Zeitdruck beim Trockenwerden u. Bleiben

  • Hallo,

    ich lese hier öfter von Zeitdruck beim Trockenwerden . (mir selbst geht es oft genug auch alles nicht schnell genug)

    So setze ich mich selbst oft unter Druck und produziere mir Suchtgedanken quasi selbst.

    Wie war oder ist es bei Euch?
    Was wendet ihr an, um runterzukommen bzw. euch wieder klar zu machen, daß das trockene Leben ja keine Zeitbeschränkung haben soll und eine gesunde Portion Gelassenheit hilfreich wäre?

    Lg Mieken

  • Hallo Mieken,

    ich kann das mit dem Zeitdruck nicht nachvollziehen. Die Zeit vergeht doch eh ohne jedes Zutun. Und dass Trockenbleiben mit einem immer währenden Prozess der sogenannten Trockenheitsarbeit, besser gefällt mir mittlerweile Suchtarbbeit, verbunden bleiben wird, ist mir ohnehin klar. So gesehen gibt es für mich im Zusammenhang zwischen Zeit und Suchtarbeit keinen Druck.

    LG zerfreila

  • Hallo Mieken ,

    Zeitdruck beim Trockenwerden kenne ich in dem Sinne nicht.
    Vielleicht ganz zu Anfang , mit dem Hintergedanken ,lass die Tage schnell vergehen damit du dass Schlimmste hinter dir hast .
    Naiv!?
    Der Gedanke nie wieder hat mich schon sehr behindert ,jetzt lebe ich nach der 24 h Regel und komme damit recht gut klar.

    Liebe Grüße
    Antje

  • Danke schön.

    Ich wäre nicht Ich, wenn ich nicht nochmal nachhaken würde ;)

    Diese Erkenntnis hattet ihr sofort?
    Oder hat das eine gewisse Zeit der Nüchternheit vorausgesetzt?
    Oder kommt ihr immer mal wieder an den Punkt, wo der Gedanke aufkommt - und nach gewissem Nachdenken klar wird... es geht nur über die 24 Stunden, weil der Blick bis ans Lebensende eher behindert und sogar die gutgemeinten Vorsätze blockieren?

    Lg Mieken

  • Hallo, hallo Mieken,

    wenn Du die Zeit als Erfindung mal weglässt, bleibt nur der Augenblick, die Gegenwart. Den von Dir angesprochenen Zeitdruck hatte ich nicht, bin überhaupt nicht auf eine solche Idee gekommen. Für mich ist Zeitdruck in diesem Zusammenhang ja auch jetzt nur etwas, in das ich mich kaum 'reindenken kann, fast nicht verstehe, wie das gemeint sein könnte. (?)

    -zerfreila

  • Hallo Mieken,

    Zeitdruck, so wie ich das Wort verstehe hatte ich nicht. Die Bange vor dem - nie wieder – hat mich Anfangs schon in leichte Panik versetzt. In solchen Fällen habe ich den Blick vor mich und nicht in die weite Zukunft gerichtet. Dieses Gefühl der Panik kenne ich auch aus anderen Lebensbereichen und verfahre da genauso.

    Ich habe während der Anfangszeit der Abstinenz darauf gewartet das eine gewisse Zufriedenheit und Ausgeglichenheit kommt, die Unruhe weggeht. Diese innere Unruhe und Rastlosigkeit hat mir schon zu schaffen gemacht, nicht das ich trinken wollte oder meinte trinken zu müssen. Kann das nicht richtig erklären, war aber für mich die schwierigste Phase.

    Gruß

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Hallo Mieken

    die Vorstellung nie wieder trinken zu "dürfen" hat mir in der ersten Zeit der Abstinenz auch heftige negative Gefühle hervorgerufen.
    Bei KEINER Gelegenheit/Feier nicht EIN Glas?
    Unvorstellbar!

    Zu der Zeit hätte ich mich gerne in die Zukunft "gebeamt" um zu sehen,wie es mir dort (zukünftig) geht.
    Die trockene Zufriedenheit muss langsam wachsen.
    Die "Verführung" lauert an jeder Ecke und die Erkenntnis ,dass es auch OHNE geht wächst erst mit der Zeit.
    Viele "besondere Tage" (Feiern,"Down-under-Tage",erster Urlaub,Silvester....) fallen das erste Mal schwer weil die Gedanken an das letzte Mal "mit dem Glas in der Hand" da sind.
    Das haben mir fast alle trockenen Alkoholiker bestätigt.

    Alles braucht seine Zeit,auch die Erkenntnis ,was für MICH da Beste ist und immer sein wird.

    Liebe Grüsse von
    Backmaus

  • Hallo Mieken,

    als ich noch ganz frisch nüchtern/trocken war, habe ich öfters mal so in Zeitabschnitten gedacht und mein erstes Ziel war natürlich 1 Jahr trocken sein, ein ganz besonderer Tag dann für mich !

    So nach und nach verinnerlichte ich dann, das es eine lebenslange Aufgabe sein wird und völlig unabhängig davon ist, wielange jemand schon trocken ist.
    Die 24h Regel hat sich somit für mich immer bewährt, immer HEUTE und nicht schon morgen.

    Angst vor dem "nie wieder", hatte ich nie,....da ich eh ein Menschenkind von "ganz oder garnicht" bin, habe ich damit keine Probleme. :wink:

    Lieben Gruß, Rose

  • Hallo und danke schön!

    Zeitdruck hinsichtlich nie wieder, habe ich nicht. Denn das ist für mich klar, ein Glas geht nicht und deswegen lasse ich gar keine Gedanken in diese Richtung zu.

    So wie Backmaus es beschreibt, da finde ich mich recht gut wieder. Was die besonderen Anlässe angeht oder die Verknüpfungen mit bestimmten Situationen.

    Sylvester oder Weihnachten könnte ich mir denken, wenn ein paar ins Land gezogen sind, wird der Umgang mit solchen Tagen einfacher.

    Doch heute z. B. Wochenende nach einer recht stressigen Woche, prompt schlagen die Gedanken an. Ich bilde mir ein (oder es ist die Hoffnung darauf), daß nach x-solchen Situationen, die ich ohne Alkohol gemeistert habe, mein Gedächtnis sich drangewöhnt haben dürfte und mir diese Gedanken gar nicht mehr zu schicken braucht.

    Damit produziere ich mir vlt. sogar den Druck selbst, weil ich mich zeitlich unter Druck setze... kann schon sein.

    Etwas kompliziert... ich weiß, aber deswegen hatte ich ja auch gefragt, ob es jemand anderen auch so ginge ;) und mir nun sagen kann... nur Geduld... das wird schon ;)

    Wobei ich sagen kann, daß ich diese Gedanken nicht mehr so regelmäßig habe, wie am Anfang. Schon oft genug habe ich verwundert festgestellt, daß ein Wochenende (das fällt mir halt schwer) vergangen ist, ohne daß irgendwelche Gedanken aufgekommen sind.


    Lg Mieken

  • Hallo Mieken!
    Als ich trocken wurde, waren meine Erwartungen ( und die sehr vieler anderer) sehr hoch. Ich wartete darauf, dass nun schlagartig alles besser wird. Es wurde alles besser, nur habe ich es eben nicht so bewußt wahrgenommen. Auch tat ich mir schwer die nötige Geduld aufzubringen. Ich wurde dann mal gefragt was denn so mein Wunsch wäre, meine Antwort war, ich wolle ein glücklicher trockener Alkoholiker werden. Mein Gesprächspartner gab mir dann zur Antwort: " jetz werden sie erst mal ein zufriedener Trockener und dann sehen Sie mal weiter. Zum Glücklich sein gehört nämlich weit mehr als nur mit dem trinken aufzuhören. "
    Ab da hatte ich was kapiert. Nach sechs Jahren kann ich nun sagen, dass ich sogar sehr glücklich bin und die Zeit rückblickend betrachtet, sehr sehr schnell verging.
    Gruß und etwas Geduld wünschr Euch allen
    Meikel

    Verbrannt und wieder auferstanden, wie Phönix aus der Asche

  • Hallo ich bins nochmal,
    habe noch ne Anmerkung. Ich denke auch nach sechs Jahren noch oft an Alkohol, der Unterschied zu früher ist jedoch, dass es mir kein Angst mehr macht.

    Verbrannt und wieder auferstanden, wie Phönix aus der Asche

  • Hallo Meikel,

    die Erwartungshaltung - das trifft es gut. Ich will zuviel auf einmal und das möglichst schnell. Jedoch wenn ich darauf warte, das was bestimmtes geschehen soll oder eintreten soll... vergeht die Zeit noch langsamer. Ist ja bei allen Dingen so.

    Danke für dein Beitrag.

    LG Mieken

  • Hey, hey,
    richtig erkannt. Das ist nämlich des Rätsels Lösung.
    Jetzt musst Du nur noch etwas offen für die kleinen guten Dinge im Leben werden und lernen diese zu bemerken.
    Man muss praktisch alle guten Dinge, die passieren sammeln, da kommt ganz schön was zusammen am Abend. Beispiele: oh die Sonne scheint, Toll; Oh es regnet , gut für die Blumen; die alten Turnschue die ich habe sind richtig gut und bequem, viel besser als ein paar neue; Es hat mich ein Fremder gegrüßt, dass ist aber nett; usw.
    Ich wünsch Dir was
    Ciao

    Verbrannt und wieder auferstanden, wie Phönix aus der Asche

  • Und noch nen Nachzügler!
    Man muss eben auch zulassen, dass das Leben nett zu einem ist, dann wird das meiste schon von alleine.

    Verbrannt und wieder auferstanden, wie Phönix aus der Asche

  • Sehr schönes Thema zu dem ich mir auch schon recht viele Gedanken gemacht hatte.

    ein in diesem Beitrag fast untergegangener Punkt ist die Wahl des Zeitpunkts mit der Abstinenz zu beginnen. Das wil ich nochmal eben aufgreifen.
    Ich weiß nicht, ob das hilfreich ist für andere. Aber bei mir hat es geklappt. Nicht beim Trinken , sondern beim Zigarettenksonsum. Aber die Msuter der Sucht sind ja die gleichen.

    Erst einmal muß man ja erkannt haben, dass man übehraupt süchtig ist und sich von der Sucht befreien 'wollen'. Also aus eigener Erkenntnis. Es sit aber auch so, dass man gewohnt ist, sich Gründe für die Sucht vorzuschieben. Also Stress, Ärger, wenig Geld, etc.
    Ich habe dann mehrmals versucht aufzuhören und alle Versuche scheiterten. Leider verliert man dadruch mehr und mehr den Glauben, dass es jemals klappen könnte. Man sammelt dann ja immer mehr Negativerfahrung.
    Also habe ich dann beschlossen, alle diese Gründe anzuschauen und abzubauen. Ich wollte eine ganz relaxte Situation ahben. Soweit es ging. Urlaubszeit, keine Hektik usw. Habe alles genau udn 'bewußt' vorbereitet. Dann hat es geklappt.
    Fast wie ein Wunder. Keinerlei Schmacht mehr.
    Bis heute.

    Was heir auch wunderbar beschrieben wurde, ist die Tatsache, dass man die Momente danach bewußt wahrnehmen sollte. Tag für Tag zuschauen, wie es einem besser eght, wie das Leben auch ohen Suchtmittel klappt. Wie Dinge wieder gnaz neue wahrgenommen werden- Gefühle, Geschmack, gesundheitliches Wohlbefinden. Vielelicht würde man das alles in einer Stressituaton garnicht können.

    Aber ich könnte mir vorstellen, dass dieses bewußte Wahrnehmen auch dazu verhilft auf lange Sicht abstinent zu bleiben.

    Sicher, die Probleme des Lebens sind danach nicht weg. Aber mit Alkohol eben auch nicht- im Gegenteil. Aber satt zu versuchen, sie mit Alkohol 'erträglich' machen zu wollen kann man sein Bewußtsein dahin ausrichten, dass man neue Energien gewinnt, um den manchmal auch nciht so einfachen Alltag mit all seinen Unannehmlichkeiten ertragen und sogar meistern kann. Mit neuen Energien. Mit klarem Kopf. Mit einem Körper, der nciht permanent vergiftet ist.

    Und sehr gut finde ich auch die Erkenntnis, dass dann nicht das große Glück auf Erden eintreffen wird. Sondern ein Schritt dahin getan ist, das noch größere Unglück aufzuhalten und sich selbst überhaupt erstmal wieder die Chance zu geben glücklich zu werden. wie heißt es doch so schön: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

    Ich glaube Trockenheitsarbeit oder überhaupt Suchtbekämpfung ist sehr viel 'Kopfarbeit', Bewußtseinsarbeit. Ich glaube es gibt auch je nach Menschentyp sehr unterschiedlcihe Ansätze dahin zu kommen. Meditation, Beten, intellektuelle Auseinadersetzung, Diskussion, Therapie.

    Ich bin darüberhinaus auch der Überzeugung, dass die positiven Erlebnisse / Erfahrungen / Gedanken sich ertsmal wieder genauso im Kopf einprägen müssen. Die kleinen alltäglichen Dinge. Erst wenn man wieder sich selbst trauen kann, dass amn das alles auch 'ohne' schafft, dann kann diese Angst verschwinden. Und für diese kleinen positiven Erlebnisse braucht man doch einfach Zeit, um sie zu erfahren. Klar, dass man in dieser Phase noch hin und hergerissen ist, Zweifel hat etc. Ich denke, dass es ganz wichitg ist, sich selbst diese zeit zu geben, um wieder Vertrauen zu sich selbst aufzubauen. Denn das ist es doch, was man im Laufe der Sucht doch auch zu sich selbst verloren hat. Und auch das sich-selbst -unter-druck-setzen ist nicht gut. Zu große Erwartungen führen zu Enttäuschungen. genau das sind doch Dinge die man wieder anfangen muß zu lernen, denke ich.

  • Hallo Frozen Tears,

    ich danke dir für deine ausführlichen Gedanken.

    Ich habe vor 12 Jahren mit dem Rauchen aufgehört und kann aus dieser Erfahrung auch etwas an Erkenntnissen auf meine Alkoholsucht ableiten.


    Zitat

    Aber die Msuter der Sucht sind ja die gleichen.

    Das mag sein, daß die Muster sich gleichen.

    Doch bedenke bitte dabei:
    Alkohol führt zu Persönlichkeitsänderungen - was Nikotin meines Wissens nach nicht tut.

    Aus welcher Erkenntnis man sich aus der Sucht befreien möchte, halte ich auch für einen wesentlichen Punkt.

    Habe ich kapituliert?
    Tue ich es für jemand anderen?
    Was tue ich für den Weg daraus?

    Das sind jedoch Fragen für einen anderen Thread,

    lg Mieken

  • Sehr schönes Thema zu dem ich mir auch schon recht viele Gedanken gemacht hatte.

    ein in diesem Beitrag fast untergegangener Punkt ist die Wahl des Zeitpunkts mit der Abstinenz zu beginnen. Das wil ich nochmal eben aufgreifen.
    Ich weiß nicht, ob das hilfreich ist für andere. Aber bei mir hat es geklappt. Nicht beim Trinken , sondern beim Zigarettenksonsum. Aber die Msuter der Sucht sind ja die gleichen.

    Erst einmal muß man ja erkannt haben, dass man übehraupt süchtig ist und sich von der Sucht befreien 'wollen'. Also aus eigener Erkenntnis. Es sit aber auch so, dass man gewohnt ist, sich Gründe für die Sucht vorzuschieben. Also Stress, Ärger, wenig Geld, etc.
    Ich habe dann mehrmals versucht aufzuhören und alle Versuche scheiterten. Leider verliert man dadruch mehr und mehr den Glauben, dass es jemals klappen könnte. Man sammelt dann ja immer mehr Negativerfahrung.
    Also habe ich dann beschlossen, alle diese Gründe anzuschauen und abzubauen. Ich wollte eine ganz relaxte Situation ahben. Soweit es ging. Urlaubszeit, keine Hektik usw. Habe alles genau udn 'bewußt' vorbereitet. Dann hat es geklappt.
    Fast wie ein Wunder. Keinerlei Schmacht mehr.
    Bis heute.

    Was heir auch wunderbar beschrieben wurde, ist die Tatsache, dass man die Momente danach bewußt wahrnehmen sollte. Tag für Tag zuschauen, wie es einem besser eght, wie das Leben auch ohen Suchtmittel klappt. Wie Dinge wieder gnaz neue wahrgenommen werden- Gefühle, Geschmack, gesundheitliches Wohlbefinden. Vielelicht würde man das alles in einer Stressituaton garnicht können.

    Aber ich könnte mir vorstellen, dass dieses bewußte Wahrnehmen auch dazu verhilft auf lange Sicht abstinent zu bleiben.

    Sicher, die Probleme des Lebens sind danach nicht weg. Aber mit Alkohol eben auch nicht- im Gegenteil. Aber satt zu versuchen, sie mit Alkohol 'erträglich' machen zu wollen kann man sein Bewußtsein dahin ausrichten, dass man neue Energien gewinnt, um den manchmal auch nciht so einfachen Alltag mit all seinen Unannehmlichkeiten ertragen und sogar meistern kann. Mit neuen Energien. Mit klarem Kopf. Mit einem Körper, der nciht permanent vergiftet ist.

    Und sehr gut finde ich auch die Erkenntnis, dass dann nicht das große Glück auf Erden eintreffen wird. Sondern ein Schritt dahin getan ist, das noch größere Unglück aufzuhalten und sich selbst überhaupt erstmal wieder die Chance zu geben glücklich zu werden. wie heißt es doch so schön: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

    Ich glaube Trockenheitsarbeit oder überhaupt Suchtbekämpfung ist sehr viel 'Kopfarbeit', Bewußtseinsarbeit. Ich glaube es gibt auch je nach Menschentyp sehr unterschiedlcihe Ansätze dahin zu kommen. Meditation, Beten, intellektuelle Auseinadersetzung, Diskussion, Therapie.

    Ich bin darüberhinaus auch der Überzeugung, dass die positiven Erlebnisse / Erfahrungen / Gedanken sich ertsmal wieder genauso im Kopf einprägen müssen. Die kleinen alltäglichen Dinge. Erst wenn man wieder sich selbst trauen kann, dass amn das alles auch 'ohne' schafft, dann kann diese Angst verschwinden. Und für diese kleinen positiven Erlebnisse braucht man doch einfach Zeit, um sie zu erfahren. Klar, dass man in dieser Phase noch hin und hergerissen ist, Zweifel hat etc. Ich denke, dass es ganz wichitg ist, sich selbst diese zeit zu geben, um wieder Vertrauen zu sich selbst aufzubauen. Denn das ist es doch, was man im Laufe der Sucht doch auch zu sich selbst verloren hat. Und auch das sich-selbst -unter-druck-setzen ist nicht gut. Zu große Erwartungen führen zu Enttäuschungen. genau das sind doch Dinge die man wieder anfangen muß zu lernen, denke ich.

  • Gute Gedanken Frozen Tears,
    Zeit um neues zu erlernen, was vorher im Gehirnkastl arbeiten kann - so nämlich läuft es bei mir als Co.

    Co, Alki oder andere schädigende Verhaltensweisen kommen nicht von heute auf morgen - sie schleichen sich ein und gehören dann zum Alltag - werden Muster, Gewohnheit und Regelmässigkeit.

    Dieses zu verändern beginnt im Kopf und geht weiter über das Bauchgefühl oder den Herzschmerz wenn man/frau wieder wie "üblich und gelernt" handeln möchte und merkt "stopp eigentlich ist das nicht mehr das was Du willst" dann nämlich kommt Arbeit für die Seele.

    Als Co habe ich schon so viel für mich auf die Reihe bringen können, aber es gibt immer wieder die Momente, wo "alte" Gefühle auftauchen und das "alte" Verhalten sich einschleichen will. Das sind dann die Momente wo ich denke "Herrgott, hört das den niemals auf? Wie lange muss ich noch mit mir ins Gebet gehen, bevor die gesunden Automatismen fussen.

    Der Alkohol und andere Suchtmittel stehen im Regal der Läden, Menschen im Umfeld von Co-Abhängigen begegnen einem ständig. Die neueren gesunderen Muster sind ja neu, die folgenden Gefühle unbekannt wie auch die Situation, die sich daraus ergibt oder ergeben kann. Das aber bedeutet Geduld mit sich selbst, vielleicht auch anderen - Geduld aber könnte etwas sein, dass uns allen etwas abhanden kommt.

    Was auch für mich ganz, ganz wesentlich war und ist. In der Vergangenheit haben mich missliche Situationen traurig gemacht und den kompletten Tag mit Grau durchzogen. Es gelingt mir heute zu sagen "gut, der Teilbereich macht mich nicht glücklich" aber es gibt auch dieses und jenes und das hier, was gut geklappt hat. Somit steht einem Trauergefühl eine ganze Anzahl positiver entgegen. Ich kann also versuchen mich selber wieder ins Lot zu bringen. Dazu gehört für mich alle Lebensbereich zu betrachten und nicht nur den Schmerzpunkt, der mich gerade runter zieht.

    Und da sind wir wieder im von Frozen Tears angesprochenen Vertrauen zu uns selbst. Wunderbare Menschen und meine noch nicht ganz kaputte Persönlichkeit haben zu tollen Ergebnissen geführt. Ich wachse (wenn auch langsam und immer noch mit Schmerzen) aber es gibt Situationen, da kann ich meine eigenen Emotionen von Bedenken/dem was ich möchte und dem Sicherheitsgedanken nicht trennen. Alles ergibt ein ganzes und ein jeder positive Aspekt birgt auch negative in sich. In solchen Momenten bin ich handlungsunfähig und empfinde mich unter Zeitdruck. Was gut für die Seele ist kann schlecht für den Arbeitsplatz sein ect. pp... Beispielsweise Kontakte der hierarischen Art .... Aspekte von Aussen, die also ebenfalls noch mitbestimmen, was wir tun können, dürfen oder müssen.

    Lieben Gruß von Dagmar

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