Beiträge von achelias

    Bei Piloten können sie mal anfangen

    Oder im Bundestag, in den einzelnen Ämtern.

    Mal im Ernst, es wird viel zu viel toleriert, egal ob am Arbeitsplatz oder in der Familie.

    Verbote und Anzeigen allein, werden das Problem nicht lösen.

    Den Menschen muss es bewusst werden.

    Da helfen bestimmt auch Restriktionen, so nach dem Motto: wer nicht hören will, muss fühlen.

    Wenn jemand am Arbeitsplatz trinkt, sollte das angezeigt werden, nur doof, wenn der aufmerksame Mitarbeiter dann selbst ins Visier (anschwärzen) gerät bzw. er nur den anderen in Misskredit bringen will.

    Wenn schon auf der Arbeit getrunken wird, ist das ein eindeutiges Signal, dass man seinen Konsum alles andere als im Giff hat.

    Wenn es nicht gelingt 0,0 Promille in relevanten Bereichen einzuhalten, haben wir als Gesellschaft ein Problem. Sei es am Arbeitsplatz, in der Familie oder im Straßenverkehr.

    @ achelias:"sei für deine Mama da und unterstütze sie ",das rätst du Luna18.

    Ganz ehrlich: mir dreht sich dabei der Magen um.

    Wieso muss eine Tochter eine Coabhängigkeit der Mutter mit stützen?

    Die Mama unterstützen, für sie da sein.

    Nicht ihre Co.Abhängigkeit unterstützen.

    Wenn ich die Mama ablenke, für sie da bin, ihr helfe, unterstütze ich doch nicht ihre Co.Abhänigkeit.

    Ich kann auch der Mama ihr Ding machen lassen, so nach dem Motto: sieh' zu wie du damit klar kommst. Hauptsache ich habe damit nichts zu tun.

    Für den Säufer kann ich nichts tun, für den Angehörigen aber schon. Das könnte man jetzt als Co.Unterützung auslegen, so wie du es tust.

    Das hilft aber niemanden.

    Mein Opa war damals nicht der glücklichste Mensch mit seiner trinkenden Oma, ich unterstützte meinen Opa ... wenn ich damit auch seine Co.Abhängikeit unterstützte, hätte ich auch meinen Opa nicht mehr besuchen, mich um ihn kümmern, ihn unterstützen dürfen.

    Und dann gibt es bestimmt noch weitere Hemmfaktoren, die "Abers", mit denen man sich einen aktiven Ausstieg aus der Beziehung versagt.

    Aber was sollen die Leute sagen, aber ich will nicht allein leben, aber ich habe kein Geld, aber..., aber...., aber....

    Halli Luna18,

    wenn wir Angehörigen, egal ob Kinder oder Ehefrauen, ehrlich zu uns sind, hängen wir in unseren Hoffnungen fest, Jahre lang, Jahrzehnte lang. Immer und immer wieder.

    Wir ignorieren stetig die Realität und hoffen auf ein "göttliches" Wunder.

    "... so schlimm ist es nicht ... (nur) wenn er getrunken hat ... sonst ist er ja ein ganz lieber ..." ... Leid wird täglich ertragen, man zweifelt an sich selbst, auch die Kinder, egal ob groß oder klein, nehmen langsam Schaden.

    Immer wieder neue Versprechungen, mal eine Entgiftung oder zwei ... doch ändern tut sich nichts - wirklich!

    Immer wieder wird verdrängt, dass der Alkoholiker sich nie ändern wird, obwohl man das tagtäglich erlebt.

    Andere schaffen das ja auch, kommt zu schnell das Argument.

    Falsch! Wer schafft es denn? Die Handvoll tockener Alkoholiker?

    In Deutschland gibt es millionen Alkoholiker, vielleicht ein paar tausend Trockene, kurzzeitig trockene, bei den Langzeittrockenen (>5 Jahre) wird's schon schwieriger.

    Entweder lebe ich mit einem Alkoholiker zusammen oder nicht - und dann bleibt mir nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren.

    Meine Oma trank, auch 50 Jahre verheiratet, für den Opa eine schwere Zeit, die letzten Jahre ... in dem Alter trennt man sich nicht mehr. Als die Oma dann starb, war zwar die Alkoholikerin und das damit verbundene Leid weg, doch dass mein Opa dann glücklicher war bezweifel ich.

    Liebe Luna18,

    du wirst deinen Vater nicht mehr verändern können.

    Sei für deine Mama da und unterstütze sie.

    Noch ist die körperliche Verfassung deines Vaters gut, das kann sich schlagartig ändern oder ganz langsam (wer weiss das schon).

    Dann wird es erst richtig bitter und anstrengend.

    ... Was hat man eigentlich in einem Familiensystem, wenn einem an der Aufrechterhaltung etwas liegt und solange die belastenden Anteile noch nicht überwiegen, für eine Wahl im Umgang mit dem alkoholbelasteten Familienmitglied, insbesondere, wenn es Elternteil ist?

    Man hat keine Wahl.

    Wenn das System nicht mehr funktioniert, kann man das System verlassen oder den "Störfaktor" beseitigen.

    Viele hoffen ... das wird schon wieder ...

    ohne das man die Ursache beseitigt.

    Wie gut das funktioniert, haben viele schon erlebt, viele erleben es gerade.

    Es ist wie beim Auto, es fährt noch ... mal mehr, mal weniger gut. Man hofft, das wird schon wieder (wenn man nichts macht).

    "Bei mir war das komplett anders."

    Vielleicht war das der Grund, warum du nicht zum Alkoholiker wurdest?

    Ich hatte wohl günstige Bedingungen, immer wieder trinkendes Umfeld + den Wunsch dazugehören zu wollen, können.

    Dazu ein gut antrainierter Verdängungsmechanismus, der sich mit steigendem Konsum perfektionierte.

    Sich Schwäche einzugestehen, nicht wiederstehen zu können, süchtig sein, hatte ich nie gelernt.

    Stark sein, die Fassade erhalten, das lernte ich.

    Bei mir kommt dann nur die Unsicherheit hoch, ob er wirklich nur abends trinkt, oder auch am Tage. Er scheint nüchtern zu sein, ...

    Das kann noch Jahre so weiter gehen.

    Ich trank immer erst am Abend, es wurde immer mehr, ganz langsam über die Jahre, am nächsten Tag war ich wieder äußerlich nüchtern, doch Restalkohol hatte ich sicherlich.

    Ich war ein Meister im Verstecken und den Anderen etwas vorzumachen, heimlich trinken beherrschte ich, auch im Vorgaukel geringer Trinkmengen war ich sehr geübt.

    Je mehr mir misstraut wurde, desto mehr feilte ich an meinen Täuschungsmanövern, schon aus Trotz.

    Den Schein wahren hatte oberste Priorität.

    Ich kann nur von mir berichten.

    Was dein Mann tut ....???

    Doch ich gebe allen Recht, es ist sinnlos, herausbekommen zu wollen, was, wieviel er wann trinkt.

    Selbst wenn du es weißt, was ändert das?

    Ja, bin ich!

    Doch habe ich lange nicht kapiert, was das Übel war.

    Ich war Kind, Jugendlicher!

    Als Jugendlicher, Heranwachsender will man dazugehören, auch erwachsen sein, besonders als Junge.

    Alkohol ermöglichte das, man wurde akzeptiert, wenn man mittrank.

    Wer hat denn in diesem Alter schon ein ausgeprägtes Bewusstsein? Man sucht und bleibt dort, wo man akzepiert wird, man will dazu gehören.

    Sehr viele Erwachsene tun das, die die es eigentlich wissen sollten - man geht den Weg des geringsten Widerstandes.

    Gruppendynamik, Rudelverhalten ...

    Das Hauptproblem ist doch, dass Alkoholmissbrauch zu oft verniedlicht, heruntergespielt, überhaupt nicht ernst genommen wird.

    Als Bagatelle angesehen wird, am Anfang!

    Es fehlt schlichtweg das Bewusstsein.

    Erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist das Geschrei groß.

    Wenn man dem Suff erlegen ist, wird oft erst gehandelt, das wäre alles vermeidbar, bestünde ein Bewusstsein, beim Tinker als auch bei den Angehörigen.

    Wie oft wird man animiert zu trinken, bei Festen in der Familie oder im Freundeskreis ... jeder Alkoholiker "schliddert" so rein.

    Wie oft wird das toleriert, kleingeredet?

    Hätte man mich als Jungendlichen mehr sensibilisiert, wäre ich vielleicht nicht zum Alkoholiker geworden.

    Alkohol war immer positiv besetzt, bei Schulfeiern, später dann in der Lehre, bei der Armee sowieso oder als "Seelentröster" und so ging es ewig weiter.

    Ich lernte immer Alkohol macht Spass!

    Andere Drogen waren gefährlich, machten krank, blöd, abhängig.

    Alkohol wurde dabei nie erwähnt und wird es bis heute eher selten.

    mit deiner Hilfe verzögerst bzw. verhinderst du seinen Tiefpunkt.

    ... das mag zwar sein.

    Doch als ich in einer ähnlichen Lage war (für den Vater eine Wohnung besorgt und eine komplette Wohnungseinrichtung) , war mir der Tiefpunkt des Alkoholikers völlig egal!

    Ich war mit den Nerven am Ende und tat alles, scheute weder Mühe noch Kosten, damit das ein Ende nahm.

    Ich wollte einen Schlussstrich ziehen.

    Morgen sollte er den Mietvertrag für seine Wohnung unterschreiben, mal sehen wie ich das Problem mit Hilfe seiner Mutter löse.

    Eine Vollmacht (bitte Form beachten) des künftigen Mieters der seine Mutter berechtigt, für ihn seine Geschäfte zu erledigen, dürfte genügen, dazu bedarf es keines Notars.

    Hallo mollyfisch,

    ich verstehe deine Handlungen, purer Selbstschutz!

    Erst wenn dein Mann den Mietvertrag unterschrieben hat und aus dem Haus ist, kannst du ein bisschen aufatmen.

    Änliches habe ich mit meinem Vater durch, ich tat auch vieles (was ich nicht hätte tun müssen) nur um die Sache für mich abzuschliessen.

    Endlich abzuschliessen.

    Wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen!!!!

    ...war es das Entspannungstrinken nach einem harten Arbeitstag ...

    Das hat bei mir lange gedauert bis ich begriff, das es kein "Entspannungstrinken" gibt.

    Betäuben trifft es und gleichzeitiges unter Stress setzen des Körpers, der jetzt "plötzlich" viel zu viel Gift abbauen muss, als er in der Lage ist, mit den Folgen die wir alle kennen, am nächsten Morgen ... Kopfschmerz, Übelkeit, Desorientiertheit u.s.w. .

    Die lange "bewährte" Methode sich zu entspannen, verursachte bei mir das genaue Gegenteil, nur bemerkte ich es nicht oder verdrängte, betäubte es immer wieder aufs Neue.

    Diese Erkenntnis ließ meine Wankelmütigkeit ins Absurde driften.

    Ich hatte begriffen, dass ich alles andere tat, als mich zu entspannen.

    Ich wusste, nur sich von allem fernhalten und alles vermeiden genügt nicht. Begreifen muss ich es!

    Sozialer Vorteil: ich saß nicht mehr Abends allein vor der TV-Kiste und goss alkoholisches in mich hinein, sondern aktivierte meine soz. Kontakte.

    Der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier. Diese Situationen werden mit der Zeit weniger werden.

    Um manche sollte man halt immer einen Bogen machen.

    Genau so ist es. Früher trank ich aus Gewohnheit, bis ich die Sucht gar nicht mehr bemekte oder bemerken wollte.

    Nach meinem Abstinenzentschluss, musste ich mich auch daran gewöhnen.

    Auch ich floh in den ersten Wochen, zwar euphorisch, dass ich es kann (3 ... 4 Wochen ohne Alk.), doch immer wieder meldete sich, ganz leise, die "Versuchung".

    Ich fliehe dann! Ich ziehe mich zurück, ganz nach dem Motto " und führe sie nicht in Versuchung".

    So klappt's gut!

    Die "Versuchung" verblasste immer mehr, je mehr Wochen vergingen.

    Ich hatte davon gehört, doch es nie selbst erlebt.

    Ich musste mir Zeit geben, geduldig sein und es nicht zum "krampfhaften Verzicht" werden lassen.

    Ein Aha-Effekt folgte dem anderen.

    Auch mein Schlaf wurde zunehmend besser, ich hatte plötzlich viel mehr Zeit, war aufmerksamer und der Gesundheit nutzte es auch. Nebenbei nahm mein Leergut ab und ich "musste" nicht mehr ganz dringend nach Hause, am Abend (um zu trinken) = ich wurde entspannter.

    Hallo lilamila,

    ich bin gespannt, was du in den nächsten Wochen noch alles Positives entdeckst.

    Hallo Wollwolke,

    ich kann gut nachvollziehen, wie es dir gehen könnte.

    Ich erlebte ähnliches, mein Vater ging einen ähnlichen Weg. Ich konnte nur noch zusehen, zum Schluss, ein Häufchen Elend, aus dem so nach und nach das Leben entwich, ein System versagte nach dem anderen, der Körper versagte langsam seinen Dienst, ganz langsam.

    Auch ich hoffte auf ein schnelles Ende ... dem war nicht so .... es zog sich hin.

    Dass das abzusehen war, wusste ich und dachte ich sei vorbereitet, das Gegenteil war der Fall.

    Auf der einen Seite empfand ich Trauer, auf der anderen unheimliche Wut. Wut auf meinen Vater, der sich das "einbrockte" und Wut auf mich, weil ich mir so lange das Elend ansah und es mir selbst antat.

    ... Mitgefühl, Dummheit, mangelner Selbstschutz?

    Den Zorn auf die anderen (Geier) kenne ich auch, hinterher kommen sie mit klugen Ratschlägen, was man alles hätte tun können und wer Schuld sei, vom erwarteten materiellen Vorteil bzw. Abwendung eines Nachteils will ich gar nicht reden.

    Jeder schafft sich seine eigene Wahrheit, besonders die "Aasgeier".

    Meine Schwester romantisiert heute noch vieles, Jahre nach seinem Tod.

    Und was hat er seit dem Gespräch getan?

    Hallo Marli,

    lass deinen Mann mal machen.

    Auch wenn du jeden Tag sein Mutti-Heft (da wo auch die Bienchen oder Fleißsternchen reinkommen) kontrollierst, wirst du nichts verändern.

    Er entscheidet. Wenn er es durchziehen will, tut er es auch.

    Du wirst es bemerken!

    Argwohn oder Kontrollwahn mag für den Einen oder Anderen vielleicht befriedigend sein, doch hilfreich sicher nicht.

    Ich bin oft erstaunt, was einige "verlangen", um eine Abstinenz zu beginnen.

    Sicher ist vieles von Vorteil bzw. kann es sein.

    Doch einen Willen, eine eigene (!) Entscheidung kann man weder hertherapieren, noch "trocken-entgiften".

    Gibt Dir Zeit.

    A) bitte helfe mir NICHT- ich mache das allein und für mich

    Da ist was dran.

    Man kann es auch nur allein machen!

    Höre auf ihn unter Druck zu setzen, ihn zu kontrollieren, zu nerven.

    Ihr habt mehrere Male miteinander gesprochen, entweder hat er es kapiert oder nicht.

    Ernst nehmen bedeutet auch den anderen zu akzeptieren, sein Wort.

    Einen Lügner kannst du nicht bekehren, du kannst mit ihm streiten, doch das macht es selten besser.

    Höre auf ihm helfen zu wollen, er kann nur sich selbst helfen.

    Ziehe du deine Konsequenzen, du für dich.

    Alles klar, dann mach ich das jetzt :P Spaß beiseite, wäre auch meine geilste Vorstellung, einfach aufhören mit dem Saufen... aber weisst ja selbst, so ganz easy ist das nicht :( leider....

    Hallo Benni,

    so lange du nichts machst, wird sich auch nichts verändern.

    Du kannst es allein entscheiden, bist auf niemanden angewiesen. Du allein entscheidest, ob deine PNP langsam (!) verschwindet oder nicht.

    Eigentlich recht einfach, weil du auf niemanden angewiesen bist.