8er-Bahn von Kopf bis Herz

  • Für mich ist es jetzt ganz schwer Dir zu antworten. Ich will Dir nicht weh tun, aber würde mich freuen wenn Du für Dich - wenn Du willst - am Abstand arbeiten kannst. Du fragst, wie kann ich aufhören etwas zu wünschen?

    Ich hatte mir auch gewünscht eine alkfreie, schöne, blablabla Märchenstunde.

    Ich habe nicht vergessen wie es mir den Boden unter den Füßen wegzog als aus fadenscheinigen Gründen die Beziehung beendet wurde, über Tage keine Lebenszeichen ect. Hast Du das vergessen Crevette, wie Du ausgetauschst wurdest - wie das Gefühl in Dir drin war? Der Schmerz kannst du ihn noch fühlen wenn Du Dich zurückversetzt???

    Ich will das nicht mehr spüren? Ich habe es gespürt, ich kann es auch zurückholen diesen Schmerz, aber ich will nicht mehr damit leben. Ich will diese Ängste nicht mehr zurück ist etwas passiert im suff. Ich will dieses nächtliche Herzrasen nicht mehr spüren. Ich will die Batterie, die in mir arbeitet für schöne Dinge nutzen und nicht fürs hinterherweinen. Du wünscht Dir ihn zurück, bei mir geht das nicht mehr weil ich mich auf mich freue so wie ich lebe - einfach nur pur - ohne wenn und aber.... Nur ist es irgendwie wohl wirklich so, dass Du auf der Stelle trittst. Denn so kriegst Du ihn nicht weg, aber auch nicht zurück.....

    Ich sage Dir ganz ehrlich liebe Crevette, ich will mit Menschen zusammen sein, die sich selber schätzen und dadurch auch andere wertschätzen können. Wie aber soll ein Mensch, der sich kontinuierlich selbstschädigt durch Alkohol selber schätzen? Wie also soll er Dich schätzen? Wie soll eine solche Beziehung aussehen.

    Bitte sag jetzt nicht, ohne Alkohol ;) Denn soweit ist er ja glaube ich noch gar nicht, oder??

    Nun sag mal wirklich Crevette, Du willst diese Hoffnung nicht loslassen oder? Aber sag, wie fühlt sich das an, zerreisst es einen nicht innerlich? Ich musste für mich wegkommen vom Partner sonst wäre ich innerlich erfroren....

    lieben Gruß von Dagmar

  • Zitat von crevette


    Und ich will sehr wohl sein Verhalten beeinflusssen!

    Ja, crevette, das weiß ich wohl!

    Wenn du irgendwann WIRKLICH etwas für dich verändern willst, wirst du auch Wege finden. Bisher schriebst du viele Gründe, warum aus deiner Sicht Veränderung nicht möglich ist. Ich nehme an, deine Not ist noch nicht groß genug.

    Gruß
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Ich versteh's immer noch nicht. :(

    Zitat von dagmar007

    Hast Du das vergessen Crevette, wie Du ausgetauschst wurdest - wie das Gefühl in Dir drin war? Der Schmerz kannst du ihn noch fühlen wenn Du Dich zurückversetzt???

    Wieso fragst Du, ob ich das Gefühl vergessen habe? Kann ich gar nicht: es ist ja noch da! Und da muss ich mich nicht zurückversetzen, den Schmerz fühl ich doch jetzt!

    :cry:

    Das sag ich doch die ganze Zeit! Da ist nichts weg. Nicht das Gefühl und nicht der Schmerz und auch nicht das Vermissen und nicht das Liebhaben.

    Ich versteh's wirklich nicht. Ich versteh auch nicht, wieso es mir noch zu gut geht. Die Not nicht gross genug ist. Es fühlt sich nicht nach Gutgehen an... :( Es fühlt sich an wie Boden unter den Füssen weggezogen und es fühlt sich an wie zerrissen innerlich. Es fühlt sich schlimm an...

    Dagmar, Du schreibst Du musstest wegkommen von ihm, damit Du nicht innerlich erfrierst. Aber WIE geht das Wegkommen? Ich hab immer bei Dir mitgelesen und da war so viel Wut auf ihn und Verachtung manchmal und keine Hoffnung mehr und kein Vermissen und keine Liebe, sondern diese "Nichts-wie-weg"-Entschlossenheit. Aber wie kann man die Hoffnung loswerden? Und woher kriegt man die Wut? Ich kann das eine doch genausowenig an der nächsten Autobahnraststätte aussetzen wie ich das andere im nächsten Supermarkt kaufen gehen kann!

    Ich versteh's nicht. :(

    Klatschnass verregnete Grüsse,

    c.

  • Ich glaube genau das war mit dem "noch nicht schlecht genug" gemeint. Ich war wütend wie unser Umgang war, dass ich mich nicht so richtig wehren konnte weil ich Angst vor den letzten Wochen des Zusammenlebens hatte und ich hatte Angst vor weiteren sexuellen Übergriffen. Die Drohung, das Haus abzubrennen gab mir noch den Rest zu wissen ich muss weg.

    Ich hatte einfach keinen Bock mehr auf die Unruhe und die Aufregungen. Mir ging es so auf den Senkel mir zu überlegen in welcher Verfassung er nun kommt, da ich mich nicht abschirmen konnte. Ich wollte dieses Band nicht mehr - dieses unbewußte Aufnehmen seiner Gefühle. Ich wollte einfach Ruhe empfinden - lieber Einsamkeit als die minütliche Angst was nun passiert. Und ich hatte es so satt an mir selber zu merken dass ich mich nicht lebe sondern mich ihm anpasse - ich wollte nicht mehr nur traurig sein, ich wollte spüren wie es ist mich zu freuen. Ich muss das alles noch lernen, liebe Crevette, aber an seiner Seite ging es nicht.

    Durch meinen Umzug war die räumiche Erinnerung weg. Kein Zimmer mehr, welches wir gemeinsam für schnuckelige Stunden hatten ect. Keine weh tuenden Erinnerungen mehr.

    Es gibt hier ein neues Bett, das hoffentlich bald kommt - nichts, erinnert mich hier an ihn - sagen wir wenig ;)

    Ich wusste für mich dass ich eine treue Seele bin und Probleme lösen wollte, gleichzeitig musste ich spüren dass wirkliche Intimität und Offenheit nicht möglich war. Ich spürte für mich dass die Beziehung keine Beziehung war und Crevette, ich hatte ganz reale Angst was der Alk für Folgen hat. Einen Menschen tot zu fahren, sich selber in den Wind zu schießen und ich wäre mit diesem üblen angemieteten Haus dagestanden.... Einfach die Dinge, die Zukunft sind - die Dinge, die passieren können.

    Hmmm, ich denke aber ich verstehe Deinen Ansatz - Dein Schmerz ist noch immer derselbe und die Stationen, die bei mir da waren wie Wut, Trauer und dann der Versuch der Abarbeitung die laufen bei Dir noch nicht.

    Sag mal Crevette, was macht Dein Mann beruflich, ist irgendwie bei mir untergegangen in den ganzen Ärgernissen um unsere Allerwertesten? Kriegt er diese Dinge noch gebacken - so den alltäglichen Lebensaufwand? Denn auch das machte mir klar, nee das will ich nicht: Verantwortung für den anderen tragen müssen.

    Die Hoffnung verschwand als ich ihn mir betrachtete. Als ich nicht nur den Konsum sah sondern die Person, die keine Gefühle hatte - nicht einmal für sich selbst. Der Mensch, der entweder nur stumm da stand und nichts tat oder der von Wutanfällen gejagt alles mögliche sagte. Dinge, die mich spüren ließen er kennt sich nicht einmal, spürt sich nicht und wie soll er dann etwas für mich spüren - geht einfach nicht... meinte ich..... diese Punkte haben mich ziemlich weit weg gebracht.

    Ich denke zu verstehen was Du sagst, aber es ist tatsächlich komisch, dass Du in der Trauer stecken geblieben bist, da bin ich halt auch zu unerfahren ;)

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Dagmar,

    vielen Dank, dass Du gleich antwortest und Dir solche Mühe gibst, zu verstehen, wie das bei mir aussieht. Ich glaub, ich bin da reichlich verworren... irgendwie läuft es nicht so ganz so ab, wie's sollte... weiss auch nicht...

    Ja, das wird wohl gemeint sein mit dem "noch nicht schlecht genug". Aber wie soll ich das denn nun hinkriegen? Ich kann ja nicht meine Sachen packen und in seine neue Wohnung eindringen um es beim erzwungenen Wiederzusammensein zum Eklat kommen zu lassen! :( Und ich kann mir ja auch nicht anfangen einzureden, dass ich Angst vor ihm hatte oder er mich bedroht hätte oder so, weil das nicht stimmt.

    Also was??? Manchmal glaub ich, dass ich versucht habe, den Kontakt zu ihm zu suchen, damit es zu "schlimmen" Szenen kommt... irgendwie damit ich diesen Tiefpunkt kriege... Hat nicht wirklich geklappt. Und ist ja auch irgendwie pervers... weiss auch nicht...

    Und "leider" kriegt er die normalen Dinge im Leben und den Job (er selbst ist sein eigener Boss... das macht es leicht, auch erst um Mittag zur Arbeit zu erscheinen... und um zwei wieder zu gehen...) noch bestens gebacken. Und fällt auch nicht auf, so von wegen Fahne und Lallen und so. Nix zu merken für Aussenstehende.

    Und ich kann ihn mir anschauen und die Hoffnung geht nicht weg davon. Das ist nicht ein Mensch ohne Gefühle. :( Das ist es wohl: es ist schlimm genug, dass die Situation entstanden ist, in der ich jetzt bin. Aber nicht schlimm genug, dass ich "automatisch" von der Traurigkeit in die Wut, von der Hoffnung ins So-nicht-mehr rüberkippe. Dass ich irgendwie steckenbleibe... :( Weil ich wirklich nicht weiss, wie man aktiv Wut hinkriegen kann, wo eigentlich Liebe ist. Es ist so bescheuert! :( Meine beste Freundin sagt, sie sei sowas von wütend auf ihn und ich kann ihr nur antworten, dass ich das irgendwie auch gerne wäre...

    Weisst Du, was ganz seltsam ist? Und bitte nicht gleich draufloshauen, wenn Ihr das lest, ich weiss selber, dass das seltsam ist, aber ich kann's nicht ändern. Es macht mich sogar traurig für ihn, wenn ich dran denke, dass er traurig ist, wenn er nicht mit der anderen zusammen sein kann, weil die ja im Ausland ist. :cry: Und natürlich bin ich auch traurig für mich! Und natürlich will ich nicht, dass er mit der anderen zusammen ist, weil mir das weh tut. Aber ich bin trotzdem auch für ihn traurig. :cry:

    Ich krieg's einfach nicht hin. :( Kommt das vielleicht einfach irgendwann doch noch? Einfach später?

    Ich weiss nicht...

    Liebe Grüsse,

    c.

  • Liebe Crevette, was ich meinte ist deinen Platz in der Welt, die Person die Du bist, die Frau... das Du Dich mal dahin wendest.
    Zu Dir kommst und Dir bewußt wirst WER Du eigentlich bist. Was Du wirklich fühlst und was Deine Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen sind vom dem was man Leben nennt. Die Frau ist der Fruchtbare Teil der Menschen auf Erden...Sie hat tiefe Bezüge zur Natur, alllein weil Sie den Ryhmus spüren kann, durch Ihren eigenen Rythmus...spürst Du Dich? Deinen Körper...vorallem auch die weiblichen Teile....das alles möchte von Dir beachtet werden. Dein kleines Mädchen in Dir braucht Trost und Liebe und Freude und Spiel.
    Du wirst nicht allein definiert von außen, deiner Umwelt und Erziehung. Nein, Du bist schon jemand wenn Du auf die Welt kommst...eine ganz eigene Person. In Dir wohnen Schätze die zum blühen gebracht werden wollen. Du hast Stärken und Talenten...die genutzt werden wollen...
    Manchmal gibt es keine Logische Antwort...und wir können Dir viel erklären wollen, erst wenn Du es selbst spürst und erlebst wirst Du es wissen.
    Du kannst aber in diese Richtung gehen. Die Richtung die Ja sagt zu DIR selbst. Die die Kraft für Dich verwendet...dahin wo Du Dich liebst und schätzt! Frauen sind so stark haben soviel Urkräfte in sich....Aber Du mußt Sie schon wollen, sonst schlummern Sie unentdeckt in deinem Kern.
    Einfach fühlen...sich nähern, und spüren...was DA ist bei Dir, in Dir, mit Dir.

    ich wünsche Dir das Du zu Dir kommst
    und segne Dich mit Liebe

    Fühl Dich gehalten
    Die Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Liebe Karotte,

    vielen Dank, dass Du Dir solche Mühe gibst mit Deinen Erklärungen! Das Problem ist wahrscheinlich, dass das Problem nicht da liegt.

    Ich weiss, wer ich bin, weiss, was ich wert bin. Und ich bin mir lieb und teuer, mag mich sehr so wie ich bin - obwohl ich auch ganz gut weiss, dass da ein paar scharfe Kanten und spitze Ecken dran sind. Ist aber soweit ja ok, wenn man um diese "Gefahrenzonen" weiss, kann man ja entsprechend damit umgehen. Das ist nicht das Problem.

    Und ich bin mir auch bewusst, was ich fühle, weiss auch, wo die Gefühle herrühren, bin mir bewusst, welche Gefühle ich selbst schüre und gegen welche ich mich wehre - beides nicht ideal, weiss ich auch. :) Und es ist auch nicht so, dass ich meine Bedürfnisse nicht kennen würde, dass mir meine Wünsche nicht bekannt wären. Und auch meine Stärken kenne ich, meine Talente. Meine Schwächen kenn ich auch - und lerne im Moment auch Schwächen kennen, die ich nicht kanne bisher, die nie zu Tag getreten waren. Und ich geh mal davon aus, dass es bei den Schätzen auch noch welche hat, die noch nie zum Zug gekommen sind und nur drauf waren, auch entdeckt zu werden.

    Das ist alles da. Womit ich hingegen ganz offen gesagt gar nichts anfangen kann ist der Begriff "Spüren". Was bedeutet:

    Zitat von Karotte

    spürst Du Dich? Deinen Körper...vorallem auch die weiblichen Teile....

    "Spüren" ist so ein supertrendy Begriff, den mir bis jetzt nie jemand erklären konnte. Mich spüren... meinen Körper... Wie ist das gemeint? Ich stell mir vor, da geht es um was anderes, als darum, zu spüren, ob man hungrig ist oder durstig oder aufs Töpfchen muss. Aber worum geht es denn dann? Vor allem bei den weiblichen Teilen weiss ich nicht recht, was es mit dem Spüren auf sich hat. Klingt so verfänglich... :oops::wink: (Sorry, ich will das nicht ins Lächerliche ziehen, ich wäre wirklich dran interessiert zu begreifen, was damit gemeint ist!)

    Aber abgesehen davon, dass ich mit dem Begriff "Spüren" nicht ganz so viel anfangen kann (bis jetzt), liegt das Problem wirklich nicht so sehr darin, dass ich irgendwie den Draht zu mir nicht hätte. Im Gegenteil, ich hab im Moment ganz ehrlich gesagt die Nase voll von diesem direkten Draht zu meinen Gefühlen, weil sie höllisch wehtun. Und das spür ich, besten Dank für die Nachfrage, das spür ich nur zu gut!

    Was ich wissen will ist, wie ich diese Gefühle wegkriegen soll! Wie ich meine Wünsche und Bedürfnisse (die ich habe und kenne und die ich jetzt auf den Müll packen soll!) verd... nochmals loswerden können soll! Wie ich wütend werden soll, wenn ich traurig bin!

    - ich befürchte, das klappt ganz einfach nicht auf Kommando. :(

    Und ja, das kleine Mädchen in mir braucht Trost und Liebe und Freude und Spiel. Und noch so ein paar Kleinigkeiten mehr wären auch ganz nett... Verständnis käme auch noch auf den Wunschzettel. Und das rosa Barbie-Pferd! ;) :)

    Ich geh mich jetzt mal spüren...

    Liebe Grüsse,

    c.

  • Liebe crevette,

    melde mich auch mal wieder bei dir zu Wort.
    Ich kann deine Worte nur all zu gut nachvollziehen und verstehen

    Zitat

    Und ich kann ihn mir anschauen und die Hoffnung geht nicht weg davon. Das ist nicht ein Mensch ohne Gefühle.

    Zitat

    Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ich ihm etwas besseres wünsche als das, was er sich da ausgesucht hat an Leben, an "Partnerin", an Zukunft. Es geht nicht drum, ob er mich "verdient" oder nicht - wer hätte schon so eine phantastische Frau wie mich "verdient"? - es geht drum dass ich ihm wünsche, dass er mich weiter zur Frau haben kann. Und ich ihn zum Mann.

    Leider kann ich dir keine Antworten auf deine Fragen geben, in mir sieht es nämlich genauso aus, wie du es in deinem Thread schreibst.

    Ich handle sehr viel nach meinem Verstand, aus dem Wissen das ich keine andere Möglichkeit habe wenn ich unser beider Leiden nicht verlängern möchte. Doch mein Herz, meine Gefühle wollen/können? da einfach ( noch ? ) nicht mithalten.

    *Ichdrückdichmalganzdoll* und wünsche dir das Du Deine richtigen Gefühle bald wiederfindest.

    ganz liebe grüße riverdance

  • Liebe Crevette,
    ich bin auch ein sehr gefühlsbetonter Mensch, manch einer soll mich wohl schon Drama Queen genannt haben, ich nenn mich "Queen of my World".
    Ich habe bei vielen Gefühlen gelernt damit umzugehen...is ein längerer Prozess...ich habe aber immer wenn ich wieder damit angefangen habe schnell ERfolg verspürt. Z.B. bei großer Traurigkeit und Verletztheit übe ich Gedankenstopp. Ich sage zu meinen Gedanken STOP...also im ganzen bemerke ich Sie erstaml und schick Sie dann weiter...das funktioniert wirklich gut....und zwar so gut das es schnell besser wird...und die Gefühle sich auch nicht mehr so ausbreiten in mir.
    Dann bin ich früher über das Meditieren und mein Künstlerisches Studium zur Selbstbeobachtung gekommen...das nützt mir in vielen Situationen mich selbst zu beobachten. Manchmal stelle ich mir dann vor wie ich mich selber beobachte..noch eine Stufe Abstand mehr...sehr gute Methode um Gefühle auch mit dem Verstand zu betrachten und besser mit Ihnen um gehen zu können. Und wenns ganz schlimm wird, dann bau ich mir in Gedanken eine Eierschale um mich rum um mich Abzugrenzen...

    Stichwort Spüren...ich persönliche verbinde das spüren mit einem Inneren Ohr was Bedürfnisse hören kann oder meinen Körper wahrnimmt. Ich habe gemerkt das ich z.B. mein Becken gar nicht richt wahrnehme. Das Becken ist aber ein wichtiger Bereich für eine Frau (weibl. Teile) - da sitzt unsere weibliche Energie...oft wird das Becken etwas steif...bei manchen wirkt sich das auch aufden Rücken aus (hab oft Schmerzen im unteren Rückenbereich)....oder auch Regelschmerzen etc.
    Dem Becken kann man Aufmerksamkeit schenken und z.B. Beckenbodenübungen machen um es zu stärken oder auch Bauchtanz, oder TaiChi....es gibt viele Möglichkeiten.
    Aber für mich war auch das Wissen wichtig das hier meine Ureigene weibl. Kraft sitzt. Seitdem ich mich mit dem Thema beschäftige kann ich z.B. auch besser meine Bedürfnisse wahrnehmen und irgendwie mehr Frau sein...kann das gar nicht so genau erklären. Hab wieder mehr Lust auf hübsche Kleidung und Schmuck z.B....und weibliche Sachen...
    Bin dadurch auch draufgekommen mir mehr selber gutes zu tun...mag das hier nicht alles schreiben...Aber Du kannst ja mal damit anfangen ein Duftbad zu nehmen im Kerzenschein und mit schöner Musik und danach schön einsalben und Cremen...und das so richtig genießen.

    Fühl Dich gedrückt

    Manchmal is es auch gut zu jammern...das brauchs auch...Aber wir sollten in keinem Gefühl so arg verharren das wir nicht mehr rauskommen...

    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Liebe Crevette,
    seit Tagen beschäftigt mich einer Deiner Sätze "wenn er traurig ist, dann bin ich es auch - sinngemäß".

    Das, genau das war es was ich für mich nicht mehr wollte. Seine Stimmungen die meine verändern. Mein fühlen von ihm um entsprechend darauf zu reagieren. Das, genau das, hat mich persönlich in tiefe Trauer gestürzt. Mein Ursprungsnaturell ist ein anderes, welches ich nicht mehr leben konnte weil ich andere Strömungen spürte.

    Ich, die normalerweise an kleinen Dingen Freude hat, war immer weniger in der Lage diese Freude zu spüren. Dadurch übrigens natürlich auch immer weniger mich selber.

    Wobei ich Dir sagen muss, erklären und wirklich begreifen kann ich es noch nicht vollständig. Ich bin erst jetzt gerade dabei meine Puzzleteile zu einem Bild zu stecken. Aber bei mir war eines klar: durch die Annahme anderer Gefühle als meiner habe ich mich immer weiter von mir entfernt.

    Jetzt, wo ich nicht mehr viel mitbekomme ist das um Klassen besser geworden. Jeglicher Kontakt oder jegliche Information, die ich jedoch annehme, wirft mich zurück. Erfahrungsgemäss bin ich dann zwei Tage nicht mehr bei mir sondern wieder von fremden Gefühlen beeinflusst.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Oh verflixt, nein, es ist nicht SEIN Gefühl, das sich auf mich überträgt, es ist MEIN Gefühl, das auf etwas reagiert. Und in dem Fall reagiert es auf mein Wissen darum, dass jemand traurig ist.

    Wenn ich davon höre oder lese, dass irgendwo ein Flugzeug abgestürzt ist oder sonst ein Unglück passiert ist und ich mir vorstelle, dass da jetzt Menschen sind, die um ihre Angehörigen trauern, dann macht mich das doch auch traurig für diese Menschen. Aber das ist doch nicht deren Gefühl, das ist mein eigenes! MEIN Gefühl. Meine Reaktion auf etwas. Auf etwas, das mich nicht direkt selbst betrifft, ja. Aber trotzdem mein Gefühl. Und meine Reaktion hat auch keine Zielsetzung auf den "Auslöser" hin, ich fühle nicht so, weil das was bewirken soll. Und ich bin nicht shcarf drauf, traurig zu sein, aber ich fände es schlimm, wenn die Empfindungen anderer für mich kein Auslöser für eigene Gefühle mehr wären. Denn dann könnte ich mich auch nicht mehr freuen, wenn ich um die Freude eines anderen weiss.

    Wisst Ihr, wie ich meine?

    Und wieso muss ich mein Becken spüren, um mich weiblich zu fühlen? Das fühl ich mich auch ohne Umweg über mein Becken... Ok, ich weiss, das war nur ein Beispiel. Und das mit den Gefühlen und den Gedanken ist mir im Moment näher. Nur dass das schon klappt, mit dem "STOP" und dem Weiterschicken der Gedanken. Aber solange die auslösende Situation oder Problematik oder was auch immer besteht, kommen sie ja wieder, diese Gedanken. Und dann sag ich Stop und schick sie weiter und sie kommen wieder usw....

    Ich geh mir jetzt was gutes tun! :) Immerhin das kapier ich! :)

    Liebe Grüsse,

    c.

  • Liebe Crevette...ja, schick Sie mal weiter...
    habe heute gemerkt das ich oft Gedanken und Gefühle vermische und das zu einem ungesundem Kauderwelsch führt...

    LG Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich wollte mich nur schnell auch in meinem Thread zu Wort melden, sonst heisst es wieder, ich treib mich nur bei anderen rum. :)

    Und ich versuch's mal mit dem Spüren, so wie ich's jetzt so langsam verstehe. Hab eine liebe Freundin, die mir auch versucht hat, zu erklären, wie das gemeint ist. Nachhilfeunterricht sozusagen, damit ich im Forum nicht durchfalle. ;)

    Meine Gefühle... von absoluter Ungläubigkeit hin zur entsprechenden Hoffnung, dass es doch noch irgendwie wieder gut wird. :( Und darunter- oder darüberliegend immer die bodenlose Enttäuschung und Traurigkeit, dass es so ist, wie es ist.

    Und ich versuche, die Gedanken weiterzuschicken... aber da sind so viele... da sind so unendlich viele Momente, die mich an ihn erinnern, ganz absurde Dinge. Und sie erinnern mich an Gutes und ich schaffe es nicht, mit Negativem so zu kontern, dass das Negative überwiegt. :( Und wenn ich mich auf das Negative konzentriere, dann macht es mich noch trauriger und das tut mir auch nicht wirklich gut. Schwierige, da was zu finden, was gut tut.

    Liegt wohl daran, dass es einfach nicht gut ist wie's ist.

    Also muss ich mich ablenken und mir Gutes tun. Und was mir wirklich gut tun würde liegt nicht mehr drin. Super. So viel zum Spüren...

    Liebe Grüsse,

    c.

  • Zitat von crevette

    Oh verflixt, nein, es ist nicht SEIN Gefühl, das sich auf mich überträgt, es ist MEIN Gefühl, das auf etwas reagiert. Und in dem Fall reagiert es auf mein Wissen darum, dass jemand traurig ist.
    .........
    Wisst Ihr, wie ich meine?

    Guten Morgen crevette,

    ja, ich weiß was du meinst. Denn ist nun mal ein Symptom unserer Co-Abhängigkeit, dass wir uns die Gefühle des anderen „anziehen“. Wir wissen, warum er traurig ist und wir meinen zu wissen, dass wir der einzige Mensch sind, der ihn so gut versteht.

    Zitat von crevette


    Also muss ich mich ablenken und mir Gutes tun. Und was mir wirklich gut tun würde liegt nicht mehr drin. Super.

    Diese Worte hätte genauso gut ein Alki schreiben können, der seiner Flasche hinterher trauert. Crevette, unser gutes Gefühl von einem anderen Menschen abhängig zu machen ist doch unser Abhängigkeit. Es gibt tausend Dinge, die uns wirklich gut tun. Aber in unserer Abhängigkeit sind wir darauf fixiert, dass es uns nur mit unserem Alki gut geht. Ich kann es nachvollziehen. Die erste Zeit als „er“ weg war, endeten fast alle meine Lamentos mit dem Satz „ich will einfach meinen xxx wieder haben“. Irgendwann fingen alle Freunde und Bekannten dann nur an, die Augen zu verdrehen. Na ja, irgendwann hab ich es dann auch gerafft und hab mich auf den Weg gemacht, um Zufriedenheit zu finden, die nix mit ihm zu tun hat. Es klappt, aber es dauerte auch ne Weile. Und du selbst musst es wollen. Dazu gehört halt das Loslassen von diesem Gefühl, dass du genau weißt, wie er sich fühlt. Das kannste eh nicht, weil du nicht seine Gedanken denken kannst und seine Gefühle fühlen. Aber einbilden, dass es so ist, das können wir Co´s gut. Ist halt ein Symptom unserer Krankheit.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo liebe crevette,

    Zitat

    Nachhilfeunterricht sozusagen, damit ich im Forum nicht durchfalle.

    Sag doch sowas nicht, hier kann man doch nicht durchfallen :P

    Du klingst so niedergechlagen und traurig, das gefällt mir überhaupt nicht :cry: .
    Würde dich gerne ein wenig aufbauen, nur wie :?:

    Meine Familienhelferin sagte heute etwas zu mir, das mir sehr zu denkn gab. Sie meinte, das ich sie eigentlich garnicht bräuchte, da ich den Alltag und die Erziehung meiner Kids bravorös meistere, und ich brauche lediglich mehr Selbstbewusstsein.
    Ja, daran mangelts bei mir tatsächlich, und für mein Umfeld ist bestens gesorgt, nur um mich organisiere ich immer ganz geschickt herum.

    Zitat

    Also muss ich mich ablenken und mir Gutes tun. Und was mir wirklich gut tun würde liegt nicht mehr drin. Super. So viel zum Spüren...


    Hab leider noch keinen Plan, wie man dies ändern kann, gebe mir aber große Mühe dahinter zu kommen.

    Nicht gerade der Ultimative Beitrag, hoffe du kannst dich trotzdem daran erfeuen.

    Liebe grüße riverdance
    Ich gebe dir sofort Bescheid, wenn ich weiss wies geht :wink:

  • Liebe Ette, liebe riverdance!

    Ohje, ich krieg's einfach nicht hin, dass ich verstanden werde. (Typisch Co: ich bin schuld dran, dass Ihr mich nicht versteht! :))

    Das "Durchfallen" war nicht ernst gemeint, keine Bange!

    Und wenn ich da schreibe, dass das, was mir gut tun würde nicht mehr drin liegt, dann ist das nicht nur Co, sondern ganz "normal": klar kann ich die Massage, nach der sich mein Rücken in dem Moment gesehnt hat auch von sonstwem kriegen. Um 22h nachts leider nicht so einfach, ohne auf zweifelhafte Massage-Quellen zurückzugreifen, wenn man eben nicht mehr jemanden bei sich hat, den man um die Massage bitten könnte! :) Nur so als Beispiel... :)

    Und es geht doch nicht darum, dass ich mir einbilde, die Gründe seiner Traurigkeit zu kennen - ich kenne sie, wenn er sie mir erzählt, sonst nix. Und es geht auch nicht darum, dass ich meine, dass nur ich ihn so gut verstehe - wieso sollte ich das meinen? Ich nehme an, seine Kumpels verstehen ihn deutlich besser, so im Sinn von "nachvollziehen können". Ich hatte bloss gesagt, dass es mich traurig macht zu wissen, dass jemand traurig ist. Wieso ist das

    Zitat von Ette

    die Gefühle des anderen „anziehen“

    - wieso ist das nicht mein Gefühl, sonder das eines anderen, das ich mir "anziehe"??? Wenn ich am TV sehe, wie jemand eine halbe Million ergattert und ich freu mich für den dann zieh ich mir doch nicht sein Gefühl an! Oder???

    Wenn ich niedergeschlagen und traurig klinge liegt's wohl daran, dass ich das bin. :( Liebe riverdance, bitte wirklich sofort melden, wenn Du mir gute Tips hast! :) Auf jeden Fall hat mir Deine liebe Antwort schon eine grosse Freude gemacht und ich hab mich auch für Dich über das Lob Deiner Familienhelferin gefreut. - aber ist das jetzt auch bloss Dein Gefühl, dass ich mir anziehe??? Ich kann das wirklich nicht so sehen!

    Aber ich kann noch so manches nicht so sehen, wie ich's sehen sollte...

    Und ich geh jetzt noch gemütlich im Bett lesen, das tut gut, unabhängig von sonstwem. Naja, doch, im Genuss der Lektüre abhängig vom Autor! ;) :)

    Liebe Grüsse,

    c.

  • Liebes Crevettchen, auf der einen Seite verstehe ich Dich so gut...wenn ich meinen Alki sehe...der echt Potential hat, der ein toller Mensch ist, lieb und sensibel...intelligent, und humorvoll...und noch viel mehr...und der nichts aus seinem Leben macht...das tut mir in gewissen Momenten auch in der Seele weh...wenn ich Ihn dann so anschau, den Rotweinwinkel um die Lippe...aufgerissene Augen vom Zocken...und einfach sehe, das wird nix mit uns, das hat keine Zukunft...aber deswegen hört das Gefühl für Ihn ja nicht auf...er hat mir ja nix getan...weder geschlagen, noch betrogen...noch sonst was....Aber meine Vorstellung von Leben sieht einfach anders aus....
    Ich hab da keine Worte mehr für...Denn ich weiß ich kann Ihn nicht ändern und seine Situation auch nicht...es ist allein sein Ding....auch das tut weh. Es gibt vieles was mich diesbezüglich traurig macht.

    Aber so isses.

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Zitat von crevette

    - wieso ist das nicht mein Gefühl, sonder das eines anderen, das ich mir "anziehe"??? Wenn ich am TV sehe, wie jemand eine halbe Million ergattert und ich freu mich für den dann zieh ich mir doch nicht sein Gefühl an! Oder???

    Guten Morgen crevette,

    ich denke nicht, dass ich es dir erklären kann. Du wirst es dann verstehen, wenn du es zulassen kannst und willst. Wie Spedi immer so schön schreibt - wer will, findet Weg, wer nicht will, Gründe.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • HAllo crevette..ja ich leb noch.. :lol::lol::lol: tut mir im Moment echt gut, mal Abstand zum thema zu haben.. wollt dir aber ein schönes WE wünschen.. Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

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