Meine Freundin und Alkohol

  • Hallo ich heiße Erlon, bin 50 Jahre alt und hab ein riesiges Problem mit meiner Freundin bzw. Lebensgefährtin. Aber der Reihe nach. Ich habe SIe vor dreieinhalb Monaten kennengelernt. Dazu muß ich aber sagen, ich habe kurz vorher einen schweren perönlich Schlag hinnehmen müssen. Ich habe Lymphdrüsenkrebs im Frühstadium. Dies ist Anfang des Jahres festgestellt worden und nach der Behandlung wurden bei weiteren Kontrolluntersunchungen keine negativen Veränderungen oder neue veränderte Lymphknoten mehr festgestellt. Ich war ziemlich niedergeschmettert und in diesem Stadium lernte ich meine Freundin kennen. Sie hat mir wieder soviel Lebensmut und willen zum Leben gegeben, so das ich voller Optimismus in die Zukunft blickte. Als wir uns kennenlernten, sagte Sie zwar, das Sie pyhische Probleme habe und Sie deshalb bei einer Therapeutin in Behandlung wäre und auf Grund dessen, zur Zeit, arbeitsunfähig geschrieben sei. Da habe ich mir noch nichts gedacht. Ich selbst war nach meiner Scheidung vor 8 Jahren in Therapeutischer Behandlung und von daher weiß ich, wie schnell so etwas geschehen kann.

    So weit so gut. Nach ca. 1 Monat geschah folgendes. Als ich Sie Nachmittags von zu Hause abholen wollte. machte Sie auch nicht auf. Ich hab mehrfach geklingelt und versucht Sie übers Handy an zurufen. Kein Erfolg, ich konnte Sie nicht erreichen. Ungefähr 3 Stunden später rief Sie mich dann an und meint recht vorwurfsvoll, ob ich SIe vergessen hätte. Irgendwie war ich irritiert, hab ich den Klingelknopf richtig gedrückt, hab ich die richtige Handynummer gewählt. Könnte ja durchaus sein. Ich hab mich bei ihr entschuldigt und bin dann noch zu ihr gefahren. Was mir allerdings da auffiel beim Begrüßungskuss, war der sehr starke Geruch von Mundwasser. Da hab ich aber nicht geschaltet. Sie bot mir ein Glas Rotwein an und was mir auffiel, in dem Zeitraum, wo ich ein Glas getrunken hatte, hatte sie zwei auf und das Sie körperlich sehr schnell abbaute. Der gleiche Vorfall ereignete sich in der Woche noch ein zweites Mal, allerdings ohne das wir Abend noch etwas getrunken hatten. Ich fand SIe dann ziemlich desorientiert und mit einer enormen inneren Unruhe behaftet vor. Auf die Frage, was mit Ihr los sei, bekam ich die Antwort. die Tabeletten, die Sie von Ihrer Therapeutin verschrieben bekommen habe, hätte Sie so fertig gemacht, so das Sie den ganzen Nachmittag geschlafen hätte. Da habe ich immer noch nicht geschhaltet.

    Am nächsten Wochenende waren wir bei mir im Haus und als wir Abends zusammen saßen, forderte Sie mich immer wieder auf, doch endlich den Sekt ein zuschenken, den Sie in meinem Keller gesehen hat. Auch hier fiel mir auf, so schnell wie sie ihr Glas lehrte, konnte ich garnicht schauen und sie gab erst Ruhe, als die beiden Sektflaschen leer waren.

    Nach ungefähr weiteren drei Wochen gab SIe mir Ihren Haustürschlüssel und ich ihr den meinigen und es kan in den nächsten Tagen zu folgenden Zwischenfall. Ich kam NAchmittags vom Dienst und wunderte mich, das Ihr Fahrrad auf meiner Auffahrt stand. Dabei war abgemacht, das ich SIe abholen wollte und wir dann zusammen zu einem Möbelgeschäft fahren wollten. Im ersten Moment hab ich mich zwar gefreut, aber dann kam die Ernüchterung. Sie lag im Wohnzimmer auf dem Sofa und war nicht mehr ansprechbar. Auf dem Tisch stand ein Glas, in dem sich augenscheinlich Cola befand. Nach genaueren Betrachten und testen stellte ich fest, das es sich um Whisky pur mit einem Schuß Cola handelte. Meine Tochter, die inzwischen dazu gekommen war, war ziemlich befremdet und konnte dieses Verhalten nicht einordnen. Nur mit großer Mühe konnte ich Sie aufwecken und Sie nach Hause bringen. Erst jetzt begriff ich, das Sie ein Alkoholproblem hat. Das wurde mir dann auch noch am gleichen Abend von Ihrer Tochter bestätigt die ebenfalls noch am Abend nach Ihrer Mutter schauen wollte. Ich hab mich den Abend noch sehr lange mit Ihrer Tochter unterhalten und da wurde mir erst das ganze Ausmaß bewußt. NIcht nur, das SIe Ihren Führerschein und Ihren Arbeitsplatz wegen des Alkohols verloren, sondern auch ihre Kinder sind zum Vater gezogen und meiden Ihre Mutter.

    Gut, so dachte ich Alkoholismus ist eine Krankheit und da kann man was gegen tun. Zum einen habe ich am nächsten Tag meine Lebensgefährtin darauf angesprochen. Sie meinte nur, das könne man kein Problem nennen, sie hat das voll unter Kontrolle und es sei nur Ihr Exmann, warum Sie ab und zu zuviel trinkt. Das allerdings, konnte ich nicht so recht glauben und hab einen Termin mit der Suchtberatung vor Ort gemacht, damit ich erst mal weiß, wie ich dran bin und was ich tun kann. Leider hat mir das nicht all zuviel gebracht.

    Mittlerweile sind die Abstürze immer häufiger und sogar bis zur Besinnungslosigkeit, so das ich den Notarzt rufen musste. Eine Einweisung ins Krankenhaus lehnt Sie aber ab. SIe fährt zwar jetzt im November zur Kur, aber ich glaube, das bringt nicht so viel, weil Ihr Arbeitgeber ihr die Pistole auf die Brust gesetzt hat. Entweder Kur oder kompletter Verlust des Arbeitsplatzes.

    Mittlerweile bin ich mit meinem Latein am Ende. Zwar hab ich Ihr gesagt, wenn Sie getrunken hat geh ich nach Hause und das mache ich auch und halte mich konsequent daran. Und an Ihren Geburtstag hab ich Sie voll auflaufen lassen. Ich hatte ihr gesagt, wenn du trinkst bzw. du getrunken hast, dann helfe ich dir nicht. Es kam wie es kommen muste. Sie hatte an ihrem Geburtstag getrunken und diesmal habe ich dafür gesorgt, das alle es mitbekamen. SIe saß auf dem Sofa zu schlafen als ihre Gäste kamen. Vorher hab ich sie nur mit großer Mühe aus dem Bett bekommen. Es tat mir zwar unheimlich in der Seele weh, das mit an zuschauen, aber was sollte ich anderes machen. Ich hatte zuvor im Internet mich belesen und bin dabei auf den Begriff Co-Abhängigkeit gestoßen. Das hat mich ziemlich erschreckt, zumal ich fesstellen muste, das ich mich unbewußt auf diesem Weg in die Co- Abhängigkeit befinde. Von daher hab ich die Bremse für mich gezogen.

    Allerdings weiß ich jetzt nicht so recht mehr wie ich weiter verhalten soll. Sicher ich liebe diese Frau. Aber nachdem ich das alles gelesen habe kommen mir Zweifel auf ob diese LIebe, die sie mir zeigt und entgegenbringt auch echt sind.

    Vielleich kann man mir hier helfen, indem man mit anderen Betroffenen sich austauscht. Ich möchte auch nicht zu vorschnell handeln

  • Lieber Deenoerder,

    erstmal herzlich willkommen.

    Wenn ein nasser Alkoholiker nicht erkennt, dass er krank ist, also die Krankheitseinsicht nicht da ist, kann man da nichts machen. Wenn Deine Partnerin also meint, dass sie alles unter Kontrolle hat und sie nicht krank ist, dann wird die Kur/Therapie nicht weiterhelfen, egal wieviel Druck da auch vom Arbeitgeber oder Familie/Freunde kommt. Eine Therapie ist naemlich voellig sinnlos, wenn der nasse Alkoholiker nicht erkennt, dass er krank ist und auch nicht aufhoeren will mit dem Trinken.

    Was Du machen kannst. Du kannst nur klarstellen, dass Du nicht mit einem nassen Alkoholiker zusammen sein willst und sie machen lassen. Du musst daher konsequent in Deinem Verhalten sein. Es ist gut, dass Du sie auflaufen lassen hast, an ihrem Geburtstag, denn oft helfen wir Co's dort um peinliche Situationen zu vermeiden, aber nur dieses "Fallen lassen" ermoeglicht es dem Alkoholiker zu sehen, in welcher Situation er sich eigentlich befindet. Raeumen wir hinter dem Alkoholiker auf, kuemmern uns um deren alltaegliche Dinge, die jeder Mensch tun muss, wird der nasse Alkoholiker diese Luecke nutzen und einfach weitersaufen.

    Du kannst nur anbieten, dass wenn sie wirklich trocken werden will, Du sie unterstuetzt mit dem Trockenwerden, will sie das nicht, kannst Du sie eigentlich nur fallen lassen, damit Du nicht noch tiefer in die Co-Abhaengigkeit abrutschst.

    Kopf hoch,

    Jenny

  • Hallo erstmal.

    Ich habe die letzten Tage damit verbracht, hier in dem Forum einige Berichte bzw. Mitteilungen zu lesen. Mit Erschrecken mich musste ich feststellen, wie verbreitet dieses Problem Alkohol ist und mit wieviel Leid das ganze verbunden ist.

    Ich glaube, nein, ich habe verstanden, dass eine Hilfe nicht möglich ist, solange der Betroffene nicht selber die Erkenntnis erlangt. Erst vorgestern Abend habe ich meine Lebensgefährtin wieder volltrunken vorgefunden. Ich habe mich umgedreht und bin gegangen. Habe mich auf keine Diskussion eingelassen nur geantwortet. Wenn du nüchtern bist kannst du mich anrufen. Es war deprimierend mit an zusehen, wie sehr Sie sich dabei erniedrigte, nur das ich bleiben sollte.

    Gestern habe ich ihr ganz deutlich gesagt, das ich dieses Thema zwischen uns und nach außen hin, nicht mehr taburisieren werde. Für mich ist SIe eine Alkoholikerin und eine Kontrolle über den Alkoholkonsum ihrerseits, besitzt Sie schon lange nicht mehr

    Ich habe ihr sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass es eine Zukunft nur geben kann, wenn SIe auf einen Entzug, bzw. eine Therapie macht.

    Wenn ich auch eins in den letzten Tage kapiert habe, ist der perönliche Selbstschutz das wichtigste überhaupt in so einer Situtation. Das mag zwar egoistisch klingen, aber ich glaube, dass ist die richtige Entscheidung.
    Ich habe schon länger in diesem Forum gelesen, bis ich mich getraut habe selber zu schreiben, aber alleine nur dieser einzige Beitrag und das lesen der anderen Beiträge hat in mir schon eine Menge bewirkt. Ich weiß nicht, ob meine Entscheidung richtig ist, das wird sich zeigen. Darüber werde ich berichten. Ich glaube, das ist man diesem Forum schuldig.

  • Hi deenoerder

    Ja, Dein Selbstschutz ist sicher sehr wichtig für Dich, gerade weil Du gesundheitlich ja auch eingeschränkt bist. Ich finde Deine Erkenntnisse gut und Deine Umsetzung knallhart, aber richtig. Da könnten sich manche hier in punkto Konsequenz "eine Scheibe abschneiden".

    Wie geht es Dir heute damit?

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Skybird,

    wie geht es mir heute damit?

    Ich muß sagen, es ist schwer, sehr schwer. Es sind zwei Seelen, die in meiner Brust schlagen. Die eine, die helfen möchte und die andere, wo der Verstand regiert. Aber ich denke mal, es geht allen oder fast allen in diesem Forum so.

    Es macht einen tief traurig, wenn man sieht, wie ein Mensch sich selber zerstört und damit verbunden auch sein ganzes soziales Umfeldt. Dieser Tage kam es wieder zu so einem Zwischenfall. Mittlerweile, hab ich schon ein Gespür dafür bekommen, wann Sie getrunken hat und wann nicht. Genauso spüre ich, wann der Drang zum Alkohol wieder so groß ist, das alle Vernunft nichts nutzt und es eigentlich nur einer Bagatelle bedarf um die Rechtfertigung zum trinken zu haben.

    Aber es nützt mir nichts, denn ich mußte erfahren , das Hilfe nichts nutzt, wenn sie vom Betroffenen nicht angenommen wird. Sie hat mich bewußt belogen in Punkto Alkohol, als es wieder soweit war. Ich habe es noch mal noch mal deutlich gemacht, wenn du trinkst, dann gehe ich und genau so habe ich es getan. Vorher habe ich ihr noch eine Flasche Wodka hingestellt und ihr ziemlich energisch deutlich gemacht. Sauf doch, denn das ist doch, was du liebst und nicht mich. Darauf hin bin ich gegangen.

    Am folgenden Tag stand die Flasche immer noch da, wo ich sie am Abend vorher hingestellt hatte. Das hat mich, ehrlich gesagt, verwundert. Allerdings bat sie mich, das Lehrgut zu entsorgen. Meine Antwort war folgende. Die leeren Schnapsflaschen kannst du selber entsorgen. Ich unterstütze das nicht.

    Interessant war die Antwort. Das kann ich als Frau doch nicht machen, was sollen die Leute und vor allen, meine Kinder von mir denken.

    Meine Antwort: Die Leute denken das was sie sehen und das ist die Wahrheit. Da bringt eine Alkoholikerin ihr Leergut weg. Und ich habe sie auch gezwungen, das Leergut selbst zu entsorgen

    Ich will mit dem oben beschriebenen Vorgang nur ausdrücken, wie schwer es ist keine Unterstützung zu kommen zulassen. Sicher es wär kein Problem gewesen, das Leergut mit zu nehmen und zu entsorgen, aber ich will nichts unterstützen, was mit dieser Sucht zu tun hat. Ich bin froh, das ich mich in meine Wohnung zurück ziehen kann und ich glaube, das bringt auch den nötigen Abstand. Ich weiß, viele Betroffene können das nicht und müssen mit dem Betroffenen unter einem Dach leben und damit die Ohnmacht erleben zu müssen, wie eigentlich alles nach und nach zerstört wird.

    Da hat man einen Partner gefunden, den man dazu auch noch liebt und sie ist eine warmherzige und liebenwerte Frau, wenn sie nüchtern ist, aber wenn sie alkoholisiert ist, dann ist sie nicht mehr die Frau, die man kennen gelernt hat, sondern nur noch vom Alkohol besessene Frau, die ich nicht kenne und die kann ich nicht mögen, geschweige denn lieben.

  • Hallo Erlon,

    große Anerkennung meinerseits !! Ich lese, das Du sehr schnell begriffen hast, wie der Hase in Sachen Alkoholismus läuft. Du hast Dich hier informiert, hast sehr schnell angenommen und hast ab sofort konsequent gehandelt, toll !

    Und auch mit dem Leergut hast Du alles richtig gemacht, nur so wird sie vor die Konsequenzen ihres Tuns gestellt. Die Scham, das Zeug zu entsorgen, ist schon groß, aber auch das wird kaum am weitersaufen hindern, man findet auch dort immer wieder Möglichkeiten. Aber es kann zumindest helfen und Du hast Dich somit nicht reinziehen lassen, sondern Dich distanziert.

    Zitat

    Meine Antwort: Die Leute denken das was sie sehen und das ist die Wahrheit. Da bringt eine Alkoholikerin ihr Leergut weg. Und ich habe sie auch gezwungen, das Leergut selbst zu entsorgen

    Jo, so siehts ma aus :( . Solche Worte hätten mich allerdings schon damals sehr getroffen :( aber die Sucht wäre trotzdem stärker gewesen :( .

    Mir hat das leider alles nix mehr geholfen, also mache Dir bitte keine zu großen Hoffnungen diesbezüglich, schau auf Dich, auf Deinen Weg, wie Du den weitergehen willst und auch kannst und lasse Dich gern hier dabei unterstützen. Und durch Dein Beispiel kannst Du auch anderen zeigen, wie es gehen kann, sowas halte ich auch für sehr wichtig. Denn auch davon lebt dieses Forum, sich gegenseitig zu zeigen, das fast Alles geht, wenn man es nur will.

    Zitat

    Da hat man einen Partner gefunden, den man dazu auch noch liebt und sie ist eine warmherzige und liebenwerte Frau, wenn sie nüchtern ist, aber wenn sie alkoholisiert ist, dann ist sie nicht mehr die Frau, die man kennen gelernt hat, sondern nur noch vom Alkohol besessene Frau, die ich nicht kenne und die kann ich nicht mögen, geschweige denn lieben.

    Hierin irrst Du aber wahrscheinlich. Du kanntest diese Frau NIE wirklich, auch im „nüchternen Zustand“ sind wir im akuten Stadium der Krankheit nicht mehr wir selbst. Der Alk verändert unser Wesen zu sehr, wenn der Missbrauch/die Abhängigkeit längere Zeit besteht. Dazu müßte sie erst mehrere Wochen trocken sein, dann käme es langsam wieder zutage, das eigene Ich.
    Wahrscheinlich kennt sie es selbst nicht mehr, so war es jedenfalls bei mir.
    Ich mußte mich neu kennenlernen, und ich wußte nicht, was dabei herauskommt. Es war ein Prozess über Jahre, ich bin jetzt 6,5 Jahre trocken und ahne so langsam, wie ich wirlich bin. :shock:
    Naja, will ma nich übertreiben :lol: … aber es dauerte wirklich einige Jahre… und meine Entwicklung ist sicher immer noch nicht ganz abgeschlossen und ich hoffe, sie wird es auch nie sein, denn jeder Mensch möchte sich ja immer noch ein wenig weiterentwicklen, oder glaube ich zumindest… :wink:

    LG
    Lilly

  • Hallo Silvia 11

    ich mußte auch erst erkennen, was da abläuft. Am Anfang bin ich auch in die Falle getappt. Verheimlichen, Schönreden und und und. Ich glaube, das ist uns allen so ergangen. Ich bin zwar zur Suchberatung gegangen und da hat man mir etwas über Konsequenzen erzählt, aber wie die aussehen und vor allen Dingen, wie sie aus zuschauen haben, darüber hat man mich dort nicht aufgeklärt. Es blieb mir dann nur der Weg, mich in einschlägiger Fachliteratur zu belesen und was für mich eine große Hilfe war, das lesen in diesem Forum.

    In ihren Bekanntenkreis wissen, so vermute ich, wahrscheinlich alle, das sie ein Alkoholproblem hat bzw. Alkoholikerin ist. Aber wegschauen ist einfacher und nicht mehr einladen zu irgendwelchen Anlässen, als das man hier mal das Gespräch sucht. Ich mußte festsellen, das bei vielen die einhellige Meinung vorherrscht, ich bzw. in unserer Familie haben wir das Problem nicht und von daher geht uns das auch nichts an. Aber die Effekthascherei ist gegeben. Hast du gesehen, sie ist schon wieder voltrunken im Einkaufsmarkt rumgetorkelt und hat eine Flache Schnaps gekauft.

    Anstatt hier ein zugreifen und zu sagen, es reicht und geh nach Hause wird nur hinter dem Rücken geredet. Ich will das nicht verallgemeinern. Sicher gibt es auch andere Freunde, die aktiv versuchen zu helfen bzw. ein zugreifen. Aber die Mehrheit schaut weg. Das mußte ich in der letzten Zeit erfahren.

    Liebe Grüße
    Erlon

  • Hallo Lilly12,

    danke für deine Antwort. Ich gebe dir Recht mit dem was du schreibst. Ich wollte mit diesem Satz auch nur zum Ausdruck bringen, dass man jemanden kennenlernt und sich verliebt und dan kommt die Ernüchterung.

    Sie sagt zwar, das sie mich liebe, aber ich weiß nicht so recht, wie ich das einordnen soll. Auf alle Fälle mal mit einer gehörigen Portion Pessimisus. Sie fährt ja jetzt zur Kur, aber wie ich schon im ersten Beitarg geschrieben habe, ist das unter Druck entstanden. Die Zeit wird zeigen, wie sich das dort entwickeln wird.

    Ich denke mal, nein, ich vermute mal, ich werde langsam unbequem. Ich mache dieses Spiel nicht mehr mit. Ich decke sie nicht mehr, im Gegenteil, ich brüskiere sie in der Öffentlichkeit. Das kann ein Alkoholabhängiger nicht gebrauchen und vor allen Dingen, wie steht er dann in der Öffentlichkeit dar. Wir brauchen garnicht darüber zu sprechen, dass fast alle Freunde und Bekannten über das Problem Kenntnis haben, aber schweigend wegschauen anstatt ihr die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Konsequenz kann sein, sie lernt in der Kur einen Gleichgesinnten kennen und die Welt ist wieder in Ordnung.

    Ich bin zu sehr Realist und werde mit Sicherheit nicht blauäugig in die Zukunft blicken und von daher schau ich recht gelassen in diese.

    Liebe Grüße
    Erlon

  • Hallo deenoerder,


    Zitat

    Aber die Mehrheit schaut weg.

    Viel wissen nicht, wie sie reagieren sollen.
    Ich habe auch immer auf Hilfe von außen gehofft, gewünscht das andere sehen wie schlecht es mir geht und was mit meinem Alki los ist.
    Da kam aber nichts.
    Aber als ich begonnen habe, ihn nach außen, bei Verwandten und Freunden nicht mehr zu schützen, und offen ausgesprochen habe, das er trinkt, da bekam ich Anworten.

    Das haben wir gewußt, wer nachmitttags um 17. 00 Uhr mit ner Fahne von der Arbeit kommt, usw, usw. usw.
    Gewußt und geahnt haben es alle, aber keiner wollte mich verletzen.
    Aber jetzt, da einige, die mir wichtig sind, davon wissen, weil ich es angesprochen habe, muß ich mich auch nicht mehr verstecken, ich brauch keine Entschuldigungen mehr für ihn und sein Verhalten zu suchen.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Lämmchen,

    das ist ja das schlimme daran. Gewußt und geahnt haben es alle, aber keiner wollte dich verletzen. Aber genau durch dieses Verhalten haben sie dich verletzt. Nur so konnte dein Partner weitermachen, als sei nichts geschehen.

    Ich entschuldige mich grundsätzlich nicht für die Sucht meiner Partnerin und die damit verbundenen Ausfälle. Ich sage klipp und sie trinkt nicht, nein sie säuft und dafür ist sie selber verantwortlich. Da gibt es nichts aber auch garnichts schön zu reden. Das ist nun mal so und sagt es nicht mir sondern ihr. Damit ist für mich die Sache erledigt.

    Leider habe die meisten keinen Mut dies zu tun und wenn doch, dann nur vorsichtig umschrieben. Das ist leider die traurige Wahrheit

    Liebe Grüße

    deenoerder[/b]

  • Hi deenoerder,

    auch wenn eure Freunde wegschauen oder hinter vorgehaltener Hand sprechen, kannst Du diese nicht in die Verantwortung nehmen, denn es ist nun nicht deren Problem das sie saeuft, ausserdem wuerde es ihr auch nicht weiterhelfen. Sie alleine muss fuer sich Hilfe in Anspruch nehmen wollen und kapitulieren, dass kann sie nur, wenn sie fuer sich selbst verstanden hat.

    Du kannst konsequent sein, dass ist wichtig, aber wichtig ist auch, dass Du verstehst, dass sie trotzdem nicht aufwacht und weitermacht oder sich einen anderen Partner sucht, der das Spiel besser mitmacht als Du es tust.

    Bleib weiterhin konsequent.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Ich muss mich hier Jenny anschließen. Davon einmal ganz abgesehen, dass der Betreffende im Regelfall nur mit Wut/Abstreiten ect. reagiert wird wohl selten Einsicht zu finden sein.

    Diejenigen, denen das alles zu viel wird, die machen sich aus dem Staub. Diejenigen, die dersleben Liebe angehören, die bleiben freudig wenn etwas Stoff rausspringt.

    Wenn der Betreffende nicht merken will oder kann dass auch im Freundeskreis etwas nicht stimmt oder Freunde eben keine Freunde sind, dann mag es auch am Betreffenden selber liegen. Ist er/sie kritikfähig? Ist er/sie überhaupt selber ein Freund?

    Meine Freunde waren in den harten Tagen da. Sie haben mich beim Umzug unterstützt wo es ging. Beim Tode von XXL war Hilfe da - aber ich war in der Lage zu sagen "ich kann nicht mehr, bitte helft". Ebenso war ich in der Lage zu sagen, ich muss aus der Beziehung raus, bitte helft mir bei der Realisierung."

    Diese Hilfe kann ich nur bekommen, wenn ich sage "ich will Hilfe". Diese Hilfe kann ich nur bekommen, wenn ich den Ansatz liefere und die Grundlagen, damit mir geholfen werden kann.

    Ich habe lange, lange eine Wut auf die Mitsäufer gehabt. Aber warum sollten die eine Einladung ablehnen? Sie wissen alle was Sache ist! Aber es ist niemand von ihnen dafür zuständig was ein andere trinkt oder ob er später Auto fährt oder oder oder....

    Ich sah die Schuld der Mittrinker, die Schuld desjenigen, der mich mit einer Fahne anlallte - aber war nicht in der Lage aus dem Dunstkreis des Alkoholgeruches zu gehen! Wäre doch schon über Jahre hinweg gegangen, oder?

    Oh, auch ich habe mehr als deutlich gesagt was Sache ist - ohne Ultimatum - einfach nur dass ich mir das nicht mehr antue. Jetzt bin ich selbstverständlich die Böse, Unfaire und der Verursacher. Pech, damit muss ich leben! Nur wage ich von mir sagen zu dürfen ich habe das ausgesprochen gegenüber dem Betreffenden, worüber andere tuscheln. Ob er es realisiert oder nicht geht mich nichts mehr an.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Um Gotteswillen, nein, das möchte ich auch garnicht, die Freunde und Bekannte mit in die Verantwortung nehmen. Wo ich mich so drüber ärgere ist ganz einfach, das sie wegschauen und hinter vorgehaltener Hand reden und dem Betroffenen dies nicht direkt ins Gesicht sagen. Verantwortlich und das ist ganz klar, ist der Betroffene für seine Sucht selber. Er muß es ja nicht, gelinde gesagt und ob er Hilfe in Anspruch nimmt oder nicht, liegt ebenfalls im Bereich des Betroffenen.

    Ich für meine Person kann gut damit leben, das ich in Ihren Augen der Böse bin, nur weil ich ihr sage, was Sache ist. Vielleicht öffnet es ja Ihren Horizont und Sie macht etwas. Dann hätte es ja einen Sinn, woran ich noch nicht so recht glauben kann. Man wird es sehen.

    Liebe Grüße
    Erlon

  • Hallo Erlon,

    mal aus eigenen Erfahrungen: Oft ist es Hilflosigkeit der Anderen, sie wissen nicht, wie sie reagieren sollen. Und Sensationslust ist auch menschliches Verhalten, wie viele schauen bei schweren Verkehsunfällen zu lange hin und verursachen selbst welche, weil sie nicht wegschauen konnten?

    Zur Hilflosigkeit: Meine Kollegen wußten, das ich ein massives Alkoholproblem hatte, aber sagten mir nix direkt, getuschelt wurde aber mit Sicherheit. Sie hatten mich sehr gern und dadurch Angst, mich zu verletzen.
    Mein direkter Vorgesetzter bat mich mal zu einem Gespräch, indem er mich fragte, ob ich Probleme hätte ? Ich war kurz davor, alles zu gestehen, aber ein kleiner Mann im Ohr sagte mir: „Hey, der kann Dir garnix, es is noch alles in grünen Bereich…“ Nein, er konnte mir auch nix, weil ich die Arbeitszeiten einhielt, aber morgens bei Gleitzeit immer auf den letzten Drücker kam.

    Später, als ich trocken wurde, redeten wir noch einmal darüber und er sagte, er wußte schon lange, was los ist, weil sein Bruder auch alkoholkrank ist, er erkannte alle Symtome bei mir. Und er fragte mich: Was wäre besser gewesen, wenn ich Dich direkt darauf angesprochen hätte ? Hätte es Dich nicht nur noch weiter weggetrieben ? Hättest Du Dich nicht noch mehr verschlossen ? Ich wollte Dir nur signalisieren, das Du mit mir reden kannst, mehr ging nicht, oder ? :(
    Ich konnte ihm die Frage nicht beantworten, hätte, könnte, sollte… aber ich denke heute, es hätte mich zumindest SEHR nachdenklich gemacht, ob ich Konsequenzen gezogen hätte, kann ich nicht sagen, denn die Situation trat so nicht ein, also wäre alles eh nur Spekulation.

    So ähnlich ist es mit Ärzten, die wissen natürlich schon lange, was los ist. Die sehen die Blutwerte, wenn sie rankommen, registrieren das typische Alkie-Verhalten, die Vermeidunghaltung und dann is für sie eh alles klar.
    Sie werden aber meist nix sagen, denn sie wissen, was dann passiert, es wird alles abgewiegelt und abgestritten. Sie können im Grunde nur eins tun, die Symtome behandeln, das sie nicht zu lebensbedrohlich werden und warten, bis der Patient von sich aus um Hilfe bittet. Und keine guter Arzt der Welt wird dann nicht reagieren, dann wird auch Hilfe geleistet.
    Spricht der Arzt aber den Patienten an, kommt der höchstwahrscheinlich nicht wieder, also verliert der Arzt auch seinen kompletten Kontakt zum Patienten und somit auch seine begrenzten Hilfsmöglichkeiten. Denn ein Arzt hat immerhin auch noch einen Schwur geleistet, den ihn dazu verpflichtet. Also auch keine ganz einfach Situation für ihn. :?

    Dazu noch aus eigener Erfahrung, ich hatte einen neuen, jungen Arzt, der wollte bei mir ein „großes Blutbild“ machen, der hatte schon seine Gründe für diesen Vorschlag, ich ging nie wieder zu ihm hin. Er war evtl. noch zu unerfahren oder nahm das einfach in Kauf, ich weiß es nicht. Ich hatte panische Angst davor, weil dann alles rausgekommen wäre.

    Heute hab ich eine sehr liebe und gute Ärztin, die eh schon alles wußte, von meinem KH-Befund und ich gehe gerne zu ihr, sie war mir anfangs, als ich trocken wurde, einer meiner wichtigsten Stützen, medizinisch wie auch menschlich. Hätte mir damals jemand gesagt, ich würde mal „gern“ zum Arzt gehen, hätte ich wohl laut gelacht („gern“ jetzt mal relativ gesehen)
    Tja, so ändern sich die Zeiten… :lol:

    LG
    Lilly

  • 10 Tage hat die Abstinenz gehalten. Gerade habe ich mit ihr telefoniert und da war Sie wieder am lallen. Es ist zum Haareraufen. Man kann zetern, anschreien, mit lieben Worten es versuchen und mit Geduld. Es hat alles keinen Sinn. Ich fahr schon wieder mit Bauchschmerzen nach Hause. Wie werde ich Sie vorfinden. Ansprechbar oder nicht. Fragen über Fragen und keine Antwort. Ich weiß nur, ich muß jetzt eine Konsequenz ziehen, ob ich will oder nicht.

    Sicher, ich verhalte mich konsequent, wenn es um den Alkohol geht, aber es wird immer schwerer für mich, mit Ihr zusammen zubleiben. Ich spüre jetzt, wie ich am zittern bin, wenn ich daran denke. Es herrscht eine große Wut in mir, wenn ich an den Alkohol denke. Warum nur, Warum nur.

    In völliger Ratlosigkeit

    Erlon

  • Hallo Erlon,

    es liegt allein an dir ob du weiter mit Bauchschmerzen nach Hause fährst.

    Ich wäre am liebsten nie wieder Heim gefahren aber dort waren meine Kinder, ich habe mich zum Teil in meine Arbeit geflüchtet.

    Jetzt komme ich gern nach Hause denn ich fühle mich dort wohl und alles ist so wie ich es möchte.

    Überlege dir wie du nun weiter vorgehst um für dich da zu sein.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Elocin,

    danke für deine Antwort. Ja, du hast Recht. Genauso wie ein Alkoholabhängiger die Entscheidung trifft zu trinken, so treffe ich die Entscheidung für mich, ob ich mit Bauchschmerzen nach Hause fahre. Ich muß nur alles hin schmeißen und mich trennen. Das wird mir immer bewußter, das ich um diese Entscheidung nicht drum rum komme.

    Ich habe mir ein Ziel gesetzt und das ist die Therapie, zu der Sie jetzt in zwei Wochen fährt. Dann hab ich erst mal Luft und Zeit zum Nachdenken, wie es weitergeht. Ich glaube noch nicht sorecht an den Erfolg dieser Therapie, zu mal die Teilnahme unter Druck entstanden, weil Ihr damaliger Arbeitgeber darauf bestanden hatte.

    Sollte es keinen Erfolg geben, sprich sofortiger Rückfall, werde ich die einzigste vernünftige Entscheidung treffen und das heißt "Trennung".

  • Hi Erlon,

    ich kenne das noch aus meinen Tagen mit meinem Ex, ich hatte immer Bauchkraempfe, wenn ich nach Hause musste, wusste ja nicht wie er mich empfaengt.

    Es ist gut, dass Du Dir einen Termin gesetzt hast und ich hoffe, dass DU dann auch konsequent sein kannst, wenn sie nach ihrer Therapie wieder trinkt oder sie vielleicht sogar abbricht. Leider kenne ich das auch noch von meinem Stiefvater, der war erst auf einer Entgiftung und hat die durchgezogen und dann laengere Zeit auf Therapie. Danach fing er wieder zu trinken an, die zweite Therapie hat er dann abgebrochen. Meine Mutti hat es leider nie geschafft, dort irgendwann mal konsequent fuer sich und uns Kinder zu handeln.

    Bleib stark und vorallem bleib bei Dir und lass Dich nicht in ihr Alkoholproblem mit reinziehen.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Danke für die Antwort, denn daran erkennt man auch, dass dies einigen mehr so erging.

    Ich kam gestern nach Hause, vorher hatte ich schon mit Ihr telefoniert und SIe war schon am lallen, behauptete aber steif und fest, sie habe nicht getrunken, Sie habe nur geschlafen und sei so erschreckt aufgewacht. Ich denke, das kann man unterscheiden, ob jemand noch schlaftrunken oder angetrunken am Telefon ist. Jedenfalls saß Sie, als ich kam auf dem Sofa zu schlafen und hat nicht mal mit bekommen, das ich zu Hause war. Ich habe Sie geweckt und Sie war einigermassen ansprechbar. Sofort kam von Ihr die Aussage, ich habe nicht getrunken, es sind die Tabeletten gegen Magenkrämpfe, die Sie so müde machen.

    Ich habe ihr in einen sehr sachlichen ruhigen Ton ins Gesicht gesagt, das ich ihr das nicht abnehme, zumal Sie eine Alkoholfahne habe.

    Ihre Antwort: Es verstünde sowieso niemand ihr Problem, keiner kann ihr helfen. Ich habe dann geantwortet, versuche es doch mal mir es zu erklären, dann kann ich entscheiden, ob ich es verstehe oder nicht. Es kamen von ihr aber nur Vorhaltungen, genauer gesagt nur Schuldsugerieungen, was ich alles versäumt hätte.

    Ich habe Sie aussprechen lassen und innerlich war mir zum lachen zumute, wenn es nicht so traurig wär. Alle Punkte, die sie ansprach waren eigentlich aus der Luft gegriffen und vollkommen haltlos. Wenn ich mich schon vorher nicht etwas mit diesem Thema auseinander gesetzt hätte, währe mir das ganz schön zu Herzen gegangen. Auf die Frage, was Sie daraus jetzt schließt, ob Sie eine Trennung will, verneinte Sie heftigst. Sie möchte nur mehr Trost, Rücksichtnahme und Rückhalt.

    Wenn das, was Sie aufgeführt hat, die Berechtigung ist zum trinken, dann müßte eigentlich jeder trinken. Ich habe dann die Frage gestellt: Kann es sein, das auch niemand dein Problem verstehen darf, damit du deine Berechtigung hast zu trinken. Zumal die angeblichen Probleme immer wieder andersgearter Natur sind.

    Für mich steht fest und das habe ich ihr gegenüber auch deutlich gemacht.

    1. Ich unterstütze nichts, was mit Alkohol zu tun hat. Wenn du Hilfe annimmst und die jetzt beginnende Therapie als eine Chance für dich siehst, dann bin weiter für dich da.

    2. Ich sehe absolut keine Zukunft für uns, wenn du meinst, weiter nach der Therapie weiter trinken zu müssen.

    Du brauchst dich nur zu entscheiden, entweder Alkohol oder mich. Beides gibt es nicht und kann es auch nicht geben. Ich habe absolut kein Interesse daran, dich irgendwann aus der Gosse zu holen.

    Man wird sehen, wie es sich entwickelt, wobei ich nicht den Glauben habe, dass das auch nur in irgendwelcher Weise gefruchtet hat. Später fiel mir auf, das Ihre Handtasche, die vorher im Flur stand verschwunden war, nachdem ich mit dem Hund wieder reinkam und nirgends mehr auftauchte. Ich vermute mal, das darin eine Flasche gebunkert war. Es ist mir auch egal. Lange kann ich das nicht mehr durch halten und will es auch nicht mehr. Ich habe ihr die Frist gesetzt und jetzt liegt es an Ihr und nicht mehr an mir.

  • Hallo Deenoerder,

    ich finde Deine Haltung und Einstellung absolut richtig.
    Es ist wichtig, dass Du bei Dir bleibst und auf Dich achtest.

    Das kam mir alles so bekannt vor, was Deine Freundin Dir im Rausch vorgeworfen hat. Das gleiche habe ich auch meinem Mann immer vorgehalten. Er hat sich zum Glück nicht drauf eingelassen. Er hat sich zwar auch nicht ausdrücklich distanziert, ist aber bei sich geblieben und hat mich einfach "stehen lassen" in meinem ach so großen Leid und Unverstanden-sein.
    Erst neulich habe ich ihm gesagt, dass genau DAS auch ein Aspekt war, der mich dazu gebracht hat, in MEINEM Leben was zu ändern, MICH zu ändern, die Ursachen endlich bei MIR zu suchen - und somit auch die Lösung der vermeintlichen Probleme.

    Ich stelle es mir für die Angehörigen unglaublich hart und bitter vor, da scheinbar nicht helfen zu können, aber es ist für den Alkoholkranken die einzig wahre Hilfe!
    Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht für DICH !! :)

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