Der Wunsch, die Risiken weitgehend zu minimieren, ist doch nur ein frommer Wunsch. Es bleiben noch mehr als genug Risiken übrig.
Am Anfang war ich mir sehr unsicher! War der Drang, "Wunsch" , besser die Versuchung wieder zu trinken sehr groß - Risiko ohne Ende!!!
Ich hatte Angst, Angst vor mir, ich könne wieder trinken. Das ging wohl jedem so.
Nun kann ich die Angst immer wieder nähren, unterdrücken, sie bekämpfen, fliehen ... am Anfang sehr hilfreich, hindert sie mich doch am Trinken.
Beweise ich mir doch, dass ich es kann, auf Alkohol zu verzichten.
Hätte mir jemand in den ersten Tagen gesagt: ich bleibe immer süchtig, immer krank, hätte mir das sicherlich nicht geholfen. Mir!
Ich wusste, ich kann mich von der Sucht lösen, ich verspüre nicht immer einen unwiderstehlichen Drang (Sucht), ich musste mir Zeit geben und (!) daran glauben, die ersten Tage ... Wochen durchhalten. Diese Alk-Gedanken vergehen mit der Zeit.
Von Woche zu Woche wuchs dieser Aha-Effekt, mein Bewusstsein. Auch ich konnte es. Ein bisschen Stolz erfüllte mich.
Meine Furcht (vor einem Rückfall) wurde immer kleiner, ähnlich einem "frischen" Radfahrer, der das Radfahren erlernt, am Anfang sehr unsicher, immer Angst vor einem Sturz, wurde ich zu einem ganz passablen Radler, nicht perfekt, aber zufrieden und je länger und öfter ich fuhr, desto sicherer wurde ich.
Wenn ich das Radfahren immer meide, werde ich es nie (wieder) erlernen.
Wenn ich alles meide, was im geringsten mit Alk. zu tun hat, werde ich immer ängstlich, unsicher bleiben und langsam zum Einsiedler und bleibe ewig der furchtsame "Fussgänger".
Wenn ich es lernen konnte, warum sollen es nicht auch andere können?
Jeder muss dazu seine eigene, persönliche Strategie finden. Einer ist wagemutiger und fällt bestimmt auch auf die Nase, doch die Erfahrung muss jeder selbst machen.
Nichts ist sicher! Nichts ist 100%ig.
Es liegt an mir, ich bin das Risiko Nr.1, nicht meine Umwelt, der Alk. ist nicht das böse, wilde Tier. Ich bin der dumme, einfältige Mensch.
Ich kenne mich, wenn ich mir etwas nicht zutraue, wage ich es nicht.
Falls doch - mein Pech, ich kannte das Risiko, ich bin doch nicht ganz blöd ... vielleicht.