Er will es immer noch nicht sehen...

  • Hi Leute!

    Ich bin so blöd!
    Hab's doch irgendwie schon gespürt... freitags abends gibt's immer Stress!
    Er hat heute wieder getrunken! "Nur eine Flasche!"
    Dann fing er wieder an zu stänkern - wegen dem Essen, das ich ihm nicht gekocht hatte (er hätte mittags mit uns essen können) - ich ging ins Bett, er kam hinterher, ich bat ihn immer wieder, mich in Ruhe zu lassen und er hatte wieder einen Grund, nochmal nachzuspülen...
    Wie soll ich jetzt reagieren? Bin stinkesauer! Aber er meint immernoch, die Sucht wäre bei ihm "nur" im Kopf... weswegen er wohl auch keinen Entzug brauchen wird...jaja!
    :roll:
    "Es könnte alles so einfach sein...!

    fish

  • guten morgen fish

    Zitat

    Wie soll ich jetzt reagieren? Bin stinkesauer!


    wenn du sauer bist, dann darfst du das auch! irgendwelche gefühle, egal welche, zu unterdrücken finde ich verkehrt, außerdem glaube ich das man manche gefühlsebenen durchleben muss um weiter zu kommen - so war's zumindest bei mir.

    dein mann trinkt, du bist die schuldige (in seinen augen), is doch die übliche leier :roll: bist du wirklich überrascht? dann glaubst du noch viel zu viel an ihn und seine leeren versprechungen.

    kurz zusammengefasst haste doch drei möglichkeiten:
    - bei ihm bleiben und mitleiden
    - bei ihm bleiben und dich von ihm abgrenzen, dir neben ihm ein eigenes leben aufbauen
    - trennen

    es liegt an dir wofür du dich entscheidest, bei allem solltest du aber auch berücksichtigen das du zwei kinder hast die noch nicht frei wählen können. und bei allem nicht mit dem gedanken was er dann draus macht sondern nur was dir gut tut! solang ich bei meiner mutter auf distanz bin und im kopf hatte "wenn sie merkt das ihre tochter abstand hält, dann wird sie zur einsicht kommen", solang gings mir trotzdem noch schlecht, erst als ich nicht mehr wollte und konnte, nur noch dabei an mich gedacht hab - erst da war es möglich.

    liebe grüße

  • fühl dich mal geknuddelt :)

    Versuch dich nicht runterziehen zu lassen, Du bist jetzt so weit gekommen - Du kannst Dich ihm gegenüber zumindest verbal abgrenzen - am Rest musst Du wohl noch ebenso arbeiten wie ich selber.

    Sollten wir nicht versuchen, unseren (Ex-)Partnern die Macht über unsere Stimmungen zu nehmen? Sollten wir nicht einfach versuchen nur mit uns selber und denen auf die wir uns verlassen können oder die von uns abhängig sind (bei Dir die Kinder, bei mir die Tiere) in unser Stimmungsherz zu lassen. Diejenigen, die mit uns offen und ehrlich umgehen können und denjenigen die einfach nur den Respekt vor Gefühlen der anderen haben.

    Schau, unsere Alkoholkranken können das nicht, sie ähneln also in diesem Fall Kindern und wir sollten in diesem Moment auch nicht so verletzt sein wie wenn ein Erwachsener uns angreift. Sie sind hilflos und strampeln an gegen das was sie eigentlich selber nicht wollen. Sie strampeln und toben - zuweilen mit bösen Worten gegen Dich - wie Du bemerkt hast.

    Gibt es für Dich keine MÖglichkeit ein anderes Zimmer zu nehmen. Ich konnte das bei uns und es geht mir zwischenzeitlich viel besser. Denn alleine dieser räumlich sichtbare Abstand zeigt mir es gibt kein wir mehr, sondern ein DU. Will er mir etwas in seinem "Schlafzimmer" erzählen, so kann er das. Mein "Schlafzimmer" ist für ihn tabu. Da fliegt er raus, denn es ist meine Rückzugszone, in der ich mir solche Gespräche ersparen kann wenn ich nicht die Kraft habe.

    Ich versuche auch nicht mehr über das Thema Alkohol zu reden - sollte er damit beginnen bitte - ich nicht! Ich bin nämlich keinesfalls bereit den Grund zu spielen, warum er sich die Kanne gibt. Mein Ex darf was er will und wenn er stockblau durchs Haus torkelt, dann sind es seine blauen Flecken und nicht meine. Nur lasse ich mir nicht mehr sagen: "nur weil Du mich als Alkoholiker bezeichnest war ich down und musste trinken". So, Du kochst nicht so wie er will? Dann soll er es selber machen! Ich sorge hier für mich und koche für mich oder koche nicht - bleibt etwas übrig, dann kann er es genießen - wenn nicht, dann nicht. Seine Mangelernährung!

    Zieh Dir die Schuhe nicht an, die er Dir zwangsweise überstülpen möchte weil er für sich noch nicht das passende Paar gefunden hat. Glaub mir, mir geht es ebenso beschissen wie Dir - bei mir ist alles noch ganz frisch und ich habe viele Tiefpunkte (mein Leben ist komplett aus Scherben weil ich alles neu, nebst Job strukturieren muss) aber es sollen meine sein, aus denen ich wieder hochkomme - mit meiner Kraft will ich stärker werden und mich so wertschätzen, wie ich es verdient habe.

    Ich habe 8 Jahre gekocht, gebacken und mich bemüht ihn gut zu versorgen. Was damals nicht positiv bewertet wurde juckt mich nun auch nicht mehr wenn es Anlaß zu einem Streit sein soll. Er will streiten, es ist sein Streit - soll er ihn doch zusammen mit seinem Affen oder seinem Kater austragen.

    Ich bin nicht stark, auch wenn diese Worte so klingen - ich bin ebenso traurig wie Du, ebenso enttäuscht und am Boden. Aber ich weiß auch dass ich Kraft habe - dass DU Kraft hast - und das wir Menschen sind, die ein menschenwürdiges Miteinander verdient haben! Hol es Dir!

    Lieben Gruß und viel Kraft wünscht Dagmar


    Ich wünsche

  • Hallo ihr!

    War eben erst mal ne Stunde laufen, das brauchte ich jetzt... :wink:

    Sunny : Über den kalten Entzug hatten wir gesprochen und ich habe ihm auch gesagt, dass das gefährlich ist. Aber er meinte, bei ihm wäre die Sucht mehr im Kopf... körperlich kriegt er das schon hin (woran ich so meine Zweifel habe)! Er hätte ja auch schon mal ne Woche nix getrunken und hatte keine schlimmen Entzugserscheinungen... es waren nie mehr als vier Tage (da runden wir dann mal großzügig auf)!

    summerdream :

    Zitat

    bei ihm bleiben und dich von ihm abgrenzen, dir neben ihm ein eigenes leben aufbauen


    ja, so hatte ich mir das eigentlich vorgestellt... :?
    Einfacher gesagt/ gedacht, als getan...
    Eben fragte er mich, ob wir das mit den Freiräumen denn vielleicht mal klären könnten, wasdamit genau gemeint ist!
    Er hatte selbst gesagt, er will nicht mehr abends fragen "was kann ich denn essen...?" (mit diesem Unterton, bei dem sich mir schon der Magen umdreht...), sondern sich selbst drum kümmern! Oder eben mit uns essen - aber auch da soll er sich selbst drum kümmern - und nicht darauf warten, dass ich ihn dazu einlade!
    Ich fragte ihn dann, ob wir dann auch mal klären könnten, was es für ihn heißt, NICHTS zu trinken... ein Bier? Oder zwei? Oder was...?
    Ich bin irgendwie hin- und hergerissen! Einerseits weiß ich ja, wie gefährlich ein kalter Entzug ist! Andererseits komme ich überhaupt nicht damit (bzw. mit ihm) klar, wenn er getrunken hat - und wrenn's "nur" zwei Bier waren! Da könnte ich ko****! Und kann das auch nicht verbergen!
    Das mit dem "Abgrenzen" muss ich wohl noch üben... :oops:
    Warum kann er sich nichteinfach eingestehen, dass er auch körperlich abhängig ist?

    Dagmar :
    Danke für den "Knuddel" :)

    Zitat

    Schau, unsere Alkoholkranken können das nicht, sie ähneln also in diesem Fall Kindern und wir sollten in diesem Moment auch nicht so verletzt sein wie wenn ein Erwachsener uns angreift.


    Verdammt, er ist aber kein Kind! Und ich will ihn auch nicht so behandeln! Ich habe zwei Kinder (eins davon in der gröbsten Pubertät :wink: ), denen kann ich ihre Launen, ihr Strampeln und Toben nicht übel nehmen, das ist normal!
    Aber ein 38jähriger Mann sollte doch sein Leben selbst in die Hand nehmen können und sich dafür verantwortlich fühlen... ob Alki oder nicht!
    Jedenfalls bin ich nicht mehr bereit, das zu entschuldigen mit "nicht zurechnungsfähig"!

    Zitat

    Gibt es für Dich keine MÖglichkeit ein anderes Zimmer zu nehmen.


    Nein, geht leider nicht, weil wir durch unseren Ausbau momentan räumlich eh schon sehr eingeschränkt sind (haben nicht mal ein Wohnzimmer, das ist gerade unser Bauprojekt)! Das würde ich so gerne tun, mich räumlich distanzieren, würde mir bestimmt besser damit gehen (bis auf das übliche schlechte Gewissen)!

    Bis dann

    fish

  • Hallo Dagmar

    Zitat

    Schau, unsere Alkoholkranken können das nicht, sie ähneln also in diesem Fall Kindern und wir sollten in diesem Moment auch nicht so verletzt sein wie wenn ein Erwachsener uns angreift. Sie sind hilflos und strampeln an gegen das was sie eigentlich selber nicht wollen. Sie strampeln und toben - zuweilen mit bösen Worten gegen Dich - wie Du bemerkt hast.

    Najaaa, ganz so würde ich dat nu aber auch wieder nicht sagen… :wink:
    Ich war wohl alles andere als n hilfloses Kind, ich hatte einen verantwortungsvollen Beruf, den ich immer noch schaffte, nahm auch meine anderen Aufgaben noch wahr, und ich wußte schon, was ich sagte, wenn ich so halbbreit war, so isses ja nu auch wieder nicht, ich hatte nicht komplett meinen Verstand versoffen.
    Und es gab ja auch durchaus nüchterne Tage, ich war nicht 24 Stunden rund um die Uhr breit. Und Respekt vor anderen Menschen hatte ich auch noch.
    Trotz allem stimmt es, das der Alkohol unser Wesen verändert. Mich machte er halt verbal immer aggressiver, danach tat mir das schon leid und ich schämte mich sehr dafür.
    Manche werden auch körperlich aggressiv, auch hier nachzulesen. Sooo hilflos ist man wohl eher nicht… andererseits aber doch, weil die Sucht so übermäßig stark ist.
    Gute Vorsätze sind durchaus ernst gemeint, aber wir KÖNNEN sie gar nicht mehr einhalten, so sehr wir das auch gern wollten.
    So war es zumindest bei mir.

    Aber es geht sicher noch tiefer abwärts. Irgendwann schreckt man vor nix mehr zurück, auch das gibt es. Ich habe mir mal überlegt, ob ich auch für Alk gestohlen hätte, und ganz ehrlich, in meiner letzten schlimmsten Phase hätte ich wohl auch das bald getan, wenn ich gemußt hätte.
    Man sollte also auch Alkoholiker durchaus wie erwachsene Menschen behandeln, sie (wir) sind nur krank. Was wir dann tun, sind Symtome unserer Krankheit, aber wir sind trotzdem keine Kinder und wollen selbst dann nicht so behandelt werden. Auch das könnte nen nassen Alkie verdammt sauer machen.
    Besser, ihn wie einen erwachsenen Menschen behandeln und ihn auch in „nüchternen“ Phasen so ansprechen, auch auf die Sucht. In einem Ton ohne Vorwürfe und Selbstmitleid, sondern sachlich, falls das noch möglich ist.

    LG
    Lilly

  • mir geht es nicht darum dass der Alkoholiker ein Kind ist, sondern dass wir, die wir von ihm verletzt werden, das nicht so aufnehmen dürfen als würde es von einem Menschen kommen, der alle Gedanken, Hirnzellen und auch Worte auf Empfang/Senden hat.

    Ich versuchte Kommunikationen zu führen, die waren einfach nur für die Katz. Nicht mehr und nicht weniger. Seine Worte waren klug gewählt, abgezielt darauf, dass sie bei mir wirken.

    Sollte einmal ein Fünkchen Wahrheit dabei gewesen sein, so kann ich das auf Grund der Unmenge von Lügen nicht mehr erkennen.

    Ich für mich will den Worten eines Alkoholkranken nicht mehr die Bedeutung und Kraft der Verletzung von mir einräumen, wie ich es zuvor getan habe. Für mich persönlich ist der Vergleich des Kindes am Besten, mag für andere nicht o.k. sein, erscheint mir aber für mich am "einfachsten". Denn ich denke, nun muss auch einmal ich beginnen "einfach" für mich und an mich zu denken (auch wenn es nicht immer gelingt).

    LIeben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar, Lilly und ihr alle!

    Ja, ich glaube auch, dass mein Mann seine ganzen Versprechen ernst meinte, als er davon sprach!
    Um so schwieriger ist es dann aber doch für uns Co's, sie (die Versprechen) eben NICHT ernst zu nehmen!
    Ich habe ihm auch gesagt, dass ich nicht mehr will, dass mein ganzes Befinden nur noch von ihm abhängt und von dem, was er tut oder lässt, was er sagt oder eben nicht...
    Vorhin bin ich spazieren gegangen, um "ungestört" mit meiner Freundin telefonieren zu können und hatte ihm vorher nicht bescheid gesagt, wo ich hin gehe!
    Prompt wieder Vorwürfe...
    Habe ihm jetzt gesagt, dass ich eigentlich ausziehen wollte und mir alles aus der Distanz ansehen wollte...
    Nun bin ich hier geblieben - das ist aber auch alles: ich wohne noch hier!
    So hätte ich ihm das ja noch gar nicht gesagt... :roll:
    Okay, jetzt hab ich's!
    Er hat übrigens schon wieder ne Fahne, wenn mich nicht alle meine Sinne täuschen und ich wirklich schon Gespenster sehe...

    Liebe Grüße

    fish

  • Zitat von fish


    Er hat übrigens schon wieder ne Fahne, wenn mich nicht alle meine Sinne täuschen und ich wirklich schon Gespenster sehe...

    Und warum, fish ?
    Weil er evtl. alkoholkrank ist und vielleicht doch körperlich abhängig ???
    Nun ja, ich weiß nicht, was ich schreiben soll, n kalter Entzug wäre andererseits auch zu gefährlich, siehst doch, wie sehr er den Stoff braucht.
    Ich würd das jetzt noch die paar Tage abwarten, ob er die folgenden Termine wahrnimmt, sich in eine Entgiftung begibt und wenn nicht...tja...

    Außerdem kann eine Entgiftung sehr zur Annahme der Krankheit helfen, is ja niemand aus Jux und Dollerei im Krankenhaus, gelle ?

    LG an Dich
    Lilly

  • Hey Lilly, hey Lola!

    lilly , ja zu dem Termin am Dienstag werde ich auf jeden Fall mitgehen! Wie viele Termine ich noch abwarten kann, das weiß ich ehrlich gesagt nicht!
    Bei mir gehen mittlerweile alle Lichter aus, wenn ich seine Fahne rieche... ich fange an zu zittern und mir wird übel!
    Bin gespannt, was der Suchtberater zumThema Entgiftung sagt...
    Lola , ich hoffe bei euch ist weiterhin alles in "trockenen" Tüchern... :wink: ?
    Freut mich immer, von dir zu lesen!
    Sag mal, und dein Mann hat das alles echt ohne prof. Hilfe geschafft?!
    Will dir das ja nicht mies machen, aber ich weiß nicht, ob ich darauf vertrauen könnte! In meiner Situation jedenfalls nicht mehr!

    Schönen Abend euch noch!

    fish

  • Hallo !

    Mir ist so schlecht...
    Heute abend wird's wieder Stress geben, das merke ich jetzt schon!
    Meine Tochter (die Kleine) hat es auch gemerkt... sie hat zwar nichts gesagt, aber sie wird dann immer besonders... naja, albern würd ich sagen (wahrscheinlich, um ihre Sorge zu überspielen)!
    Hab auch gemerkt (und sie wahrscheinlich auch), dass ich mich gleich ganz anders verhalten habe, als er in der Nähe war. Ich wurde ernster und gereitzter...
    Na, mal schauen, was er heute wieder Schönes findet, das ihm nicht passt... :? Jetzt ist er duschen und danach beginnen üblicher Weise die Spiele...

    Bis dann

    fish

  • Mensch Fishi,

    was machen wir denn da mit Dir???? All die Ratschlaege, all die gut gemeinten Worte und Dir geht es immer noch nicht besser, niemand kann Dir die Entscheidung abnehmen, niemand kann fuer Dich die Schritte zum Glueck gehen, nur Du alleine kannst das.

    Denk dran, Du bist hier nicht auf der Welt um zu leiden.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hi !

    Ja, ich weiß, ich will auch nicht mehr leiden! Und in der letzten Woche sah es auch ganz danach aus, dass das jetzt endlich eine andere Richtung einschlägt...
    Tja, aber dann... ganze 3 Tage hat es gehalten! Ich habe ihm den kleinen Finger gereicht (mich schon wieder viel zu sehr auf ihn eingelassen), er wiegte sich wohl in Sicherheit und Freitag ging's dann doch wieder nicht mehr!
    Gestern abend kam's dann zum Glück doch nicht mehr so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Ist mir diesmal ganz gut gelungen, mich abzugrenzen!
    Er sah, dass ich noch am Rechner war und sein Kommentar:"ach so, ich dachte, du wärst noch in der Feedback-Phase..."! FEEDBACK-PHASE...!?
    Ja, er hätte ja wohl jetzt genug bluten müssen... :roll:
    Wie ich diese blöden Anspielungen hasse!
    Schließlich sei er ein guter Mensch, das sei ja wohl ein Fakt! Ich sagte, dass das ja auch gar keiner bezweifelt bzw. was anderes behauptet hätte, da machte er nur so eine Kopfbewegung zum PC hin... Jaja, diese bösen "Dritten"!
    Naja, hab mich dann, als er ins Bett ging mit meiner Gitarre in die Küche verkrümelt... das tut MIR gut!
    Morgen ist der Termin beim Suchtberater! Der Fragebogen liegt immernoch völlig unberührt im Handschuhfach... zeigt mir ja, wie wichtig ihm das ist!
    Jenny, wie war das, mit der Schlange und dem Kanninchen...?! Ich glaube mir wachsen langsam Hasenohren... :wink: (sieht bestimmt ganz schön dämlich aus, so'n fish mit Hasenohren...)

    Liebe Grüße an euch alle!

    fish

  • Mensch Fishi,

    er uebernimmt keine Verantwortung, sucht die Schuld bei anderen, bei Dir, bei uns den Leuten im Forum. Er fuehlt sich in die Ecke gedraengt, klar weil er immer noch nicht erkannt hat, dass er suchtkrank ist. Er wird sich alle Entschuldigungen der Welt einfallen lassen, warum es normal ist soviel zu trinken und warum er nicht damit aufhoeren will. Derzeit kannst Du Dir vielleicht keine Trennung vorstellen, willst Dich nicht von diesem Leben verabschieden, hast Angst vor einem Neuanfang, Angst vor dem was passieren koennte. Aber wir die da bereits durchgegangen sind, sagen Dir, dass Du keine Angst zu haben brauchst. Wenn Du den Schritt einer Trennung gegangen bist, wird sich eine andere Routine ergeben, ein freieres Leben, wo Du und Deine Kinder durchatmen koennen. Wo Du Dir dann nicht mehr vorstellen kannst, warum Du nicht schon frueher gehandelt hast. Versuch Dich mal langsam von dem Leben was Du jetzt fuehrst zu verabschieden, denn es ist voller Luegen, Misstrauen, Sucht, Traenen und unnoetigem Leid.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • sers fish

    Zitat

    Der Fragebogen liegt immernoch völlig unberührt im Handschuhfach... zeigt mir ja, wie wichtig ihm das ist!


    und ich frage mich wie wichtig dir dein leben ist :shock:

    ich kann keinen menschen ändern, nur mich selbst! bei dir dreht sich noch alles um ihn, fällt dir das auf?

    wie wär's wenn du mal ne pro/kontra liste von deinem mann schreibst, musst du nicht hier reinstellen, sondern einfach mal für dich. vielleicht hilft dir ja das klarer zu sehn, weiß ja nicht. ich kann mir zumindest schwer vorstellen das seine positiven seiten die negativen überwiegen, zumindest wenn du ehrlich bist.
    wir können dir hier nur zuhören und bissi was zu schreiben, umsetzen musst du alleine.

    liebe grüße

  • Hallo!

    summerdream , das mit der Liste hört sich logisch an, aber ich glaube, das würde bei mir momentan nicht objektiv ausfallen, weil ich momentan ja eigentlich nur die negativen Seiten sehe...
    Klar, was hält mich dann noch... berechtigte Frage!
    Ich habe einfach Angst, eine Entscheidung zu treffen, ohne sicher sagen zu können, ich habe ALLES getan, was ich tun konnte! Aber wahrscheinlich kann man das nie ganz sicher sagen...

    Zitat

    Aber wir die da bereits durchgegangen sind, sagen Dir, dass Du keine Angst zu haben brauchst.


    Danke Jenny und danke euch allen für eure Geduld mit mir... bin so froh, dass ihr mich immer wieder schubst, damit ich mich nicht wieder vergesse! Das passiert so leicht... Manipulationsmeister, sag ich nur! Bitte nicht aufhören... :oops:
    Ich weiß, umsetzen muss ich selber, ich hoffe, ich finde bald die Kraft dazu!
    Morgen gehe ich trotzdem erstmal mit zur Suchtberatung, will mal hören, wie er dort alles darstellt, ob er es auch verharmlost (bei ANDEREN ist es ja viiieeel schlimmer, ich bin ja gaaanz harmlos... :roll: )
    Ja, stimmt, meine Gedanken drehen sich eigentlich nur noch um ihn und seine Sucht, aber ich weiß noch nicht, wie ich das abstellen kann... :(

    fish

  • hi fish

    Zitat

    das würde bei mir momentan nicht objektiv ausfallen, weil ich momentan ja eigentlich nur die negativen Seiten sehe...


    schätzchen, genau aus dem grund hab ich ja den vorschlag gemacht :lol: eben das du mal die negativen seiten schwarz auf weiß vor dir hast, ich persönlich find das wirkt dann viel besser, zumindest bei mir :wink:

    auch wenn du meinst das du das zum jetztigen zeitpunkt nicht objektiv bewertest (warum auch immer?), der alkohol verändert menschen, immer mehr und mehr mit der zeit, früher oder später wirst du nur noch das negative erleben "dürfen"

    Zitat

    Ich habe einfach Angst, eine Entscheidung zu treffen, ohne sicher sagen zu können, ich habe ALLES getan, was ich tun konnte!


    der satz könnte von mir stammen :lol: ich hab auch immer als probiert irgendwie meine mutter zur einsicht zu bringen, dachte mir irgendwas muss doch klappen und bin glorreich gescheitert. irgendwann hab ich gesagt "das eine probier ich noch und dann geb ich auf". sie zu ändern hab ich dann auch aufgegeben aber nicht mich, im gegenteil erst da konnte ich mich auf mich konzentrieren und hab angefangen mich lieb zu haben - nicht immer klappt es, aber doch immer öfter... erst da konnte ich entdecken das ich gar net so verkehrt bin wie ich immer dachte... ein schönes gefühl :D

    Zitat

    Ja, stimmt, meine Gedanken drehen sich eigentlich nur noch um ihn und seine Sucht, aber ich weiß noch nicht, wie ich das abstellen kann...


    ich hab mich dann bewußt mit was anderem beschäftigt, mich abgelenkt. telefoniert, mit freundinnen getroffen, sauna, mal ne massage gegönnt, irgendwie sowas. hobbies wieder aufleben lassen is auch ne möglichkeit. gibt vieles was du tun kannst, um dich abzulenken!

    liebe grüße

  • Hi Leute!

    Heute war also unser Termin beim Lukas-Werk...!
    Puh..., bin noch etwas aufgewühlt!
    Was mir echt total gut gefallen hat war, dass die Dinge endlich mal klar benannt wurden und nicht um den heißen Brei rum geredet wurde!
    REALITÄTEN BENENNEN nannte er das!
    Mein Mann ist da in seinen Aussagen nämlich gerne immer etwas "schwammig", so von wegen "naja, vielleicht..., manchmal..., kann schon sein..." u.s.w.
    Ich habe mich auch ein paar mal eingemischt, als er die Tatsachen wieder etwas beschönigen wollte ("hab ja auch schon mal ne Woche nix getrunken..." oder "Vorräte? Nein, die hab ich nicht"). Hab dann sehr bestimmt gesagt, "moment, so ist das nicht!"
    Das hat der Berater auch sehr ernst genommen und hat ihm deutlich gemacht, dass ich von Außen eben eine andere Wahrnehmung habe...
    Außerdem hat mir jetzt auch mal jemand in seinen Augen Kompetentes (in seinem Beisein) dazu geraten, dass, falls er das nicht durchzieht, ich auch konsequent sein soll! Auch wenn er es immer schade fände, wenn es zu einer Trennung kommt, sei es doch manchmal die einzige Lösung!
    Er hat jetzt sämtliche Antragsformulare mitbekommen, die er so schnell wie möglich von Krankenkasse und RV-Träger ausfüllen lassen und einreichen soll, nächster Termin für ihn ist in einer Woche.
    Auf dem Rückweg hab ich ihn dann nochmal gefragt, WANN er denn nun gedenkt, aufzuhören. Musste einige Male fragen, bis ich ne vernünftige Antwort bekam (nach "Weihnachten" oder "morgen"), nämlich HEUTE!
    Er sollte auch SÄMTLICHE Vorräte (die er ja angeblich nicht hat) VERNICHTEN...!
    Fraglich finde ich allerdings die Anrwort des Beraters nach einer Entgiftung (hat er von sich aus gar nicht angesprochen). Er meinte, eine Entgiftung könne hilfreich sein, wenn es ihm zu schwer fällt, auf den Alk zu verzichten, wäre aber nicht unbedingt nötig, wenn er bis jetzt keine körperlichen Entzugserscheinungen hatte! Hmm, wie soll ich denn jetzt damit umgehen?
    Die Auswertung des Fragebogens ergab übrigens mehr als eindeutig: chronischer Alkoholismus (14 von ca. 20 Fragen mit ja, ab 11 x ja: Alkoholismus, ab 12 x ja: chronischer Alkoholismus)!
    Die ambulante Thera wäre dann einmal in der Woche abends für 3 Stunden, vorher hätte er noch ein paar Einzelgespräche.
    Boah, soviele Informationen... muss das erstmal alles verarbeiten!
    Als Ziel der heutigen Beratung hat der Therapeut übrigens genannt, dass wir (wieder) offen miteinander darüber reden können und eben REALITÄTEN BENENNEN!

    Liebe Grüße

    fish

  • Hallo ihr!

    Ich bin schon wieder hin- und hergerissen...!
    Hatte gestern abend noch ein kurzes Gespräch mit meinem Mann (nüchtern). Ich fragte ihn noch einmal, ob das denn jetzt wirklich beschlossene Sache sei, dass AB SOFORT Schluss ist mit Alkohol?! Ja! Ob er sich auch im Klaren darüber sei, falls er sich jetzt nicht daran hält, dann alle Konsequenzen meinerseits tragen zu müssen?! Ja!
    Ich habe ihm auch ein paar Auszüge aus einem Ratgeber für Angehörige (der in der Beratungsstelle auslag und den ich mir mitgenommen habe) vorgelesen.
    Da wurde z.B. davon abgeraten, mit dem Betroffenen zu streiten oder zu diskutieren, wenn "er das Suchtmittel konsumiert hat", nicht mit ihm in einem Zimmer zu schlafen und auch die Kinder mit einzubeziehen.
    Außerdem habe ich ihm geraten (nicht gefordert), sämtliche Flaschen (leere wie volle) so schnell wie möglich zu entfernen (am Besten noch bevor er richtigen Saufdruck bekommt). Nur für ihn, damit er es leichter hat, hab ihm aber auch die Entscheidung selbst überlassen.
    Naja, weswegen ich jetzt eigentlich verunsichert bin, ist, wir haben gestern, was ja eigentlich wünschenswert ist, wieder ganz vernünftig miteinander reden können. Aber das war ja letzte Woche nach seinem ersten Besuch dort auch der Fall. Und ich habe jetzt Angst, mich ihm schon wieder zu weit zu öffnen, zu schnell zu vertrauen, ihn zu sehr in mein Leben zu lassen und dann WIEDER zu fallen!
    Andererseits weiß ich ja auch, dass gegenseitiges Vertrauen und offene Gespräche jetzt besonders wichtig sind...
    Kann mich irgendjemand verstehen...? Weiß es jetzt auch nicht besser zu erklären :oops: , ist alles noch ganz schön durcheinander!

    Liebe Grüße

    fish

  • tja fish,

    mehr als immer das gleiche zu schreiben, können wir ja auch nicht. Du erkennst nicht, dass er nicht aus eigenen Stücken trocken werden will. Du drängst ihn dazu, aber das wird nicht funktionieren. Insofern kannst Du dich schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit darauf einstellen, dass Du fallen wirst. Und das wird sich so lange wiederholen, bis Du dich ausschlie´ßlich um dein eigenes Leben kümmerst.

    Du warst doch schon so viel weiter. :(

    Viele Grüße
    Eric

  • Hallo,

    Hallo fish,

    ob Du es glaubst oder nicht......, bei all deinen Bemühungen...

    als ich noch "nass" war..... und nicht bereit war.... und mich hätte jemand
    auf diese Art und Weise dazu "gezwungen" mit der Sauferei aufzuhören,
    hätte ich bei nächster "Gelegenheit" voll zugeschlagen...

    Aber, ich kann natürlich nur von mir reden.

    Gruß Hermann

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