Endlich loslassen und gelöst sein...!!!!

  • Ihr Lieben,

    nach einiger Zeit melde ich mich mal wieder. Gehe eifrig zur Therapie und zur Angehörigengruppe, leite langsam aber sicher meine Scheidung ein (bisher nur Vorarbeiten wie Gütertrennung, aber immerhin) und genieße eigentlich das Leben. Eigentlich... denn durch meine Tochter bin ich immer noch mit meinem Mann verbunden. Er ruft derzeit wieder häufiger an und eigentlich kann ich damit ganz gut umgehen. Aber was mich total runter zieht und mir zu schaffen macht, ist dass er offenkundig wieder trinkt. obwohl er allen Leuten erzählt, er macht Therapie und ist trocken.

    Ich weiß, das sollte mich gar nicht mehr interessieren. Andererseits bin ich über meine Tochter immer noch Teil des Systems. Und ich habe das Gefühl (wahrscheinlich typisch "Co"), dass ich ihm deutlich machen muss, dass er (nicht nur von mir) durchschaut wird und sein Theaterspielen nur ihm selbst schadet. Jedenfalls habe ich mich heute nach Wochen wieder mal auf ein längeres Telefonat mit ihm eingelassen und hinterher hatte ich erst das Gefühl, ihn wirklich erreicht und nachdenklich gemacht zu haben und dann kam die kalte Dusche, unter der ich immer noch stehe - die Erkenntnis, dass ich mich wieder wichtig gefühlt habe und dass er sich das zwar alles angehört hat aber danach vermutlich einfach weiter trinkt und weiter macht wie bisher.

    Kann ich mich nicht endlich lösen und loslassen? Dauert es wirklich so lange? Ich bin seit über einem Jahr in der Co-Gruppe, bin seitdem getrennt und mach sogar noch eine Einzeltherapie. Und trotzdem holt es mich wieder ein in so einem Gespräch!!!

    :twisted:

    Danke fürs virtuelle Zuhören

    Eure Thea

    Es gibt 1000 Gründe, alles so zu lassen, wie es ist - und nur einen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus.

  • Hi Thea, welcome back! :P
    Wielange etwas dauert ist relativ und von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ist es denn nicht schon ein Fortschritt, dass Du erkannt hast, dass da wiedermal ein altes Muster wirksam war?

    LG skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Thea!

    Weisst du, was lange eingeprägt wurde, ausgelebt wurde, das können wir nicht so leicht abstellen.
    Das habe ich auch feststellen müssen. Auch bei mir hat es lange gedauert, bis ich überhaupt die richtigen Erkenntnisse gemacht hatte, die Fehler zu entdecken.
    Blauäugig und naiv wie ich war habe ich mich ja die ganzen Jahre hinziehen, belügen und enttäuschen lassen. Wollte es ja nicht besser.

    Du bist auf dem richtigen Weg, gehe nur weiter.
    Und wenn du, wie Skybird schreibt, das Muster erkannt hast, dass dich zurückwerfen könnte, dann hast du ja die Chance, sofort dagegen einzuschreiten.
    Therapie und Gruppe haben mir dabei auch sehr geholfen.
    Und hier lesen und schreiben!!!

    Wünsche dir einen schönen Sonntag und ein paar fröhliche Stunden mit deiner Tochter, liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Thea,

    Über Jahre gelebte Muster, die sich langsam aufgebaut haben, können wir nicht innerhalb kürzester Zeit lösen -selbst wenn wir es noch so wünschen-. Zu fest sind sie in unserem Denken und Handeln verwurzelt.

    Denk mal dran, wie gewaltig die Wurzeln eines alten Baumes sind....

    Du aber hast bereits erkannt, dass da ein altes Muster wieder greifen will und kannst so gegensteuern! Da Du ja in einer Gruppe bist und auch Einzeltherapie machst, würde ich da mit Unterstützung nochmal hinschauen..

    Zitat

    ist dass er offenkundig wieder trinkt. obwohl er allen Leuten erzählt, er macht Therapie und ist trocken.

    Soll er sich doch weiter in die Tasche lügen. Es ist letztlich seine Entscheidung, sich weiter selbst zu veräppeln :twisted: Da wirst Du so oder so nichts dran ändern. Lass es.

    Loslassen -lose -lösen-weglassen-Ballst abwerfen -sich erleichtern -leichter werden...Meine Gedanken dazu!

    Schönen Sonntag,
    RoteLampe

    Das Beste geschieht JETZT!

  • Liebe Gotti, Skybird und Rote Lampe,
    danke Euch!

    Ja, das Muster ist wirklich sehr alt, ja schon aus meiner Kinderzeit, weil mein Vater auch Alkoholiker war. Das Bild mit der Baumwurzel gefällt mir, und die Idee, Ballast abzuwerfen (können ruhig ein paar Kilo mehr sein....) trifft es auch.

    Was mich, glaube ich, immer wieder einholt, ist das Gefühl: es kann doch nicht sein, dass sich ein intelligenter Mann einfach so selbst belügt und damit kaputt macht!--
    Es will irgendwie noch nicht in meinen Schädel rein, dass es offenbar Teil der Krankheit ist, sich und andere zu belügen, obwohl die Tatsachen offenkundig sind.

    Naja, jetzt bin ich schon wieder bei IHM. Meine Tochter und ich hatten einen schönen Sonntag, waren auch bei alten Freunden eingeladen - und ich habe noch nicht einmal mehr ein schlechtes Gewissen, dass er nicht dabei ist.

    Ich wünsche Euch einen schönen Wochenbeginn und jeden Tag ein Stück heitere Gelassenheit mehr...

    Eure Thea

    Es gibt 1000 Gründe, alles so zu lassen, wie es ist - und nur einen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus.

  • Hallo Thea,

    ich glaube unsere Geschichten ähneln sehr. Ich habe lange Zeit auch gedacht, so ein intelligenter Mann, muss doch sehen, dass er auf dem falschen Weg ist und dass er so seine Familie kaputt macht. Heute zum Glück habe ich erkannt, dass es seine Entscheidung ist. Ich habe auch erkannt, dass meine Co-Abhängigkeit dazu beigetragen hat. Nach 2 Jahren Trennung versucht er immer den Kontakt aufrecht zu erhalten - über mein Sohn. Ich möchte diesen Kontakt nicht. Seitdem ich das sagen und zeigen kann, ist es besser geworden.
    Ich habe auch meine alten Verhaltensmuster - trotz der intensiven Arbeit an mir - immer noch. Ich habe aber angefangen diese zu erkennen und daran zu arbeiten. Darauf freue mich sehr. Ich muss noch lernen geduldig mit mir und mit meiner Veränderung sein muss.
    Ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem Weg.

    LG
    Seerose

  • Hallo Thea,
    ich komme auch mit mir manchmal ins Zweifeln, ich bin jetzt erst seit knapp 11 Wochen getrennt, nach mehreren Anläufen und Trennungen..und auch ich denke manchmal ich müßte doch schneller laufen, schneller loslassen können... :roll: Wir haben seit dieser Trennung keinen Kontakt und man müßte annehmen man kriegt das Ganze dann schneller auf die "Reihe" :oops: ...aber ich merke eben auch das ich Tage oder Momente habe an denen er mir fehlt :oops: ...ich weiß zwar nicht was mir fehlt...bestimmt nicht diese Chaosjahre :roll: ...aber mein Herz ist eben noch bei ihm :roll:
    Ich finde den Vergleich mit den Wurzeln sehr gut und es hilft mir auch dies so zu sehen. Manchmal zweifel ich eben auch an mir selber...
    damit liebe Grüße Nele

  • Hallo Thea,

    wohin gehst du zum Einzelgespräch? Zu einer Psychologin oder so?
    Ich überlegte vor Kurzem auch, wohin ich noch gehen könnte, ich war total wütend. Mittlerweile legte es sich wieder,
    manche Leute, Frauen müssen ihr Leben aufarbeiten, an so was dachte ich auch zuerst.

  • Hallo Thea,
    ich habe gerade diesen Thread hier entdeckt und habe gerade über das selbe bei mir geschrieben, mit dem loslassen und das ich den Kopf nicht frei kriege ist bei mir auch so. Ich bin jetzt erst 8 Wochen ungefähr getrennt, aber jetzt lese ich hier das es vielen so geht. Ist ja echt merkwürdig warum man immerwieder diesen einen Mann im Kopf hat, es gibt doch so viele schönere Dinge um die es sich auch lohnt darüber nachzudenken.

    Vielleicht ist es ja das Gefühl, das man meint Versagt zu haben, weil man IHM trotz aller Mühen und Liebe und Vürsorge nicht helfen konnte. Weil eigentlich gibt man ja nicht auf ohne sein Ziel erreicht zu haben. Vielleicht denkt man oder Frau oder auch nur ich, das man nicht genug gegeben hat und deswegen hat man so einen Drang es immerwieder zu versuchen.
    Oder ist das Blödsinn?? Ich weiß nicht ich bin gerade selber dabei dahinter zu kommen. Mein EX darf ja Gott sei Dank keinen Kontakt mehr zu mir aufnehmen, deswegen werde ich damit seid auf jeden Fall zwei Wochen nicht mehr konfrontiert, das macht es mir vielleicht auch leichter als Dir. Dieses ewige Hoffen und drann glauben kann einen schon fertig machen.

    Einfach aktzeptieren, das man nicht helfen kann ist schwer glaub ich und noch schwerer wenn man den Menschen liebt, aber es muß sein. Das ist es was ich mir sage.

    LG empty

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!