Beiträge von Newchance

    Die Akzeptanz ist es, was den Unterschied macht, da bin ich mit Stern einig. Für mich brauchte ich etliche Monate, vielleicht sogar ein oder zwei Jahre der Trockenheit, und der Beschäftigung mit Thema hier im Forum und in meiner anderen SHG, bis es innerlich bis ganz tief drinnen durchgedrungen war.

    Danke Thalia1913

    Ich glaube, es liegt wahrscheinlich wirklich an der echten, inneren Akzeptanz.

    Das Wissen habe ich, wie viele andere auch. Ich bezeichne mich auch als alkoholkrank und weiß, dass dieses Gift in meinem

    Leben keinen Platz mehr haben darf. ich spüre auch die Freiheit, die man gewinnt und liebe dieses Gefühl sehr.

    Aber wahrscheinlich ist tief drinnen noch irgendwo ein Kratzer an der Akzeptanz, der versucht ein imaginäres Hintertürchen

    offen zuhalten. Aber ich komme dem Übeltäter schon noch auf die Spur. :mrgreen: Ich arbeite daran.

    Gan z lieben Dank für deine Worte. :)

    Mehr Selbstbewusstsein, Mut und Lockerheit….wie hast du das in deinen 2 langen Trinkpausen empfunden?

    Hallo Stern

    Oh, diese Frage ist wirklich gut und ich habe gerade drüber nachgedacht. Mit einem doch sehr seltsamen Ergebnis.

    Scheinbar hab ich mir das nur eingeredet. Denn wenn ich es recht betrachte, war ich in den ersten Minuten durch den Alkohol

    (logischerweise) etwas mutiger. Allerdings gleichermaßen auch sehr viel eingeschränkter und gefangener. Ich musste mir

    Gedanken darüber machen, dass mein Gegenüber meinen Zustand nicht bemerkt, sieht oder riecht. Schon allein diese Scham

    hat wohl nicht zu einem gehobenen Selbstwert geführt. Ein absoluter Irrgedanke oder (Wunsch-)Vorstellung, wie ich jetzt erkennen darf.

    Vielen Dank für diesen Input! :)

    Wie Du Deine Alkoholkrankheit verankern kannst? Du kannst nicht mit Alkohol umgehen und Du willst nie

    wieder da hin, wo Du mal warst.

    Der Ansatz: Du darfst nicht mehr trinken ist falsch.

    Du musst nicht mehr trinken!

    Stimmt, das Wort "musst" ist hier fehl am Platz. :)

    Das ist nicht mit Alkohol umgehen kann und dieser auch keinen Platz mehr in meinem Dasein hat, ist mir völlig bewusst.

    Zumindest fühle ich das so, schon seit vielen Jahren.

    Ich bleibe dran mit der internen Recherche :D

    Vielleicht ergibt sich im Laufe der Zeit ein besseres Verständnis und ich grabe vielleicht auch an Stellen, wo die Antwort

    schon klar auf der Hand liegt. Ich weiß was ich will und was nicht, das sollte für den Weg schon einmal ein wichtiger

    Wegweiser sein.

    Als ich noch trank, habe ich immer meine 2-3 Standardalben gehört und mir dazu ein Bier nach dem anderen aufgeklickt, mich in meinem Nebel selbst bemitleidet/ den Rausch gesucht (der Rausch war zu der Zeit, das Beste, was ich hatte. Platz für wirklich gute Sachen, echte Freude und Enspannung war da nicht)

    Ich habe irgendwie gedacht, so ist es nun, so muss es nun sein.

    Ich habe ja nie getrunken, wenn ich schlecht drauf war, sondern, wenn es mir sehr gut ging und ich das Gefühl einfach noch tippen wollte. Daher waren es bei mir immer sehr positive Musik. Ist auch eine Herausforderung, dass man bei guter Laune nicht überheblich wird. :?

    Mir hilft es wirklich sehr, das ich meine Nüchterheit nicht als einen Verlust sehe, sondern als einen riesigen Gewinn. Etwas, was mich im Leben wirklich weiterbringt und ich bin so froh, diesen Rucksack, aus Trinken müssen, Scham-Und Schuld losgeworden bin.

    Die Abstinenz ist für mich kein Verlust, ich sehe sie wirklich als Bereicherung. Ich konnte es ja schon mehrere Jahre gut leben. Dennoch hat sich ja

    irgendwo im Unterbewusstsein irgendein Hintertürchen geöffnet, so dass ich leichtfertig wurde. Und genau diese Luke suche ich.

    Ich möchte nicht, dass es mir noch einmal widerfährt. Ehrlicherweise mag ich mir nicht sagen, dass ein Rückfall zur Krankheit dazugehört. Ich weiss natürlich, dass es so ist. Aber in meinem Ohren klingt dieser Satz nach einer Art "Entschuldigung", der ganz schnell zu einem Freibrief wachsen kann. Von daher gehe ich lieber davon aus, dass ich einem solchen Rückfall nicht noch einmal gegenübertreten will.


    Vor allem versuche ich, nicht dem Alkohol hinterherzutrauern. Ich hatte schon mal das Beispiel mit dem Expartner'in gebracht, der man jahrelang hinterhertrauert und in einem Moment der Klarheit merkt, dass man nur verarscht wurde und sie/ihn eigentlich nie gebraucht hatte/mir nie gut getan hat.

    Und so ist es m. A. nach auch mit dem Alkohol und wenn diese Erkenntnis "sackt", geht alles deutlich leicher.

    Nun ja, ich trauere dem Alkohol nicht nach. Es schmeckt nicht, verklärt einen nur, schafft Probleme. Nichts, was der Mensch, am wenigstens ich selbst,

    braucht und in seinem Leben will. Ich fühle mich gut und möchte auch mit dieser Positivität weitergehen. Aber trotzdem muss es ja irgendwas geben,

    was meinen Leichtsinn so wachsen ließ und in den Rückfall schubste.

    Ich habe ja noch etwas Zeit, um mir ausreichend Gedanken darüber zu kommen, bevor ich es mit der Suchttherapeutin besprechen darf. :)

    Danke dir, renoo für deine Worte. :thumbup:

    Guten Morgen zusammen :)

    mir geht es sehr gut, natürlich ohne Alkohol. In dieser Woche hatte ich auch wieder ein Gespräch mit der Suchttherapeutin, welches

    wirklich super lief. Da sie jetzt für 3 Wochen im Urlaub ist, hat sie mir ein paar "Denksport-Aufgaben" mitgegeben. :wink:

    Da ich als eines meiner Zugpferde für eine zufriedene Abstinenz meine Tochter sehe, meinte sie, ich möge mir einmal Gedanken

    machen, welches Zugpferd ich haben werde, wenn sie einmal ausgezogen ist. Ich muss gestehen, diese Frage ist reichlich

    spannend für mich. Zunächst einmal beläuft sich der Zeitraum mit Blick in die Zunft auf 12 Jahre (sie ist erst 6). Was schon

    reichlich herausfordernd ist. Zudem bin ich ein sehr analytischer Mensch mit ausgeprägten autistischen Zügen. In dieser

    Aufgabe sind mir einfach zu viele unbekannte Variablen. :mrgreen: Zur Erklärung: Ich habe zwei Zugpferde: Meine eigene Gesundheit/

    Wohlbefinden/Zufriedenheit als auch meine Tochter.

    Aber ich stelle mir meine Zukunft in dieser besagten Situation so vor, dass ich mehr Zeit habe, um meine eigenen Wünsche

    zu erfüllen. Reisen, Senioren-Uni oder Fernstudium, Hobbys. Solche Herausforderungen sind für mich Triebwerkzeug genug. Natürlich muss

    sich das alles im Laufe der Zeit entwickeln, ich mich stabilisieren, dazu lernen, im Austausch bleiben. Aber ich stelle mir die

    kommende Zeit erfüllt und glücklich vor, auch wenn ich dann mein Kind irgendwann nicht mehr ständig um mich haben werde.

    Ich denke, ich bin durchaus in der Lage mir selbst Glück zu erschaffen und an jeder Herausforderung zu wachsen.

    Und wenn irgendetwas aus irgendeinem Grund nicht rund laufen sollte, weiß ich wo ich Hilfe bekommen kann.

    Was mir auch nach dem Rückfall immer mehr klar wurde, ist, dass ich nicht immer alles allein schaffen muss. Sondern durchaus

    auch um Hilfe und Rat bitten darf. Als Alleinerziehende ist das manchmal etwas einfach in einem drin, ein permanenter

    Alleinkämpfer zu sein. Und dann kann es, wie der Rückfall ja sehr deutlich zeigte, auch mal wesentlich nach hinten

    losgehen. In der Alkoholsucht (wahrscheinlich wie bei vielen anderen Dingen im Leben auch, ist falscher Stolz wohl ein

    ziemlich schlechter Ratgeber. :?

    Meine Maus und ich haben die erste Schulwoche super gemeistert. Ich bin sehr stolz auf sie und sie geht sehr gern hin.

    Wollen wir hoffen, dass diese Phase noch eine Weile anhält. :D By the way bin ich heute bei Tag 59, wie mir gerade

    auffiel. Schon Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Und eigentlich traurig, dass man viel davon bereits sinnlos im Rausch vergeudet

    hat. Umso deutlicher muss ich mir machen, den Rest wirklich mit Sinn, Verstand und Glück zu nutzen. Schlechte Tage

    werden immer mal wieder kommen. Aber es muss klar sein, dass nach jedem Regen auch wieder die Sonne scheint.

    Dazu bedarf es für mich keinem Alkohol - nie wieder!

    Wo ich vorhin einen Beitrag von renoo zu Musik las, wurde mir wieder bewusst, dass ich mir einige meiner Lieblingslieder

    durch den Alkohol (zumindest für den Moment) total versaut habe. Ich kann sie nicht hören, weil ich sie während des

    Rückfalls gehört habe und sie natürlich eine noch frische Verbindung schaffen. Sofort überkommt mich ein derart

    schlechtes Gewissen, ein negatives Gefühl voller Scham, dass ich es entweder sofort ausstellen muss, oder gar nicht

    erst dran denken mag. :cry: Vielleicht ändert sich das irgendwann mit der Zeit einmal. Momentan jedenfalls

    kann ich bestimmte Lieder einfach nicht hören ohne mich schlecht zu fühlen. Und das möchte ich nicht.

    Sooo, dann wünsche ich allen einen super Start ins wohlverdiente und nüchterne Wochenende. :)

    Ich hätte da noch eine Frage: Meine Suchttherapeutin meinte, dass ich nicht mehr trinken darf, wüsste ich ich.

    Aber der Rückfall zeigt, dass es noch nicht wirklich im Kopf verankert ist. Wie gesagt, ich bin ohnehin Theoretikerin

    und weiß an sich alles rund um die Alkoholsucht. Meine Frage wäre also: Wie kann ich es erreichen, dass

    es sich in meinem Kopf wirklich innig verankert. Ich bin ehrlich etwas ratlos. :/

    Ein klassisches Beispiel: Frau schämt sich so sehr und ist vermutlich zu fertig, um sich jeden Tag aufzuraffen.

    Tja und die Tochter eventuell Co-Abhängig, schafft ihr das Zeug ran.

    Hallo Cadda - Die Geschichte macht mich ganz traurig. :cry: Aber leider sind das alles Gesichter der Sucht.

    Ich bin sehr froh, dass wir uns hier austauschen können, denn wir wissen worum es wirklich geht.

    Viele Menschen begreifen Sucht, egal welches Suchtmittel es betrifft, nicht. Wahrscheinlich nicht, weil sie es

    nicht möchten, wohl eher, weil sie es gar nicht vollends erfassen können.

    Neulich hatte ich den Korb voll mit alkoholfreien Getränken und da kamen Gedanken auf, hoffentlich merkt die Verkäuferin nicht, dass ich früher immer nur Alkohol gekauft habe und jetzt keinen mehr. (Der Verkäuferin wird das ziemlich egal gewesen sein, sind halt so die eigenen Kopfsachen)

    Ist schon manchmal seltsam, was man da selbst noch im nüchternen Zustand "posttraumatisch" noch am Schuh klebt.

    renoo

    Oh ja, dieses Thema hatten wir in der Klinik während der Entgiftung in der dortigen Suchtgruppe. Der Gedanke, die Verkäuferin merkt sich was wer wie und wann kauft. Ich habe zur nassen Zeit tatsächlich die Läden abgewechselt, damit ich nicht permanent im selben Laden kaufe. :oops:

    Aber auch uns wurde gesagt, dass es nur die eigenen Spinnereien sind und es den Verkäufern herzlich egal ist was man im Einkaufswagen hat.

    Ich selbst schaue aber als Kunde was andere Kunden aufs Band legen. Vielleicht rührt es auch daher. Insbesondere natürlich, wenn es sich um alkoholische Getränke handelt. Dann kommen häufig Gedanken wie: "Du wirst morgen ordentlich Kopfweh habe und dir wird hundeübel sein - mir nicht!" In der nassen Zeit habe ich Personen immer beneidet, die keine alkoholischen Sachen in ihrem Korb hatten. Im Gegensatz zu mir, mussten sie sowas nicht kaufen. Ich habe sie für ihre Klarheit bewundert. Sie hatten das was ich wieder wollte. Aber jetzt bin ich selbst auf einem guten Weg, zum Glück.

    Da freu ich mich ganz besonders für dich! Als mein ältestes Kind eingeschult wurde, hatte ich am Tag davor viel zu viel getrunken und hab mich den ganzen Tag ganz schlimm gefühlt. Das bereue ich bis heute. Ich find es wirklich ganz schön, dass du den Tag und den großen Schritt deines Kindes so klar erleben wirst.

    Sahnehaube

    Ganz herzlichen Dank, es war einfach wunderschön. Während der Veranstaltung in der Schule bekam ich nasse Augen, ich war einfach so unfassbar gerührt. Mein kleines Mädchen ganz groß. <3 Ich bin super gespannt auf die kommende Zeit, sowohl ihre Entwicklung als auch die meine.

    In dieser Woche habe ich ein Vorstellungsgespräch, darauf bin ich auch sehr gespannt. :thumbup:

    Genießt den Sonntag und lassen wir alle gemeinsam das erste Glas stehen! :)

    Soooo liebe SHG :)

    Heute bin ich bei Tag 52 8| Eigentlich ist es ja Quatsch die Tage mitzuzählen. Aber irgendwie macht es gerade am

    Anfang Mut und motiviert mich. Mir geht es sehr gut, ich nutze weiter die Gespräche mit der Suchttherapeutin und

    bin sehr froh, dass ich die Lage ernst nehme. Es ist schön, wieder voller Elan zu agieren.

    Morgen wird mein Engelchen eingeschult und ich freu mich unfassbar sie bei diesem neuen Lebensabschnitt

    absolut klar begleiten zu dürfen. Ich bin sicher, es wird ein gigantischer Tag. <3

    Ich habe mich in letzter Zeit ein paar mal dabei erwischt, dass ich beim Einkauf sehr eindrucksvoll absichtlich

    das Weinregal mit meinem Blicken umgangen bin. Nicht, weil ich es meiden wollte aufgrund eines Suchtgedanken.

    Nein, weil ich mich schäme und total verlegen bin, dass es vor nicht allzu langer Zeit viele Tage gab, in denen ich

    nur dieses Regal wegen überhaupt den Laden betreten habe. :? Ich war richtig beschämt und verlegen in diesem

    Moment, wirklich ein seltsames Gefühl.

    Ich habe kein Verlangen nach der Wirkung, aber seit der Abstinenz wieder ein ausgeprägtes Appetitgefühl auf

    vielerlei Leckerbissen, Eis zum Beispiel.

    So, dann werde ich jetzt noch die letzten Vorbereitungen für morgen angehen und wünsche euch allen einen

    wundervollen und nüchternen Start ins Wochenende.

    Newchance :)

    Die eigene Abstinenz wird zu einer Art Selbstverständlichkeit, das Problem verschwindet aus den Augen, das Abstinenztraining (Trockenarbeit) gerät aus dem Blickwinkel und langsam, aber sicher ist der Weg für den Rückfall bereitet.

    Wenn sich dann noch der Gedanke einschleicht, man könne ja mal wie ein "Normaler" was trinken, dann kommt's zum Rückfall.

    Aus dem Grund bin ich hier regelmäßig am Ball. Mit jedem Aufruf dieser Seite, halte ich mir mein Problem vor Augen, um mich zu schützen.

    Carl Friedrich

    Das unterschreibe ich absolut. Genauso ist es gewesen. Der Leichtsinn hat sich eingeschlichen und die Aufmerksamkeit davon geschlichen. X/

    Aber ein erster Schritt ist es, dass ich mir dessen eindringlich bewusst bin und daran arbeiten kann. :)

    Ich glaube, ich habe eine grundsätzliche Verknüpfung hergestellt zwischen der Trinkerei und meinem Befinden.

    Grüße von Freddy

    Hallo FREDDY68 :)

    Diese Einschätzung teile ich auch. Bei mir ist es eben nur nichts Negatives wie bei vielen anderen. Also ich gerate nicht in Versuchung, wenn ich gestresst bin, traurig bin oder sonst irgendeine bedrückende Befindlichkeit. Sondern eher, wenn es mir (zu) gut geht, die Sonnen scheint, Sommerfeeling herrscht...

    Ich schätze, in meinem Kopf erfolgt dann eine Art "Belohnungsverlangen" für noch mehr gute Laune. Schon crazy, dass man sich mit etwas "belohnen" möchte, was einem nicht schmeckt und dem Körper nicht gut tut. Und genau diese Erkenntnis manifestiere ich gerade und versuche andere Möglichkeiten der Belohnung zu finden. Ganz nebenbei begibt man sich auf der Suche nach etwas passendem auch auf unbekanntes Terrain, was durchaus spannend sein kann. :mrgreen:

    Ich gebe dir absolut recht, dass man die Krankheit nicht unterschätzen darf. Sie ist heimtückisch, manipulierend, zerstörerisch und gehässig. Ein wachsames Auge auf den Teufel zu haben ist essentiell. Ein Rückfall kündigt sich schon weitaus früher an, als in dem Moment, wo man den Alkohol kauft. Und das ich mich für diesen Zeitabschnitt sehr viel mehr sensibilisiere ist unglaublich wichtig. Ich bin mir der Suchttherapeutin gerade dabei en Rückfall (bzw. auch die vorangegangenen) aufzuarbeiten. Das tut gut und verschafft neue Denkansätze.

    Hallo zusammen :)

    Hallo Newchance,

    auch von mir ein herzliches Willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    War es wirklich nur ‚fehlendes Selbstbewusstsein‘, was dich hat wieder zur Flasche greifen lassen?

    Oder war es die Sucht?

    Stern

    Natürlich war es die Sucht, vielleicht habe ich mich etwas verquer ausgedrückt. Aber als ich damals in jungen Jahren Alkohol ausprobiert habe, war es einzig aus dem Grund des "Mut antrinkend". Wie gesagt, geschmacklich ekelt es mich an, aber die Wirkung half etwas selbstbewusster zu sein. (Im Grunde völliger Unsinn). Daraus entwickelte sich dann natürlich die Sucht und bleibt auch bis der Deckel zugeht.

    Nun hab ich schon ein paar Tage nichts mehr geschrieben, das möchte ich direkt nachholen. :)

    Momentan stecke ich mitten in der Vorbereitung für die Einschulung meiner Prinzessin. Aber es tut gut einen klaren und strukturierten Kopf zu haben und sich auf das Wichtige konzentrieren zu können. Momentan bin ich bei Tag 46 angekommen und fühle mich sehr gut, trotz der Hitze.

    Ich hatte wieder ein Gespräch mit der Erziehungshilfe, diesmal mit ihrer Kollegin (sie war beim Kennenlernen im Urlaub). Nach 1,5 h meinte sie zu mir, sie würde es sehr eindrucksvoll finden, wie klar und strukturiert ich doch sei. Man würde sehen und wahrnehmen, dass es mir sehr ernst ist mit der Abstinenz. Natürlich ist der Wille lebenslang ohne Konsum zufrieden leben zu können für mich wichtig. Aber ich fühle mich auch sehr gut beim Gedanken daran, dass man mir meine Ernsthaftigkeit auch anmerkt. Denn es ist wirklich so. Es gibt genau 3 "Zugpferde", die meine Nüchternheit antreiben. Mein eigenes Glück und meine Gesundheit, aber insbesondere auch meine kleine Tochter. <3

    Ich bin momentan aber auch so mitleidig. Erst gestern habe ich wieder ein paar stark alkoholisierte Mitmenschen gesehen, die offensichtlich in der Erkrankung weit vorangeschritten waren. Und irgendwie tun sie mir so furchtbar leid. Ich weiss auch nicht warum, seltsam. :/

    Auf jeden Fall genieße ich meine Nüchternheit, habe keine Scheu offen mit Menschen darüber zu sprechen und fühle mich sehr wohl, wenn ich bei dem Thema auch auf Interesse und Verständnis stoße. Was nicht bedeuten soll, dass ich mit der Erkrankung hausieren gehe. Nein, nein. Aber ich habe zum Beispiel großes Vertrauen in die Suchttherapeutin und kann mich dort gut öffnen. Bei jedem Gespräch merke ich, dass es mich freier werden lässt und ein frischer Wind durch meinen Kopf weht. Das erleichtert und macht mir bewusst, wie riskant diese Krankheit ist und dass sie nicht allzu ungern mit einer Clownsmaske einhergeht. In den letzten Jahren der vorangegangenen Abstinenz bin ich einfach nachlässig und leichtsinnig geworden. Ich habe den Alkoholismus nicht mehr mit dem nötigen Respekt behandelt. Das soll mir nicht mehr passieren und daran arbeite ich.

    Jetzt wünsche ich erst einmal jedem ein schönes und nüchternes Wochenende. :)

    Ich fühle mich nicht sicher,habe so eine irrationale Angst,dass ich irgendwann ein Glas trinke. So als hätte ich dann einen Aussetzer und könnte es nicht kontrollieren. Da habe ich seit einiger Zeit richtig Angst vor.

    Hallo Sahnehaube :)

    Ich kann diese Angst sehr gut nachvollziehen, ich trage sie in mir. Leider passierte mir eben genau das, was du in deiner Angst beschreibst.

    Nach fast 7 Jahren Abstinenz kam ein Augenblick der Leichtsinnigkeit, ein wahrer Aussetzer. Ich hatte dem in diesem Moment einfach nichts

    entgegenzusetzen. Fast 7 Jahre hat mich Alkohol kein bisschen interessiert. Das Zeug schmeckt mir nicht mal, es ekelt mich regelrecht.

    Aber an einem schönen sonnigen Tag im Juni hatte ich einen wahrlich Hirnaussetzer. Da war es aber schon zu spät.

    Es ist super, dass du diese Angst schon im Voraus siehst und entsprechend handelst. Genau das habe ich verpasst. Dieser Moment,

    der wahrscheinlich bereits Tage davor schon auf das kommende Desaster hindeutete. Ich habe ihn nicht gesehen.

    Sich hier auszutauschen und Rat von Erfahrenen einzuholen ist auch für mich extrem wichtig und hilfreich.

    Ich denke, es ist ein guter Weg. Angst ist nicht zwangsläufig etwas schlechtes, sie schützt uns (wie in diesem Fall) auch und bewegt uns

    dazu, aufmerksam zu bleiben und reagieren zu können.

    Ganz liebe Grüße :)

    So, neuer Tag, neue Woche und ich fühle mich gut. :)

    Heute ist Tag 41 meiner Abstinenz. Gerade hatte ich ein sehr tolles Gespräch mit einer Dame von

    der Familienhilfe. Aufgrund des Rückfalles und der Fremdbetreuung meiner Maus während der stationären

    Entgiftung, wurde mir eine Familienhelferin angeboten. Da ich weder Probleme mit der Erziehung,

    dem Führen eines Haushaltes oder terminlichen Verpflichtungen habe, war mir dieses Angebot

    zunächst völlig suspekt. Aber schon allein das Reden über die Problematik war wirklich erfrischend.

    Ich habe von Erziehungshilfen und solchen Dingen, die das Jugendamt betreffen immer nur

    in diversen Facebook-Gruppen gelesen. Allerdings bekam man dort ein sehr schlechtes Bild von

    diesen Mitarbeitern. Mein so gewonnenes Vorurteil belehrte mich jedoch eines Besseren.

    Die Dame ist wirklich wunderbar, aufmerksam und aufgeschlossen. Ich bin mir sicher, sie kann

    auf meinem Weg wieder in eine stabile Abstinenz zu gelangen recht positiv unterstützend wirken.

    Ich denke in Kombinationen mit den Einzelgesprächen bei der Suchttherapeutin wird mir das

    sehr gut tun. Zumindest habe ich ein gutes Gefühl dabei. :thumbup:

    Heute Nachmittag werden wir das schöne Wetter nutzen und etwas auf dem Spielplatz im

    Schatten verbringen. Es ist wunderbar wieder klar denkend und energiegeladen mit meiner

    Tochter Zeit zu verbringen. Das habe ich während meines Rückfalles zwar auch getan, aber das

    körperlich schlechte Gefühl und das schlechte Gewissen haben das Ganze natürlich deutlich gedämpft.

    Ich wünsche euch einen tollen und nüchternen Start in die Woche <3

    Hallo Newchance,

    herzlich Willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Du bist noch nicht fürs Forum freigeschaltet, das wird vermutlich heute noch gemacht. Bitte schreibe bis dahin nur in deinem eigenen Thread und bitte nach erfolgter Freischaltung zunächst 4 Wochen nicht bei anderen Neuen im Vorstellungsbereich.

    Ich kann mir vorstellen, daß es dich in den Fingern juckt, dich überall einzubringen. Aber gerade im Vorstellungsbereich bei den anderen Neuen sollten eher erfahrene User schreiben. Bitte um Verständnis.

    Liebe Grüße, Linde

    Hallo Linde,

    oh, ich bitte um Entschuldigung. :oops:

    Das hatte ich nicht auf dem Schirm. Vielen Dank für den Hinweis. :)

    Ich hatte auch irgendwann mal Gründe zu trinken, aber mir hat es geholfen, als ich verstanden habe, dass ich als Alkoholikerin eben nicht mehr aus „Gründen“ trinke, sondern weil ich abhängig bin.

    Das hilft besonders, wenn mal wieder eine Situation kommt, in der ich früher getrunken habe, dass ich da nicht wieder in nasses Verhalten zurückfalle.

    Natürlich trank ich dann, weil mein Körper es brauchte. Ich war körperlich abhängig und hatte mit heftigen Entzugserscheinungen zu kämpfen. Aber zu Alkohol gegriffen habe ich tatsächlich am Anfang, um etwas "lockerer" zu werden und mich dies oder das zu "trauen". Im späteren Verlauf kam dann natürlich der körperliche Aspekt dazu. Da spielte alles andere gar keine Rolle mehr.

    Auf jeden Fall freue ich mich sehr, hier aktiv an mir arbeiten zu können.

    Ich absolviere daneben auch ein Online-Programm, um die Abstinenz zu unterstützen und habe mich auch für eine Online-Selbsthilfegruppe angemeldet. Leider kann ich zeitbedingt (fehlende Betreuung) keine Offline-Gruppe besuchen und muss daher auf andere Tools zurückgreifen.

    Vielen Dank noch mal und einen schönen Sonntag. :)