Mir geht es zur Zeit nicht gut

  • Hallo Zusammen,

    so nun melde ich mich auch mal wieder.

    Ich weiß auch nicht aber vielleicht liegt es an der Vorweihnachtszeit: mir geht es nicht gut. Ich bin wieder depremiert weil ich das Gefühl habe alle Menschen haben einen Partner nur ich nicht. Ich weiß auch nicht es gibt Phasen da macht es mir nichts aus und dann wieder da finde ich das schlimm und grübele ziemlich viel. Schlafe schlecht und fühle mich nicht wohl.

    Vielleich ist es mir auch zur Zeit zuviel: ich treffe nur Leute die glücklich mit einem Parnter zusammen sind, oder gerade ein Kind bekommen oder heiraten wollen. Da stehe ich dann immer da und überlege: wie machen die das nur? Das ist mir echt ein Rätsel. Ich habe neulich mal zu meiner Therapeutin gesagt: mir kommt es so vor als gäbe es in zwischenmenschlichen Beziehungen gewisse Regeln, die wenn man die befolgt zu dem Ziel führen viele Freunde und einen Partner zu haben.
    Ich deneke ich habe die Regeln nie so richtig gelernt, zu einem gewissen Grad schon aber dann fehlt mir was und ich stehe mal wieder staunend neben Menschen die es innerhalb eines Tages geschafft haben sich für z.B. fürs zusammen Mittagessen gehen zu verabreden. Ich denke gerade an eine Fortbildung wo das der Fall war und ich es nicht verstanden habe.

    Ich bin mittlerweile soweit dass ich mir nicht mehr so traue wenn ich das Gefühl habe ich verstehe mich mit jemanden, denn ich hatte jetzt schon oft das Erlebnis dass ich dann wieder links liegen gelassen werde. Das ist schon komsich: da denkt man man versteht sich mit den Leuten und dann? Dann wenden sich diese jemanden Anderem zu.

    Naja, zurück zum Thema: das gleiche Muster wie oben beschrieben läuft auch meist mit den Männern und ich bin mittlerweile schon ziemlich mutlos und auch sehr traurig darüber. Ich bin jetzt auch in einem Alter wo ich mir eine eigene Familie vorstelle kann. Aber es klappt ja nicht und so werde ich immer älter und mir läuft die Zeit davon.

    Kennt das auch jemand?

    So das tat jetzt gut mal darüber zu schreiben.

    Gruß von bookfriend

  • hallo bookfriend,

    manchmal habe ich auch das gefühl, wie machen das die anderen nur? familie, freunde... es gab eine zeit, da habe ich auch diesen blick gehabt und mich so ziemlich meiner selbst geschämt.

    das ist immer noch nicht ganz weg, aber ich sehe es gelassener, komischerweise ist weihnachten immer so ein anlass, bestimmte befindlichkeiten stärker durchzulassen, wenn man von sich selbst glaubt, nicht so ganz in das schema zu passen.

    ich finde, dass muss nicht zwangsläufig so sein. da ist auch viel kopfkino dabei. nicht so sehr den blick auf die anderen richten und bei sich nur defizite sehen. so ist es nicht.

    zu den regeln, zum mittagessen verabreden: eigentlich muss man nur eine einfache frage stellen. ein bisschen small talk betreiben, ein wenig hin und her. vielleicht erwartest du zu viel von den anderen? dass sie dich beachten, unausgesprochenes wahrnehmen. erwartest du eher, dass andere auf dich zugehen, als dass du auf andere zugehst? setzt du signale, nonverbal wie verbal für die anderen, zeigst du, dass du etwas von den anderen möchtest?

    vielleicht passiert das alles auch von deiner seite aus nicht und dann fühlst du dich übergangen, links liegen gelassen. es ist schwer, von außen in jemanden hineinzusehen, man muss sich mitteilen.


    grüße simmie

  • Hallo bookfriend,
    auch ich hatte mal so ein ePhase wie du sie beschreibst. Nach vielem denken hab ich auch eine erklärung dafür. Als wir kinder waren, haben wir uns für unseren elternteil geschämt und es vermieden freunde einzuladen. Nur ganz dicke freunde zu denen man vertrauen haben konnte wurden eingeweiht und durften kommen. So hab eich es auch von anderen Kindern von alkoholikern gehört. Das ist ja gewissermaßen auch schon eine erscheinung der coabhängigkiet in der kindheit, eben dass man versucht zu verstecken udn zu vertuschen. man grenzt sich also gewissermaßen selber aus udn das kann sich einganzes leben lang so hinziehen. Freunde werden auch erstmal mit eienr gewissen skepsis behandelt. Sie müssen ja immerhin ein geheimnis bewahren können.
    Lockere Plappermäuler, die sosnt als gesellig gelten sind für uns EKA eine gewisse Gefahr.
    wie die anderen schon schreiben ist so eine verabredung zum mittagessen tatsächlich meist nur smalltalk. wir sind wohl nicht gerade zu deisem smalltalktypen herangewachsen, denn dafür braucht man ja schon eine leichtigkeit, die wir wohl nie erlebt haben. In unserem leben hat isch kontrolle und bemustern von menschen als etwas nützliches erwiesen, so traurig das auch ist. wir wollen nummer sicher gehen.

    das bedeutet aber nicht, dass wir das nicht auch erlernen können. es sit ja keine besondere fähigkeit. man sitzt zusammen und redet über belanglose dinge.
    Auf jeden fall sollte man sich aus der passivhaltung herausbegeben. Warten bis jemand auf dich zukommt signalisiert unsicherheit. vielelicht kommt das bei anderen sogar als desinteresse rüber.
    Auch andere sind eventuell schüchtern und mögen gerne mal angesprochen werden. eine gute einleitung ist es doch jemanden zu fragen, ob er etwas gutes kennt, wo man essen geht, nach dem weg fragen , sich nach dem essen an sich erkundigen. Dann ist man gleich beim thema.
    Wichtig ist dass man selber mal initiative ergreift. Früher war das undenkbar für mich, aber heute habe ich es im Griuff. Wenn man den Bogen raus hat dann merkt man auch, dass es richitg spaßß macht und dass es auch andere menschn gibt, die damit probleme hatten und die dankbar dafür sind, dass man mal den ersten schrit tgetn hat. Man sollte sich auch nicht ständig selber zu sehr unter die Lupe nehmen , sodnern einfach mal sagen: Ich bin wie ich bin und wer mich mag , der soll mich auch so nehmen. Nicht alle leute brauchen mich mögen. udn- andere Menschen haben auch ihre Macken, und das oft nicht wenig. Nur mut.

  • Hallo bookfriend,


    auch ich kenne zu gut, was du da beschreibst!!

    Zitat von bookfriend

    denn ich hatte jetzt schon oft das Erlebnis dass ich dann wieder links liegen gelassen werde. Das ist schon komsich: da denkt man man versteht sich mit den Leuten und dann? Dann wenden sich diese jemanden Anderem zu.

    ist mir in meinem neuen bekanntenkreis in der neuen heimat auch natürlich mit dem ersten kerl passiert. kein gutes gefühl. aber ich weiß ja nicht was dahinter steckt, also habe ich versucht mich nicht verrückt zu machen.

    Die Erklärung die Frozen Tears beschreibt, kann ich nur unterschreiben.

    Wenn es zum Thema Initiative ergreifen geht. Damit geht es mir zwar besser bei Leuten die ich etwas kenne, aber nicht wenn es um oberflächliche Bekannten geht.
    Bei mir ist da immer die Angst, dass die Menschen meinen ich möchte etwas von ihnen, Freundschaft, Liebe, nette Unterhaltung, Spaß, was auch immer. Und wer würde mir schon etwas geben wollen?

    Liebe, Schutz hätte ich mir ja auch immer von meinen Eltern gewünscht, die sind ja auch nie auf die Idee gekommen...und wenn noch nicht mal meine eltern...

    naja, ihr kennt das ja.

    ich grüß euch, Roa

  • Hallo Zusammen,

    danke für Eure aufmunternden Worte.

    Leider muß ich Euch mitteilen dass es anscheinend mit mir immer mehr den Berg hinab geht. Ich werde immer unleidiger mit mir. Ich habe keine Lust mehr auf dieses Leben. Was für ein Sinn macht es denn noch? Ich bin zur Zeit permanent schlecht drauf, mir macht nichts mehr Freude. Ich könnte am liebsten den lieben langen Tag nur schlafen.

    Und meine Therapie hilft mich auch nicht weiter.

    Gruß von bookfriend

  • guten morgen bookfriend!

    das tut mir leid das es dir immer mieser geht!

    was sagt denn deine therapeutin dazu?bist du offen und ehrlich zu ihr?

    bookfriend es gibt nen weg "da raus"!!!!!!

    du solltest es nur wollen...

    schreib doch mal wenn du willst,was dir "alles"dein leben so schwer erscheinen lässt...manchmal helfen ja die denkanstosse von anderen...

    belib dran an DIR...von allein ändert sich NICHTS...

    ich hoffe es geht dir heut ein wenig besser!?

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Hallo Bookfriend,

    wie geht es Dir heute. Welche Therapie machst Du? macht mich hellhörig, wenn Du schreibst, dass Deine Therapie Dir nicht weiterhilft.

    Vielleicht ist es der falsche Therapeut/in, die Chemie zwischen Euch sollte stimmen, sonst ist Hilfe im Denken und Fühlen nicht möglich.

    Schreibe hier doch mehr von Deinem Alltag, wie Du ihn lebst und welche Gedanken, Dich nicht zur Ruhe kommen lassen.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Ihr,

    also heute ging es mir eine Weile etwas besser. Aber leider ist das wieder zunichte gemacht worden, weil ich von einer Freundin erfahren habe sie hat seit neuestem einen Freund.

    Solche Nachrichten fühlen sich für mich an als würde mir jemand in die Magengrube boxen. Es kann sein dass mir solch eine Nachricht den ganzen Tag versaut. Ich würde mich ja gerne für diese Person freuen aber ich kann nicht! Ich fühle mich da auch immer so egoistisch dass ich das nicht kann.
    Aber ich fühle mich da wieder so zurückgesetzt. Warum sie und warum ich nicht? Warum immer immer die Anderen und warum ich nicht?? Das sind die Gedanken die mir immer und immer wieder durch den Kopf gehen. Ich habe jetzt schon seit 4 Jahren keine Beziehung mehr gehabt und gebe immer mehf die Hoffnung auf dass das bei mir mal wieder was wird.

    Ich verstehe das einfach nicht: die hässlichsten und manchmal assozialste Menschen finden einen Partner nur ich nicht. Ich frage mich dann immer was läuft da schief? Ich meine ich bin auch nicht gerade hübsch (habe leider schon ziemlich lange Akne, die einfach nicht weggehen will egal was ich mache).

    Dazu kommt zur Zeit noch dass ich mich einfach sehr alleine fühle. Ich kenne dieses Gefühl aus der Kindheit nur zu gut (da war ich oft Tagelang allein weil meine Mutter mal wieder meinte sie muß auf eine Sauftour gehen. Hatte dann meist nichts zu essen oder anständige Kleidung (z.B. Sommerkleidung im Winter), bin dann auch nicht regelmäßig zur Schule gegangen. Dort habe ich mich eh nie wohl gefühlt, weil ich erstens sehr schlecht in der ersten Klasse war und zweitens keine Freunde gefunden habe. Einer meiner schlimmsten Erlebnisse war: ich mußte ganz alleine zur Einschulungsfeier gehen, weil mal wieder meine Mutter keine Zeit für mich hatte. Das war so grausam da alleine zu stehen ohen Schultüte und ohne Eltern umgeben von all den glücklichen Kindern.

    So fühle ich mich heute noch: so ausgeschlossen. Und ich weiß nicht wie ich das ändern soll! Ich bin da am Verzweifeln. Ich werde wohl nie irgentwo dazugehören und zu jeamden dazugehören, weil mich mag man ja nicht. Das ist es dass mich zur Zeit auch so fertig macht. Ich sehe keinen Sinn mehr in meinem Leben, weil ich werde doch immer alleine bleiben. Auch fühle ich mich in meinem Job unterfordert und es gibt da keine Möglichkeit dies zu ändern.

    Meine Therapeutin meinte dazu: ich muß lernen dass es halt auch dunkle Phasen in meinem Leben gibt. Ich mache eine psychoanlytische tiefenpsychologiesche Therapie.

    Gruß von bookfriend

  • huhu bookfriend!

    du solltest nicht glauben das "das"leben NUR zu zweit WUNDERSCHÖN ist/sein kann...

    hab grad n bisschen in deinen alten threads gestöbert und dabei fiel mir auf das du oft von partner finden bzw. suchen schreibst...

    klar das wir uns alle wünschen nicht allein zu sein,lächel...

    doch solltest du "erstmal"den fokus auf DICH setzen...wenn DU an dir selbst scheiterst(dich nicht magst)wie soll es dann ein anderer?

    was macht dir spass?was tust du gern?wann empfindest du schönes?

    diese dinge könnten dir helfen FREUDE zu empfinden...

    durchbrich den negativkreis...lass dir weiterhin durch die therapie helfen...versuch es immer wieder,die ratschläge anzunehmen und auch zu befolgen...

    machst du denn schon lange therapie?

    jeder fängt mal klein an,lächel...

    was hast du denn in der zwischenzeit(in der du z.b hier nicht geschrieben hast)unternommen um aus deiner tiefphase herrauszukommen?

    wie sieht es aus mit freunden,bekannten ect....gehst du raus unter leute?

    bookfriend,DU kannst dein leben nur ändern,wenn du bereit bist auch etwas dafür zu wagen,lächel...von allein wird sich nichts ändern können...

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • Liebe Bookfriend,

    wenn Du es nicht erfahren durftest, dieses Wichtigsein für Deine Mama und Papa, kannst Du auch nicht glauben, dass Du mal einem Partner wichtig sein wirst.

    Du hast die Chance, Deine Liebe die in Dir ist, Dir zunächst selbst zu schenken. Dahin würde ich versuchen, mit Deiner Therapeutin, zu arbeiten.

    Dir ist schlimmes passiert, ich stelle es mir grausam vor, dass Du ohne Mutter oder sonstigen Erwachsenen, Deinen Schulanfang erleben musstest, oder, dass sie Dich tagelang alleine ohne Essen gelassen hat, das nennt man Verwahrlosung. Hattest sicher Ängste, wusstest ja nicht ob oder wann sie zurück kommt.

    Für mich kommst Du sympatisch rüber, tausche mich gerne mit Dir aus.

    Wieso kannst Du jobmässig nichts ändern? Sollte doch Spass machen, wenn Du jeden Tag hingehen musst und Arbeit die Dich unterfordert ist sicher keine Lösung für Deine Zukunft.

    Das was Deine Therapeutin meint ist schon ok, wir müssen alle mit Frustrationen, Schmerz und Leid irgendwie umgehen lernen.

    Doch sollten wir auch wissen, dass je weniger unsere Eltern, vom ersten Tag unseres Lebens an, nicht für uns und unsere Bedürfnisse da waren, umso schwieriger ist es für uns als Erwachsene mit solchem umzugehen.

    Es braucht schon Erfahrungen mit Menschen die es gut mit uns meinen.

    Liebe Bookfriend das Forum hier ist ein guter Übungsplatz für Dich, sich auf andere EKA`s einzulassen und Dich mit ihnen auszutauschen.

    Wir können auch von Dir lernen. Geben und Nehmen sind gute mitmenschliche Eigenschaften. Glaube an Dich.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Caro, hallo Weitsicht,

    danke liebe Weitsicht dass ich auf Dich sympathisch wirke und Du mir gerne schreibst.

    Ja das weiß ich doch irgentwie und ich ärgere mich auch darüber, daß ich mich so darauf fixiere. Als würden sich alle meine Probleme damit lösen sobald ich einen Partner habe. Aber ich weiß ja aus eigener Erfahrung, daß dies nicht der Fall ist. Ich merke immer wieder wie abhängig ich mich von anderen Menschen mache. Ich denke die müßten doch machen dass es mir wieder gut geht. Aber das kann nur ich, ich weiß. Es ist nur immer wieder so verdammt schwer.

    Ich war heute auch erstaunt: ich habe vor ca. 6 Monaten damit bergonnen Saxophon zu spielen. Das war immer ein großer Wunsch von mir das irgentwann einmal zu lernen. Das hat mir bis jetzt auch immer Spass gemacht, nur habe ich seitdem es mir so schlecht geht nicht mehr geübt, aus Angst davor dass ich was nicht kann.

    Heute habe ich mich das erste Mal wieder ran getraut und: es hat gut geklappt und mir ging es danach besser. Ich fühlte mich einfachgut. Ich habe was geleistet. Ich denke vielleicht ist das der erste Ansatz um mich vielleicht besser leiden zu können? Aber ich kann das nur immer wieder machen wenn ich sozusagen schon aus dem "dunklen Tunnel" draußen bin.

    Wg. Therapie: ich habe schon eine Therapeutin mit der ich menschlich gut kann, die mir auch schon einige Male hat helfen können. Sie ist aber keine Person die mal zu mir sagt: Frau ... das haben sie aber jetzt gut gemacht. Mann ich denke das würde mir schon helfen zu wissen dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich weiß nicht ob das aber zuviel verlangt ist.
    Ich mache jetzt bei der Therapeutin ca. 2 Jahre Therapie, habe aber auch schon anderweitige Erfahrnungen gemacht.

    Tja was habe seitdem gemacht: ehrlich nicht soviel, ich war bei einer Freundin in Berlin zu Besuch. Das tat mir ganz gut,aber danach bin ich leider wieder in mein Tief gefallen.

    Ich habe hier in der Stadt wo ich lebe leider nicht soviele Freunde (3), der Rest ist sozusagen über ganz Deutschland und USA verteilt. Meine beiden besten Freundinen (kenne ich schon seit 16 Jahren) wohnen weit weg. Und mir fällt es wie gesagt schwer neue Leute kennen zu lernen. Aufgrund meiner Arbeitszeiten kann ich auch nicht regelmäßig an Sachen teilnehmen (muß alle 14 Tage 5 Tage hintereinander bis 22.00 Uhr arbeiten). Vereine fallen also flach. Wg. Arbeit: ich habe einen Beruf der etwas ausgefallen ist und bei dem es schwer ist an Arbeitsplätze zu kommen und ich froh sein kann wenn ich eine Arbeitsstelle habe. Deswegen heißt es für mich: abwarten, aushalten und Augen offen halten nach anderen Möglichkeiten.

  • Hallo bookfriend,
    manchmal wird man morgens wach, und noch ehe die Augen richtig offen sind, meldet sich ein unangenhmes Gefühl im Magen: Angst, Schmerz, Einsamkeit. Irgendeine seltsame Mischung daraus.
    Ich bin jahrelang so aufgewacht. Weckerklingeln, Magengrummeln und dann diese Habachtstellung - erst mal den kompletten Tag daraufhin durchforsten, an welcher Stelle sich die täglichen Quälereien wohl diesmal versteckt hielten.
    Meist war da nichts Konkretes, nur diese bleierne Last, die ich mir selber war. Ein unlösbares Problem. Ich konnte mich nicht ertragen und ging selbstredend davon aus, dass all die anderen großartigen Menschen, mich natürlich ebensowenig auszuhalten im Stande waren, also sandte ich quai im vorauseilenden Gehorsam entstrechende Signale aus: kommt mir bloß nicht zu nah! Während ich mir gleichzeitig genau das wünschte.
    Wir haben einfach gelernt, verwirrende Botschaften zu empfangen und auszusenden. `Normale`Menschen sind damit überfordert.
    Inzwischen geht es mir ganz anders.
    Ich wache auf und freue mich über den schönen Ausblick aus meinem Schlafzimmerfenster, die Tasse Kaffee im Bett, noch mal `ne Seite im Buch lesen, den schnurrenden Kater, meine schöne Wohnung...........,lauter Kleinkram.
    In den schmerzhaften Phasen war ich nicht in der Lage, diese Dinge überhaupt wahrzunehmen und hätte mir jemand davon erzählt, wäre es mir möglicherweise wie dummes Geschwätz vorgekommen. Wie der alberne Versuch ein von Grund auf desolates Leben schönzureden.
    Aber mein Leben ist nicht von Grund auf desolat. Deines auch nicht.
    Wir brauchen uns nicht für unsere Herkunft und die Konsequenzen, die wir daraus ziehen mußten zu schämen. Es war wie es war, nämlich schrecklich. Und jetzt machen wir uns auf den Weg nach dem Schönen zu buddeln. Aus Scheiße Kunstwerke bauen!
    Das geht!
    Schlaf gut
    Malika

  • Hallo bookfriend!

    Da hast Du ja massenhaft Arbeit an Dir vor Dir!

    Ein Vorschlag: Versuch mal jeden negativen Gedanken durch einen positiven Gedanken zu ersetzen. Z:B: "Mich mag keiner" durch "ich werde es erleben,dass ich geliebt und geachtet werde."

    Dann merkst Du hoffentlich,dass Du an Dir arbeiten kannst,darfst,Dich selber zu mögen,damit andere Dich so sehen wie Du wirklich bist.

    Wenn Du an der Arbeit unterfordert bist kannst Du in leeren Momenten üben.

    Denn Arbeit hast Du!

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Bookfriend,

    ja Bookfriend, wir wissen einiges, nur dass wir es so ändern können, dass es uns gut geht dabei, hier sehe ich unsere Herausforderung.

    "Abhängigkeiten", egal von was, lassen unser eigenes Leben nicht zu.

    Das ist doch klasse, dass Du Saxophon lernst zu spielen, es Dir gut geht dabei, je öfter es Dir gut geht umso weniger, wirst Du Dich im Tunnel aufhalten.

    Und wenn Du wieder mal drinnen steckst, weisst Du aber, dass Du wieder Licht am Ende des Tunnels sehen wirst.

    Versuche doch mal, wenn es Dir möglich ist, hier jeden Tag etwas zu schreiben, andere Teilnehmer freuen sich auch, wenn Du ihnen schreibst.

    Durch den Austausch hier bin ich mit meinen eigenen Herausforderungen gut weiter gekommen. Da ich sehe, dass ich als EKA nicht alleine bin, alle hier auf ihre Weise, sich ihren Herausforderungen vom Leben stellen.

    Bookfriend und gemeinsam schaffen wir das, auch Du, davon bin ich überzeugt. Wer die Musik (Saxophon) liebt, ist ein liebesfähiger Mensch.

    Wie sieht das Wochenende bei Dir arbeitsmässig aus?

    Hast Du hier Möglichkeiten Kontakte zu anderen zu pflegen?

    Liest Du gerne? Aus Büchern bekam ich einiges schon geschenkt für meine Weiterentwicklung.

    Wie geht es Dir heute?

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Bookfriend.

    Also ich würde auch sagen das mit dem Saxophon solltest Du auf jeden Fall weiterhin machen. Ist doch egal wenn etwas nicht klappt. Du stehst schließlich nicht auf der Bühne, sondern im stillen Kämmerlein.

    Musst ja nicht gleich mit schweren Sachen anfangen :wink:

    Gruss Vaan

  • Hallo Zusammen,

    Weitsicht: mir geht es heute mittelprächtig, aber besser als gestern. Habe nicht so gut geschlafen, scheine mir im Schlaf doch noch meine Gedanken über oben genannten Themen gemacht zu haben. Ich kann mich nur noch errinnern dass ständig das Fragewort: Warum? auftauchte.
    Aber Du hast recht: der Ausstausch hier hilft mir weiter und ich fühle mich schon weniger allein. Es sind so für mich so etwas wie Schlüsselerlebnisse: folgender Satz von Dir hat rührt mich immer noch zu Tränen:
    Wer die Musik (Saxophon) liebt, ist ein liebesfähiger Mensch.
    . Irgentwie finde ich das total tröstlich zu wissen dass auch ich ein liebesfähiger Mensch bin.
    Ja ich lese sehr gerne, das war und ist für mich immer eine eigene Welt in die ich mich habe zurückziehen können oder immer noch kann. Es ist für mich eher wie eine Auszeit. Auch aus Büchern konnte ich schon sowas wie "Lebensweisheiten" für mich entdecken.

    An den Wochenenden geht es so bei mir, meistens kann ich am Sonntag was unternehmen, mache aber nicht so viel weil ich da ja sonst alleine hin gehen müßte.

    Malika: finde ich schön dass Du einen Weg für Dich gefunden hast dass es Dir anderster geht als früher. Magst Du mir schreiben wie Du das gemacht hast? Hast Du denn noch solche schmerzhaften Phasen oder haben die sich bei Dir ganz gelegt? Du hast recht in solchen Phasen fühle ich mich als hätte ich Scheuklappen auf. Ich sehe nichts mehr, nur noch meinen Schmerz. Und diese elenden quälenden Fragen. Ich frage mich dann immer warum es mir dann so schwer fällt mir was Gutes zu tun, wie z.B. ein gutes Buch lesen, künstlerisch tätig werden.

    Gruß von bookfriend

  • Hallo bookfriend,

    natürlich kenne ich diese schmerzhaften Phasen noch. Ich weiß aber, dass sie vorübergehen und mir dann oftmals einen neuen Blick auf das Leben ermöglichen.
    Ich hatte/habe auch immer wieder Zeiten, in denen ich Hilfe von außen benötige. Aber ich glaube, was mir am meisten hilft ist sowas wie die Kampflosigkeit mir selbst gegenüber. Ich wehre mich nicht mehr gegen meinen Schmerz und all die anderen Gefühle, die ich mir über lange Zeit nicht gestattet habe, zum Teil einfach aus einer Notwendigkeit heraus, weil ich mit meinem Sohn alleine lebte und ihm eine verlässliche und starke Mutter sein wollte. Inzwischen ist er beinahe volljährig (tolles Kind, mit einem guten Selbstbewußtssein und einem leichten ironischen Zug um den Mund) und ich habe wieder die Freiheit, ein kompletter Mensch mit allen Schwächen sein zu dürfen. Und wenn mich irgendein quälendes Gefühl anspringt, dann versuche ich nicht mehr, mich abzulenken oder mir innerlich ein `Nun stell dich mal nicht so an` zuzurufen, sondern es ganz bewußt wahrzunehmen und wenn möglich das zu tun, was sich für mich dann jeweils daraus ergibt, das bedeutet meistens körperlich aktiv zu werden: laufen, mit dem Fahrrad los...........Und irgendwann ist das Gefühl ausgeschwitzt, abgeschöpft und ich habe wieder Platz für andere Dinge. Außerdem habe ich aufgehört, auf den einen erlösenden Befreiungszauber zu warten. Diese Idee, wenn ich erst mal dieses und jenes erledigt habe, dann resultiert daraus ein großartiges Ergebnis, mit dem ich mir dann den einen wunderbaren Menschen, die großartige Familie oder was auch immer verdiene.
    Ich glaube nicht mehr, dass das Leben so funktioniert. Dass es einen Punkt gibt, an dem es als perfekt betrachtet werden kann. Wäre ja letztlich auch ziemlich öde: zack, bumm, fertig, dann folgen nur noch kleine Veränderungen an der Oberfläche.
    Ich glaube, wir kommen dem Glück dann ganz nahe, wenn wir spüren, dass unser Handeln und Fühlen nicht mehr die Notwehrreaktionen eines verletzten Menschen sind, sondern unsere ureigenenn authentischen Lebensäußerungen, mit denen wir weder versuchen, die Bedürfnisse unseres Gegenübers zu befriedigen noch unsere Angst klein zu halten. Und aus diesem authentischen Welterleben, wird sich vermutlich ganz fließend das ergeben, was zu unserem Leben paßt.
    Schlaf gut
    Malika

  • Hallo Bookfriend, hallo Malika


    ich finde Malika hat unser Leben und Phasen, die wir hatten als EKA, wunderbar beschrieben. Wir können uns daraus befreien. Wenn wir unsere Authentizität fühlen und danach handeln können, ist das Leben einfach als Wunder wahrzunehmen.

    Bleiben wir in unseren alten Ängsten, Gefangene, sitzen wir im Tunnel, und glauben und vertrauen niemandem mehr.

    Wir gehen alle zwei Schritte vor und einen wieder zurück. Jeder Tag möchte neu von uns gelebt sein.

    Bookfriend, wir haben alle eine Liebesfähigkeit in uns, diese durfte sich oft nicht entwickeln, Deine Mutter hat sie Dir nicht vorgelebt, sonst hätte sie Dich nicht so vernachlässigt, hier können wir nachreifen. Das tägliche Üben hilft uns dabei. Wie Du am Saxophon spielen, ja selber sehen kannst, je mehr Du übst um so harmonischer und Gefühle ansprechender kommen die Töne heraus.

    Ja Lesen schenkt uns neue Sichtweisen und Welten.


    Wenn Du Sonntags nicht alleine losgehen möchtest, kann ich nachvollziehen, Menschen sind gerne mindestens zu zweit unterwegs, besonders wenn es Neues ist, da es auch Angst auslösen kann.Obwohl ich sagen muss, dass ich mittlerweile auch gerne mal alleine unterwegs bin. Seminare besuche, die mir Spass und Weiterkommen mit mir, schenken. Spaziergänge kann ich mittlerweile auch alleine geniessen.


    Was denkst Du was Du umsetzen könntest?, damit Dein Sonntag etwas abwechslungsreicher von Dir gestaltet werden kann.

    Alles Liebe Weitsicht

  • Hallo Zusammen,

    Malika: vielen Dank, das hast Du schön beschrieben. Ja ich kenne das auch: da hat man wieder solch eine schlimme Phase und wenn diese vorbei ist kommt es mir mittlerweile auch so vor als würde sich mein Blickwinkel auf mein Leben etwas verändern. Mir ist auch aufgefallen dass ich in solchen Situationen oft von Hoffnungslosigkeit und Angst befallen werde.

    Angst davor nicht genügend Kraft zu haben den ganzen Tunnel bis zum Licht zu durchschreiten. Ich denke ich kämpfe immer noch sehr stark dagegen an, ich meine dass ich diese dunklen Phasen nicht als einen Teil meines Lebens aktzeptieren kann. Das kostet mich noch zusätzlich Kraft, dieser Kampf dagegen. Das hört sich jetzt in Euren Ohren vielleicht komisch an aber ich war mir lange Zeit nicht sicher ob ich selbst diese Situationen hevorrufe, es mir sozusagen einrede. Früher in meiner Jugendzeit hatte ich mal eine Phase da habe ich, wenn ich mal z.B. nicht in die Schule wollte mir solange negative Gedanken gemacht bis es mir seelisch und körperlich richtig schlecht ging :oops: . Aber ich merke heute dass diese dunklen Phasen mit den alten Gefühlen aus meiner Kindheit zu tun haben.
    Liebe Malika könntest Du folgenden Satz noch etwas präziser erklären: Außerdem habe ich aufgehört, auf den einen erlösenden Befreiungszauber zu warten. Diese Idee, wenn ich erst mal dieses und jenes erledigt habe, dann resultiert daraus ein großartiges Ergebnis, mit dem ich mir dann den einen wunderbaren Menschen, die großartige Familie oder was auch immer verdiene. . Was siehst Du z.B. als den einzigsten Befreiungszauber?

    Weitsicht: in guten Phasen schaffe ich es auch zu bestimmten Veranstaltungen zu gehen, z.B. Vorlesungen oder auch mal ein Museumsbesuch. Was ich mich nie trauen würde ist z.B. allein in ein Kino zu gehen. Ich habe da immer das Gefühl jeder sieht es mir an der Nasenspitze an dass ich alleine bin und es nicht auf die Reihe bekomme einen großen Freundeskreis aufzubauen.
    Ich denke ich werde versuchen immer mal wieder Dinge alleine zu unternehmen, aber erst muß ich mich wieder in einer besseren psychischen Lage befinden.

    Gruß von bookfriend

  • Hallo,

    habe noch was vergessen: ich bin zur Zeit in einer Situation wo ich nicht genau weiß ob ich da richtig fühle: ich habe hier eine Freundin, mit der ich ausgemacht habe dass wir uns jetzt am Sonntag treffen werden. Diese Freundin meinte aber zu mir: wenn sich aber ein Bekannter von ihr melden würde um sie zu sehen würde sie sich mit diesem treffen und mir absagen.

    Ich fühle mich jetzt irgentwie zurückgewiesen, weiß auch nicht so genau warum. Wir würde es Euch in solch einer Situation gehen?

    Gruß von bookfriend

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