Ihr Lieben,
nach einiger Zeit melde ich mich mal wieder. Gehe eifrig zur Therapie und zur Angehörigengruppe, leite langsam aber sicher meine Scheidung ein (bisher nur Vorarbeiten wie Gütertrennung, aber immerhin) und genieße eigentlich das Leben. Eigentlich... denn durch meine Tochter bin ich immer noch mit meinem Mann verbunden. Er ruft derzeit wieder häufiger an und eigentlich kann ich damit ganz gut umgehen. Aber was mich total runter zieht und mir zu schaffen macht, ist dass er offenkundig wieder trinkt. obwohl er allen Leuten erzählt, er macht Therapie und ist trocken.
Ich weiß, das sollte mich gar nicht mehr interessieren. Andererseits bin ich über meine Tochter immer noch Teil des Systems. Und ich habe das Gefühl (wahrscheinlich typisch "Co"), dass ich ihm deutlich machen muss, dass er (nicht nur von mir) durchschaut wird und sein Theaterspielen nur ihm selbst schadet. Jedenfalls habe ich mich heute nach Wochen wieder mal auf ein längeres Telefonat mit ihm eingelassen und hinterher hatte ich erst das Gefühl, ihn wirklich erreicht und nachdenklich gemacht zu haben und dann kam die kalte Dusche, unter der ich immer noch stehe - die Erkenntnis, dass ich mich wieder wichtig gefühlt habe und dass er sich das zwar alles angehört hat aber danach vermutlich einfach weiter trinkt und weiter macht wie bisher.
Kann ich mich nicht endlich lösen und loslassen? Dauert es wirklich so lange? Ich bin seit über einem Jahr in der Co-Gruppe, bin seitdem getrennt und mach sogar noch eine Einzeltherapie. Und trotzdem holt es mich wieder ein in so einem Gespräch!!!
Danke fürs virtuelle Zuhören
Eure Thea