Was wolltet ihr schon immer von uns Alkoholikern wissen.

  • Hallo Meikel,
    eine Frage, wie ist das mit dem Würgen beim Zähneputzen -
    ist das auch ein spezielles Symptom bei Alkoholismus ?
    :oops:
    und wann - falls überhaupt - verschwindet das Würgen ?

    Gruß, HerbstSonne :wink:

  • Dranbleiben, das hat nichts mit dem Alkohol zu tun! Ich hab das Wuergen beim Zaehneputzen auch und bin def. kein Alkoholiker. Es hat eher was mit einer ueberempfindlichkeit am Gaumen zu tun (bei mir der Fall) und mit einem gereizten Magen (bei mir zeitweise der Fall, wegen Stress).

    Da Alkoholiker oft einen Reizmagen haben, macht es aber durchaus wieder Sinn. Sozusagen eine periphaere Randerscheinung...

    Speranza : bin jetzt kein Stoffwechselexperte, aber es gibt durchaus ein Gen, das fuer die Verstoffwechselung von Alkohol zustaendig ist. Die Eingeborenen Amerikas hatten es nicht....und wurden demnach Reihenweise zu Alkoholikern, wenn sie auch nur einmal "Feuerwasser" probierten, was sich die Weissen Siedler ja auch gezielt zunutze machten.
    Eskimos haben es glaub ich auch nicht....

    Desweiteren gibt es ein Enzym, das Alkohol abbaut. Ist normalerweise fuer den Zuckerstoffwechsel zustaendig. Iregendwann "kapiert" der Koerper, dass es "einfacher" ist, Alkohol in Energie umzuwandeln, als Zucker oder Staerke. Und baut das Zucker-Enzym in ein Alk-Enzym um. Dieser Vorgang ist NICHT umkehrbar! Wer einmal den Koerper auf den Abbau von Alkohol ausgeruestet hat, bleibt dies ein Leben lang....deshalb auch die lebenslange potentielle Rueckfallgefahr. Das Enzym ist ja immer noch da, der Koerper meint, dass es doch einfacher waere, Alkohol zu verstoffwechseln, als eben Staerke......Das wird hier immer wieder mit dem "Suchtgedaechtnis" umschrieben.
    Davon abgesehen gibt es natuerlich noch die psychische Komponente.
    Lasse mich medizinisch gerne auf den Neuesten Stand bringen, so hab ich die Geschichte jedenfalls in Erinnerung.

    Lindi

  • glück auf lindi

    Zitat von Lindi

    Das Enzym ist ja immer noch da, der Koerper meint, dass es doch einfacher waere, Alkohol zu verstoffwechseln, als eben Staerke......Das wird hier immer wieder mit dem "Suchtgedaechtnis" umschrieben.

    ich denk, das simmt nur teilweise. was du beschreibst, betrifft die körperliche abhängigkeit, hierdurch kann das "suchtgedächtnis" schon beim kleinsten schluck alk anspringen (machts meistens auch - nich ausprobiern!).
    das "suchtgedächtnis" kann aber auch auf grund der psychichen abhängigkeit anspringen (triggern), z.b. beim anschauen der bierwerbung und und und.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Lindi!


    Zitat

    Speranza : bin jetzt kein Stoffwechselexperte, aber es gibt durchaus ein Gen, das fuer die Verstoffwechselung von Alkohol zustaendig ist.


    So meinte ich es für mich würde es eine Erklärung sein warum manche Menschen zum Alkoholiker werden und andere nicht, irgendetwas muss auch körperlich gesehen anders sein. Über diesen Gen wird ja noch geforscht, ich denke mir dass Menschen die Gene die zur Alkoholsucht führen von Geburt an in sich tragen.

    Treten gewisse Bedingungen ein kommt die Sucht zum Ausbruch und kann nur sehr mühsam wieder gestoppt werden.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Sagen wir mal so, es scheint so zu sein, dass manche Menschen bei einem gewissen Konsum eine koerperliche Abhaengigkeit entwickeln, Andere bei Gleichem oder hoeherem Konsum nicht. Keiner wird von Geburt an "Alkoholiker", da geht immer ein Missbrauch voraus....der bei einigen in der Sucht endet, bei Anderen nicht!
    Die psychische Abhaengigkeit und die Folgen von Missbrauch (mit oder ohne koerperlicher Abhaengigkeit) sind Gleich verheerend!
    Lindi

  • Nachtrag: Niemand kann wissen, ob er dieses Gen hat, oder nicht....Faelle von Alkoholismus in der Familie sollten aber Aufhorchen lassen.....die Chance, dass man es dann auch hat, sind rel. gross. Ausprobieren sollte man das nicht.....
    Lindi

  • Zitat von Lindi

    Lasse mich medizinisch gerne auf den Neuesten Stand bringen ...

    ich wünsch mir, ich wär so gut und umfassend informiert wie du.

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Aehm, Matthias, willste mir da charmant sagen, dass ich mich zu sehr aus dem Fenster haenge?
    Diese Informationen sind Jedem zugaenglich.....eine Andere Sache ist, ob man mit Biochemie und Genetik was anfangen kann...
    Lindi

  • Zitat von Lindi

    willste mir da charmant sagen, dass ich mich zu sehr aus dem Fenster haenge?

    nönönönö - ohne hintergedanken - nur echte bewunderung :wink:

    Zitat von Lindi

    Diese Informationen sind Jedem zugaenglich.....eine Andere Sache ist, ob man mit Biochemie und Genetik was anfangen kann...

    stimmt. ich hab mich blos lange nich mehr so intensiv damit befasst (nach ~20 jahren "verblasst" so einiges :roll: ). desshalb mein wunsch.

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • hallo meikel,
    was mich mal interessieren würde ist, warum nasse Alkoholiker eigetnlich immer Streit anfangen oder ihre Partner demütigen, er niedrigen, beschimpfen. Sind diese Dinge dann wirklich so gemeint oder ist es eien Taktik sich das gegenüber gefügig zu erhalten- dan wäre es ja regelrecht durchdachtes verhalen. Oder ist es nur eine spontane Form sich vom eigenen Frust zu befreien, wenn er mit seinem eigenen Leben nciht klar kommt. Meienr hat mich meist dann beschimpft und Streit wegen nichts angefangen, wenn Er Stress hate. Stress nich tmit mir sondern zb finanzielles, oder Stress am Arbeitsplatz. irgendwie ist es für mich unlogisch, da wir Cos ja so übermäßig hilfsbereit sind. Da wäre es doch für den Alkoholiker einfacher, wenn er uns seine Probleme mitteilt und wir uns mal wieder den A**** für ihn aufreissen oder ihm ne Ladung mitleid erteilen. Er weiß doch eigentlich , dass wir Sklavinen seienr Sucht sind. Warum vergrault er es sich auf der einen Seite, obwohl ers auf der anderen wiederum braucht? Oderr ist es gar eine unterbewußte Handlung, sich den Co zu vergraulen um noch mehr leiden zu können , noch mehr trinken zu können ohne vorwürfe, oder gar sich seinen Leidensdruck zu erhöhen?

  • glück auf paddy

    Zitat von Paddy

    Meine Vermutung war es immer, dass , wenn es ihm schlecht ging, ich auch mit leiden sollte.

    das is, aus meiner sicht, eher n "nebeneffekt".
    für n nassen alkoholiker sin "immer alle anderen" schuld, wenn sie/er "selber schuld" wäre müsst ja was zu ändern sein.

    sorge dafür, dass es dir gut geht!

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Ok Schuldzuweisungen gab es auch.
    Aber solche Erniedrigungen. Beschimpfungen. Habe gerade in einem Threat gelesen, dass der betrunkene seiner Frau sagt wie häßlich sie ist. die andere ist blöd, die andere faul, die andere meckert zu viel.
    Also, es muß ja niemand trinken, weiler glaubt ne hässliche Frau hat, obwohl man ja sagt dass manche Männer sich die Frauen schön trinken.
    Was ich meine ist, dass der betrunkenn offenbar garnicht weiß, was er sagt. Im nüchternen Zustand ist die Frau dannn wieder die schönste.
    Aber irgendwie will er sich die Frau wohl auch klein halten, ihr Selbstbewußtsein zerstören, damit sie ihm gefügig bleibt udn das Gefühl bekommt, dass sie ja ohne ihn garnicht kann. irgendiwe muß er ja mindestens unterbewußt merken, dass wenn sie zu stark wird er aufgeschmissen sit udn niemanden mehr hat, der seien Sucht unterstützt. schon kalr, dass man als Coabhängige sehen muß dass es einem selbst gut geht. Wenn man aber die Muster des Gegenübers duchblickt ist es einfacher sich davon loszusagen. Bei mir hat immer ganz besonders die Selbstmitleidsmasche gzogen. Bis ich dann mal eine Artikel gelsen ahbe, dass ich derjenige, der sich selbst bemitleidet sich selbst als wichtiger sieht als andere Menschen. Anderen geht es auch schlecht, andere haben auch Probleme. Andere haben teilweise noch viel schlechtere Voraussetzungen, wohnen in armen Ländern, haben keinen Job, haben körperliche Einschränkungen usw. Wer sich selbst bemitleidet glaubt, dass er was besseres verdient als andere, ohne sich selbst darum zu bemühen. So sinngemäß stand es da so. Und das hat mir die Augen geöffnet. Er darf nicht jammern. er hat irgendwie nciht das Recht dazu, denn es geht ihm nciht schlechter als anderen. Alles ist ihm gegeben, doch das ist ihm nicht genug. Wer bitteschön soll seine Probleme lösen. Ich nicht und jemand anderes auch nicht. Wem hilft er denn, wessen Last trägt er denn ( ausser die eigene, die eigntlich nciht mal sein müßte).
    Der Alkohol hat ihn gleichgültig, faul, gemütlich, unsensibel, arrogant und überheblich gemacht. Falsche Selbsteinschätzung, der Held für den Moment und im nüchternen Zustand wieder ein Häufchen Elend, was er ja früher auch nicht war. Das ist ein Spiel, dass ER mit sich spielen läßt - aber ICH nicht mehr. Viele schreiben , dass man den Süchtigen nciht verstehen kann, und auch nicht soll. Ich bin da anderer Meinung. je mehr man die Sucht druchschaut umso eher kann man sich davon entfernen und sie nicht mehr 'bedienen'.

  • liebe paddy,

    Zitat

    Meine Vermutung war es immer, dass , wenn es ihm schlecht ging, ich auch mit leiden sollte.

    nein, das kann man so nicht sehen. du leidest mit, es ist deins. es wird allerhöchstens ausgenutzt für sich, das du mitleidest um weiter saufen zu können, weil der alkoholiker das weiss. sobald du dich umdrehst und nicht mehr mitleidest ist damit schon ein richtig grosser schritt getan dich von ihm zu lösen. dann kann dich auch keiner für seine zwecke mehr benutzen. :wink:

    gruß melanie

  • liebe paddy,

    mir ist gerade noch das ins auge gestochen:

    Zitat

    Ich bin da anderer Meinung. je mehr man die Sucht druchschaut umso eher kann man sich davon entfernen und sie nicht mehr 'bedienen'.

    dabei schön BEI DIR und DEINER coabhängigkeit bleiben: das ist der springende punkt dabei. Natürlich ist es wichtig sich das GESAMMTE anzuschauen um zu erkennen was DU für eine rolle einnimmmst und das ganze bedienst.

    gruß melanie

  • Also ihr Alkoholiker,

    Ich weiß ja, was mich so umtreibt, mich zu freuen, wenn "mein nasser Ex-Xy" sich ab und an bei mir meldet. Mittlerweile erkenne ich ja die kleinen Spielchen, kann darüber schmunzeln, aber: Was treibt denn einen nassen Alkoholiker immer einmal wieder den Kontaktfaden zu einer seiner Exen aufzunehmen?

    Ich denke, ich bin einfach weicher und netter, als die anderen und da erhofft er sich die Chance doch noch das zu bekommen, was er neben dem Stoff noch braucht?
    Klartext: ich bin zu sehr Co?

    Charmanter wäre es doch, wenn es da doch freundlichere Interessen gäbe, auch ein nasser Alkoholiker Mensch ist mit Gefühlen, stärken und schwächen.

  • Hallo

    Also, Orlando, dass ist hier eine interessante Frage.
    Das wüsste ich selber gerne.

    Mein Ex ruft mich immer wieder an, unter verschieden Ausreden, die keine sind.
    Bei mir ist so, dass ich gar keinen kontakt will, weil ich dann total durch den Wind bin - Schlaflosigkeit oder Alpträume, Angst, Panik.

    Er weiss auch dass er definitiv nicht zurückkommen kann. Ich lebe auch in einer Beziehung, also.......

    Will er mich als Co weiter behalten und versucht immer noch die ihn bekannte Knöpfe??
    Oder was ist es?

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • liebe grazia,

    Zitat

    Will er mich als Co weiter behalten und versucht immer noch die ihn bekannte Knöpfe??

    ich denke das ist sowas wie gewohnheit. realitätsverlust. mein ex löste sich entgültig von mir als er ne neue hatte! vorher erlebte ich 7 jahre des wieder zurückkommen wollen, den kindern versprechen das er wieder einziehen würde, wenn die mama endlich wieder klar denken könne......sucht denk ich mir!vor allem auch kein vorhandenes zeitgefühl?????was für mich jahre dauerte für ihn vielleicht durch den rausch den er täglich hat nicht mehr wahrnehmbar? :roll:

    im grunde war ich froh das er das sein gelassen hatte als er ne neue co hatte die das ganze nun mit ihm weitermacht. :wink:

    gruß melanie

  • glück auf mädels

    Zitat von Orlando

    Was treibt denn einen nassen Alkoholiker immer einmal wieder den Kontaktfaden zu einer seiner Exen aufzunehmen?

    ich denk es is "gekränkte eitelkeit" er is der größte und du freches ding hast s gewagt ihn zum teufel zu jagen - wenn er jetzt den richtigen knopp erwischt (und du zu rückkommst) kann er schluß machen und is wieder der größte.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • lieber matthias,

    Zitat

    glück auf mädels

    Orlando hat Folgendes geschrieben:
    Was treibt denn einen nassen Alkoholiker immer einmal wieder den Kontaktfaden zu einer seiner Exen aufzunehmen?
    ich denk es is "gekränkte eitelkeit" er is der größte und du freches ding hast s gewagt ihn zum teufel zu jagen - wenn er jetzt den richtigen knopp erwischt (und du zu rückkommst) kann er schluß machen und is wieder der größte.

    schöne zeit


    matthias

    oh weh :roll:

    gruß melanie

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!