Beiträge von Schmidtty

    Ich war in den Jahren des Alkoholkonsums auf jeden Fall häufiger mal gleichgültig oder aber aggressiv/ungeduldig (verbal). Das war sicher nicht einfach und dafür habe ich mich auch schon mehrfach entschuldigt. Aber ich kann es halt nicht rückgängig machen, nur besser in Zukunft.

    Ja, das sehe ich auch so. Irgendwann wird sich das so gefestigt haben, dass ich auch wieder Dinge tun kann, die momentan eher tabu sind. Dieser “Ich will nicht” Gedanke ist schon sehr präsent, aber der Knackpunkt ist, dass ich immer noch anfange zu grübeln, wenn um mich rum Alkohol konsumiert wird. Da muss ich noch drüber wegkommen

    Hi, danke für eure Antworten/Tipps. Den Notfallkoffer kenne ich. Ich denke, ich muss mich einfach nochmal damit auseinandersetzen, warum mich solche Streitsituationen so triggern. Schließlich werden diese Situationen ja nur schwierig, weil ich sie so bewerte. Ich lese gerade ein Buch über das innere Kind. Die Sicht, die darin vermittelt wird, ist sehr interessant.


    Die Konzertreise habe ich abgesagt, bzw. mein Ticket weitergereicht. Allerdings macht mich das irgendwie auch traurig. Klar, es ist die sicherere Variante. Das sehe ich ein, aber dennoch…..

    Naja, ich kann natürlich nachvollziehen, wo die Anschuldigungen herkommen. Die Fehler der Vergangenheit können aber nicht mehr ausradiert werden. Letztes Jahr als ich aus der Reha kam, war ich total positiv gestimmt und dachte, ich hab’s wieder im Griff und kann vieles besser machen. Das war ein Trugschluss, weil zuvor viel zu viel kaputtgegangen ist.

    Ja, ich weiß. Weglaufen ist keine Lösung, aber ich hatte nach dem Regen an Anschuldigungen einen solchen Suchtdruck, dass ich mich einfach selbst “retten” musste. Zu hören, man sei nie eine Mutter gewesen und sei ohnehin wertlos, das ist heftig. Die ganze Situation ist entstanden, weil ich mich geweigert habe, ein Vorhaben meines Sohnes zu finanzieren….also wahrscheinlich auch Ei Stück weit Erpressung.

    Guten Morgen ☀️!

    Gestern hatte ich mal wieder so einen Moment, in dem mir alles zu viel wurde. Mein Sohn macht nur noch, was er will und respektiert mich überhaupt nicht mehr. Er meint, dass ihm als fette, verblödete Alkoholikerin nichts mehr zu sagen habe. Ich hätte ihm sowieso schon alles zerstört und sei nur noch ein peinliches Wrack. Nach einem Wortgefecht gestern, bin ich dann einfach aus der Situation geflohen und bekam nur hinterher gerufen: “Ja, genau, geh saufen!”
    Stattdessen bin ich aber eine Stunde durch die Felder gelaufen. Egal, es hat mich unfassbar runtergezogen. Ich möchte nicht mein ganzes Leben darauf reduziert werden, dass ich 5 Jahre gesoffen habe. Wahrscheinlich habe ich das aber verspielt. Nie hätte es soweit kommen dürfen. Mein Selbstwertgefühl hat vielleicht noch die Größe eines Stecknadelkopfes.
    Natürlich bin ich mir der ganzen Schuld bewusst, aber es muss doch auch einen Weg geben, da zumindest ein Stück weit wieder rauszukommen?!

    Ich weiß echt nicht weiter…

    Hallo zusammen,

    mir Euren Denkanstößen habe ich es zum Glück geschafft, auch während meines Urlaubs trocken zu bleiben. Ich fühle mich sehr gut damit. Die Gedanken an Alkohol sind seit Ende des Urlaubs auch wieder weit in den Hintergrund gerückt.

    Was mich jetzt etwas frustriert ist die Tatsache, dass die Rentenversicherung meine REHA Nachsorge gekappt hat, weil ich die Termine nicht im vorgegebenen Zeitraum absolvieren konnte. Meine Therapeutin hat einfach nur alle 3-4 Wochen Zeit. Ich frage mich nun, ob es Sinn macht, zu wechseln. Eine engmaschige Betreuung sieht anders aus.

    Etwas, was mich auch sehr umtreibt, sind die Schilderungen der EKAs in diesem Forum, die sehr unter der Sucht ihrer Eltern gelitten haben oder immer noch leiden. Ich werde es mir nie verzeihen, in was für eine Situation ich meinen Sohn gebracht habe (ohne es zu wollen). Wie kann man das je wieder gutmachen? Ich weiß, dass das eigentlich gar nicht geht, kann aber hoffen, dass ich nüchtern wenigstens wieder verlässlich bin.
    Soviel dazu….Viele Grüße, Schmidtty

    Hi,

    Ja, das ist schon richtig, dass man sich jedes Hintertürchen verschließt, wenn man es einfach allen sagt, dass man Alkoholiker ist. Da ich aber vorher auch immer nur heimlich, bzw. wenn ich mit Leuten zusammen war, nur sehr wenig getrunken habe, fällt es mir jetzt schwer, dieses Thema offen anzusprechen. Ich werde das ungläubige Staunen nicht vergessen, als ich es erstmals vor meiner Familie offengelegt habe. Alle dachten immer, dass ich zwar psychische Probleme habe wie mangelnde Stressresistenz, Depression etc. aber doch sicher kein Suchtproblem. Ich schäme mich irgendwie immer noch dafür, dass es soweit gekommen ist. Alkohol war mein Pflaster, um Probleme zu überdecken.

    Egal, ich habe mir jetzt vorgenommen, es allen zu sagen, die es wissen müssen, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Keine Vorträge über Weinkühlschränke mehr, keine blöden Fragen, warum ich keinen Wein zum Essen trinke und warum ich eben kein Gulasch in Rotweinsoße esse, warum ich mit den Kollegen nicht zur Weinprobe fahre usw..

    Ich musste nur erstmal erkennen, dass ein Gefühl von Verzicht gar nicht aufkommt, solange ich andere Strategien zur Stressbewältigung habe und auch nutze und ich muss aufpassen, dass ich sie nicht wieder schleifen lasse.

    Konfrontationstherapie, wie All-inkl Urlaube und Rockkonzerte lasse ich besser erstmal sein.

    @WW Vielen Dank für Deine deutlichen Worte. Tatsächlich fühle ich mich im Moment nicht so stabil in meiner Abstinenz, wie ich es sein sollte und habe deshalb im Forum geschrieben. Das “auf die Probe stellen” war sarkastisch gemeint und keineswegs so, als wollte ich sehen, wie weit ich gehen kann. Im Gegenteil. Dieser Städtetrip kam, aus heutiger Sicht betrachtet, zu früh.

    Tja, was ist passiert, als ich in 2023 wieder rückfällig geworden bin? Zu diesem Zeitpunkt wollte ich es einfach noch nicht wahrhaben, wie krank ich wirklich bin. Mein damaliger Lebenspartner hat immer wieder auf mich eingeredet und versucht, mich zu überzeugen, dass ich problemlos wieder Alkohol im Maßen trinken kann, wenn ich in meinem Leben weniger Stress habe und irgendwie wollte ich das glauben. Ich bin aber eines besseren belehrt worden. Habe mich dann von ihm getrennt und bin in stationäre Therapie gegangen.

    Insofern denke ich trotz allem, dass ich jetzt auf dem richtigen Weg bin.

    Danke für Eure Antworten. Ja, eine Städtereise geht nicht so lang, aber dummerweise habe ich die nächste (wegen eines Konzerts) schon gebucht. 3 Tage… ok….das geht vorbei. Ich stelle mich wohl gerade selbst auf die Probe, wie ich merke. Am Ende der Reha dachte ich noch, dass ich allen Situationen locker gewachsen wäre….ja….das war die anfängliche Euphorie. Die Realität sieht anders aus.

    Hi Sue,

    Wir machen eine Städtereise - mein Sohn und ich schauen uns die vielen Sehenswürdigkeiten an und da scheint man Alkohol nicht aus dem Weg gehen zu können. Im Hotel gibt es zwar einen Kühlschrank auf dem Zimmer, aber der ist nicht gefüllt. Selbst kochen kann ich hier nicht, so dass wir auf Restaurants angewiesen sind. Wirklich gefährliche Situationen gab es bisher nicht, nur dieses ständige Störgefühl, das mich total nachdenklich macht.

    Guten Morgen,

    Wahrscheinlich stelle ich mir die Frage mit dem Essen im Augenblick vor allem deshalb, weil ich im Urlaub bin und sowohl im als auch zum Essen mit sehr viel Alkohol konfrontiert werde. Überall Menschen in Straßencafes, die Aperol, Wein oder Bier trinken und viele landestypische Speisen auf der Karte mit Rotweinsoße etc….Es ist der erste Urlaub nach meiner Reha und ich hätte vorher auch nicht gedacht, dass mich sowas noch triggern kann. Es ist aber so. Ich habe irgendwie ein Verlustgefühl, obwohl mir mein Verstand sagt, dass das Blödsinn ist und ich mir immer vor Augen halten sollte, was ich durch die Abstinenz gewinne. Ich weiß nicht, ob das nachvollziehbar ist….naja, es wird besser werden mit der Zeit, nehme ich an….

    Euch noch einen schönen Tag,

    Schmidtty