Die CO-Falle hat zugeschnappt

  • Ich habe jetzt viel und lange hier die verschiedensten Beiträge mit großer Aufmerksamkeit gelesen und ich stelle fest, dass ich mitten in der CO-Falle feststecke ! Viele Beiträge lesen sich so als wäre ich der "Hauptdarsteller". Aber nirgendwo konnte ich lesen wie ich da wieder rauskomme bzw. welchen Rat in annehmen kann um da raus zu kommen. Ist es vielleicht erst mal überhaupt ein großer Fortschritt das ich mich so erkannt habe? Alle sog. Erfahrungen in diesen Beiträgen kann ich im Moment nicht so für mich annehmen, weil ich meinen Mann sehr, sehr liebe. Und sollte es nicht die Liebe sein, die alles überwindet ? Habe ich mal gelesen. Ja nun sitze ich hier und schaue auf mich, wie ich in dieser Falle sitze und auch meine Wunden lecke. Denn die gibt es natürlich auch. Mit Liebe und dem Verständnis, dass es sich bei Alkoholismus um eine Krankheit handelt, komme ich wohl nicht mehr weiter. Habe auch überhaupt keine Idee wie ich das alles jetzt "händeln" oder überhaupt erst mal verstehen soll. Wenn man das alles so liest, sind es der Möglichkeiten ja nicht viele. Aber Einsicht soll ja der erste Weg zur Besserung sein. Alles "Sprüche" die mir nicht wirklich helfen.
    ratlos.....machtlos......
    Mariposa :cry:

    Träume nicht Dein Leben lang sondern lebe Deinen Traum !

  • Hallo Mariposa,

    herzlich willkommen hier in diesem Forum.

    Die Liebe ist etwas Wunderbares, das schönste Geschenk auf Erden, aber auch manchmal ein hinderlicher Klotz am Bein.

    Paßt doch manchmal nicht, wenn Du einkaufen gehst und Dein Geliebter sagt: Schatz, bringst Du mir noch xxx mit, ich liebe Dich oder so ähnlich.

    Ich find es toll, daß Du hier bist. Ratlos ist gut, machtlos noch besser.

    Du wirst bestimmt noch viel lesen und jede Menge Antworten bekommen.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • hallo mariposa,

    jetzt will mal nicht gleich den zweiten schritt vor dem ersten machen. habe geduld mit dir, setze dich nicht unter zugzwang, das kommt alles noch.

    sei erst mal herzlich willkommen - emz

  • Hallo Mariposa,

    ich begrüße ganz herzlich Dich hier im Forum :wink: .

    Wenn Du hier schon viel gelesen hast, ist Dir wahrscheinlich aufgefallen, daß wir alle mit demselben Gefühl zu kämpfen haben. Es ist ein ganz harter Weg, dies zu erkennen und die nötigen Schritte zu unternehmen, aus der Co-Abhängigkeit herauszukommen. Gerade Dein Gedanke....

    Zitat

    Erfahrungen in diesen Beiträgen kann ich im Moment nicht so für mich annehmen, weil ich meinen Mann sehr, sehr liebe.

    ist es, was es für alle schwermacht. Die Einsicht, daß Liebe nicht reicht, um den alkoholkranken Partner zu *retten*, macht ratlos, machtlos. Aber, liebe Mariposa, Du kannst dies für Dich zunutze machen, indem Du beginnst, Dich selbst zu lieben und an Deine Gesundheit denkst.
    Lies mal bitte die Posts hier im Hinblick auf die Erkrankungen, die co-abhängige Partner entwickeln, wenn sie nichts gegen *Ihre Krankheit* tun.
    Lies doch mal hier:
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic10302.html


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und suche Dir Hilfe hier bei uns, Du bist nicht allein. Schreibe Dir alles von der Seele, lies viel, nimm Dir das mit, was DU brauchst, um zu erkennen, daß Du nur etwas für Dich selbst tun kannst!

    Liebe Grüße
    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…/tiere/k025.gif]

  • Hallo Erdling !
    Leider weiß ich nicht wie das hier mit dem "Schreiben" so richtig funktioniert bzw. ob Du diese Anwort erhälst. Bin hier noch nicht so perfekt in der Bedienung des Forums.
    Ich bin sehr traurig darüber, was hier eigentlich unser Leben zerstört oder im Begriff es zu zerstören. Unsere Beziehung ist ohne Alkohol etwas ganz besonderes für mich und meinen Mann. Aber so bald er trinkt, ist er wie ein Fremder für mich. ich stehe dann einfach nur fassungslos da und kann nichts tun. Er hat im Februar schon mal eine Entgiftung gemacht aus freien Stücken, als er ganz, ganz weit unten war. Ihn bis zu diesem Tiefpunkt gehen sehen war sehr, sehr schwer für mich. Aber ich habe es gemacht. Nun nach der Entgiftung ist er 3 Monate und 23 Tage "trocken" geblieben und hat dann wieder angefangen. Der Auslöser war eine Sorgerechtsangelegenheit für sein Kind. Die ist zu seinen ungunsten ausgegangen. Er hatte auch keinen langsamen "Einstieg" sondern gleich wieder die volle Dröhnung! Nach der "Ernüchterung" hat er dann gesagt, das sich für ihn doch nichts geändert hätte wenn er nicht mehr trinkt. Er wäre damit nur allen anderen ringsherum gerecht geworden. Das ist natürlich auch ein Standpunkt. Ja, wie geht es mir in meiner Beziehung? Ich liebe meinen Mann so wie er ist und ohne Vorbehalt und er liebt mich genau so sehr. Er sagt mir das immer wieder in nüchternen Phasen. Und das meint er auch so. Aber das alleine hilft mir bzw. uns nicht weiter. Die Sucht ist stärker. Er bereut es auch jedes mal, wieder getrunken zu haben. Der Alkohol ist wie ein Magnet. Weist Du, manchmal wünsche ich mir, das ich am Morgen aufwache und weiß was ich machen soll. Weil jetzt im Moment kommt alles nur auf mich zu und ich kann es nicht "händeln". Ich möchte weglaufen, ihm ganz nah sein, gar nichts tun, helfen wollen, abwarten, Geborgenheit und Vetrauen geben, alles hinschmeißen, kämpfen......... aber für was?????????? Der Alkohol kommt mir vor wie ein übermächtiger Gegner !
    So nun habe ich viel geschrieben. Wäre schön von Dir zu hören !
    LG Mariposa :cry::(

    Träume nicht Dein Leben lang sondern lebe Deinen Traum !

  • Hi Mariposa,

    Du kannst nichts tun für ihn. er muss es selber tun.
    Am Besten hilft Dir vielleicht am Anfang, wenn Du dich schlau machst, womit Du
    ja bereits hier im Forum schon begonnen hast.

    Was macht für Dich die Situation im Moment denn am schlimmsten? Die Gefühle, die glaubst das er sie hat, oder die Gefühle die Du hast, von denen Du ganz sicher weißt, dass du sie hast, oder was genau ist es?

    Liebe Grüße

    gigi

  • Hallo Erdling ! :lol:
    Ich habe mich über Deine Antwort gefreut und was Du so schreibst passt alles wie die berühmte Faust aufs Auge. Er war auch in einer Beratungshilfe, allerdings von der Kirche aus. Das ist aber egal. Sein Ansprechpartner dort ist ein sehr erfahrener Pastor der sein Leben lang schon Alkoholiker betreut. Er sagt fast das gleiche wie Du. Das was Du schreibst hat sich für Dich alles so zugetragen. Wie lange ist das her? Wie lange bist Du schon trocken? Was hat Deine Sichtweise zu damals so verändert? Das sind gleich so viele Fragen, aber erzähle doch auch was über Dich! Das mit dem Grund, warun warum der Alkoholiker trinkt stimmt schon. Das falsche Umgehen mit Problemen ist die eine Seite um wieder zu trinken. Mein Mann trinkt dann weiter, weil er so sehr unter den Entzugserscheinungen leidet und das nicht aushält. Das ist aber ein Teufelskreis! Bevor ich meinen Mann kennenlernte war er auch schon Alkoholiker. Es hat aber niemand ein Schild um wo das drauf steht. Auch hat er schon mal eine Therapie angefangen und abgebrochen. Das war lange vor unserer Zeit.So eskaliert ist das erst im letzten halben Jahr wieder. Ihm wird sein Kind vorenthalten, damit kommt er nicht klar.Und was genau meinst Du mit dem "anfangen zu rudern und damit zeigen wohin es geht?" Der Gadanke alles hinzuschmeißen ist mir auch schon gekommen. Aber man kann doch nicht immer gleich vor Problemen weglaufen, oder ? Du schreibst das Deine Freundin bei Dir geblieben ist in der Zeit wo Du getrunken hast. Wie hat sie diese Zeit erlebt? Ging es ihr ähnlich und wie hat sie das alles überstanden bzw. was hat ihr in dieser Zeit geholfen? Ich weiß, das sind viele Fragen ! Ich danke Dir für Deine Offenheit und würde mich freuen wieder von Dir zu hören !
    Pass gut auf Dich auf !
    Mariposa :wink:

    Träume nicht Dein Leben lang sondern lebe Deinen Traum !

  • Guten Morgen Erdling ! :lol:
    Ich habe mich sehr gefreut heut von Dir zu lesen. Deine Zeilen haben mich sehr berührt. Es ähnelt sich alles sehr, was Du schreibst und was ich derzeit erlebe. Ich habe viel im Forum "herumgelesen", und weist Du was mich wirklich schockiert, das es so viele Menschen gibt die sich mit Alkoholproblemen oder Co-Problemen herumschlagen. Man hat zwar immer mal gehört, der eine oder andere ist Alkoholiker, aber das war es auch. ich hatte damit nie zu tun. Doch, einmal ! Ich hatte vor vielen Jahren eine Arbeitskollegin, die mir in den 13 Jahren in denen wir zusammen gearbeitet haben eine sehr, sehr gute Freundin und Vertraute geworden ist. Ihr Mann war Alkoholiker! Sie hat sehr,sehr darunter gelitten und war eine "Bilderbuch-CO", hat Schnaps eingekauft, ist mit in Kneipen gegangen, und,und,und! Ich habe sie mal gefragt wieso sie das alles mitmacht und ihren Mann nicht verlässt. Sie sagte zu mir " weist du ich liebe meinen Mann trotzdem noch sehr, er kann ja nichts dafür,er ist krank, wenn ich gehe landet er doch in der Gosse!" Ihr Mann ist dann qualvoll gestorben und sie lebt leider auch nicht mehr. Ich konnte ihre Argumente einerseits verstehen aber ich hätte -- aus damaliger Sicht --nicht so leben können bzw. wollen ; und habe ihr das auch so gesagt. Sie hat mich angeschaut und gesagt: " ich verstehe mich selbst manchmal nicht mehr was ich hier eigentlich tue, ich hoffe das dir so was mal nie passiert mein Kind ( sie war 20 jahre älter als ich ) ! " Diese Worte und diese Zeit von damals kommen mir jetzt ständig in den Sinn. Ich bin genau an diesem Punkt wo sie damals war. Ist schon komisch, das es mir jetzt auch so geht. Sag niemals " nie " !
    Mein Mann macht derzeit folgendes: trinken; 2 Tage im Bett ; trinken; 2 Tage im Bett. An den Bett-Tagen soll ich ihn in Ruhe lassen, was ich auch tue!Zum Glücke kann er das so auch mit seiner Arbeit vereinbaren. Sein Chef hat ihn nach der Entgiftung wieder eingestellt, weil er ihn und seine Fähigkeiten ( er ist KfZ-Meister ) sehr, sehr schätzt. Sein Chef hat sich sogar mit seinem Suchtberater,dem Pfarrer, zu einem Gespräch getroffen um sich zu informieren wie er seinerseits besser mit meinem Mann umgehen kann. So was macht nicht jeder Chef! Er hatte in seiner Familie auch mal die Alkoholiker-Problematik und kann deshalb sicher besser verstehen.Ja; als ich nun heute früh meinen mann gefragt habe, ob wir vielleicht bei dem schönen Wetter raus an den See gehen wollen, hat er gemeint das er heute im Bett bleibt. Dann gab es Cola-Wodka und den Fernseher. Ich habe ihn ( vor Cola-Wodka ) gefragt ob er sich vorstellen kann wie ich mich fühle, wenn er 2-3 tage im Bett liegt und allem und auch mir gegenüber so gleichgültihg ist. Er sagte, das er nicht dafür könne wenn ich lange Weile hätte oder mich nicht zu beschäftigen weiß............................da war es mir als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Was tue ich hier eigentlich????????????? Ich bin an diesen Bett-Tagen rücksichtsvoll und lasse ihm seine Ruhe, aber das muss doch mal aufhören! Wozu habe ich denn eine Beziehung; in dieser Bezieheung findet doch gar kein "Leben" mehr statt. So viel Gleichgültigkeit tut fast genau so weh wie Schläge. Ich glaube aber auch er ist sehr unglücklich so wie es ist, aber es reicht wahrscheinlich noch nicht aus um auch bei ihm den Schalter umzulegen. Ja sorry ich habe jetzt wohl fast ein Buch geschrieben. Aber wenn das alles so aus den Fingern läuft.............! Ich habe großen Respekt vor allen trockenen Alkoholikern! Nun ich werde jetzt in unseren wunderschönen Garten gehen. Da steht ein ca. 50 Jahre alter, riesengroßer Kirschbaum. Unter dem zu sitzen, ist es wunderschön! Für mich gibt es 2 "schönste Plätze " ; in den Armen meines Mannes und unter diesem Kirschbaum! Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende ! Vielleicht hast Du Lust auch wieder etwas zu schreiben ! Ich danke Dir!
    LG Mariposa :)

    Träume nicht Dein Leben lang sondern lebe Deinen Traum !

  • Guten Abend Erdling ! :lol:
    Ich komme auch jetzt erst dazu Deine netten Zeilen zu lesen.Vielen Dank!Es ist für mich sehr hilfreich hier mit Dir über alle diese Dinge zu sprechen. So ein ruhiges Leben hat mein Mann gar nicht. Aber wenn er betrunken ist, ist nichts anderes möglich als ihn schlafen zu lassen. Früher habe dann in dieser Zeit auch nichts getan, habe nur dagesessen und gegrübelt, war traurig und habe geweint ! Heut sieht das anders aus! Ich gehe zu einer Freundin, oder fahre mit dem Rad raus oder gehe einfach nur ein Eis essen.Mein Sonntag war etwas bewegter als ich es mir gadacht habe. Mein Mann ist morgens aufgestanden, hat Frühstück gemacht, und wir haben sehr lange geredet. Bei ihm war irgendwie ein Knoten geplatz und er hat das Gespräch gesucht. Über alles mögliche, auch über den Alkohol und den Entzug und was damit alles so zusammenhängt. Wir waren auch draußen! Ein sehr entspannter und wunderschöner Sonntag. Es war so " normal ". Weißt Du ich hätte nie gedacht das ich mich über solch banale-normale Dinge freue, als wäre es oh Wunder was. Er war entspannt, ich war entspannt. Wir konnten mit den Gesprächen natürlich nichts aus der Welt schaffen und auch die Probleme nicht lösen, aber einfach nur das " darüber reden ", das hat er erkannt, tut gut. Er hat sich vorgenommen " wieder" einen kalten Entzug zu machen über 3 - 4 Tage hier zu Hause. Er kennt meine Meinung dazu, das das gar nichts bringt! Das ist nun schon das 4 mal. Es dauert dananch nur ein paar Tage und der "alte" Trott ist wieder da. Aber manchmal geschehen dann auch Dinge die zu keiner Zeit passender sein könnten. Der Mann seiner Schwester ist Arzt und er hat ihm heute Morgen angeboten bei ihm eine Entgiftung zu machen. Das würde er alles organisieren. Er hat Erfahrung mit Alkoholismus. Er hat dadurch vor einigen Jahren seinen besten Freund verloren.Ihm konnte er nicht helfen, weil der es nicht wollte. Mein Mann war dankbar für dieses Angebot und hat es angenommen. Also fahren wir morgen früh dahin für 2 Wochen. Ich werde meinen Mann begleiten. Er hat auch seine Eltern dort in der Nähe was ihm auch sehr gut tun wird. Ja und dann mal sehen ob es diesmal Erfolg hat.
    Ja das mit seinem Chef darfst Du nicht so krass sehen. Er ist einfach nur sehr hilfsbereit und er weiß aus eigener familiärer Situation um die Alkoholsucht, dass wenn mein Mann durch die Sauferei auch noch seine Arbeit ( die er über alles liebt ) verliert, das für ihn alles noch schlimmer macht. Er hat ihm aber auch in einer Aussprache ganz, ganz deutlich gesagt, das es nur EINE Chance von ihm gibt. Wenn es nur ein Anzeichen gibt, das er wieder trinkt auf Arbeit, fliegt er raus. Ich meine das ist fair. Die meisten AG schert es doch einen dreck was mit seinen Mitarbeitern ist.Bis jetzt hat mein Mann das auch so hinbekommen. Nun geht es aber nicht mehr.
    Ich habe mich informiert, das die Rückfallquote in fast alle Kliniken im Durchschnitt bei ca. 85 % - 90% liegt. Da stimmt doch was nicht, oder? Ich kann mir das nicht erklären. Dort wo mein Mann zur ersten Entgiftung war, sind Patienten dabei gewesen die schon 20 - bis 30 mal da waren. Das hat mich geschockt! Ich war dort auch mal bei einer Therapiestunde dabei. Die Patienten bekommen dort rund um die Uhr und ständig vorgehalten das sie Alkoholiker sind. Und das sollten sie sich mehrmals am Tag vor dem Spiegel selbst sagen. Nun ich bin kein Psychologe, aber das fand ich übertrieben. Dagegen hat es daran gefehlt, wie man lernt mit Situationen umzugehen, die eventuell zu einem Rückfall führen. Und dann wurde den Patienten auch immer wieder gesagt, sie seien sowieso nicht das Letzte mal da. Ja nun habe ich auch wieder so viel geschrieben. Aber in den nächsten Tagen werde ich vielleicht nicht so die Gelegenheit haben. Ich werde es natürlich versuchen und sicher auch einen Internetanschluß auftun wo ich mich melden kann. Also hab noch mals vielen Dank, ich habe für mich aus diesen Tagen wo wir uns ausgetauscht haben, für mich sehr viel bekommen. Es tut einfach nur gut und der Berg Probleme vor dem man sitzt, verliert ein Stück weit seinen Schrecken !
    Liebe Grüße Mariposa ! :D

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  • Hallo Erdling ! :D:D:D
    Heute endlich komme ich dazu mich zu melden. Ich habe Deine Zeilen heute gelesen und es stimmt tatsächlich, dass im allgemeinen und täglichen Leben überall Alkohol präsent ist. Das hat mein Mann auch wärend seiner " trockenen " Zeit sehr massiv gespürt und gesehen. Das ist wirklich so. Selbt in der Fensehwerbung wird in 6 von 10 Werbesposts für Alkohol geworben. " Er " gehört zum " Lifestyle " und zu einem " lockeren und unbeschwerten Leben " dazu :x . Ja welch ein Trugschluss. Aber das wissen eben nur die, für die das Ganze " nach hinten " losgegangen ist. Sicher, kann Alkohol auch"Genuß" sein. Ich mag z.B. einen guten Wein zu einem guten Essen, zu einem besonderen Anlaß. Aber das ist für mich hier zu Hause nun ein absolutes Tabu. Ich kann damit auch gut leben und habe nicht das Gefühl mir da etwas zu versagen. Ich kann es eben "händeln". Ja nun zum Thema Entzug. Mein Mann hat unter schon besagter Anleitung eine Entgiftung ( die 2. ) gemacht. Wir sind seit Sammstag wieder zu Hause und seit heute arbeitet er wieder -stundenweise-.Er nimmt auch kein xxx mehr. Ich beobachte alles wie es sich so entwickelt. Ich habe auch diesmal ganz unmißverständlich zum Ausdruck gebracht, das es die " letzte Bahn " war, auf die er jetzt aufgesprungen ist. Wenn es einen erneuten Rückfall gibt, werde ich mich von ihm trennen. Er weiß auch, dass ich keine leeren Drohungen ausspreche und keine Bedenken oder Ängste vor Konsequenezen habe. Denn wenn ich so was erst mal anfange, bin ich tiefer drin denn je. Dann wird alles wie im Hamsterrad ;-Versprechungen , Drohungen, Versprechen, Drohungen.......so wird man dann automatisch unglaubwürdig. Heute habe ich gefragt, was er denn als weitere Therapiemöglichkeit für sich nun tun möchte. Er weiß es noch nicht, war die Antwort. Eine Langzeit kommt nicht in Frage. Aus seiner Sicht können wir uns das finanziell,nicht leisten. Weil er ja dann nicht arbeitet und kein Geld verdiehnt! So ein Schwachsinn. Selbst für diese Problem kann man Lösungen finden ( aus meiner Sicht ). Seinen Arbeitsplatz sieht er auch in Gefahr. Ich habe dann gefragt, wie es denn um eben diese Dinge bestellt sein würde, wenn es einen Rückfall gibt? Schweigen........ Ja nun erst mal schauen wie sich alles weiter entwickelt. Was in meiner Macht steht und was ich tun kann, werde ich tun. Alles Andere liegt nicht bei mir. Ich glaube ich habe gelernt, oder ich bin auf dem Weg dahin, um loslassen zu können. Ich erkenne heute deutlicher denn je, das ich mich auch schützen muss und ich nur bis zu einem gewissen Punkt mitgehen kann. Ich habe das für mich festgeschrieben als Weg oder Ausweg wenn es denn nicht funktioniert. Eine zweite Chance soll jeder haben, aber ich habe auch nur das eine Leben! Klingt jetzt vielleicht knallhart, aber ich fühle mich gut dabei und auf einem guten Weg für mich, auch wenn es vielleicht im Ernstfall sehr, sehr weh tun wird. Das hab ich auch ein Stück weit Deinen Erfahrungen und Beschreibungen zu verdanken. Ich habe dadurch eine Sichtweise auf die ganze Problematik die so in keinem Lehr-bzw.Fachbuch zu finden ist, sondern nur im wirklichen Leben. Ja nun habe ich wieder einen kleinen Roman geschrieben. Aber habe ja viele Tage " nichts zu melden gehabt "! Ich würde mich freuen recht bald von Dir zu hören!
    Liebe Grüße sendet Dir Mariposa ! :wink:

    edit summerdream: bitte keine medikamentennamen - thx

    Träume nicht Dein Leben lang sondern lebe Deinen Traum !

  • Hallo hope65 ! :wink:
    Ich freuemich über Deine Zeilen sehr, da sie mir auch bestätigen das es ein guter und richtiger Weg ist den ich beginne zu gehen. Und es fühlt sich auch so leicht an jetzt. Ich weiß nicht woran das liegt. Vor Wochen stand ich vor einem riesen Berg der unüberwindbar schien. Aber jetzt habe ich eine Möglichkeit gefunden um diesen Berg herum zu gehen, ohne ihn dabei aus den Augen zu verlieren. Ich liebe meinen Mann sehr, wir sind ein super Doppel, aber eben nur ohne Alkohol ! Ich weiß jetzt für mich, das es nicht möglich ist so eine Last mitzutragen um dem anderen zu helfen. Das ist keine Hilfe. Es ist ein ohnmächtiges
    " Wundenzukleben " und ein vergebliches noch dazu. Weil es immer nur so lange hält bis wieder getrunken wird. Auch all diese Versprechungen, wie habe ich an die geglaubt! Es kommt mir heute vor als wäre nicht ich das gewesen. Aber ich muste diesen Weg bis hierher gehen, sonst hätte ich all die Dinge nie herausgefunden. Und das Allerschönste bleibt ja trotzdem, die Liebe zu meinem Mann. Also vielen Dank nochmals für Deine netten Zeilen ! Vielleicht magst Du mal wieder was schreiben !
    Liebe Grüße Mariposa ! :lol:

    Träume nicht Dein Leben lang sondern lebe Deinen Traum !

  • Hallo erdling ! :)
    Ich habe schon einige Tage nichts von Dir gehört.Auch so im Forum habe ich nichts von Dir gelesen. Bist Du im Urlaub? Ich hoffe sehr Dir geht es gut und es ist alles o.k. bei Dir. Habe Dir vor ein paar Tagen geschrieben und würde mich sehr freuen von Dir zu hören ( zu lesen )! Also vielleicht bis bald!
    Liebe Grüße Mariposa :wink::!:

    Träume nicht Dein Leben lang sondern lebe Deinen Traum !

  • Hallo Erdling !
    Es ist schön endlich wieder von Dir zu hören ( zu lesen ) ! :D Wir sind nun auch schon wieder eine Weile aus dem "Kurzurlaub" zurück. Nun ist hier wieder Alltag eingekehrt. Wir haben in den letzten Tagen sehr viel geredet und mein Mann hat über Dinge gesprochen, die er früher niemals angesprochen hätte. Z.B. hat er gesagt, das er total unzufrieden ist. Er weiß nicht warum das so ist und er kann es nicht in Worte fassen weil er den oder die Gründe dafür nicht kennt, aber er ist es. Andererseits sagt er, das er alles hätte was man braucht um in Frieden leben zu können. Wir haben uns im leztzen Jahr einen Traum erfüllt und sind in eine alte Villa eingezogen. 170 m², Eichenparkett, große Doppelflüglige geschnitzte Holztüren und 30 m² Balkon mit einem Blick über die ganze Stadt von oben........! So was haben wir schon lange gesucht!Wir haben so viel Arbeit, Geld und Herzblut in diesen Traum gesteckt. Es ist für uns der schönste Ort um zu wohnen. Wir sind angekommen! Und nun sagt mein Mann zu mir das er unzufrieden ist ohne zu wissen warum. Vielleicht ist er auch nur "blind" und weiß wirklich nicht was ihn unzufrieden macht. Er kann aber auf der anderen Seite am Stück viele Dinge aufzählen die ihn glücklich machen und die er auch hat! Ich kann das so im Moment auch nicht nachvollziehen und mach mir so meine Gedanken. Ich habe ihm ja vor unserem "Urlaub" gesagt, das das die letzte Bahn ist auf die er aufspringen kann und was damit verbunden ist. Und das ich ihn verlassen werde wenn er diese 2. Chance nicht nutzt. Er weiß auch sehr gut dass ich keine leeren Worte mache und keine Angst vor den Konsequenzen habe. Denn das ist das, was ich für mich in den latzten Monaten gelernt habe. Nur wenn ich loslasse, kann das für mich und vielleicht auch für ihn funktionieren! Ja, ich werde nun sehen wie sich alles entwickelt!
    Was deine "Sucht" bzgl. Computerspiele angeht, dann teilst Du Dir dieses Hobby auch mit meinem Mann. Er sagt z.B. das er dabei so richtig schön entspannen und runterfahren kann wenn er gestresst und genervt ist. Er spielt dann schon mal 2-3 Stunden am Stück. Jeder Pädagoge würde jetzt den Zeigefinger erheben und sagen das ist zu viel. Egal, meinem Mann tut das gut und er kann sich bei solchen Strategiespielen entspannen. Ich lasse ihn dann natürlich auch total in Ruhe. Das schätzt er sehr. Ich lese dann oder bin am Stricken. Ob mein Mann wieder in die Selbshilfegruppe geht weiß ich nicht und er auch nicht. Ich frage und dränge ihn da auch nicht ständig. Das bewirkt genau das Gegenteil. Am Mittwoch ist wieder Gruppe, mal sehen ob er hingeht. Schön das Du Dich um Dein Kätzchen kümmerst. Mein Mann möchte auch gerne ein Haustier haben. Einen großen Hund! Platz haben wir ja mehr als genug!Ich bin damit auch einverstanden, aber habe gleichzeitig den Einwand gebracht, wer sich denn um den Hund dann kümmert, wenn er nicht dazu in der Lage ist. Es ist ein Herzenswunsch von ihm. Bis jetzt gab es ja Situationen in denen er nicht in der Lage gewesen wäre sich um das Tier zu kümmern. Kann so ein Haustier auch Hilfe bzw. Therapieunterstützung sein? Ja nun habe ich wieder so viel geschrieben. Aber es gibt ja auch soooooo viel zu erzählen! ich freue mich bald von Dir zu hören !
    Liebe Grüße Mariposa!

    Träume nicht Dein Leben lang sondern lebe Deinen Traum !

  • Hallo Erdling !
    Ich habe mich gefreut über Deine Zeilen. Um so mehr als sonst. Es ist gerade eben schlimm für mich.Mein Mann hatte gestern wieder einen Rückfall.Ich habe ihn noch gestern Nachmittag auf Arbeit besucht weil ich mit unserem Auto zum TÜV muste. Da war alles noch in Ordnung. Wir haben uns gefreut das unser Auto die Plakette bekommen hat, da es ja auch schon Jahre auf dem Buckel hat.Dann später ist er dann eben betrunken nach Hause gekommen.Hat erzählt das er sich über ein paar Dinge geärgert hat die da auf Arbeit waren, die aber nichts weltbewegendes darstellen und eigentlich auch "normal bzw.alltäglich" sind.Er hat mir davon erzählt und ich habe zugehört.Dann habe ich ihn gefragt ob er getrunken hat.Er hat ja gesagt.Der Abend war dann sehr rugig weil er geschlafen hat.Heute Mogen hat er sich dann für gestern Abend entschuldigt und es tut ihm leid.Dann ist er zur Arbeit gegangen.Vor ca. 2 Stunden ist er vorzeitig von Arbeit gekommen weil nicht so viel zu tun ist.Das kommt schon mal vor.Natürlich hatte er getrunken und hatte auch "Nachschub" dabei.Das habe ich erst mal entsorgt.Jetzt schläft er und ich schreibe mir hier die Verzweiflung von der Seele.Ich hatte in den letzten Tagen daran gedacht das wir uns doch diesen Hund anschaffen.Ich glaube auch das es eine Art Hilfe sein kann wenn man so ein Tier hat um das man sich kümmern muß.Dann sehe ich aber wieder solche Momente wie eben,in denen er ja nicht in der Lage ist sich um das Tier zu kümmern.Ich bin auch nicht immer da und will auch die Verantwortung dafür nicht alleine übernehmen.Auf der anderen Seite ist es ein Herzenswunsch von ihm.Ach könnte es doch einen Knall geben und ich wüsste danach was richtig oder falsch ist.Zu einem Therapeuten geht mein Mann nicht auch in die SHG in der er war, geht er nicht mehr.Er tut überhaupt nichts mehr gegen seine Krankheit.Er leidet an einer sehr,sehr großen Selbstüberschätzung weil er annimmt, irgend wie anders da raus zu kommen.Ich habe mal folgendes gelesen:Alkoholismus ist meistens gepaart mit unfassbarem Stolz, Arroganz, Selbstverherrlichung und Selbstüberschätzung.Genau diese Dinge lassen den Alkoholkranken es ja nicht erkennen was krank macht oder das sie krank sind.Was sich aber verändert hat ist, das mein Mann öfters darüber redet was ihn so beschäftigt.Er hat sich dahingehend ein Stück weit geöffnet.Auch wenn ich nur da sitze und zuhöre das tut ihm schon gut glaube ich.Er sagt aber auch manchmal dass er über manche Dinge nicht reden möchte.Ich lass das dann auch so stehen und dränge ihn nicht.Ja nun stehen wir wieder am Anfang, vielleicht am Anfang vom Ende?Er mit seinem zweiten fehlgeschlagenen Entgiftungsversuch und ich..........ja wo stehe ich?????????????Ich weiß jatzt aber auch das die Entgiftung nur das medizinische,technische ist.Die dauert ca.14 Tage und funktioniert, aber das was danach kommt ist der schwierigerere Teil und der dauert ein Leben lang!Ich habe gelesen,je mehr Rückfälle es gibt um so geringer stehen die Chancen das man es schafft und trocken wird.Hattest Du auch Rückfälle und wenn ja was hat Dich motiviert es weiter zu schaffen?Nun will ich erst mal Schluß machen.Ich werde mich jetzt auf mein Fahrrad setzen und in den Wald fahren.Das wird mir gut tun.Nachdenken kann ich im Moment nicht mehr.
    Ich freue mich recht bald von Dir zu hören !
    Liebe Grüße Mariposa ! :cry::cry::cry::cry::cry:

    Träume nicht Dein Leben lang sondern lebe Deinen Traum !

  • Hallo Erdling ! :(
    Es ist ja nun schon sehr lange her als ich das letzte mal hier geschrieben habe.Leider habe ich von Dir nichts gehört oder gelesen.Ich hoffe es geht Dir gut und Du bist wohlauf.Ja ich hatte in den letzten Wochen Achterbahn.Entgiftung zu Hause,Entgiftung im Urlaub, trockene Tage, trockene Wochen, Versprechungen,Hoffnung, Freude, Traurigkeit weil es doch nicht funktioniert. Die längste trockene Phase nach den 3 Rückfällen ist nach fast 3 Wochen heute zu Ende gegangen. Nach dem mein Mann seit Wochen gestern zum ersten mal wieder in seiner Selbsthilfegruppe war ist heute alles wieder vorbei.Er war gestern, als er zurück kam, so voller Optimismus und Freude und hatte für sich das Gefühl auf einem guten Weg zu sein. Aber ich glaube der " Saufdruck " ist noch stärker als der Wille aufzuhören. Wir haben auch viel geredet in den letzten Wochen.Er hat sich geöffnet wie eigentlich schon lange nicht mehr.Hat über so vieles gesprochen was ihn bewegt.Dabei sagte er das es auch mit Disziplin zu tun hat, trocken zu werden. Ich unterscheide dabei zwei Ebenen, die körperliche=Entzugserscheinungen und die mentale=Disziplin u.die Fähigkeit auf anderem Weg mit Problemen fertig werden.Die dritte Ebene ist der Saufdruck der es aus meiner Sicht fast unmöglich macht,trotz beendeter körperlicher Entgiftung nicht wieder zu trinken. Ich habe heute sehr viel und lange hier gelesen und stelle wieder fest, fast jede "Geschichte" könnte meine sein.Es berührt mich schon sehr wie sich die Schicksale gleichen und wie viel Leid und Kummer die Betroffenen und die Angehörigen erleiden.Er ist schon sehr mächtig....der Alkohol !!! Ich fühle mich z.Z. wie in einem Hamsterrad.Ich laufe und laufe aber kann ein Ziel nicht erkennen geschweige denn erreichen.Wenn ich nur einen Wunsch frei hätte, ich würde mir wünschen das mein Mann es schafft den Alkohol hinter sich zu lassen.Es ist schon paradox, ich habe alles und doch eigentlich nichts.Ja mehr kann ich jetzt nicht schreiben.Liest sich vielleicht alles etwas durcheinander, aber ich bin auch durcheinander !
    Ich hoffe Dir geht es wirklich gut und Du meldest Dich wieder mal !
    Liebe Grüße Mariposa !

    Träume nicht Dein Leben lang sondern lebe Deinen Traum !

  • hallo mariposa

    hab mir eben deinen thread durchgelesen, leider hab ich von dir so gut wie nix entdeckt. es geht um deinen mann, eigentlich nur um deinen mann... du findest entschuldigungen für sein trinken, suchst nach mitteln wo ihm helfen könnten etc.

    dein threadtitel läßt es zwar vermuten, aber im text selber finde ich nix, wo du mal anfängst an deiner krankheit zu arbeiten. im gegenteil, du scheinst immer weiter "hineinzurutschen".

    ab und an meldest du dich, prinzipiell dann wenn dein mann mal wieder seine trinkpause beendet hat - mehr isses nämlich net.

    ehrlich gesagt frage ich mich was du dir von uns erhoffst...
    mitleid? den anschein hat es auf mich, wirste aber nicht bekommen.
    oder möchtest du für dich etwas ändern, an deiner co-abhängigkeit arbeiten, dann sind wir dir gerne behilflich. dazu gehört aber auch ein regelmäßiger austausch, sei's etz hier oder in ner realen shg.

    das haste mitte august geschrieben:

    Zitat

    Wenn es einen erneuten Rückfall gibt, werde ich mich von ihm trennen. Er weiß auch, dass ich keine leeren Drohungen ausspreche und keine Bedenken oder Ängste vor Konsequenezen habe.


    wenn ich richtig gelesen hab wars inzwischen nicht nur ein weiterer, sondern zwei "rückfälle".
    bist du dir sicher er weiß das du konsequent bist, wenn du deinen worten nicht mal ansatzweise taten folgen läßt?

    ihm kannst du nicht helfen, nur dir - leider erkenne ich davon nichts :(

    liebe grüße -Dani-

  • Guten Morgen Mariposa,

    Die Co-Falle hat zugeschnappt...... schreibst du als Überschrift. Diese Überschrift suggeriert mir, dass als nächstes kommt..... und jetzt kämpfe ich mich heraus. Deine Posting allerdings machen mir den Eindruck, und da gehe ich mit summdream konform, dass du genau das Gegenteil tust. Du scheinst dich geradezu in deiner Co-Falle einzurichten. Erzählst, was ER alles tut, was SEINE Krankheit ausmacht und suchst Erklärungen dafür, dass ER immer wieder trinkt. Deine Konsequenz zeigt sich einzig im immer wieder von vorne anfangen. Täglich grüßt das Murmeltier - na gut, nicht täglich - aber seit Juli, also ein Vierteljahr, gibt es für dich kein anderes Thema als IHN. Ich kann das nachvollziehen. Ich hatte ähnliche Zeiten. Jedoch ist hier eine Plattform, in der wir genau das Gegenteil üben können. Über UNS schreiben, über UNSERE Gefühle, UNSERE Ziele und Pläne. Und lernen können, wie wir Wege aus UNSERER Krankheit finden.

    Deine Postings machen mir das Gefühl, dass du hier die Chance siehst, all das loszuwerden, über das du mit niemanden sonst reden kannst. Ich weiß, dass mich das damals sehr erleichtert hat, in meiner realen SHG als die schlimmen Dinge zu formulieren, die ER mir angetan hat. Hier hast Menschen, die nachvollziehen können, dass man bei einem Alki bleibt, ja. Aber die meisten Menschen hier, mich eingeschlossen, haben als Motivation, aus dieser Co-Abhängigkeit rauszukommen. Ich kann hinter deinen Postings DEINE Motivation nur vermuten. Vielleicht magst du einfach einmal schreiben, was der Grund ist, warum du dich hier angemeldet hast und wie wir dir helfen können. Denn Hilfe suchst du schon, das ist offensichtlich. Nur – für wen?

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette!
    Vielen Dank für Deine doch sehr einfühlsamen Worte.Du hast Recht,ich habe niemanden mit dem ich so über das alles reden kann.Ich bin mit der ganzen Problematik erst ganz am Anfang und daher auch so hin und her gerissen.Du bist auch eine Frau die mit ihrem Mann in dieser Situation steckt bzw. gesteckt hat.Es ist auch richtig das es mir gut tut wenn ich mir einfach mal alles von der Seele schreiben kann.Und es tut mir nicht gut,wenn ich lese was summdream so schreibt.Um so nüchtern und knallhart an die Sache ran zu gehen, bin ich nicht der Typ und wie gesagt ist stehe am Anfang!Wer ist sie eigentlich?Da steht Moderatorin.Ist sie Betroffene oder auch Co?Das liest sich alles sehr einfach was sie schreibt,wie eine Zahlenreihe die man nur aufsagen muß und gut ist.Aber ich bin ein Mensch mit Gefühlen und Ängsten und Hoffnungen.Da kann man keine Schubladen aufmachen und es funktioniert.Ich habe bei ihren Zeilen fast den Eindruck"also wenn Du jetzt nicht schnellstens den Weg gehst brauchst du hier nicht weiter mit zu machen,basta" !!! Es wurde auch ganz akriebisch nachgerechnet in welchen Abständen ich mich hier melde.Gibt es dafür Regeln?Geht oder ging es nicht vielen wenn nicht gar allen Co`.s so, das man hofft es wird besser oder das es vielleicht "diesmal" funktioniert?Ich will hier niemanden belästigen,es tut mir Leid wenn das so rübergekommen ist, aber niemand ist perfekt und ich funktioniere auch nicht wie ein Roboter!Ich habe mich hier angemeldet um überhaupt erst auch einmal etwas über die ganze Problematik Alkoholismus zu erfahren und eben einfach reden zu können.Ich lese hier in allen Beiträgen, das es das Ziel eines jeden Co:s sein muß aus dieser "Krankheit" rauszukommen und das bedeutet immer, den Partner oder die Partnerin zu verlassen oder der Alkoholiker schafft den Ausstieg und bleibt trocken aber das wird er nie erfahren ob er trocken geblieben ist den Rest seines Lebens..Der Pfarrer in der SHG meines Mannes hat mal einen Satz gesagt: erst wenn der Betroffene gestorben ist, dann können nur die Hinterbliebenen sagen " ob er es geschafft hat"!!!! Ein komischer Satz aber da ist was wahres dran.Und ich bin doch auch nicht nur mal eben so mit meinem Mann zusammen, nein, sondern weil wir uns lieben! Alkoholismus ist eine Krankheit und andere "Kranke" verläst man doch auch nicht ohne zu versuchen zu helfen und ihnen beizustehen.Was ich lernen muß ist zu erkennen wann es keinen Sinn mehr macht zu lieben und versuchen zu helfen.Aber dazu brauche ich sicher noch Zeit!Ja nun würde ich mich freuen von Dir zu hören!
    Liebe Grüße Mariposa !

    Träume nicht Dein Leben lang sondern lebe Deinen Traum !

  • Liebe Mariposa,
    nun Du schreibst, einen Angehörigen, der krank ist, den verlässt man nicht so "einfach". Nein, aber wenn er eine ansteckende Krankheit hätte, dann würde man sich schützen wie bei Lungenentzündung ect. Man würde auch bei Salmonellen versuchen eine Ansteckung zu vermeiden.

    Nun natürlich ist Alkoholismus nicht ansteckend - aber er bringt oft eine andere Krankheit zu Tage, die ebenso tödlich sein kann: die Co-Abhängigkeit.

    Ich selber habe mit einem Alkoholiker zusammengelebt, bei dem es "erst" in den letzten Monaten extrem wurde, zuvor war er unauffällig. Dennoch waren meine Auffälligkeiten groß genug um zu merken ich war ausgebrannt und kraftlos. Die Co-Abhängigkeit hat an und in mir ihre Spuren hinterlassen.

    Niemand sagt "eine Trennung muss sein" aber jeder dürfte sagen "lebe Dein Leben". Das sind aber zwei unterschiedliche Stiefel. Sich auf sich selber zu konzentrieren und das eigene Leben zu leben ist nämlich sehr schwer. Meine Gedanken kreisten nämlich immer um ihn, den ich nicht verlieren wollte. Dabei hatte ich mich selber schon verloren ... er sich übrigens auch .... Also zwei Blinde, die miteinander einen Berg ersteigen wollten und schwupps die wupps gemeinsam abstürzten.

    Nur wenn einer von den beiden Blinden wieder seine Augen lasern kann und dadurch wieder sehen, so kann er den anderen den Berg hinaufführen.

    Um aber wieder sehen zu können ist es zwangsläufig notwendig in uns zu sehen zu erfahren und zu spüren. Und dabei auch genau Bilanz für uns zu ziehen was wir aushalten wollen und können oder was nicht, dann aber ist es auch notwendig konsequent zu sein. Sind wir das nicht, dann schwächen wir nur uns selber.

    Teufelskreis? Ganz bestimmt! "Liebe" das Problem für mich war die Frage ob ich denjenigen überhaupt kenne, den ich meinte zu lieben. Vielleicht bekam ich nur eine Maske serviert, der Alkohol ist ein guter Schauspieler.... was war noch übrig geblieben von dem Menschen, den ich liebte??? Auch von ihm läßt der Alk nicht mehr viel übrig!

    Viel Kraft wünscht Dir
    Dagmar

  • hallo mariposa

    du fragst wer summer ist. du bist seit 11!!! wochen hier. das sind 77 tage, oder auch 1848 std. hast du in der zeit hier gelesen??? nach lösungen für DICH gesucht?? summer hat dir konkret gesagt wo sie bei dir fehler sieht, wenn du sie nicht verstehst, warum fragst du sie nicht. sorry bei mir entsteht das gefühl das du mit ette über summer "ablästern" willst, sie als inkompetent dastehen lassen möchtest weil sie genau ins schwarze getroffen hat.

    wir wissen hier alle wie schwer es ist in den spiegel zu schauen, sich einzugestehen das man auf dem holzweg ist, nur wenn man das ändern will, und ich gehe davon aus das das jeder will der hier her kommt, dann sollte man auch zuhören, über denkanstöße nachdenken. hier ist niemandem gedient sich verbal unter die gürtellinie zu hauen. wir haben es mit einer schweren krankheit zu tun die jedermanns leben extrem beeinträchtigt der damit in irgend einer weise zu tun hat, und jeder kommt nur für sich selbst aus dem teufelskreis raus, egal ob alki co oder kind. niemand hier kann den weg für dich gehen, das mußt du schon allein tun, nur dazu mußt du auch bereit sein. hier nur ab und an darüber jammern was wieder alles passiert ist wird dir nicht helfen. du mußt etwas ändern wollen, für dich. das geht aber nicht mit einem post hier alle paar wochen. wenn ich etwas lernen will muß ich mich damit täglich beschäftigen, nicht nur ab und an mal zwischen tür und angel. so wird das nichts.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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