So habe ich mich vorgestellt....

  • So und nun mal dei allgemeine Tagebuchinfo *fg*: Samstag war Tag 1 seines Entzuges , schauerlichschlecht ging es ihm, na bravo, er konnte kaum auf den Beinen stehen, ich habe nichts dazu gesagt, habe Hausarbeiten erledigt und mich nass regenen lassen mit Schrödi draußen, den Strand trotz Regen genossen, mir was feines gekocht und abends fern gesehen. Gestern schien die Sonne, ich habe ewige Zeit eine gute Dusche genommen und bin rauß mit Schrödi, stundenlang am Strand, wow, das tat gut. Habe dann Waffeln gebacken für mich und abends gekocht. Ihm ging es immer noch schlecht, wenngleich auch ein wenig besser, der Rappelmann war weg, die Einsicht, sich helfen zu lassen aber nicht gekommen, er meint immer noch, er brauche keine Hilfe, er schaffe es allein. Nun denn wenn er das meint, dann kann ich nichts dazu sagen *lächel*. Er hat Tee mitgetrunken, den ich gekocht habe und von den Nudeln gegessen. Nachdem er Samstag nichtmal ne Tasse halten konnte, ging es gestern bereits besser, ich beobachte das logisch. Aber es berührt mich nicht. Ich habe viel gelesen über kalten Entzug, bittschön, er ist vom Fach und wenn er meint, er kanns allein, dann red ich kaum dagegen.
    Es geht mir gut, ich habe das Wochenende genossen, ich geniesse die Ruhe.
    Ich wahre die Distanz, etwas anderes kann ich auch gar nicht......lg Uschi

  • Ihr Lieben, die Mittagspause war entspannend ruhig, ich war zuhause und es gab kein Schreien und toben. Mein Mann saß auf der Coach und trank seinen Tee. Er erzählte mir von seiner schlaflosen Nacht und das der Rappelmann fast weg sei, dass er aber nicht habe schlafen können, Schweißausbrüche hätten das verhindert und Schüttelfrost. Ich sagte nur "aha" und schwieg. Er kann schlecht mit meinem Schweigen umgehen, er schaut mich groß an und meinte ob mich das denn nicht interessiere. Ich habe ihm gesagt, es interessiere mich schon, ich wisse nur keine Antwort dazu. Dann bin ich runter, raus mit Schrödi, hab die braune Bestie abgefüttert und bin zurück ins Büro. Er schien ein wenig sprachlos *grins*. Ich gebe ihm keinen Kuss mehr sondern sage lediglich noch "Hey Machs gut bis später mal". Ich fühle mich gut dabei und ich WILL keine Nähe mehr, ich wahre die Distanz und ich wünsch mir, das durchzuziehen, darum bzw. um mich zu bestärken schreib ich es euch auch immer wieder *lol*. lg Uschi

  • Zitat von Ellit

    Hallo liebe Uschi,

    Dein Leben ist ein Drama. Traurig und übel, was Du erlebst!!
    dieElli

    Liebe Elli, habe mir noch mal Deine Zeilen durchgelesen, bin halt manchmal etwas langsam :lol: liegt wohl an meiner haarfarbe :wink:
    mein leben ist kein drama, würde ich das sagen, hätte es etwas von selbstmitleid :) mein leben ist das, was ich daraus mache oder? ich lebe (noch) mit diesem mann zusammen, ich habe ihn einst geliebt und liebe den mann hinter dem alkohol immer noch. mein leben ist kein drama, es ist allenfalls dramatisch tragisch, was neben mir passiert, was mit ihm passiert, aber nicht was mit mir passiert....klar bin ich oftmals traurig in zeiten seiner exzesse, aber ich bin doch gerade auf dem weg zu mir :wink: und von dem weg will ich nicht mehr weg....auch wenns nur langsam geht und ich immer wieder stimmungsschwankungen unterliege....aber eins steht fest: MEIN Leben ist kein Dram......ganz liebe Grüße Uschi

  • Liebe Uschi,

    ich bin schon lange "stille Mitleserin" bei dir und habe mich schon so manches Mal dabei ertappt, dass ich gerne was Nettes dalassen würde.
    Aber jetzt kann ich mich wirklich nicht mehr zurückhalten:
    Ich finde, du bist eine unglaublich tolle Frau!!! :oops:
    Ich bin zutiefst beeindruckt von der Art und Weise, wie du für dich selber sorgst und dem Sturm, in Form der Tragödie neben dir, standhältst!
    Allein deine Beschreibung des letzten Samstag hat mich gerade förmlich elektrisiert.
    Soviel Positives, trotz des Elends, einfach unglaublich:

    Zitat

    - den Strand trotz Regen genossen
    - mir was feines gekocht
    - ich habe ewige Zeit eine gute Dusche genommen
    - stundenlang am Strand, wow, das tat gut
    - Habe dann Waffeln gebacken für mich
    - abends gekocht

    Wie schön du das beschrieben hast, so liebevoll!
    Das baut mich richtig auf, da kann ich mir richtig was für mich mitnehmen, dagegen ist mein Novemberblues, der mich seit einigen Tagen in der Mangel hat, doch trivialer bullshit. Vielen Dank! :D
    Liebe Uschi, ich wünsche dir weiterhin alles Liebe und Gute, und bitte sorge auch künftig so gut für dich!

    Liebe Grüße
    espoir
    (Alkoholikerin)

  • :) Liebe Espoir, wow, das waren liebe Worte, vielen Dank, ich bin ganz verlegen :oops: ich dank Dir für Deine Wünsche und send Dir herzliche Grüße gegen den Novemberblues (ist für mich übrigens kein schlimmes Wort :D eher so was wie "in der Decke kuschelig vor dem Kamin teetrinkender Weise ein gutes Buch lesen, den Hund im Arm :D ) LG Uschi

  • Liebe Uschi,
    auch mal wieder einen lieben Gruß von mir auf die Insel :wink:
    Ganz schön was los bei Dir, hm?! :roll: ...aber es ist nichts was wir nicht schon kennen, nur das wir jetzt anders(besser? damit umgehen können, ich freu mich für Dich :D
    Ganz lieben Gruß
    Nele

  • :) Moin Moin Ihr Lieben, liebe Nele, liebe Linde, danke für die Knuddler auch für Schrödi, er wufft ein herzliches Danke :wink: , jup bei mir ist was los und jup ich kann besser damit umgehen :) .
    Gestern nachmittag daheim angekommen: Tag 3 seines erneuten Entzuges, er berichtete kaum geschlafen zu haben, es nie mehr zu wollen, den Alk zu verdammen usw.. Ich habe zugehört, Essen gemacht, er bat, etwas mitessen zu dürfen, ich bejahte. Danach hab ich nen Film sehen wollen, er hat mitgeschaut. Dann bin ich nach unten verschwunden mit Schrödi und ihm eine gute Nacht gewünscht, die er nicht hatte, logisch. Heut morgen kam er runter, trank nen Kaffee mit mir und erzählte, es sei ein echter psychoaffe gewesen die Nacht über, wildeste Träume usw., er wolle never ever mehr so etwas erleben und mir never ever so etwas antun. Ich hörte zu sagte "ok" und bin mit Hundi raus, dann ins Büro 8) , bin ich cool? :D Ich lasse ihn allein und komme damit gut klar, nichts zu kommentieren, wenig zu reden, nicht unfreundlich aber distanziert zu sein. Ich höre zu nehme zur Kenntnis.....lg für einen schönen Tag uschi

  • Lieber Micha, jup ein Nervengift ist das, man könnte auch Dämon sagen......
    ich glaube Dir das gern, dass es Dir nicht leicht fällt, nachdem ich nun in all der Zeit erfahren durfte, welche Macht dieses Zeug hat. Da wirst Dir hundert Mal sagen können, dadurch lösen sich die Probleme nicht , dadurch werden sie allenfalls auf lange Sicht gesehen sogar immer unlösbarer.....schau mal, ich denk immer, dass es für alles eine Lösung gibt, für jedes Problem gleich welcher Art gibt es dasund zwar in der Form, dass -so abgedroschen es auch klingen mag- am Ende alles gut sein wird. Aufsaugen muss man die schönen Momente, daraus Kraft schöpfen und diese immer erinnern, wenns mal nit läuft....es ist doch wunderbar, wenn Dich Kollegen in Bremen haben wollen, wechselst Du dorthin? Ist eine tolle Stadt, kenne ich gut, weil mein Bruderherz in Oldenburg wohnt.....lg Uschi

  • Ein freundliches "HALLO" zu Dir auf die Insel, liebe Uschi,
    ich merke auch wie wir das immer besser hinbekommen und immer besser bei uns bleiben können...wenn es auch nicht immer so gut klappt :roll:
    Auch Dein Mann wird viell. irgendwann man seinen Weg finden...entweder Du bist noch "da" oder Du bist schon so weit weg das es Dir "egal" ist :oops:
    Schade das Du nur im "Offenen" schreibst...vielleicht wäre es ja eine Überlegung wert "rüber zu kommen" :wink:
    Einen schönen Tag,
    lieben Gruß
    Nele

  • Liebe Nele, da hab ich auch schon dran gedacht, aber momentan muss klein Uschi jeden Cent 10x umdrehen, Du verstehst? *lol* ich habe mir aber vorgenommen, spätestens im Januar rüber zu kommen lg Uschi

  • :) Lieber Micha, ja das ist es, was ich meinem Mann auch wünschen würde, egal wie, aber vom Alk endgültig weg zu kommen mit professioneller Hilfe :) ich wunder mich auch arg, dass er die Entzüge so verkraftet, denn ich sehe ja, wie übel es ihm dann geht.

    Der Alkohol -das steht fest- sollte verboten werden, in Werbung als erstes. Wenn man sich mal überlegt, egal in welcher Werbung ob für den Alkohol selbst oder auch in anderen Werbungen, immer spielt der Alk eine Rolle, immer sind Menschen mit Sekt- oder Biergläsern zu sehen, ich finds ziemlich daneben. Da wird die Tabakwerbung verboten und für den Dämon wird fleißig weiter geworben, traurige Geschichte......

    Pendeln zwischen H und HB ist ja heftig :wink: aber dass Du dann ganz wechseln wirst, finde ich supigut, denn HB ist wahrlich eine schöne Stadt und ganz nah an der Nordsee, dass ist wunderbar, ich freu mich für Dich :) Uschi

  • Guten Morgen all Ihr Lieben, Tag 4 seines Entzuges habe ICH gut verlebt. Er hat nicht getrunken, ist aber noch lang nicht wieder wirklich fit, schläft kaum, konnte gestern nicht einschlafen aus Angst, der Traum kehrt zurück , ich habe aber hervorragend geschlafen und hätte locker liegen bleiben können heut morgen *fg*.
    Gestern abend habe ich oben fern gesehen (der übliche Ablauf) und bin nach Stadt Land Ina ins Bettchen unten gegangen. Ich bin nach wie vor freundlich aber distanziert. Er beginnt Montag den Nebenjob bei der Bäckerei und gestern abend gings um Weihnachten. Er weiß nicht ob er Urlaub bekommt und geplant war die Fahrt zur Mama nach MS vom 18. Dezember bis nach Weihnachten. Üblicher Weise hätte ich gesagt, ok, dann fahren wir erst am 24.sten. Aber ich habe gesagt " Bis dahin fließt noch viel Wasser durch den Rhein und wenn Du arbeiten mußt, fahren Schrödi und ich nach MS und Du kannst ja mit dem Zug nachkommen" Upsala, er hat geschaut wie nen Auto *lol* aber nichts gesagt. Wünsche Euch nen schönen Tag allerseits LG Uschi

  • Hallo Prof..

    Boah...ich hab Deinen Thread die ganze zeit schon verfolgt und staune jeden Tag..nun musste ich doch mal schreiben..

    ich glaube soweit bin ich dann doch noch lange nicht..aber Hut ab vor
    Deiner Einstellung und Deinem Willen das jetzt durchzuziehen´.
    Bei mir wird das noch dauern..der innere Kampf geht sich momentan gar nicht gut aus..aber ich will stark bleiben und nicht umfallen..

    Es grüßt Dich freundlich vom "Mittelrhein"
    Isis04

  • :) Liebe Isis, vielen Dank für die Grüße :) ja ich will das durchziehen und das sage ich mir jeden Tag. Klar hab ich Hänger und manchnmal denk ich auch "alles nur übel und ich liebe ihn doch noch" aber "ich liebe den Mann hinter dem Alkohol, es ist die größte Liebe meines Lebens, nur leider hat er sich -wie es aussieht- gegen mich und für Freund Alk entschieden und da kann ich nichts tun. Logisch es ist mal wieder Tag5 eines Entzuges und klar würd ich mir immer noch wünschen, irgendwann sagen zu können "jup Tag 100 überstanden" aber ich bin realistisch und weiß, dass es wohl nicht so sein wird - leider :( .Wenn man immer wieder hofft, wie ich es immer wieder getan habe, wird man nur immer wieder enttäuscht. Also versuche ich zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann und bete jeden Abend nach oben, er möge mir die Kraft geben und irgendwann einmal ein bischen Glück :wink: ganz lieben gruß uschi

  • :) Ich muss mal was sagen: Das Leben auf einer Insel ist ja in der Regel prima aber heute geht sie unter. Wir haben einen solchen Sturm hier, dass nicht einmal mehr der Autozug rüberfährt, ich sitze im Büro und es prasselt gegen die Scheiben, es stürmt....haben auch Sturmflutwarnung, junge junge, man denkt das Land geht unter :wink: hammer.....

  • Lieber Micha, ich sehe es nicht als kritisch an, das was ich hier schreibe, kann er ruhig lesen, das würde mir nichts ausmachen, es ist nur ehrlich aber ich habe es ihm nicht empfohlen, ich habe nur gesagt, dass ich hier schreibe und es mir hilft.
    Nein er ist ganz sicher kein verkommenes Subjekt Micha, er ist ein Mensch und hinter Mister Alk ist er der liebenswerteste und gutmütigste Mensch, den man sich vorstellen kann mit einem riesen Herz. Er ist krank, da hast Du recht. Die Krankheit verändert sein Wesen wenn sie schubweise von ihm Besitz ergreift. Es gibt das Ding mit den 2 Buchstaben, aber Micha, das ganze Problem ist: Er sieht sich nicht als krank, nach wie vor nicht. Er sagt, er wisse nicht warum er den letzten Exzess gefeiert habe, es sei blöd gewesen, es tue ihm leid und er wisse, dass er das nie wieder mache. Er wäre nicht bereit für eine Therapie o.ä.....da er sich nicht als alkoholerkrankt einstuft. Er sagt, er sei ein Problemtrinker aber das sei nun ein für alle mal erledigt. Er diagnostiziert seine Entzugserscheinungen als körperlichen Affen zunächst, gefolgt vom Psychoaffen (mit den Träumen) . Er hält mir einen Vortrag über das Nervengift und seine Folgen....das ist schon vertrakt oder? LG Uschi

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