Servus Pauli,
klar, am Anfang geht auch noch das Gedankenkarussel rund, die (fehlende) Gesundheit macht sich bemerkbar, dazu Schlafmangel, Nervosität und was es sonst noch so "feines" für uns gibt. Mir hat es geholfen, auch diese "schlechten" Tage zuzulassen, mich mit literweise Mineralwasser in eine Ecke (geht auch in der Arbeit) zurückzuziehen, und sei's nur für ne viertel Stunde.
Und warum graut Dir vor Deiner Holden - sooo schlimm kann sie doch gar nicht sein, sonst hättest Du sie ja nicht geehelicht, oder??? Gib dir selbst Zeit - und Geduld, die wirst Du lernen (müssen). Und fressen wird Dich Deine Liebste ja wohl nicht?!
Schau, wir haben Jahre und Jahrzehnte gesoffen, bevor aus dem Missbrauch eine Abhängigkeit wurde. Und nun soll innerhalb vom wenigen Monaten, Wochen oder gar Tagen alles "erledigt" sein? Das passt nicht...
Auf die Gefahr hin, dass mich nun manche "steinigen" weil ich's mal wieder so richtig platt rüberbringe: Es wird mindestens ein Jahr dauern, bis Du wieder "auf normal" bist.
Das erste Quartal bist Du mit dem Entzug und den "Grundlagen" beschäftigt,
im zweiten Quartal wird Suchtselbsthilfe "normal",
im dritten Quartal setzt Du nicht nur um, sondern verinnerlichst,
und im vierten Quartal wirst Du sicher und gewinnst Selbstvertrauen zurück und fängst an, Dein neues Leben als normal zu empfinden.
Und dann? Ja, dann fängt die "lebenslange Arbeit" an uns Alkoholikern erst richtig an, wenn auch unter -finde ich- positiven Vorzeichen.