Traurige Geschichte

  • Hallo
    ich bin eine 37-jährige Frau und Alkoholikerin.
    Mein trinken begann vor ca.12 Jahren nach einer schrecklichen Ehe, die ich durch Misshandlungen von meinem Ex, diese auf der Intensivstation mit Schädelbruch, Nasenfraktur und div. anderen Verletzungen beendet wurde. Ich trank um abzuschalten.
    Vor 5 Jahren hatte ich einen schrecklichen Autounfall, wo ich durch ein riesen Glück mit meinen Kindern überlebte.
    Und genau vor 5 Jahren ließ ich das trinken - ich begann einfach zu saufen, es hat ca.2 Jahre gedauert bis ich mir endlich klar war - ich habe Alkoholproblem.
    Diverse male habe ich das trinken weggelassen und dann wieder angefangen und eines Tages hatte ich den ersten Entzug – grauenvoll, aber der wein war stärker und hat mich wieder eingeholt.
    Vor ca.2 Wochen hatte ich mir etwas mehr erlaubt und trank ununterbrochen Wein - Bier zum Frühstück – Wein – Bier, bis ich merkte ich komme aus der Saufgeschichte nicht mehr los.
    Mittwoch früh fuhr ich ins Krankenhaus und gestand endlich dem Arzt - ich habe Alkoholproblem.
    Ich habe so gezittert, dass ich den Aufnahmebericht nicht mal unterschreiben konnte, aber ich bestand darauf, dass ich da bleiben will, um Entzug zu machen.
    Nach dem ich auf die Station aufgenommen wurde ging es richtig los, zittern, schwitzen, Angstzustände, Halluzinationen.
    Am ersten Tag haben sie mir Infusion gegeben und so viele Beruhigungsmittel, sodass ich die erste nacht überstanden habe.
    Dazu wurde das Blutdruck jede 2 Std. gemessen und edit-Medikamentenname entfernt edit verabreicht.
    Der zweite Tag war auch nicht berauschend aber am dritten Tag ging es mir relativ gut und ich begann mich zu freuen, dass ich neues Leben anfangen kann, aber ich merkte, dass etwas nicht stimmte.
    Ich kriegte von Tag zu Tag mehr Tabletten, am Freitagabend waren es schon 4 verschiedene und obwohl mir es gut ging, musste ich diese schlucken.
    Im Bett begann das nächste Horror -mein Körper war komplett bewegungslos aber mein Gehirn arbeitete und ich konnte nicht einschlafen und langsam dachte ich, ich beginne verrückt zu werden.
    Samstag morgen gut gelaunt und nach dem Frühstück gibt mir die Schwester 6 Tabletten - ich habe Schock gekriegt, wo ich schon am Vortag insgesamt 9 geschluckt habe und ich fragte, wozu so viel und was ist das alles, sie dazu - ich soll schlucken.
    Nachdem alle 6 Tabletten im meinem Magen waren, begann ich zu überlegen wozu Tabletten? Es ging mir schon gut- super Blutdruck, kein Zittern und 0 punkte nach der Messung.
    Ich packte meine Klamotten und sagte;dass ich nach Hause gehe.Erstmal hatte ich sehr langen Gespräch mit dem Arzt:"ich soll Langzeitterapie machen und für ca. 2 Monate bei den auf Station bleiben".Ich sagte NEIN. Die haben mich entlassen und für drei Tage Tabletten gegeben, für jeden Tag jeweils ca.12 Stück.
    Nach den 6 Tabletten am morgen konnte ich mich kaum auf den Beinen halten- die anderen Tabletten habe ich natürlich liegen lassen.
    Keine Ahnung was das sollte, jetzt sitze ich hier fest entschlossen nie wieder zu trinken, bin aber am grübeln wegen dem Krankenhausaufenthalt und der ganzen Portion Tabletten, die vor mir liegen.......

    live2008

  • Hallo live2008,

    erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum und schön, dass Du Dich auf die Reise in ein trockenes Leben begeben hast.

    Zu Deiner Geschichte kann ich nicht viel sagen, außer, dass Du wohl doch einige nicht ganz unerhebliche Entzugserscheinungen bekommen hast. Und nicht zuletzt deswegen hast Du natürlich auch Medikamente bekommen. Zu den Tabletten selbst kann und darf Dir hier keiner etwas sagen, aber ich würde Dir dringend raten, diesbezüglich heute noch einmal einen Arzt zu konsultieren. Denn auch wenn Ärzte auch nur Menschen sind, so sind sie doch diejenigen, die die medizinische Notwendigkeit einer Medikation am besten beurteilen können!

    Nutze den Tag und mach einen Termin.

    Liebe Grüße und Alles Gute

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo JoeDoe,

    ich war gestern schon beim Arzt. Er war schockiert als er die allen Pillen gesehen hat.
    In den 12 Tabletten befinden sich 3 Vitamintabletten und meine Alergietablette.
    Die anderen 8 sehen verdächtlich aus.
    Ich habe das Krankenhaus am Samstag verlassen und ich habe keinen Entlassungsbericht bekommen.
    Mein Arzt hat auf der Station angerufen, die wollten telefonisch keine Auskunft geben.
    Jetzt müssen wir warten, was in dem Entlassungsbericht stehen wird.

    Ich wollte erst die ganzen Tabletten wegspühlen aber ich tat es nicht. Wenigstens habe ich einen Beweis.
    Am Sonntag war ich noch ziemlich kao aber ich habe es durchgehalten.

    Ich habe keine Lust von einer Sucht in die andere zu geraten.

    Ich wünsche allen einen schönen Tag!
    live2008

  • für was Du einen Beweis benötigst Live2008.

    Denn ich sehe an Vitaminpillen nichts schlechtes, gerade für einen Körper, der die letzen Jahre gelitten hat. Sehen nicht alle Tabletten verdächtig aus? Fragt man sich nicht bei jeder Tablette, was ist da wohl drin und wo sind die Nebenwirkungen.

    In Sachen Arzt bin auch ich nicht leicht zufrieden zu stellen - ich fahre zum Zahnarzt, zu dem ich oft muss, einfach 120 km. Aber Vertrauen muss sein, sonst kann der Körper ja in der Psyche nicht mit gesunden.

    Ich finde es klasse, dass Du aufhören willst. Ich denke, eine Therapie wäre gar nicht schlecht. Damit man sich selber besser kennenlernt, lernt die Muster zu durchbrechen und andere Lösungswege zu gehen. Ich stelle es mir sehr schwer vor, in Drucksituationen nicht auf die altbekannte Art und Weise zu reagieren.

    Unbewußt habe ich meinem Ex ganz viel an Alltagsproblemen abgenommen ohne es zu merken. Erst jetzt, nach fehlen meines Suchtmittels, begreife ich viele dieser unbewußten Handlungen. Noch immer habe ich oft nicht begriffen, wie sie detailliert ausgelöst werden - dennoch ich merke: diese Art des Auftretens kann bei mir bewirken dass ich aus der Fassung gerate.

    Also ich wäre da öfters mal froh über begleitende Hilfe.

    Ich wünsche Dir viel Kraft für alles, was Du noch zu bewältigen hast.

    Dagmar

  • Servus live2008,

    mal eine sehr direkte Frage: was soll das für ein Weg in die Trockenheit werden, wenn Du schon den Fachleuten (=Ärzten) einer Entzugsstation (oder -Klinik) nicht vertraust, deren Rat nicht annimmst und dann noch eigenmächtig den Aufenthalt beendest?

    Auch wenn ich Dir zu den Medikamenten etwas erzählen könnte, ich will es nicht. Das ist Aufgabe der Ärzte, und die werden Dich auch aufklären, wenn du sie danach fragst.

    Aus Deinem Kommentar kann ich nicht erkennen, welche Schritte Du für die Zukunft eingeleitet hast - ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es keinesfalls reicht, einfach nur "nichts zu trinken".

    Suche Dir Hilfe, die Du auch bereit bist, anzunehmen! Hole Dir Unterstützung und eigne Dir Wissen über unsere Krankheit an, damit Du überhaupt in der Lage bist, Dich und die Vorgänge um Dich (=Deine Krankheit) herum richtig zu bewerten.

    Ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem Weg.

    LG
    Spedi

  • Hallo live2008,

    gut, dass Du Dich bereits zu Deinem Arzt begeben hast. Wenigstens hast Du Dich so einer professionellen medizinischen Aufsicht nicht völlig entzogen, denn diese ist gerade in den ersten Tagen sehr, sehr wichtig. (Egal, ob mit oder ohne Tabletten)

    Aber wie soll es jetzt mit Dir weiter gehen?

    12 Jahre hast Du mehr oder weniger viel getrunken, hast dabei Grenzen durchbrochen und (schlechte) Trinkgewohnheiten entwickelt. Das kann man nicht so mal eben mit einem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus vom Tisch wischen. Was möchtest Du also unternehmen, damit Du in Zukunft nicht wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällst?

    Würde mich freuen, Deine Gedanken dazu lesen zu dürfen.

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo, ich war dieses jahr auch schon 2 mal im KH...und auch sehr unzufrieden. Bis ich dann mit einer Freundin gesprochen habe die ein Praktikum im KH gemacht hatte. Das ist dort eine eigene Welt mit eigenen Regeln. Wenn Du etwas nicht weißt oder nicht verstehst dann bitte um ein Gespräch mit dem Arzt. Du hast das Recht zu fragen was Du einnimmst und wozu....sicher wirst Du eine Antwort bekommen. Man muß da manchmal ganz schön auf sein Recht pochen. Und in gewisser Weise stur bleiben...aber veilleicht war es auch nicht die richtige Klinik für Dich. Ich hoffe dein Hausarzt ist besser und Du bekommst das geklärt.
    Ich denke auch das es nicht reicht einfach nicht mehr zu trinken. Aber dazu findest Du hier sehr viele Geschichten und Erfahrungsberichte, die dir die Augen öffnen werde.
    Dir auf jeden Fall alles Gute...leg los! Der erste Schritt ist getan.

    Viele Grüße
    Karotte CO

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo!

    Dagmar007 wg den Beweis-es ging mir darum, dass ich wenigstens die Tabletten in der Hand hatte und konnte dem Arzt überhaupt zeigen, was ich da alles schlucken musste. Und er war schockiert.
    Vitamine ist gut aber der Rest waren Antidepressiva, Behruhigungstabletten und Schlaftabletten.
    Das weiss ich.
    Wir warten jetzt den Entlassungsbericht und dann wird der Arzt schon sehen welche Tabletten genau und in welcher Stärke.

    Spedi und das stimmt mit dem Vertrauen.
    Wenn ich am Freitag voll lebendig den Tag beginne, zur Selbsthilfegruppe im KH renne, Ergoterapie mache ich auch und dann am Abend kriege ich 4 Tabletten. Wozu?
    Ich habe Horror erlebt. Ich konnte mich mit letzter Kraft duschen, weil sich das ganze Bad gedreht hat und dann im Bett lag ich da völlig bewegungslos. Ich konnte meine Arme meine Beine nicht bewegen ganz zu schweigen von sich vielleicht im Bett zu drehen in die andere Position.
    Ca. 1 std später hatte ich so grausame Erlebnisse im meinem Kopf.
    Ich dachte ich träume aber nicht-ich hörte die Flugzege, ich hörte meine Nachbarin schnarchen.
    Es war grauenvoll, so etwas ist ja auch ganz schwer zu beschreiben, zumal ich es so etwas noch nie erlebt habe. Ich hörte Stimmen,Klingeln, ich hatte Angst, dass jemand aus der Geschlossen abhaut und uns umbringt, und ständig dieser Gedake:los weg hier.
    Am nächsten Morgen, zwar etwas kaputt aber super gelaunt kriege ich 6 Tabletten. Heeee? Wozu???

    Alle auf der Station sind wie Zombies rumgelaufen, ich dachte erst-man sind die echt krank. Kein Lächeln, kein Gespräch-nichts.
    Und als ich am Samstag gegen 11.00 Uhr zu Hause war begann bei mir auch so ein Zombietag. Ich konnte mich auf den Beinen nicht halte, ich konnte nicht mal telefonieren so müde war ich aber ich konnte nicht schlafen und deshalb habe ich auch die Tabletten nicht genommen, die ich von den Ärzten in KH bekommen habe.

    Ich habe noch ein Spruch von meiner Zimmernachbarin gehört: "du hattes schweren aber kurzen Entzug, jetzt werden die dich Tablletenabhängig machen, damit du wieder kommst und Tabllettenentzug machs und der dauert richtig lange"

    Ich möchte mich an alle, die mir geschrieben haben bedanken.
    Für mich war es große Überwindung am Montag zum Arzt zu gehen und jetzt ist mein Vertrauen natürlich im Keller.

    Ich habe mir Freitag frei genommen und werde erstmal 3 Tage an die Ostsee alleine wegfahren, damit ich Ordnung in mein Kopf schaffen kann.

    Wenn hier jemand ist, der mir in Berlin seriöse Beratungsstellen, Selbsthifegruppen bzw. AA empfehlen kann, würde ich mich sehr freuen.

    Ich wünsche allen schönes Wochenende.

    Liebe Grüße
    live2008

    P.S.
    Falls mich jemand stark krietisieren möchte, bitte ich es zu unterlassen.
    Ich bin zur Zeit in solcher Verfassug, dass ich es schlecht ertragen kann bzw. aufnehemen kann. Danke

  • Servus live2008,

    aber das

    Zitat

    Falls mich jemand stark krietisieren möchte, bitte ich es zu unterlassen.
    Ich bin zur Zeit in solcher Verfassug, dass ich es schlecht ertragen kann bzw. aufnehemen kann. Danke

    ist doch wohl nicht Dein Ernst, oder???

    Das ist nichts anderes als patschnasse Denke, was wiederum in Deiner Verfassung normal ist. Du drückst Dich vor dem Trockenwerden und den daraus resultierenden Veränderungen, wo Du nur kannst - Beispiel: Deine "Flucht" an die Ostsee.

    Deine Frage nach "seriösen" Beratugnsstellen in Berlin ist die gleiche Richtung: Du hast Internetzugang. Es gibt Telefonbücher. Es gibt Deinen Arzt. Es gibt Deine Entzugsklinik. Sie alle können Dir behilflich sein, nur werden sie Dir nicht nachlaufen - Du musst Dich schon selbst dort hin begeben oder dort anrufen und einen Termin vereinbaren!

    Irgendjemand hat hier im Forum mal so einen schönen Spruch gesagt, ich kriege ihn leider nur noch sinngemäß hin: Wenn der Betreffende nicht den unbedingten Willen hat, trocken zu werden, ist jedes Hilfsangebot, jeder Tipp, jedes Wort vergeblich.

    Ich für mich sehe das ähnlich: wer (trocken werden) will, findet Wege - wer nicht will, findet Gründe. Merke: es wird Dir niemand das Trockenwerden abnehmen, genau so wenig, wie Dir irgendjemand das Saufen abgenommen hat...wach' mal auf...

    Ich wünsch Dir trotzdem alles Gute auf Deinem Weg.

    LG
    Spedi

  • Hallo live2008,

    ein wenig mit Kritik musst Du natürlich rechnen, wenn Du hier schreibst – aber nicht vergessen: Es soll Dich nur zum Nachdenken anregen und Dich nicht persönlich verletzen :wink: .

    Noch einmal kurz zur Medikation:

    Zitat

    Ich habe noch ein Spruch von meiner Zimmernachbarin gehört: "du hattes schweren aber kurzen Entzug, jetzt werden die dich Tablletenabhängig machen, damit du wieder kommst und Tabllettenentzug machs und der dauert richtig lange"


    Ich kenne Deine Zimmernachbarin nicht, aber hast Du mal darüber nachgedacht, was diese da von sich gegeben hat? Vielleicht war ja unter den Tabletten auch die „Du wirst in 3 Wochen rückfällig“- Pille :roll: . Oder noch besser: In Wirklichkeit warst Du gar nicht in einer Entgiftungsklinik, sondern in einem außerirdischen Raumschiff! Ja ja, die „Ärzte“ sind nämlich fiese Aliens, die Deine Schwäche ausgenutzt haben. Und sie hätten Dich -wenn Du reif genug geworden wärest- wahrscheinlich eines Nachts aus Deinem Zimmer geholt, um Dir Dein Gehirn auszusaugen! Ja ja ja … :roll:

    Im Ernst: Die Krankenhäuser dieses Landes haben wahrlich genug zu tun und JEDER Arzt ist zufrieden, wenn er einen behandelten Patienten nicht mehr in seiner Funktion als Arzt sehen muss.

    Zu den SHGs etc. kann ich mich nur Spedi anschließen: Wenn Du das Gefühl hast, neben diesem Forum auch reale Unterstützung auf Deinem Weg zu benötigen, dann musst Du Dich auch darum kümmern. Es gibt wirklich sehr viele Hilfsangebote, aber bei Dir an die Tür klingeln werden sie alle nicht! Und wo einer sich gut aufgehoben fühlt, da möchte ein anderer einfach nur die Beine in die Hand nehmen. Tipps sind da also wirklich nicht so sinnvoll.

    Soweit mal von mir.

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo Live

    Zitat

    Ich habe noch ein Spruch von meiner Zimmernachbarin gehört: "du hattes schweren aber kurzen Entzug, jetzt werden die dich Tablletenabhängig machen, damit du wieder kommst und Tabllettenentzug machs und der dauert richtig lange"

    Ich hatte mal auf einem Samstag Morgen einen Gichtanfall und wusste mir nicht anders zu helfen als ins Krankenhaus zu fahren. Dort machte man keinen Hehl daraus, dass man außer eine Kochsalzinfusion nicht viel machen könne. Ich war zu der Zeit auch noch GUT DABEI um es mal vorsichtig auszudrücken. Da bekam ich im Nebenraum folgendes Gespräch mit :

    ÄLTERE STIMME : „Ja aber mein Mann sieht doch schon wieder ganz gut aus“
    ARZT (mit ich tröste nen kleines Kind Stimme) „Was meinen Sie wie gut der erst aussieht wenn der mal nen viertel Jahr nichts getrunken hat“

    Na da konntest Du aber einen mit nem blöden Gesicht am Tropf liegen sehen. :shock: Als der Arzt dann zu mir rüber kam haben ich ihn auf das Gespräch, das ich mitgehört habe angesprochen.

    Er hat mir dann sinngemäß gesagt :

    „Ich habe hier 10 – 15 Papeneimer, die sich wöchentlich abwechseln und wenn er jeden Samstag einen von denen in der Notaufnahme hat wäre das einfach nur frustrierend“

    Ich rede hier nun von einem NORMALEN Krankenhaus, aber dieses Erlebnis spricht doch dagegen, dass die Ärzte wollen dass man wegen der Sache wieder kommt …

    Gruss Vaan

  • Hallo Du, geh doch mal zur Caritas oder Diakonie und zu den Blaukreuzlern. Oder auch zur Frauenberatungsstelle...das klingt schon echt krass mit den Tabletten. Hättest Du die Ärzte nicht Fragen können was das soll und was Du da nimmst? Oder haben die gar nicht mit Dir geredet? Du kannst Dich auch bei deiner Krankenkasse beschweren oder mal zum Verbraucherschutz gehen etc. Gibt da sicher noch übergeordnetere Instanzen.

    Viel Spaß an der Ostsee, da isses jetzt bestimmt sehr schön
    Gruß Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Karotte :

    Sein mir bitte nicht böse, aber warum bestätigst Du die Unsicherheit von live mit solchen Aussagen wie „Das ist aber krass mit den Tabletten“? Du weißt doch gar nicht, in welchem Zustand sie sich befunden hat, und kannst Dir -genau so wenig wie ich- ein Bild davon machen, ob die Medikation jetzt angemessen war, oder nicht. Im Gegensatz zu uns beiden haben die Ärzte in der Klinik aber sehr wohl ein Bild gehabt. Wenn dann auch noch so ein Verschwörungs-Mumpitz (Die machen Dich süchtig, damit Du immer wieder kommst) mit ins Spiel kommt, dann stelle ich mir (vor allem auch aus eigener Erfahrung!) die Frage, ob eine etwas beruhigende Medikation vielleicht nicht die schlechteste Idee ist. Denn gerade in dieser ganz frischen Phase sucht das Unterbewusstsein geradezu nach Gründen, warum der eingeschlagene Weg jetzt falsch ist: Könnte ja sein, das trocken werden doch nicht so eine gute Idee ist, wenn die bösen, bösen Ärzte so einen Unfug mit einem veranstalten! Immer daran denken: Es geht hier um Sucht und da verschwimmen schon mal gerne die eigenen Einschätzungen und Wahrnehmungen. Daher sollte Vertrauen oberstes Gebot haben.

    LG

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Sorry, das war nicht meine Absicht *Schock*. Aber ich habe auch schlechte Erfahrung mit Krankenhäusern gemacht und mit Medikamenten die mich noch kränker gemacht haben...deshalb meine Meinung: Mit den Ärzten reden, meiner Meinung nach gibt es hier auch eine Aufklärungspflicht gegenüber dem Patienten, is ja schließlich sein Körper; und wenn es nicht geht sich jemand anderen suchen. Da sollte man schon schauen wo man sich gut aufgehoben fühlt und eben VERTRAUEN kann. Und vorallem auch als eigenmündiger Patient ernst genommen wird und keine Medikation per "das machen wir immer so" stattfindet. Auch Kliniken sind nicht alle gleichgut und auch hier hat man die Wahl! Abgesehen davon wird ja der Hausarzt hoffentlich weiterhelfen, so wie es klang.

    Gruß Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo,

    Zitat von Karotte

    Auch Kliniken sind nicht alle gleichgut und auch hier hat man die Wahl!


    Hmmm, ich glaube, selbst eine 'schlechte' Klinik ist besser, als

    Zitat von live2008

    ... ununterbrochen Wein - Bier zum Frühstück – Wein – Bier ...


    Von daher sehe ich das mit der Wahl ein wenig anders. Wenn man dazu auch noch die Erfahrung machen durfte, selbst auf einer Entgiftungsstation als Patient liegen zu dürfen, dann bekommt man auch ein wenig Verständnis für die Situation der Ärzte. Eine Individualbetreuung ist nicht nur nicht möglich, sondern vor Allem ohne den Willen (zum Trockenwerden!) des Patienten auch gar nicht zielführend. Von daher ist das schon gut so, wie es ist. Ich war auch nicht begeistert von meiner Entgiftung, aber ich habe es doch unterlassen, mich darüber zu beschweren und mit dem gewonnen Abstand von heute sehe ich es als eine sehr wichtige und lehrreiche Erfahrung auf meinem Weg.

    Daher meine kleine Kritik.

    Wenn Du, liebe live2008, konsequent und mit festem Willen weiter an Dir arbeitest, dann wirst Du die vergangenen Tage sicher auch einmal als den Start in Dein neues Leben betrachten. Dabei kannst Du Dich durchaus zurecht mit einem mulmigen Gefühl daran erinnern, wie schwer der Anfang einmal war - es soll Dir eine Stütze sein, nicht wieder an diesen Punkt zurückzukehren.

    In diesem Sinne

    LG
    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • hallo live,
    sei froh, dass sie Ärzte deinen Zustand richtig einschätzten und dementsprechend handelten. In ein paar Tagen wird kein Mensch Tabletten-abhängig, genauso wenig wie alkoholabhängig.
    Das braucht alles seine Zeit.
    Als ich einmal im KH war mit 3,4 Promille plus zig Medikamenten wäre ich froh gewesen , etwas zu bekommen. Ich wurde "nur" überwacht auf der Intensivstation. Ich konnte nicht ´mal eine rauchen.
    Ich will dir damit sagen, die Ärzte wissen sehr wohl ,was sie tun und bei dir war es höchstwahrscheinlich nötig Medikamente zu geben.

    du musst nur einmal öfter aufstehen als du umfällst

  • Vielen Dank an alle die mir geschrieben haben.

    Eins noch an Spedi. Was für eine "Flucht" an die Ostsee?
    Darf man nicht mal verreisen?
    Ich habe mir zusätzlich noch 2 Tage auf Arbeit frei genommen und jetzt werde ich 5 schöne Tage im Wellneshotel verbringen.
    Ist das für Alkoholiker nicht erlaubt Spedi?

    Für Mittwoch habe ich schon einen Termin in einer Beratungstelle vereinbart und dann werde ich weiter sehen. Nichts zu unternehmen wäre schwachsinnig und das weiß ich.
    Ich werde noch mit der Krankenkasse reden, wer die Kosten für ambulante Terapie übernimmt.

    An Karotte: danke! es hat sehr geholfan deine Worte zu lesen. Wenigstens weiß ich, dass ich nicht spinne und das andere auch schlechte Erfahrungen mi KHs gemacht haben.

    Zusätzlich vielleicht- ich habe vergeblich am damaligen Mittwoch nach Entzugsklinik gesucht.
    Vom Gesundheitsamt hatte ich den Tipp mit dem Krankenhaus bekommen.
    Ich war in der Psychiatrie auf einer Station für "Depri"-Kranke.
    Die Alkoholiker auf Entzug waren wo anders aber da war kein Bett frei.
    Und ich wollte an dem Tag nicht, dass die mich nach Hause zurückschicken und dass ich auf ein Bett mit Termin warten muss.
    Ich wäre doch gleich einkaufen gegangen und hätte weiter getrunken.

    Ich bin sehr positive Mensch, dashalb mein Schlusswort:
    "EGAL, was passiert ist, davor und in der Klinik.
    Jeder Tür, die sich schließt öffnet eine Neue."

    Ich habe meine Lektion gelernt.

    Liebe Grüße an alle!!!

    live2008

  • Servus live2008,

    "man" darf grundsätzlich alles.

    Vielleicht magst Du Dir ja mal die Grundbausteine hier im Forum durchlesen und kommst von alleine zu einer Antwort?

    Aber nochmal: "man" darf alles - sogar Alkohol trinken, wenn "man" das will.

    Es kommt eben darauf an, was Du möchtest. Wer will, findet Wege - wer nicht will, findet Gründe.

    LG
    Spedi

  • hallo Spedi

    du hast Recht mit den Wegen und Gründen.

    Ich wollte dir nur zusätzlich sagen:
    leider konnte ich nicht an die Ostsee fahren aber gut dass ich 2 Tage frei hatte.
    Donnerstag ist meine liebe Tante gestorben und ich bin über 500 km zur Beerdigung gefahren.
    Ich habe viel geweint, weil ich sie sehr geliebt habe und jetzt bin ich sehr, sehr traurig.

    LG

    live2008 :(

  • Servus live2008,

    mein aufrichtiges Beileid zum Tode Deiner Tante!

    LG
    Spedi

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