Beiträge von brightside

    Hallo, mir geht es gerade wieder echt nicht gut. Seit 1,5 Wochen sind wir räumlich getrennt und ich hab mich immer mehr mit der Trennung auseinander gesetzt aber auch immer noch den Hoffnungsschimmer dass er sich sein Problem eingesteht und sich dann etwas ändert. Ich weiß dass es so nicht kommt (hat er auch heute am Telefon gesagt, dass er kein Problem sieht) – aber diese gemeine Hoffnung schreit so laut in meinem Kopf, dass meine vernünftigen Trennungsgedanken verdrängt werden. Er hat mir angeboten sein Trinkverhalten zu reduzieren, aus Liebe zu mir … Lassen will er es aber nicht, da es ja kein Problem ist und außerdem wäre es Erpressung. Oh man, oh man, oh man. Ich weiß gar nicht was ich mir jetzt hier im Forum erwarte. Vielleicht einfach die Rückmeldung nicht alleine mit dieser Mist-Situation zu sein.

    NurBier67 Oh, das tut mir so Leid, dass er sowas schreckliches zu dir gesagt hat :(

    Es wirkt so als ob er dich auf allen möglichen Ebenen zurück schikanieren will.. ich verstehe nicht wie jemand alles so verdrehen kann.

    Ich kenne das auch ansatzweise und habe schon alle möglichen psychischen Probleme von ihm an dem Kopf geworfen bekommen. Ich wäre depressiv, schizophren, eine Lügnerin und würde ja nur den ganzen Tag depressiv rumliegen, darüber würde nämlich ER sich Sorgen machen. Da fällt einem nichts mehr ein … Ich habe bei dir auch mitgelesen, wie willst du jetzt weitermachen? Alles Liebe!

    Liebe brightside,

    Ich habe so etwas befürchtet. Es tut mir für dich leid das sich deine Wünsche und Hoffnung in Luft aufgelöst haben.

    Gerade löst sich wirklich alles auf. Er ist heute früh gegangen und ich bin alleine in unserer Wohnung. Er ist total beleidigt und immer noch der Meinung ich hab alles kaputt gemacht. Ich schwanke zwischen Trauer, Bedauern, Niedergeschlagenheit aber auch Erleichterung erst mal für mich zu sein. Er hat mir theatralisch seinen Ehering in der Wohnung zurückgelassen… ich bin diese kindischen Psychospielchen so leid. Es ist wirklich der Wahnsinn dass ich selbst jetzt noch kleine zweifelnde Worte im Kopf habe und mich frage was in mich gefahren ist. Er hat es geschafft dass ich mein richtiges Bauchgefühl immer und immer wieder in Frage gestellt habe. Oh man. Ich bin jetzt gespannt was der Abstand bringt. Einerseits freue ich mich auf ein paar ruhige Tage für mich, andererseits bedrückt mich die Situation einfach so. Und es ist ja noch nicht vorbei, wir werden uns noch über viel einigen müssen. Bloß dass es für mich so kein Zurück gibt ist mir klar.

    Es ist sehr schwer. Es ist als ob du auf dem 5 Meter Sprungturm stehst und nicht weißt, spring ich in's Wasser oder nicht. Und irgendwann, wenn du 100 mal hin und hergelaufen bist da oben, tust du es. Springen. Ist fies im Bauch, tut vielleicht auch bisschen weh beim Ankommen auf dem Wasser, du tauchst unter, kommst hoch, schnappst nach Luft und dann - fühlst du dich stolz und frei. Weil du es gewagt hast.

    Danke für die schöne Beschreibung, ich gehe noch auf dem Sprungturm auf und ab …

    Hattet ihr den Therapietermin schon?

    Hey Mona! Ja, heute war schon der zweite Termin. Heute hab ich offen meine Sorgen wegen seiner Trinkerei angesprochen. War eine intensive Sitzung. Der Therapeut meinte, meine Sorgen dürfen da sein und er muss sie akzeptieren, anderseits darf er auch tun, was er möchte und konsumieren was er will. Das war so das was wir erarbeitet haben.. wenigstens wurden meine Sorgen nicht gleich im Keim erstickt oder sich darüber lustig gemacht. Nach der Sitzung meinte er, er findet den Therapeuten eigentlich blöd und er wäre auf meiner Seite gewesen … auweia. Ich habe das irgendwie erwartet. Er will jetzt auch nicht mehr hingehen. Also die schlimmsten Dinge, die ich mir ausgemalt habe, bestätigen sich reihenweise. Einfach keine Einsicht und keine Lösungsansätze. Da ich hier viel gelesen habe, weiß ich eigentlich wie es ausgehen wird und muss mich jetzt darauf vorbereiten bei mir zu bleiben und mich auf eine Trennung einzustellen … so ein Mist :(

    Und habe eine letzte Frage: wirst nun mit ihm zusammen (um-) ziehen?

    Nein wir werden nicht umziehen (lustig wie das Schicksal für einen entscheidet? – wenn man es spirituell sehen will…) und ich muss mich wohl nach einer Lösung für mich umschauen.

    Hallo! Bei mir geht es nach wie vor brenzlig zu. Wir reden gerade überhaupt nicht miteinander und gehen uns in der Wohnung aus dem Weg. Unser Umzug kann wahrscheinlich nicht stattfinden (ist noch eine halbe Baustelle) - ist das mein Glück in dieser Situation? Eigentlich weiß ich dass ich mich trennen muss/will/kann/sollte … aber ich fühl mich wie aus Stein und harre in dieser beknackten Situation aus. Mittlerweile versuche ich mir nichts mehr schön zu reden, kontrolliere seine Trinkerei nicht und nehme es halt so hin. Er ist immer noch beleidigend und sagt ich würde lügen, das stimmt alles nicht, und ich mache alles kaputt. Ich mag mich wirklich gerne und dachte auch ich hab genug Selbstwertgefühl … aber wieso ist es so schwer, den letzten Funken Respekt sich selbst gegenüber zusammen zu kratzen und zu sagen: es reicht, Ich gehe!

    Nächste Woche verbringen wir getrennt voneinander, da muss ich mich mal sortieren.

    Wie habt ihre alle das geschafft?

    Ja das glaube ich dir, dass es nicht einfach war. Mir geht es auch schon lange seelisch nicht gut. Ich erkenne nur jetzt erst was ich mir all die Zeit angetan hab. Da werde ich auch noch viel aufarbeiten müssen. Wenn mein Mann das Problem nicht erkennt, kann nur ich mein Leben verändern. Es ist so schade, dass es eventuell keine Zukunft für uns beide gibt, aber wenigstens kann ich schauen, was ich für mich tun kann, damit es mir wieder besser geht

    Saphira (ich hoffe das ist okay wenn wir hier in dem Thread von Kaos schreiben) ich erwarte mir keine Hilfe vom Therapeuten, ich hoffe aber dass er uns hilft richtig miteinander zu kommunizieren und wir dort einen Raum finden wo wir uns ohne Beleidigungen erzählen können, was uns beschäftigt. Das ist mir wichtig. Wenn ich merke dass das nicht funktioniert will ich es auch nicht forcieren. Aber einen Versuch ist es wert, denke ich.

    Hallo nochmal hier :)

    Danke für den Impuls, das habe ich auf jeden Fall vor, überrumpeln will ich ihn nicht. Habe auch schon angedeutet dass ich auch über andere Probleme sprechen will und werde ihm das noch mal konkret sagen. Wie hast du dir deine Alkoholsucht eingestehen können? Bist du noch mit deinem Partner zusammen? Ich hoffe das ist okay, wenn ich das frage.

    Eigentlich hat beides für mich nichts miteinander zu tun. Wir wollen zur Paartherapie weil wir beide trauern. Nach der Fehlgeburt war ich aber so wütend und hab diese ganze Alkoholsache schwer ignorieren können. Wir haben uns oft gestritten und ich will so nicht weitermachen. Da wir sowieso den Therapie Termin haben, will ich dort von meiner Sichtweise zum Thema Alkohol erzählen. Keine Ahnung wie das wird ..

    Hey Kaos,

    ja für mich ist der Austausch auch gerade so hilfreich. Es ist lustig, ich bin letztes Jahr auch zur Therapie gegangen weil ich sein Alkoholproblem lösen wollte. Die Therapeutin war sehr bestimmt und hat mir damals gesagt, dass es verrückt ist ihn ändern zu wollen. Das geht nicht, ich kann nur mich selbst ändern. Sie meinte auch, dass sie schon so viele Personen mit dieser Thematik betreut hat und fast immer nur eine endgültige Trennung hilft. Ich wollte das nicht wahrhaben und bin nie wieder hingegangen. Jetzt fast 1,5 Jahre später kriege ich ihre Worte nicht aus dem Kopf. Geändert hat sich ja eigentlich nichts, es beschäftigt mich immer noch sehr und er zeigt keine Einsicht. Wir gehen zur Paartherapie weil ich leider eine Fehlgeburt hatte. Ich will dort aber auch auf jeden Fall das Thema Alkohol ansprechen aber nur aus meiner Sicht, also ohne Schuldzuweisung, nur von meiner Sicht und meinem Problem erzählen. Ich weiß nicht ob das was bringen wird. Selbst wenn er dann mehr Einsicht zeigen sollte ist mein Vertrauen gerade sehr zerstört und ich kann mir dieses ewige Warten auf bessere Zeiten für mein zukünftiges Leben nicht mehr vorstellen. Aber wir werden sehen… deine Schritte finde ich super! Da kann ich mich auf jeden Fall dran orientieren und auch mehr auf mich schauen. Lebt ihr zusammen? Wie ist euer Alltag gerade? Liebe Grüße!

    Danke für alle Antworten! Mir ist jetzt klar geworden, dass ich mir viel zu lange eingebildet hab, ich kann etwas an seiner Situation ändern und dass ich sein Problem (welches er nicht erkennt) zu meinem gemacht habe. Ich werde jetzt den Fokus auf mich lenken, auf mein Wohlbefinden und meine körperliche und geistige Gesundheit. Ich lass alles auf mich zukommen was in diesem Prozess entsteht und bin neugierig auf die Zukunft. Ich bin bereit für eine Paartherapie und klärende Gespräche aber auch für eine Trennung und dass ich mein Leben erstmal „alleine“ weiterlebe. Ich bin gespannt was passiert. Diese Klarheit tut so gut! Ich hoffe dass ich mich nie wieder so aus den Augen verlieren werde.

    Hey! Es ist richtig stark dass du das erkannt hast. Ich bin gerade auch in diesem Prozess. Wir haben auch keine gemeinsamen Kinder und ich weiß dass ich mir auch alleine ein stabiles Leben mit einer Wohnung und alles was ich brauche, aufbauen kann. Mir geht es aber auch so, dass ich jetzt im Moment noch nicht die Koffer packen und gehen kann. Aber ist es nicht krass, dass man trotz all dieser Erkenntnisse noch immer einen letzten Funken Hoffnung hat? Wir haben bald das erste mal Paartherapie, aber irgendwie hab ich das Vertrauen verloren, dass sich was ändern wird. Und trotzdem harrt man doch irgendwie weiter aus. Was sind deine nächsten Schritte oder wie stellst du dir deine Zukunft vor?

    Ich weiß nicht, ob sowas immer so läuft aber irgendwie führen alle meine Gesprächsversuche zum totalen Wutausbruch oder es passiert gar nichts. Ich war gestern sehr nachdenklich, hab schlecht geschlafen, war früh wach und hab ihm heute Morgen gesagt dass ich gerade unglücklich bin. Hab ihm gesagt dass ich es nicht verstehe wieso er jeden Abend trinkt. Und dann ist das totale Fiasko losgegangen. Er ist aus der Wohnung gestürmt, weggefahren, wieder zurück gekommen wieder gegangen. Dann haben wir telefoniert und er hat geschrieen, geheult alles zusammen. Einfach schrecklich. Ich bin total fertig und er meint wieso ich nicht verstehen kann, dass er gerade wegen unserer Situation trinkt. (Macht er sonst aber ja auch, da ist nie ein bestimmter Grund nötig.) Jetzt will er erst morgen wieder kommen und ich weiß nicht wohin das alles führen soll. Er fühlt sich von mir angegriffen, ich hätte alles kaputt gemacht und will alles hinschmeißen und ich hätte Depressionen und bin total gefühlskalt. Ich kann das nicht glauben… ich habe lediglich gesagt ich bin unglücklich und mache mir Sorgen um ihn. Er hat mich heute echt schlimm beleidigt und ich stehe immer noch ratlos hier, fühl mich bleischwer und weiß nicht was jetzt als Nächstes passiert. Wie kann es soweit kommen? Wie kann ein Mensch so ausrasten, wenn man ihn auf den Alkoholkonsum anspricht? Ist das normal? Bin ich zu nervig? Habe ich irgendetwas falsch interpretiert? Ich fühl mich einfach nur leer.

    Jede/r geht sein Tempo, aber deine Warnzeichen sind eindeutig und richtig. Höre auf dein Bauchgefühl. Ich hab es nicht getan und die Konsequenzen sind bitter.

    Danke für die bestärkenden Worte. Es hilft mir schon zu hören/lesen, dass meine Alarmglocken anscheinend nicht umsonst schrillen. Ich denke oft ob ich übertreibe oder wie er sagt: ich die Probleme mache, das ist echt gemein. Ich werde jetzt mal die nächsten Tage nutzen um in mich zu horchen, und mache mir einen Plan, versuche mit ihm zu reden und schaue mal weiter …

    Danke für alle Ratschläge und Sichtweisen 💚