kaffeetante - betroffen als Schwiegertochter

  • Ich denke schon, dass es auch darum geht den eigenen Mann mit ihm Boot zu haben, bevor man ein striktes Verbot ausspricht. Je nach Persönlichkeit der Großeltern und fortgeschrittener Alkoholsucht muss ja einen simple Ansage über Bauchgefühl der Schwiegertochter und deren Wunsch nicht mehr Auto zu fahren, nicht zwingend akzeptiert werden.

    Also muss vorher klar sein, wie beide Elternteile damit umgehen wollen. Wenn die Ansage auf taube Ohren stoßen sollte.

  • mit diesem Satz haben wir vor 2 Jahren schon einmal angefangen, da ging es hauptsächich um Ernährung/SBewegung Sport, nur am Rande um Alkohol, da war es für meinen Geschmack zwar auch schon zu viel, aber noch ein in der Allgemeinheit anerkannter Konsum...

    Ich haeb nicht den Eindruck, dass sich seitdem irgendwetwas getan hat, das zeigt ja auch die Situation die jetzt ist, sie ist schllimmer als damals...

    Ich habe mal gelsesen, dass man es dem Alkoholiker durchaus ein bissl ungemütlich machen kann/soll, damit meine ich jetzt nicht, jedes seiner Biere zu kommentieren, sondern eher sowas wie:

    - mit deutlichen Worten,

    - nicht mehr das Zeug ranschaffen, wir haben vor jedem Besuch des Schwiegervaters einen Kasten Bier gekauft- wie dämlich ist das!!! Aber die Gäste sollen es ja schön haben...,

    - Grenzen setzten- in unserem Fall das Fahrverbot in bezug auf das Enkelkind

  • Meinem Mann ist schon klar, dass es dieses Verbot geben wird, wann und wie es ausgesprochen wird, ist etwas offen, er weiß aber, dass ich es im Zweifelsfall zum unpassendsten Zeitpunkt mit so krasser Deutlichkeit sagen werde, dass es sehr unangenehm wird, Es ist halt blöd, dass wir durch die Entfernung nicht mal eben zum Kaffee vorbeigehen können oder nach ein paar Tagen das Gespräch wieder aufnehmen könnten, wir sind dann einfach nicht mehr da, das ginge alles nur noch telefonisch.

  • Hallo Kaffetante,

    es ist shit egal wie du es ansprichst. Wenn er Alkoholiker ist, gibt es nicht den richtigen Zeitpunkt oder die richtige Wortwahl. Da ist auch der Überbringer diese Nachricht egal. Er wird so oder so angepisst sein. Du sagst ihm aber nichts Neues, er weiß es doch. Ist ja nicht bescheuert.

    Mir selbst wäre die Sicherheit der Kinder wichtiger als jegliches Geschwätz, was auf mich zukommen könnte.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Alles kluge Worte, vernünftige Ideen.

    Ein Heimlichtrinker, wird nicht zugeben, daß er (heimlich) trinkt, warum sollte der dann kein Auto fahren oder die Frau fahren lassen?

    Würde er es tun, käme es einem Eingeständnis gleich. Die Scham überwiegt.

    Das stimmt.....

    Aber....als unserer Familie auffiel, dass der Opa, Vater und Schwiegervater heimlich im Auto trank bzw. nach Alkohol roch, während er seine Enkelkinder besuchte.......so ganz konnte er sein Suchtverhalten nicht verheimlichen, denn die Suchtspirale dreht sich immer tiefer.... läuteten bei allen Mitgliedern sofort die Alarmglocken.

    Mein Mann leugnete bei Ansprache natürlich vehement seinen versteckten Alkoholkonsum.

    Das war auch nicht anders zu erwarten, weil er sich schämte und sich seiner Suchterkrankung in keinster Form bewusst war, dadurch kein Verantwortungsgefühl mehr zeigen konnte.

    Somit wussten wir sofort, dass er nicht mehr " Herr seiner Lage" war und besprachen im Familienkreis die weitere Vorgehensweise.

    Keiner setzte sich mehr als Beifahrer in sein Auto, auch ich nicht.....habe ein eigenes Auto!

    Er bekam strengstens untersagt, seine Enkelkinder mitzunehmen.

    Darüber sprachen wir mit ihm und natürlich empfand er diese Vorgehensweise als maßlos übertrieben, als Angriff auf seine Persönlichkeit.

    Zwei Führerscheinentzüge wegen Trunkenheit am Steuer, trotz ständigem Hinweis auf Gefährdung für andere Mitmenschen, sprechen eine klare Sprache.

    Den Alkohol konsumierte er jedesmal im Auto....er ging nüchtern aus dem Haus.

    Es galt in erster Linie Leben zu schützen, denn von einem Problembewusstsein war er Lichtjahre entfernt.

    Also musste die Familie agieren, wir waren uns darin einig.

    Es ist natürlich von größter Wichtigkeit, dass alle den realistischen Blick haben, offen mit dem Betroffenen sein Problem kommunizieren.

    Das klappte natürlich auch nicht sofort bei uns, da mein Mann ein " hochfunktionaler " Alkoholiker ist, seine Sucht lange Zeit nicht greifbar bzw. sichtbar war.

    Nachdem zuerst "der sensible Weg" im Umgang mit ihm nicht fruchtete, die ewige Hoffnung auf ein Problembewusstsein für seine Alkoholerkrankung, wurde die harte Gangart angeschlagen, Regeln für ihn aufgestellt.

    Hielt er sich nicht daran, hatte das Konsequenzen, die natürlich auch Konfliktpotenzial mit ihm bedeuteten, weil er sie nicht akzeptieren wollte.

    Aber ich war darin sehr klar!

    Liebe Kaffeetante,

    wer Likör in Flachmänner versteckt, ist mitten in einer Sucht.

    Aufgrund Deiner Vergangenheit bist Du besonders sensiblisiert, hast feine Antennen für Suchtverhalten. Trau Deinem Gefühl und schütze Dein Kind!

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • Ich sehe das wie Hartmut.

    Und manchmal muss man auch was entscheiden, was dem eigenen Mann nicht gefällt, weil er zu sehr involviert ist.

    Es ist nun mal sein Vater. Und normalerweise möchte man doch den Menschen, die man liebt nicht kränken, auch klar. Darum hat wohl auch der Bruder das Gespräch vermieden, man will sowas halt nur sehr ungern ansprechen, so suchte er nach Gegenargumenten.

    Aber hier geht es um die Sicherheit der Kinder!

    Und die geht vor Befindlichkeiten anderer.

    Wie gesagt, wir hatten eine ähnliche Situation.

    Mein damaliger Mann gehörte auch erst zu den "Abwieglern", wollte das auch nicht wahr haben, das sein Vater kein Auto mehr fahren kann.

    Ich konfrontierte ihn dann mit den Fakten.

    Und sagte ihm, entweder er spricht selbst mit seinem Vater, oder ich werde das tun und das Verbot aussprechen. Hätte ich auch gemacht, ich muss niemanden vorschieben, um nicht selbst in Ungnade zu fallen.

    LG Sunshine

  • Hallo Kaffeetante,

    ihr wohnt Hunderte von Kilometern auseinander, habt keinen gemeinsamen Alltag, keinerlei Verpflichtungen. Wovor hast du Angst?

    Ihr "braucht" kein Opa-Taxi. Ich habe hier im Forum immer mal wieder von Alleinerziehenden gelesen, sie "brauchen" das Großeltern-Taxi für die Kinder, weil sie sonst nicht rumkommen mit Beruf, Schule usw. Das ist traurig zu lesen, was da teils für faule Kompromisse gemacht werden.

    Aber ihr habt bis auf wenige Termine im Jahr keinerlei Berührungspunkte. Auf die kommts dann auch nicht an, wenn er an den Tagen eben nicht mit den Enkelkindern im Auto zum Park fährt. Gibt sicher andere Lösungen, falls gewünscht.

    Wovor habt ihr Angst?

    Ich bin EKA, also erwachsene Tochter einer alkoholkranken Mutter. Bei deinem Mann, der ja EKA ist, könnte ich mir so eine Art anerzogene Hemmung vorstellen. Bei uns war es der rosa Elefant mitten im Raum. Alle wußten es, keiner durfte drüber reden. Da wird Jahrzehnte später jedes Gespräch sowas von bedeutungsschwanger. Dabei lebt ihr euer ganz eigenes Leben.

    Kein Grund das Kaninchen vor der Schlange zu sein. Ihr kommt mir fast erstarrt vor Angst vor.

    Alk und Auto schließen sich aus, das mal vollkommen unabhängig von der Trinkmenge, ob er Alkoholiker ist oder nicht und ob er Beifahrer bzw. Kinder im Auto hat.

    Das könntest du in einem Satz kommunizieren, Ansage, fertig. Je eher, desto besser. Dann können sie sich noch überlegen, ob sie überhaupt anreisen oder nicht. Und du hättest den Knoten aus dem Magen raus.

    Liebe Grüße und hab Mut!

    Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • ... ein bissl ungemütlich machen kann/soll, damit meine ich jetzt nicht, jedes seiner Biere zu kommentieren, sondern eher sowas wie:

    - mit deutlichen Worten,

    - nicht mehr das Zeug ranschaffen, wir haben vor jedem Besuch des Schwiegervaters einen Kasten Bier gekauft- wie dämlich ist das!!! Aber die Gäste sollen es ja schön haben...,

    - Grenzen setzten- in unserem Fall das Fahrverbot in bezug auf das Enkelkind

    - Immer wieder das Gleiche sagen, bringt nichts, irgendwann wird auf Durchzug geschaltet.

    - Kein Zeug ranschaffen und selbst nichts in seiner Gegenwart konsumieren ist eine gute Idee. Das isoliert den Betreffenden und könnte etwas bewirken.

    Bei meinem Vater funktionierte das nicht. Der war dann Mal für ein paar Minuten weg, zum Nachschütten, der eine hat seinen Flachmann, der andere diverse Verstecke, überall im Haus verteilt.

    - Grenzen setzten, der einzige Weg, wenn es mit Vernunft nicht funktioniert. Das trägt allerdings ein nicht kalkulierbares Konfliktpotential in sich. Das muß jeder für sich selbst abwägen.

    Gäbe es keine emotionale oder familiäre Bindung, wäre deine/eure Toleranzgrenze eine andere. Das muß auch deinem Mann klar werden.

    Ich bleibe bewußt beim Autofahren - allein schon gefährlich, doch mit Schutzbefohlenen unverantwortlich.

    Ich kann mich nur wiederholen: es gibt nur ein mit Alkohol oder ein ohne Alkohol, alles andere ist Selbstbetrug.

    So wie der Trinkende es für sich entscheiden kann, mußt du es für deine Schutzbefohlenen tun.

  • Wovor habt ihr Angst?

    ich denke ich habe Angst grundsätzlich vor dem Konflikt und außerdem, dass er zu sienem Enkelkind sagt "deine Mama hat uns verboten dahin zu fahren", aber auch das sollte mir egal sein...

    Und ich habe Angst, dass dieses Gespräch zum Katalysator wird, er sich bemühen wird, weniger/gar nxiht zu trinken doch ohne Hilfe wird/muss er scheitern, also wird der druck größer, das Verbieten sorgt ja durchaus dafür dass die Gier danach größer wird... Ja auch das ist nciht meone Verantwortung- das weiß ich und trotzdem fühlt es sich nicht so an :( ich muss zu dem Punkt kommen, dass das einizige was ich wirklich machen kann, ist es mal anzusprechen.

  • Und ich habe Angst, dass dieses Gespräch zum Katalysator wird, er sich bemühen wird, weniger/gar nxiht zu trinken doch ohne Hilfe wird/muss er scheitern, also wird der druck größer, das Verbieten sorgt ja durchaus dafür dass die Gier danach größer wird... Ja auch das ist nciht meone Verantwortung- das weiß ich und trotzdem fühlt es sich nicht so an

    Hm...das ist nicht nur nicht Deine Verantwortung, sondern das entzieht sich Deinem Einflussbereich.

    Du kannst nicht helfen, liebe Kaffeetante, Du kannst keinen anderen Menschen trocken legen, der trinken will. Dagegen bist Du einfach machtlos.

    Die Gier nach Alk wird sowieso immer größer, das ist nicht von Dir/Euch abhängig.

    Das Gespräch wird wohl eher den Katalysator haben, das er sich richtig die Breitseite verpasst...weil ihr so böse Sachen sagt, das eh nix davon stimmt, ihr völlig übertreibt und ungerecht seid...und bliblablubb...Säufergequatsche halt, da ist man immer die arme Sau, das Opfer.

    Das sind aber jetzt auch alles irgendwie Schüsse ins Blaue...man weiß nicht, wie er wirklich reagiert.

    BTW, ich kenne eine ältere Dame, die auch alkoholkrank geworden ist...schleichend...man traf sich oft mit Nachbars, es wurde Fanta-Korn gesoffen...und irgendwann auch täglich Zuhause.

    Dann wurde ihr Enkelkind geboren und ihre Tochter sagte ihr, das sie ihr das Baby nicht anvertrauen wird aufgrund des Alkoholkonsums, sie hätte einfach Angst vor Stürzen oder das sie das Baby fallen lässt.

    Sie schlug ihr außerdem vor, sie in eine SHG zu begleiten.

    Trotz aller Scham machte sie es dann so...und konnte trocken werden...und natürlich dann auch ihr Enkelkind betreuen.

    Es gibt auch solche Geschichten! Funzt aber halt nur, wenn eine Einsicht bereits da ist und das die Sauferei ansonsten auch Folgen haben wird, die richtig weh tun werden.

    Man weiß bisher nicht, wie Dein Schwiegervater reagiert...das wüsste man ja erst NACH einem Gespräch diesbezüglich.

    Alles andere sind eigentlich bisher nur Mutmaßungen von uns hier.

    LG Sunshine

  • Deshalb als Einstieg,meinte ich.

    Dann muss natürlich klar formuliert werden, da hast du völlig Recht.

  • ich denke ich habe Angst grundsätzlich vor dem Konflikt ...dass dieses Gespräch zum Katalysator wird, ... also wird der druck größer, das Verbieten sorgt ja durchaus dafür dass die Gier danach größer wird...

    Angst … ist die Angst nicht größer, daß den Kindern etwas passieren könnte?

    Das sollte deine Triebkraft sein. Hole deinen Mann mit ins Boot, bei aller Vaterliebe, kann er doch die offensichtliche Gefahr nicht ignorieren!

    Du hast keine (enorme) Verantwortung für deinen Schwiegervater, du hast eine enorme Verantwortung für dein Kind.

    Als Alkoholiker schiebt man sehr schnell die Schuld auf andere, man selbst kann ja nichts ändern, wenn es nicht die Frau oder die Schwiegertochter ist, ist es das verkorkste Leben, der Weltfrieden oder die steigende Inflation.

    Nur komisch, daß man niemanden die Schuld gibt, wenn man aufhört zu trinken.

    Du bist verantwortlich, wenn du es zulässt, daß ein Angetrunkener dein Kind chauffiert.

  • Du bist verantwortlich, wenn du es zulässt, daß ein Angetrunkener dein Kind chauffiert.

    das ist vermutlich unser "Problem" wir haben ihn ja tagsüber noch nicht als angetrunken wahrgenommen, allerdings fällt mir dabei auf, dass ich ihn schon länger nicht mehr so richtig tagsüber erlebt habe, außer an einem Wochenende und selbst da meide ich ihn, setzet mich immer so weit wie möglich weg. Das letzte Mal ist etwa 4 Wochen her, da waren wir gemeinsam im Auto unterwegs und mir ist eine Fahne aufgefallen, das war kurz nachdem ich den Schnaps entdeckt hatte. Zum Glück kam es zu dieser Zeit nicht zu der Situation, dass die Großeltern mit dem Enkel irgendwohin fahren wollten... Da ist der Mensch schon seltsam, diesen Geruch hatte ich vorher auch wahrgenommen, aber als neues, schlechtes Aftershafe einsortiert :(

    Heute Nachmittag fahren wir los, zu ihnen, ich geh mir jetzt ein Mutmach-Glücksbärchi suchen ;-), allerdings ist die Sorge um das eigene Kind eine riesen Antriebsfeder!!!

  • Guten Morgen Kaffeetante,

    ich würde zusammenfassend sagen, dass Du das mit den Autofahrten klären solltest, also dass Du nicht möchtest, dass die Kinder bei ihm mitfahren. Das ist völlig nachvollziehbar aufgrund der Dinge, die Du beschreibst und bedarf auch keiner weiteren "Beweise".

    Alles Andere, also ob er Missbrauch betreibt, bereits Alkoholiker ist, ob Du mit dem Gespräch etwas schlimmer. besser oder sonst was machst, das liegt eh nicht in Deinem Einflussbereich. Du wirst ihn durch ein Gespräch eh nicht vom Alkohol wegbekommen. Wenn man das als Angehöriger könnte, dann wäre das toll, funktioniert aber nicht.

    Das schaffen nicht mal Partner, die ihr halbes Leben lang an der Seite des Alkoholikers sind und wirklich ALLES (und damit meine ich wirklich ALLES) versuchen, ihn davon zu überzeugen, dass es so nicht richtig ist.

    Was das angeht, wirst Du also nichts ändern können.

    Deshalb würde ich mir als Ziel wirklich nur setzen, die Kinder nicht ins Auto dort setzen zu lassen. Nicht mehr und nicht weniger.

    Du kannst ja mal berichten, wie es gelaufen ist und hoffe, dass Du Dein Mutmach-Glücksbärchi gefunden hast :)

    LG Cadda

  • ich würde zusammenfassend sagen, dass Du das mit den Autofahrten klären solltest, also dass Du nicht möchtest, dass die Kinder bei ihm mitfahren.

    Danke Cadda,

    das will ich auch so machen/ wollen wir, wir wollen es so sachlich wie möglich sagen, obwohl ich mir mannchmal denke, dass eigentlich nur Emotionen etwas bewirken können?! Aber wohl nicht bei Süchtigen...

    Ich hatte überlegt, ob ich hier mal einen Thread eröffne und an Alkoholiker frage, welche Worte, wenn auch mit viiiiel Abstand, sie getroffen haben und vielleicht etwas bewirkt haben... Aber ich bin wohl noch zu shr in der Denkschleife "man muss doch was machen können..." drin, Kann men eben nicht, das kann nur ER...

    Damit kann ich/ kann der Mensch nicht umgehen, wenn man "nichts machen kann" und so einer Situation so ausgesetzt ist, das ist ja auch das Problem bei traumatischen Erlebnissen generell, die Machtlosigkeit...

  • Hier im Forum ist schon einiges über die Tiefpunkte geschrieben worden, die einen Alkoholiker dazu bewogen haben, mit dem Trinken aufzuhören.

    Ich glaube nicht, dass bisher ein einfaches emotionales Gespräch ausgereicht hat. Zum Umdenken sicherlich und in der Theorie schon. Das allein reicht aber nicht, um aus einer Sucht herauszukommen.

    Mit mir (selbst trockene Alkoholikerin) wurden so viele emotionale Gespräche geführt, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.

    Die wichtigsten Menschen haben diese schonungslosen Gespräche mit mir geführt mit aller Liebe die sie für mich hatten. Mein Vater, meine beste Freundin, meine Schwester, mein ExMann....

    Meine Kinder haben gelitten, obwohl sie noch klein waren. Das wurde mir auch vor Augen gehalten.

    Hat alles was gebracht in der Theorie. Ich wusste genau Bescheid. Ob ich was geändert habe? Nein. Ich hätte gern, konnte ich aber nicht. Die Sucht hat es nicht möglich gemacht.

    Es gibt Menschen, die erreichen ihren Tiefpunkt nicht einmal durch Trennung, finanziellen Absturz, Jobverlust, Führerscheinverlust, Herzinfarkt und so weiter. Bitte nimm es mir nicht übel, aber ich glaube nicht, dass da ein Gespräch mit der Schwiegertochter dazu führt, dass der Süchtige denkt:

    "Ah, stimmt ja. Sie hat wohl Recht. Ich bin wohl Alkoholiker. Dann höre ich jetzt mal lieber auf mit dem Trinken".

    Wie Hartmut schon schrieb: Das wird er selbst wissen. Wenn ich mir Flachmänner besorge, dann weiß ich, dass ich ein Problem habe. Das muss mir niemand mehr sagen.

    Nur man selbst kann sich aus seiner Sucht befreien. Niemand sonst.

    LG Cadda

  • Ich glaube nicht, dass bisher ein einfaches emotionales Gespräch ausgereicht hat. Zum Umdenken sicherlich und in der Theorie schon. Das allein reicht aber nicht, um aus einer Sucht herauszukommen.

    DAAAANKE!!!! Deine Beiträge sind super-wertvoll!!! Sie holen mich aus dem Denken, dass ich/irgendwer irgendwas tun kann bzw. dass ich quasi irgendwas nicht gemacht habe und somit eine Teilschuld haben könnte quasi "Schuld durch Unterlassen"

  • Liebe kaffeetante,

    dass ich quasi irgendwas nicht gemacht habe und somit eine Teilschuld haben könnte quasi "Schuld durch Unterlassen"

    Niemand hat Schuld daran, dass dein Schwiegervater krank ist. Die Verantwortung für sein Leben liegt bei ihm. Was in deinem Einflussbereich liegt, ist die Sicherheit deiner Kinder. Das ist deine Verantwortung.

    Ich wünsche dir ganz viel Mut für das Gespräch. Mir hat es geholfen mir immer wieder zu sagen: du musst dich nicht rechtfertigen! Traue deinen Wahrnehmungen und treffe die für dich und deine Familie beste Entscheidung. Euch muss es damit gut gehen!

    LG,

    Anni

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Das freut mich, dass Dir diese Sichtweise hilft.

    Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Letztendlich ist es ja auch so, dass Du etwas tust, in dem Du aufmerksam bist und Deine Kinder schützen wirst. Allein diese Tatsache sagt doch auch alles aus und zeigt, dass Du Bescheid weißt.

    Wenn Du Dich besser fühlst, kannst Du ja erwähnen, dass Du da bist, wenn er Redebedarf oder ähnliches hat.

    Aber wirklich helfen kannst Du nicht. Er muss selbst da raus wollen, vorher wird das nichts.

    Ich habe in meinem Umfeld auch jemanden der trinkt. Ich war/bin sogar sehr gut mit ihm befreundet, es hat sich allerdings etwas verändert, seit dem ICH nicht mehr trinke.

    Er weiß, dass er zu viel trinkt. Er weiß auch, dass ich das weiß. Es ist sein Leben. Wenn er was ändern möchte kann er das gern tun und auch mit mir reden, wenn er das Bedürfnis hat. Wenn nicht, dann eben nicht.

    Diese Einstellung bedeutet nicht, dass er mir nicht wichtig ist. Und ich fühle mich auch nicht verantwortlich, nur weil ich das Thema nicht auf den Tisch haue. Er ist für sich selbst verantwortlich.

    So, ich muss los. Ein schönes Wochenende trotz allem :)

    LG Cadda

  • Das Gespräch fand nicht statt, das dachte ich mir schon, dass sich bei einer Familienfeier keine Zeit ergeben wird... Ich war erschrocken, wie schlecht er aussah- oder sah er beim letzten Mal auch schon so aus?! Und ich habe seine Biergläser gezählt, auf seine Hände geachtet und generell auf alles... und Bierkästen gezählt :( und das obwohl mein Kopf sagt, das geht mich nichts an, ich muss nur für mich meine Grenze ziehen und gut ist es, der Rest liegt nicht in meiner Hand, joa soweit die Theorie...

    Nun soll es diese Woche ein Telefonat geben. Ich bin gespannt, ob wir jetzt in die Schleife geraten, wo ständig eine Ausrede gefunden wird, weshalb das Gespräch nicht stattfinden kann- na spätestens Ende August wenn sie wieder bei uns sind, werde ICH es sagen und spätestens dann wird es sicher nicht der richtige Zeitpunkt sein

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