Ich bin neu hier und will es schaffen!!!

  • Hallo zusammen,

    ich habe mich Sonntag abend vom Alkohol verabschiedet.
    Seit dem geht´s mir nicht wirklich gut .
    Ich habe schlimme Depressionen und komme kaum aus dem Bett.
    War gestern bei meinem Arzt und habe ihm mein Problem geschildert.
    Es war ein schwerer Schritt für mich mir selber einzugestehen, das ich wirklich ein großes Problem mit dem Alkohol habe.
    Er hat mir geraten, mich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen.

    Nun ein wenig zu meiner Person.
    Ich bin 41 J. und alleinerziehend.
    Der Alkohol hat in meinem Leben schon immer eine große Rolle gespielt.
    Vor 4 Jahren war ich schon mal soweit, das ich dachte abhängig zu sein.
    Habe dann 1/2 Jahr gar nichts getrunken und das ging auch echt gut.
    Seitdem trinke ich wieder regelmäßig. 1 Flasche Wein abends.
    Ich habe seitdem furchtbar zugenommen, weil ich zusätzlich die totalen "Fressattacken" habe.
    Jetzt kann ich mich einfach nicht mehr im Spiegel anschauen, ohne das mir schlecht wird.
    Möchte meinem Kind kein Leben vorleben, wo Alkohol zur Normalität gehört.
    Ich hoffe ich finde hier bei Euch ein wenig Hilfe, denn aus meinem Umfeld hat mein Problem noch niemand mitbekommen, da ich ein "Heimlich-Trinker" bin.

    V. G. und Danke
    Nordseefan :oops:

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

  • Herzlich willkommen Nordseefan,

    zunächst gratuliere ich dir zu deiner Entscheidung, dich von nun an getrennt vom Alkohol weiterentwickeln zu wollen. Ich selbst habe das vor 40 Monaten auch getan und kann sagen, dies war die beste Entscheidung meines Lebens.

    Ich hatte nicht mal mehr in den Spiegel sehen müssen, um mir Übelkeit über mich zu verursachen. Ich hasste mich jedes Mal dafür, wenn ich morgens aufwachte und realisierte, dass ich "ES" gestern wieder getan hatte. "ES" wider besseren Wissens wieder getan hatte. Weil ich es nicht kontrollieren konnte.

    Ich wusste da noch nicht was ich heute weiß: Alkoholismus ist eine Krankheit. Und die habe ich. Das erklärte mir endlich was ich nie verstand. Warum ich mich immer wieder besoff, obwohl ich es doch EIGENTLICH gar nicht wollte. Ich versuchte immer mit meinem Willen dagegen anzukommen und hielt mich für einen Versager, weil ich das nicht schaffte. Und was macht der Versager um sich nicht als solcher wahrnehmen zu müssen? Er betäubt sich. Säuft. Und damit ist der unheilvolle Kreislauf geschlossen.

    Ich habe hier im Forum viel gelernt über unsere Krankheit. Sehr viel. Und das brauchte ich auch um mich selbst zu begreifen. Zuallererst lernte ich, wie wichtig ein Austausch unter Selbstbetroffenen ist. In diesem Sinne wünsch' ich dir hier einen deine Selle erhellenden Austausch.

    Hab' Geduld mit dir. Es lohnt sich. Du wirst sehen ...


    Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hallo Nordseefan,

    herzlich willkommen im Forum.

    Anfangs gehören Stimmungsschwankungen dazu, denn die Betäubung fällt ja nun weg.

    Ich habe meinem Schlafbedürfnis nachgegeben, bin sehr viel spazieren, habe versucht - so zur Ruhe zu kommen.

    Zitat


    Vor 4 Jahren war ich schon mal soweit, das ich dachte abhängig zu sein.

    So ähnlich ging es mir auch. Doch immer wieder kam ich an dem Punkt, wo ich dachte, ich würde übertreiben und es wäre alles nicht so schlimm.

    Nun habe ich mir eingestanden, daß ich alkoholabhängig bin und es kontrolliertes Trinken für mich nicht mehr gibt - egal wie lange eine Pause andauern würde. Aus dieser Erkenntnis heraus, baue ich mir mit Hilfe der Menschen hier im Forum ein Leben auf, in dem Alkohol keine Rolle mehr spielt. Ich kann dir von mir sagen, es ist mir eine Wahnsinns-Hilfe.

    Auch mein Umfeld hat nicht den Umfang meiner Probleme mitbekommen und reagiert noch erstaunt auf meinen jetzigen Umgang und mit meinen Konsequenzen, die ich nun ziehe.

    Wichtig ist, wie du dich selbst siehst.

    Schritt für Schritt vom Alkohol weg wirst du dich wieder mögen.

    Lg Mieken

  • Hallo Nordseefan,

    du schreibst

    Zitat

    Seit dem geht´s mir nicht wirklich gut .

    Ich will dir keinen ärtzlichen Rat geben, aber hast du schon mal über eine Entgiftung (in einer spezialisieren Einrichtung) nachgedacht ?
    Neben der Kontrolle der körperlichen Funktionen bist du dadaurch auch, zumindest für ein, zwei Wochen, aus deinem normalen "Trott" heraus und kannst mit Betroffenen und Therapeuten reden, die dein Problem kennen.
    Solltest vielleicht deinen Arzt fragen, ich habe erlebt, dass man bei einer freiwilligen "Selbsteinweisung" relativ schnell einen Platz bekommt.

    Ansonsten lass den Kopf nicht hängen und bleib trocken.
    Viele Grüße
    spiegel

  • Hallo Nordseefan!

    Willkommen im Forum!

    Ich bin durch die gleiche Erkenntnis wie Du hier angekommen und bin jetzt seit 26.02.08 trocken......und hoffe es bleiben zu dürfen.Das kommt auf mich an,auf meine Konsequenz in der Trockenheitsarbeit.Diese ist für mich hier zu lesen und auszutauschen, eine reale SHG zu besuchen und,für mein Menschen-Profil,auch eine Therapie zu machen.(D.h.,wöchentlich einen Besuch bei der Therapeutin.)

    Ich wünsche Dir einen ganz guten Start hier im Forum.Scheib,frag,melde Dich!

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo zusammen,

    und danke für Eure Antworten:-).
    Ich komme gerade vom Elternabend der Klasse meines Kindes (2.Klasse).
    Und siehe da, mir geht´s echt besser...
    Gute Ablenkung:-).
    Wie ging es Euch in Euren ersten Tagen ohne Alkohol?
    Ich habe wahnsinnige Kopfschmerzen. Das depressive Gefühl ist im Moment nicht da. Kopfschmerzen sind da allemal besser auszuhalten.

    spiegel , da ich alleinerziehende Ma bin ist das mit dem stationären Entzug bei mir schwer zu organisieren. Glaube auch, das die körperliche Abhängigkeit bei mir nicht so gravierend ist wie die psychische.

    Mein Hausarzt hat mich jetzt erstmal 2 Wochen krankgeschrieben und somit bin ich die schlimmste Zeit erstmal raus aus dem Trott.
    Was danach kommt wird die Zeit zeigen.


    Ich wünsche Euch allen weiter viel Selbstvertrauen:-)
    Das muß ich erst noch erreichen, auch wenn immer alle denken ich sei soooo stark...

    V.G. Nordseefan

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

  • Guten Morgen zusammen,

    habe heute Nacht ganz gut geschlafen und fühl mich jetzt nach der 2. Tasse Kaffee einigermaßen fit.
    Die Frage ist nur was fange ich mit meinem Tag an???
    Gleich bringe ich mein Kind zur Schule, dann ein bißchen Haushalt... und danach??? Normalerweise schlafe ich danach immer noch mal. Komm sonst ja nicht wirklich in die Puschen.
    Würde mich über ein paar Nachrichten freuen, die mich vom Schlafen abhalten:-).
    Wie ist es Euch in der ersten Zeit ergangen?
    Was habt Ihr unternommen, damit Ihr nicht den ganzen Tag grübeln mußtet?
    Wie ging Euer Umfeld mit der neuen Situation um?
    Fragen über Fragen...
    Ich überlege immer noch, ob ich meine Mutter einweihen soll.
    Ich möchte gerne, habe aber Angst, das sie vor Kummer krank wird...

    Liebe Grüße und einen schönen Tag
    wünscht Euch Nordseefan

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

  • Hallo nordseefan,
    ich bin auch erst seit knapp 3 Monaten trocken und bis jetzt habe ich immer nur in meinem eignen Beitrag hier im Forum geschrieben ;)
    Meine Erfahrungen sind sicherlich bei weiten noch nicht so umfangreich wie die manch anderer hier, dafür sind meine Erinnerungen an die ersten Tage ohne Bier noch frisch.
    Die ersten 3-4 Tage war ich sehr aktiv, fast schon Hyperaktiv. Diese Energie habe ich dazu genutzt meine Bude grundlich aufzuräumen. Leider oder Gottseidank war diese Energie wohl nur ein Teil des körperlichen Entzuges und verschwand nach wenigen Tagen wieder.

    Hier im Forum hatte ich gelesen das es wichtig ist wieder Strucktur in den Tagesablauf zu bringen, um erstmal wenig langeweile oder leerlauf zu haben.
    Ab und an hatte ich schon den Gedanken etwas zu trinken wäre jetzt nicht schlecht, meist war das dann in Momenten in denen ich Langeweile hatte.
    Ich habe mir dann eine Liste geschrieben mit Dingen die ich erledigen wollte und habe die dann in den nächsten Tagen abgearbeitet. Erst ist mir überhaupt nix eingefallen aber der Haushalt bot dann doch noch die eine oder andere liegengebliebene Arbeit. Nach erledigter Arbeit kann man dann auch ruhigen Gewissens mal die Füße hochlegen und einen Film schauen, Spazieren gehen, mal ins Solarium gehen, was leckere Kochen usw.

    Was mir sehr gut getan hat und was ich nur weiter empfehlen kann ist Sport. Vielleicht gibt es ein Fitness Studio bei Dir in der Nähe, wo Du Dich anmelden kannst.
    Das tut der Psyche und dem Körper wirklich gut und man hat was zu tun, nebenbei tut man auch was für die Figur und auch für das Selbstwertgefühl.

    Heimlich habe ich auch getrunken aber da ich den ganzen Tag über getrunken habe, hatte ich auch immer eine Fahne, so das es natürlich jedem auffiel das ich getrunken hatte. Mein Umfeld welches ich bis jetzt eingeweit habe, hat sehr positiv reagiert.
    Ich habe mir auch viele Gedanken gemacht wie mein Umfeld reagiert, besonders in den ersten Tage ohne. Im Grunde habe ich mich aber selber nur etwas verrückt gemacht damit.
    Meiner Erfahrung nach ist es schon wichtig sein engeres Umfeld über die Sucht zu informieren. Das nimmt einfach eine ganze Menge druck aus der Sache, weil sich dann endlich ungezungen in dem Umfeld bewegen kann.
    Und man bricht dann auch mit den alten Verhaltensweisen, die einen jahrelang haben trinken lassen.
    Hier im Forum habe ich oft den Satz gelesen, man soll sich keine Hintertüren offen halten. Irgendwie trifft es dieser Satz sehr gut. Als ich Freunden gegenüber gesagt habe, ich trinke nicht mehr, ich bin Alkoholiker, das war wirklich so ein Gefühl als würde man eine Schwelle übertreten. Ich weis natürlich nicht ob das bei anderen auch so ist, ich hatte bei dem Outen das Gefühl, jetzt wird es wirklich ernst, ab jetzt wird ein Rückfall richtig teuer.
    Mir hilft dieser Druck, zu wissen das ein Rückfall nicht unbemerkt bleiben würde. Zu meiner eigen Motivation nicht mehr zu trinken, ist das eine prima ergänzug.
    Ich wünsche Dir alles Gute
    Mario

  • Hallo Nordseefan,

    das Wichtigste haben dir die anderen schon gesagt, aber da ich selbst erst sehr kurz trocken bin, nochmal meine Erfahrung:

    Für mich ist es wesentlich, mich zu beschäftigen, sei es sinnvoll (Kinder, Frau, Arbeit) oder auch weniger sinnvoll.
    Gefährlich war (ist) für mich Leerlauf, deshalb hatte ich meine (zum Glück wenigen) "Saufdruckphasen" meist am Sonntag.

    Also Nordseefan, was tun und nicht rumhängen. Und auf jeden Fall eine SHG suchen (suchen, nicht die erste "beste" nehmen).

    Alles Gute
    spiegel

  • Guten Abend zusammen,

    es ist nach halb zwölf und ich bin immer noch wach :D .
    Das Schöne daran ist, das auch mein Geist noch wach ist und nicht nur mein Körper.
    Ich habe heute richtig viel geschafft und erledigt, was mir vorher immer alles zu anstrengend war. Ich habe selbst das Gefühl, das Treppensteigen viel mir heute nicht so schwer wie sonst...
    Heute ist der 5 Tag ohne... mir ist klar, das ich nie wieder Alkohol zu mir nehmen darf. Denn die Ausrede, ach ein Gläßchen kann ja nicht schaden, hat mich oft genug zurückgeworfen.
    Habe heute mal im Netz nach SHG in meiner Gegend gesucht, da gibt es Einige. Das Problem ist nur, das die alle Abends stattfinden.
    Da ich aber mit meinem Kind alleine bin, kann ich abends nicht vor die Tür.

    Vor ein paar Jahren habe ich mal eine Psychotherapie gemacht (wg. Panikstörung). Er ist Verhaltenstherapeut. Ich werde ihn Montag mal anrufen. Das ist glaub ich besser, als es alleine schaffen zu wollen.

    Ich finde das Forum hier wirklich hilfreich und habe auch schon viel gelesen. Es gibt hier viele Tipps und Anregungen, danke dafür.

    Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht.
    Bis morgen.
    Nordseefan

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

  • Hallo Nordseefan! (Bin ich auch! Mit Leidenschaft!)

    Nimm mal das "Kind nicht alleine lassen" gleich weg! Such dir dafür ganz schnell eine Lösung: Oma, Freundin, Babysitter,.... Denn es ist ganz wichtig, dass du dir jetzt wichtig bist! Dass du jetzt Zeit für dich hast.
    Mein Mann hatte leider auch immer wieder mal "Ausreden" für seine Hilfen keine Zeit zu haben. Wohin es geführt hat, kannst du gerne bei mir "Ganz am Anfang...." nachlesen.
    Es ist unheimlich wichtig, sich mit Gleichgesinnten oft zu treffen - such dir Deine passende aus! - und auszutauschen. Das Forum hier ist SUPER! aber persönliche Gespräche finde ich intensiver.
    Man kann sich da weniger "verbiegen".

    Alles Gute für dein Wochenende! Viel Abwechslung und Spaß mit deinem Kind und liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Lieber Nordseefan!

    Und ich wünsche Dir einen ganz guten Tag!
    Mit vielen kleinen Freuden.

    Geh einfach schritt für Schritt.

    Du könntest Dir einen Tagesplan aufstellen.Darin schreibst Du was Du bis um welche Zeit gemacht haben willst.Das muss nicht immer Arbei sein.Es kann ein Spaziergang oder sonst was das Dir gut tut dabei sein.
    Wichtig ist aber,dass Du nicht zu viel reinpackst
    Sonst bist Du enttäuscht wenn Du es nicht schaffst.(ist mir des öftern passiert!)

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Nordsefan,

    ich meine, das ist wohl klar:

    Zitat

    Das Problem ist nur, das die alle Abends stattfinden

    Alkis sind nunmal nicht nur haltlose Trinker, die unter der Brücke pennen und tagsüber alle Zeit der Welt haben. Deshalb finden die Gruppen abends statt, wenn die "übliche" Arbeitszeit vorbei ist. Hat übrigens den immensen Vorteil (großer Unterschied zu manchen Therapiegruppen), dass alle Teilnehmer freiwillig und hochmotiviert da sind. Und sehr viel zum "Wahren Leben" in Trockenheit, mit völlig unterschiedlichen Schwierigkeiten, berichten können.

    Sicher, das Forum ist auch sowas wie eine virtuelle SHG, hat mich z.B. an einem "Megastresstag" in der letzten Woche mit hoher Wahrscheinlichkeit vor einem Rückfall bewahrt.

    Aber es kann eine echte SHG mit echten Menschen nicht ersetzen (woher willst du vor deiner Kiste WIRKLICH wissen, dass ich das hier schreibe und nicht irgendein Programm abläuft ?). Großer Vorteil einer lebendigen SHG ist auch die Meinungsvielfalt, die mir hier manchmal etwas zu kurz kommt.

    Also, ohne die drei Hilfsmittel SHG - Forum - ambulante Therapie - wäre ich wahrscheinlich schon wieder der beste Kunde beim Spritregal. Jetzt sag ich mal was absolutes (tu ich sonst ungern):

    ALLEINE schafft man (du) es auf Dauer NICHT.

    Deshalb gildet das überhaupt nicht:

    Zitat

    Da ich aber mit meinem Kind alleine bin, kann ich abends nicht vor die Tür.

    Wenn du bei dieser ziemlich fadenscheinigen Ausrede bleibst, wird es bald irgendwann heißen:

    Da ich und mein Alk beim meinem Kind zu dritt bin, schaut mein Kind zu, wenn ich abends nicht vor die Tür kann.

    Ich habe jetzt nicht zurückgeblättert, weil ich mit dieser Kistenbedienung immer noch kleine Problemchen habe, ich meine mich aber erinnern zu können, dass dein Kind in die 2. Klasse geht ?

    Dann ist es etwa 8 Jahre alt, brauch keine Windeln mehr, kann "normal" essen und beschäftigt sich vielleicht auch mal selber mit einem Buch oder dem Spielzeug.

    Um die ca. 2 Stunden SHG + An- Abfahrt eine Aufsicht zu haben, brauchst du keinen teuren Profibabysitter, da reicht auch der reife Teenager oder die engagierte "Omi" aus der Nachbarschaft. Und falls dein Kind soweit ist, (kann mit 8 Jahren durchaus sein), reicht auch ein Telefon. Die SHG findet schließlich nicht jeden Abend statt.

    Glaub mir, die wenigen Stunden für die SHG, mit denen du deine Chancen auf dauernde Trockenheit drastisch erhöhst, sind für dein Kind sehr wichtig. Ich kann es sehr gut verstehen, dass du dein Kind an die erste Stelle setzt, und nicht dich, aber dein Kind braucht eine trockene Mama. Deshalb ist eine SHG oder eine andere Hilfe von außen für dich UND dein Kind gleichermaßen wichtig.

    Denk mal drüber nach.

    Und bleib trocken.

    Ganz liebe Grüße
    spiegel

  • Hallo Nordsefan,

    ich kann die Meinung von Spiegel nicht bestätigen .

    Zitat

    ber es kann eine echte SHG mit echten Menschen nicht ersetzen (woher willst du vor deiner Kiste WIRKLICH wissen, dass ich das hier schreibe und nicht irgendein Programm abläuft ?). Großer Vorteil einer lebendigen SHG ist auch die Meinungsvielfalt, die mir hier manchmal etwas zu kurz kommt.

    das Forum ist meine einzigste SHG und brauche für mich auch keine reale SHG. Wir haben im geschützten Bereich die Möglichkeit geschaffen anonymer und offener an uns zu arbeiten. Es gibt einige die dieses auch schon Jahre lang , alleine nutzen und zufrieden trocken leben. Dort wird aktiver und mit einem sehr großen Erfahrungsschatz gearbeitet.

    für mich hat es den riesigen Vorteil das es 24 h auf hat, ich an keine Zeiten gebunden bin und auch nicht Mobil sein brauche.

    jeder soll sich die Hilfe nehmen die er für sich als richtig ansieht. Finde es für dich raus und mache dir deine eigene Erfahrung, für deine Trockenheit zu nutzen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Nordseefan und herzlich willkommen hier !

    Dein Nick ist mir sofort ins Auge gefallen, denn ich warte sehnsüchtig auf die Zusage im Oktober für drei Wochen an die Nordsee zu dürfen ! 8)

    Auch für mich war mein Spiegelbild ausschlaggebend endlich ehrlich zu mir sein zu können und damit den ersten Schritt in ein neues, nüchternes Leben zu gehen. Weiter so ! Du wirst merken, dass es sich lohnt. Ich habe übrigens ca. 3 Monate, nachdem ich mit dem Trinken aufhörte, angefangen abzunehmen. Mir ein wenig Achtsamkeit auf die Ernährung fiel es mir überhaupt nicht schwer und ich verlor ings. immerhin 8 kg - dauerhaft.

    Zur Fage nach einer realen SHG:
    Sicherlich haben meine Vorschreiber recht, wenn sie sagen, dass der reale Austausch hilfreich ist. Mitreden kann ich da nicht, denn ich tausche mich seit Beginn nur hier aus - allerdings im geschützten Bereich, der ist intensiver. Ich kann ihn Dir nur wärmstens empfehlen !

    Gegen eine reale SHG hatte ich gerade zu Beginn zwei wesentliche Gründe: Erstens hätte ich mich dort outen müssen, was mir schwer gefallen wäre und zweitens wären zumindest jede zweite Woche meine Kinder (9+10 Jahre) nicht betreut gewesen. Letztes Jahr waren sie also im Alter Deines Kindes und, nein, ich lasse sie abends nicht alleine zu Hause. Natürlich kann man sich ein Kindermädchen besorgen, aber wäre das z.B. die Oma gewesen, hätte das wieder outen vorausgesetzt. Das ging damals noch nicht. Die Scham war viel zu groß.

    Was ich Dir einfach sagen will: Laß Dir Zeit ! Gehe zu einer realen SHG, wenn du meinst, der Zeitpunkt ist gut und es sich für Dich gut anfühlt ! Es ist auch möglich nur mit Hilfe des Forums vorwärtszukommen. Diese Entscheidung ob und wann und wie muß jeder für sich selber treffen.

    Merkst Du eigentlich an Deinem Kind eine Veränderung ?

    Lieben Gruß
    Biene

  • Guten Morgen zusammen,

    ich stelle erstmal eine große Kanne Kaffee für uns alle hin, bedient Euch :wink: .

    @ Gotti und Spiegel:
    Danke für Eure klaren Ansagen...
    Ihr habt recht, ich muß jetzt mal an mich denken, denn auf die Dauer werde ich es nicht alleine schaffen, ich kenn mich ja. Setzt natürlich vorraus, das ich mich bei meiner Mutter outen muß :oops: , da sie als einzige in der Nähe wohnt und die Betreuung übernehmen könnte.
    Allein laß ich das Kind noch nicht, dafür hat er noch zuviele Flausen im Kopf.
    Für einen "Babysitter" fehlt mir leider das Geld.

    @ Yvonne: Die Idee mit dem Tagesplan finde ich auch gut. Momentan bin ich ja krankgeschrieben und kann mich deshalb nicht so frei draussen bewegen, da ich für die Kollegen "die Grippe" habe. Wäre schlecht, wenn mich da jemand im Schwimmbad, oder in der Stadt "erwischt".
    Werde eine Tagesplan-Gestaltung in Angriff nehmen sobald ich mich wieder "frei" bewegen kann.

    Hartmut : Das Forum hier ist toll und hat mich die ersten Tage schon gut überstehen lassen, aber für mich ist ein realer Austausch auch wichtig, wie gesagt, ich kenn mich ja :?
    Finde ich aber super, das Du und bestimmt auch viele Andere hier damit zurechtkommst.

    @ Biene1705: Hast Du eine Kur beantragt? Zur Nordsee.... schön... will auch mit :lol:
    Wünsche Dir viel Glück, das es klappt. Werde auch demnächst wieder eine Kur beantragen, die letzte ist schon 4 1/2 Jahre her.
    Wann hast Du Dich denn bei Deinen "Leuten" geoutet.
    Ich darf noch gar nicht dran denken, wie meine Mutter reagiert :oops:
    Mein Vater war Alkoholiker, solange wie ich denken kann. Er ist vor ein paar Jahren an den Folgen gestorben. Wenn sich jetzt das Gleiche wiederholt... wird sie sehr traurig sein. Aber ich muß jetzt an mich denken :!:
    Vorallem, ich tu jetzt was dagegen und für mich, das ist der große Unterschied.
    Bei meinem Kind habe ich noch keine Veränderung bemerkt. Er hat allerdings auch nicht viel davon mitbekommen. Sobald er im Bett war, wurde die Flasche geöffnet und die leeren Flasche dann auch gleich versteckt.
    Ok, morgens war ich dann oft groggi und fühlte mich total zerschlagen.
    Das ist jetzt anders. Ich glaube schon, das er das bemerkt.

    Ich wünsche Euch allen einen schönen Samstag.
    V.G. Nordseefan

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

  • Liebe, liebe Nordseefan,

    Kenne dein Kind natürlich nicht, aber meine drei und meine Frau. Die betüdelt die "Kleinste" (schon 13) dermaßen, dass man denken könnte, sie wäre noch 6. Soweit zum "Ticken" einer Mutter.

    Zitat

    Allein laß ich das Kind noch nicht, dafür hat er noch zuviele Flausen im Kopf.

    Nochmal, damit du mich nicht falsch verstehst:
    Dein Kind ist das Wichtigste, ganz klar. Aber das kann es nur bleiben, wenn du trocken bleibst. Und für einmal die Woche findet man für wenige Stunden jemanden, bei dem man sich nicht unbedingt mit Geld, aber vielleicht mit einem Essen oder irgendwelchen Hilfen (Behördengänge, Steuererklärung ausfüllen, Hausaufgabenhilfe etc.) revanchieren kann.

    Also ganz hart:
    Du redest dich heraus.
    Wenn du WILLST, kriegst du die Kurzzeitversorgung einmal pro Woche hin. Wäre das Beste für deine Tochter.

    @ Hartmut: Eine Kiste, völlig egal wer am anderen Ende davorsitzt, kann niemals einen Menschen ersetzen. Bestenfalls, wie dieses Forum, ergänzen. Wer das für eine Meinung hält, klebt vielleicht schon an der Kiste fest. Nicht nur Alkohol ist ein Suchtmittel.

    Liebe Nordseefan, hol dir alle Hilfe, die du kriegen kannst. Im Netz, beim Therapeuten, in der SHG, lass nichts aus.

    Und bleib trocken.

    Nochmals ganz liebe Grüße
    spiegel

    P.S.: Apropos Kiste: heute oder morgen läuft "I Robot" in der anderen Kiste.

  • Hallo Spiegel,

    ich red mich ja gar nicht raus... Werde morgen mit meiner Mutter reden und auch mit meinem Bruder. Da mein Kind 7J. morgen anderweitig auf Achse ist, ist dafür der Zeitpunkt richtig.

    Jetzt muß ich aber hier mal hinnemachen, sonst sitze ich noch den ganzen Tag vor der KISTE :lol:

    V.G. Nordseefan

    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

  • Hallo Nordseefan !

    Zitat von nordseefan

    Mein Vater war Alkoholiker, solange wie ich denken kann. Er ist vor ein paar Jahren an den Folgen gestorben. Wenn sich jetzt das Gleiche wiederholt... wird sie sehr traurig sein.

    Stop mal ganz schnell diese Gedankengänge, soweit Du kannst ! Es wird sich nicht das Gleiche wiederholen, wenn Du es schaffst diese Krankheit zu stoppen !!! Nur wenn Du nichts dagegen machst, kann es soweit kommen.

    Ja, ich habe eine Mutter-Kind-Kur beantragt, die Bewilligung der Krankenkasse liegt vor und auch schon zu 95 % eine Zusage des Hauses. Nur die letzten 5% machen es noch wackelig - zu wackelig für mich. Ob eine Kur für Dich jetzt aber das richtige wäre, mußt Du selber wissen. Ich lebe jetzt 15 Monate ohne Alkohol und habe in meinem Antrag auch sehr deutlich hervorgehoben, dass diese Krankheit nicht kurbegründend ist. Akute Suchterkrankungen können dort definitiv nicht behandelt werde. Vielleicht wartest Du, bis Du ein klein wenig stabiler bist und fährst z.B. nächstes Jahr in den Herbstferien ? Ich gehe ja nun von mir aus und mir hätte ein Kur letztes Jahr nichts gebracht. Da brauchte ich vor allem meine Sicherheit in meinen 4 Wänden.

    "Grippe" ... kenn ich. Bei mir waren es eine Woche "Kreislaufprobleme" :oops::oops::oops:. Was hatte ich für eine Panik vor meinem ersten Arbeitstag danach ... Ich hatte ein tierisch schlechtes Gewissen und Hölle Angst vor Fragen. Es ging mir erst besser, als die ersten Stunden vorbei waren und ich die "wichtigsten" Leute gesehen hatte. Trotzdem ... was ich mir niemals hätte träumen lassen: Mittlerweile habe ich sogar einigen Arbeitskollegen erzählt, dass ich nicht mehr trinke und warum. Die Reaktionen waren durchweg positiv !

    Und nun genehmige ich mir einen Kaffee. Danke dafür !

    Lieben Gruß
    Biene

  • Hallo Nordseefan,

    ich wollte dich nicht angreifen, sondern nur zu denken geben.
    Den Tip von Biene finde ich gut.
    "Rauskommen" ist in unserer Situation immer hilfreich.
    Sei es länger (Kur) oder auch kurz (SHG)

    Schönes Wochenende
    spiegel

    P.S.: 7 Jahre ist nicht viel weniger als 8, aber viel mehr als 6.

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!