sich einem therapeuten vertrauensvoll öffnen können. wenn man das gefühl hat da stimmt was nicht bringt die ganze therapie nichts. da spielt das unterbewußte eine gewaltige rolle. wenn ich meinem gegenüber nicht traue, kann ich auch seine ratschläge nicht annehmen usw. da ist es wirklich viel sinnvoller sich nach jemandem umzusehen wo dann die chemie stimmt. es ist immens wichtig das man seinem therapeuten alles erzählen kann, nur so kann man seinen misthaufen abbauen. schau mal das du da jemanden findest wo du das gefühl hast das es stimmt. auch wenn es etwas dauert. unterm strich hast du mit der suche nach dem richtigen weniger zeit verplempert als wenn du von einer vergeblichen therapie in die nächste stolperst, bildlich gesprochen.

    Hallo dorothea, das was du schreibst stimmt alles. Die positive und vertrauensvolle Arbeitsbeziehung zwischen Therapeut und Patient bestimmt zum großen Teil wie erfolgreich die Therapie ist.

    Ich möchte meine Therapeutin auch nicht schlecht reden. Ich glaube schon, dass die knapp zwei Jahre Arbeit, die sie in mich investiert hat nicht umsonst waren und mich auf jeden Fall vor einem schlimmeren Absturz bewahrt hat. Nur waren wir beide nicht abstinent.
    Ich hatte nach den Stunden teilweise das Gefühl ich wüsste mehr von ihrem Privatleben als sie von meinem. Und diese Dynamik sollte nun wirklich nicht sein.

    Versuche darauf zu vertrauen, dass es besser wird! Vielleicht kannst du dich von lieben Menschen besuchen lassen? Dann bist du nicht die ganze Zeit allein und musst das Haus trotzdem nicht verlassen…

    Ich kann sehr gut nachfühlen wie es dir geht: rausgehen birgt die Gefahr Mist zu bauen, daheim bleiben verstärkt die Depression… und in Phasen, in denen ich tiefer in der Depression stecke ist eh alles egal - was es schwieriger macht keinen Mist zu bauen…

    Ja, daran hatte ich auch schon gedacht einfach einzuladen. Jetzt gibt es für mich ja keine Gefahr mehr "ertappt" zu werden, weil aus irgendeinem Schrank plötzlich das Leergut rauskullern könnte.

    Danke, dass du mich verstehst; es ist wirklich nicht leicht grade den Mittelweg zu finden. Ich will ja zufrieden nüchtern leben und dazu gehört auch, dass ich ohne Angst meine Wohnung verlassen kann.

    So nach und nach wurde mir klar, wie sehr ich das Rauchen quasi zur Regulation von Gefühlen eingesetzt hatte. Ab da ging es zwar nicht leichter abstinent zu bleiben, aber ich hatte etwas verstanden. Jetzt bin ich seit fast 14 Jahren rauchfrei, und habe mich in dem erste Jahr mit einer Wellnesswoche in Berchtesgaden belohnt, die konnte ich locker vom gesparten Zigarettengeld bezahlen.

    Glückwunsch zu 14 Jahren rauchfrei!
    Das mit dem Rauchen kenne ich auch so, das ist meine nächste Sucht die ich kritisch begutachte. Aber jetzt in diesem Moment kann ich mir das Aufhören nicht vorstellen, ich bekomme heftigste Entzugserscheinungen, wenn ich nicht rauche. Daher auch Respekt an dich, Meks . Habe bei dir gelesen, dass du grade beides angehst. Sehr gut!

    Also wisst ihr, ich überlege mir aktuell jedes Mal 2-3 x ob ich überhaupt das Haus verlasse; egal ob zum einkaufen, zur Arbeit, um liebe Menschen zu sehen. Es ist immer das gleiche Muster, ich habe den "Tagespunkt" (das kann auch nur Spülmaschine ausräumen sein) abge"arbeitet" und habe das Gefühl mich mit Alkohol belohnen zu müssen. Ich werde am Freitag die Therapeutin bitten mir ein leichtes Antidepressivum zu verschreiben. Bisher habe ich mich immer geweigert Psychopharmaka zu nehmen, weil sie die "Persönlichkeit" so verändern.

    Naja. Alkohol auch.

    Guten Morgen und einen schönen Start in die neue Woche wünsche ich euch!

    Heute ist mein 3. nüchterner Montag morgen und es geht mir gut, ich komme grade von meinem Spaziergang im Schnee zurück.

    Danke für eure Antworten, die nehme ich mir sehr zu Herzen. Ich glaube auch, dass es eine bessere Idee ist mich diese Woche noch unter einer "Käseglocke" zu halten und den Termin am Freitag abzuwarten, bevor ich mich größeren Hürden im Alltag stelle. Dennoch ist es ein ja, aber...

    Ich werde dieses Aber aktuell nicht los, es ist eine nicht enden wollende Diskussion in meinem Kopf und es bringt mich grade nicht weiter. Ich werde versuchen das ruhen zu lassen bis Donnerstag und mich Tag für Tag entscheiden, was gut für mich ist.

    Heute habe ich einen Termin. Normalerweise das Spiel: So schnell wie möglich weg kommen, nach Hause und möglichst auf dem Weg schon Alkohol besorgen. Zu Hause um nichts kümmern, direkt Flasche auf und nichts tun ausser trinken.

    Heute möchte ich entspannt den Termin beenden, im Büro noch einen Tee oder Kaffee trinken und mich dann entscheiden ob ich heute abend zu meinem Freund gehe, oder nach Hause und mir auf dem Weg etwas zu essen bestelle und den Abend wieder hier lesend verbringe.

    Hallo Lavendelfuchs, ein Abendessen im Kreis von Kollegen ohne Alkohol? Da wäre ich mir nicht sicher, d.h.,meines Erachtens gibt es das nicht. Liebe Grüße.

    Hallo persona, danke für deinen Beitrag. Ja, ich kenne das auch.

    In meinem jetzigen Team gab es das schon öfter in der Form, dass wir eine Teamsitzung hatten, wir uns Essen bestellt haben und dann nach dem anstrengenden Teil zusammen gegessen und alkoholfrei getrunken haben. Nur ich bin dann danach losgezogen und habe mir Alkohol gekauft, um diesen zu Hause zu trinken.

    Ähnlich wird auch dieses Treffen ablaufen, nur dass es seitens der Leitung als "Feier" deklariert wurde zum Start des neuen Jahres und ich mir Gedanken mache, wie bzw. ob überhaupt ich mich dem Risiko - soziale Interaktion in der Gruppe - in meiner frühen Nüchternheit aussetzen möchte.

    Inwieweit helfen dir Meinungen denn? Bei dem einen ist es so, bei dem anderen so. Wofür entscheidest du dich dann?

    Hallo Hartmut, da hast du im Grunde Recht. Letztenendes ist es meine Entscheidung und wenn ich will pfeiff ich auf alle guten Ratschläge und Mahnungen und drehe noch ein paar Runden im Suff bis es mich zerreisst. Die Perspektive auf ein nüchternes Leben ohne die zusätzliche Belastung durchs Saufen erscheint mir allerdings erstrebenswerter.

    Ich merke auch, dass ich mir innerlich eine "Erlaubnis" wünsche dort hin zu gehen, dass mir jemand sagt "Ja, das ist in Ordnung. Da wird dir nichts passieren". Bei diesem Gedankengang habe ich die Vermutung, dass hier mein Suchthirn arbeitet. Ich denke ich werde noch eine Weile zwischen "Och menno, ich will aber" und "naja, ganz ehrlich? Gut, dass ich nicht hingehe." brödeln.

    Ich würde euch gerne nach eurer Meinung fragen, da ich mir unsicher mit meinem Wunsch bin nächste Woche an einer Feier im Team auf der Arbeit teilzunehmen. Das ist ein gemeinsames Abendessen in kleiner Runde und ich bin mir zu 100 % (naja, alles ist möglich: 99%) sicher, dass dort keinerlei Alkohol angeboten, geschweige denn konsumiert wird. Das Ganze würde 2-3 Stunden dauern. Jederzeit gehen ist aber auch eine Option für mich.

    Ich sehe mich daher auch nicht währenddessen gefährdet, sondern in der Zeit danach. Ich habe überlegt, dass ich mir ein Auto ausleihe für den Abend, sodass ich nicht "zufällig" beim Kiosk vorbei laufe und Alkohol kaufe. Außerdem möchte ich nur meinen Führerschein mitnehmen. Kein Geld, keine Karte. Am nächsten Tag habe ich den Termin morgens bei der Klinik.

    Was sind eure Gedanken/Erfahrungen dazu?

    Ich wünsche euch einen schönen Sonntag.

    Hallo Evelin, danke.

    Ja, darauf wird es in der nächsten Zeit hinaus laufen müssen. Ich habe so schon Probleme überhaupt eine Struktur zu finden und diese aufrecht zu erhalten. Vielleicht wird das auch mit der Zeit besser, in der ich nicht weiter abhängig von meiner Suchtstruktur bin und tatsächlich für mich planen kann.

    Hast du jetzt auch immer noch einen Plan B in der Tasche, oder machen dir die "kleinen" leeren Momente nicht mehr so viel aus?

    Guten Abend ihr Lieben,

    vielen Dank für den Zuspruch. Das hilft mir sehr, mich weiterhin bestätigt in meiner Entscheidung zu fühlen und den richtigen Weg zu gehen.

    Am besten ist es, gerade am Anfang, immer nur tageweise zu denken. Heute trinke ich nicht.

    Das werde ich versuchen. Heute habe ich nicht getrunken.

    Mir geistern natürlich einige Unsicherheiten und Fragen bezüglich meiner trockenen Zukunft durch den Kopf. Aber wahrscheinlich darf ich nicht ungeduldig werden, sondern muss die Zeit für mich arbeiten lassen. Es wird alles seinen Platz und seine Antworten bekommen.


    Heute ist nichts so gelaufen, wie ich es geplant hatte. Der Flohmarkt war abgesagt, da sich bei dem kalten Wetter zu wenig Stände angemeldet haben. Mein Sport-date ist ausgefallen, da meine Verabredung zu erschöpft war von gestern Nacht (Nachtschicht, kein Alk). Nach der Absage mittags dachte ich mir "Prima! Dann kann ich ja saufen." Normalerweise hätte ich meine Alkohol-Logistik für den Tag gestartet. Stattdessen habe ich mir den Gedanken ganz schnell aus dem Kopf geschlagen, hier gelesen und mein Bad geputzt. Später habe ich noch eine Stunde telefoniert und währenddessen gekocht. Finde, auch so war es ein schöner Samstag.

    Falls hier der Eindruck entsteht, dass ich naiv euphorisch meine Sicht verklärt habe und in wilden Aktionismus verfalle, hoffe ich, dass es nicht der Fall ist. Ich erfreue mich an den kleinen Schritten und wie schnell sie doch jetzt zu laufen scheinen, nachdem ich meine Energie auf das Thema Abstinenz richte. Ich sehe auch Fallstricke und beobachte Momente in denen sich mein Suchtdruck meldet.

    Besonders schlimm ist dieser quälende Gedanke "Irgendwann kann ich wieder normal mit Alkohol umgehen".

    Ich weiß, dass das eine Lüge ist. Ich weiß, dass mein Suchtgehirn versucht mich damit bei der Stange zu halten und trotzdem schleicht dieser Gedanke immer wieder an.

    Hallo Hobbes, vielen Dank und auch Danke für den Tipp.

    Ich mach heute ganz entspannt. Koche mir was leckeres und mummel mich mit dem Buch, das seit Wochen auf meinem Tisch liegt ein. Morgen früh will ich zum Flohmarkt und abends bin ich zum Sport verabredet.

    Sowohl bei meiner Einsicht Depression als auch Alkoholiker kam eine wahnsinnige Euphorie über mich und ich wollte nach meinen ersten Schritten in die richtige Richtung allen davon erzählen. Geh damit vorsichtig um und weihe nur Menschen ein, denen du ABSOLUT vertraust. [...]Das kann nämlich ganz schön nach hinten los gehen, gerade im beruflichen Umfeld.

    Ja, dessen bin ich mir bewusst. Meine zwei engen Freunde haben meine Eskapaden schon lange begleitet und wissen um mein Problem mit Alkohol. 2020 hatte ich mit beiden darüber gesprochen und sie waren unterstützend. Ich überlege mich meinem Bruder anzuvertrauen, da ich eh schon länger ein besseres Verhältnis mit ihm suche und er ja doch sehr nah an meiner Lebensgeschichte dran ist. Das steht aber auch erst zur Entscheidung, wenn ich mir ein stabiles Hilfenetz aufgebaut habe, auf das ich zurück greifen kann, falls mich die Konfrontation aus der Bahn wirft.
    Im Arbeitskontext möchte ich damit nicht "hausieren" gehen. Das möchte ich ähnlich handhaben wie mit jeder anderen Krankheit auch. Warum ich eventuell krankgeschrieben bin oder in einer Behandlung bin geht meinen Arbeitgeber nichts an.

    Mein erster Termin in der Suchtambulanz ist nächsten Freitag, ich freue mich irgendwie schon darauf. Beim Arzt meinten sie, ich hätte Glück so schnell einen Termin bekommen zu haben.

    Ich habe schon eine Vorstellung von meinen Themen und Zielen, die ich gerne im Bezug auf meine Sucht bearbeiten möchte. Vor kurzer Zeit habe ich noch alles versucht um meine Beziehung zum Alkohol nicht als Problem wahrzunehmen und mit Hilfe desselbigen zu verdrängen. Ich hatte Angst vor der Auseinandersetzung mit diesem Anteil von mir, der nicht nur sehr viel Alkhol, sondern auch den ganzen Schmerz geschluckt hat. Ich habe immernoch Angst davor. Aber irgendwie hat es Klick gemacht.

    Als ich vorhin aus der Praxis kam, habe ich innerlich vor Erleichterung in mich hineingeschrien! Es fühlt sich gut an,jetzt mit meinem Problem "hausieren" gehen zu können. Endlich offen und ehrlich vor mir und anderen aussprechen zu können worunter ich leide und Schritte in eine bessere Richtung zu gehen. :)

    Moin

    Eine Verlängerung der Therapie ist wahrscheinlich möglich, wenn deine Threrapeutin das begründet. Bei mir hat dann die Krankenkasse die Kosten übernommen. Waren zwar weniger Gespräche, aber immerhin. Therapeuten haben schon einen großen Einfluß und können auf die Dringlichkeit hinweisen.

    LG Bolle

    Hallo Bolle,
    ja falls ich keine andere Option hätte, würde ich auf meine alte Therapeutin zurückgreifen. Allerdings bin ich auch froh, dass das Stundenkontingent aufgebraucht ist und ich die Therapie somit zu Ende geführt habe und nicht mehr zu ihr gehe. Ich gehe nicht ins Detail, aber ich habe mich auch nicht so gut aufgehoben gefühlt in der ganzen Zeit. Neben meiner miserablen Mitarbeit in den Stunden ist sie leider auch nicht die qualifizierteste Person für diesen Beruf.

    Hallo Morgenrot,

    ja, das stimmt. Diese Info habe ich auch, daher kamen meine Bedenken. Diese zwei Jahre Pause gelten aber auch nur, wenn man dieselbe Therapieform noch einmal beantragen möchte. Wechselt man von VT zu einer tiefenpsychologischen geht das im direkten Übergang, soweit ich weiß. Ich kann das jetzt aber aufklären, habe grade mit der Therapeutin telefoniert. Eine sehr freundliche und sympatische Person.

    Sie sagte, dass eine "normale" Psychotherapie und eine Suchttherapie von verschiedenen Kostenträgern übernommen werden. Psychotherapie wird von der KK übernommen und diese Form der Suchttherapie, die ich aufsuchen möchte als Rehabilitionsmaßnahme von der Rentenkasse. Daher beeinflusst sich das in meinem Fall nicht.

    Nach dem Gespräch bin ich grade direkt zu meinem Hausarzt gestiefelt und habe mir die erforderliche Überweisung geben lassen. Musste zum Glück nur 20 Minuten warten, weil ich ja Anfang der Woche schon zum Gespräch da war.

    Guten Morgen,

    es ist so ein befreiendes Gefühl morgens nach dem Aufwachen in sich hinein zu fühlen und keine Schmerzen oder Scham zu spüren. Ich bin sehr froh gestern die richtige Entscheidung getroffen zu haben keinen Alkohol zu trinken.

    Danke Elly, genau das habe ich getan. Tief durchgeatmet und dann angerufen. Ich werde im Laufe des Tages von der zuständigen Therapeutin zurück gerufen. Ich habe mein Handy auch extra laut eingestellt, sodass ich den Anruf ja nicht verpasse.
    Ich hoffe dann klärt sich auch meine Frage, ob ich überhaupt eine Therapie machen kann, da ich ja grade erst eine beendet habe.

    Hallo,

    da ich telefonieren wirklich unangenehm finde und mich heute nicht überwinden konnte bei der Beratungsstelle anzurufen, habe ich mich wenigstens aufgerafft eine Mail zu schreiben und warte da auf Antwort.

    hol dir einfach jede Hilfe, die du kriegen kannst. Eine Suchtberatungsstelle kann dir bei der Suche nach einer Therapie helfen. Hast du noch Termine bei deiner derzeitigen Therapeutin? Dann kannst du sie ja noch ansprechen und ihr alles erzählen.

    Es bringt nichts, sich über die Vergangenheit zu ärgern. Du kannst jetzt anders handeln.

    Nein, ich habe keine weiteren Stunden mehr. Meine Therapeutin meinte, dass ich mich melden kann, wenn ich eine akute Krise habe.
    Das werde ich dann auch in Anspruch nehmen.

    Ich habe eine ganz bestimmte Klinik hier in der Umgebung im Auge, zu der ich gerne gehen würde. Aber auch da muss man anrufen. Morgen früh nach meinem Spaziergang will ich das zu meiner Aufgabe machen. Drückt mir die Daumen!


    Heute ist etwas richtig Wildes passiert. Ich habe es vorhin schon für mich aufgeschrieben und würde es gerne teilen. Ich hatte heute einen Termin und normalweise wäre ich direkt danach Alkohol (und ein paar Lebensmittel, klar.) kaufen gegangen. Die Sachen hätte ich wahrscheinlich nicht mal in meine Küche einsortiert, sondern hätte mir nur den Alkohol rausgegriffen und mich direkt auf das Sofa geworfen um zu saufen.

    Heute allerdings nicht. Heute bin ich nach dem Termin zu meinem Lieblingsimbiss gegangen und habe mir einen göttlichen Falafel-Teller mit einer extra Portion Baba Ganoush gegönnt und das Essen sehr genossen. Später zu hause saß ich vor dem Laptop und scrollte social media durch.
    Völlig automatisch und unbewusst griff meine Hand - ins Nichts! - erwartet hatte sie das Gefühl von einer lauwarmen Flasche Bier. Dieser Moment hat mich erst irritiert bis mir klar wurde was da grade passiert ist. Ich bin immernoch perplex und erschrocken. Zu realisieren , dass mein Körper routiniert und konditioniert und gleichzeitg völlig willkürlich handelt sprengt den Rahmen, in dem ich vorher meine Sucht gesehen habe.

    Tatsächlich habe ich Bedarf mich mitzuteilen.

    Vielleicht erzähle ich erstmal wie es die letzte Zeit war.
    Weihnachten und Silvester habe ich ziemlich einsam verbracht und nach dem kurzen Besuch bei der Familie alleine im Dunkeln Zuhause getrunken. Diese Feiertage waren für mich auch nicht anders als jeder andere Tag die letzten Monate davor. Ich habe täglich mindestens 4 x 0,5 l Bier betrunken, oft eher 7, an ganz schlimmen Tagen waren es 9 Flaschen.

    Ich habe Anfang diesen Jahres eine neue Arbeit begonnen, nachdem ich über ein Jahr arbeitslos zu hause saß. Das telefonische Bewerbungsgespräch habe ich betrunken geführt. Zu einem anderen Bewerbungsgespräch bin ich nicht hin, weil ich den Abend vorher so viel gesoffen hatte, dass ich körperlich zerstört und sehr ängstlich war.

    Es ist irrsinnig, dass mir auf Arbeit gesagt wird ich mache einen guten Job, Ich habe wichtige Gespräche teilweile betrunken geführt.

    Ich habe mich so geschämt und trotzdem bin ich jeden Abend zu einem anderen Supermarkt oder Kiosk gegangen und habe mir Alkohol gekauft.

    Ich habe meine Beziehung gegen die Wand gefahren, weil ich mich betrunken nicht unter Kontrolle hatte und ständig Streit angefangen habe und sehr verletzende Dinge gesagt habe. Ich habe Freunde angelogen und konnte ihnen meine Hife nicht anbieten, weil ich vollkommen berauscht zu Hause lag.

    Ich beende grade meine VT und meine Therapeutin weiss nichts über mein Trinkverhalten. Ich habe kaum einen Termin ohne Kater bei ihr gesessen. Ich ärgere mich sehr darüber diese Chance versoffen zu haben.

    Aktuell überlege ich mich für eine ambulante Suchttherapie zu bewerben, da in absehbarer Zeit die nächsten emotionalen Krisen anstehen.

    Hallo ihr beiden,
    ich bin inklusive heute seit 11 Tagen nüchtern und es geht mir soweit ganz gut.

    Ich achte auf gesunde Ernährung, bewege mich und versuche gut zu mir zu sein. Ich reflektiere sehr viel und fühle auch sehr viel, was mich freut, weil ich endlich wieder denken und fühlen kann. Aber die Intensität in der alles gefühlt werden will, ist schon beängstigend.
    Ich will mich dem aber stellen und habe einen kleinen Funken Vertrauen in mir gefunden, dass ein Leben ohne Alkohol - mein Leben - möglich ist.