Almdudler - Hallo, statt Bier lieber Kräuterlimo :)

  • Carl Friedrich hat völlig recht!

    Ein kalter Entzug kann tödlich enden und wir warnen ausdrücklich davor!

    Artikel anklicken und lesen!

    Das Forenteam
    14. Mai 2021 um 22:29

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Almdudler,

    wenn Du Dich mit den anderen im offenen Bereich austauschen möchtest,

    klicke den Bewerbungslink an, schreibe ganz kurz etwas und Dein Thema

    wird in den entsprechenden Bereich verschoben.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Cadda 25. Dezember 2022 um 09:56

    Hat den Titel des Themas von „Hallo, statt Bier lieber Kräuterlimo :)“ zu „Almdudler - Hallo, statt Bier lieber Kräuterlimo :)“ geändert.
  • Guten Morgen,

    es war FÜR MICH durchaus einfach immer wieder auch mal länger abstinent zu bleiben.

    Mit dem Entschluss niemals wieder Alk zu trinken ist es mental völlig anders. Dieses Totale im Kopf ist komplett etwas anderes für mich.

    Es ist eher diese Konfrontation mit dem gelebten Leben. Mit der Familie gehts ganz normal zum Essen zum Lieblingsgastonomen, auf den Weihnachtsmarkt, usw usf … Weihnachtsmarkt ist dabei easy, trinke eh keinen Glühwein … aber essen zu gehen ist echt sportlich- zumindest vorher.

    Junge junge wie mir da schon lange vorher die Gedanken kreisen.

    Einmal da ist es viel einfacher, auch wenn der oder die Bedienung mich dann fragt „kein Bier?“ und ich lächelnd zurück geben: „ Nein“.

    Ich hab es aber so erwartet, naja mehr oder weniger, es sind diese Gewohnheiten. Zwar gabs vor 18/19 Uhr nur im Urlaub Bier oder eben mal nen Glas zum Mittagessen, aber dennoch sind die Nachmittagsstunden ein ziemlich dicker Brocken in meinem Kopf.

    Abends ist es dann wieder entspannt. Und es wird jeden Tag etwas besser.

  • Mit dem Entschluss niemals wieder Alk zu trinken ist es mental völlig anders. Dieses Totale im Kopf ist komplett etwas anderes für mich.

    ...

    Junge junge wie mir da schon lange vorher die Gedanken kreisen.

    Diese Totale in Kopf ( NIE wieder ), war für mich am Anfang auch ein erschreckender Gedanke, daran musste ich mich gewöhnen.

    Ich "überlistete" mich selbst und appellierte an meine Vernunft.

    Machte aus "ich darf nie wieder" , ich möchte keinen Alk. mehr trinken.

    Warum, das wußte ich nur zu genau. Ich rief mir in Erinnerung, was ich alles an Angehmen mit Alkohol in Verbindung bringen konnte.

    Das war recht wenig, eigentlich nur ein Gefühl, aber im Grunde änderte sich nichts, wenn ich trank, nur ich änderte mich, ich wurde peinlich und konnte mich selbst nicht mehr leiden. Ich konnte kaum noch bis überhaupt keine Kontrolle mehr über meinen Konsum erlangen.

    Ob ich nun ein Bier trank oder keines, die Welt blieb wie sie ist.

    Nur wenn ich zu viel trank, veränderte ich mich heftig, die Welt blieb weiter so bestehen.

    Immer wenn ein Gedanke an Alk. aufkam, fragte ich mich WARUM ? , was ändert sich ( zum Positiven ) ?

    Nach ein paar Wochen, wurden die Gedanken " ach wie schön wäre es doch jetzt ..." immer seltener. Der "Suchtdruck" gleich Null, hin und wieder tauchte eine gewisser Wehmut auf und sofort die Frage WARUM?

    Als Antwort fielen mir sofort meine div. Abstürze ein.

  • Ich habe darauf vertraut, dass sich mit der Zeit das Gefühl verändert. Ich habe darauf vertraut, was die Langzeittrockenen geschrieben haben. Dass das "nicht trinken dürfen" automatisch mit der Zeit zum "nicht trinken wollen" führt. Mein Vertrauen darauf wurde nicht enttäuscht. Diese große Hürde ist im Nachhinein betrachtet gar nicht so groß, wie sie am Anfang erschien.

    Du solltest Dir in Ruhe darüber im Klaren werden, ob Du dazu bereit bist. Überzeugen können wir hier niemanden. Der Wunsch ist entweder da oder er ist es nicht.

    LG Cadda

  • Hallo Almdudler,

    mir wurde bei meiner SHG geraten, das große Bollwerk Zukunft ggfs. kleiner zu machen. Mich erst einmal auf das Heute zu konzentrieren. Heute werde ich nichts trinken. Natürlich ist morgen auch wieder "heute". Das soll vielen geholfen haben. Ich habe auch von Extremfällen gehört, die sich das im Notfall sogar in Stunden eingeteilt haben.

    Das soll am Anfang geholfen haben, bis es mit der Zeit von selbst einfacher wird. Und das wird es.

    Es war für mich selbst beruhigend, diesen Gedanken für den Notfall im "Koffer" zu haben. Vielleicht hat das auch schon gereicht. Denn ich habe es nie gebraucht. Denn ich bin und war von Anfang an bereit und "wollte" nicht mehr trinken.

    Ich schreibe das jetzt, weil ich bei Dir herauslese, dass das "nie wieder" ein erschreckend großer Brocken für Dich zu sein scheint. Da erscheint es mir ratsam, ihn kleiner zu machen. Bis Deine Einstellung sich gefestigt hat.

    VG Alex

  • Moin,

    kleine Zwischenmeldung: Kein Rückfall ... der anfänglich harte Brocken ist der Unlust zu trinken gewichen. Und erstaunlich, was es alles so für Getränke ohne gibt ... gehe glatt als Musterverkoster für aromatiserte Wasser durch. Meine derzeitige Empfehlung: Gänsefurther Wellness :)

    Einfach machen und die Ratschläge hier (insbesondere ärztliche Betreuung, Notfallkoffer etc. ) beherzigen!

    Ich finde es gar nicht schlimm wankelmütig zu sein, die Kraft kommt je länger man trocken ist. Wichtig für mich war es immer und zuerst wichtig die alten Gewohnheiten hinter sich zu lassen, die mit dem Alk verbunden waren - zielgerichtet alles ausmerzen!
    Bei mir fing es immer mit dem Denkschleifen aus der Arbeit an ... auch das war in nun über einen Monat ein Schnellkurs im lernen damit umzugehen. Darin liegt für mich mit meiner spezifischen Alk-Missbrauchsgeschichte der Kern ... FÜR MICH !!! war es das Entspannungstrinken nach einem harten Arbeitstag ... das war der Kernpunkt und ist es nicht nun nicht mehr.

    Mein innerster Antrieb war immer und ist immer noch: NIE mehr ein "Morgen danach" !!! Wenn ich das so schreibe und daran denke, wie es war, dann wird mir schlecht, richtig speiübel ... nein nie mehr !


    Sozialer Nachteil: Allerdings habe ich null Bock mehr abends vor der TV Kiste zu sitzen. Vorteil: Man geht eher ins Bett :)

    Aber auch das alles fügt sich und nun wirds langsam Zeit, dass es wieder Sommer wird ... auch da hab ich nen bissl Bammel vor der warmen Zeit im Garten: neue Herausforderungen! Aber auch das wird gemeistert.

    Alles Gute für alle weiterhin und bleibt immer stark!!

    VG AL :)

  • ...war es das Entspannungstrinken nach einem harten Arbeitstag ...

    Das hat bei mir lange gedauert bis ich begriff, das es kein "Entspannungstrinken" gibt.

    Betäuben trifft es und gleichzeitiges unter Stress setzen des Körpers, der jetzt "plötzlich" viel zu viel Gift abbauen muss, als er in der Lage ist, mit den Folgen die wir alle kennen, am nächsten Morgen ... Kopfschmerz, Übelkeit, Desorientiertheit u.s.w. .

    Die lange "bewährte" Methode sich zu entspannen, verursachte bei mir das genaue Gegenteil, nur bemerkte ich es nicht oder verdrängte, betäubte es immer wieder aufs Neue.

    Diese Erkenntnis ließ meine Wankelmütigkeit ins Absurde driften.

    Ich hatte begriffen, dass ich alles andere tat, als mich zu entspannen.

    Ich wusste, nur sich von allem fernhalten und alles vermeiden genügt nicht. Begreifen muss ich es!

    Sozialer Vorteil: ich saß nicht mehr Abends allein vor der TV-Kiste und goss alkoholisches in mich hinein, sondern aktivierte meine soz. Kontakte.

  • Aber auch das alles fügt sich und nun wirds langsam Zeit, dass es wieder Sommer wird ... auch da hab ich nen bissl Bammel vor der warmen Zeit im Garten: neue Herausforderungen! Aber auch das wird gemeistert.

    Hallo!

    Das hört sich gut an. Die Aufgabe wird ernst genommen und nicht unterschätzt. Gleichzeitig wird der nötige Optimismus aufgebracht, sie zu erledigen.

    Bei mir war es die Kombi aus Grillen/Chillen und Saufen, die es zu durchbrechen galt. Da war ich auch optimistisch und mischte mir, damit ich nicht so oft Nachschub holen musste, die Apfelschorle (1/3 Saft + 2/3 Wasser) gleich mal ins Weißbierglas. Den Fehler habe ich nur einmal gemacht, denn sogleich fing das Suchtgedächtnis an zu rumoren, da es das Glas mit einem ganz anderen Inhalt verband.

    Gute Vorbereitung ist die halbe Miete, egal in welcher Hinsicht, sei es beruflich oder mit der Abstinenz.

    Und hab dann bitte auf dem Schirm, dass sich dennoch mal Suchtverlangen einstellen kann. Für den Fall leg Dir eine Strategie zurecht.

    So bin ich in den Anfangsjahren gut gefahren.

    Gruß

    Carl Friedrich

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