Beiträge von AufderSuche

    Ach, irgendwie treffen mich deine Lösungsansätze heute insgesamt, Florian.

    Klar, Rauchen ist ungesund, unlogisch, ziemlich teuer, macht krank und tötet. Ziemlich ähnlich wie Saufen.

    Und doch.... Wenn man sich gerade nicht auf der Sonnenseite des Lebens befindet und irgendwie gerade alles so schwer ist, dann trifft dein Ansatz. Mich jedenfalls trifft er heute irgendwie....

    Ich gehörte bislang zu denen, die unter großem psychischen Druck immer wieder zur Zigarette gegriffen haben. Wie unvernünftig, unlogisch, ineffizient das ist, wusste ich in diesen Momenten ziemlich genau.

    Und warum hab ich‘s trotzdem gemacht? - Weil ich‘s bislang trotz all meiner Bemühungen nicht besser hingekriegt hab. In solchen Momenten war mir der Spatz, der mir den unerträglichen Druck nahm, immer wieder näher als die glückselige, vernünftige Taube dort auf dem Dach....

    Natürlich arbeite ich daran, das Problem zu lösen... Doch aus meiner Perspektive kommt es eben nicht so einfach daher...

    Liebe Grüße von einer heute gerade nicht auf der Sonnenseite sitzenden

    AufderSuche

    3. Lösungsansatz: Sterben. Man springt über eine Klippe oder von der Brücke. Ist günstiger, weniger qualvoll, und VIEL effizienter sowie ehrlicher zu sich selbst - kommt es ja auf dasselbe an: Man stirbt. Einfach ein wenig weniger ignorant.

    Sorry, Florian, dieser Lösungsansatz kommt, wenn man sich besch......eiden fühlt, zwar so günstig, weniger qualvoll und so weiter daher, aber tatsächlich ist es ein ziemlich qualvoller und zynischer Ansatz.

    Du wirst es zwar provokant gemeint haben, aber gerade heute reizt mich dieser Ansatz besonders.....

    Solche Gedanken sind mir nämlich leider wohl vertraut und sie haben in gewissen Momenten etwas sehr, sehr verführerisches. Ich weiß aus eigener Erfahrung aber auch zu gut, wie es den Hinterbliebenen damit geht... Und deshalb ist der Ansatz alles andere als günstig und weniger qualvoll....

    Das musste ich gerade unbedingt mal loswerden....

    Ich frage deshalb, weil es sich mit dem Rauchstopp im Prinzip ähnlich verhält wie beim Ausstieg aus der Trinkerei.

    Bei der Trinkerei ist es wenig erfolgversprechend, nur das Glas stehen zu lassen. Um erfolgreich abstinent bleiben zu können, muss im Leben etwas verändert werden. In Bezug auf deine Alkoholkrankheit bist du ja gerade gut dabei.


    Im Prinzip verhält sich das beim Rauchen ähnlich. Wenn du dir mehr oder minder dabei zusiehst, wie du auf die geliebten Kippen verzichtest und sonst nichts weiter änderst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Entzug heftig wird, ziemlich hoch.

    Ich hab beim Rauchen leider ein paar mehr Entzüge hinter mich gebracht. Jeder, aber auch wirklich jeder verlief anders. Von echt heftig bis easy war alles dabei. Der Nikotinentzug, den ich jetzt gerade durchziehe, ist verhältnismäßig leicht.

    Stolz bin ich gewiss nicht darauf, dass ich wieder rückfällig geworden war, aber ich hab‘s nicht besser hingekriegt.

    Grüße

    AufderSuche

    Liebe Billy,

    ich kann gut nachvollziehen, dass du Zeit brauchtest und brauchst, um manches, was du hier gelesen hast, erstmal verdauen zu können. Du schreibst, dass das Aufarbeiten für dich jetzt erst so richtig anfängt, und wie Anfänge nun einmal so sind, sind sie in der Regel nicht leicht.

    Du schreibst von dem Gefühl unfassbar tiefer Scham, dass du dich dein ganzes Leben lang für deinen Vater geschämt hast und dass du‘s noch immer fühlst. Du beschreibst dieses Gefühl als lähmend, als ein Gefühl, das dich nicht weiterbringt.

    Ich kenne dieses Gefühl durchaus, weniger allerdings habe ich mich für meinen Vater direkt geschämt. Das liegt sehr wahrscheinlich aber daran, dass mein Vater bereits starb, als ich erst 15 Jahre alt war, und wir zudem auch nicht in einer dörflichen Gemeinschaft gelebt haben, in der die Krankheit meines Vaters besonders aufgefallen wäre und ich mitbekommen hätte, dass er Gesprächsthema wurde. In den ersten 15 Jahren meines Lebens sind wir siebenmal umgezogen und das jedes Mal in andere Orte.

    Sich für einen Elternteil schämen, habe ich so eigentlich erst als Erwachsene in Bezug auf meine Mutter kennengelernt. Nachdem die Depressionserkrankung bei ihr ausgebrochen war, war ihr ihr Aussehen egal geworden.... Es war mir mitunter unangenehm, mit ihr in unserem Ort, wo man mich kennt, unterwegs zu sein, und ich weiß, dass es meiner Schwester nicht anders ging.

    Ja, Scham kann lähmen. Inzwischen aber versuche ich bei mir immer wieder herauszufinden, was die eigentliche positive Aufgabe des Gefühls ist, das ich als unangenehm oder sogar lähmend empfinde. Auch Scham hat eigentlich eine positive Aufgabe.....

    Du wirst dieses Gefühl nicht wegbekommen, aber du kannst lernen, wie du es zu seiner ursprünglichen Aufgabe zurückführst.

    Mit der Krankheit meiner Eltern gehe ich inzwischen offen um. Ich binde sie nicht jedem auf die Nase, aber, wenn es sich ergibt und ich das passende Gegenüber habe, spreche ich tatsächlich offen darüber.

    Dass sich die Stimme deines Inneren Kritikers mit dem deckt, was dein Vater gesagt hat oder sagen würde, wundert dich das? In der Therapie habt ihr bestimmt schon darüber geredet.

    Letztens hab ich während der Therapiesitzung unbewusst eine Kopfbewegung gemacht, die ich an meiner Mutter immer gehasst habe..... Der Therapeut hat mich überhaupt erst darauf hingewiesen, dass ich diese Kopfbewegung gemacht habe. Ich war schockiert, als er mich darauf ansprach. Er hat mir dann erklärt, wie es dazu kommt, dass wir Dinge von unseren Eltern oder anderen prägenden Personen übernehmen.

    Was Beziehungen betrifft: Auch da wirst du hier im Forum Informationen finden, worauf du achten kannst. Und wenn du an jene gescheiterte Beziehung zurückdenkst, wirst du möglicherweise auch herausfinden können, was dich an diesem Mann so angezogen hat. Es muss dir nicht zwangsläufig so ergehen wie deiner Mutter.

    Liebe Grüße

    AufderSuche

    Du weißt im Prinzip, was die Zigarette dir gibt und was sie dir nimmt. Wenn’s nur ne Kopfsache wäre, wär‘s ja einfach. Ist es aber nicht, auch wenn‘s Menschen gibt, die das einfach so mit dem Verstand dauerhaft hinkriegen....

    Ich bin gerne immer wieder nach draußen gegangen, um dort eine zu rauchen. Hab’s in Zeiten, in denen ich nicht geraucht habe, sogar vermisst.... Von außen betrachtet und abstinent lebend, nicht nachzuvollziehen, was denn daran so toll ist, da draußen zu frieren oder nass zu werden und anschließend stinkend und hustend wieder reinzukommen.

    Nikotin ist ein Suchtstoff, der binnen sieben Sekunden nach dem Inhalieren in deinem Gehirn ankommt. Klar ist da irgendwas dran, das dich Sachen machen lässt, die du nüchtern nicht tun oder denken würdest. Es gibt Wege da raus und du wirst deinen schon finden....

    Viele Grüße

    AufderSuche

    Ich hab das Buch von Alan Carr auch mal gelesen. Hat damals auch beim Aufhören geholfen, mich nur nicht durch die Phasen gebracht, in denen ich unter solchem inneren Druck stand, dass mir in meiner Not nur noch eine Zigarette in den Sinn kam.

    Wie unvernünftig das ist, wusste ich zu solchen Zeitpunkten auch, aber die momentane Not war in solchen Momenten größer und unerträglich.

    Ich selbst brauchte diesmal, um dem Mut zum Abspringen aufbringen zu können, eine Hoffnung, dass ich jene gewissen Zeiten anders, vielleicht sogar besser überstehen kann. Fühlte und fühlt sich bei mir diesmal so an, als wenn ich das, was mir gefehlt hat, nun bekommen habe....

    Hallo Hanseat,

    was den Rauchstopp betrifft, so gibt’s da meiner Erfahrung nach nicht DEN einen Weg. Bei dem einen klappt dieses gut, bei dem anderen das.

    Anders als mit dem Alkohol hab ich mit der dauerhaften Abstinenz von den Zigaretten ziemlich schwer getan, weshalb ich nun gerade wieder mit der Raucherei aufhöre.

    Oft wird der Rat gegeben, sich einen festen Termin zu setzen und sich auf den Rauchstopp vorzubereiten.

    Mein Weg ist das nicht, da die letzten Zigaretten dann irgendwie einen Stellenwert bei mir bekommen, den ich bei mir für kontraproduktiv halte.

    Bei mir hat’s sich Donnerstag so ergeben, dass ich nach der Sitzung bei meinem Therapeuten keine Zigarette mehr angerührt habe. Ich wusste zwar, dass ich irgendwann aufhören wollte, wartete aber noch auf die geeignete Gelegenheit. Die kam dann Donnerstag mehr oder minder überraschend.

    Entscheidend ist, dass du wirklich aufhören willst.

    Und entscheidend halte ich, dass du gerade stabil bist, sonst könntest du z.B. eine deiner Abstinenzen gefährden.

    Viel Erfolg beim Ausstieg!

    AufderSuche

    Ich würde gerne wieder mit dem Rauchen aufhören. Hatte mal eine Pause von 2 Jahren und dann wieder angefangen - ich Idiot.

    Ich stehe oft unter Stress, da rauche ich leider auch bis zu 2 Schachteln am Tag. In der Wohnung bzw vor dem PC wird nicht geraucht.

    Damals war das ein ziemlicher Entzug von der Zigarette. Hatte direkt aufgehört, nach 2 oder 3 Tagen hatte ich mir Nikotinpflaster geholt. Hat etwas geholfen.

    Habt ihr da vielleicht Tipps für mich? Heute war ich Einkaufen, ich kaufe die Glimmstängel immer Stangenweise. Würde gerne davon loskommen, ich weiß nur nicht wie.

    E-Zigaretten sind da keine Alternative.

    Hallo Alex,

    mein erster Tipp wäre, sich die Glimmstängel eben nicht stangenweise zu kaufen, sondern nur einzelne Schachteln.

    Wenn du magst, können wir uns darüber austauschen, warum das so besser mit dem Ausstieg funktioniert.

    Was das Aufhören betrifft, verhält es sich ganz ähnlich wie beim Alkohol: Du musst es wirklich wollen. Also keine halbherzigen Sachen... 😉

    Ich begehe heute meinen dritten rauchfreien Tag. Das hat sich nach dem Gespräch mit meinem Therapeuten so ergeben. Ich hab bei ihm die sogenannte „Vier Elemente Übung“ kennengelernt. Für MICH ist das genau so eine Übung, wie sie mir gefehlt hat, da sie nicht nur einen Kanal anspricht.

    Klar hab ich zwischendurch Craving, aber es hält sich in erträglichen Grenzen.

    Viele Grüße

    AufderSuche

    Der Duke , n‘ bissl mehr Elektronik als deine wird sie wohl haben, aber sie gehört gerade noch zu denen, an denen sich dies und das noch selber machen ließe.

    Fahrgefühl ist genau meins.

    Suchst du denn gerade was Interessantes? Was spricht denn gegen dein „Alteisen“?

    LG

    AufderSuche

    Hallo SophiaMaria,

    kann es sein, dass du dich dein ganzes bisheriges Leben einem Muster, einer Verhaltensweise oder wie immer man das nennen soll, unterzuordnen versucht hast, die eben einfach nicht deine ist?

    Bei mir war das jedenfalls so. Smalltalk ist so gar nicht meins, fühle ich mich total unwohl mit und er interessiert mich auch überhaupt nicht. Ich mag ernsthafte Themen und ernsthafte Gespräche, doch in den „normalen“ gesellschaftlichen Runden, wie ich sie kenne, führt man solche Gespräche eher selten. Ich hab früher auch mit Alkohol versucht, mich anzupassen....

    Seit ich mich selbst immer besser kennen und schätzen gelernt habe, versuche ich nicht mehr mich gesellschaftlichen Mustern oder Verhaltensweisen anzupassen, die nicht meine sind. Es stört mich nicht, dass ich an gewissen Gesprächen Desinteresse habe. Nach und nach habe ich ein paar Menschen kennengelernt, die mir irgendwie ähnlich sind und mit denen Gespräche tatsächlich interessant sind, wir treffen uns, wann immer wir Lust haben, mal auf einen Kaffee.

    Liebe Grüße

    AufderSuche

    Irgendwann war dann gut mit den Rennhobeln, seitdem fahr ich nen mittlerweile 40 Jahre alten Boxer aus Germany..........

    Gewiss eine guuuute Wahl... 🤘🤣

    Mein Schätzchen ist allerdings erst 23 Jahre alt.... 😂😎


    Hallo Duke,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. Bin gespannt, was du sonst noch so von dir mitteilen magst,..

    Viele Grüße

    AufderSuche

    Ich hab diese Fassbrause in einem Getränkemarkt in Bayern entdeckt, als wir in den Sommerferien dort waren, und es kam mir allein schon wegen des Namens verdächtig vor...

    Da ich die Finger auch von sogenanntem alkoholfreiem Bier lasse (Mir fiel da bei einer Gelegenheit im Frühjahr beim Trinken eines solchen „Bieres“ auf, dass es eine mir wohl bekannte verdächtige Wirkung auf mich hatte, die ich nie wieder spüren wollte und will.) hatte ich bei der Fassbrause, glaube ich, mal auf‘s Etikett geschaut. Himmel, was die Hersteller sich so alles einfallen lassen, um Absatz zu erzielen....

    Finde ich gut, dass du dich damit beschäftigst. Dürfte nicht zu deinem Schaden sein.

    Viele Grüße

    AufderSuche

    Raten Dir erfahrene Abstinenzler, gewisse Produkte besser nicht zu konsumieren, ist es sehr wahrscheinlich, dass die alten Hasen einfach recht haben. Rumlamentieren wegen eines so ein dämlichen Gesöffs wie Malzbier, sind m.E. wenig zielführend und erfolgversprechend.

    Wo ist das Problem, sich darüber auszutauschen?

    Mancher braucht den Austausch eben für sich, um selbst Zusammenhänge durchschauen zu können. Insofern war die Diskussion um das Malzbier für den einen oder anderen vielleicht doch zielführend.

    Die meisten aufgelisteten Alkohole in den Beispielen oben sind mehrwertige Zuckerersatzstoffe. Das ist was völlig anderes als das Zeug, dass wir früher missbräuchlich gesoffen haben.

    Die mehrwertigen Zuckerstoffe triggern normalerweise nicht.

    Ich hab davon gelesen, dass trockene Alkoholiker, die bereits körperlich abhängig waren, selbst auf kleinste Mengen Alkohol in Speisen oder Getränken anspringen, d.h. davon körperlich getriggert werden.

    Ich selbst bin zu meinem Glück noch nicht körperlich abhängig geworden, meide aber alles, was nach Alkohol riecht oder schmeckt, um nicht psychisch getriggert zu werden.