Ende mit Schrecken oder............?

  • Hallo Leute,

    ich bin neu hier und bitte um Nachsicht, wenn nicht alles so geschliffen und forenproffessionell rüberkommt. Ich arbeite dran.

    Zu meinem Fall:

    Vor etwas mehr als 5 Jahren habe ich ich mich unsterblich in eine 17 Jahre jüngere Alkoholikerin verliebt (und bin es immer noch). Während dieser Zeit habe ich mich mit Ihrer Krankheit arrangiert und sie bei Ihren Bemühungen, die Sucht halbwegs in den Griff zu bekommen, fast bis zu Selbstaufgabe unterstützt.

    Ihr Trinkverhalten ist das eines Quartalsäufers. Immer dann, wenn Probleme mit ihren Kindern (jetzt 8 und 11) auftraten, oder sonstwie geartete Probleme und - chen, griff sie zur Flasche und beamte sich für 2- 3 Tage gänzlich weg. Die ganze Zeit über war sie in therapeutischer Behandlung.

    Bevor wir uns kennen lernten, war sie bereits 2 mal in Entzugskliniken und während unserer Partnerschaft ist sie jetzt zum 2. mal in einer Suchtklinik. Seit März befindet sie sich stationär in Behandlung und hat gestern erneut Verlängerung beantragt. Die ganze Zeit über habe ich sie in ihrem Vorhaben unterstützt und ihr Mut gemacht nicht aufzugeben. Sie ist sehr intelligent und offensichtlich bereit ihrem Leben eine nachhaltige Wendung zu geben.

    Ebenso offensichtlich ist sie (oder sind es die Therapeuten) jedoch der Meinung diese Wendung kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie sich von mir trennt. Dies wäre dann Trennung und Auszug die Dritte. Die beiden male vorher dauerte diese Trennung nie länger als 1- 2 Monate. Dann kam ein Rückfall und ich stand wieder auf der Matte. Vor 4 Wochen hat sie mir erneut eröffnet, dass sie sich von mir trennen "muss" um ein "GANZES" werden zu können. Noch in diesem Monat wird sie ausziehen.

    Niemand in meinem Bekannten- und Freundeskreis und ganz besonders meine beiden Jungs (16 und 19) kann auch nur ansatzweise verstehen, wieso ich Depp immer wieder "rückfällig" werde und zu ihr zurückgehe.

    Ich erkläre mir das so: Vor 11 Jahren habe ich meine Frau durch eine Krankheit verloren. Es war ungeheuer schmerzlich. Vielleicht habe ich nur große Angst wieder so allein gelassen zu werden.

    Haben denn trockene Alkis keine Emotionen mehr? Wenn sie mir per SMS schreibt, dass sie mich noch immer "seeehr lieb" hat, kann oder soll ich das glauben? Wenn sie weiter den Kontakt zu mir aufrecht erhalten will - wie soll ich mich verhalten? Sind Alkis beziehungsunfähig? Wieso glubt sie allein besser zurecht zukommen??

    Wäre nennt, wenn mir jemand weiterhelfen könnte, bin echt ziemlich am Ende.

    Ich hoffe auf Euch.

    Liebe Grüße
    Lupus

  • Guten Morgen, Du einsamer Wolf = Lupus

    Erst einmal herzlich willkommen hier im Forum. Werde gleich näher auf einzelne Textpassagen eingehen, möchte jedoch vorausschicken:

    Wenn Worte manchmal wehtun, dann haben sie in den meisten Fällen einen wahren Kern oder/und einen Punkt getroffen, der ein bisschen näher angeschaut werden sollte. Jedoch schreibe ich diese dann mit einer unterstützenden Haltung!

    Zitat

    unsterblich in eine 17 Jahre jüngere Alkoholikerin verliebt

    Unsterblich gibt es nicht - alles endet in dieser Welt! Willst Du damit ausdrücken, dass Deine Liebe so immens gross ist? Oder die rosarote Brille blendet?

    Zitat

    Während dieser Zeit habe ich mich mit Ihrer Krankheit arrangiert und sie bei Ihren Bemühungen, die Sucht halbwegs in den Griff zu bekommen, fast bis zu Selbstaufgabe unterstützt.

    Fast bis zur Selbstaufgabe? :shock: Ist das Liebe? Oder Abhängigkeit?

    Zitat

    Sie ist sehr intelligent und offensichtlich bereit ihrem Leben eine nachhaltige Wendung zu geben.

    Wieviel Intelligenz braucht es, um nach 4 Entzügen dem Leben eine nachhaltige Wendung geben zu wollen? Sucht hat für mich nichts mit Intelligenz zu tun...

    Zitat

    Ebenso offensichtlich ist sie (oder sind es die Therapeuten) jedoch der Meinung diese Wendung kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie sich von mir trennt.

    Ist Deine Hoffnung, gell, dass die Therapeuten ihr zur Trennung raten und sie im Grunde eigentlich garkeine will? Und wenn sie doch will?

    Zitat

    Dann kam ein Rückfall und ich stand wieder auf der Matte.


    Willkommen im Club der Co-Abhängigen :roll:

    Zitat

    Niemand in meinem Bekannten- und Freundeskreis und ganz besonders meine beiden Jungs (16 und 19) kann auch nur ansatzweise verstehen, wieso ich Depp immer wieder "rückfällig" werde und zu ihr zurückgehe.

    Weil Du abhängig bist von ihr, so wie sie vom Alkohol. Spannend ist nun, die Strukturen zu ergründen, die Dich in dieser Abhängigkeit halten. Sie versucht ja auch bei sich selbst zu suchen, "um ein Ganzes zu werden".

    Zitat

    Haben denn trockene Alkis keine Emotionen mehr? Wenn sie mir per SMS schreibt, dass sie mich noch immer "seeehr lieb" hat, kann oder soll ich das glauben? Wenn sie weiter den Kontakt zu mir aufrecht erhalten will - wie soll ich mich verhalten? Sind Alkis beziehungsunfähig? Wieso glubt sie allein besser zurecht zukommen??

    Lupus, lies mal hier im Forum, auch bei den Alkoholikern, dann beantwortet sich Deine erste Frage von selbst...wo Menschen, da sind Emotionen und Alkoholiker/Innen sind auch Menschen, oder?
    Was Du glauben sollst, das kann Dir keiner sagen - das entscheidest Du ganz alleine, aber zur Sucht gehören auch Lügen, das sollte man / frau nie vergessen.
    Und wegen Kontakt - sie will ausziehen und dann lass sie, schaut erst einmal, was es mit Euch macht. Und konzentriert Euch auf Euch selbst, aber jeder für sich alleine. Dann ergibt es sich von selbst, ob nachher weiterer Kontakt möglich oder erwünscht ist.
    Ob Alkoholiker/innen beziehungsunfähig sind kann und möchte ich Dir so pauschal nicht beantworten. Vielleicht übernimmt das jemand anderes?
    Und warum sie glaubt, besser alleine zurecht zu kommen? Vielleicht weil es so ist? Vielleicht weil sie es ausprobieren möchte? Diese Frage kann nur sie beantworten.

    Wenn Dir, Lupus, das alles weitergeholfen hat, schön - noch lieber wäre mir, wenn Du jetzt soviele Denkanstösse bekommen hast, dass Du Dich in erster Linie einmal um Dich kümmerst und vor allem - weiter hier berichtest.

    Lese Dich gerne wieder!

    Viele Grüsse
    Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Eine traurige Geschichte, liebe Lupus,
    wobei ich irgendwie den Eindruck habe, dass Deine Freundin vielleicht begriffen hat, dass Du eine Insel für sie warst, auf die sie sich immer wieder retten konnte wenn der Alkohol sie übermannte, Du warst immer die Boje, an die sie sich klammern konnte.

    Vielleicht will sie wirklich trocken werden und auch keine solche Boje mehr in ihrer Nähe haben. Das schließt ein neues Kennenlernen nicht aus - aber sie versucht sich zu finden, was sicher nicht einfach ist. Vielleicht will sie auch nicht in alte Muster fallen, die sie jetzt aufarbeitet.

    Dein Bericht hier ist für mich das beste Beispiel wie wichtig das Loslassen ist. Deine Zeilen haben mir ganz klar vor Augen geführt, wie wichtig es für mich war meine Beziehung zu beeenden. Du hattest Dich arrangiert und bis zur Selbstaufgabe die Beziehung geschützt.

    Für mich ist eine kranke Beziehung, dich ich lebte, keine Beziehung und muss für mich beendet werden. Sollte es wirkliche Zuneigung in meiner Beziehung jemals gegeben haben, dann kann es ein neues Kennenlernen geben (was ich nicht glaube, da bei meinem Ex jegliche Einsicht in die Sucht fehlt) aber nicht als Co und Süchtler. Ich sehe an Dir so deutlich was es bringt die Sucht zu tolerieren und aufopfernd an der Seite des Kranken zu stehen: Selbstaufgabe ....

    Ich würde wohl an Deiner Stelle versuchen mit mir selber ins Reine zu kommen, so wie Deine Partnerin mit sich selber - vielleicht könnt Ihr dann gemeinsam Eure Beziehung, später neu bearbeiten bzw. reinigen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Lupus,

    willkommen im Forum und – willkommen im Club, im Co-Club nämlich. Lies dich durch die Geschichten hier und du wirst dich wieder und wieder finden. Überall die große, unsterbliche Liebe, die es trotzdem nicht schaffte, gegen den Alkohol zu siegen. Das ist einfach so – und muss so akzeptiert werden, bin ich der Meinung.

    Allerdings kann ich deine Empfindungen im Moment sehr gut nachvollziehen. Ich lernte „meinen Alki“ auch kennen mit der Kenntnis, dass er Alkoholiker sei und trocken. Sagte er mir zu der Zeit. Die Trockenheit war nur eine Trinkpause, wenn auch eine ziemlich lange und irgendwann, nach einem längeren Rückfall, war er soweit, es richtig und konsequent anzugehen mit der Abstinenz. Ziemlich die erste Amtshandlung war dabei, dass er feststellte, mit mir zusammen nicht trocken werden zu können. Inzwischen kann ich dies nachvollziehen. Damals fühlte ich mich wie ein ausgewrungener, alter Wischlappen. Nicht mehr gebraucht, weggeworfen. Die Mohrin hatte ihre Schuldigkeit getan....

    Mehr als zwei Jahre ist das inzwischen her. Und ich habe mich ziemlich viel mit der Tatsache meiner Co-Abhängigkeit auseinandergesetzt. MEINEN Anteil am System, MEINE Krankheit angenommen, damit ich gesund werden kann. Oft sehe ich gerade bei den Co-Männern so eine Art Übervater-Benehmen, Sorgen für das Mädelchen, den Traum vom Retter, Liebhaber und Vater an und mit einer einzigen Person leben können. In meiner realen SHG ist so ein Paar. Er deutlich älter als sie, sie abhängig vom Alk und er abhängig von ihr. Ihm geht es nur gut, wenn es ihr gut geht – so sei das nun mal bei Paaren. Wie mit einem unmündigen Kind geht er jedoch mit seiner „Partnerin“ um. Von außen kann ich inzwischen meine früheren co-abhängigen Strukturen immer wieder im Verhalten der Anderen gespiegelt erkennen. Und verstehen, dass Menschen, die dieser Vereinnahmung und Herabsetzung nicht wirklich etwas dagegensetzen können, dann eben trinken. Nicht der richtige Weg, klar, aber trotzdem für mich nachvollziehbar.

    Vielleicht muss deine Partnerin „erwachsen“ werden und das wahrscheinlich ganz allein. Loslassen gehört sowohl zur Liebe als auch zur Sucht. Aber es schmerzt unendlich wenn deine Sucht die Beziehungssucht, sprich Co-Abhängigkeit ist. Für mich war dieser Schmerz die Chance zum Wachstum.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Skybird, Dagmar und Jette,

    ganz herzlichen Dank für eure Antworten.

    Ja, ihr habt so recht - ich bin von dieser Frau so abhängig, wie sie vom Alk. Ich hab das Gefühl, sie führt mich noch immer am Nasenring durch die Arena und ich will einfach nicht glauben, dass es so ist. Ich weigere mich auch hartnäckig zu glauben, dass sie es bewusst tut. Alles in mir sträubt sich zu realisieren, dass alles was ich für diese Frau getan habe, so für die Katz gewesen sein sollte. Dein Vergleich Ette mit dem Waschlappen und dem Mohren ist eine Punktlandung. Genauso fühl ich mich - missbraucht. Schei...., das tut so verdammt weh. Bitte nicht verwechseln mit verletztem Stolz, dass ist es sicher nicht.

    Andererseits tut es verdammt gut, sich mit ebenfalls Betroffenen austauschen zu können und dabei den Eindruck zu gewinnen, dass es Hoffnung gibt eines Tages aus dieser Abhängigkeitsfalle entrinnen zu können um wieder ein neues, ausgefülltes Leben führen zu können.

    Nicht zuletzt für meine beiden Jungs, die ich seit dem Tod ihrer Mutter vor 11 Jahren allein betreue und auf die ich unglaublich stolz bin. Sie haben einen Vater verdient, der für sie da ist und nicht für eine Frau, deren Verhalten sie überhaupt nicht nachvollziehen können.

    Eure Ratschläge werde ich annehmen und versuchen, mich auf mich zu konzentrieren um einen Weg aus der Abhängigkeit zu finden. Meine Therapiestunden werde ich künftig nutzen, um über meine eigenen Empfindungen, Sorgen und Nöte zu reden.

    Nochmals Dank für eure Beiträge und Ratschläge. Ihr werdet weiter von mir hören und ich hoffe bald in der Lage zu sein auch meinerseits Ratschläge erteilen zu können.

    Einnen schönen Sonntag euch allen und

    glG
    Lupus

  • Zitat von lupus54


    Sie haben einen Vater verdient, der für sie da ist und nicht für eine Frau, deren Verhalten sie überhaupt nicht nachvollziehen können.

    Hallo Lupus,

    ein nachträgliches Willkommen. Es kann alles so einfach sein und wenn es quer sitzt brauchen wir Abführmittel, hier findest Du alles.

    LG und fühl Dich hier gut aufgehoben Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • hallo lupus

    ich sah gerade das bei angel und dachte mir ich sag's dir hier :wink:

    Zitat

    keine Ahnung, wo meine Antwort geblieben ist. Seit geraumer Zeit klapper ich hier die Worte in den Laptop, aber irgendwie ging der gesamte Text irgendwo im Nirwana des Internets verloren.


    wenn du dich einloggst, kannst du ein häkchen setzen unter "bei jedem besuch automatisch einloggen" - wenn das nicht gesetzt is, schmeißt's dich sonst nach ein paar minuten ausn forum raus. gerade wenn der text länger wird isser dann weg. du könntest aber genauso gut auch deine texte im word schreiben und dann hier reinkopieren - ganz wie du magst :wink:

    liebe grüße -Summer-

    Einmal editiert, zuletzt von summerdream (13. Juli 2008 um 12:06)

  • Hallo Leute,

    Sonntag morgen nach einer unruhigen Nacht und einer ruhelosen Woche.

    Gestern Nachmittag war meine, ja wie nenn ich sie denn jetzt? Ex oder ?? hier zum Packen. Ich kann euch sagen, so ein Schei...gefühl hatte ich noch nie. Selbst nach dem Tod meiner Frau vor 11 Jahren habe ich mich nicht so wehr- und hilflos gefühlt. Das ist doch alles ein kompletter Irrsinn. Wo liegen die Gründe? Nie ein böses Wort, keine Vorwürfe wegen Rückfällen....es gibt keinen rationalen, nachvollziehbaren Grund.

    Das ist alles so maßlos unverständlich. Muss das denn sein? Wo liegt denn der tiefere Sinn für dieses Verhalten? Bislang hat ihr dieses "allein leben wollen" noch keinen Vorteil gebracht. Bereits 4 mal hat sie dies schon versucht. Das ist in 5 Jahren ihr 5. Umzug. Mal hin zumir, dann wieder weg mit der Begründung es allein versuchen zu wollen. Rin in die Kartoffel, raus aus die Kartoffel und ich immer schön mitgemacht. Wer ist denn nun der Kranke??

    So ganz überzeugt von der Richtigkeit ihrer Endscheidung scheint sie nicht mehr zu sein. Von wegen "wir sollten aber in Kontakt bleiben".

    Man, ich bin ganz schön verzweifelt. Vor einem Monat habe ich einen neuen Job angefangen, der meine volle Konzentration und meinen vollen Einsatz fordert und ich fühl mich wie unter schweren Mühlsteinen zerrieben. Ich brauch den Job, ich will den Job und meine beiden Söhne brauchen ihren Vater.

    Geh streichelt mal ein wenig meine kaputte Seele. Ich zähl auf euch.

    Gruß
    Lupus

  • Lieber Lupus,

    Wie wichtig ist für Dich wer krank ist? Ich bin bald 5 Jahre mit meiner Frau zusammen, dieses Jahr 4 Jahre verheiratet und wer mehr am Kopf hat, nah kannst Du ja lesen, es ist unwichtig.

    Vor 5 Jahren passte ich auf sie auf, dass der Ex nicht die Wumme holte, er kam, aber mit Kamera und fotografierte, wie ich leicht bekleidet im Bett lag und aufpasste, später hingen bis an die Hausbriefkästen ausgedruckte Fotos eines durch geknallten Irren. 2 Wochen später passte ich wieder auf, es hätte böse ausgehen können. Irgendwann kamen, später kamen wir zusammen, wir zogen zusammen, wir trennten uns, wir kamen zusammen, wir trennten uns, das ging viele male.

    Keiner war stark genug, sie nicht auf eigenen Beinen zu stehen, ich nicht ohne ihren Halt. Dafür ist unsere Krankheit auch da, um uns zu lehren was alles in uns steckt um Dinge zu lernen, die wir bisher nicht begreifen konnten.

    Ich kann Dich sehr gut verstehen, dieses Hin- und Her, die Gedanken, das Ungeordnete, die Ängste und das alleine sein, nimm Dir Deine Kinder und lenke Dich ab, mach einen schönen Tag daraus.

    Mir hat es gut getan, hier alles niederzuschreiben, loszulassen, rauszubrüllen, aber es hat auch vertieft, mich manchmal zum Wahnsinn getrieben. Weißt Du, dieses Alleine sein, ist etwas Wunderschönes und plötzlich siehst Du, wie Du aus einem Hausen Kuhmist die tollsten Sachen machen kannst.

    Lass sie doch packen, Du packst heute diesen Tag und den Morgigen, und Deinen Job.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo kaltblut,

    du hast recht - es ist egal wer was am Kopf hat. Aber mich macht dieser Zustand schier wahnsinnig.

    Meine Jungs (16 und 19) sollen ihr eigenes Leben führen können, ich will sie nicht belasten. Die beiden gehen schon ihre eigenen Wege. Das ist die Konsequenz daraus, dass ich mich mehr als 5 Jahre weniger um sie, als um meine Freundin gekümmert haben. Sie sollen jetzt keine Lückenbüßer sein.

    Ja das Alleinsein, das ist mein allergrößtes Problem, ich kann damit nicht umgehen. Ich weiß mit mir überhaupt nichts anzufangen. Alles was ich versuche, endet immer damit, dass ich es alleine nicht genießen kann, ich kann meine Gefühle nicht teilen oder mitteilen. In meiner 20-jährigen Ehe haben wir nach dem Motto gelebt: geteiltes Leid ist halbes Leid, gemeinsame Freud ist doppelte Freud.

    Das Niederschreiben tut in der Tat gut. Ich bin heilfroh, dass ich mich wenigstens dazu aufraffen kann.

    Da ich zeitlebens ein positiv orientierter Mensch gewesen bin, bin ich ganz tief drinnen auch davon überzeugt, auch die jetzige Situation zu meistern. Das Problem ist, dass das immer sooooo lange dauerd, bis der Silberstreif am Horizont sichtbar wird.

    Na, ich werde jetzt mal den Haufen Kuhmist angehen und versuchen, deinem Ratschlag folgend, daraus eine vernünftige Sache zu formen.

    Danke kaltblut.

    Gruß
    Lupus

  • Hallo Lupus,

    erst mal ein herzliches willkommen im Forum.

    Da ich auch zu den COs gehöre kann ich dich sehr gut verstehen.


    Zitat

    Ja das Alleinsein, das ist mein allergrößtes Problem, ich kann damit nicht umgehen. Ich weiß mit mir überhaupt nichts anzufangen. Alles was ich versuche, endet immer damit, dass ich es alleine nicht genießen kann


    Lupus, das ging mir am Anfang genauso, aber es wird besser. Ich lbe noch mit meinem Mann zusammen, ein nasser Alki.
    Aber ich beginne zunehmend etwas nur für mich zu tun. Was denkst du, wie ich mich gefühlt habe, das erste Mal alleine in einem Cafe zu sitzen, das hab ich 10 min ausgehalten :oops:

    Ich denke wir waren solange nur auf den Partner fixiert, und haben es wirklich verlernt, gut mit uns umzugehen.

    Könnte mir denken, das du dich gleich doppelt verlassen fühlst, die Trennung von deiner Partnerin, und auch die Jungs die verstärkt eigene Wege gehen.

    Du mußt nicht alles auf einmal schaffen, geh Schritt für Schritt, auch wenns mal nur Schrittchen sind.
    Überleg mal für dich, was du gerne mal machen würdest? Als mir mein Therapeut diese Frage stellte, hatte ich keine Antwort darauf, so langsam fallen mir da aber schon Dinge ein, und ich versuch sie umzusetzen.

    Hab Geduld mit dir, das alles kannst du nicht von heute auf morgen ändern.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Lämmchen,

    danke für dein Mitgefühl. Ja, du hast ja so recht. Über 5 Jahre war ich nur auf eine Person fixiert. Habe mein Leben ganz nach ihren Bedürfnissen ausgerichtet und dabei mich selbst im höchsten Maße vernachlässigt. Auch mir hat mein Therapeut geraten, mal etwas für mich zu tun. Aber was ist dieses Etwas??

    Da du ja die gleiche Erfahrung gemacht hast, gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass es auch mir gelingt, wieder ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen. Ich werde es mit der Taktik Schritt für Schritt versuchen. Mal sehen, wann und in welche Richtung der erste Schritt führt. Ich hoffe, ich kann mit mir genauso geduldig sein, wie mit ihr.

    LG
    Lupus

  • Zitat von lupus54

    Aber was ist dieses Etwas??

    Hi Lupus,

    probier es aus, Du wirst "Es" merken.

    Meine Jungs sind 21 und 19 Jahre alt, sie rufen nie an wie ich das bei meiner Mutter sonntags mache, dann weiß ich es geht ihnen gut.

    LG karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo noch mal,

    ich hab Umzug die Erste heil überstanden, welch ein Wunder. Sie hat es mir auch verdammt leicht gemacht. Coool vom großen Zeh bis in die Haarspitzen. So hab ich sie immer nur kurz vor einem Rückfall erlebt. Ich hoff für sie, dass ich mich da vertue. Gottlob ist sie noch in der LZT und gut unter.

    Nächstes Wochenende erfolgt dann Umzug Teil 2 mit Hilfe ihrer Freunde aus der Klinik. Dann werde ich mich aber verziehen, mit meinen Jungs zum Möbel kaufen. Meine Möbel sind ja zum Sozialdienst gewandert, damit ihre in unserer gemeinsamen Wohnung aufgestellt werden konnten, damit sie sich zu Hause und geborgen fühlt. Selbst die Einbauküche lässt sie mitgehen. Ich sag´s ja, coooool ohne Ende.

    Nun werde ich uns was leckres zum Essen besorgen und das Wochenende ganz langsam ausklingen lassen. Die Woche über muss ich Kraft tanken für das nächste und hoffentlich letzte Woende in dieser traurigen Geschichte.

    Bis bald
    Lupus

  • nun sind schon fast 4 Wochen vergangen, seit ich zum ersten mal in diesem Forum meinen Fall geschildert habe. In dieser Zeit ist einiges passiert.

    Vor 14 Tagen ist meine Ex ausgezogen, mit allem was nicht Niet- und Nagelfest war. Als wir die ersten beiden Male zusammengezogen sind, habe ich aus meinem Haushalt alles entfernt, was der Dame nicht gefallen hat. Tische, Stühle, Schränke, Küche, Bett, Geschirr, Gläser etc etc. Sie hat aus ihrem Haushalt Ihre Dinge eingebracht damit sie sich "heimisch und geborgen" fühlt. Daran lag mir sehr viel, weshalb ich gegen dieses Vorgehen nichts einzuwenden hatte.

    Die Folge: Bis auf die beiden Jugendzimmer, eine Couch und meinen Schlafzimmerschrank habe ich nichts mehr an Mobiliar - nichts. Alles andere hat die Dame mitgehen lassen. Was bleibt mir anderes, als alles neu anzuschaffen - und das nach einem halben Jahr Arbeitslosigkeit.

    1.500,- € hat sie mir geliehen, von einem satten Erbe, was ihr jetzt ein halbwegs sorgenfreies Leben ermöglicht. Die will sie jetzt umgehend von mir zurück haben. Vergessen sind die zigtausend Euro, die es mich gekostet hat ihre erste eigene Wohnung zu renovieren, ihr ein Fahrzeug zu leasen, die Urlaube und Klamotten zu finanzieren und und und....

    Das ist alles eine ganz schöne Kacke. Mein Rat aus dieser Erfahrung kann nur sein: KEIN VERTRAUEN GEGENÜBER EINEM ALKI!!!!!!!! ALLES SCHRIFTLICH VEREINBAREN!!!!!!!

    Denkt erst einmal an euch selbst. Schreibt euch detailliert auf, welche Annehmlichkeiten ihr eurem Partner habt angedeihen lassen. Alles, aber auch wirklich alles, was ihr an Anstrengungen unternommen habt, um dem Alki zu helfen wird Ratz Fatz vergessen, wenn die LZT zu dem Ergebnis kommt, es ist besser sich zu trennen um ein "Ganzes" zu werden.

    Ich gebe zu, ich bin zutiefst verbittert, aber wen wundert das?? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?? Wie habt ihr das geregelt? Gegenrechnung aufgemacht??

    Gruß
    Lupus

  • Hallo Lupus,

    klar, alles was ich aufschrieb erinnerte mich an Dinge, die mir Energie raubten, weg ist weg, kaputt, kaputt und was gestern gegessen wurde, schwimmt heute durch ein Rohr.

    Wir haben hier eine Nachbarschaftshilfe. Ich war erstaunt, welch klasse Qualitäten und welch tolle Produkte die dort für kleines Geld haben. Sogar Leseschätze.

    Mein Hund, der hat mich mal gebissen, mit Grund. Paß auf Dich auf, man renkt sich zu schnell den Kiefer aus.

    Was machst Du für Dich oder ist das jetzt wo sie einen Abflug gemacht hat für Dich erledigt?

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Lupus,

    was ist denn aus deiner Wut geworden? Wie geht es dir? Lass doch wieder mal etwas von dir lesen.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

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