Alkohol,...ohne mich!

  • Hallo,

    ich bin Sabine und 34. Ich bin verheiratet mit einem Alkoholiker.
    Bis vor zwei Tagen habe ich noch im Cobereich geschrieben, aber da gehöre ich nicht mehr hin. Naja,...jedenfalls nicht nur.
    Mir ist am Wochenende ein wirklich wichtige Erkenntnis gekommen.
    Auch ich bin Alkohol abhängig.

    Am besten ich fasse mal kurz zusammen. Ich habe meinen Mann vor ein paar Wochen vor die Wahl gestellt.
    Entweder Alkohohl , oder Familie.!!
    Meine Tochter und ich habe sehr unter seinem Konsum gelitten. Ich habe schon im letzten Jahr, wohl unbewusst, wegen meinem Mann meinen Konsum sehr eingeschränkt, aber dennoch war ich an manchen Parties ganz schon voll. Ich habe auch versucht nicht zu viel zu trinken, wenn meine Tochter dabei war. Man hat ja schließlich Vorbildfunktion. Aber wehe dem der Mann und oder Kind waren nicht da. !!

    Ich war die ganze Zeit so auf meinen Mann fixiert, das ich nicht wahrgenommen habe, das ich auch sehr viel getrunken habe. Mein Mann war jetzt bei der Beratung und hat dort eine Stufeneinteilung für Alkoholiker bekommen und beim durchlesen, wurde mir klar, das ich da auch locker mithalten kann. Ich habe vielleicht das “Glück“, das mir vorher schlecht wurde oder ich müde wurde, bevor ich solche Ausfallerscheinungen bekam , wie mein Mann sie hatte.

    Ich habe seit 3 Wochen nichts mehr getrunken und kann auch Alkohohl weder sehen noch riechen ohne das mir speiübel wird. Hoffe das bleibt so.
    Im Haus befindet sich kein Tropfen mehr, das haben wir vor einer Woche alles schon wegen meinem Mann weggeräumt. Gestern war ich bei der Beratung und in 14 Tagen werden wir das weitere vorgehen besprechen. Mir ist da wirklich ein Wackerstein vom Herzen gefallen und jetzt wo ich endlich dazu stehe, das ich auch Alkoholikerin bin, geht es mir gut.
    Ich bin endlich ehrlich zu mir selbst.

    Wer Lust hat, kann auch im Cobereich lesen. Mein Mann ist Gott sei dank auch sehr einsichtig und hat sich gegen den Alkohol entschieden.

    Liebe Grüße Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • hallo sabine

    es ist schon so eine sache mit der sucht, die fängt nicht erst an wenn man auffällig wird, leider ist das in den köpfen vieler aber so fest verankert. um so mehr freu ich mich das dir klar geworden ist das auch du ein problem mit dem zeug hast. da du ja nun schon lange nichts getrunken hast ist eine entgiftung nicht mehr notwendig, trotzdem solltest du mal zum arzt gehen und dich untersuchen lassen. manch einer kann jahre lang saufen ohne irgend welche körperlichen schäden davon zu tragen beim nächsten zeigen sich schon nach kürzester zeit reaktionen.

    das auch viele veränderungen im alltäglichen miteinander nötig sind weißt du ja nun auch schon, schreib hier einfach wie es dir so geht, wir werden schon hellhörig wenn was nicht stimmt.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Doro,

    danke, für deine Antwort.
    Es hat mich schon verunsichert, das man im Co Bereich etwas erstaunt reagiert hat, das ich mich jetzt auch zu den Alkoholkranken zähle. Ich kann es allerdings gut verstehen. Ich habe allerdings auch nie etwas zu meinem Konsum geschrieben.


    Durch das intensive Beschäftigen mit dem Thema ist mir eben aufgefallen, das ich eben nicht nur Co abhängig bin. All diese Urlaube mit Freunden, wo auch ich nie nüchtern war und auch mit getrunken habe. Partys und andere Gelegenheiten.

    Aber, ich habe ja weniger getrunken, als mein Mann und war auch nie so auffällig. Aber dennoch machten mich Leute darauf aufmerksam, das auch bei mir etwas im Argen liegen würde. Ich muss mich auch erst daran gewöhnen, aber mir ist eines klar: Ich will weg vom Alkohol.

    Mein Mann hat mir immer den Spiegel vorgehalten. Je schlimmer er gesoffen hat, desto weniger wollte ich noch etwas trinken. Es hat mich angek****. Ich habe dabei aber einfach nicht sehen wollen, das auch ich Alkohol nie genussvoll getrunken habe, sondern oft munter in mich hineingeschüttet habe.

    Daran zu einem Arzt zu gehen habe ich auch schon gedacht, aber jetzt war ich am Montag erst bei der Beratung und ich will nicht alles auf einmal hinter mich bringen. Die Therapeutin meinte auch, ich könnte jetzt mal einen Gang zurückschalten, denn für meine Erkenntnisse bräuchten andere Monate. Das heißt natürlich nicht, das ich mich jetzt genüsslich zurücklehnen werde.
    Ich muss weiter an mir arbeiten. Und das will ich unbedingt.

    Liebe Grüße Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hi,
    meine Tochter hat uns heute eine runde Pappscheibe geschenkt, auf der in Spiralform steht:

    Wenn du mit Herz und Seele bei einer Sache bist,dann kannst du alles schaffen.Du musst nur fest daran Glauben, dann ist alles Möglich, denn der Gedanke ist der erste Schritt zum Ziel.

    Süß gell. Ist auch für den Papa, meinte sie. Für sie ist nur der Papa Alkoholiker. Ich habe immer versucht nicht so viel zu trinken, wenn sie da war, deshalb hat sie von meinen Ausfallerscheinungen nicht so viel mitbekommen. Gott sei dank. Sie hat das Thema gerade in Bio, das macht es einfacher mit ihr darüber zu reden.

    Schon komisch , ich habe seit drei Wochen nichts mehr getrunken, aber erst seit 6 Tagen habe ich das Gefühl damit aufgehört zu haben. Das war der Zeitpunkt an dem ich endlich verstanden habe, das ich auch wegen mir aufhören muss zu trinken und nicht nur , um meine Mann beim trocken werden zu unterstützen. Nicht weil er Rückfällig werden könnte, sondern
    ich.

    Gestern ist mir ein Stein vom Herzen gefallen,. Im Mai hatten wir ein großes Fest geplant. Wir machen das schon seit Jahren und es geht immer über mehrere Tage. Dort kommen viele Bekannte. Wir haben uns schon die ganze Zeit den Kopf zerbrochen, wie wir das ganze am besten abblasen könnten. Naja ich habe nachgedacht. Mein Mann war sich noch nicht so sicher, ob ihm das was ausmachen würde.

    Aber mir macht es was aus, wenn 4 Tage hintereinander gesoffen wird. Das hätte ich nie geschafft ohne was zu trinken, da bin ich mir sicher. Na auf jeden Fall hab ich gestern ein Mail bekommen, das der Platz auf dem Wir das immer veranstalten nicht zur Verfügung steht.
    Tja.... :D und jetzt "müssen" wir es absagen. Oder dürfen!!!

    Liebe Grüße Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hallo,

    heute wollte mir ein Kunde eine Flasche Rotwein statt Trinkgeld schenken, die ich mit den Worten .“ Danke, ich mag keinen Rotwein“ ablehnte.
    Meine Kollegin sagt lässig :“Und ich trinke gar keinen Alkohol“.

    Hm, ich war schon ganz stolz die Flasche abgelehnt zu haben. Naja, meine Kollegin trinkt seit 10 Jahren keinen Alkohol mehr. Ich habe sie daraufhin gefragt, ob sie Alkoholikerin sei.

    „Nö, war ich auch noch nie“ mit der Begründung, sie hätte das ja nie gebraucht , sondern nur bei Partys was getrunken. Mit dem Nachsatz: „Aber da, nicht nur ein Bier“

    Ich wollte jetzt nicht mit ihr diskutieren.
    Ihr Vater ist seit fast 40 Jahren Alkoholiker und ich denke sie hat einfach ein Problem darüber zu reden.
    Sagt ihr immer das ihr Alkoholiker seit, wenn ihr etwas angeboten bekommt?
    Oder flunkert ihr auch mal, weil man das nicht jedem unter die Nase reiben muss?

    Wie geht ihr mit alten Saufkumpanen um?

    Ich hatte gerade einen alten Freund und Saufkumpanen am Telefon, denn wir schon lange nicht mehr gesehen und gesprochen hatten. Ich hab ihm gleich erzählt, das wir keinen Alkohol mehr trinken werden. Er fand das gut und als ich ihm auch sagte, er wäre willkommen , aber hier würde es keinen Alkohol mehr geben, auch für ihn nicht. Ich hatte fast das Gefühl er war froh drum. Endlich ein Platz , wo er nicht schon wieder saufen muss.

    Wie geht ihr damit um, sind solche Leute bei euch noch zu Gast? Natürlich unter der Bedingung kein Alkohol!

    Liebe Grüße Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hallo Sabine,

    nein - ich binde niemandem auf die Nase, daß ich ein Alki bin, wenn ich Alkoholika angeboten bekomme (was seltenst passiert - in der Arbeit eben zu Geburtstagen z.B.). Ich sage NEIN DANKE und gut ist. Wenn aber jemand nachbohrt, was durchaus auch vorkommt, dann kann ich - nach mittlerweilen über neun Monaten - nun endlich auch mit einer inneren Ruhe sagen, daß ich trockener Alkoholiker bin. Das stößt die meisten Leute tierisch vor´n Kopp und sie ziehen sich dann erstmal zurück, aber auch neugierige Nachfragen etc. kommen.

    Ich bin das erste Mal nach 5 Monaten Nüchternheit in eine solche Situation geraten, und glaub mir, mir wurde kurzfristig heiss im Kopf, da ich für mich wußte, daß ich nun Tacheles reden mußte. Aber - is garnix schlimmes passiert, und mein Kollege hat auch weiterhin lieb und nett mit mir gearbeitet. Das baute mich auf. Und mittlerweile ist es wirklich so, daß ich dazu stehen kann und auch will, um mich eben zu schützen. Schönerweise muß man das jedem Menschen in seinem näheren Umfeld ja nur einmal sagen.... meistens sogar weniger weil die Buschtrommeln ihr übriges tun :wink:

    Bzgl. meiner Sauffreundin - ich hatte nur eine - Gott sei Dank. Ich hatte letzes Jahr den Kontakt rein auf manchmal telefonieren eingeschränkt. Sie wußte auch warum, logisch - ist meine beste Freundin - nach wie vor. Und das schöne ist - daduch, daß ich nicht mehr gesoffen habe, hat sie auch aufgehört. Sie hatte das Glück, daß sie nicht zum Alki mutiert ist. Ich eben nicht. Wobei ich mittlerweile sagen muß, daß mir durch diese Krankheit die Augen in vielen anderen Bereichen auch wieder geöffnet wurden. Ich fühle mich also heute eigentlich sogar ausgeglichener und besser als vor meiner Saufkarriere.

    Alkohol in meiner Wohnung gibt es nicht. Ohne Ausnahme. Nicht mal ein Schnapsglas habe ich hier...oder ´nen Korkenzieher. Wozu auch - brauch ich nicht!! Mir ist nach wie vor jeder gerne willkommen, und bei meinen Leuten brauch ich schönerweise keine Angst zu haben, daß sie sich ihr Gift selbst mitbringen. Wäre ja noch schöner... ich halte mich vom trinkendem Umfeld fern und dafür kommt das trinkende Umfeld zu mir.... nee nee!!!


    So, und nun verschwinde ich unbekannterweise wieder :lol:

    Mach´s mal gut und ein wunderschönes Wochenende Euch dreien!!!

    LG

    Claudia

  • Hallo Sabine und Stinktierchen,
    für mich war das völlig normal, so ein, zwei Gläser Wein mitzutrinken.
    Anfangs blieb es ja auch bei meinem Mann (zu mindest öffentlich) in Grenzen. He, zu einer Pizza war selbstverständlich der Lambrusco da!
    Na und später hab ich gedacht, trink mehr, dann ist die Flasche schneller leer, trinkt er nicht so viel. .... Oder man trinkt als Co um zu vergessen, ...
    Gründe wie bei einem Alki.
    Bei euch hat sich sicher ähnliches abgespielt.
    Ich glaube, wenn man neben einem Alki lebt, kriegt man entweder den totalen Ekel ( den hab ich jetzt) oder man trinkt mit oder verdrängt.

    Bin froh, dass bei uns jetzt alles anders ist, und hoffentlich bleibt.
    Mein Mann ist schon fast 6 :!: Monate trocken.

    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Claudia , Stinktierchen und Gotti!

    Danke, für eure Antworten.
    Ich werde mir sicher auch kein trinkendes Umfeld in die Wohnung holen. Ich will hier niemanden haben der trinkt.
    Unser Freund kam heute doch nicht. Vielleicht ist der Spiegel doch zu groß.

    Ja, Stinktierchen . So ging es mir auch, als die große Aufregung rum war, fing mein Hirn zu rattern an. Mein Mann war bei der Beratung hatte schon 3 Wochen nichts getrunken und schien das auch nicht vermisst zu haben.
    Ich las die Bücher, die mein Mann sich gekauft hatte, über Alkohol.

    Ich hatte zur gleichen Zeit aufgehört Alkohol zu trinken, aber mehr, weil ich meinen Mann unterstützen wollte und mir viel auf, das ich mir schon überlegte, wann ich denn mal wieder ein Bier trinken könnte.
    Ich unterhielt mich mit Feunden, über das Alkoholproblem meines Mannes und mehr als einmal sagte jemand:“ Ja,..ist mir schon aufgefallen das ihr ganz schon viel trinkt.“

    Gotti ist lieb von dir , aber ich habe nicht getrunken, damit mein Mann nicht so viel trinkt, sondern manchmal etwas schneller getrunken, damit überhaupt noch was abbekomme.
    Ich wollte das nicht wahrhaben, aber es ist so.
    Ich habe jetzt ca 4 Wochen nicht getrunken und seit meiner Schwangerschaft vor 14 Jahren ist es das erste mal das ich so lange ohne Alkohol bin und auch hoffentlich bleibe.

    Für mich waren die Menschen Alkoholiker, wie die zwei Männer heute morgen beim Bäcker, die sich zum Frühstück jeder ein Bier und einen Sekt , plus einen kleinen Jägermeister gekauft haben. Aber auch wenn man das erst Abends bei einer Party trinkt und dann mit dem Taxi heim , weil man ja eh weiß, das man wieder zu viel trinkt zum Autofahren. Naja, und wenn man schon ohne Auto ist, kann man ja auch gleich richtig Gas geben, gell!

    So dämmerte mir langsam, das wohl auch ich ein Problem habe. Zwar war es nie so schlimm wie bei meinem Mann, aber es hätte so schlimm werden können. Wie dor schon geschrieben hat, irgendwann fängt sie an die Krankheit und wie weit sie fortgeschritten ist, ist eigendlich egal, denn gestoppt werden muss sie eh.

    Stinktierchen, ob du Alkoholiker bist oder nicht kann ich dir nicht beantworten, das kannst nur du selbst.

    Euch allen noch ein schönes Wochenende

    Liebe Grüße Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hi,

    ich bin heute frustriert. Wir haben gestern die Mail rumgeschickt das die große Feier ausfällt. Erst war ich froh, das ganze abgesagt zu haben.
    Mitlerweile gab es schon ein paar Rückmeldungen von enttäuschten Bekannten. Ein paar engere Freunde wissen jetzt auch über mein Alkoholproblem Bescheid.

    Ein guter Freund war ziemlich geschockt und hat erst mal nichts mehr gesagt.
    Andere nahmen es scheinbar locker, : "Ach ihr trinkt beide nichts mehr, na dann"

    Diese Fest war immer das Jahresevent. Wir sehen viele Leute nur einmal im Jahr. So richtig wissen wir noch nicht was wir an diesen 4 Tagen machen wollen. Mein Mann hatte den Vorschlag, das Fest mit wenigen Leuten wo anders zu feiern.

    Gut, dann verlagern wir das saufen an einen anderen Platz und geändert hat sich nichts.

    Nachdem ich gestern auch noch fluchtartig aus dem Zimmer gerannt bin, nachdem ich bei Partybildern eines Freundes einen fürchterlichen Saudruck bekommen hatte, kann ich auch noch weniger verstehen, das er damit so locker umgeht.

    Das macht es für mich nicht gerade leichter.

    Ich habe heute noch ein paar Flachen Alk im Keller entsorgt, das war allerdings sehr befreiend.

    Muss nächste Woche auch unbedingt mal endlich zum Arzt.

    Liebe Grüße

    Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Guten Abend Sabine,
    kann dich echt gut verstehen. Hatte anfangs auch manchmal Lust auf A.
    Mal so nebenbei. Aber war zum Glück schnell vorbei.
    Gehe schnell zum Arzt. Lass dir helfen. Ich wünsche dir, dass dein Arzt ganz viel Verständnis für dich hat und dir auch schnell helfen kann.
    Gute Zeit und Gute Nacht,
    Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti!

    Ich werde mir am Montag einen Termin machen , versprochen. ich habe etwas Angst davor. Weiss ja nicht was ich schon kapput gemacht habe in meinem Körper.

    Hallo cats!

    Ja, schau dich mal um hier. Ich fühle mich hier wohl. Und es ist 24 Stunden am Tag geöffnet.

    Jaaaaaaaa, es muss sich viel ändern und wenn hier gleich zwei Sorten Alkis sitzen wird es besonders spannend, denn wir sind sehr verschieden und gehen unterschiedlich damit um.

    Ich werde auf keinen Fall an einem 4 Tägigen Fest teilnehmen, das ich organisiere und wo Alk konsumiert wird. Zur Not muss er da allein hin. Ich werde mich da ganz sicher nicht in Gefahr bringen. NÖ nö!!!

    Mit den Bekannten und Freunden ist das schon so eine Sache. Wir haben viele Bekannte, die meisten trinken.

    Sabine.S

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hallo Sabine!

    Das mit den Bekannten und Freunden die trinken ist so eine Sache!

    Ich musste auch erst in meinem Umfeld selektieren zwischen:

    Bekannten
    Bekannten die trinken
    Freunden
    Freunden die trinken

    inzwischen sind nur mehr übriggeblieben:

    Bekannte
    Freunde
    Freunde die zwar mäßig trinken, aber in meiner Gegenwart nicht.

    Und allen Bekannten und Freunden denen ich etwas bedeute freuen sich mit mir über meine Trockenheit. Der Hauptzweck von Zusammenkünften ist für mich jetzt nicht mehr das vordegründige Trinken, sondern ein geselliges und freundschaftliches Unterhalten über gemeinsame Interessen und Themen.

    Wünsche dir alles Gute auf deinem trockenen Weg!

    LG
    Andreas

    carpe diem

  • Hallo Andreas!
    Hallo Insgesamt!

    Ja, schon bitter mal sehen wieviele Leute da noch übrig bleiben, wenn man klar sagt:"Kommt zum Grillen, aber es gibt kein Alk und mitbringen dürfen ihr ihn auch nicht."

    Klar, es werden nur noch wenige sein.
    :cry:

    Aber die hat man dann umso lieber :D

    Ich hab gestern im Bett noch mal all meine schlimmen Alksünden aufgeschrieben. Ich hab das gebraucht, denn ein böser Teufel saß mir im Nacken, der mir dauernd einreden wollte, das ich ja gar kein richtiger Alki bin.

    Ich muss mir hier beim Lesen immer wieder sagen, das es genau so bei mir auch hätte enden können.

    Und nicht,- man bei denen war das aber schlimm, so schlimm war das bei mit nicht.

    Naja, ich habe eine Din A Seite schlimme Abstürze die letzten Jahre vollbekommen und wenn ich die Seiten noch vollgeschrieben hätte, wo ich schnell genug im Bett war, weils mir schon vorher schlecht wurde oder ich "nur " voll war, wäre ich warscheinlich jetzt noch nicht fertig.

    Aber wie hab ich letztens noch gelesen, man findet immer jemanden bei dem es noch schlimmer war.

    Ich habe morgen einen Termin beim Arzt, mal sehen was der sagt. Bin ganz stolz das ich den jetzt endlich gemacht habe. Ich hasse es zum Arzt zu müssen. Beim Warten wird man erst so richtig krank.

    Liebe Grüße

    Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Servus Sabine !

    Auch ich habe einmal gezweifelt ob ich ein richtiger Alkoholiker bin.
    Manchmal passte ich in das sogenannte JELINEK- Schema, dann wieder nicht, je nachdem wie ich es für mich ausgelegt hatte. Allein schon dass ich mich überhaupt damit beschäftigt hatte zeigte mir, dass etwas nicht in Ordnung ist.
    Ich mußte noch auf schmerzvolle Art und Weise meinen persönlichen Tiefpunkt erreichen um zu begreifen - ich bin Alkoholiker und werde es ein Leben lang bleiben!

    Schätze dich glücklich, wenn es dir schon vorher bewußt wird und du die Spirale der Alkoholsucht noch vor dem absoluten Tiefpunkt verlassen kannst. Denn er kommt über kurz oder lang.

    Mit einer DIN A4 Seite wäre ich nicht ausgekommen, wollte ich meine Abstürze zu Papier bringen - bräuchte wohl eher ein Buch dazu
    ( vielleicht mach ich's noch und schreibe dann gleich ein Drehbuch :roll: )

    Liebe Grüße
    Andreas

    carpe diem

  • Hi !

    Tja, das Leben ist das beste Drehbuch!
    Ich glaube alle haben hier mal geglaubt keine oder aber keine richtigen Alkoholiker zu sein.

    Is ja jetzt auch wurscht. Wenn richtiger Alkoholiker heißt das ich erst unter der Brücke schlafen muss, will ich auch keiner werden.
    Bei mir ist hier Schluss, basta.

    Den Tiefpunkt hab ich jetzt und hier. Jetzt geht es nur noch Berghoch!!!
    :)

    Sabine. S

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Ganz genau! Und der erste Gipfel für dich ist morgen der Arztbesuch.
    Habe schon mal die Hände gefaltet und wünsche dir jetzt hier ganz viel Mut für Morgen.
    Wird schon werden. Ärzte sind auch Menschen. :)
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Guten Morgen!

    Ich war beim Arzt. Leider hatte sie nicht viel Zeit, aber sie macht mir einen ganz kompetenten Eindruck. Nächste Woche macht sie dann die Untersuchungen.

    Sie wollte mir gerne Antidepressiva verschreiben, aber die wollte ich nicht.
    Sie meinte es gibt kaum jemanden, der das ohne schafft, aber ich fühle mich gut.
    Sie meinte der Suchtdruck wäre dann nicht so groß. Ich vermeide lieber den Kontakt mit Alkohol, ist er auch nicht so groß.

    Ich habe aber das Gefühl so besser einschätzen zu können, wenn was nicht stimmt.
    Ich mag auch keine Schmerzmittel, weil man da sich nur wieder zu viel vornimmt und nicht wirklich seinen Körper spürt.

    Nehmt ihr so was? Ist das immer notwenig?

    Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Servus sabine.s,

    ob und wenn ja was notwendig ist, kann nur ein Arzt beurteilen.
    Voraussetzung ist allerdings, und das setze ich jetzt einfach mal voraus, dass Du gnadenlos ehrlich Deinem Arzt gegenüber bist. Nur was er/sie weiss, kann er/sie auch beurteilen.

    Und: auch eine eventuell falsche Selbsteinschätzung ("ich schaffe das ohne") kannst Du jederzeit korrigieren ("ich hätte jetzt doch gerne noch mal über die Einnahme von XYZ mit ihnen gesprochen").

    Wichtig ist, dass Du Dir die Hilfe holst, die Du wirklich brauchst und nicht etwas tust oder ablehnst nur um des Tuns/Ablehnens willen.

    LG
    Spedi

  • Hi Spedi!

    Ja, ich geh ja auch nächste Woche wieder hin und wenn ich dann doch das Gefühl habe, Tabletten könnten helfen, werde ich sie sicher nicht verweigern.

    Das hab ich auch mit ihr ausgemacht, das ich jederzeit wiederkommen kann, um sie mir verschreiben zu lassen.
    Ich hab noch nie gerne Tabletten genommen. Hatte ja eine andere Medizin
    :oops:

    Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hi Sabine,

    hab gerade Dein Thread hier im Alkoholiker-Forum gefunden.

    Ich finde es sehr gut, dass Du auch Dein Trinkverhalten ueberprueft hast. Weisst Du in unserer Gesellschaft ist Alkohol einfach zu sehr akzeptiert, da macht sich keiner Gedanken um die Folgen. Mein Mann und ich trinken ab und zu mal, aber wir hassen es wie die Pest, wenn Menschen sich die Birne zuknallen muessen, bis sie nicht mehr geradeaus laufen koennen oder vor sich hinlallen, aber allzuoft wird dass dann auf Partys geschoben, bei dem man trinken muss. Ich find das einfach schlimm und Du hast Recht, wenn Du diese Party, die ihr sonst immer veranstaltet absagt.

    Meinem Mann und mir ist auch schon aufgefallen, dass einige in unserem Bekanntenkreis nur wirklich richtig locker werden und mit dir ein Gespraech fuehren, wenn sie getrunken haben und das moegen wir nicht. Wir gehen kaum noch weg, weil wir einfach keine Lust auf solche Saufgelage haben. Hier in England ist es zum Teil so, dass man einfach dann eingeladen wird und dann kommt jemand auf Dich zu mit einem Glas Alkohol, da hab ich auch schonmal dankend abgelehnt, da wurde ich sofort gefragt ob ich schwanger bin, was fuer ein Schwachsinn. Einige Freunde mit denen wir oefters mal ausgegangen sind, konnten auch garnicht verstehen, warum wir doch auch so locker und froehlich sind, selbst wenn wir nichts trinken, da hab ich nur gesagt, dass wenn man dazu Alkohol braucht, man mal darueber nachdenke sollte, warum sonst nicht auch froehlich sein kann.

    Ich zumindestens weiss, dass ich auf sowas keine Lust mehr hab, ich kann Dich daher gut verstehen und ich hab vor Jahren auch mal an Zeiten zurueckgedacht, wo man ein oder zwei zuviel hatte, aber ich hatte das Glueck, dass ich mich aus diesem Kreis komplett verabschiedet habe und Gottseidank kann ich keine ganze Seit fuellen mit Ausfaellen, die ich gehabt habe.

    Du Sabine, hast wahrscheinlich da noch die Kurve bekommen, bevor Du komplett abstuerzt und ich bin froh fuer Dich und Du kannst gluecklich sein, dass Du es so frueh erkannt hast.

    Alles Liebe,

    Jenny

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!