Erfahrungen weitergeben

  • Hallo,

    ich frage mich schon seit längerem, warum im Forum fast ausschließlich nur von denjenigen eigene Thread eröffnen werden, die ganz neu auf dem Weg sind.

    Von denen (alte Hasen), die gemachte + gelebte Erfahrungen weitergeben könnten werden eher selten eigene Themen eröffnet.

    Warum ist das so?

    Ich für meinen Teil, weiß gar nicht so genau, wer sich hinter den Langzeittrockenen versteckt und finde es sehr schade, von diesen gelebten Erfahrungen so wenig zu lesen. Ich denke doch, daß wir Neuen von diesen Erfahrungen profitieren könnten und so die Hemmschwelle abgebaut werden könnte, direkte Fragen stellen zu können.

    Es melden sich immer wieder sehr lange zufrieden trockene Menschen an, wo seid ihr und warum sagt ihr sowenig...? Hm...

    Lg Mieken

  • Hallo Mieken,

    diese Frage habe ich mir auch schon öfters gestellt :wink:

    MLG Mandy

  • Hallo Mieken,

    ich fühle mich durch deinen Thread angesprochen.
    Bei mir besteht nur das Problem, mein Weg in die Trockenheit lief nicht unbedingt nach den hier im Forum aufgezeigten Trockenbausteinen. Der Einstieg war anders und auch mein Verhalten zum Alkohol im echten Leben ist nicht ganz so, wie hier im Forum vertreten wird.
    Ich würde nie meinen Weg empfehlen oder als gut bezeichnen. Jeder Mensch, jedes Umfeld und jede Lebenssituation ist anders. Wie in meinem Leben üblich musste ich mir einen etwas schwierigeren Weg aussuchen. Kommt wahrscheinlich daher, dass ich mir nicht gern helfen lasse.

    Ich glaube mein Weg in die Trockenheit, meine Krisen und deren Bewältigung würde den einen oder anderen Betroffenen verwirren bzw. auf dumme Ideen bringen.

    Erschwerend (für mich) kommt hinzu, dass ich mich schriftlich nicht besonders ausdrücken kann und ich eine Schreibschwäche mein Eigen nenne.

    Daher habe ich es bisher bei Tipps und Denkanstößen belassen.

    Gruß

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Hallo Mieken,

    Zitat

    Ich für meinen Teil, weiß gar nicht so genau, wer sich hinter den Langzeittrockenen versteckt und finde es sehr schade, von diesen gelebten Erfahrungen so wenig zu lesen

    Eine Idee wäre zum Beispiel genau hier in diesem Bereich mal auf die weiteren Seiten zu blättern und die Anfänge vieler *alten Hasen* zu lesen. Hier befinden sich wahre Schätze. :wink: Das Gleiche betrifft auch den geschützten Bereich, denn sich mal im Forum unzusehen, bedeutet ja auch Selbsthilfe zu betreiben, als nur die *aktuellen Beiträge* zu lesen, als mal auf Erkundungsgang im Forum zugehen.

    Viel Spaß dabei :lol:

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Hallo Karsten,

    Zitat

    Oft habe ich geschrieben, wer Fragen stellt, muß mit den Antworten leben können.

    Und ich vermute, daß dieses etwas ist, was uns Neue einfach sehr schwer fällt und uns äußerst schmerzhaft an unsere Grenzen stossen lässt. Im gleichzeitigen Zuge des Weglassen des Suchtmittels, überfordert mich es schon ab und zu.

    Aus der Sicht eines LZT kann ich das nachvollziehen, daß Erfahrungen nur so nahe gebracht werden können, ohne Wenn und aber. Das will ich auch gar nicht in Frage stellen oder gar zielt meine Frage darauf ab.

    Zitat

    Bei mir hat es noch ca. 12 Jahre gedauert trocken zu werden, nachdem mir bewusst wurde, dass ich ein Alkoholproblem habe.
    Vor 4 Jahren habe ich mich entschieden mein Leben wie es war aufzugeben. Wahrscheinlich wäre ich sonst schon unter der Erde. Seitdem bin ich trocken. Ich habe eine Entgiftung und eine Therapie gemacht, was ich jedem nur raten kann, der trocken werden will.
    Ich musste nicht "nur" trocken werden. Dazu gehört auch die Änderung des gesamten Lebens. Meine drei Grundpfeiler sind trockene Wohnung, Beziehung und Freunde. Da gehe ich keine Kompromisse ein. Dieses zieht natürlich auch weitere Änderungen im Leben nach sich, die ich Schritt für Schritt verwirklicht habe und noch verwirkliche.
    Für mich war dies der einzige Weg, da sämtliche anderen Versuche mich selber trocken zu legen, kläglich gescheitert sind. Geholfen haben mir erfahrene Leute in der Therapie und in den Selbsthilfegruppen.

    So eine Aussage zeigt mir jedoch, daß um wirklich trocken zu werden und zu bleiben eine Entwicklung vollzogen wurde.

    Oder auch dies:

    Zitat

    Es war nicht mal dramatisch, kein Absturz und nichts, mir ging es am nächsten Tag gut und ich hatte keinerlei Verlangen weiter oder wieder zu trinken. Das Gefährliche stellte sich erst viel später ein und hierin liegt/lag die Gefahr. Da es mir ja scheinbar gar nichts ausmachte dachte ich mir so ca. ein halbes(?) Jahr später, man könnte ja eigentlich mal einen nehmen. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Der *Rückfall* dauerte so SECHS Jahre lang, in denen ich mich so langsam dem Punkt näherte, an dem ich 24 Jahre davor schon mal war. Dieses wurde mir plötzlich bewusst und mein *richtiges* Gedächtnis meldete sich und sagte mir, dass ich jetzt bremsen muss, Vollbremsung sozusagen, bevor ich ganz abschmiere.

    Mir geht es oftmals so, daß ich mir klein und unwissend vorkomme und dann richtig mit den Antworten umzugehen - ist nicht immer leicht. Wenn ich allerdings sehe und erlese, daß auch bei den LZT eine Entwicklung stattfinden musste, um zu dem gewünschten Resultat zu kommen, fühle ich mich nicht mehr so hilflos. So kann ich Gefahren eher erkennen.

    Meine Gedanken am frühen Morgen,

    Mieken

  • Hallo S. Käferchen,

    das soll keine Kritik sein.

    Ich hoffe dadurch die LZT, die sich neu anmelden, zu ermutigen, eigene Threads zu eröffnen.

    Ich habe viele Stunden in den alten Thread´s verbracht ;) und konnte und kann viel mitnehmen.

    Lg Mieken

  • Hallo Mieken,

    das habe ich auch so nicht verstanden.
    War auch nur als Hinweis für die Neuen gedacht :wink::lol:

    Lieben Gruß

    S.Käferchen

  • Hallo Mieken, hallo Kasten und s.käferchen,

    ich kann mich da nur dranhängen und sagen, dass ich die Erfahrungen von Langzeittrockenen gerade im Moment brauche. Die erste Euphorie des Nichttrinkens hat sich ein bischen abgeschwächt und jetzt kommen die Alltäglichkeiten und auch die Baustellen zu Tage, die ich bisher einfach nicht gesehen habe oder aber auch überdeckte. Ja, und nun ist bei mir halt der Teil der Arbeit angesagt, wo ich manchmal wirklich Hilfe von länger Trockenen brauche.

    LG
    Leben

  • Einen netten Gruß an alle, die sich bisher hier schriftlich, in diesem Thread zu Wort gemeldet haben!

    Hallo Mieken,
    danke erstmal, dass du diese Frage ins Forum gestellt hast. Denn genau den gleichen Gedanken hatte ich auch schon. Nur aus der Sicht des sogenannten „alten Hasen“.
    Nun bin ich noch sehr neu bei euch im Forum und wollte mir zuvor zuerst einmal einen Einblick verschaffen, wie das Forum läuft, welche Fragen anstehen, also vereinfacht, welche Themen hier im Vordergrund stehen etc.
    Und mir ist auch aufgefallen, dass sehr wenig Beiträge von Menschen mit langer Abstinent, vorhanden sind. Ich mir aber inzwischen auch im klaren bin, dass es hier auch eher um die Hilfe für die ersten Schritte in die Trockenheit gehen sollte. Und der Erfahrungsaustausch mit eher den Gleichgesinnten in Bezug der ersten Tage und auch Wochen der Nüchternheit, stattfinden sollte. So habe ich es zu mindestens herausgelesen. Natürlich konnte ich bisher nur ein Bruchteil von Informationen lesen, weil es einfach zu vielfältig ist. Und ich mich auch noch nicht so richtig mit den Modalitäten vertraut gemacht habe.
    Und wie auch Karsten es beschrieb, haben wir als Langzeit OHNE Lebende andere Prioritäten.

    Aber genau heute an meinem letzten Urlaubstag wollte ich mich kurz vorstellen, in einem eigenen Thread und auch gern meine langjährigen Erfahrungen weitergeben.
    Also kann ich meine Vorstellung auch hier ermöglichen.

    Es wird nur ganz kurz werden und in drei anderen Beiträgen kann man auch schon etwas über mich erfahren.

    Vor ca. 9 Jahren habe ich mich entschieden, mein Leben zu verändern, weil es so wie es damals war, nicht mehr ging.
    Ich hatte nur zwei Möglichkeiten, mich zu Tode saufen oder kämpfen. Wofür ich mich entschieden habe, muss ich jetzt nicht mehr schreiben.
    Trotz miserablem Leben, was ich bis dato führte, hat mir mein Inneres immer wieder gesagt, es gibt auch noch das wirkliche Leben mit seinen vielfältigen und bunten Facetten. Und das wollte ich kennen lernen. Und habe es inzwischen kennen gelernt. Mein eiserner Wille hat mir dabei geholfen. Ein Teil davon, wie man es schafft, sind hier unter anderem auch in den Grundbausteinen niedergeschrieben.
    Wenn man sich ein Stück weit danach richtet, hat man den ersten Schritt ins Leben getan.

    Ich habe einen 14-tägigen stationären Entzug mit etwas späteren Langzeittherapie in einer Suchtklinik absolviert. Für mich war es persönlich das Beste, was mir passieren konnte.
    Ich habe so ziemlich mein Leben umgekrempelt. Alles was mir nicht mehr gut tat, verschwand. Ich sage immer, ich habe meinen Keller aufgeräumt.
    Heute führe ich ein fast spießiges Leben. Und es ist gut, wenn man vorher in einer Scheinwelt lebte.
    Ich bin verheiratet, habe einen Sohn und gehe einer geregelten Arbeit nach. Es klingt zwar ziemlich wie in einem Bilderbuch,ist es aber nicht. Der Weg bis hierher war nicht einfach und von vielen Hürden geprägt, die es aber wert waren, zu überwinden.

    Meine Devise war immer und ist es auch noch Heute. Mit jeder Stunde, jedem Tag, später jedem Monat und nun auch Jahre, habe ich mir immer vor Augen gehalten, was ich mit jedem Schritt der zufriedenen Abstinenz erreicht habe. Wenn ein Tief mich beeinflusst, denke ich sofort an das Erreichte. Das hilft oft, und es bringt mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn nur ein klitzekleiner Gedanke aufkommt, es doch wieder einmal zu probieren. Man wird mit den Jahren nämlich auch durchaus etwas leichtsinnig. Und deshalb ist es gut, das ich dieses Forum fand.

    Liebe Grüße
    Lil

  • Zitat von Karsten

    Es geht eben darum, dass Selbsthilfe auch heißt, die Informationen zu lesen und eventuell auch einzufordern, also zu erfragen.


    Hallo Mieken, hallo ihr...
    ich les ja schon wieder ne ganze Weile mit, gehe in eine SHG und bemerke wie gut es mir tut, hier wieder auf die auch mir nahe liegenden Fragen Antworten zu finden und mir gefiehl es, diese Diskussion an dieser Stelle zu finden...danke Mieken, dass du das Thema angestoßen hast...

    Ja, es geht darum, Informationen zu lesen und auch einzufordern, zu erfragen....das sehe ich nun auch so.
    Und vor 9 Monaten war es bei mir noch so, dass ich echt nur die Hälfte verstand, von dem was ich las, aber es blieb hängen und ich kann es jetzt so langsam einorden...jetzt tut mir die damalige Sucherei hier gut, denn ich habs selbst finden dürfen, das gab mir Selbstvertrauen.

    Ich fand mich in den Trockengeschichten der "alten Hasen" oft wieder, aber mein "selbstmitleidiges Einsamkeitsvögelchen" verhinderte oft, verbindliche Entscheidungen zu treffen, es gab nicht die gewünschte Gebrauchsanweisung, "nur" lange Threas mir fremder damals noch fiktiver Menschen und deren Erfahrungen....
    Und so mußte Erkenntnis in mir wachsen, zu bemerken, dass es an mir lag, was ich hier las (denn es war alles da, was ich suchte) und vor allem wie ich es verstehen wollte/konnte und bei mir zu bleiben und nicht als nass denkender Alkoholiker sofort gute Ratschläge geben zu wollen...dann hörte ich immer step by step und was die alten Hasen sagen, steht hier...
    Ich habe dann auf die Ratschläge gehört also vertraut und ziemlich viel Disziplin aufgebracht beim Lesen, zuhören und mich auch so manches Mal überfordert beim fühlen (das war noch meine gestresste nasse Denke)
    Aber ich hatte Infos durch diese Art zu lesen, wie die Geschichten geschrieben stehen, die Reflektion dauerte zwar länger, aber nur dadurch, dass hier z.B. wie gerad in diesem Thread darüber geredet wird, hab ich es geschafft, wieder Eigenverantwortung für mich selbst step by step bei mir zu installieren.
    Und ich habe es geschafft durch die tägliche Hilfe der geschriebenen immer abrufbaren Worte, die kleinen Schritte auch durchzuziehen...
    Andere hatten es vorgemacht und das gab mir Hoffnung und mitmenschliches Vertrauen...das hattte ich als nasse Alkoholikerin nicht...
    Herzlichst
    Ana

    Change the way you look at the world...ohne freien Willen, keine freie Wahl

  • Guten Morgen,

    hab jetzt erst, warum auch immer, diese interessante Diskussion gesehen.

    Hier fühle ich mich teilweise angesprochen, da ich zwar schon längere Zeit angemeldet bin, aber nicht täglich schreibe. Dies liegt auch daran, dass ich nicht täglich hier im Forum lese.

    Kurz noch:

    Bin verheiratet, 2 Kinder, gehe geregelter Arbeit nach und habe (Gott sei dank) den Absprung geschafft nach jahrelanger Trinkerei und zum Schluss ca. 3 Kisten (Kasten) Bier á 20 Flaschen - 0,5 l - wöchentlich, manchmal mehr, manchmal weniger. Wie erwähnt, habe ich noch nichts im Leben verloren und habe die Kurve früh genug gekratzt.
    Damit zeige ich einfach auf, dass das Alk-Leben bei jedem anders verläuft, manche hatten schon Führerscheinentzug, Scheidungen etc.

    Meine Sicht der Dinge:

    Als ich nach Beenden der 8-wöchigen stationären Therapie eine reale SHG besuchte, ging es mir, wie eingangs von Mieken und meinen Vorrednern erwähnt.
    Was ich in dieser Zeit gelernt habe, ist annehmen, annehmen, Dinge anzunehmen, Gesagtes anzunehmen. Und ich persönlich nahm Dinge immer am besten an, wenn diese nicht in Form von Empfehlungen, sondern in Form von Beiträgen von den einzelnen Teilnehmern der realen SHG, wie sie ihr Leben in die angehende Abstinenz gestalteten, erzählten.

    Ich für meinen Teil halte es auch hier so, dass ich es tunlichst vermeide, jemanden Empfehlungen zu geben (falls es im einen oder anderen Satz doch passiert ist, sorry), sondern einfach mein Erlebtes in Form einer Geschichte erzähle. Das ist natürlich immer eine gewisse Gratwanderung, aber ich finde, dass derjenige, der sich etwas rauspicken will, es eben auch kann und es sind ja im öffentl. Bereich bekanntlich viele, eben das ganze Web.

    Ich gehöre mit meiner 4jährigen Trockenheit sicher auch zu den jüngeren LZT, gehe aber davon aus, auch in meinem weiteren Leben meine Einstellung nicht zu ändern.

    Ich konnte in meiner anfänglichen Abstinenzzeit immer von denen am besten annehmen, "die meiner Zeit kurz(ein bis 1,5 Jahre) voraus" waren.
    Was heisst:
    Als ich ein halbes Jahr Abstinenz (nach der stationären) hinter mir hatte, konnte ich am besten von denen lernen, die 1, 1.5, 2 Jahre Trockenheit hinter sich hatten, denn dieser Verlauf kam dann auf mich zu.

    Was ich damit sagen will, ist, dass es mir damals weniger brachte, was jemand erzählte, der schon 8, 9 Jahre Trockenheit hinter sich hatte, der dachte schon ganz anders über dieses Thema, natürlich war auch sein Ziel, trocken zu bleiben, er brauchte aber nur "nicht mehr übermütig" zu werden oder eben "seine aktive Trinkerzeit" nicht vergessen.

    Und ebenso ist es umgekehrt. Ohne mich jetzt zu "Selbstbeweihräuchern", tu ich mir zeitweise nicht leicht, einem "angehenden Nichttrinker" zu erzählen, wie´s bei mir damals war. In diesem Fall kommt es auch auf die Kleinigkeiten an und mit den Jahren vergisst man diese, wie z.B.:
    Was antworte ich jemandem, der mich fragt oder nicht lockerlässt, warum ich denn zu diesem Anlass nichts trinke. Ich antworte demjenigen sicherlich heute anders als in meiner Anfangsphase, den Alk verweigert hätte ich auch damals, aber wie gesagt, die Antwort wäre eine Andere (vielleicht auch unsicherere) als jetzt gewesen.

    Wie dem auch sei, wichtig ist, sich seiner Krankheit zu stellen und Erfahrungen bedingungslos anzunehmen, wenn man wirklich ein alkfreies und erfülltes Leben haben möchte, dazu gehört auch die Frage in sein eigenes Inneres: Wie kam es eigentlich dazu und warum dann über diese langen Jahre. Wenn man seinen eigenen Lebensweg beleuchtet (=warum habe ich eigentlich angefangen), kommt interessantes zum Vorschein, und ist mindestens gleich wichtig wie das Lernen von LZT.

    Und Mieken, vergiss nicht, wir sind alle nur eine Hand lang vom Glas entfernt, ob 1 Monat trocken oder 10 Jahre trocken.

    Hoffe, ich konnte meine Gedanken gut rüberbringen und vergesst nicht, euch Gutes zu tun, ich fliege morgen früh mit meiner Familie nach Spanien, 10 Tage All Inclusive, geht, wie ich schon bei meinen letzten 3 Urlauben gesehen habe, auch wunderbar ohne Alkohol.

    lg

    klarerkopf

    Bin seit Okt. 2005 trocken und seit Jahreswechsel 2007/2008 angemeldet.

    Ich möchte jetzt meine Sicht der diskutierten Dinge schildern, und habe in keinster Weise vor, irgendjemanden vor die Füsse zu treten, zu beleidigen oder ähnliches.

    Ich füge mich hier

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

  • nochmals guten morgen,

    hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen oben, der untere Teil gehört oben eingefügt, ihr kennt euch eh aus, es gibt schlimmeres.......

    lg

    klarerkopf

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

  • Hallo, man scheint sich im Laufe der Zeit wirklich zu verändern. Für mich wäre ein allinclusive Urlaub worauf Klarerkopf sich jetzt freut, einfach unvorstellbar. Ein Absturz wäre vorprogrammiert. Kann es seín, daß die Nüchternheit bei uns Neulingen einfach viel wackeliger steht? Wenn wir wirklich alle eine Handbreit vom Glas entfernt sind, ist doch der Wille oder die innere Einstellung mit der Zeit eine andere. So hoffe ich zumindest für mich.
    Claro

  • Hallo

    Zitat

    ich kann mit diesem Spruch "Handbreit vom Glas..." nichts anfangen und finde ihn auch falsch, weil er so wie du ihn nun auch interpretierst, suggeriert, man bräuchte gar nichts für seine Nüchternheit zu tun.

    Da sehe ich heute ähnlich, nur habe ich mich damals als "nasser" mit diesem Schlagwort "Eine Handbreit vom Glas weg" aus den Erfahrungen der Langzeittrockene angefreundet .

    heute ist mir klar das nicht ich "eine Handbreit davon weg bin" sondern nur, wenn ich mich in unmittelbarer Gefahr begebe und es nicht als allgemeines Schlagwort ansehe. zb. in einem Alkohol durchtränkten Umfeld.

    Das ist aber nicht das Thema hier :oops:

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat

    Und Mieken, vergiss nicht, wir sind alle nur eine Hand lang vom Glas entfernt, ob 1 Monat trocken oder 10 Jahre trocken.


    Hallo zusammen,

    ich versuche - zu den Erfahrungen anzunehmen - in meinen Überlegungen zusätzlich einfließen zu lassen, daß es auf meine eigene Lebenssituation ankommt. Ich kann nicht jede Erfahrung 1:1 auf mein Leben anwenden. Das ist mir bewußt. Blind vertrauen kann ich nicht und werde ich nicht. Ich ziehe es für mich vor, kritisch nachfragen zu dürfen, um so für mich überprüfen zu können, wie weit derjenige, der mir von sich erzählt und empfiehlt, vom Glas entfernt ist oder nicht.
    Wie Ana es ebenso erkannt hat und somit ihre eigene Erfahrung hier bekannt macht:

    Zitat


    Ja, es geht darum, Informationen zu lesen und auch einzufordern, zu erfragen....das sehe ich nun auch so.
    Und vor 9 Monaten war es bei mir noch so, dass ich echt nur die Hälfte verstand, von dem was ich las, aber es blieb hängen und ich kann es jetzt so langsam einorden...jetzt tut mir die damalige Sucherei hier gut, denn ich habs selbst finden dürfen, das gab mir Selbstvertrauen.

    Trockenheit bedarf in jeder Hinsicht Entwicklungen.

    Zitat


    ...es gab nicht die gewünschte Gebrauchsanweisung, "nur" lange Threas mir fremder damals noch fiktiver Menschen und deren Erfahrungen....

    Mir wird immer mehr bewußt, daß es lediglich eine übergeordnete Gebrauchsanweisung gibt, die aus der Sucht führt.

    Mein Ursprungswunsch war, daß ich von diesen Erkenntnissen gerne mehr zu lesen bekomme - von den Menschen, die sich aktuell hier aufhalten oder sich als Langzeit-Trockener hier neu anmelden.

    Wohlmöglich nimmt die Trockenheitsarbeit eine andere Form an im Laufe der Zeit und ich werde mir die Frage "Warum sich LZT so ruhig verhalten bzw. keine eigenen Thread´s eröffnen.... ?" eines Tages vollständig anhand meiner eigenen Erfahrungen und im Zuge meines Weges selbst beantworten.

    Ich bleibe auf jeden Fall weiter dran und stelle meine Fragen, wenn mir danach ist und freue mich, wenn hieraus Aktivität entsteht.

    Lg Mieken

  • Zitat von Mieken

    Wohlmöglich nimmt die Trockenheitsarbeit eine andere Form an im Laufe der Zeit und ich werde mir die Frage "Warum sich LZT so ruhig verhalten bzw. keine eigenen Thread´s eröffnen.... ?" eines Tages vollständig anhand meiner eigenen Erfahrungen und im Zuge meines Weges selbst beantworten.

    Aufgrund der akutellen Diskussionen über Langzeittrockene und "Frischlinge" hieve ich mal meine dieszgl. Fragen vom vergangenem Jahr aus der Tiefe.

    Ich kann mir zwar heute die Fragen nicht vollständig selbst beantworten - jedoch wird mir klarer, dass sich die Arbeit an sich selbst verändert und dadurch von außen betrachtet bei Langzeittrockenen und frisch Abstinenten anders gestaltet.

    Ich sehe es für mich als einen Fortschritt an, denn es zeigt mir, dass sich meine Gedanken hinsichtlich des Wunsches von Erfahrungen zu lesen, verändert haben. Meine Trockenheit lebt von einem guten Teil der Erfahrungen, der Menschen, die weiter sind als ich - jedoch bin ich es, die sie anzunehmen und dann in das eigene Leben einzubauen hat.

    Das ist ein Prozeß der von innen heraus geschieht, von außen herangelesen und nachgemacht habe ich es noch lange nicht verinnerlicht.

    Wissen und Tun sind zwei paar Schuhe... da ist es unerheblich von zig Erfahrungen der LZT zu lesen. Die Umsetzung dessen - darauf kommt es an.

    - Maria -

  • Zitat

    Es kommt darauf an, nachzufragen, hinterzufragen und zu vertrauen, wenn viele Langzeittrockene das gleiche Leben leben.


    Genau darauf wollte ich wohl hinaus, Karsten. Nachfragen, nachhaken, wenn ich was nicht verstehe. Nicht beleidigt zurück ziehen oder wild um sich schlagen, wenn mal eine Antwort anders ausfällt und härter rüberkommt als gewünscht.

    Ich kann nicht erwarten, dass mir MEIN trockenes Leben auf dem silbernen Tablett serviert wird. Es kommt auf das Zusammenspiel an und manches erklärt sich erst durch gezieltes Nachfragen, weil die eigenen Lebensumstände individuell sind.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!