Alles kluge Worte, vernünftige Ideen.
Ein Heimlichtrinker, wird nicht zugeben, daß er (heimlich) trinkt, warum sollte der dann kein Auto fahren oder die Frau fahren lassen?
Würde er es tun, käme es einem Eingeständnis gleich. Die Scham überwiegt.
Das stimmt.....
Aber....als unserer Familie auffiel, dass der Opa, Vater und Schwiegervater heimlich im Auto trank bzw. nach Alkohol roch, während er seine Enkelkinder besuchte.......so ganz konnte er sein Suchtverhalten nicht verheimlichen, denn die Suchtspirale dreht sich immer tiefer.... läuteten bei allen Mitgliedern sofort die Alarmglocken.
Mein Mann leugnete bei Ansprache natürlich vehement seinen versteckten Alkoholkonsum.
Das war auch nicht anders zu erwarten, weil er sich schämte und sich seiner Suchterkrankung in keinster Form bewusst war, dadurch kein Verantwortungsgefühl mehr zeigen konnte.
Somit wussten wir sofort, dass er nicht mehr " Herr seiner Lage" war und besprachen im Familienkreis die weitere Vorgehensweise.
Keiner setzte sich mehr als Beifahrer in sein Auto, auch ich nicht.....habe ein eigenes Auto!
Er bekam strengstens untersagt, seine Enkelkinder mitzunehmen.
Darüber sprachen wir mit ihm und natürlich empfand er diese Vorgehensweise als maßlos übertrieben, als Angriff auf seine Persönlichkeit.
Zwei Führerscheinentzüge wegen Trunkenheit am Steuer, trotz ständigem Hinweis auf Gefährdung für andere Mitmenschen, sprechen eine klare Sprache.
Den Alkohol konsumierte er jedesmal im Auto....er ging nüchtern aus dem Haus.
Es galt in erster Linie Leben zu schützen, denn von einem Problembewusstsein war er Lichtjahre entfernt.
Also musste die Familie agieren, wir waren uns darin einig.
Es ist natürlich von größter Wichtigkeit, dass alle den realistischen Blick haben, offen mit dem Betroffenen sein Problem kommunizieren.
Das klappte natürlich auch nicht sofort bei uns, da mein Mann ein " hochfunktionaler " Alkoholiker ist, seine Sucht lange Zeit nicht greifbar bzw. sichtbar war.
Nachdem zuerst "der sensible Weg" im Umgang mit ihm nicht fruchtete, die ewige Hoffnung auf ein Problembewusstsein für seine Alkoholerkrankung, wurde die harte Gangart angeschlagen, Regeln für ihn aufgestellt.
Hielt er sich nicht daran, hatte das Konsequenzen, die natürlich auch Konfliktpotenzial mit ihm bedeuteten, weil er sie nicht akzeptieren wollte.
Aber ich war darin sehr klar!
Liebe Kaffeetante,
wer Likör in Flachmänner versteckt, ist mitten in einer Sucht.
Aufgrund Deiner Vergangenheit bist Du besonders sensiblisiert, hast feine Antennen für Suchtverhalten. Trau Deinem Gefühl und schütze Dein Kind!
Liebe Grüße,
Christrose