Ich bitte um Rat und um Hilfe - ich bin verzweifelt

  • Liebe Nele,

    ich danke dir sehr für deine Meinung und deine Sichtweise.

    Ich bin ein starker Charakter und normalerweise bin ich auch so dass wenn schluss ist dann auch wirklich schluss ist.

    Bei ihm schaffe ich es irgendwie nicht, warum?!?!

    Zugegeben, es ist "erst" zwei Monate her, aber der Kontakt war konstant bis auf zwei wochen Blockade.

  • Es nützt auch nichts, dich mit anderen hier zu vergleichen.

    Wobei unterm Strich rauskommt, daß es überwiegend nicht gut geht, wenn man länger im Forum mitliest...

    Selbst wenn wir dir 100 x sagen, sei endlich konsequent, dann kommt er an mit Kulleräuglein und ihr landet im Bett. Das ist dann halt so.

    Sowohl für Alkoholiker als auch für Angehörige braucht es den Tiefpunkt, sonst ändert keiner was.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Claudia,

    Ich habe wie du bzw wie so viele von uns viel zu lange an der Hoffnung festgehalten. Besonders aber seinen Worten mehr Glauben geschenkt als seinen TATEN! Er war auch im Entzug, hat mir auch erzählt, er hätte seinen Therapeuten aus der LZT wieder kontaktiert und wartet auf die Bewilligung der RV…es gab keinen Kontakt zu diesem Therapeuten etc. All das diente nur dazu, meine Hoffnung und Glauben an ihn aufrechtzuerhalten und mich ruhig zu halten.

    Was dann passierte? Es wurde schlimmer und schlimmer, sein Wesen immer widerlicher und ich…wurde kleiner und kleiner!

    Fazit: ER hat sich getrennt, nachdem ich nach seiner letzten Aktion den Strich ziehen wollte, er geschworen hat, wir würden das schaffen, er will da raus etc. Und wieder hatte ich mich einlullen lassen…ich liebte ihn doch so!

    Ich hätte MICH mehr lieben sollen!! Kaum gab ich ihm diese erneute Chance, bekam ich den Gnadenstoß! Heute sage ich „Gott sei Dank“. Aber dennoch hat es so so viel mit Mir gemacht.

    Ich schließe mich Cadda an…mach DEIN Glück nicht von jemandem abhängig. Lebe Dein Leben.

    Wenn er es wirklich schafft, eine lange Zeit trocken ist, ihr immernoch glaubt euch zu lieben..wagt einen Versuch. Aber selbst wenn du dich wieder darauf einlässt…die Vergangenheit ist dein ständiger Begleiter. Auch wenn du jetzt noch vieles ausblenden kannst vor lauter Hoffnung und Liebe…glaube mir…das ist keine Basis für eine gesunde Liebe.

    Alles Gute für Dich!

  • Und noch eine Anregung bzgl dieser Aussage von Dir:

    Er ist ein sehr Introvertierter, schüchterner, beeinflussbarer und Zartbeseiteter Charakter.“

    > da bist du dir zu 100% sicher?! Im zweiten Abschnitt sprichst du von charakterlicher Veranlagung! DAS ist der Punkt! Ich habe festgestellt, die charakterlichen Abgründe eines Menschen zeigen sich zunehmend unter Alkoholeinfluss, aber wenn man ganz genau hinschaut, sind diese auch im nüchternen Zustand da. Man kann nicht jegliches Fehlverhalten auf den Suff münzen. Entweder man ist so gepolt oder nicht. Meine Meinung. Es mag sich noch deutlicher im Suff zeigen, aber die Anteile sind da und gehören zu ihm.

    Die Frage ist : Wie lange hält er durch wenn er wieder draußen ist und man solche charkterlichen Veranlagungen hat?

    > Hypothesen nützen dir absolut gar nichts.

    Abgesehen davon war er ja auch Handgreiflich und agressiv zu mir.

    > er ist ein schüchterner, zartbesaiteter Charakter?? Ja??

    War das nur der Alkohol oder besteht anschließend auch die Gefahr?

    > die besteht immer, wenn jemand so tickt!

    Ich kann dir nur raten, losgelöst von ihm und sonst jemandem DEINE Standards festzulegen! Vollkommen unabhängig, ob dein Gegenüber krank ist, egal welcher Form. Wie möchtest du behandelt werden? Was muss es für ein Mensch sein, der DICH seine Partnerin nennen darf? Was muss jener mitbringen an Werten?

    DU bist genug…ER ist es aber nicht! Er zeigt eindeutige rote Flaggen! Das hat mit Liebe nichts zu tun!

    Ich kenne deine Zwickmühle zu gut. Dieses Lovebombing etc hatte ich mit meinem auch erlebt..die Quintessenz: auch DAS ist künftig für mich eine absolute red flag! Verliebt sein, ja- geht manchmal schnell. Liebe…die entwickelt sich, wächst.

  • Ich kenne deine Zwickmühle zu gut. Dieses Lovebombing etc hatte ich mit meinem auch erlebt..die Quintessenz: auch DAS ist künftig für mich eine absolute red flag! Verliebt sein, ja- geht manchmal

    Da bin ich ganz bei Sensual. Ich hatte damals schon Liebeskummer bei dem Gedanken, dass wir nicht zusammen sein dürfen. Da ist meine tiefe innere Verletztheit auf seine tiefe innere Verletztheit angesprungen. Das Gefühl einer magischen Verbindung. Schicksal.

    Prüfe dich ganz genau! Das ist keine gute Grundlage für eine langfristig zufriedene und zuverlässige Partnerschaft. Das ist Abhängigkeit aber eine ganz ungute.

    Ist er die Ausnahme, wird er sich ändern? Das spielt keine Rolle. Don't fall in love with potential! Es passt jetzt oder gar nicht. Beginne nicht diese "wenn, dann" Spirale.

    Das wäre die Antwort, die ich mir damals hätte geben sollen. Ob es an meinen Handlungen etwas geändert hätte? Keine Ahnung. Du gehst deinen Weg und machst deine Erfahrungen. Pass auf dich auf!

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hallo meine Lieben,

    ich hab hier schon vor einiger Zeit geschrieben und tolle Antworten bekommen!

    Kurz zusammengefasst:

    Ich war mit einem nassen Alkoholiker zusammen der auch öfters handgreiflich war. Ich bin ziemlich schnell zu ihm bzw zu seiner Familie gezogen (er wohnt bei seiner Familie im ausgebautem Haus).

    Ich habe meine Bedürfnisse und Hobbies komplett hinten angestellt und NUR mehr für ihn gelebt und alles getan um ihn glücklich zu machen. Ich bin wortwörtich gestorben.

    Es eskalierte immer wieder und schließlich zog ich aus und er hatte einen Nervenzusammenbruch und kam in eine Entzugsklinik.

    Dort war er für 7 Wochen.

    Ich hatte öfters den Kontaktabbruch versucht aber ich wurde immer schwach, sodass ich jedes mal ca nach 1 Woche nachgegeben hatte. Er kam immer wieder an mich ran mit einigen Geschicklichkeiten.

    Während dem Enzug war er plötzlich ein anderer Mann. Der Mann den ich mir immer gewünscht hatte. Ruhig, gelassen, Positiv, Motiviert, Verständnisvoll, Einsichtig und absolut voller Reue.

    Schließlich wurde der Kontakt intensiver und wir trafen uns jedes Wochenende als er Ausgang bekam. Ich spürte die Liebe so unendlich und mir ging es wieder gut und ich war voller Hoffnung, dass wir es endlich schaffen würden.

    Ich habe ihm geglaubt... ich habe an uns geglaubt...

    Dieses Verhalten von ihm hielt ca noch 2 Wochen an, nachdem er wieder die Klinik verlassen hat.

    Dann begann alles von vorne...

    Die Streitigkeiten häuften sich. Sein Verhalten war ident wie vorher.

    Ich habe wieder einige Lügen von ihm herausgefunden.

    Und ja, er wurde Handgreiflich wiedermal...

    Ich blieb... wiedermal...

    Das ganze ist jetzt 3 Wochen her und seitdem ist es genau so wie vorher, allerdings ist er die ganze Zeit über trocken, was es aber nicht besser macht.

    Ich habe mich dann an Eure Beiträge zurück erinnert und an einen Satz von jemanden mit dem Wort "Traumabond" erinnert.

    So kam ich nach Recherchen darauf, dass er evtl. ein verdeckter Narzisst ist.

    Die Symptome passen zu ihm wie die Faust aufs Auge, natürlich sollte man mit Ferndignosen immer vorsichtig sein, vor allem weil ja derzeit die neuen Modewörter Narzist und Toxisch voll im Gange sind.

    MIr ist absolut bewusst, dass ich ein leichtes Opfer bin (Ohne mich als arm darzustellen), da meine Mutter Alkoholikerin war und mich stark vernachlässigt hat. Vater gab es nie und Liebe, Geborgenheit und Sicherheit waren auch extrem mangelhaft. Daraus habe ich defizite davon getragen. Absolute Aufopferung für ein bisschen Liebe.

    Ich weiß bin emotional Abhängig von ihm.

    Er will auch nicht dass ich oft ausgehe, ich dachte anfangs wegen dem Alk aber nein, er sagt er will einfach allgemein dass ich zu Hause bin, weil er ist es ja auch. (Wir wohnen gerennt)

    Wenn ich öfters mit Freunden draußen bin ist er angefressen.

    Und ich soll bestimmte Kleidung nicht tragen, bestimmte Düfte nicht nehmen. Es ist nicht so als ob er es mir im klassischen Sinn verbietet, aber er bringt es immer mit so einer Subtilen Art und einem Grinser rüber. Er verträgt absolut keine Kritik, fühlt sich auf die Sekunde angegriffen und wird laut bzw aggressiv und wenn ich versuche mit ihm ein sachlichen Gespräch zu führen ist es absolut unmöglich.

    Vergangenes Wochenende haben sich wieder 2 Situation ergeben die schon in der Vergangenheit vorgefallen sind und ich dachte mir nur so : Claudia, du hast doch ein De ja Vu?!?!?

    1:1 war es das gleiche und er hat sich nicht geändert - so wie er es ja hoch und heilig versprochen hat.

    Ich habe auch gelesen dass, ein verdeckter Narzisst oft ein Suchtverhalten hat.

    Ich fühle mich extrem machtlos und ihm so erlegen, so etwas kennne ich sonst nicht da ich eine sehr selbstbewußte und starke Frau bin (dachte ich zumindest)

    Meine Selbstwert wurde mir zur Gänze genommen und ein Warm/Kalt Spiel ist Tagesordnung.

    Eine Zeitlang dachte ich auch ohne ihn nicht leben zu können.

    Um keinen Preis der Welt habe ich es geschafft ihn ganz loszulassen.

    Kann es wirklich sein, dass ich in den Fängen eines Narzissten gekommen bin?

    Kann es wirklich sein, dass ich ihm abolut ausgeliefert bin/war ohne es zu merken?

    Kann es wirklich sein, dass ich so emotional Abhängih bin/war von ihm?


    Letzte Nacht wachte ich auf und konnte nicht mehr schlafen und als ich angefangen habe zu Recherchieren, war es so als ob mir die Schuppen von den Augen gefallen sind :shock:

    Ich habe sein Verhalten analysiert und versucht es Objektiv zu bewerten.

    Nach den Streitigkeiten am Wochenende habe ich ihm am Sonntag rausgeschmissen und seitdem seine Whatsapp Nachrichten ignoriert. Ich bin so unfassbar stolz auf mich, dass ich zumindest das schon geschafft habe.

    Ich habe heute auch das erste Mal nicht seinen letzten Whatsapp Online Status gecheckt um mich zu fragen: warum schreibt er nicht noch einmal obwohl er Online ist :rolleyes:

    Eigentlich war es JEDES MAL so dass ich komplett zerstört war wenn ich nichts von ihm gehört habe oder er sich nicht gemeldet hat. Ich konnte mich nicht konzentrieren und zitterte am ganzen körper und meine Gedanken kreisten 24/7 nur um ihn. Krank ist das!

    Jetzt ist es anders... es liegt mir noch immer sehr schwer im Magen aber ich bin rationaler und gelassener.

    Ich weine auch nicht mehr so schnell und so viel wie vorher.

    Seit ca 2 Wochen bin in einer Gruppentherapie und morgen habe ich wieder eine Sitzung, ich werde meine Vermutungen ansprechen.

    Ich habe große Angst, wenn ich ehrlich bin.

    Ich habe Angst nicht loszukommen von ihm.

    Ich habe Angst wieder schwach zu werden.

    Ich habe Angst das ich aus diesem Teufelskreis nicht rauszukommen.

    Ich habe Angst, dass ich es wieder zulasse mich erniedrigen zu lassen.

    Ich habe Angst, wenn er sich nicht mehr meldet dass es mir wieder so schlecht geht

    Ich habe Angst ,dass er sich wieder meldet und es mir wieder schlecht geht.

    Ich danke jeden einzelnen von euch der sich mein Anliegen durchliest und mir ein paar Worte schenken kann <3

    Meine Angst und meine Hilflosigkeit machen mir große Sorgen.

    Vielleicht erkennt jemand von euch Paralellen zu mir ?

    Liebe Grüße

    Claudia

  • Hallo Claudia,

    deine Geschichte liest sich sehr verzweifelt. Es tut mir leid, dass du so leidest.

    Die ganze Situation ist sehr komplex, weil du dich so tief in der Co Abhängigkeit befindest, deren Wurzeln aus meiner Sicht in der Kindheit zu suchen sind.

    Du besuchst jetzt eine Gruppentherapie, was schon einmal ein guter Anfang ist. Vielleicht kannst du dir auch vorstellen, zusätzlich eine psychologische Einzeltherapie zu beginnen, um deine Geschichte und deren Auswirkungen auf dein Leben aufzuarbeiten.

    Deine Probleme lesen sich so tiefgreifend, dass nach meinem Empfinden eine Gruppentherapie nicht ausreicht. Eine Psychologin oder ein Psychologe könnten dich noch individueller begleiten.

    Ich kann dir wirklich nur anraten, dich aus dieser Beziehung komplett mit Hilfe zu lösen, ganz gleich, ob dieser Mann ein Narzisst ist oder sonst noch etwas. Das ist völligst unrelevant.

    Kein Mensch hat es verdient, so abwertend, respektlos, sogar gewalttätig behandelt zu werden.

    Du musst dir dein Ehrgefühl, deinen Stolz zurückholen.

    Alles erdenklich Gute!

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • Liebe Claudia

    Wie mutig und wie gut, dass Du Dich wieder hier meldest!

    Ich empfinde Dich trotz Deiner Verzweiflung, die mir beim Lesen eben sehr zu Herzen gegangen ist als eine sehr starke Person!!

    Ja, wie Christrose schon schrieb: hole Dir ruhig noch individuellere Hilfe!

    Und mach Dir immer wieder klar, dass Du das nicht verdient hast. Sieh Dich - wenn das leichter fällt- vielleicht als Deine Freundin an und überlege, was Du ihr raten würdest!

    Alles Gute und viel Kraft

    wünscht Dir

    Api

  • Ich empfinde Dich trotz Deiner Verzweiflung, die mir beim Lesen eben sehr zu Herzen gegangen ist als eine sehr starke Person!!

    Liebe Claudia,

    diesen Zeilen von Api möchte ich mich anschließen.

    Du schreibst, dass du nicht mehr so viel weinen musst, gelassener und rationaler denkst. Das ist ein erster Schritt zum inneren Loslassen.

    Bleib stark und lass dir auf diesem Weg weiterhelfen !

    Viel Kraft und Durchhaltevermögen wünsche ich dir von Herzen,

    Christrose

  • Liebe Claudia. Deine Worte berühren mich sehr.

    Du hast einen ganz tollen anfang für ein selbstimmtes und glückliches Leben gemacht.

    Hab Geduld mit dir. Es wird besser.

    Du suchst dir Hilfe und das ist ganz toll. Du kannst sehr stolz auf dich sein. Da hast du eine riesige Hürde gemeistert.

    Schreib dir hier die Finger wund. Du bist nicht alleine!

    Fühl dich gedrückt.

    Und klopf dir mal auf die Schulter für das, was du bisher durchgezogen hast.

    Liebe Grüße

    Nicole

  • Hallo Claudia,

    Deine beiden Themen habe ich zu einem zusammengefügt, somit ist alles zusammen und übersichtlicher!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Liebe Claudia!

    Deine Zeilen haben mich sehr berührt und wenn ich ehrlich bin, ich habe auch sehr geschluckt .. über die Ähnlichkeiten!

    Im Rahmen meiner Trennung habe ich mich auch viel mit Narzissmus auseinandergesetzt. Und eben Alkoholismus.

    Meinen Ex ordne ich in die Kategorie "versagender Narzisst" ein. Ich habe so viele Bücher gelesen, um zu analysieren, um einfach dieses ganze Konstrukt zu verstehen. Um Antworten zu bekommen, warum ein Mensch so sein kann und auch die Frage, was zuerst war: Narzissmus oder der Alkoholismus.

    Ich bin noch nicht ganz über den Berg, aber habe schon etwas Abstand und heute sage ich: er passt sehr gut in die Schiene Narzissmus, aber ich bin davon überzeugt, dass der Alkohol alles verschlimmert hat. Und ja es stimmt, Narzissten haben oft Suchtproblematiken, die aber das Fratzengesicht noch mehr herauskommen lassen.

    Auch in der Trennungsphase ist mein Ex total irre und gefühlskalt.

    Mir ging es so schlecht, v.a. als ich erkannte, dass es ihm 10 Jahre NIE um mich gegangen ist.

    Ja, in Situationen hat er es genossen, auch emotional empfunden und wahrscheinlich auch was gespürt.

    Aber er ist nicht fähig, davon etwas langfristig zu erhalten, auch nicht mittelfristig.

    Ich habe Dinge erlebt, von einen verliebten High und einer Verbundenheit bis hin zur abgrundtiefsten Erniedrigung, Beschimpfung und Abwertung bzw. Verletzung.

    Ich hatte ihn schon früh als Fratze bezeichnet, wenn er voller Alk und in seiner narzisstischen Wut war.

    Ein blick kalt, berechnend, gefühlskalt und mich hassend.

    Ich habe begonnen kontinuierlich alles oder vieles aus meiner Erinnerung mit ihm zu streichen, weil er krank und böse ist. Ich entschuldige ihn nicht mehr, weil für mich ist er ein seelenloser Mensch. Mein einziger Triumpf war oder ist, dass ich ihn so gut kenne und seine Muster, dass ich weiß, was auch ich für eine Macht über ihn "hätte". Ich weiß genau, wie ich eine narzisstische Krise auslösen könnte. Das hat mir in meiner Wut und Trauer oft geholfen. Ausgelebt hab ich es natürlich kaum.

    Ich weiß, dass ich auch meinen Anteil hatte, dass ich das so lange mit mir machen hab lassen. Aber ich hab mich dadurch ausgesöhnt bzw. mach mir keine Vorwürfe mehr, weil ich halt einfach unsicher, naiv und verliebt (rosa-rote-Brille) war und es mir so gerne gewünscht hätte. Also keine bösen Eigenschaften. Drum sollte ich mich selbst nicht dafür bestrafen oder zu streng sein.

    Sei du es zu dir auch nicht. Und sei auch nicht so kritisch zu dir, weil du so einem Menschen auf den Leim gegangen bist. Sie sind sehr gut, sehr, sehr gut! Es ist ja seine Überlebensstrategie von klein auf. Außerdem kann jemand, der nicht fühlt, sich sehr so verhalten.

    Viel Kraft und fühl dich umarmt!!!!!!!!!

  • Liebe Claudia,

    Es sagt sich leicht, aber ich muss das einmal so in aller Deutlichkeit aussprechen: Lauf! Du musst unbedingt weg von diesem Typen. Eine Beziehung, in der Gewalt stattfindet, hat keine Zukunft - ob sie im Suff oder ohne passiert, ist völlig egal. Bei Gewalt gibt es keinen Weg zurück. Da dein Partner jetzt trocken ist, gibt es diese schadenfeinige Entschuldigung sowieso nicht mehr.

    Ich weine auch nicht mehr so schnell und so viel wie vorher

    Dieser Satz ist mir sehr nahe gegangen. Denn es impliziert, dass er dich trotzdem noch zum Weinen bringt, dir weh tut und du irgendwie damit klar kommen musst - und deswegen irgendwie abhärten musstest. Du verdienst jemanden, der dich auffängt, wenn es dir schlecht geht und nicht jemanden, der die Ursache für dein Leid ist. Ich weiß, dass sich sowas immer wie eine Floskel liest, aber es stimmt. Dieser Mensch hat dich nicht verdient.

    Liebe Claudia, bitte, bitte, suche dir unbedingt jede Menge Hilfe. Geh zur Suchtberatung, such dir eine Therapeutin oder geh zur psychologischen Beratung. Du wirst die Hilfe brauchen, denn dich aus der Situation zu lösen, wird eine schwere Aufgabe. Es führt aber kein Weg daran vorbei, wenn du nicht den Rest deines Lebens unglücklich sein willst.

    Ich drücke dich,

    Kttnlos

  • Hallo Claudia,

    auch mich haben deine Zeilen ziemlich berührt. Ich versuche mich auch gerade aus einer Beziehung zu lösen, wo meine Freundin trinkt und auf mich mehrfach losgegangen ist. Ich habe immer alles auf den Alkohol geschoben… sie hat jedoch keinerlei Einsicht, das ist der Unterschied, aber meine Vorredner/Innen haben recht, wenn sie sagen: Lauf! Hol dir Hilfe!

    Ich musste mir auch eingestehen, es nicht selbst zu schaffen und letztlich tut es gut…

  • Meine Lieben,

    ich danke euch für die ganzen zahlreichen Antworten. Sie helfen mir sehr gut und bestärken mich!

    Um ehrlich zu sein hat es mich sehr berührt dass ich euch berührt habe. Und beim nochmaligen durchlesen meiner Zeilen empfinde ich sie sehr schimm und traurig. So etwas sollte niemals in jemanden ausgelöst oder angetan werden.

    Aber es ist sehr "schön" zu sehen, dass man nicht alleine ist und viele andere den Schmerz teilen, das macht es ein weniger einfacher.

    Geteiltes Leid ist halbes Leid :lol:

    Meine Therapeutin von der Gruppentherapie hat gemeint, dass eine zusätzliche Einzeltherapie bestimmt gut wäre.

    Ich kozentriere mich auf Sport und beginne ein Freiwilliges Engagement mit Kindern.

    Es tut gut zu helfen - somit ist mir dann auch geholfen.

    Und ja, eine Diagnose an ihm hat keinen Sinn, ich habe nur versucht antworten auf sein Verhalten zu finden bzw. zu bekommen.

    Aber das macht es nicht besser. Egal ob Narzisst oder nicht. Es geht um mich!

    Ich muss meine Wurzeln neu aufrollen und meine alten Muster durchbrechen.

    Woran es liegt ist mir absolut bewusst und meine Kindheit gehört aufgearbeitet, nur so kann ich den Teufelkreis durchbrechen und mich in Zukunft vor solche Situationen und Beziehungen bewahren.

    Ich muss mich selber schützen, wertschätzen und an meinen Selbstwert arbeiten.

    Er hat sich 2 tage lang nicht gemeldet und ich bin eigentlich überraschend gut damit umgegangen.

    Heute hat er sich wieder gemeldet und tut so als er nicht weiss worum es geht und kennt sich nicht aus X/

    weil ich eben nicht auf ihn reagiere...

    Ich weiss noch nicht wie und ob ich reagieren werde. Ich lasse es derweil ungelesen.

    Es ist einfach unfassbar! ich weiss nicht was er sich dabei denkt warum ich so reagiere...aus langeweile oder was?!?!

    Dieser Typ hat einfach keine Reflektion oder Reue.

    Aber er weiss es eh Haargenau und stellt sich wieder als Unschuldslamm und Blöd hin...kennen wir ja schon :rolleyes:

    Am Samstag bin ich zu dem Geburtstag von seinem Bruder eingeladen, aber nur über meine Leiche gehe ich dort hin. Ich habe mir etwas mit einer Freundin ausgemacht.

    Ich habe auch vor meine Nummer zu ändern.

    Wann ich dazu bereit bin weiss ich noch nicht, ich hoffe bald


    Ich werde mir heute einen gemütlichen Tag machen und den wünsche ich euch ebenso <3:saint:

  • Egal ob Narzisst oder nicht. Es geht um mich!

    Richtig! Genau so.

    Dein Beitrag wirkt total selbstreflektiert und das liest sich großartig. :)

    Ich persönlich würde nicht auf seine Nachrichten reagieren.

    Er darf ruhig merken, dass du es ernst meinst und keinen Kontakt möchtest.

    Sonst ist das nur wieder Futter weil er weiss, dass du auf seine Nachrichten eingehst. Dadurch wird sich das nur unnötig in die Länge ziehen.

    Und für dich wäre es bestimmt auch besser. Am besten direkt blockieren. Dann hat dein Kopf und dein Gefühl nach und nach Zeit sich aufzuräumen und wird nicht immer wieder von seinen Nachrichten durcheinander gewürfelt.

    Aber das ist nur meine Sicht der Dinge.

    Vielleicht können dir andere User da noch ein wenig besser helfen.

    Dein letzter Beitrag hat mich übrigens wieder sehr berührt. Auf eine sehr schöne Weise.

    Liebe Grüße

  • Meine Therapeutin von der Gruppentherapie hat gemeint, dass eine zusätzliche Einzeltherapie bestimmt gut wäre.

    Ich kozentriere mich auf Sport und beginne ein Freiwilliges Engagement mit Kindern.

    Es tut gut zu helfen - somit ist mir dann auch geholfen.

    Aber das macht es nicht besser. Egal ob Narzisst oder nicht. Es geht um mich!

    Liebe Claudia,

    deine Antwort liest sich sehr vielversprechend und selbstrefektiert. Ich freue mich, dass du auf einem guten Weg bist und wieder optimistischer in die Zukunft schauen kannst.

    Schön, dass du über eine Einzeltherapie nachgedacht hast.

    Aus eigener Erfahrung kann ich dir schreiben, das diese wesentlich effektiver ist, als eine Gruppentherapie, wobei ich sie natürlich nicht schmälern möchte, aber der Therapieansatz ist ein ganz anderer.

    Du hast die Möglichkeit, deine individuelle Geschichte tiefenpsychologisch aufzuarbeiten und bekommst verhaltenstherapeutisch jede Menge "Handwerkzeug" für den Alltag vermittelt, damit du möglichst nicht mehr in alte Verhaltensmuster rutscht.

    Das Bewusstmachen eigener schädlicher Handlungsweisen ( Teufelskreis), ist ein wesentlicher Bestandteil einer Therapie.

    Das gelingt natürlich nicht von heute auf morgen.

    Geduld, gepaart mit viel Mut zur Selbstreflexion ist gefragt, aber im Laufe der Zeit gelingt es ganz sicherlich.

    Sport steht bei mir auch auf meinem Selbstfürsorgeplan....." Zeit für MICH"

    Egal ob Radfahren und Spaziergänge in der wunderschönen Natur oder Yoga in der Gruppe, alles was in Bewegung ausgeführt wird, lenkt ab, macht den Kopf frei für neue Ideen und positive Gedanken.

    Über viele Jahre engagierte ich mich ebenfalls ehrenamtlich im schulischen Bereich " Deutschförderung für Flüchtlingskinder und benachteiligte Kinder " und möchte diese wertvollen Erfahrungen nicht missen.

    Es gibt nichts Wohltuenderes, Herzwärmenderes, als in freudige Kinderaugen zu blicken, die über jede Art von Hilfe und Unterstützung dankbar sind.

    "Es tut gut zu helfen - somit ist mir dann auch geholfen."

    Deine wichtige Erkenntnis kann ich nur bestätigen.

    Ich möchte deinen eingeschlagenen Weg bestärken, dir ganz viel Mut, Kraft und Durchhaltevermögen schicken, denn richtig......

    Es geht um DICH und DEIN Leben!

    DU! statt ER

    Liebe Grüße,

    Christrose

  • Ich danke euch sehr für die ganzen lieben Worte <3

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich schon öfters Erfahrung mit Einzeltherapie gemacht habe aber nie richtig Tipps bekam. Es wurde mir zugehört und das wars. Ist auch wichtig, natürlich, aber ich habe eben diese Unterstützung vermisst.

    Bei der Gruppentherapie ist das anders. Es werden auch Situationen Metaphorisch dargestelt und wirklich Tipps für den Alltag mitgegeben.

    Und genau darum geht es doch auch, damit man gut durch den Tag kommt, jeden Tag.

    So ist es bei mir, ich bin für wirklich jede Minute dankbar in der ich stabil und konsequent bin.


    Einen passenden Therpheuten zu finden ist auch schwierig und individuell. Man muss ein wenig suchen und Geduld haben.

    Zudem ist es sehr teuer...

    Bei der Gruppentherapie wird zwar auch eine Einzeltherapie angeboten, allerdings wartet man da auf einer laaangen Liste. Es ist nämlich vom Staat und Kostenfrei. Ich bin derart begeistert von dem "Handling" und sehr dankbar, dass es solche Angebote gibt!

    Durch die anderen Mitglieder der Gruppe merke ich, dass ich nicht alleine bin und es auch anderen so geht. Ein Mädi hat einen Absprung geschafft von ihrem gewalttätigen/alkoholkranken Partner. Das gibt Mut und Stärke!

    Man bekommt auch Tipps/Ansichten/Strategien von den anderen Mitgliedern und die regen sehr zum Nachdenken an.

    Ich kann es nur Empfehlen :love:

    Es gibt mir sehr viel Kraft und ich habe es geschafft gestern nicht auf seine Nachricht zu antworten. Ich bin sehr stolz auf mich. Ich weiss zwar nicht wie ich das nächste Mal reagiere und ob ich standhaft bleibe, aber wie gesagt, ich bin für jede stabile Minute dankbar die ich durchhalte.

    So standhaft wie jetzt war ich noch nie. Aber es reicht einfach und ich bin übersättigt von Schmerz und Leid.

    Trotz allem habe ich Angst einzuknicken aber auch Angst davor es endgültig zu beenden bzw vor einer letzten Aussprache. Die längst nicht mehr notwenig ist, ich weiss...

    Es sind gerade viele gemischte Gefühle in mir.

    Ich habe Angst wenn ich das Ende ausgesprochen habe dass ich wieder diesen zerreißenden Schmerz ausgeliefert bin.

    Dass er sich derzeit "nicht auskennt" und doch noch schreibt gibt mir ein wenig Genugtuung, verrückt ich weiss.

    Ich überlege mir eben meine Nummer zu ändern und ihn so in meiner Erinnerung zu behalten wie es jetzt ist. Er als "unwissender" der Antworten will und noch Hoffnung hat.

    Die Hoffnung und die Antworten die ich lange gesucht habe. Es klingt ein wenig wie Rache - ist es aber nicht.

    Ich weiss einfach nicht mehr was ich ihm noch sagen soll, es ist doch alles schon gesagt.

    Ich stelle mir ganze Zeit eine Frage: Bin ich wirklich bereit ihn gehen zu lassen?

    Es ist ein Gefühl von Freiheit und auch von Schmerz der mir sofort die Tränen in die Augen drückt.

    Zurzeit versuche ich jeden Schmerz zu unterdrücken und wenn ich mich bei einem Gedanken erwische schiebe ich ihn sofort weg und lenke mich ab. Das gelingt mir zum allerersten Mal sehr gut.

    Ich will nicht davon laufen und irgendwas vor mir herschieben was mich dann wieder einholt und mich zum Einknicken bringt, versteht ihr was ich meine ?

    Soll ich mich dem Schmerz doch stellen? Der kommt doch eh wieder früher oder später, denk ich mal. Davor habe ich Angst.

    Oder bin ich emotional wirkich schon so weit dass ich loslassen kann und habe nur Angst vor der Angst??!!!??? :/||

    Fakt ist, diesmal ist es anders, anders als je zuvor :!:

    Und das genieße ich JETZT :saint:

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