Mein Weg - Trennung, Scheidung, aber ständig diese Wut...

  • Hi Dia,
    hier hast du ja auch gepostet... ich freue mich jedes Mal von dir zu lesen und bin wirklich froh darüber, dass es euch gut geht!

    Zitat

    Aber das Du gleich wieder so einen Aufruhr startest ..tztztzt Lachen Lachen


    Ich wieder ;)

    LG und einen schönen Tag, Ayki.

  • Innerhalb der letzten Woche hat sich in mir sehr viel getan! Ich mache viel für mich, reflektiere mich selbst, schreibe alles auf, was mir gut tut und mir zeigt, dass es aufwärts geht... Ich fühle mich gut dabei, langsam aber sicher mein Verhalten in Bezug auf vieles zu verändern und merke auch, dass es meinen Kindern sofort besser geht, wenn ich selbst mit mir im Einklang bin! Vieles hat damit zu tun, dass ich Verantwortung an den Vater meiner Kinder abgegeben habe, bei Sachen, für die ich mich immer noch verantwortlich fühlte, die ich verändern und verbessern wollte, obwohl ich dafür gar nicht zuständig bin (z. B. Vater-Kind-Verhältnis)! Seitdem ich auch mit den Kindern darüber geredet habe, geht es mir in dieser Sache richtig gut! Hier habe ich mir eine riesen Last, die ich mir selbst aufgetragen habe, abgenommen!

    Auch hatte ich mich in den letzten Jahren sehr zurückgezogen. Hab mich selten mit anderen Leuten getroffen und oft zu Hause rumgehockt! Durch die Kinder kann ich ja auch nicht so oft weg.... aber trotzdem hätte ich viel mehr für mich selbst tun können! Gestern Abend kam das 1. Mal seit ca. 1,5 Jahren spontaner Besuch bei mir zu Hause vorbei, und ich hatte einen sehr schönen Abend mit einer Freundin, wir kennen uns noch nicht so gut, haben lange geredet und es war einfach nett!

    Letzte Woche habe ich andere Mütter aufgesucht und mich spontan zu ihnen gesetzt, als die Kinder beim Turnen waren... Es war ein schönes Gefühl, keine Ahnung, warum ich sonst immer eher distanziert war und mich auch selten mal unterhalten habe... solche Dinge hab ich oft vermieden, weil ich - so wie ich immer behaupte: "eher der schüchterne Typ bin" - aber eigentlich sollte es heißen: "weil ich passiv lebe", aber ich möchte endlich wieder aktiv werden!

    Ich hab mich auch öfter verabredet und mit Leuten getroffen, die ich nicht gut bzw. auch gar nicht kannte. Das hätte ich früher nicht gemacht. Es sind alles kleine Fortschritte für mich, ich bin stolz darauf - vielleicht auch für manche hier nicht nachvollziehbar, warum das überhaupt etwas besonderes für mich ist, weil es für sie normal ist - aber für mich war es das lange Zeit nicht!

    Hier merke ich, dass auch meine Wut auf den Vater meiner Kinder sofort, ja, nicht weg ist, aber weniger wird, denn ich konzentriere mich auf mein Leben, entwickele wieder eigene Interessen, lebe wieder! Genau DAS ist es, was man tun muss, um sich von der Co-Abhängigkeit zu befreien! LEBEN!!! Sich vom Ex-Partner WIRKLICH lösen, denn nur wenn man geschieden ist, heißt das noch lange nicht, dass man sich auch gelöst hat! Gerade wenn Kinder im Spiel sind, und man ständig mit dem Ex konfrontiert wird, ist das sehr schwierig! Ich hing lange in einer Phase der Trennung fest, aus der ich alleine nicht mehr rauskam und keine Lösung für mich fand! Und ich hab das Gefühl, ich hab in der letzten Woche so viel verstanden und für mich umgesetzt... anders geht es nicht, und ich merke einfach, ich bin auf dem richtigen Weg!

    LG, Ayki.

  • Halo, Ayki,
    Du hörst Dich gut an und machst mir damit richtig Mut, denn ich stecke noch übelst in der Wutphase. Mein Mann wird nach der LZT nicht mehr hier wohnen und ich habe dann zwar meine Ruhe und die Kinder auch, aber ich muss nun mal lernen, die Ruhe auch für mich zum LEBEN zu benutzen! Das wird schwer. Ich glaube auch, dass Kontakte nach außen so wichtig sind, damit ich nicht im eignen Saft verschmore. Oder nur am PC hänge, was zwar gut tut, aber es gibt ja wohl noch mehr.
    Und ich muss hier dann alles allein machen (war ja in nassen Phasen wohl auch nicht anders). Das macht mich sauer!
    GSD weiß ich, dass das vergeht. Irgendwann. Danke für die Aufmunterung. Jeder kanns schaffen, wenn er will!
    GLG
    Gartenarbeit

  • Hallo Ayki,

    genau das ist es - aktiv sein und Verantwortung für sich selbst übernehmen! In vielen kleinen Schritten geht es so vorwärts. Bei mir hat die Loslösung von meinem Mann noch ca. ein Jahr gedauert, nachdem ich schon garnicht mehr dort wohnte, aber dauernd bestand noch Kontakt und er hat es immer wieder verstanden, mich für seine Bedürfnisse einzuspannen. Das ging, weil ich nicht genügend meine Grenzen setzen konnte, weil ich selbst mich noch viel zu sehr auch von ihm hab vereinnahmen lassen. Ich fühlte Schuld und Verantwortung für ihn, wo garnichts war...

    Mein Motto ist ja hier geworden, ich will leben, lieben und lachen, und das habe ich in vielen kleinen Schritten erreichen können. Ich kann auf einmal auf Leute viel lockerer zugehen als jemals zuvor, weil mein Selbstwertgefühl enorm gestiegen ist! Ich muss mich nicht mehr verstecken... und ich weiß, ich kann, wenn es nötig ist, mich abgrenzen, ich habe inzwischen genügen Vertrauen in mich selbst.

    Das alles geht nicht von heute auf morgen, es hat gedauert und war auch mit vielen Rückschritten und Irrwegen verbunden. Und der Weg ist ja noch nicht zu Ende.

    Aber es fühlt sich gut an, nicht wahr, so zu leben, selbstverantwortlich, einfach leben...

    Die Wut hatte ich ja auch sehr oft noch, oft auch auf mich selbst, weil ich dachte, warum hast du dir das bloß so lange gefallen lassen. Auch da konnte ich loslassen, die Vergangenheit lassen, wie sie ist. Es geht immer einfacher.

    Wenn du früher hier gepostet hast, habe ich oft auch deine Wut gespürt, du warst immer so geladen, irgendwie... :roll: .

    Ich freu mich, du hörst dich so positiv an, du bist klasse auf dem Weg :D .

    Viele Grüße
    Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Aurora,

    Zitat

    Wenn du früher hier gepostet hast, habe ich oft auch deine Wut gespürt, du warst immer so geladen, irgendwie...

    Da könnte was dran sein ;)

    Wut = Enttäuschung - auf jeden Fall war es bei mir so...

    LG, Ayki.

  • Ich habe in den letzten Tagen viel für mich getan, die Kinder waren letzte Woche über den Feiertag für 4 Tage bei ihrem Vater - sie haben viel unternommen - und ich auch! Das tut echt gut, und man kann so immer wieder neue Energie für den Alltag und überhaupt für sich selbst tanken!

    Allerdings nervt mich etwas sehr: In letzter Zeit häufen sich E-Mails des Vaters meiner Kinder an mich, in denen er ständig persönliche Dinge erzählt, sogar über seine neue Beziehung berichtet und hier auch Beziehungsproblemchen anspricht, so, als würde er da in gewisser Art und Weise Bestätigung, Rat oder eine kurze Rückmeldung von mir für sein Tun und Denken einfordern... Ich möchte mir darüber überhaupt keine Meinung bilden und auch nicht immer wieder damit konfrontiert werden! Denn ich lebe mein Leben, und er lebt seins!

    Das habe ich ihm heute auch noch einmal deutlich vor Augen gehalten! Ich habe ihm geschrieben, dass die Themen in seinen E-Mails oft nicht angebracht sind, ich nicht sein Seelenmülleimer bin und er jetzt eine gleichwertige Partnerin hat, mit der er diese Dinge besprechen könne. Ich stünde ihm für diese Dinge nicht mehr zur Verfügung!

    Er solle sich doch bitte in Zukunft in E-Mails auf Dinge, die die Kinder betreffen, beschränken, denn sein Leben und seine Beziehungs-Problemchen etc. würden mich nicht interessieren... Anscheinend musste ich ihn wirklich mal drauf hinweisen, von selbst kam er da bisher wohl noch nicht drauf...

    Ich hab ihm geschrieben, dass es den Kindern gut geht, und das sei für mich die Hauptsache! Das Thema Kinder wäre das einzige Thema, über das ich noch mit ihm reden möchte und hier auch von meiner Seite aus natürlich Interesse daran besteht, dass diese Dinge zwischen uns gut für die Kinder geregelt werden und alles ordentlich und regelmäßig abläuft!

    Ich denke, er hat noch immer nicht mit uns abgeschlossen... Das kann man irgendwie aus den E-Mails erkennen – warum sonst bezieht er mich immer und immer wieder in gewisser Art und Weise mit in viele Dinge ein und berichtet mir über sein Leben... Das nervt einfach! Und ich hoffe, er lässt mich in Zukunft damit in Ruhe!

    Ansonsten freue ich mich auf das Pfingst-WE! Wir haben viel vor, und das Wetter soll super werden. Was kann es besseres geben ;)

    Lg und allen ein paar schöne freie Tage, Ayki.

  • War ja klar, dass mich das Thema Ex-Mann irgenwann mal wieder einholt. Er bezieht seine neue Freundin jetzt ganz schön mit in die Sache Verantwortung/Kinder ein... Chaos gab es auch mal wieder vor einem zusätzlich vereinbarten Termin. Es stand alles fest, wir hatten alles abgesprochen, er holt die Kinder ab, ich hole sie am nächsten Tag bei ihm ab usw. Einen Abend vor dem Termin bekam ich VON SEINER FREUNDIN eine SMS, ob ich ihr bitte mal bescheid geben könnte wegen den Kindern... ES NERVT EINFACH! Er bringt überall Chaos rein. Wahrscheinlich wollte er sie nicht fragen, ob sie ihn fahren kann, um die Kinder zu holen... oder was auch immer...

    Ich hab ihr auf die SMS nicht geantwortet, sondern ihr eine E-Mail geschrieben, sie mit dem "Problem" Alkoholabhängigkeit des Vaters konfrontiert und ihr nahegelegt, dass ich keine Lust auf dieses ständige Chaos und die Unzuverlässigkeit habe (was auch aus der Abhängigkeit resultiert). Ich hab das Thema Alkohol klar und deutlich angesprochen, im gleichen Zug aber auch deutlich vermittelt, dass ich sie sympatisch finde und froh bin, dass sie an den Vater-Kind-WE dabei ist, sie mir Sicherheit vermittelt... und dass ich nichts gegen sie habe, sondern der Alkohol das Problem ist!

    Es kam eine E-Mail zurück mit der Bitte, dass ich ihr solche Dinge nicht mehr schreiben soll, weil sie sich selbst ein Bild machen möchte und sie den Vater in den letzten 3 Monaten auch anders kennengelernt hätte... Sie wüßte nicht genau, was ich bezwecke, entweder würde ich ihnen keine glückliche Beziehung gönnen, oder es sollte ein Warnschuss an sie sein...

    Ich hab ihr noch einmal ausführlich geantwortet und ihr noch mal verdeutlicht, dass es mir hier nur um die Kinder geht, und dass es mir einfach wichtig ist, dass die Frau, die an den Vater-Kind-WE die Zeit mit meinen Kindern verbringt, das alles weiß! Und dass ich immer da bin, wenn was mit den Kindern sein sollte - egal ob Tag oder Nacht. Und dass ich mich ab jetzt daran halten würde, sie nicht mehr darauf anzusprechen, sie wüsste jetzt bescheid und könnte selbst entscheiden, was sie draus macht...

    Genauso ist es. Was sie draus macht, muss sie selbst wissen. Mir war es sehr wichtig, ihr zu schreiben und das alles loszuwerden, denn ich hab den Eindruck, er blendet mal wieder wo er nur kann! Und es gibt mir ein Stück weit Sicherheit, wenn sie bescheid weiß über die allgemeine Situation...

    Das alles lässt mir seit ein paar Tagen mal wieder keine Ruhe, weil ich ständig damit konfrontiert werde. Ab jetzt konzentriere ich mich wieder auf mich selbst!

    Lg, Ayki.

  • Hallo Ayki,

    gut, dass du seiner "Neuen" klare Worte geschrieben hast. Wobei ich ihre Reaktion auch nachvollziehen kann, denn ich war ja selbst mal die Neue. Und ich hatte wahre Gruselgeschichten von der Ex gehört. Zwischendurch hatte ich einige Zeit e-mail-Kontakt mit ihr und konnte mir ein eigenes Bild machen. Es ist und bleibt einfach eine schwierige Situation und du wirst sicherlich immer wieder an deine Grenzen kommen oder sie behaupten müssen. Ich wünsch dir, dass dir der Gelassenheitsspruch ein wenig hilft. Du hast schon so viel so gut auf den Weg gebracht. Dann kommt der Rest auch noch.....

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Ich kann ihre Reaktion auch verstehen, aber sie ist nicht dumm, und irgend etwas bleibt auch von solchen Dingen immer hängen...

    Auch wenn eine Freundin mir genau das Gegenteil geraten hat - nämlich nicht zu antworten, weil es nichts bringe - ich hab es trotzdem getan, und ihr zusätzlich noch einiges erklärt, weil es mir wichtig war! Ich denke das liegt daran, dass diese Freundin keine Kinder hat und es einfach nicht nachvollziehen kann... hätten wir keine Kinder, hätte ich ja auch keinen Kontakt zu ihr aufgenommen... bzw. gar keinen Kontakt mehr zu ihm!

    Ich bin weder eifersüchtig noch gönne ich ihnen ihre neue Beziehung nicht. Ich möchte einfach, dass sie bescheid weiß... weil sie immer dabei ist, wenn meine Kinder bei ihrem Vater sind und evtl. auch - wenn mal etwas sein sollte - anders handelt, als wenn sie das alles nicht wüsste... keine Ahnung, es lag mir einfach viel daran...

  • Zitat von ayki79

    ... keine Ahnung, es lag mir einfach viel daran...

    Na, dann ist es doch gut, dass du es getan hast. Du machst das schon!

    *drück*

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Zur Zeit geht es mir oft nicht gut. Ich denke viel nach, werde ständig mit ihm konfrontiert. Weil er mich nervt und mich nicht in Ruhe lässt! Hinzu kommt auch noch, dass ich krank bin (dicke Mandelentzündung). Das macht alles nicht leichter :( Denn ich fühle mich schlapp und ausgepowert, energielos einfach!

    Er lässt es irgendwie nicht sein, schreibt – obwohl ich ihn gebeten habe, es zu lassen – von privaten Dingen und holt sich so selbst seine Bestätigung, möchte mir damit etwas beweisen, er gibt sich so selbst Anerkennung und es tut ihm glaube ich einfach nur gut, mir kundzugeben, dass er auch anders kann. Angeblich – das kann er aber gar nicht. Da bin ich mir sicher!

    Es tut jedes Mal aufs Neue weh, von ihm zu hören, einfach so ausgewechselt worden zu sein, ohne dass er auch im Geringsten nur einmal darüber nachdenkt, was er mit diesen E-Mails eigentlich anrichtet. Er denkt nur an sich! Reicht es nicht, dass er sich gegen uns alle entschieden hat - auch dagegen, mit seinen Kindern zusammen zu leben?! Er hat sich für den Alkohol entschieden, für eine andere Frau mit Kind, bei der er genauso weitermacht, wie er bei uns aufgehört hat - das kann er nie wieder gut machen... egal, wie oft er uns seine Hilfe anbietet, egal, was er macht. Verzeihen kann und will ich ihm das nie – er hatte schließlich die Chance etwas zu verändern... und Lust darauf, dieses Verhalten schönzureden habe ich auch nicht!

    Dann noch einen oben drauf zu setzen und mich mit seiner neuen Beziehung zu belästigen, ist einfach nur dreist und unverschämt! Es verletzt mich und es tut mir auch super leid für die Kinder! Denn für uns hat er er sich nicht zusammengerissen, hat nichts geändert, hat sich aufgeführt, wie der letzte Arsch! Als Ehemann UND als Vater! Hat sich für den Alkohol entschieden und uns einfach so ausgetauscht, ohne sich anzustrengen. Fühlt sich nicht gerade gut an so was... Irgendwie macht mich das in letzter Zeit oft traurig und ich denke oft darüber nach... Vielleicht brauche ich das für meine Verarbeitung der Situation, ich schreibe auch vieles auf. Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Wollte das nur gerade mal loswerden...

  • Hallo Ayki!

    Mach dir doch mal eine Liste:
    auf der einen Seite, was du verloren hast
    auf der anderen, was du gewonnen hast.
    Nach deinen letzten Zeilen, denke ich erst mal viel vom letzteren.
    Und immer, wenn du traurig bist, solltest du dir diese Liste vornehmen.
    Hilft dir sicher beim Verarbeiten.

    Wünsche dir ganz schnell, dass du wieder fröhlich wirst. Für dich und deine Kinder.
    Ganz liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti,
    das ist eine gute Idee! Und ich weiß das ja eigentlich auch, ohne es mir aufzuschreiben! Nur, es ist trotzdem nicht schön, diese ganzen Dinge ständig wieder unter die Nase gerieben zu bekommen. Ich möchte einfach nichts mehr davon hören! Ist zur Zeit nicht so leicht mit dem Fröhlich werden, befinde mich irgendwie so ziemlich in einem Tief. Aber das gehört wohl auch dazu, genauso wie die schönen Phasen...

    LG, Ayki.

  • Guten Morgen Ayki,

    es tut mir leid, dass es dir nicht so gut geht. An die Zeit, in der jede Mail mir Kummer machte, kann ich mich noch gut erinnern. Trotzdem hab ich es lange nicht geschafft, die Dinger zu ignorieren. Mir hat „er“ zwar nicht von neuen Freundinnen erzählt, aber mir immer wieder irgendwelche Vorhaltungen gemacht, dass ich ihm Dinge vorenthalten hätte, als ich seine Sachen packte. Aber irgendwann war mir das einfach zu doof und ich hab die Mails einfach gelöscht, ohne sie zu lesen.

    Sicher ist es bei dir noch etwas anderes, da ihr euch sicher über die Termine für die Kinder austauschen müsst. Aber das geht doch auch per Telefon. Da konnte ich meine Grenzen leichter dicht halten als mit den Mails. Ich habe ihm dann einfach gesagt, dass ich keine Mails mehr will und, sollten doch welche auftauchen, diese ungelesen löschen werde. Irgendwann war dann Ruhe. Zuerst war es schon anstrengend, denn so eine Art neugieriger Masochismus hat mich immer wieder mal lesen lassen. Doch irgendwann klappte es und ich fühlte mich fast wie befreit.

    Hoffentlich ist deine dicke Halsentzündung nicht so etwas wie die neue Grippe. Ich wünsch dir auf jeden Fall gute Besserung und immer genug Salbeitee zum Gurgeln ;)

    Liebe Grüße
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette,
    ich hab das auch schon oft gedacht - lösch die E-Mails einfach sofort und les sie nicht - genau wie damals nach der Trennung mit den Telefonaten: einfach nicht drangehen und abblocken!! Aber genau aus dem Grund, weil auch Termine, die die Kinder betreffen darüber geregelt werden - lese ich sie dann doch jedes Mal. Er packt diese privaten Dinge und Termine auch immer gemeinsam in E-Mails... aber ich glaube, ich werde deinen Rat in Zukunft annehmen! Das ist ja schon fast wie Psychoterror...

    Heute bot er mir mal wieder per E-Mails seine Hilfe an (bzw. deren Hilfe, in der ich-Form redet er schon gar nicht mehr, nein, es gibt für ihn nur noch WIR - seine neue Familie), weil meine Tochter ihm erzählt hat, dass ich total flach liege. Ich konnte nicht anders, als ihm deutlich zu machen, dass er wirklich der Letzte ist, von dem ich Hilfe annehmen würde, egal, wie schlecht es mir ginge. Hab ihm offenkundig auch die Wahrheit an den Kopf geknallt, dass er sich für den Alkohol und gegen seine Familie entschieden hat und jetzt nicht denken soll, dass er das alles durch Hilfe wieder gutmachen könnte. Und auch, dass er es endlich sein lassen soll, mich mit privaten Dingen zu bombardieren, weil es mich verletzt - es würde ja schon reichen, was in der Vergangenheit alles passiert wäre, da müsse er nicht immer und immer wieder noch einen drauf setzten. Ich hätte keinen Bock auf E-Mail-Kontakt und auch nicht auf "Freundschaft", denn diese wird es zwischen uns nicht geben, so wie er sich das vielleicht wünscht. Er solle mich endlich in Ruhe lassen! Und ich hoffe, er hält sich auch dran!

    Das alles nimmt mich echt mit, und ich weiß auch, dass ich das gar nicht so nah an mich ranlassen soll, aber es wühlt irgendwie immer wieder die Vergangenheit hoch! Und ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Und durch die Krankheit stehe ich eh schon total neben mir. Ich bin sogar gerade dabei, diese ganze ehlende Geschichte von Anfang an aufzuschreiben, wie alles begann bis heute - für meine Kinder, wenn sie einmal erwachsen sind, damit sie verstehen, was damals alles vor sich ging. Ich hab das Gefühl, diese Erklärung bin ich ihnen irgendwie schuldig... In gewisser Art und Weise ist das auch eine Verarbeitung für mich, noch mal alles durchzugehen, loszulassen und neu anzufangen!

    Ab jetzt konzentriere ich mich wieder mehr auf mich, versuche, ihn nicht wahrzunehmen, denn er ist in den letzten Tagen wieder viel zu sehr in mein Leben reingerutscht - und direkt geht's mir wieder schlecht! Und das ist ja nicht alles - je mehr mich das alles mitnimmt, je mehr ich wieder wütend und traurig werde - desto mehr dreht mein Sohn am Rad. Das ist wirklich ein unglaublicher Kreislauf, den man oft gar nicht so wahrnimmt! Aber ich spüre das zur Zeit ganz deutlich! So kann das doch nicht weitergehen. Also - Ex abblocken und alles wird gut? In vieler Hinsicht schon! Das ist der richtige Weg. Ich frage mich nur, wie lange ich noch daran zu knapsen habe, damit ich endlich mal wieder zufrieden sein kann...

  • liebe alky,

    Code
    Mein Sohn lässt seine komplette Wut an mir aus und schreit mich auch oft an (das war auch der 1. Grund, die Familientherapie zu beginnen), ich wäre schuld, ich wäre blöd usw.... Manchmal hat er von morgens bis abends schlechte Laune, ist unausgeglichen und meckert nur rum... kann ich auch verstehen, ich bin schließlich sein Blitzableiter, er ist noch sehr klein (5). Ich versuche, das alles nicht so nah an mich ranzulassen, nicht persönlich zu nehmen, und das klappt auch ganz gut. Allerdings komme ich hier oft an meine eigenen Grenzen, und es fällt mir nicht leich, damit umzugehen! Es ist sehr anstrengend, denn man kann so das Leben nicht so leicht genießen, wie man es eigentlich möchte...

    oh weh. kinder in dem alter sind schwierig. sehr schwierig zum teil!

    versetz dich mal in die lage des kleinen. der vater ist weg, die mutter überfordert mit der situation. hin und hergerissen das kleine kerlchen, wird vom vater mannipuliert und muss mama auch aushalten. nicht persönlich nehmen. doch deine wut auf deinen ex spührt der kleine, die haben so gute antennen!


    kinder können misstände nicht so ratonal verarbeiten wie wir erwachsenen. es läuft viel auf gefühlsebenen ab. ein kind das sich nicht so ausdrücken kann, es nicht in worte fassen kann, wird eben reagieren. ein 5 jähriger kann es nicht anders ausdrücken, so wird er die wut ausleben. dann wird getreten, gebissen, geschlagen. beschimpft, beleidigt. eine reaktion darauf das dem kleinen was fehlt, er sich nicht wohl sicher und geborgen fühlt.

    oft helfen da klare strukturen für die kinder. sicherheit und halt bekomen sie durch feste rahmenbedingungen. ein auf das kind abgestimmter tagesablauf gibt ihm da sicher viel halt und stabilität. ich habe mit den kindern ein plakat gemacht, auf dem ich zeiten, und symbole draufgemalt habe. zb frühstück 7.00 uhr mit dem symbol gedeckter tisch. bettzeit 20.00uhr mit dem symbol bett.uhrzeit hab ich auch mit ner uhr gemalt, damit sie den vergleich hatten.

    papazeiten wurden immer am gleichen we zur gleichen uhrzeit gemacht. klar, bei meinem ex musste ich sehr hart sein, mich durchsetzen. der kahm auch oft zu spät. :twisted:

    dann immer wiederkehrende rituale. zb vor dem schlafen zähneputzen (ich sang immer das zähneputzlied) dann schlafi anziehen, ins bett kuscheln und 10 min vorlesen.

    oder wenn ich wohin gegangen bin hab ich 10 minuten vohrer gesagt, in 10 minuten gehen wir.dann wussten sie bescheid und konnten sich darauf einlassen.

    so konnten die kinder sich an den ablauf gewöhnen. für mich war das plakat auch hilfe, ich konnt den kindern immer zeigen welchen punkt wir jezt angehen.

    ja, und dann den liebevollen umgang. ruhig bleiben bei attaken. tritte nicht wegstecken, klar sagen das das weh tut aber nicht laut werden oder gar zurrückgeben.nein, sagen und konsequent bleiben. bei dem tritt folgen konsequenzen, bei so nem kleinen langt schon für 5 min ins zimmer zu gehen. klare ansage, mir tut das weh, darum gehst du in dein zimmer. punkt.
    danach ists vorbei, das kind in den arm nehmen und nicht selber weitermachen.

    ich weiss nicht ob du nicht da ein oder andere schon für dich umsetzt. wenn nicht, dann kannst du dir mal darüber gedanken machen. das hilft wirklich.

    lieben gruß melanie

  • Hi Melinak,
    danke für deine Antwort. Ich setzte das ALLES so um - außer das Plakat, das haben wir nicht. Wir haben eins mit Regeln (Fotos und Überschriften) gebastelt und in der Küche hängen ;)

    Die Situation ist auch sehr viel besser geworden, seitdem wir die Therapie angefangen haben. Wir gehen ja jetzt mittlerweile auch schon 1/2 Jahr hin, und das bringt wirklich sehr viel! Ich kann auch selbst besser mit der Situation umgehen und bin für den kleinen Mann da, selbst wenn er mich beschimpft, denn oft kann er sich trotz allem gut ausdrücken und sagen, was ihm fehlt: "Ich vermisse den Papa!" Dann sag ich ihm, dass ich ihn verstehen kann und nehme ihn in den Arm...

    Normalerweise haben wir unseren Alltag gut im Griff. Und arrangieren uns mit der Situation. Regelmäßigkeiten sind für mich auch das A und O, feste Zeiten, Rhythmus usw. Ich hänge zur Zeit glaube ich nur in diesem Loch, weil's mir körperlich einfach nicht so gut geht. Gerade hab ich auch schon wieder 3 Std. geschlafen, ich bin einfach von der Krankheit und vom Medikament her schlapp, und mir fällt zu Hause mal wieder die Decke auf den Kopf... Hat man halt manchmal, aber vergeht auch hoffentlich wieder :)

    LG, Ayki.

  • liebe alki,

    Zitat

    Ich hänge zur Zeit glaube ich nur in diesem Loch, weil's mir körperlich einfach nicht so gut geht. Gerade hab ich auch schon wieder 3 Std. geschlafen, ich bin einfach von der Krankheit und vom Medikament her schlapp, und mir fällt zu Hause mal wieder die Decke auf den Kopf... Hat man halt manchmal, aber vergeht auch hoffentlich wieder

    ich war die letzten monate auch schwer krank gewesen. die kinder mussten da auch drunter leiden. schwer. heute sind sie immernoch in der phase, wo die nachwehen spührbar sind. das einzig richtige, was wir tun können ist die lieben in den arm nehmen, ihnen viel erklähren und ihnen zeigen das wir trotzdem für sie da sind.

    auch ich liege noch öfters auf dem sofa und schlafe eine stunde. die hab ich mir verdient. da meie kinder grösser sind, können die mit diese ausszeit auch gut umgehen.

    therapien helfen unglaublich. gerade kindern. also demnach machst du all das was notwendig ist. therapie für dich mal ganz allein? ich mach eine für mich und das ist richtig gut.

    lieben gruß melanie

  • Die Familientherapie machen wir gemeinsam, ich war aber auch schon 2x alleine dort, um nur über mich zu reden!

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