LION - Ich habe Angst um meine Mutter

  • Hi Kim!

    Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, was passiert, wenn Mutter und Oma zu lange unter einem Dach leben. In der Fachsprache nennt man das glaube ich “symbiotische Verschmelzung”. Dann pack da noch einen Ehemann/Partner dazu, der ebenfalls mit seiner Mutter “symbiotisch verschmolzen” ist, lass die Bande ein Kind in die Welt setzen und gib ihnen ausreichend Alk, dann hast Du das Familienidyll schlechthin... :roll:

    Wie’s mir geht? Hm, na ja, nach 36 Jahren Verstrickung in die Suchtfamilie bin ich jetzt am Ende meiner Kräfte. Ich will da einfach nur noch raus! Die “Eltern” machen eh was sie wollen, das habe ich inzwischen Gott sei Dank begriffen (hat lange genug gedauert). Wenn die sich totsaufen wollen, dann machen die das, da kann man gar nichts dran ändern. Und wenn man es trotzdem versucht, dann macht man sich nur selbst kaputt.

    Für Donnerstag wünsch ich Dir, daß Du in der SHG nette Menschen triffst, mit denen Du Dich gut austauschen kannst!

    Liebe Grüße

    cailin

  • Hey LaChela (:

    Ja meine Freundin kommt halt aus dieser Bilderbuchfamilie & kennt es einfach nicht.. ich will sie dan damit auch nicht nerven..höre mich immer wie ne heulsuse an..

    Jaaa stimmt, diese Feierabendbierchen.. die kenn ich auch.. zwar nicht bei meiner mama, aber so überhaupt.
    mein Freund meint immer nur " sie wäre ja schön blöd, wenn sie was nehmen würde bzw. trinken" aber das is üüüberhaupt nicht der Punkt.
    es ist eine krankheit.. sucht.. aber naja kennst du ja :P


    uii lernen.. ja das thema kenn ich.. ich hab im mom so gar keinen bock drauf. habe nen neues buch & lese das viel lieber als mein lateinbuch xD

    ich wohne auch in NRW (:

    Lieben Gruß
    Kim :*

  • jetzt hab ich abgeschickt & habe den anderen noch gar nicht geantwortet ^^

    -upps- :P

    Hey Linde (:

    also.. hmm.. iwie sind so schon abhängig davon, wie meine mama mal wieder zusteht. weil wenn ich mal wieder sehe, dass sie was genommen hat, dann hab ich doch auch gleich schlechte laune & muss mich zusammenreißen nichts zu sagen.. das ist auch noch so ne offene frage, soll ich sie drauf ansprechen oder soll ich es nicht!? das ist so schwer weißt du :(
    Ich versuch dann immer auf gute Laune zu machen und alles zu vergessen, aber ich seh sie ja immer und es ist so schrecklich schwer :( sie muss doch eigl wissen, dass ich wieder was gemerkt habe, auch wenn es im endeffekt nichts bringt, oder?

    Lieben Gruß, Kim :*


    Hey Cailin

    ich kenne das, auch wenn ich noch nicht so lange damit lebe (11 jahre)
    nur ich bin iwie noch nicht an dem punkt angekommen, an dem ich sagen kann, ich kann weg gucken, bringt eh alles nix mehr. immer wieder rede ich auf sie ein, drohe mit selbstmord, was soll ich denn noch tun? nichts bringt etwas und man spricht sie doch immer wieder drauf an (son sch**) ich glaube, dass nöchste mal versuch ich wirklich mal, sie einfach nicht drauf anzusprechen oder so, vll wirkt das ja.. obwohl ich mir dann auch wieder denke das sie dann denkt, dass sie dann ja weitermachen kann u. es ja eh keiner merkt.. das is doch auch nich der weg, oder? :( mist ehh..

    wünsche Dir ganz ganz viel Kraft und versuch den Kopf oben zu halten (:

    Lieben Gruß, Kim :*

  • Hallo Kim,

    worauf ich hinaus will ist, daß es völlig egal ist, wie wir Kinder uns verhalten. Gegen die Sucht haben wir keine Chance. Es ist an unseren Müttern, da was zu unternehmen. Das können wir ihnen nicht abnehmen und wir können es nicht forcieren oder beeinflussen. Mir hat es immer unglaublich weh gemacht, daß ich sie nicht "erreichen" konnte, völlig wurscht wie ich mich verhalten habe. Mal hab ich medizinisch geredet, mal provoziert, mal mit Engelszungen geredet, gebittet, gebettelt, gedroht, aggressiv geworden............. völlig wurscht. Sie ist unerreichbar in ihrer Sucht.

    Irgendwann, hat aber paar Jahre gedauert, da kam ich darauf:

    Wenn es eh wurscht ist, wie ich mich verhalte, dann verhalte ich mich ab sofort so, wie es FÜR MICH gut ist!

    Da wuchs eine gesunde Form des Egoismus in mir. Das war gut so. Denn ansonsten hätte ich bis ans Ende meiner Tage meine Befindlichkeit von ihrem Pegelstand abhängig gemacht! Und das kann's ja echt nicht sein... :roll:

    Lg, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hey Linde (:

    Ich denke shcon, dass diu recht hast, aber erstmal an dem Punkt anzukommen ist so schwer :(
    also am besten gar nichts mehr sagen, oder wie? weil es ja eh nix bringt.. ich glaube sie muss erst einmal ganz unten ankommen, um zu merken, dass es zeit wird.. und das muss sie alleine merken, da kann ich ihr nicht helfen!
    so schwer es auch ist :(
    in welcher beziehung hast du denn Kontakt mit Alkoholikern? Deine Mutter?

    Vielen lieben Dank, Lieben Gruß, Kim.

  • Hallo Kim,

    da sprichst du was an, diesen persönlichen Tiefpunkt. Den braucht es wohl, damit sich der Alkoholiker SELBER auf den Weg macht. Da kann man von außen nichts machen, nichts sagen, nichts tun.

    Mach deins, leb dein Leben. Es ist auch völlig überflüssig ein schlechtes Gewissen zu haben. Du läßt ja niemandem mit einem gebrochenen Bein im Park liegen. Alkoholismus kann vom Betroffenen gestoppt werden, wenn er/sie es möchte für sich und sich ärztlich begleiten läßt. Wir Kinder sind weder Ärzte noch Therapeuten, das mußte ich lernen.

    Ja, meine Mutter ist Alkoholikerin solange ich denken kann. Ihre Mutter war es auch, alle Geschwister meiner Mutter sind Alkoholiker. Väterlicherseits war mein Großvater Alkoholiker. Mein Vater ist co-abhängig. Und seine Brüder sind Alkoholiker, einer trocken, einer nass.


    Lg, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Kim,

    erstaunlich, dass du in deinem Alter schon so weit bist, dir hier in dem Forum Hilfe zu suchen. Bei mir ist es noch gar nicht so lange her. Ich dachte, ich schaff das schon. Irgendwann ist alles wieder gut...

    Ich habe bei meinen eltern gelebt bis ich 19 war. Nach dem Abi bin ich ausgezogen. Sie sind beide Alkoholiker. Ich habe noch einen kleinen Bruder, der ist jetzt 19. Er zieht jetzt am 15.12. aus, auch wenn er sichs eigentlich mit seinem Azubi-Gehalt nicht ganz leisten kann... Aber er hat so eine Wut im Bauch: er will sie nie wieder sehen. Er war noch jünger als ich, als sie angefangen haben. Er kennt die guten Zeiten gar nicht mehr...Er ist übers reden und helfen wollen hinaus.

    Ich kann sowas von mit dir fühlen. War dasselbe bei mir: da bist du kurz vorm Abi und bettelst um verständnis und Unterstützung. Willst dass einfach alles gut ist. Und du redest und redest und schreist und - ich hab mich schon mal geritzt, um klar zu machen, dass ich nicht mehr kann - ES BRINGT NICHTS! Und wenn du den falschen Tag erwischst und deine Mutter depressiv ist, dann sagt sie, dass sie sich umbringen wird, weil sie ist ja ne schlechte Mutter... Und dann fühlst du dich schlecht, weil du alles nur schlimmer gemacht hast.

    Es macht einen fertig. Aber, Kim, du schaffst das nicht allein. Du kannst nichts ändern, was sie nicht selber ändern möchte. Und wenns ganz schlimmt wird, musst du ihr sogar dabei zuschauen wie sie alles verliert... denn solange ihr Spielchen funktioniert, hat sie keine Motivation von der Sucht zu lassen.

    Sei nicht böse auf sie. Sie ist krank, es ist ein zwangsverhalten. Aber du kannst nichts tun, außer dir selbst zu helfen. Die SHG ist eine gute Idee. Am liebsten würde ich dir raten, um jeden Preis da weg zu kommen. Ich habs nur bis 19 geschafft, weil ich am WE nie da war. Hab bei ner Freundin geschlafen.

    Dass deine Freundin dich nicht versteht und dein Freund nicht so reagiert ist blöd, aber das kenn ich auch. Wenn die beiden in deinem Alter sind, dann sind sie vielleicht zu jung, um sich in deine Situation zu versetzen. Zu sehr mit sich beschäftigt. Wirklich verstehen - den druck, die Angst, die Tränen, die einem ständig in den Augen stehen - kann dich meist nur einer, ders auch erlebt hat. Also wir :wink:

    Sorry, das wirkt jetzt alles durcheinander, aber ich erkenne halt meine Situation und hätte dir soviel zu sagen. :D Mir sind wieder die Tränen gekommen, als ich das alles gelesen hab.

    Aber das wichtigste ist: hol dir Hilfe damit du dich auf dein Abi konzentrieren kannst. Das ist deine Zukunft. Wir Kinder können leider nichts tun. Wenn du sie anschreien willst, dann tus - aber nur weil es dir hilft, nicht weil du denkst etwas ändern zu können.

    Und da du ja jeden Tag nachhause musst, schreib hier rein. Wir unterstützen dich gern! Soweit es uns möglich ist.

    LG
    Trillian

  • Hi Kim!

    Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschliessen: Bei der Art, wie Du mit Deiner Mutter jetzt umgehst, gibt es kein richtig oder falsch, kein gut oder schlecht. Es ist ein sinnloses Unterfangen, bei dem Du nur verlieren kannst. Deshalb tu einfach das, was sich für Dich (und nur für Dich!) gut anfühlt.

    Was das mit dem ganz unten ankommen betrifft: Dieses ganz unten kann noch viel, viel tiefer sein, als wir uns das vorstellen können. Und selbst wenn sie da angekommen sind, heißt das noch lange nicht, daß sie etwas merken. Ich habe bei meiner Mutter so viele Momente erlebt, in denen ich dachte, daß sie doch jetzt endlich mal was merken muss. Nee, Pustekuchen, war nix... Es ging immer und immer wieder von vorne los. Und mein Vater behauptet noch heute, daß er seinen Alkoholkonsum im Griff hat. Na klar... Es fällt zwar sehr schwer, aber ich denke, daß man selbst die Hoffnung darauf, daß ein Alkoholiker etwas merkt, wenn er ganz unten angekommen ist, aufgeben muss...

    Ganz liebe Grüße

    cailin

  • Hallo Linde (:

    dann hast du ja sehr viel mit Alkoholikern zutun. hört sich wirklich schwer an.. gab es bei euch auch diese ganzen situationen, in denen alle geschrien, geweint & so haben? in denen du angst hast, nach hause zu kommen.. weil es einfach nur SCHRECKLICH ist dort? es macht keinen spaß mehr, hier zu sein, ich gehe sooft es geht mitm Hund und so, damit ich rauskomme.
    heute kommt sie mir mal wieder ziemlich komicsh vor, aber es kann auch sein, dass sie nur müde ist, weil sie heute um halb 5 aufgestanden ist. keine ahnung.. naja jedenfalls hab ich sie, seitdem ich nach hause gekommen bin, nur ignoriert. sie fragte zwar ständig, was ist, aber ich hab es echt versucht. nun sitze ich zu hause in meinem zimmer. heute abend will ich ja eigl mit zur selbsthilfegruppe, aber mal sehen.. ich kann sie so nicht sehen, mir wird schlecht. als ich eben mit dem hund im feld war, hab ich auf einmal angefangen zu weinen & habe nur geschrien "ich kann nicht mehr.. ich kann nicht mehr" hat keiner gehört, aber es ist wirklich so.. :( ich kann nicht mehr !!

    lieben gruß, kim


    Hey Trillian (:

    dein eintrag hat mich wirklich sehr berührt.. es ist wirklich schööön sowas zu hören :(
    das mit dem ritzen ist ja ungefähr das gleich wie bei mir mit dem messer. sie hat schon zweimal auf den bahnschienen gesessen, weil sie sich umbringen wollte. wir konnten sie grade noch davon abbringen..
    richtig mieses gefühl, dass alles zu erzählen, glaub mir :(
    ich kann hier erstmal leider nicht weg, ich habe alles hier.. und naja auch kein geld, am we bin ich entweder bei meinem freund, oder er hier, dann geht es meistens, wel wir ja immer iwas machen.

    Ja, das mit meiner Freundin und meinem Freund ist so ne sache. Sie hört mir ja zu und so, aber ich glaube, sie ist dann einfach sprachlos und weiß dann wirklich keinen rat mehr. mein freund ist wirklich seeeehr mit sich beschäftigt. seine eltern stecken ihn aber auch wirklich in diese -du bist immer im mittelpunkt- rolle.. grausam.. das ist so nervig, aber naja. dann versucht er natürlich auch hier, immer im mittelpunkt zu stehen & letztens meinte er doch tatsächlich, dass meine mutter doch mit dem trinken und so unsere beziehung kaputt macht. das war ein schlag ins gesicht,dass kann ichz dir sagen. das war als wenn man mir jetzt noch einen dicken stein auf den rücken legt, den ich jtzt auch noch tragen muss.
    ich kann nur DANKE sagen, dass es solche menschen wie euch gibt & auch wenn ich erst kurze zeit hier bin, bin ich mir sicher, dass ich hir nicht mehr weg will.. ! bei euch fühl ich mich wenigstens verstanden & ihr versteht mich auch (:
    das ist sehr schön.. !

    Liebste Grüße, Kim


    Hi Cailin

    wenn ich aber noch nicht mal mehr diese hoffnung habe, was dann? dann ist ja gar keine hoffnung mehr da :(
    ich versuche ja (seit heute) sie zu ignorieren & nichts mehr zu sagen und so, aber es fällt so schwer. ich versuche nnun auch, wirklich nur für mich zu leben, aber wenn ich doch immer im kopf habe, dass sie wieder etwas genommen hat & so, dann kann ich nicht gut drauf sein.. das kann ich einfach nicht :( vielleicht muss ich das auch erst ncioh lernen, ihr sagtet ja, dass das einige zeit andauern kann.

    alles so schwer :(
    diese eine frage ist immernoch ungeklärt und wird es wahrscheinlich immer bleiben: WARUM ICH?? :(


    Lieben Gruuuuuß (:
    Kim

  • Hi Kim!

    Doch, da ist noch Hoffnung! Hoffnung, die Du für Dich und Dein Leben haben kannst! Ganz unabhängig davon, wie Deine Mutter sich verhält...

    Liebe Grüße

    cailin

  • Hey ihr lieben

    Donnerstag ist nun schon etwas vorbei & es war wirkich schön dortr.. werde immer mitgehen
    allerdings liegen schreckliche tage hinter mir (heute eingeschlossen)
    donnerstag hat sie getrunken... dann natürlich geschworen, es nie wieder zutun. freitag dann natürlich wieder.. dann gabs den großen knall & sie hat mal wieder WIRKLICH geschworen, nichts mehr zu trinken. naja.. samstag ging es dann auch und sie war wieder unter den lebenden.. es war ein guter tag gestern.. ich hatte hoffung.. dann komm ich heute nach hause & sie ist schon wieder betrunken.. daraufhin war sie schlagartig SOWAS VON DICHT, dass sie auf die straße gerannt ist, rumgeschrien, wollte sich umbringen. danach haben der lebensgefährte meiner mama und ich sie ins auto gepackt, naja besser eher getragen, und sind zum klinikum gefahren, in die psychatrie.. dort haben wir dann mit einem arzt geredet & sowas.. haben sie wieder mitgekriegt.. jetzt ist sie auf der weihnachtsfeier der SHG.. war dort eben kurz.. ich habs aber nicht ausgehalten.. ich kann nicht mehr. ich bin am ende.. HIIILFE :(((

    Lg, Kim

  • Hallo Kim,

    ich bin ganz neu hier und sicher nicht die richtige, hier Tipps zu geben. Einzig, die Tatsache, dass ich aus eigener Erfahrung nachfühlen kann, wie es dir geht, gibt mir jetzt den Mut Dir zu schreiben. Sich von der Hoffnung zu trennen, helfen zu können ist so unendlich schwer. Anzuerkennen, dass es das Problem Deiner Mutter ist, nicht Deines und auch nicht Deines sein darf bedeutet im Umkehrschluß ja, lernen zu müssen egoistisch zu sein und auf sich selbst zu schauen. Ich hab dabei immer das Gefühl "la mala de la pelicula" zu sein, also die Rolle des Bösewichts im Film abzubekommen, und das ist ganz fies. Doch was hilfts? Deine Grenzen werden ständig überfahren, die einzige, die sie jetzt achten und bewahren kann und muss, bist Du. "Pass gut auf Dich auf", sage ich jeden Tag zu meinem Kind. Und dieser Satz ist mit dem Hintergrund unserer Geschichte mehr, als eine Floskel. Pass gut auf Dich auf, das wünsch ich jetzt auch Dir. Denk jetzt an Dich, sei lieb zu Dir, tu Dir was Gutes. Das ist das Einzige, was Du - nicht zuletzt auch für Deine Mutter tun kannst. Deine Mutter, das ist meiner Meinung nach, nämlich nicht die, die Du siehst und mit der Du leidest. Die die Du siehst heißt "Sucht", das ist nicht Deine Mutter. Deine Mutter ist tief drinnen vergraben in der Sucht, dort ist ihr wirkliches Gesicht, das Du jetzt nicht sehen kannst. Und wenn Du es könntest, dann würde sie Dir wahrscheinlich sagen: "Liebes, pass auf auf Dich. Es tut mir so unendlich leid, ich weiß, das wäre meine Aufgabe, aber dazu bin ich jetzt nicht in der Lage. Drum schau Du auf Dich, tu es für mich."
    Vielleicht rede ich Blödsinn, aber ich denke, so ist es.

    Alles Liebe und viel, viel Kraft für Dich,
    EuV

  • Hey Du (:

    dein eintrag hat mir die tränen in die augen getrieben :(
    ich weiß, ich muss auf mich schauen, aber ich kann noch nicht begreifen, wie das geht,ich muss ihr doch iwie helfen können :(
    ich kann nicht zuschauen, wie sie schneller und schneller versinkt.. :(
    ich habe ihr jetzt gesagt, dass ich, wenn sie noch einmal was trinkt, zu meinem papa gehe & meinen hund mitnehme, komme was wolle, ich kann so nciht mehr.
    dann muss ich sie nicht mehr sehen & kann vll maö ein wenig ruhe haben.. zeit für mich, für die schule.. es wäre so schön.. nur diese angst, die mir dann im nacken sitzt.. ständig muss ich dran denken, wie sie dort sitzt, betrunken & völlig fertig ist.. :( es ist iwie so ein teufelskreis, in den ich voll eingebunden bin..
    ich denke, du redest auf gar keinen fall blödsinn, ich finde das wirklich toll, was du geschrieben hast ..

    inwiefern hast du denn mit abhängigen zutun?

    danke danke danke für deinen lieben eintrag und alles guute (:

  • Lion, verabschiede Dich von den Gedanken, dass Du ihr helfen kannst. Aus der Sucht kannst Du sie nicht befreien, das kann sie nur selber. Du kannst es ihr nur leichter machen, indem Du endgültige Schritte setzt. Erst dann besteht überhaupt erst die Chance, dass sie sich überwinden kann den entscheidenden Schritt zu setzen. Bei meiner Mutter war das auch so, erst als ich sie abgeschrieben hatte, erst als ich sie komplett fallen ließ, sie für mich im Inneren gestorben war, erst dann, als niemand mehr da war, der ihr half, konnte sie sich plötzlich selber helfen und ist auf Entzug gegangen. Es klingt vielleicht paradox, aber solange Du ihr helfen willst, indem Du für sie da bist, stehst Du ihr eher im Weg dabei sich selbst zu helfen.

    Ja, zusehen zu müssen, wie Deine Mutter sich auf Raten umbringt ist die Hölle. Das Mitleid gebührt aber nicht ihr, es gebührt DIR! Es ist fies und gemein, dass Dir das angetan wird. Das hast Du nicht verdient. Und so wie Deine Mutter sich selbst helfen muss, aus der Sucht auszubrechen, so musst Du Dir selbst helfen aus dem Teufelskreis auszubrechen. Jeder hat seinen Teil in der Geschichte. Zeig ihr vor, wie es geht. Vielleicht hat sie ja die Kraft es Dir dann nachzumachen? Vielleicht ...
    Wenn Du in den Teufelskreis drinnen bleibst, richtet die Sucht nicht nur Deine Mutter zu Grunde, sondern auch Dich. Und dazu hast Du nun wieder kein Recht, denn auch Dein Leben soll und muss weiter gehen und zwar so ausgeglichen und bewußt und glücklich wie möglich. Nicht zuletzt als Grundlage für die Kinder, die Du vielleicht eines Tages haben wirst. Schau nach vorne, nicht zurück. Lass los, was Dich kaputt macht.

    Viel, viel Kraft dabei!
    EuV

    p.s.: Weil Du gefragt hast, in welchen Bezug ich stehe zu dem Thema: ich schreib mir das auch gerade alles von der Seele. Der Weg ist so lang, aber er geht stetig bergauf. :)

  • Vielen Danke für deine lieben Worte..
    ich denke, wenn sie es auch nur noch einmal tut, dann geh ich.. das mach ich wirklich & dann wird sie dastehen..
    sie fängt im januar eine ambulante therapie an & wir gehen auch zu einer SHG, ich bin gespannt, ob das helfen wird.
    in einen stationären entzug will sie nicht .. und so lange sie da nicht hin will, kann ich auch nichts mahcen denk ich.. so schwer es mir fällt.. & das tut es, das kann ich dir sagen !!
    ich habe mir jetzt auch gesagt, wenn sie mal wieder betrunken hier rumläuft werde ich sie ignorieren, ihr aus dem weg gehen.. weg weg weg.. das werde ich tun, wenns acuh schwer ist, aber vllt rüttelt sie das dann wach..

    ich freue mich, dass deine ma einen entzug gemacht hat, war er erfolgreich?
    bei mir geht es im mom alles bergauf.. so schlimm wie nie zuvor, aber vll kann ich ja irgendwann mal sagen "Ja, es geht bergauf.. langsam aber stetig!!"

    ich wünsche es mir & ich wünsche Dir auch alles alles Gute :)

  • War der Entzug erfolgrecih, hast du gefragt. Darauf kann ich nur mit einem klaren und deutlichen JEIN antworten :o
    Mit dem Alkoholismus ist es "offiziell" aus gewesen. Das ist die offizielle Variante, weil ich weiß, dass sie bis jetzt immer noch regelmäßig dicht ist. Aber wovon, das weiß ich nicht so genau. Alk? Sicher hin und wieder. Auf jeden Fall diese verteufelten Psychopharmaka, die haben sie fest im Griff. Meine Mutter ist heute ein Wrack. Mich ekelt davor, wenn ich mir vorstelle, wie hoch der chemische Anteil im Körper meiner Mutter sein muss. Manchmal reitet mich der Galgenhumor und ich frage mich, ob ich sie eines Tages nicht eher auf der Sondermülldeponie, als am Friedhof beerdigen werde müssen. Und ob sich das Krankenkassendefizit danach nicht wie durch ein Wunder schließen wird. Es vergeht keine Woche ohne neue Katastrophe. Und wenn ich Katastrophe sage, dann meine ich das auch so. Wenn andere Menschen eine Gallenoperation haben, ist das der Tiefpunkt des Jahrzehnts. Meine Mutter hatte es allein im letzten halben Jahr eine gebrochene Wirbelsäule, Exzeme am ganzen Körper, ein gebrochenes Bein, das genagelt werden musste (sie weiß partout nicht, wie es dazu gekommen ist), Magendurchbruch und steigender Demenz zu tun. An dem Punkt, wo sie heute angelangt ist, ist es keine Frage der Sucht mehr, ihr Körper erntet jetzt, was er ein ganzes Leben lang gesäht bekommen hat von ganz allein.
    Traurig, alles sehr traurig. Aber - und das ist der springende Punkt - ich habe gelernt ihr ihr Leid nicht abzunehmen. Ich helfe ihr finanziell, aber sie weiß, dass sie von mir kein Mitleid bekommt. Das Quantum an Mitleid ist schon lange aufgebraucht. Ich akzeptiere sie als meine Mutter, die mir bis ins kleinste Detail gezeigt hat, wie ichs nicht machen soll. Sie hat mir als perfektes schlechtes Beispiel gediehnt. In mancher Hinsicht dank ich ihr sigar dafür. Das Elend, das ihr Leben ist, wurzelt in Generationen an Hass, Gift und Zwietracht in unserer Familie. Manchmal denke ich mir, sie wendet all diesen Hass gegen sich selbst, um ihn nicht an mich weitergeben zu müssen. Diese Vorstellung hilft mir zumindest dabei sie bei diesem (gefühlten) Vorhaben zu unterstützen. Zwischen meiner Mutter und mir ist ein ganz dicker Grenzbalken. Hinter dem Grenzbalken ist der ganze Morast dieser Familie. Vor diesem Grenzbalken bin ich und mein Sohn und die, die uns folgen sollen. Dann war ihr Leid zumindest nicht umsonst. Und damit wir das auch schaffen, dafür bin ich jetzt hier.

  • Hey Lion =)

    wie geht es dir heute? Ich habe mich gerade echt gefragt, wie du bei so viel Stress mit deiner Ma überhaupt die Schule schaffen kannst :shock: ! Der psychische Druck muss echt ungeheuer groß sein,dass wieder etwas passieren könnte, wenn deine Mutter sich schon mehrmals umbringen wollte.
    Ich bewundere deine Stärke, wirklich.

    Ich lasse Dir einfach mal liebe Grüße da =)
    LaChela

    PS: Setz deinen Entschluss in die Tat um, geh zu deinem Vater, damit du endlich, wenn auch nur vorübergehend aus diesem Schlamassel rauskommst. Du kannst den Teufelskreis durchbrechen, du musst nur anfangen. Wenn du einmal angefangen hast, ergibt sich Vieles von selber, und das meiste fällt dir etwas leichter! (Ich spreche da aus Erfahrung :wink: ) Aller Anfang ist schwer, aber denk auch daran, dass du "danach" wieder ein richtiges LEBEN haben könntest!

  • Hallo Lachela (:

    ich muss sagen, mir geht es ok. sie hat seit sonntag nichts mehr getrunken & dann ist alles toll..
    ich denke, dass die psychatrie am sonntag gewirkt hat, weiß aber nicht wie lange &n ich bin mir sicher, dass ich das machen werde, auf jeden fall, denn mir reicht es einfach sowas von!

    ja, die schule.. naja es geht, ich versuche, so gut wie möglich durchzukommen & es klappt einigermaßen. bin nicht der knaller, aber es geeeeht^^
    denke viel nach & montag habe ich die lk-klausur auch nicht geschrieben, weil ich es psychisch nicht hingekriegt habe, weil der sch*** von sonntag noch im kopf war, aber naja, muss ich nunmal nachschreiben.


    Liebe Euv ..

    deine geschichte könnte auch in einem buch verfasst werden. hast du schonmal überlegt, dass alles aufzuschreiben? ist mir grad in den sinn gekommen, weil ich deinen stil zu schreiben echt gut finde :P
    ja, sie haben uns wirklich gezeigt, wie es nicht geht, wie man es nicht machen soll, auch eine weise, vorbild zu sein, auch wenn es makaber klingt.
    wie alt ist denn dein sohn? (:

    Lieben Gruß, Lion

  • Zitat von EineUnterVielen

    Meine Mutter ist heute ein Wrack.

    An dem Punkt, wo sie heute angelangt ist, ist es keine Frage der Sucht mehr, ihr Körper erntet jetzt, was er ein ganzes Leben lang gesäht bekommen hat von ganz allein.
    Traurig, alles sehr traurig. Aber - und das ist der springende Punkt - ich habe gelernt ihr ihr Leid nicht abzunehmen.

    Ich akzeptiere sie als meine Mutter, die mir bis ins kleinste Detail gezeigt hat, wie ichs nicht machen soll. Sie hat mir als perfektes schlechtes Beispiel gediehnt. In mancher Hinsicht dank ich ihr sogar dafür. Das Elend, das ihr Leben ist, wurzelt in Generationen an Hass, Gift und Zwietracht in unserer Familie. Manchmal denke ich mir, sie wendet all diesen Hass gegen sich selbst, um ihn nicht an mich weitergeben zu müssen.

    Hallo EineUnterVielen,

    das, was Du hier in Lion's Thread geschrieben hast, hat mich sehr berührt und spricht mir wieder einmal aus der Seele. Bei mir schaut es so ähnlich aus (bis auf die finanzielle Unterstütung), und Deine Gedanken zum eeeewigen Familientwist sind auch die meinen. Nur Liebe zu sich selbst und dann auch zu seinen Nächsten und natürlich zu anderen Menschen gepaart mit einer gesund gezogenen Grenze kann dieses Leid in der Folgegeneration einer Familie auflösen. Wer mitkommen mag, ist herzlich eingeladen, wer nicht möchte, bitte schön. So halten es meine Schwester und ich schon seit vielen Jahren - raus aus dem Sumpf!! Mit vielen Schmerzen - und soso vielen Belohnungen! Wenn ich mein heutiges Leben anschaue - kein Vergleich zu z.B. vor 5 geschweige denn 10 Jahren!

    Liebe Lion,
    ich hoffe, Du profitierst auch von diesem Beitrag.
    Ganzganz viel Erfolg beim Abi!

    LG,
    Lavandula

  • Hey Lion =)

    Kann gut verstehen, dass du nach dem Sonntag nicht in der Lage warst die LK-Klausur zu schreiben...

    Hab noch eine Frage an dich. Warum hat sich deine Mutter für eine ambulante Therapie entschieden? Hast du sie dazu überredet? Bei ihr wäre doch sicher eine stationäre Therapie viel sinnvoller. Benutzt sie die Therapie vielleicht nur so als Deckmantel, um dir zu demonstrieren, dass sie es besser machen will? Irgendwie kommt es mir so vor...

    Viele liebe Grüße
    LaChela
    (die jetzte endlich alle Klausuren für dieses jahr hinter sich hat :D )

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