Zitat von dagmar007Für mich persönlich ist eine grobe Behandlung keine Wertschätzung und kein Respekt. Es ist eine Ausgeburt der Erkrankung, das sehe ich sehr wohl so, wer aber so weit geht "grob" zu werden scheint nicht mehr in der Lage zu sein in dem Moment "Wertschätzung" zu leben.
Dagmar
Da sind wir ähnlicher Meinung. Die Krankheit macht es unmöglich Wertschätzung zu leben. Es ist ein Symptom der Krankheit. Wäre die Person gesund, würde sie sich anders verhalten können und auch wollen!
Das heißt aber doch noch lange nicht, dass ich es immer wieder zulasse, dass mich ein kranker Mensch verletzt. Ich muss Vorkehrungen treffen, um mich zu schützen. Wie sehr schätze ich mich selbst wert, wenn ich mich immer wieder solcher Grobheit aussetzte?
Und vielleicht ist es doch auch wichtig den Begriff Grobheit auseinander zu klamüsern. Ich spreche hier von unerwünschten Knutschflecken. Die waren schlimm für mich und ich fühlte mich damit gebranntmarkt und ich schütze mich und lasse das nicht weiterhin zu. Du sprichst von Familiendramen. Da assoziere ich Frauen mit blaugeschlagenen Gesichtern und Kinder die verängsigt in einer Ecke hocken und da frage ich mich unverständlich, wie könnte ich es zulassen, dass mir und meinen Kindern solches wiederholt angetan wird.
Ich sehe es so:
Ich bin verantwortlich für mich, für meine Kinder und für das Ausmaß des Leides, dass ich mir und ihnen im Zusammenleben mit einem schwerkranken Menschen zumute. Der Alkoholkranke ist verantwortlich, wenn er in den klaren Momenten nicht erkennt, welchen Schaden er im Suff anrichtet und keine Vorkehrungen trifft, dies zu unterlassen bzw zu verhindern.