Und die Reise geht weiter...

Huhu Glenny-Gaby ,

wie schön, mal wieder was von dir zu lesen!
Ich freue mich sehr, wenn dir meine bisherige Geschichte ein bisschen helfen konnte und du das eine oder andere Lesens- und Nachdenkenswerte für dich darin gefunden hast!

Backmaus gibt es leider nicht mehr.
Anfang des Jahres hat sie das Forum abrupt verlassen, sie wollte wohl freiwillig gelöscht werden. Ich vermisse sie ganz schrecklich, das kannst du mir glauben, aber mei, was willste machen?

Magst du denn vielleicht ein kurzes Update geben, wie es dir mittlerweile ergangen ist? Ich meine, dass du nun schon seit neun Monaten keinen Alkohol mehr trinkst, müsste ja eigentlich an guten Nachrichten reichen, aber ich bin ja schon so ein klitzekleines bisschen neugierig, ne?
Vielleicht sollte ich mal deinen alten Thread reaktivieren, denn selbst, wenn du nun eher im geschlossenen Bereich schreibst - der eine oder andere freut sich vielleicht auch über ein kurzes Fazit!?

Liebe Grüße
espoir
(die gerade ein ordentliches Gewitter genießt...)

Ok, geht mir genauso!
Ich bin jetzt auch g'scheit müde und geh' mich jetzt einkuscheln.

Gute Nacht zusammen!
espoir

Alles klar, bin unterwegs!

Hallo guten Morgen, ihr Lieben,

ja, ich weiß, ich bin eine treulose Tomate...
Nicht nur, dass ich quasi den ganzen April über eine Forumspause eingelegt habe, nein, auch jetzt habe ich mich mit Beiträgen vornehm zurück gehalten. Bitte nehmt das nicht persönlich, das hat wirklich nichts mit euch zu tun, es war eher so, dass mein Leben in den letzten Wochen wieder sehr arbeitsintensiv war und ansonsten recht unspektakulär verlaufen ist. Business as usual halt. Wer länger dabei ist, kennt vielleicht diese Phasen, in denen man zwar mitliest, aber sich nicht äußern möchte...

Ich möchte mich heute in den Pfingsturlaub verabschieden, nicht ohne zu sagen, dass heute - Dienstag nach Pfingsten - ein besonderer Tag für mich ist. Heute vor drei Jahren habe ich den ersten Schritt in die richtige Richtung getan, ich ging endlich in die überfällige Entgiftung. Ich habe das gestern Abend zum Anlass genommen, meinen eigenen Eintrag vom letzten Jahr noch einmal zu lesen und war dann der Ansicht, dass es vielleicht ganz hilfreich für eventuelle Mitleser sein könnte, die noch mit sich ringen, ob sie oder ob sie vielleicht lieber doch nicht...?

Immerhin haben sich ja auch schon wieder viele "Neue" angemeldet, die haben das letztes Jahr ja noch nicht gelesen, und die interessiert's vielleicht auch. Wie dem auch sei, ich wünsche euch von Herzen eine gute Woche und melde mich dann wieder nächste Woche Mittwoch!

In diesem Sinne alles Liebe
espoir

Zitat von espoir

Ja, vor zwei Jahren...
Am Dienstag nach Pfingsten 2007 bin ich in die Entgiftung gegangen.
Ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde, und das war auch gut so. Ich wurde gebeten, am Freitag vorher nochmal kurz anzurufen, um letzte Feinheiten zur Aufnahme abzuklären, wann ich da sein soll, was ich mitbringen soll etc. Die junge Frau am anderen Ende meinte, dass ich nicht vor 9 Uhr kommen bräuchte, weil davor alle Ärzte beim Blutabnehmen wären. Im Geiste sah ich dieses Procedere mit der Nadel am Arm und erinnerte mich daran, dass man davor ja nichts essen und trinken dürfe, also fragte ich treuherzig: "Äh... muss ich dann also nüchtern sein, wenn ich komme?" Erst später begriff ich, warum die Frau am anderen Ende eine Sekunde stutzte, ehe sie freundlich antwortete: "Nein, das wird nicht nötig sein!" Da rufe ich allen Ernstes auf der Entgiftungstation an, wo täglich Menschen mit mehreren Promille im Blut aufschlagen und frage, ob ich nüchtern kommen soll! So blöd kann auch nur ich sein!

An das Pfingstfest selber kann ich mich nicht mehr erinnern.
Es war wohl, wie bis dahin alle Feiertage - dauerbreit.
Sektfrühstück, dann Frühschoppen, bereits nachmittags schwer angeschlagen, irgendwie durch den Tag vegetiert, vielleicht ein kurzes Nickerchen, dann auf die "blaue Stunde" gewartet, die ich gerne auch mal früher begonnen habe, bis dann der Abend im Totalabsturz endete. Bei schönem Wetter wurde das Trinkgelage gerne auf dem Balkon abgehalten, denn man muss doch auch mal an die frische Luft... Richtig raus aus der Bude, geschweige denn, etwas Schönes unternehmen? Undenkbar! Zu Hause gibt es genau das, was ich mag, es ist billiger, und mein Bett nicht so weit.

Dienstagmorgen stand ich pünktlich auf und wollte mir noch ein paar Blusen bügeln. Schließlich würde ich ja nicht bettlägerig sein und wollte "ganz normal" rumlaufen. Während des Bügelns bekam ich einen leichten Flattermann, den ich als "Lampenfieber" deutete (ich war so naiv und wusste nicht, dass ich wieder entzügig war), also gönnte ich mir noch die letzten anderthalb Gläser Sekt, die noch vom Vorabend übrig waren. Eine neue Flasche traute ich mich nicht mehr zu öffnen, ich wollte schließlich nicht hackestramm da ankommen. Mein Mann fuhr mit mir in die Klinik, auf dem Weg zum entsprechenden Gebäude ging ein wolkenbruchartiger Regen runter, trotz Regenschirms war ich nahezu vollständig durchnässt. Auf der Station angekommen, nahm uns ein großer, fast schon bulliger Pfleger mit langem Pferdeschwanz in Empfang und grinste freundlich: "Naaa, regnet's draußen?" Jeder, der schon einmal in einer extrem angespannten Situation war, weiß, wie erleichternd so ein Lachen dann wirken kann. Ich war sooo dankbar, dass ich mit Humor empfangen wurde!

Die erste "heilige Handlung" war, dass ich pusten musste. 0,06. Mei, es gibt Schlimmeres. Dann die erste D. , ein Psychopharmakum, das verabreicht wird, um die Entzugserscheinungen zu lindern. Es dauerte eine Viertelstunde, bis ich ein unangenehmes Kribbeln in den Nasenflügeln verspürte, eine weitere, bis mein Kopf fast auf den Tisch knallte. Junge, Junge, das Zeug macht müde! Es dauerte noch bis mittags, bis endlich das Bett für mich frei war, dann folgte ein einstündiges Aufnahmegespräch mit dem Stationsarzt. Das war zeitweise fast schon Comedy. Ich wurde gefragt, ob ich Stimmen hörte oder ob ich manchmal Dinge sehe, die nicht da sind. "Au weia", dachte ich, "wo biste denn hier gelandet?" Eine kleine Fliege hatte sich ins Zimmer verirrt und schwirrte mir hartnäckig ums Gesicht, also versuchte ich sie ärgerlich zu verscheuchen. Der Arzt musterte mich schweigend und ich erklärte unsicher, dass da eine Fliege im Zimmer sei. Er schwieg weiter und schrieb. Endlich setzte sich die doofe Fliege auf seinen blütenweißen Ärmel, er bemerkte sie und meinte trocken: "Sie haben Recht. Da ist wirklich eine Fliege im Zimmer!" HUUUUUUUAAAAAAH! HILFE!

Die darauffolgenden Tage verliefen unspektakulär.
Es gab ein regelmäßiges Tagesprogramm, das akribisch eingehalten wurde, dazu die Medikamentenausgabe unter Aufsicht, da habe ich es manchmal bereut, dass ich so oft "Einer flog übers Kuckucksnest" geguckt habe, es fehlte also der nötige Ernst... Aber das ist mir wirklich in Erinnerung geblieben, dass wir viel gelacht haben. War die Situation wirklich so urkomisch? War es Galgenhumor? Ich glaube, es war einfach das Bewusstsein, nun endlich wirklich was gegen die Sauferei zu unternehmen und es nicht bei halbherzigen Lippenbekenntnissen zu belassen. Ich persönlich habe den Kontext "Klinik" gebraucht, um mir über die Ernsthaftigkeit meines Vorhabens bewusst zu werden. Hier zu Hause hätte ich vermutlich nur eine weitere Runde des Rumeierns eingeläutet. Und ich hatte einfach auch ein bisschen Glück. Als ich dort war, war zufälligerweise gerade eine Truppe von Mitpatienten da, zu denen ich gerade gut gepasst habe (z.B. altersmäßig) Die "Chemie" hat sozusagen gestimmt. Freilich nicht mit allen, aber mit den meisten. Das führt dazu, dass ich heute noch gerne an diese Zeit zurückdenke und mir sage "Jawoll, das haste richtig gemacht!"

Als ich von der geschlossenen auf die offene Station kam, ging's mir nicht mehr so gut. Ich bekam ein bisschen mehr Abstand und konntes manches kritischer betrachten. Da sind mir zum ersten Mal die Dummschwätzer aufgefallen, die für alles eine Erklärung oder einen Schuldigen finden - aber nie bei sich hinschauen. Auf der offenen gab's auch kein D. mehr, ich konnte mich also nicht mehr trösten mit dem Gedanken, dass der entweder einfach noch blau war oder bereits D. genommen hatte - der war tatsächlich so! Das hat mich ziemlich runtergezogen und das war auch die Zeit, in der ich öfters geweint habe und raus wollte. Naja, nach einer knappen Woche war das dann auch geschafft.

Wenn ich heute so zurückdenke, stellt sich bei mir ein eigenartiges Gefühl ein. Einerseits ist das alles schon zwei Jahre her, und doch sind die Bilder so plastisch vor meinem geistigen Auge. Kennt ihr das? Die Erinnerung an etwas, das ja nun doch schon ein Weilchen zurückliegt, aber dennoch so klar erscheint, als war's erst neulich gewesen? Ja sicher kennt ihr das. Warum sollte das nur bei mir so sein...

Falls das hier jemand liest, der sich noch nicht so sicher ist, ob er's wirklich wagen soll, dem kann ich nur sagen: Mach' es! Du wirst es nicht bereuen! In einer Suchtklinik stehen dir Menschen zur Verfügung, die ihr Handwerk beherrschen, die auf unsere Krankheit spezialisiert sind und wissen, was zu tun ist. Löse dich von der Vorstellung, dass dort die Hölle auf dich wartet, das stimmt halt einfach nicht! Du wirst nicht ans Bett festgebunden, da ist niemand, der dir ungerührt zuguckt, wie du schwitzt und zappelst. Das ist bullshit, und sowas sieht man nur in irgendwelchen reißerischen Filmen. Die Realität ist viel unspektakulärer. Und das ist gut so.

Ich bin dankbar und froh, dass ich diesen Weg gegangen bin. Ich habe es nicht auf Anhieb geschafft, ab dem Zeitpunkt keinen Alkohol mehr zu trinken. Es folgten noch 13 elende Monate, in denen ich mal mehr, mal weniger (meistens aber mehr) getrunken habe. Ende Juni letzten Jahres war es dann mal wieder soweit - entweder erneute Entgiftung oder aber endgültig das Ruder herumreißen. Ich ging zu den Ärzten und erneut wurde mir geholfen - ich bekam ein Antidepressivum. Ich weiß, dass die Vergabe eines ADs nicht ganz unumstritten ist. Es gibt so viele Depressionserkrankte, die ihre Depressionen mit Hilfe des Alkohols wegspülen, und gleichzeitig ist es bekannt, dass jahrelanger Alkoholmissbrauch Depressionen überhaupt erst entstehen lassen. Es ist wie die Frage nach der Henne und dem Ei, was war zuerst da? Für mich hat es irgendwann keine Rolle mehr gespielt, ob erst die Depressionen oder erst der Alkohol da war. Nächsten Sonntag lebe ich 11 Monate konsequent abstinent und habe auch nicht im Geringsten vor, daran noch etwas zu ändern.

Euch allen vielen Dank fürs Lesen und einen wunderbaren sonnigen Pfingstsonntag!

Alles Liebe
espoir

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Gu'n AAAAAAAAAAAAAAAAmd!
Schade, dass es kein Mainzelmännchen-Smilie gibt...
Da bin ich wieder!

Wie schön, dass ich von so einer lieben Delegation begrüßt werde!
Da macht das Heimkommen doch gleich doppelt Spaß!
Mir geht's prima, ich bin gut erholt, gesund und munter - und freue mich, dass der fränkische Regen meiner Haut Gelegenheit gibt, die Anflüge von Sonnenbrand zu verarbeiten.

Jetzt muss ich aber geschwind awengala was richtigstellen: Der Dienstag nach Pfingsten ist quasi einer meiner Jahrestage, da bin ich in die Entgiftung gegangen. Für mich persönlich ist das ein besonderer Tag, weil ich den im Nachhinein als Wendepunkt wertschätze. Leider habe ich danach sehr wohl wieder getrunken, aber - und jetzt bitte nicht lachen - mit einem anderen Bewusstsein. Standen vorher Wein-, Sekt- und Cognac-Flaschen offen auf dem Tisch, ging nach der Entgiftung das heimliche Trinken los. Vorbei war's mit der hemmungslosen Sauferei, mit dem lachenden Abwinken "Mei, hin und wieder trinke ich halt etwas mehr...", nein, ab dann begann die schlimmste Zeit meines Lebens. Zu wissen, dass es erneut aus dem Ruder läuft und doch nichts dagegen tun zu können, also das habe ich als fürchterlich empfunden, das hat mich wirklich verzweifeln lassen. Ich wusste doch, wie's geht - warum geht's dann bei mir nicht (und bei allen anderen offensichtlich doch so easy?)? Bin ich blöd? Geistesgestört? Hatte ich doch einen Schaden davongetragen?

Das Vertrauen in meinen Verstand war weg.
Und das hat mir Angst gemacht. Deshalb habe ich mich auch nicht mehr gewehrt, als meine Hausärztin mich zur Neurologin überwies und diese mir dann ein AD verschrieb.
Ich hätte zum Schluss alles, wirklich alles akzeptiert, wenn es mir nur hilft, nicht mehr trinken zu müssen.
Das war meine Kapitulation, mein persönlicher Tiefpunkt.

Aber mein eigentlicher day of surrender oder day of sobriety (kann man beides mit DOS abkürzen ) ist der 07.07.2008. Der erste Tag, an dem ich tatsächlich keinen einzigen Tropfen getrunken habe, und dem bis jetzt knapp 23 Monate gefolgt sind. Nächsten Monat feiere ich also "erst" mein Zweijähriges". Aber mei, des wird scho' wern, jede Reise beginnt bekanntlich mit dem ersten Schritt!

Jetzt aber noch schnell zu euren Beiträgen!

Manfred : Ja, du hast Recht, ich halte es genau wie du, auch ich lese gerne sowohl meine eigenen Anfänge als auch die der anderen nach. Über das Schöne freue ich mich, über das Blöde schüttele ich den Kopf und dann schaue ich, was ich für mich dabei herausziehen kann. Ich finde es oftmals unglaublich, welche Entwicklungen der frischgebackene Ex-Trinker so durchläuft - oder auch nicht, je nachdem...

@Matthias: Ich hatte dank deiner guten Wünsche einen wirklich schönen Urlaub - lieben Dank dir dafür!

@Frank: Wie schön, dass du auch einmal vorbeischaust! Leider bin ich noch nicht gaaanz so lange trocken (s.o.), aber trotzdem freue ich mich über deine Glückwünsche. Du selber bist ja nun auch auf dem richtigen Kurs - sollst sehen, zusammen schaffen wir das!

Hartmut : Rechentechnisch kann ich dir sicher nichts vormachen, aber es schmeichelt mir natürlich ungemein, wenn ich es wenigstens so geschafft habe, dich zu verwirren...
Denn das mit der Wertschätzung läuft in der umgekehrten Richtung ja genauso!

Julchen : Wie lieb von dir, dass du mich aus der Versenkung holst! Ja du, echt, heute habe ich außer ein bisschen Wäschewaschen fei nix auf die Reihe gekriegt! Morgen hole ich mir mal wieder ein Blutergebnis von der Ärztin ab. Weißt du noch, welchen Tiefschlag ich letztes Mal verdauen musste? Gamma GT einfach traumhaft, dafür war das Cholesterin in die Höhe geschnalzt, aber sowas von heftig... Mal schauen, was mich morgen erwartet.

Sodala, etzerd wünsche ich euch und mir einen schönen Abend, ich gehe jetzt mal ein bisschen nachlesen, was ich alles so verpasst habe die letzte Woche.

Liebe Grüße
espoir

Guten Morgen ihr Lieben,

jetzt habe ich doch glatt iwonas Thread vorwärts und rückwärts durchsucht und finde partout nicht den Satz, für den ich ihr eigentlich danken wollte und den ich zitieren wollte, er stammt wohl aus ihrer SHG oder so...
Wer trinkt, hat Probleme,
wer nicht trinkt, hat Dinge zu erledigen.
@iwona: Ich hoffe, ich habe ihn zumindest sinngemäß wiedergegeben!?

Dieser Satz ist mir schon vor Wochen aufgefallen, weil er in seiner Schlichtheit eine grandiose Wahrheit enthält. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich in meiner nassen Zeit oftmals neidisch war, wenn mir Kolleginnen erzählten, was sie noch nach der Arbeit "mal eben schnell" erledigt hätten oder was sie am Wochenende erlebt hätten ("mal eben so" Großeinkauf, "mal eben so" ein Zimmer streichen, "mal eben so" dieses oder jenes).
Und ich?
Ich schleppte mich irgendwie durch den Tag und war ja immer "sooo fertig"! Das Wochenende habe ich durchgesoffen und konnte auf die Frage nach meinen Aktivitäten nur antworten: "Nee du, ich hab' echt diese Auszeit gebraucht, einfach mal nix machen..."

Schade um die Zeit.

Heute morgen ist wieder so ein Moment, in dem ich tief dankbar bin, nicht mehr trinken zu müssen. Ich habe gestern endlich meinen Balkon in Angriff genommen, den ich dank des trüben Wetters und meinen damit verbundenen depressiven Verstimmungen bis jetzt keines Blickes gewürdigt hatte. Anfang Juni, du liebe Güte, ich konnte doch nicht ernsthaft erwarten, dass da die Baumärkte oder Gartencenter jetzt noch (!) irgendwas dahaben...
Weit gefehlt!
Es erwartete mich ein Blumenmeer, eine Explosion an Formen und Farben, eine unbekümmerte Melange aus heimischen und fremden Blumen, Kräutern, Büschen und Bäumchen - es war einfach herrlich! Ich lief da rum, glücklich wie ein kleines Mädchen im Spielzeug-Großmarkt und konnte mich nicht sattsehen an dieser Pracht berstendes Frühsommers... Habe ich eigentlich je erwähnt, dass mein Opa Gärtner war ich von daher genetisch vorbelastet bin?

Na jedenfalls habe ich eine kleine, aber feine Auswahl getroffen, dazu Erde und und Dünger, und dann ab nach Hause. Nun hatte ich ja schon vorher in der Mittagshitze geschuftet und etwa zwei Stunden gebraucht, um überhaupt erst einmal aufzuräumen und grob zu fegen, nun aber konnte ich richtig loslegen. Ich brauchte (mit großzügigen Pausen) etwa drei Stunden, um es meinen neuen Balkon-Mitbewohnern so richtig schön zu machen. Und nicht nur denen - mir selber natürlich auch!

Heute morgen bin ich schon kurz nach 7 aufgewacht, weil ich solche fürchterlichen Rückenschmerzen hatte. Ich brauchte tatsächlich eine Wärmflasche, um die Muskeln zumindest soweit wieder zu beruhigen, dass ich aufstehen konnte. Und auch jetzt noch fühle ich mich, als wäre ich 100... Aber ganz ehrlich - das nehme ich doch gerne in Kauf, wenn ich weiß, woher diese Schmerzen kommen und außerdem macht der Anblick des Balkones vieles wieder wett.

Tja, und das meinte ich, als ich von iwonas Beitrag sprach: Es fühlt sich so unendlich gut an, endlich wieder ein "normales" Leben zu führen, Dinge zu erledigen.
In diesem Sinne wünsche ich euch und mir einen herrlich sonnigen und entspannten Sonntag!

Alles Liebe
espoir

Hallo ihr Lieben,

ich möchte mich nur kurz melden und gleich wieder abtauchen.
Ich weiß, das ist eigentlich blöde, denn ich sollte gerade jetzt hier sein.
Ich habe vor 14 Tagen die ultimative Ohrfeige bekommen.
Meine Ehe liegt in Schutt und Asche, und ich weiß noch nicht, wie es weitergeht.
Schönes Geschenk von ihm zum 2. Trockengeburtstag.

Interessanterweise liegt mir nichts ferner, als wieder zu trinken.
Ich melde mich wieder, sobald ich etwas klarer sehe.
Bitte habt Geduld mit mir.

Alles Liebe euch
espoir