Mein 2. aber diesmal ehrlicher Anlauf

  • Mein 2. aber diesmal ehrlicher Anlauf

    Ich habe gestern 1 1/2 Stunde geschrieben und als ich den ganzen Text losschicken wollte, kam die Nachricht ich wäre nicht berechtig und solle mich einloggen. Hab ich zwar nicht verstanden, da ich schon eingeloggt hatte, doch ich bin der Anweisung gefolgt. Mit dem Ergebnis, mein ganzer Text war weg. Also auf ein Neues.
    Ich möchte von meiner ersten Woche zu Haus nach der Langzeittherapie berichten.
    Die letzten 3 Monate lebte ich unter einer „Käseglocke“. Behütet von den Therapeuten und es war immer jemand zum Reden da. Ich habe in dieser Zeit angefangen zu schreiben. Ca. täglich 2 bis 3 Stunden. War nicht geplant, ist einfach so passiert. Das Wunderbare daran, ich konnte, das durch den Alkohol und meine Depressionen verursachte Chaos in meinem Kopf aufräumen. Hat zwar auch fast 3 Monate gedauert. Denn zu meiner Entgiftung war ich vor Ort auch schon 5 Wochen in einer psychiatrischen Klinik. Ich hatte solche Angst, dass es ohne mich auf Arbeit nichts mehr weitergeht . Meine Schuldgefühle erdrückten mich fast. Ich hatte mich bereits aufgegeben. Ich sah aus meinen vielen Problemen zur damaligen Zeitpunkt keine Auswege mehr.
    Durch das Schreiben konnte ich Gegenwart und Vergangenes für mich aufarbeiten. Ich konnte nun mit klarem Kopf und ungetrübten Augen, wie auf mich selbst sehen. Die Erkenntnisse waren furchtbar. Doch das, was ich aus der Langzeittherapie für mich mitnehmen konnte und was ich über mich selbst wieder herausgefunden habe und unbeschreiblich.
    Der Weg war nicht einfach. Eine Achterbahn der Gefühle und ich habe viele Tränen vergossen. Doch das war es wert. Auch wenn ich das am Anfang noch nicht sehen konnte.
    Durch Stressbewältigung am Arbeitsplatz, Selbstsicherheitstraining, 4 Gruppentherapien und ein wöchentliches Einzelgespräch bin ich behutsam an alles herangeführt worden. Ich war selbst erstaunt, was noch alles möglich ist.
    Ich habe jetzt noch Urlaub und nutze die Tage. Gehe viel raus und habe gestern meinen Fitnesskurs begonnen mit Nutzung der Schwimmhalle. Da habe ich gestern 5 Stunden zugebracht. Durch die Wassergymnastik in der Klinik habe ich schon eine gute Kondition aufgebaut. War selbst erstaunt. Kein Muskelkater heute.
    Doch das Alleinsein wieder zu Haus ist nicht so einfach. Mein Sohn lebt zwar noch bei mir, doch durch seine Schichten sehen wir uns sehr selten. In den letzten Jahren habe ich mich von allem sehr zurückgezogen. Auch von meiner Familie. Ich wollte keinen mit meinen Problemen belasten und hab mich immer tiefer in den Sumpf reingezogen.
    Ich habe zwei Leben gelebt. Das eine auf Arbeit . Immer freundlich, immer mit einer Maske auf dem Gesicht. Überstunden bis zum Umfallen. Hat ja keiner zu Hause gewartet. Meine Arbeit war mein einziger Lebensinhalt. Wenn ich zu Hause war und die Wohnungstür hinter mir zu machte, war ich ausgepowert. Wollte nur noch alles vergessen und wenigstens mal 2 Stunden schlafen (hatte 10 Jahre Schlafstörungen). Um abschalten zu können, half mir damals nur eins. Mein „Freund, der Alkohol“.
    Auch jetzt denke ich noch immer an ihn. Aber seit dem 6.3.2008 bin ich trocken und habe bisher allen Versuchungen wiederstanden.
    Das es ohne mich auf Arbeit nicht geht, den Zahn musste ich mir ziehen lassen. Aber meine Kollegen haben bemerkt, dass mein Arbeitsgebiet für einen allein nicht zu schaffen ist.
    Gestern hatte ich eine Situation, da wurde ich doch wankelmütig. Ich hatte mich schon gewundert, dass sich meine Tochter über Tage nicht gemeldet hat. Sie lebt seit 4 Jahren in USA. Als ich eine Mail an sie absandte, worin ich schon besorgt nachfragte, melde sie sie sich. Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Sie lag im Krankenhaus. Blut im Bauchraum. Sie hat tierische Schmerzen gehabt. Hat mit Absicht alles von mir ferngehalten. Es geht ihr immer noch nicht so besonders und ich kann ihr nicht helfen. Das wäre für mich früher eine typische Situation gewesen, um zu trinken. „Dann wäre alles nicht so schlimm gewesen.“ Den Selbstbetrug habe ich nun endlich erkannt. Hinterher war alles noch viel schlimmer.
    Ich möchte einfach klar sein, wenn ich mit ihr rede und auch am nächsten Tag noch alles wissen, was sie mir erzählt hat.
    Ich weiß auch nicht, wenn ich erst mal anfange zu schreiben, kann ich immer nicht damit aufhören. Doch für den Anfang will ich es erst mal belassen.
    Ich freue mich über Eure Meinungen und Anmerkungen.
    Einen schönen Tag wünscht Euch Iv

    ich möchte wieder am leben teilhaben

  • Hallo Iv,

    Zitat

    Ich habe zwei Leben gelebt. Das eine auf Arbeit . Immer freundlich, immer mit einer Maske auf dem Gesicht. Überstunden bis zum Umfallen. Hat ja keiner zu Hause gewartet. Meine Arbeit war mein einziger Lebensinhalt. Wenn ich zu Hause war und die Wohnungstür hinter mir zu machte, war ich ausgepowert. Wollte nur noch alles vergessen

    Eine treffliche Beschreibung MEINER Situation vor mehr als zwei Jahren. Einiges habe ich seitdem ändern können.

    Wie sieht´s bei Dir aus?

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo kommal,

    im Moment habe ich noch Urlaub. Wollte zwar gleich wieder voll einsteigen, doch durch Mitpatienten, mit denen ich noch in Kontakt stehe, haben mir aus eigener Erfahrung abgeraten. Sie haben schon nach wenigen Tagen schlapp gemacht und mussten zu Haus bleiben.
    Ich versuche erstmal für mich einen Tagesrhythmus zu finden. Ich hatte ja keinen mehr. Die Wochenenden früher, fanden berauscht auf meinem Sofa statt. Ich ging nicht mehr aus dem Haus. Sollte mich ja keiner so sehen.
    Heute gehe ich das erste mal zur ambulanten Nachsorge in eine SHG. In der Langzeittherapie war ich in einer sehr guten Gruppe. Die vielen Gespräche haben mir dort viel gebracht.
    Ich taste mich langsam wieder ins normale Leben. Ich bin da eher zurückhaltend, denn allzugroße Euphorien können auch gefährlich sein. Ich geh´s langsam an. Und ich glaub, dass es so funktionieren kann. Ich will mich nicht gleich wieder überfordern. Ich weiss jetzt, was auch dann passieren kann.
    Ich schau mal, was ich alles so über Dich finde, damit ich auch etwas über Dich erfahre.
    Also bis bald
    Iv

    ich möchte wieder am leben teilhaben

  • Servus Iv395 !

    Willkommen hier im Forum!

    Du schreibst:

    Zitat

    Mein 2. aber diesmal ehrlicher Anlauf

    Was war dein 1. Anlauf und was ist dabei passiert?
    Vielleicht magst du darüber schreiben?

    Deinen 2. Anlauf hast du ja schon professionell mit einer LZT begonnen und viele Erkenntnisse gewonnen. Du bist auf dem richtigen Weg gehe ihn unbeirrt weiter! Hier im Forum kannst du viele Wege in eine zufriedene Nüchternheit verfolgen und das für dich passende annehmen und umsetzen.

    Das Belohnungs- und Befreiungstrinken um abschalten oder Probleme vergessen zu können habe auch ich praktiziert, doch am Ende meiner nassen Zeit hat das nicht mehr funktioniert. Der gewünschte Zustand der Leichtigkeit hat sich nicht mehr eingestellt ich wurde gleich betrunken. Das ging so weiter bis zu meinem persönlichen Tiefpunkt an dem ich endlich kapitulieren durfte und mir die Machtlosigkeit dem Alkohol gegenüber eingestehen konnte. Seit diesem Zeitpunkt geht es bergauf und ich bin dankbar für alle Hinweise und Ratschläge die ich hier und in meiner realen SHG bekommen habe.

    Eine persönliche Situation die mich nach 1 1/2jähriger Trockenheit doch wieder ganz schön aus dem Gleichgewicht gebracht hat hatte ich auch(kannst du in meinem Thread: Eine Bewährungsprobe - nachlesen).

    Wie war das erste Mal in der SHG?

    Würde mich freuen bald von dir etwas zu hören!

    LG
    Andreas

    carpe diem

  • Hallo Iv,

    Zitat

    Heute gehe ich das erste mal zur ambulanten Nachsorge

    Das war eine ganz wichtige Gruppe für mich. Dort habe ich wichtige Impulse bekommen: Die "Vorgruppe" für kommaline und mich.

    Zitat

    Ich taste mich langsam wieder ins normale Leben.

    Ich hatte noch zwei Wochen Urlaub nach der LZT. Das war gut so. Alltag schnuppern. Die wichtigsten Entscheidungen bzgl. Arbeit waren da schon in der "Mache".

    Auch bei der Rückkehr ist erst mal "ankommen" angesagt. :wink:

    Da wünsche ich Dir eine sanfte Landung.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Sabine, Andreas und kommal,

    danke für Euer Interesse und guten Hinweise.
    Ja das erste Mal, dass ich mich hier im Forum meldete ist fast 2 Jahre her. Fadenscheinig, aus meiner Sicht heute, habe ich um Hilfe gebeten. Aber nichts Richtiges unternommen. Ich hab mich noch 2 Jahre selbst betrogen. Wie sehr, hab ich aber erst in der Klinik bemerkt. Psychisch und physisch war ich Anfang März dieses Jahres ein Wrack. Ich sah dann audch so aus. Ich konnte mich selbst nicht mehr leiden. Der Akkohol hat in den letzten beiden Jahren ganze Arbeit geleistet und ich hab mir dabei zugesehen. Meine Familie hat mich aufgefangen, sonst könnte ich heute nicht mehr über mich berichten. Ich bin froh, wieder ins reale Leben zurückgekommen zu sein. Meine Probleme sind immer da. Doch aus meiner heutigen Sicht, sieht es nicht mehr so schlimm, wie vor Monaten aus. Es wird alles langsam gehen. Egal. Irgendwie krieg ich das schon hin. Ich hoffe, mein Optimismus bleibt.

    Liebe Grüße
    Iv

    ich möchte wieder am leben teilhaben

  • hallo iv,

    schön, dass du die LZT durchgezogen hast. aber mach jetzt nicht den gleichen fehler wie ich letztes jahr, in einer scheinbaren stabilität alles schleifen zu lassen. jetzt gehts erst richtig los. gut, dass du gleich den weg hierher gefunden hast.

    ich wünsche dir erstmal viel kraft, nicht nur die hoffnung auf bleibenden optimismus.

    lg. kat

  • Hallo iv,
    auch von mir ein herzliches Willkommen hier. Du hasts chon viel für dich erkannt, Respekt. Und wenn dir das schreiben gut tut, dann schreib, es befreit.
    Mach nur langsam in allem, mit der Arbeit...
    Finde für dich den Rhythmus, und du und deine Trockenheit stehen an erster Stelle, und dann komm ertmal lange nichts, und dann kommst DU.
    Klar sind die Probleme noch da, aber der Umgang damit den kannst du ändern.
    LG
    Jürgen

  • Hallo Iv,

    erstmal noch ein liebes Willkommen zurück von mir :wink: !!!

    Es ist ja schon wieder ein paar Tage her seit Deinem letzten Eintrag hier...
    alles in Ordnung bei Dir?

    Wie war´s denn bei der ambulanten Nachsorge?

    Erzähl doch mal :wink:


    Mit lieben Grüßen

    Claudia

  • Hallo Claudia und Jürgen,

    vielen Dank für das Interesse, was ihr mir entgegenbringt. Tja wie ist es mir ergangen? Mal so und mal so. Aber das wisst ihr ja selbst, wie das so ist, wenn man wieder zu Hause ist und versucht im Alltag wieder klar zukommen. Manche Tage denke ich, Sorgen und Ängste und unvorhersehbare Situationen werfen mich doch noch sehr aus der Bahn. Aber neuerdings mit Kaffee und einer Zigarette kann ich mir darüber hinweg helfen und natürlich mit Schreiben.
    Mit meiner Nachsorge habe ich vorigen Mittwoch begonnen. Naja war ein wenig von meiner Bezugsgruppe verwöhnt in der LZT. Da stimmte die Chemie halt eben ziemlich. Hier zu Haus muss ich erst mal abwarten. Vom 1. Eindruck bin ich geheilt. Soll heißen, ich hab mich da schon so manches Mal vertan und musste später feststellen, dass meine 1. Einschätzung falsch war.
    Wichtig ist für mich, dass ich es trotz einiger Schwierigkeiten geschafft habe, mein Vorhaben, nämlich nicht zu trinken, einzuhalten. Auch wenn ich oft diesen unruhigen Zustand habe und daran denken muss, wie gut es doch immer tat, wenn ich diese Unruhe mit Alkohol bekämpfen konnte. Ihr werdet jetzt denken, was ist das denn? Ich weiss aber ich muss ehrlich zu mir selbst sein und auch zu Euch, denn diese Gedanken sind noch immer da. Sie machen mir auch Angst. Doch ich will mir einfach die letzten 4 Monate nicht kaputt machen. Sagt sich leicht, ist es aber nicht.
    Vielleicht könnt Ihr mir berichten, wie Ihr die innere Unruhe bekämpft. Wenn Ihr diese kennen solltet.
    Für heute wars das erst mal wieder
    liebe Grüße
    Iv

    ich möchte wieder am leben teilhaben

  • Hallo Iv,

    Zitat

    Vielleicht könnt Ihr mir berichten, wie Ihr die innere Unruhe bekämpft. Wenn Ihr diese kennen solltet.

    Zunächst mal schaue ich, wo diese Unruhe herkommt. Dabei hilft mir mein Tagebuch. Hier sehe ich recht schnell, welche Gedanken mich beschäftigen und was der Auslöser ist.

    Kürzlich war es wieder mal die Arbeit:

    Ich hatte bemerkt, dass ich alte Verhaltensweisen an den Tag gelegt hatte. Als erstes habe ich das Gespräch mit den Zuständigen gesucht. Die waren aber nicht da. Also habe ich mich auf das besonnen, was ich "im Rucksack" habe und mir selbst geholfen: Ich habe Ballast abgeworfen- im wörtlichen Sinn. Alles, was ich nicht brauchte für den Tag habe ich zur Seite gelegt ("aus den Augen aus dem Sinn) und mich dann auf das Wesentliche konzentriert.

    Danach ging´s mir spürbar besser und die Verantwortlichen waren da. Ich habe dann zwei Gespräche geführt und eine Verbesserung der Arbeitssituation ist in Sicht.

    Ansonsten habe ich aus den klassischen Entspannungstechniken, die ich kennengelernt habe für mich das herausgezogen, was mir wirklich hilft. Kombiniert mit "meiner" Musik wirkt eine halbe Stunde auf dem Sofa Wunder.: Ich schwebe zwischen wachen und schlafen.

    Wenn ich nicht einschlafen konnte, hat mir oft ein Kurz- AT geholfen, meine belastenden Gedanken wegfliegen zu lassen.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Iv,
    das mit de Unruhe hat immer seinen Grund, dem geh ich auf die Spur. Oft ist es Eigendruck, oder es sind neue Ungewohnte Situationen gewesen.
    Allgemein hab ich mir in meiner Therapie angewöhnt regelmäßige Atemübungen, in Verbindung mit QiGong oder Yoga täglich ein paar Minuten zu machen.
    Da nehm ich mir Zeit für mich, und die Situationen kommen wenn sie kommen gedämpfter rüber.
    Oder anders rum gesagt, ich erkenne meine Gefühle oder Unruhe früher, und es kommt dadurch nicht soweit.
    Es dauert und geht nur mit Regelmäßigkeit.
    LG
    Jürgen

  • Hallo kommal und jürgen,

    vielen Dank für eure Antworten.
    Ich habe nun meine 1. 2 Tage Arbeit nach fast 5 Monaten des Nichtarbeitens hinter mir und ich muss sagen, es hat mir gut getan. Schön zu wissen, dass ich vermisst wurde und dass ich eigentlich nichts vergessen habe. Ich hatte solche Angst davor, doch es war unbegründet. Natürlich muss ich mich wieder hineinfinden aber ich werde mir Zeit dafür nehmen. Im Moment stehen keine Termine an und somit kann ich es wirklich langsam angehen. Meine Unruhe ist immer noch da. Ich denke aber, es ist die Angst vor den Wochenenden, die ja sonst mit Alkohol begannen und über die ganzen 3 Tage damit nicht aufhörten. Jetzt habe ich Alternativen gefunden. Zum einen, hier im Forum zu schreiben und ins Fitnessstudio zu gehen. Hab ich auch gestern gemacht, um mich abzulenken und nicht allein, stundenlang zu Haus zu sitzen.
    Momentan habe ich noch ein Problem mit meiner neuen Medikation mit edit.:xxxxxxx gegen meine Depressionen. Nach über 4 Wochen habe ich noch immer Kopfschmerzen und nehme ziemlich stark ab, da ich keinen Appetit habe. Hat Jemand Erfahrungen, wie lange diese Nebenwirkungen anhalten können?
    Ich freue mich über neue Antworten und wünsche Allen einen schönen Freitagabend.
    Tschüß
    Iv

    edit.: speedy53//bitte keine Medikamentennamen nennen - Danke!

    ich möchte wieder am leben teilhaben

  • Hallo Iv,

    Zitat

    ins Fitnessstudio zu gehen

    Ich weiß nicht, was so ein Fitnessstudio für einen Reiz ausübt, außer, dass noch andere Menschen da sind...

    Ich bin von Anfang an raus gegangen in den Wald oder habe mich auf´s Fahrrad geschwungen und bin über Land geradelt. Verpflegung hatte ich dabei.

    So bin ich wieder fit geworden, hab "Farbe" bekommen und ein neues Hobby hat sich auch entwickelt: Fotografieren.

    Versuch´s doch mal. Vielleicht hilft Dir die frische Luft gegen Kopfschmerz & Co.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo,
    mit Medikamente kenn ich gar nicht aus, was ich von meiner Therapie weiß, woviele mit Alkohol und Medikamentenmix, zuzun hatten, es ist nicht ohne, um so mehr achte auf dich, und seh die Tabletten nicht als Problemlöser. Sie helfen dir zur Zeit über die Runden zukommen, mehr nicht. Mach auch an der Arbeit langsam, es ist alles neu und ungewohnt.
    Probier Dinge aus wie im Fitnessstudio, du merkstw as dir guttut, mnur probieren, und nochmals probieren.
    LG
    Jürgen

  • Moin Iv,

    na, wie war das Wochenende? Erzähl doch mal....

    Zu Deinen Medikamenten kann ich auch nichts sagen. Mir hatte der Doc auch Antidepressiva verschrieben, aber ich hab die Dinger nur die erste Woche genommen. Ich empfand sie allerdings als überflüssig bzw. auch als nix Gutes für mich....jedenfalls fühlte ich mich nicht wohl mit diesen Pillen....


    Liebe Grüße Dir

    Claudia

  • Hallo Iv,

    Mit Fitnesstudio hatte ich es auch probiert, leider hab ich dafür aber im Moment nicht die nötige Zeit. Ich mache daher lieber einen Spaziergang oder eine Runde mit den Inliner. Das tut mir sehr gut.
    Mit Depressionen habe ich auch zu kämpfen. Gehe daher zum Neurologen und möchte nun auch einen Termin bein Psychologen machen. Irgendwann möchte ich ohne Antidepressivum.
    Kopfschmerzen habe ich keine davon,auch sonstige Nebenwirkungen bleiben aus. Vielleicht bekommst du das verkehrte Medikament. Du solltest das mit deinem Arzt besprechen......da gibt es tausende von Sorten an Antidepressivum. Ich habe seit dem immer einen gesunden Appetit, aber ich achte darauf was ich esse,möchte ja keine Kugel werden*gg

    Weiterhin zufriedene trockene 24 Stunden wünsch ich dir,

    LG Roberto

  • Servus Iv !

    Es freut mich wirklich zu lesen, dass du auf einem guten Weg in die Trockenheit bist.

    In den Anfangszeiten meiner Trockenheit traten auch bei mir gehäuft diese Zustände von innerer Unruhe auf. Das hat sich aber mittlerweile zum einen von selbst weitgehend beruhigt und zum anderen weiß ich wenn solche Zustände auftreten wie ich darauf reagieren muss. Wie hier schon geschrieben wurde helfen in solchen Situationen die verschiedensten Entspannungs- bzw. Meditationsmethoden. Ganz besonders spreche ich auf bestimmte Arten von Musik an die mich in einen Zustand zwischen wachen und träumen versetzen. Du musst halt herausfinden was dir am Besten tut.

    Ebenso wie die Unruhezustände verschwinden auch die Gedanken an Alkohol in bestimmten Situationen bzw. werden weniger. Das ist ganz normal. Und der Gedanke an Beruhigung der inneren Unruhe mit Alkohol kam auch bei mir auf. Nur hat dies am Ende meiner Trinkerzeit nicht mehr funktioniert. Es kam nicht dieser ruhige, entspannte Zustand – ich wurde gleich betrunken.
    Am Ende konnte ich nicht mehr mit Alkohol leben aber auch nicht ohne – der persönliche Tiefpunkt war nicht mehr weit entfernt.

    Auch ich nahm Medikamente gegen Depressionen am Ende zusammen mit Alkohol.
    Ab dem Beginn meiner trockenen Zeit habe ich jedoch nach ärztlicher Rücksprache darauf verzichtet und die Depressionen verschwanden allmählich – eben auch eine Folge des Alkohols.

    Sport in jeglicher Form kann ich dir nur empfehlen. Das hilft immer. Ob nun in freier Natur so wie bei mir beim Bergsteigen oder im Fitnessstudio. Körperliche Anstrengung setzt Glückshormone frei und außerdem wirkt Müdigkeit auch beruhigend. Als Nebeneffekt bekommst du noch eine Topfigur als Draufgabe, wenn du sie nicht eh schon hast.

    Alles Gute weiterhin!

    LG
    Andreas

    carpe diem

  • Hallo Claudia, Roberto, Jürgen und Andreas,

    erst einma vielen Dank, dass ihr euch so für meine Person und meinen Weg in die Trockenheit interessiert.
    Ich war ein wenig vor den Kopf gestoßen als ich von kommal las:

    "Ich weiß nicht, was so ein Fitnessstudio für einen Reiz ausübt, außer, dass noch andere Menschen da sind..."

    Da habe ich mich etwas zurückgehalten und nur im Forum gelesen.
    Meine Wochenende war ganz i.O. War bei meinen Eltern und wir haben viel geredet. Eine Sache, die ich in der Zeit vor der LZT nicht mehr gemacht habe. Zur Zeit bin ich damit beschäftigt, mir eine kleinere Wohnung zu suchen. Bis jetzt hab ich aber das Richtige noch nicht gefunden. Auch muss ich Anwälte konsultieren, um mir mein Eigentum (Wohnwagen) wieder zurück zu holen. Ich will alles gut überlegen, um es auch richtig zu machen. Es sind so viele Dinge einfach liegen geblieben, weil ja mit dem Alkohol immer noch einen nächsten Tag gab. Zur Schuldnerberatung muss ich auch. Habe mich verschuldet, weil ich verliebt war und helfen wollte. Nun stehe ich allein damit da, denn es läuft alles auf meinen Namen. Es ist nicht einfach, wie ihr sicher wisst, wenn alle Probleme, Punkt für Punkt abgearbeitet werden wollen. Da werde ich schoni mmer mal etwas unruhig.
    Gestern war ich wieder in der SHG. Ich habe schon letzte Woche bemerkt, dass ich danach ruhiger werde. Jeder berichtet, wie die Woche war und bekommt durch die Therapeutin gezielte Fragen gestellt. Ich dachte zu Beginn, ich hab nicht viel zu erzählen. Aber die Therapeutin ließ nicht locker und hinterfragte alles. Und das tut richtig gut, wenn man Aufmerksamkeit und Unterstützung bekommt und einem auch Einzelgespräche angeboten werden, um die vorhanden Probleme zur Lösung auf den Weg zu bringen.
    Ich bin froh, dass ich mein Arbeitsgebiet wieder übernehmen konnte. Ich finde mich langsam wieder hinein und darüber kann ich mich endlich wieder freuen.
    Ja, Andreas du hast recht. Ich habe bereits 10 kg abgenommen und kann mich wieder selbst leiden. Ich habe wieder Freude daran, mich zurecht zu machen und hübsch anzuziehen. Das war bis vor Kurzem nicht so. Aber das werdet ihr ja sicher auch kennen.
    So eh ich mich wiederhole, verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch allen einen schönen Abend.
    Ganz liebe Grüße
    Iv

    ich möchte wieder am leben teilhaben

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