saufdruck, was tun?

  • Hallo angstlos,

    herzlich willkommen im Forum!

    Als erste Hilfe gegen den Suchtdruck solltest Du Unmengen von Wasser trinken, am besten: Häng Dich unter den Wasserhahn!

    Wie sieht es mit Laufen oder spazierengehen aus? Kannst Du mit jemandem sprechen? Lenke Dich irgendwie ab und vermeide Situationen, wo Du gerne getrunken hast.
    Ansonsten am besten das Forum durchsuchen und viel lesen. Auch hier findest Du viel Hilfe zum Thema Suchtdruck. Nutze die Suchmöglichkeit und schreibe viel, was Dir momentan durch den Kopf geht.

    Vielleicht solltest Du versuchen, noch heute ärztliche Hilfe zu bekommen, wenn es zu schlimm wird. 14 Tage hast du schon geschafft, wirf nicht das Handtuch.
    Es gibt nichts besseres, als den Alkohol aus dem Körper zu lassen. Morgen früh wirst Du froh sein, wenn Du durchgehalten hast! Das ist so!

    Alo, los an den Wasserhahn!

    Lobanshee

  • Hallo angstlos,

    herzlich willkommen im Forum.

    Viel trinken rate ich dir auch. Mir hat in der Anfangszeit die sportliche Betätigung oder einfach nur spazieren gehen sehr geholfen.

    Diese fiesen Stimmungsschwankungen vergehen mit der Zeit, aber leider nicht von heute auf morgen.

    Das braucht ein bisschen. Ich kann dir sagen, halte durch, der Anfang ist nicht leicht, aber es wird besser und es lohnt sich !!!

    Wenn du grad unter Suchtdruck leidest, wäre es nicht so gut, wenn du zuviel in Büchern liest. Versuche herauszufinden, was dir jetzt grad gut tut und dir Druck nehmen könnte. Bei mir waren es die Badezimmerfliesen, die dran glauben mussten. Sie wurden blitzeblank geschrubbt :wink:

    14 Tage und Besuch bei der Suchtberatung ist schon ein guter Anfang, und nun langsam weiter :wink:

    LG Mieken

  • Hallo nochmal,

    so ging es mir anfangs auch, daß ich mit niemanden drüber reden konnte. Ich verstehe dich, daß du dich deswegen einsam fühlst.

    Und hier gibt es ´ne Menge Leute mehr, die verstehen wovon du schreibst.

    Leider ist das einzige was ich dir dazu sagen kann, hab Geduld. Du kannst stolz auf dich sein, daß du jetzt aktiv wirst. Leider lösen sich dadurch nicht alle Probleme in Luft auf, wäre ja auch ein schöner Nebeneffekt (wie beim Putzen der Wohnung wo man unmittelbar das Resultat sieht). Das Resultat sieht man, aber leider nicht ganz so unmittelbar.

    Bei mir war´s so, daß mir auch nicht "geglaubt" wurde. Das macht die Sache nicht leichter, aber nochmals halte durch und nach und nach wird es besser gehen. Das was zählt ist, daß du weisst, daß es so nicht weiter gehen kann.

    Ich hätte von mir selbst vor ein paar Monaten auch nicht gedacht, daß ich an Geduld und Langsamkeit glaube, doch heute tue ich es.

    LG

  • Servus angstlos,

    und auch noch ein herzliches Willkommen von mir hier ;O)

    Zitat

    ich dachte halt, mensch, so nach 14 tagen müsste das gröbste doch geschafft sein, aber es fängt wohl alles erst an.

    Dein Körper ist nun entgiftet.. ansonsten - yep - jetzt fängt es erst richtig an. Jetzt ist die Kopfarbeit dran. Und die ist ungleich "schwerer". Wobei ich aber auch sagen darf, daß es sich absolut lohnt. Ich lebe nun seit vielen Monaten ohne Alkohol, und mir gefällt mein Leben sooo viel besser :D .

    Aber auch ich "arbeite" nach wie vor an mir und meiner Krankheit... in unseren Köpfen ist wohl vieles auf immer und ewig abgespeichert aus unserer nassen Zeit. Ergo werden wir uns auch in unserer trockenen Zeit immer mit unserer Krankheit beschäftigen "müssen".

    Darf ich Dich fragen, wie Du Deine Zukunft in puncto Deiner "sog. Freunde" siehst? Glaubst Du da noch an eine weitere Zukunft???


    Liebe Grüße Dir
    ClaudiA

  • Hallo angstlos,

    den vielleicht besten Tipp, den ich deinem derzeitigen Stadium für dich habe, ist, hier möglichst intensiv zu lesen. Du wirst dabei eine Menge lesen. Es gibt zwar auch eine Menge gute Bücher zu dem Thema, aber einen richtig umfangreichen Querschnitt bekommst du schon hier geboten, v.a. in den Threads von länger Trockenen.

    Du hast es schon richtig erkannt: Das Schwierigste steht dir in den kommenden Monaten noch bevor - du musst dir EIGENSTÄNDIG ein abstinentes Leben aufbauen, inklusive abstinentes Umfeld.

    Nur "nichts mehr zu trinken" reicht nicht - die eigentliche Arbeit beginnt jetzt.

    Viel Erfolg dabei.

    Herzlichst,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Hallo angstlos -

    Ich habe auch jahrelang abends Wein getrunken und nach dem Aufhören fiel es mir sehr schwer, nicht jedesmal abends an das Weintrinken (zum Entspannen?) zu denken. Deswegen habe ich meine Routine etwas geändert, was auch nur begrenzt ging, da ich eine Familie habe. Vielleicht hast Du da mehr Freiraum.

    Wenn Du immer abends getrunken hast, dann würde ich zB nach der Arbeit zum Sport/Yoga o.ä. gehen, um abends einfach weniger Leerlauf und Zeit zu haben. Langeweile ist gefährlich.

    Ich trinke nun abends immer einen leckeren Tee und freue mich auch darauf, neue Tees zu entdecken. Mittlerweile - nach 7 Wochen meldet sich das Suchtgedächtnis viel seltener. Wenn die Routine ganz anders ist - bei Geschäftsreisen von meinem Mann - macht mein Kopf die besten Fortschritte.

    Verzichtgedanken hab ich auch dann und wann. Aber hab auch schon öfter gedacht: Gott sei Dank brauchst Du das Gift nicht mehr! Das hört sich widersprüchlich an, aber zeigt eben, dass ich eben noch am Anfang bin.

    Deine Stimmungsschwankungen sind normal, ist doch logisch, denn Dein Körper wurde jahrelang mit Alkohol betäubt.

    Bleib am Ball!

    Starfish

  • Guten morgen angstlos!

    auch von mir herzlich willkommen im Forum!

    Was mir auch noch geholfen hat:

    Zu denken,wie lange ich getrunken habe im Verhältnis zur Dauer meiner jetzigen Abstinenz

    Mir eine Tagesstruktur erstellen,vor allem am Anfang.

    Da ich auch abeds am meisten getrunken habe,allein zu Hause,lese ich in dieser Tageszeit viel im Forum.Das wird für mich immer spannender!

    Den festen Vorsatz trocken zu bleiben habe ich mir zum Schild gemacht um mich gegen die Suchtattacken zu wehren.

    Ich wünsche Dir viele positive inputs aus unserem Forum!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo angstlos,

    ich habe anfangs auch immer in 24 Stunden gedacht, manchmal sogar auch nur im Stunden-Takt. Wenn ich es gar nicht haben konnte, hab ich mich auch schonmal um 21.00 h schon ins Bett verkrochen - halt alles besser als zur Flasche zur greifen.

    Konzentrationsschwächen hatte ich so große nicht, allerdings sind mir häufiger die Namen von den Personen mit denen ich mit unterhalten wollte nicht mehr eingefallen. Das ist nun besser geworden.

    Irgendwo hab ich mal gelesen, dass es sich mit der Zeit geben soll und die Konzentration wieder eine bessere wird. Vlt. kommt ja noch jemand hier vorbei, der sich damit auskennt :wink:.

    Ich hoffe, dir schmeckt dein Tee und du kannst den Abend ruhiger angehen.

    Trockene 24 h wünscht,
    Mieken

  • Hallo angstlos!

    Von wegen Hirnzellen: Früher,als ich noch Kind/junge Erwachsene war waren alle überzeugt,dass die Hirnzellen mit jedem Vollrausch für immer absterben.Mein Vater,der Alkoholiker war hat das sehr oft von seinem HA gehört.

    Unterdessen haben die Ärzte und Proffessoren heraus gefunden,dass dem nicht so ist. :idea:

    Ich hatte eine sehr schwere Depression.Während mindestens zwei Jahren (!) war der grösste Teil meines Hirns am schlafen,ausgeschaltet,da ich ja das Meiste nicht mehr wahr nahm.
    Ich war dumpf,den Blick zum Boden gerichtet.

    Zum Glück habe ich,als es besser ging,mit meinem Psy.darüber gesprochen,denn ich war genz schön vergesslich!!!
    So lernte ich,dass die Gehirnzellen bei stetem Training regeneriert werden. Das Erste was ich also machte,ich holte mir ein Buch hervor.Anna Karenina von Tolstoj.Da hat es viele Personen drin.
    Immer bevor ich das Buch öffnete fragte ich mich was ich denn gelesen habe bevor ich das Buch das letzte Mal schloss.
    Wenn ich es nicht mehr wusste oder feststellen musste,dass ich daneben war,ging ich zurück,bis ich wieder Anschluss an das Geschehen hatte.
    Wenn ich nicht mehr wusste wer die plötzlich in der Geschichte erscheinende Person war dasselbe.Ich ging nicht weiter bevor ich wieder alles wusste!

    Das war so eine Idee von mir die ich vderwirklicht habe.Der Psy fand das sehr gut.

    Aber ich bin sicher jeder findet was für ihn am besten ist.

    Hab ich Dich zugetextet?
    Hoffentlich nicht zu sehr.

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    PS.es waren mehrere Bücher,die ich auf diese Art gelesen habe.

    ichbinda123

  • Hallo angstlos,

    was ich letzte Woch im Spiegel-Online gelesen
    habe ist, das das Sprachzentrum durch zuviel
    Alkohol geschädigt wird/werden soll.

    Zur Konzentration kann ich nur soviel sagen,
    das ich mich, -seit ich trocken bin-, wieder
    beser konzentrieren kann. Ich stelle das immer
    an Kleinigkeiten fest. Z.B. Telefonnummern,
    oder Passwörter vom Zettel ablesen und in
    die Tastatur eingeben. Da habe ich heute
    keine Probleme mehr. Auch kann ich mich
    wieder mehr auf eine einzige Aufgabe konzentrieren.

    Da hat natürlich eine Weil gedauert, war ein
    schleichender Fortschritt. Alles in allem:
    Ohne Alk. wird sehr vieles im Leben besser.

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo Angstlos

    Schön,dass Du 3 Wochen trocken bist!
    Doch für Deinen Körper war der Alkmissbrauch Schwerstarbeit!Gebe ihm mehr Zeit! Du hast doch auch mehr als 3 Wochen Alkohol getrunken!

    Was machst Du für Deine Seele?Hast Du jemanden an Deiner Seite,der Dch unterstützt?
    Einen schönen trockenen Tag
    wünscht Dir

    Backmaus

  • Hallo Angstlos,

    ich war auch ziemlich müde anfangs. Ich hatte Glück, mein wohltuender Schlaf hat sich sehr schnell eingestellt. Doch mittags musste ich mir auch häufiger ein Schläfchen gönnen und insgesamt mehr runterfahren.

    Bei mir wurde es besser, als ich meine Ernährung anpassen konnte. Ging anfangs auch nicht so gut, hab mich sehr ungesund ernährt, obwohl das eigentlich nicht meine Art ist.

    Bin dann angefangen möglichst viel Obst und Gemüse zu essen und nach und nach kam die Kraft zurück. Bin auch viel an die frische Luft... konnte ja später dann beruhigt auf´s Sofa.

    Das klare Gefühl im Kopf wird von Tag zu Tag mehr. Mir half oft das zu tun, was mir einfach gut tut.

    Das wird angstlos, nur schön weitermachen. Der Körper fordert nun seine Regeneration nach der langen Zeit auf der Überholspur.

    Liebe Grüße

    Mieken

  • Hallo Angstlos

    Kannst Du Dich mit jemand aus Deinem privatem Umfeld über Deinen Stress austauschen?
    ..möchtest Du HIER davon schreiben ?...manchmal hilft das Schreiben schon mit den Problemen besser umzugehen.Vielleicht hat hier jemand ähnliche Dinge er(über)lebt?
    L.G.
    Backmaus

  • Hallo Angstlos,

    am Anfang meiner Trockenheit war ich erstmal heilfroh dass ich überhaupt wieder durchschlafen konnte. Das hat sich dann dermassen gesteigert, dass ich tagsüber teilweise kaum richtig wachwurde. Das hat sich aber nach ca. 2 Monaten reguliert. Und das Gedächtnis wird auch langsam wieder besser. Aber, wie man mir auch immer wieder sagt: GEDULD.

    Und vor allen Dingen, lenke dich ab. Geh laufen, mach Kurse, schreibe hier oder sprich mit Menschen denen du vertraust. Du alles um deine bisherige Routine zu ändern.

    LG
    Leben

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!