Hallo zusammen!
Ich hoffe, daß ich hier vielleicht weiter komme... daß es Leute gibt, die mich verstehen und mir vielleicht einen Rat geben können...
Meinen Mann lernte ich kennen, als er "trocken" war. Er hat bereits mehrere Entgiftungen und sogar 2 Langzeittherapien hinter sich. Die Alkoholabhängigkeit war mir bekannt. Wir hatten ein schönes Leben, waren glücklich. Dann starb unsere Tochter vor 3,5 Jahren und er trank wieder. Ich erlebte ihn zu diesem Zeitpunkt das erste Mal als "anderen Menschen". Ok, es ist eine Krankheit und er ging anders damit um als ich. Ich selbst streßte mich in Arbeit. Seit dieser Zeit ist er wechselweise trocken, dann wieder Exzesse über Wochen. Immer ein Hin und Her. Aber er zeigte nie Gewalt. Wenn er nicht trinkt, ist er sehr liebevoll und gütig.
Vor 2 Jahren bekamen wir noch einen Sohn. Er liebt ihn über Alles!
Aber dieses Hin und Her hörte damit nicht auf.
Seit einigen Wochen trinkt er wieder und es wurde täglich schlimmer. Er schläft bis mittags, dann Bier und in der letzten Woche Schnaps dazu. Dann ging er verbal auf mich los, daß ich Angst bekam. Er wollte wieder entgiften, aber zu Hause, mit xxx als Unterstützung für die ersten Tage.
Gestern eskallierte die Situation. Er trank Bier, Schnaps und Wein, nahm xxx dazu. Er stand völlig neben sich.
Dann ging er plötzlich auf mich los, weil der Kleine eine Weinflasche unter dem Schreibtisch vorgezogen hatte und ich sagte nur: "Geh´weg...Weg von uns!"
Er schlug plötzlich zu, warf mich gegen den Schrank und knallte meinen Hinterkopf immer wieder dagegen. Dann ging er. Ich zitterte am ganzen Körper. Er kam zurück und packte mich ein weiteres Mal und schlug auf mich ein. Ich hatte nur noch Angst!!!
Ich nahm den Kleinen und das Telefon und rief die Polizei. Was hätte noch passieren sollen? Er stritt den Vorfall ab, ging dann aber trotzdem freiwillig mit und ist nun in der Psychiatrie zur Entgiftung.
Heute war ich dort. Er erinnert sich an nichts, nur daß ich die Polizei rief und ist stocksauer auf mich. Er hatte einen völligen Blackout und das glaube ich ihm sogar.
Meine Verwandten sind außer Rand und Band, reden nur von sofortiger Trennung. Aber so einfach ist das nicht...
Es ist noch niemals passiert und ich wenn er trocken ist, ist er ein anderer Mensch. Er liebt seinen Sohn über Alles und mich auch, sagt er.
Was soll ich jetzt nur machen???
Ich denke, wenn er es schafft und auch schafft, trocken zu bleiben, hätten wir doch eine Chance!?
Ich habe aber Angst, daß es nochmal passiert, vielleicht dann schlimmer... Angst um unseren Sohn...
Hängen lassen will ich ihn auch nicht. Er zeigt ja Willen und entgiftet gerade.
Gibt es Fälle, wenn er einmal geschlagen hat, daß nun die Grenze überschritten ist und er es wieder tut, auch wenn es ein Blackout war?
Es gibt doch Leute, die es schaffen...
Oder mache ich mir nur Illusionen?
Ich will nicht, daß Alles kaputt geht, mein Sohn soll nicht ohne Vater aufwachsen und ich liebe den "trockenen".
Ich möchte ihm eine Chance geben, habe aber auch Angst!
Was meint Ihr dazu?
edit summerdream: bitte keine medikamentennamen und wirkstoffe nennen - thx