Beiträge von Stern

    Obwohl er sich gerade verlobt hat und sie im Sommer heiraten will, hat er fast durchweg recht herablassend und wenig wertschätzend über sie gesprochen. Ich wäre immer noch seine große Liebe, die Gespräche mit ihr würden ihn anöden und er wurde permanent an mich denken. Manchmal wenn sie fragt, woran er gerade denke, müsste er sie anlügen.

    Was denkst du, wie redet er über dich, wenn er sich mit seiner Verlobten unterhält? 🤔

    Einerseits ist es natürlich Balsam für meine Seele, dass meine schlimmsten Ängste nicht bestätigt werden und er immer noch an mir hängt.


    Das sind deine schlimmsten Ängste?

    Meine schlimmste Angst wäre, dass der noch mal anruft und mein schlimmster Alptraum wäre, dass der vor meiner Tür steht.

    Tut mir Leid, aber ich sehe da überhaupt nix, was da Balsam für meine Seele sein könnte. :roll:

    Aus was ziehst du deinen Balsam?

    Ja, so ähnlich.
    Wenn dir der Hals anschwillt und du keine Luft mehr bekommst, weil du zum Beispiel Nüsse gegessen hast, die du gar nicht essen kannst, würdest du ja ganz sicher auch nicht nochmal Nüsse essen.

    Ich habe das für mich gerade am Anfang so verdeutlicht: Alkohol wird immer und überall präsent sein.
    Und nur, weil ich nicht mehr trinke, wird die Welt um mich herum nicht trockener.
    Alkohol trinken geht für mich nicht mehr, für andere schon.

    Ich muss ja gucken, was für mich geht….unabhängig davon, was für andere geht.

    Es ist gut, dass du so aufmerksam auf dich achtest.

    7 einhalb Wochen sind Klasse. 👍🏻

    Es ist gut, dass du dieses leise Flüstern wahrgenommen hast.
    Und es ist noch besser, dass du diese Gedanken auch hier lässt.

    Es gibt ja kaum einen Film, in dem nicht irgendwo Alkohol auftaucht.
    Da finde ich es gut hinzuschauen, dass das es eben nicht zu einem leisen Flüstern im Hinterkopf kommt.

    Im Film sind die Leute keine Alkoholiker….da trinken die nun mal Alkohol…können sie auch.
    Wir sind Alkoholiker…wir können das nicht.

    Ich habe nach den Gründen gesucht, warum ich zuhause alleine getrunken habe. ALLEIN natürlich, weil mein Image nicht beschädigt werden soll, ALLEIN ZUHAUSE weil ich mich vielleicht einsam gefühlt habe und es mir vielleicht doch schwerer fällt mit dem Weggang der Kinder (zumindest unter der Woche) umzugehen, als ich es mir eingestehen will. GETRUNKEN auch als „Belohnung“, dass ich wieder einen Tag gemeistert habe.

    Genau da habe ich bei mir angesetzt: Warum nur alleine zu Hause?

    So ähnlich wie du das beschreibst, habe ich auch so empfunden.

    Alleine zuhause, damit niemand was mitkriegt.
    Alleine zu Hause, …..weil ich nicht nur alleine war, sondern mich einsam und verlassen gefühlt habe (obwohl ich verlassen habe)….alleine zu Hause, weil ich was gut gemacht gemacht habe, …. weil was doof lief….
    Alleine zu Hause…

    Anfangs war das wohl tatsächlich so.
    Aber ganz schnell habe ich alleine zu Hause gesoffen, weil ich mich in die Alkoholsucht gesoffen hatte, den Alkohol brauchte, ohne ihn nicht mehr zurecht kam, der Alkohol mein Leben bestimmte. und das sollte natürlich auch niemand merken. Deshalb alleine zu Hause.

    Heute kann ich für mich sagen: Es ist so super schön, dass es vorbei ist.
    Ich muss mir nichts mehr reinkippen, wovor ich mich ja sogar geekelt habe.
    Ich muss diesen Rausch nicht mehr haben, der ja anfangs gewollt war ….später mich immer weiter von mir selbst entfernt hat.

    Sport gibt dir ein gutes Gefühl. Das ist klasse.
    Ob Sport geeignet ist, sich ein Belohnungsgefühl zu schaffen, weiß ich nicht.

    Meine Belohnung ist mein nüchternes Leben….mein neues ehrliches Ich.
    Meine Belohnung ist in mir drin ….ich nehme sie überall mit hin.

    Ich gehe freundlich lächelnd durchs Leben, kann Gespräche führen, ohne Angst vor ‚Entdeckung‘ haben zu müssen, es ist mir möglich, zu jeder Zeit das machen zu können, was ich machen möchte (nach der Arbeit natürlich).
    Ich muss mir keine erfundenem Geschichten mehr merken.
    Ich bin ausgeglichen geworden, kann wunderbar schlafen und ich kann wieder das Essen, was mir schmeckt…ohne Übelkeit und Bauchweh.

    Ich bin frei…und das macht mich glücklich.

    Geändert hat sich seit meiner Abstinenz, dass ich in den Abendstunden vor dem Sofa fliehe: Allein zuhause - das war meine Trinkzeit… Ich bin also eigentlich öfter sportlich unterwegs, als mir guttut. Ich brauche auch viel Zeit für Erholung und der Schlaf kommt dann öfters zu kurz. Da muss ich noch einen ausgewogeneren Weg finden.

    Meine Trinkzeit war auch alleine zu Hause.

    Hier wird immer gesagt, man solle die Orte meiden, an denen man immer Alkohol getrunken hat. Sein Zuhause meiden finde ich schwierig.

    Ich habe meine komplette Wohnung einmal umgekrempelt, habe jeden Artikel in die Hand genommen und entschieden, was ich noch behalten will und was ich nicht mehr brauche. Es war viel, was ich nicht mehr brauche.
    Ich habe renoviert und mich neu eingerichtet. Es gibt jetzt eine Wohlfühlecke im Wohnzimmer.
    Ich habe mir ein Arbeits- und Hobbyzimmer eingerichtet, in dem meine Malsachen immer griffbereit ‚rumliegenden‘.
    Mein Bad ist zwar klein, aber eine richtig schöne kleine Wohlfühloase geworden.

    Was ich sagen will: Ich habe mir ein richtig schönes Zuhause geschaffen….ich muss nicht fliehen…. .denn aus meinem Zuhause fliehen zu müssen, stelle ich mir sehr schwierig vor.
    Heute bin ich gern zu Hause und ich genieße das Alleinesein dort sehr.

    Ich fand es gerade am Anfang krass, weil man quasie ohne die Erkenntnis, Alkoholiker zu sein, und ohne dies glaubwürdig und konkret zu nennen, hier nicht weiter schreiben darf, einem dann die "Tür vor der Nase" zugeschlossen wird.

    Ich denke auch manchmal, dass das nicht so gut ist, dermaßen hartnäckig darauf zu bestehen.
    Aber dann denke ich auch wieder: Es ist ein Alkoholiker-Forum. Da tauschen sich nun mal Alkoholiker aus.
    Der Besitzer eines Chihuahua findet in einem Doggen-Forum ja auch nicht so wirklich Hilfe.

    ich bin heute 8 Wochen abstinent und freue mich, dass es mir fast durchgehend leicht fällt, mein Leben ohne Alkohol zu leben.

    Herzlichen Glückwunsch zu 8 nüchternen Wochen. 🌻

    Ich wünsche dir, dass dein Weg auch weiterhin so leicht ist.

    Mein nüchterner Weg war auch noch nie schwer. Anfangs war mir das richtig unheimlich…..heute auch noch manchmal.
    Ich habe hier gelernt, aufmerksam zu sein. Nicht nur, mir immer wieder Gutes zu tun, sondern auch, mich einfach mal hinzusetzen und gar nix zu tun …nur mich spüren…. Und dann stehe ich zufrieden auf und bin glücklich, dass ich nicht mehr saufen muss.

    Insgesamt schaffe ich es gut für mich zu sorgen, ich unternehme viel (Klettern, Skitouren), was mir guttut. Wenn ich mich körperlich betätige, bin ich sehr zufrieden und innerlich im Gleichgewicht. Die Gefahr von Saufdruck ist dann wesentlich geringer.

    Hast du dich schon immer so sportlich betätigt oder ist das etwas, was du jetzt nüchtern in dein Leben einbauen konntest?

    Ich empfinde die Kommunikation hier aber manchmal als nicht „gewaltfrei“, in dem Sinn, dass mein Verhalten bewertet und auch provoziert wird. I

    Ging mir anfangs auch so (wenn ich auch für nicht ‚gewaltfrei‘ ein anderes Wort gewählt hätte, kommt aber wohl auf das Gleiche raus).
    Geht mir heute noch so. Aber heute habe ich mir in meinem Kopf ein solides Fundament geschaffen, so dass ich das alles hier richtig und gut finde.

    Anfangs habe ich alles aufgesogen, was es hier zu lesen gab. Und besonders das, wo sich die Leute die Mühe gemacht haben, mir ihre Gedanken mitzuteilen.
    Vieles konnte ich gar nicht für mich einordnen, manches konnte ich noch nicht mal verstehen, einsehen schon mal gar nicht.
    Ich habe trotzdem immer wieder nachgefragt und über jeden einzelnen Satz nachgedacht. Auch, wenn etwas für mich nicht passte, hat mich doch jeder Beitrag weiter gebracht.

    Heute finde ich nicht mehr, dass manche Sätze ziemlich hart oder zu deutlich ausgesprochen werden.
    Wir haben nun mal eine ganz ganz schlimme Krankheit. Da gibt es nur einen Weg und der heißt: Nie wieder Alkohol. Egal, was passiert…es wird nie wieder Alkohol geben. Und dieses ‚nie wieder’ ist es doch, was diese Krankheit zu einer lebenslangen Krankheit macht. Wir können die Sucht nur stoppen, niemals heilen. Und das muss auch genau so klar beim Alkoholiker ankommen.

    Heute denke ich, wem das zu hart ist, der hat die Schwere seiner Krankheit (noch) nicht erkannt.

    Hier gibt es ja ganz viele, die schon sehr lange ihre Alkoholiksucht stoppen konnten. Das erweckt schnell den Eindruck: Oh prima, so viele schaffen das … das ist ja dann wohl doch nicht so schwer. Hier anmelden, weitermachen wie bisher, bissel lesen und schreiben und das nüchterne Leben ist da….


    Die vielen Alkoholikern, die dieses Forum gar nicht finden oder es nur auf 2 Beiträge im Vorstellungsbereich schaffen, teilen sich ja hier auch gar nicht mit. Sie haben es eben nicht geschafft.

    Lass dich nicht entmutigen, nimm mit, was dich weiterbringt, lasse liegen, was für dich nicht passt.
    Wir sind alle so verschieden. Und genau das in diesem Forum vereint, ist für mich genau das, was ich gesucht und gefunden habe.

    Ich bin sehr froh Euren Rat beherzigt zu haben und nicht raus zu gehen. Ich fühl mich jetzt ganz schön durchgerüttelt und kleinlaut. ;)

    Lektion gelernt, würde ich sagen. 👏

    Es ist gut, dass du nicht einfach nur stur deinen Weg gehst.
    Immer schön aufpassen, was links und rechts am Wegesrand ‚rumliegt‘ …. das hilft mir, meinen nüchternen Weg zufrieden und glücklich zu gehen.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Achtsamkeit auf deinem Weg.

    - ich gehe nicht mehr zu kritischen Zeiten einkaufen

    …..

    - ich mache mir für die kritischen Zeiten in den Abendstunden immer einen Plan, damit ich nicht auf dumme Gedanken komme

    Was sind für dich ‚kritische Zeiten‘?
    Kann nicht jede Zeit kritisch werden? 🤔

    Das war jetzt sehr viel, wenn ich auf etwas nicht geantwortet habe, dann nicht, weil ich es nicht ernst nehme, sondern weil ich jetzt gerade einfach nicht mehr kann - ich muss es immer erst verdauen, wenn ich mich so angeschossen fühle…

    Für ‚sehr viel‘ bist doch hier. 😀
    Zufrieden nüchtern leben…das ist sogar sehr viel.

    Mir hilft dieses ,angeschossen werden‘ sehr, mich, mein Verhalten, meinen Weg immer mal wieder kritisch anzuschauen, ihn weiter zu gehen und ggf. auch mal die Richtung zu ändern.

    Es zeigt mir, dass wir hier eine Selbsthilfegruppe sind, in der ich gelesen werde, in der sich Menschen, die schon sehr viel weiter sind als ich, zu meinen Worten Gedanken machen und mir ihre Bedenken mitteilen.
    Ich nehme viel mit von diesen Gedanken, die von alleine vermutlich nicht oder nur sehr schwer Zugang zu meinem Kopf finden würden.

    Nicht alles muss für jeden passen, drüber nachdenken hilft mir jedoch sehr, meinen nüchternen Weg nun schon fast 2 Jahre und 7 Monate sehr zufrieden zu gehen.

    Dann schreibe ich hier etwas, wie ich bestimmte Dinge erlebe, wie ich mit bestimmten Dingen umgehe - zumeist aus einer inneren Stimmigkeit raus und rums wird alles in Frage gestellt: nehme ich meine Sucht ernst, verharmlose ich sie usw

    Nee, überhaupt nicht.

    Ich lese sehr viel bei den anderen, bei dir auch. Und das mache ich auch in erster Linie, weil ich aus vielen Beiträgen hier im Forum auch sehr viel für mich mitnehme und nicht, um anderen ihr Leben schwer zu machen.

    Wenn du von deinem Weg überzeugt bist, ist die Welt doch in Ordnung.
    Wenn aber niemand mehr seine Gedanken auch beim anderen lässt, ist das doch ein ziemlich stiller ‚Austausch‘.

    Ich entscheide dann für mich, dass ich nicht alles ausdiskutieren oder mich nicht mehrmals rechtfertigen muss.

    Du musst gar nix.
    Nix ausdiskutieren und dich rechtfertigen schon mal gar nicht.
    Es ist dein Weg, der dich in ein zufriedenes nüchternes Leben bringen soll, und diesen Weg bestimmst du.

    Ich nehme die Gedanken der Anderen in meinem Buch immer sehr ernst.
    Nicht alles passte am Anfang für mich, vieles konnte und wollte ich auch gar nicht verstehen…einsehen oder umsetzen, weil es nicht zu mir und zu meinem Weg passt. Manches passte später dann doch und manches lasse ich bis heute liegen.

    Die Menschen sind verschieden, die Alkoholiker sind dann natürlich auch verschieden.
    Die Sucht macht aber keinen Unterschied…ein Rückfall auch nicht.

    Und weil ich eben nicht dieser besondere Alkoholiker bin, dem Alkohol niemals wieder was ausmachen kann…der niemals rückfällig werden kann, bin ich dankbar für die oft auch kritischen, oder fragenden Worte in diesem Forum.

    Hier durfte ich schon so viele Gedankensnstöße bekommen, die mich auf meinem nüchternen Weg begleiten und weiter bringen.
    Auch wenn mein nüchternes Leben heute völlig normal ist, ich bleibe ja trotzdem Alkoholiker.

    Ich finde das Evelin hier gerade ziemlich in eine Ecke gedrängt wird und empfinde das nicht als ok. Ich finde manche Aussage sogar als ziemlich aggressiv und übergriffig.

    Falls ich gemeint bin…Nichts liegt mir ferner als jemanden in die Ecke zu drängen, aggressiv und übergriffig schon mal gar nicht.

    Ich bin auch nicht den Weg über die Grundbausteine gegangen….ich bin meinen eigenen Weg gegangen, aber ich lese immer noch aufmerksam, was die anderen hier zu erzählen haben.
    Da hin und wieder auch etwas genauer hinzuschauen, hat mir bisher auch nicht geschadet.

    Ich denke auch, dass Evelin schon ganz alleine für dich sprechen kann. :roll:

    Cadda

    Eben erst gelesen =O dein Schnitt in den Finger.
    Ich bin da ähnlich…. schön ausspülen, desinfizieren und Tütelband drumrum. (Muss nicht empfehlenswert sein. :roll:)


    Erst vor 2 Wochen habe ich beim Abwaschen so richtig schön ins große scharfe Küchenmesser gegriffen, hat geblutet als wäre der Finger durch und auch noch an einer so richtig dämlichen Stelle. Ist noch 2x aufgegangen und hat geblutet, ist dann aber wunderbar verheilt.

    Die Erfahrung hat mich gelehrt: richtig scharfes Messer … sauberer Schnitt…heilt gut.
    Stumpfes Messer …. ausgefranste Wunde…heilt beschi….🤪.

    Von daher wünsche ich dir, dass das Messer scharf war 8o … gute und schnelle Heilung.