Gibt es Hoffnung für uns?

  • hallo wiki,

    bei mir ist ja auch noch alles sehr frisch. deswegen hatte ich auch überlegt, ob ich dir überhaupt schreiben soll. aber als ich deine geschichte las, dachte ich wirklich, dass es meine geschichte sei...

    ich hatte drei mal die polizei hier... jedes mal habe ich die anzeige gestellt, er wurde mitgenommen, bekam 10 tage rückkehrverbot... in der zeit mal schnell wieder ne entgiftung, er wußte ja sowieso nicht wohin... also dann halt in die klinik, wenigstens versorgt werden. in der zeit dann viele sms und anrufe mit dem versprechen, dass es nie mehr passieren würde, dass er mich liebt etc... die abstände dazwischen wurden immer kürzer... 10 tage entgiftung, wieder nach hause, 10 tage max trocken, dann wieder angefangen mit trinken. ich war es natürlich immer schuld... logisch, wer auch sonst???

    ich esel habe jedes mal die anzeige bei der polizei zurückgezogen. mittwoch sagte er schon, ich könne ja wieder die polizei rufen. er nimmt mich nicht mehr für voll. und ich habe mich auch nicht mehr für voll genommen. ABER NUN MUSS SCHLUSS DAMIT SEIN!!!!

    genau wie du es schreibst: einerseits ist der spuk vorbei und ich fühle mich befreit, endlich ist es ruhig. warum belassen wir es nicht dabei? wie klein müssen wir noch gemacht werden, bis wir wach werden? mir reicht es jetzt. und glaub mir, er war meine große liebe und wird es sicherlich auch immer bleiben. aber ich kann und will so nicht mehr leben. und ich habe auch keine hoffnung mehr auf ein glückliches leben mit ihm... und das zerreißt mich... aber wie ich hier gelesen habe, sind alle durch diese hölle gegangen und haben es überstanden. warum nicht auch wir????

    lg, djupy

  • Liebe Wiki,

    denkst Du nicht es reicht ? Willst Du nicht ein schönes und ruhiges Leben für Dich und ein Kind ?
    Auch mein Mann war der liebste und warmherzigste Mensch, und mit keinem anderen wollt ich eine Familie gründen.
    Und jetzt ... wollten die Kinder das Papa weggeht.

    Und wo sind Deine Grenzen Wiki ? Willst Du mir sagen, dass so Deine Vorstellung von Glück aussieht ....Angst vor Agressionen, Angst in den Augen deines Kindes... war es das, was Du wolltest ? Bestimmt doch nicht.
    Also schlag das Kapitel zu. Horch in Dich rein, was macht Wiki glücklich, was wollte Wiki mal als junges Mädchen im Leben haben, was willst Du deinem Kleinen mitgeben..
    Unser Leben besteht nicht nur aus einem Kapitel, sonder aus vielen, und es kann spannend sein ein Neues zu beginnen. Freu Dich drauf. Lass Dich darauf ein.
    Klar wird es auch Rückschläge geben in denen wir weinen im alten Kapitel blättern. Aber es wird nicht weitergeschrieben.
    Bitte sei mir nicht bös, dass ich so hart und ehrlich darauf schreibe, aber die Gefahr inder Du Dich begibst, oder Dich begeben willst, tust Du nicht nur Dir an.
    Helfen durch nichthelfen.
    Ich wünsch Dir und deinem Kleinen einen schönen sonnigen Sonntag,
    habt Spaß, geht baden oder Eis essen, oder irgendwas anderes Schönes machen.
    Liebe Grüße,
    nici

  • Ja...... Djupy........ warum nicht auch wir.......
    Es ist echt die Hölle und ich denke, es ist erst der Anfang!
    Er steht allein da, hat keinen Wohnsitz, nur 2 Reisetaschen mit Klamotten. Geld habe ich ihm gegeben, weil er kein Einkommen hat, einfach nichts... ist das nicht knallhart von mir???
    Andererseits muß ich an meinen Sohn und mich denken....Das habe ich mir im Forum schon mitnehmen können, um nun zu handeln.
    Klar, ich habe das Haus, Geld und Einkommen. Aber das Haus und Gelder sind meine Erbschaft, hat mit ihm nichts zu tun. Und Einkommen werde ich bald keins mehr haben, da meine Dienstzeiten und Kinderbetreuung nicht zu vereinbaren sind. Also muß ich jetzt auch für mich schauen. Mein Sohn ist noch zu klein, daß ich arbeite, zumindest nicht abends. Was hilft es ihm, wenn er nun schon ohne Vater aufwachsen muß, und seine Mutter sieht er nie? Mein Sohn geht vor und ich werde kündigen müssen. Ich weiß nicht, wie es auf Dauer laufen soll dann...
    Wir hätten das schönste Leben haben können. Ich verstehe nicht, daß die Sucht stärker ist.
    Er hat alles kaputt gemacht und gibt aber mir nun die Schuld, weil ich es beende...

  • so ist es, wiki, sie geben uns die schuld an der ganzen misere. deine geschichte ist meiner so ähnlich. auch wir hätten alles haben können... wir haben 28 jahre unsere liebe unterdrückt, waren die besten freunde. nun waren wir 4 jahre ein paar, wollten unsere große liebe leben. immer wieder hat er mir gesagt - während der entgiftung - das unsere liebe siegen wird. gesiegt hat immer seine andere große liebe: der alkohol. manchmal habe ich mir gewünscht, dass er eine andere frau hätte, mit der er mich betrügt, dann hätte ich vielleicht eine chance...

    das mit dem keinen wohnsitz haben kenne ich. er hat mir mal gesagt, dass er so ja auch keinen job mehr bekommen würde, wenn er in seinem ausweis "ohne festen wohnsitz" stehen hätte. also habe ich ihn wieder aufgenommen!!! arbeiten wollte und will er überhaupt nicht mehr.

    klamotten hat er diesmal überhaupt keine mit, nur seinen rucksack voll mit alk. aber ich werde den teufel tun und ihm wieder alles nachtragen. ich habe ihm, kurz bevor ich ihn vor der klinik abgesetzt habe, gesagt, dass er seine sachen bei mir abholen lassen kann... leider müssen wir wohl so knallhart sein!!!! wir sind es uns und unseren kindern gegegenüber schuldig. mein sohn ist zum glück schon 10 jahre alt, so kann ich weiterhin arbeiten gehen. mit deinem kleinen wird es kaum möglich sein. aber du mußt jetzt für dein kind dasein... auch mit dem wissen, dass es für uns alleinerziehende immer schwer sein wird, später noch mal einen job zu bekommen... denn bis die kinder aus dem gröbsten heraus sind ist man bzw frau schon lange aus dem beruf.... aber die andere alternative für dich wäre ja nur, dass dein mann wieder nach hause kommt, du weiter arbeiten gehst und dein kind alleine bei ihm ist. ich glaube nicht, dass dies deine alternative sein sollte!!!! es wird gehen, auch wenn es oftmals sehr eng wird. aber das lachen deines kindes zu erleben sollte dir mehr wert sein als eine völlig vergiftete ehe...

    mir hilft es echt, dir hier antworten zu schreiben, weil ich mir meine eigenen wege vor augen halte...

  • Hallo Djupy,
    habe auch Deine Geschichte schon gelesen und denke, ja ich bin nicht allein. Ich bin immer wieder erschüttert, wie ähnlich alle Geschichten sind...
    Das ist die Entwicklung der Sucht und uns Angehörigen.
    Leider weiß ich aus beruflicher Hinsicht alles Theoretische über den Alkoholismus und daher steht meine Entscheidung !!!!!
    Lange habe ich versucht ihn zu "Therapieren". In den letzen Tagen bin ich nach vielen Jahren aus meinem "Trance-Zustand" erwacht und das ist so bitter. Ich weiß viel über die Sucht, aber ich bin seine Frau......und ganauso benahm ich mich all die Jahre und ging selbst dabei unter...
    Mein Sohn ist noch klein, ich gebe Einiges auf, was mich bisher hinderte, um eine Trennung zu schaffen. Aber mein Sohn leidet, bekommt Alles mit und mit seinen Worten hat er mich zum Erwachen gebracht!
    Es gibt kein Zurück!!!
    Liebe Djupi....Laß uns stark sein!!!

    Hallo Nici!
    Auch Dir Danke für Deine Worte...
    Du hast so recht!
    Wiki wünschte sich als Kind nie Kinder... da ich Selbst ein Scheidungskind war. Ich hatte immer Angst, meinen Kindern könnte es genauso ergehen wie mir. Für mich brach als Kind mit der Scheidung meiner Eltern eine heile Welt zusammen.
    Ich lernte meinen Mann kennen....Mit ihm wollte ich eine Familie, er war der Richtige, mit 35 bekam ich unsere Tochter, sie starb, als sie ein halbes Jahr alt war. Dann kam unser Sohn.
    Heute ist mir klar, wie dumm war ich eigentlich? Ich wußte, daß er Alkoholiker ist....aber er war trocken und ich war davon fest überzeugt, daß er es geschafft hat..... Ich war blind!
    Vielleicht ist es das auch, was mich momentan so fertig macht, daß ich meinem Sohn den Vater nehme, mein Traum von der "heilen" Familie wie eine Seifenblase zerplatzt.....
    Ich freue mich auch auf gemeinsame Zeit, die ich nun endlich in meinen Kleinen investieren kann und dies auch schon tue....gemeinsame Essen, Grillen mit Freunden, Besuche von Familie.... All dies blockierte mein Mann (klar, die Sucht...meine Rücksichtnahme, daß er nicht rückfällig wird, und in nassen Zeiten die Scham, daß Keiner was mitbekommt.
    Ja................Wir fangen nun ein neues Leben an, haben es schon........
    Alles, was für Andere Normal ist, wird nun auch für uns normal.
    Ich muß einfach mein Herz "ausschalten" und trichtere mir immer ein :
    ES KANN NIEMALS GUTGEHEN: ES SCHADET MEINEM SOHN; WIR GEHEN UNTER; DER KLEINE SOLL SO NICHT AUFWACHSEN!
    Morgen kommt mein Bruder und wir unternehmen was Schönes.
    LG
    wiki

  • GuMo Wiki,

    Zitat

    Vielleicht ist es das auch, was mich momentan so fertig macht, daß ich meinem Sohn den Vater nehme, mein Traum von der "heilen" Familie wie eine Seifenblase zerplatzt.....

    rede Dir das ja nicht ein. Du hast nicht getrunken, Du hattest keine Rückfälle.
    Und ich kann Dir nur sagen eine "heile"Familie macht nicht unbedingt die Konstellation Mutter-Vater-Kind aus, sondern Menschen, die füreinander da sind, die sich lieben ohne jemand zu verletzen, auf die man sich verlassen kann, bei denen man sich geborgen fühlen kann. Wie groß oder wie klein die Familie ist spielt dabei keine Rolle.
    Glaub mir, die "heile"Familie hat dein Kleiner erst, wenn der "Kranke"weg ist.
    Ist doch schön, wenn dein Bruder heute kommt, freut mich für euch.
    Ich wünsch euch sehr viel Spaß mit dem Onkel.

    Alles alles Liebe,
    nici :wink:
    (bin froh, dass Du mir die offenen Worte nicht krumm nimmst )

  • Hallo Nici!
    Heute war mein Bruder da, wir waren im Zoo und anschließend noch Grillen. Dem Kleinen hat´s soviel Freude gemacht....
    Mir wird immer mehr bewußt, daß mein Mann nie bei Ausflügen dabei war.
    Neben meinem Job, Haus, Garten und allen Erledigungen habe ich mit dem Kleinen doch Alles allein gemacht. Wir hatten unser Leben doch schon letztes Jahr nach dieser "bösen" Sache für uns aufgebaut.
    Als wir nach Hause kamen, waren mehrere Anrufe auf dem Telefon: Er hat es nun begriffen....will eine letzte Chance.....
    Ich habe ihm heute Morgen klipp und klar gesagt, daß er per Beschluß hier nicht herkommen darf, ich auch Angst habe, wenn er trocken ist und ich die Scheidung einreichen werde!
    Er versteht es nicht, ruft permanent an, ich gehe nicht ans Telefon. Nun ständig SMS, er mache sich Sorgen um uns....
    Ich weiß nicht.... für mich ist es vorbei....
    Trotzdem frage ich mich: Sollte er es diesmal echt begriffen haben? Für ihn wäre es gut, er könnte sich damit ein Leben aufbauen.
    Ach.........so viel im Kopf............

  • Hallo Wiki,

    schön, dass ihr so viel Spaß hattet. Ich kenn das auch, dass wir alles alleine gemacht haben, Ausflüge, baden gehn, Freunde besuchen, Familienfeiern...das hat aber jetzt einen Vorteil, wir kennen das alles schon.
    "ER" fehlt deswegen auch nicht arg, weil er eh meist nicht dabei war.
    Wir sind es ja schon so gewohnt.
    Ich würde auch nicht ans Telefon gehen.
    Ist ja alles gesagt. Also was gibt´s Neues zu reden..nichts.
    Liebe Wiki ich wünsch Euch einen schönen Tag,
    genießt das ruhige Leben.

    Liebe Grüße,
    nici

  • Heute fühle ich mich wieder ganz mies......
    Ich war beim Anwalt.
    Mein Mann hat sich nicht mehr gemeldet seit 2 Tagen. Heute kam ein Brief aus der Klinik, er mache sich Sorgen um uns und es würde ihm leid tun, wie Alles gekommen sei, könne die Zeit jedoch nicht zurückdrehen... Er würde nur ab und an mal telefonisch nachfragen wollen, wie es seinem Sohn geht...
    Ich glaube, er hat es jetzt begriffen.
    Nur jede Handlung, die ich jetzt unternehme, wird mir bewußter, daß es vorbei ist und es nie mehr unser gemeinsames Leben geben wird...selbst wenn er diesmal zur Abstinenz findet.
    Mir tut das so weh....Was ist nur passiert?....Ich denke an unsere gemeinsamen Jahre, auch an viele glückliche Stunden (was aber schon lange her ist). Ich muß schon wieder weinen....
    Ich glaube, ICH begreife es noch nicht...

  • Hallo Wiki,

    nach meinem ersten Anwaltsbesuch ging es mir ganz ähnlich, mir wurde durch die Sachlichkeit des Gesprächs so richtig bewusst, dass es für mich kein Zurück mehr gibt.
    Der Kopf hatte es schon längst begriffen, jetzt musste nur noch das Herz folgen. Und glaub mir, die Phasen, in denen es mir nicht mehr mies geht werden immer häufiger und immer länger. Die Trauer und auch die Wut gehören einfach dazu, wenn man den Verlust eines Partners verarbeiten muss, aber mit jedem Tag sehe ich die Dinge klarer und es tut längst nicht mehr so weh wie am Anfang der Trennung. Und für meine Kinder war es die beste und verantwortungsvollste Entscheidung, die ich treffen konnte.

    Liebe Grüße
    Nina

    Lieben Gruß
    Nina

  • Hallo Nina!
    Danke für Deine tröstenden Worte. Sicher gibt es kein Zurück, die Vernunft ist so stark in meinem Kopf verankert!
    Mein Kleiner hat dann auch ein besseres Leben in Sachen Erziehung usw.
    Aber finanziell mache ich mir immer größere Sorgen... Meine Arbeit muß ich aufgeben, das steht fest. Die Prozess-und Gerichtskosten muß ich allein tragen, da meine Erbschaft für den Streitwert angerechnet wird. Es wird soviel draufgehen........ Das Haus nimmt mir Niemand, aber ein Haus ohne finanzielle Rücklagen?
    Es ist einfach Wahnsinn!!! ......
    Mein altes Leben wird es nicht mehr geben....
    Mein Mann hat mich vor ein paar Monaten gefragt, warum wir Eheprobleme hätten... Ich sagte darauf, daß es der Alkohol ist, der Alles kaputt gemacht hat.....und ich mir DEN Mann zurückwünsche, den ich geheiratet habe...
    Er sagte daraufhin..... Den gibt es nicht mehr, auch nicht, wenn ich trocken werde......
    Alkohol verändert das Wesen...... Ich begreife es einfach nicht und will es nicht wahrhaben!
    Er hat doch jetzt garkeinen Lebenssinn mehr..... Er steht auf der Straße, keine Freunde, keine Familie, die ihm hilft, ich lasse mich scheiden und seinen Sohn darf er per Beschluß nicht mehr sehen. Wozu sollte er etwas für sich tun??? ..... Das wäre mal eine Frage an einen Alkoholiker, dem es ähnlich erging.....

  • Hallo wiki

    Zitat

    Wozu sollte er etwas für sich tun?

    ...um einen neuen Sinn in seinem Leben zu entdecken, um von der Straße herunter zu kommen, um neue Freunde zu finden, um zu seiner Familie und zu seinem Kind einen alkfreien Kontakt zu pflegen usw. usw.

    Der Tiefpunkt kann sein Wendepunkt werden, aber das ist SEINE Angelegenheit. Dein Mitleid hilft ihm nicht. Entweder er kommt in Bewegung oder versumpft im Selbstmitleid und säuft eben weiter.


    Und so ähnlich ist es ja jetzt auch für dich. Für dich einen neuen Weg finden, einen neuen Sinn, neue Freunde, neue Arbeit. Das findet sich alles zu gegebener Zeit.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Wir hatten nun keinen Kontakt mehr.
    Heute habe ich mit ihm telefoniert, weil ich ihm einen Vorschlag machen wollte: ein Auto, Geld und damit eine finanzielle Trennung, damit er nicht auf der Straße steht, sondern bis zur Langzeittherapie schonmal ein Leben aufbauen kann. Außerdem möchte ich auch nicht so in der Luft hängen, sondern will auch materiell eine "gemeinsame" Lösung ohne gerichtlichen Streit.
    Seine Reaktion erschütterte mich, Worte wie:
    " Ich werde Freitag entlassen, weiß noch nicht wohin. Hier in Eurer Nähe bleibe ich nicht, da Du gleich die Polizei rufst, dann gehe ich in den Knast..." (er läßt sich früher entlassen?)
    " In meine Heimat will ich, obwohl ich da Niemanden mehr habe, keine Kontakte..."
    " Du mußt mir garnichts geben, ich will NICHTS"
    " Ich wollte nur eine Chance und hätte ich gewußt, daß Du ernst machst, wäre ich freiwillig zur Entgiftung"
    " Für mich gibt es nur 2 Möglichkeiten, Alles oder nichts... Du hast mich rausgeworfen, entsorgt..."

    Ich erklärte ihm, daß es keine Zukunft so mehr für uns geben kann, auch allein schon wegen unserem Sohn. Aber irgendwann, wenn er trocken bleibt, könne er doch auch wieder Kontakt mit seinem Sohn haben.

    Dann kam: "Du hast alles Karten in der Hand, ich will nichts haben und wenn Du die Scheidung einreichst, dann will ich meinen Sohn NIE wieder sehen"

    Ich dachte, ich breche zusammen. Was ist das bitte für eine Denkweise?

    Dann: "Sieh´zu, wie Du klar kommst, ich verschwinde jetzt, kannst Alles behalten. Es war Deine Entscheidung und wenn Du den letzten Schritt tust mit der Scheidung, dann will ich den Kleinen nicht mehr sehen. Das tue ich nicht für mich, sondern für ihn. Ich habe nichts mehr und 1x im Jahr einen Besuch, dann lieber garnicht!"

    dann hat er aufgelegt....

    Bumm...... das traf mich wie eine Bombe.
    Was bitte soll ich davon halten? ...... Suizidgefahr.....oder besäuft er sich wieder.... Hofft er .... sauer.... hat er überhaupt schon begriffen, was er angerichtet hat, will mir Schuld einreden und wieder Verantwortung an mich abgeben?.... Ist das noch nicht Tiefpunkt genug für ihn?

    Was soll ich von dieser Reaktion halten???

  • Hi wiki,
    erst einmal ganz tief durchatmen. Er ist verzweifelt und weiss genau, welche Knöpfe er bei Dir drücken kann. Mit Erfolg, denn schon drehen sich Deine Gedanken wieder um ihn - ob er sich suizidiert, etc...

    Es ist eine grosse Sensibilität bei suchtabhängigen Menschen vorhanden, nicht nur für die Knöpfe des anderen, sondern auch dafür, wie andere manipuliert werden können (manchmal garnicht bewusst) um die eigenen Ziele zu erreichen.

    Am besten tat mir damals der Kontaktabbruch und somit ein momentanes Entziehen aus seiner Manipulation. Mach Dir bitte in erster Linie Gedanken um Deine Zufriedenheit und die Deines Sohnes.

    Oftmals habe ich meinen EX Dinge sagen gehört, die mich sehr trafen, von denen er aber beim nächsten Gespräch schon nichts mehr wissen wollte - oder es wirklich nicht mehr gewusst hat.

    Bleib bei Dir und Deinem Kleinen - zumindest im Moment.

    LG skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo skybird!
    Ich atme... und entspanne mich... dann wieder Gedanken.... Ich glaube, es ist Alles noch zu frisch... !
    Ich mache mir Gedanken, weil ich ihn einfach nicht vor dem "NICHTS" lassen will.... (Schuldgefühle vielleicht)
    Dann möchte ich auch eine "Einigung" erzielen... er macht sich jetzt nach 500 km entfernt aus dem Staub.
    Vielleicht habe ich auch Angst vor seiner Entlassung übermorgen, weil ich nicht weiß, was er tut....
    darum frage ich mich....
    Natürlich denke ich an meinen Sohn und mich. Wir leben hier wirklich ruhig jetzt und der Kleine merkt die positive Veränderung. Manchmal muß ich doch weinen, kann mich nicht zurückhalten, dann sagt er "Mama, nicht weinen" und schließt mich in die Arme. Wir lachen auch, singen und tanzen.... ES IST WUNDERSCHÖN !!!
    Ich werde jetzt das alleinige Sorgerecht beantragen, aus Vernunftsgründen und da es für mich kein "Zurück" gibt... Habe aber auch da Angst, wie er reagiert.

    Wie lange habt Ihr keinen Kontakt gehabt?
    Es gibt doch auch Dinge zu regeln... Soll ich Alles ruh´n lassen?

    Oh je.... mir schwirrt so Vieles im Kopf rum....

    LG wiki

  • Zitat

    Wie lange habt Ihr keinen Kontakt gehabt?


    Bis heute Wiki - er versucht zwar immer noch eine Kontaktaufnahme, aber ich antworte ihm in keinster Weise und reagiere überhaupt nicht auf seine Versuche.
    Jetzt denkst Du noch viel an ihn - mit zunehmendem Abstand, zunehmendem Erkennen, dass es Euch auch gut gehen darf ohne ihn, wird das nachlassen.

    Wie ich mich verliebt habe, so habe ich mich auch wieder entliebt - nur dauerte dies ungleich länger und erforderte sehr viel Arbeit von mir an mir.
    Und diese Eigenarbeit dauert heute noch an.

    Du machst es so gut, wie Du es jetzt gerade kannst.
    Und das ist doch schon viel. :wink:
    Weiter so!

    LG skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Wiki,

    ich kann mich skybird nur anschliessen. Fast alle Aussagen deines Mannes kommen mir sehr bekannt vor und sollten in meinem Falle nur dazu dienen, meinen Fokus schnellstmöglich wieder auf ihn statt auf mich zu richten.

    Dass das alleinige Sorgerecht nicht das Umgangsrecht betrifft, weisst du ja bestimmt. Aber du erwähntest, glaube ich, dass du aufgrund der Vorfälle diesbezüglich bereits einen Beschluss in den Händen hast.

    Auch wenn es schwer fällt: Bleib bei dir und deinem Sohn und messe seinen Aussagen nicht allzu viel Bedeutung bei, er merkt halt, dass du keinen Spass mehr machst und morgen kann er seine Meinung schon wieder grundlegend geändert haben.

    Lieben Gruß
    Nina

    Lieben Gruß
    Nina

  • Hallo Wiki,

    als ich meinem Mann angedroht hab ihn immer wieder vor die Tür zu setzten, wenn er was getrunken hat, und meine Drohung auch wahr gemacht hab, ist er betrunken in der nächsten großen Stadt rumgeirrt.

    Ich habe mich nicht gemeldet, aber die Familie hat ihn angerufen, und er hat gesagt, er hätte jetzt wohl alles verloren, dann hat er mich angerufen...ich dachte er bringt sich um. Aber ich war zu erschöpft, ich war kaputt, sodass es mir in dem Moment sogar das egal war, ich glaubte ihm nichts mehr.
    Nach Drängen der Familie ( er hat früh morgen angerufen ) sollte ich ihn zu seinem Bruder bringen, falls er sich meldet.
    Ich hab mir gedacht, dass es nur wieder ein Drücken des Co-Knopfes war, und hab ihn dann nicht zu seinem Bruder gefahren, ihn aber auch nicht zu mir geholt, sondern ich bin mit im direkt ins KKH gefahren.
    Als er dann vor der Ärtzin sitzend gemerkt hatte, dass auch das nicht bei mir ankommt, war der Suizidgedanke plötzlich garkein Thema mehr.
    Es war Alles nur Mittel zum Zweck.
    Und als das durch war, und er gecheckt hatte, dass auch das nichts bringt, hat er diesen Co-Knopf nie mehr benutzt.

    Bitte konzentrier Dich auf Dich und Dein Kind.
    Du musst Dir keine Sorgen um seine finanzielle Situation machen, das muss er.
    Er kann ja auch schauen, wie er und wo er unterkommt.
    Er ist schon groß. Und er wird auf der Welt ja nicht nur Dich kennen.
    Deine Aufgabe ist es nach Euch zu schauen, und da hast ja genug zu tun.

    Er weiß, dass Dein Thema nr.1 Dein Kind ist,
    also wie trifft er Dich besser, als zu sagen " er will ihn dann nie wieder sehen".
    So nach dem Motto " Du bist Schuld, wenn das Kind jetzt seinen Vater verliert",
    aber fakt ist, nicht Du hast getrunken und alles riskiert, sondern er.

    Genieß die ruhige und entspannte Zeit mit Deinem Kleinen.
    Mir hat es soviel Aufwind gegeben, dass ich nicht einen Schritt nach dem anderen vorwärts gelaufen bin, sondern ich bin ihn gerannt.

    Jeden Tag geht es mir besser, ich seh wie die Kinder und ich aufblüh,
    wie die jahrelange Last abfällt und wir wieder glücklich durch´s Leben tänzeln.
    Das Leben schmeckt gut, Wiki, und wenn Du mal Blut geleckt hast, willst Du immer noch mehr, glaub mir.

    Alles alles Liebe Euch,
    Gruß nici

  • Hallo skybird!
    Ja.... trotz Trennung dieses Co-Denken....
    Ich denke auch, Eigenarbeit ist das Wichtigste. Das tue ich ja auch, indem ich momentan viel im Forum bin und lerne weiter...
    Ich habe einen Thread über die "Liebe" gelesen, so interessant!!!
    Hm... soweit bin ich noch lange nicht....

    Hallo Nina!
    Denke auch, er ist es gewohnt, daß ich nie wirklich Konsequenzen gezogen habe... daß ich immer wieder "aus Liebe" gekippt bin und für ihn da war.
    Er kann einfach keine Verantwortung für sein Leben übernehmen und will es auch nicht... Daher habe ich die Befürchtung, er läßt sich früher entlassen, weil er in seinem Selbstmitleid zerfließen "WILL"...
    Mit dem Umgangsrecht weiß ich, aber meine Anwältin sagte mir, daß er momentan laut Beschluß sowieso nicht an uns herankommen dürfe, danach müssen wir sehen.... Daher jetzt auch der Antrag auf alleiniges Sorgerecht.
    Ich wünschte mir auch, er würde es "schaffen" und dann wünschte, er würde seinen Sohn wieder in die Arme schließen, wie Väter dies auch normalerweise tun.... Aber ich glaube, er sieht nur sich Selbst und hat wirklich kein Interesse an uns.... Vielleicht liege ich auch falsch...

    Hallo nici!
    Du hast Recht, ich sollte mir nicht zu viele Gedanken um ihn machen. Es ist jetzt "sein" Ding...

    Ich fühle mich, als wäre ich von einem Berg gestürzt... weil ich stürzen wollte... um mich und mein Kind in Sicherheit zu wiegen... um endlich Ruhe zu finden... ich wußte, daß ich, wenn ich stürze, dies kein "Absturz", sondern eine weiche Landung sein wird...
    Nun stehe ich vor diesem Berg und will ihn allein mit meinem Sohn, ohne meinen Mann, wieder erklimmen, weil oben die Sonne lacht.... Ich weiß nur nicht, wie ich es schaffen soll, ohne Seile...

    Wißt Ihr, was ich meine ............. ???

    Danke für Eure Unterstützung und Eure Anregungen, sie helfen so sehr !!!
    Wenn ich Eure Geschichten lese und auch die ganze Entwicklung, hilft mir das...
    Der ganze Erfahrungsaustausch hilft...
    Ich möchte auch nicht rumjammern.... aber vielleicht hilft es Euch auch, wenn Ihr hier schreibt... Mir geht es schon so, wenn ich auch mal Antworten erstellen kann...

    Liebe Grüße
    wiki

  • Liebe Wiki,

    Zitat

    Nun stehe ich vor diesem Berg und will ihn allein mit meinem Sohn, ohne meinen Mann, wieder erklimmen, weil oben die Sonne lacht.... Ich weiß nur nicht, wie ich es schaffen soll, ohne Seile...


    nur Ihr müsst nicht den gleichen steilen Berg wieder zurück, nee,
    ihr habt einen neuen Berg vor Euch.
    Den heisst es aufzusteigen. Und wie schnell ihr es macht, und ob ihr die steile, oder den gemütlichen Aufstieg wählt, bleibt Euch überlassen.
    Ihr könnt auch mal ruhn, inne halten, auch mal zurück schauen und sehen, was ihr alles geschafft habt. Aber ihr müsst nicht mehr den alten steilen Berg hoch. Die Wege werde auch mal steinig werden, aber Ihr werdet weiter gehn. Seile braucht ihr nicht, den Ihr werdet nicht mehr in steinige Schluchten gehn, Ihr habt Euch einen schönen Wanderweg ausgessucht, nicht mehr so gefährlich und unberechenbar wie bisher.
    Ich wünsch Euch viel Spaß beim wandern, beim neu erleben.
    Geht es langsam an, genießt jeden schönen Moment.
    Und Wiki, irgend wann mal kommst Du oben an, auf Deinem Berg und kannst zufrieden mit deinem Kleinen die Aussicht genießen.

    Liebe Grüße,
    nici :wink:

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