mein leben mit meinem mann

  • also..muss erstmal überlegen wie und wo ich anfange damit es nich zu lang wird :lol:

    mein mann ist seit ca. 3 jahren alkoholkrank, vielleicht auch schon länger, man kann es nicht mehr so genau sagen.
    als es mir bewusst wurde, war ich schon hochschwanger und wir waren verheiratet.

    jeden tag trank er, oft schon morgens, und er war oft aggressiv wenn er voll war. er hatte sich nicht mehr unter kontrolle, seinen harndrang nicht, seine körperteile nicht. schon wenn ich daran denke läuft es mir eiskalt den rücken runter.
    gott sei dank kam es nie dazu das er mich schlug, aber es war oft kurz davor. er konnte allerdings das gleichgewicht nie halten, er war zu voll.
    er trank immer die harten sachen, doppelkorn und so was.

    im april diesen jahres kam es zu eklat, er stürzte besoffen mit seinem sohn auf dem arm.
    am nächsten tag stellte ich ihn vor die wahl: entweder entgiftung und therapie, oder scheidung.
    er ging in eine klinik.
    nach 2 wochen wurde er entlassen und musste weiterhin mit der diakonie in kontakt bleiben wegen des therapieantrags.
    dieser antrag ist erst vor 2 wochen gestellt worden und noch nicht durch.

    nun zu mir. seit der entgiftung wird mein mann immer wieder rückfällig, und ich komme mit allem nicht klar.
    er ist al unselbständig (geowrden im laufe der sucht) er kann nicht mit den kleinsten konflikten umgehen, keine ernsthafte verantwortung übernehmen, für alles muss ich aufkommen, alles erledigen. unser sohn hat bis heute keinen richtigen bezug zu seinem vater. mein mann ist für ihn zwar ein familienmitglied zum toben, aber nicht mehr und nicht weniger. sprich ich muss mich auch um den kleinen allein kümmern.

    nichts bekommt mein mann auf die reihe, die kleinsten aufgaben kann er nicht erledigen.
    ich weiss nicht wie lange ich diesen kampf noch durchhalte. ich will wieder den mann den ich früher kannte, vor der sucht.
    er war ein gepflegter mann der stolz umherging, nicht so ein kind wie heute.
    mit der pflege das klappt auch nicht mehr seit der sucht. ich muss ihn ständig daran erinnern zu duschen usw...
    ist das "normal" bei einem suchtkranken??? wird er das wieder lernen mit der zeit, bei der therapie??

    oft, wenn ich in sein gesicht sehe, habe ich die bilder vor mir, als er noch trank. das bild seinen volltrunkenen blickes, sein gleichgültiges verhalten von damals, alles kommt dann hoch. ich weiss nicht wie ich es schaffen soll das jemals zu vergessen oder ihm zu verzeihen. aber das was ich mit ihm erlebt habe, war für mich ein schlimmes trauma, ganz ehrlich.

    wenn er an der arbeit ist, dann bin ich froh ihn nicht ansehen zu müssen, und wenn sein feierabend näher rückt oder er unpünktlich kommt, habe ich angst er kommt betrunken heim, was auch ab und an mal der fall ist denn er wird immer wieder rückfällig. dann sind sie wieder da die ganzen bilder und ich breche jedesmal wieder zusammen.

    ich halte diesen psychischen stress kaum noch aus.

    wo bekomme ich hilfe um das alles zu verarbeiten??
    ist es besser mich von meinem mann zu trennen? eigentlich will ich das nicht, ich will es nicht zulassen das der alkohol es schafft uns auseinander zu reissen.

    hier im ort gibt es für angehöroge eine beratung, allerding auch für frauen von spielsüchtigen und kindern von alkoholikern und in der runde fühlte ich mich nicht so wohl...

    sorry, ist nun doch so lang geworden...

    grüssle, hiswife

    Die hiswife nennt sich nun doch lieber Sanni :D

    Ich bin ICH und nicht nur seine Frau!

  • Hallo hiswife,

    schreib dir alles von der Seele, das sortiert die Gedanken.

    Herzlich Willkommen hier im Forum! Wenn du dich in einzelne Threads einliest merkst du, daß es da viele Gemeinsamkeiten gibt.

    Ich wünsche dir einen guten Erfahrungsaustausch.

    Lg, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo hiswife,

    herzlich willkommen bei uns. Interessanter Nickname, den Du hast.....!

    Das Lesen hier wird Dir eine gute Hilfe sein! Du bist hier unter Gleichgesinnten mit dem gleichen Problem. Du bist nicht allein und wirst beim Lesen ganz viele Antworten auf Deine Fragen finden.

    Du kannst Dir auch eine Selbsthilfegruppe vor Ort suchen, für DICH!
    Geb mal Al-Anon in die Suchmaschine ein.
    Meinen Lieblings-Buch-Tipp möchte ich Dir auch geben: "Familienkrankheit Alkoholismus - Im Sog der Abhängigkeit".

    Schreib hier alles auf, was Dir auf der Seele liegt, das befreit ungemein. Und keine Angst vor zu langen Beiträgen.. was raus muss, muss raus!

    Alles Liebe.. Pedi

  • danke für den buchtipp.. das werde ich mir bald besorgen

    tja nun steht weihnachten vor der tür und umso mehr angst habe ich das er rückfällig wird.
    ich weiss momentan gar nich ob ich mit ihm zusammen bleiben will.

    will ich mein leben mit jemanden teilen, mit dem ich die nächsten monate oder vielleicht jahre nicht ausgehen kann, weil ich angst haben muss er kann dem suchtdruck nicht widerstehen??

    ich bin erst 23. ich will nicht mein leben lang nur zu hause hocken müssen...
    auch wenn er trocken ist, auch wenn er bald therapiert ist, der rückfall kann immer kommen. für mich sind diese rückfälle ein psychisches disaster.
    jedesmal bekomme ich richtig depressive phasen wenn er getrunken hat, bin sehr schlecht gelaunt und kann ihm nicht vertrauen.

    er hat mich sehr oft belogen, zu oft.
    er hat hin und wieder auf unseren sohn allein aufgepasst, als ich ins fitnessstudio ging. und was tat er? er trinkt und der kleine, damals erst ein knappes jahr, krabbelt allein auf sich gestellt in der wohung rum... und so was passierte mehrmals, also 3 mal.
    also musst ich die fitness aufgeben. ich musste so viel aufgeben wegen seiner sucht.
    es gibt tage, da will ich das mit ihm schaffen, durchstehen. aber häufiger sind die tage, an denen ich ihn ansehe und denke er ist ein verantwortungloses, rücksichtsloses tier.

    ich weiss manchmal nicht mehr weiter. ich habe manchmal das gefühl ich bin seine mutter oder seine pflegerin, ich sehe ihn kaum noch als meinen mann. er ist nicht mehr der mann der mich stützte, fü mich da war, sich vor mich gestellt hat.
    komme mir manchmal vor wie gelähmt. der einzige grund warum ich jeden tag weiter lebe, ist mein sohn...

    danke fürs zulesen..auch wenns in bisschen ungeordnet ist...
    muss halt einfach nach und nach alles von der seele schreiben... es hilft.

    al anon gibt es 25km von hier...mal schauen wie ich das regeln kann.
    habe einen antrag zur mutter kind kur gestellt und hoffe der wird bewilligt.
    dann habe ich erstmal 4 wochen abstand

    Die hiswife nennt sich nun doch lieber Sanni :D

    Ich bin ICH und nicht nur seine Frau!

  • Hallo hiswife,

    ..hhmm... wenn ich Deinen Text und Deine Gedanken so lese, was Du willst und Dir wünschst usw., dann liegt Deine Entscheidung doch auf der Hand, oder...?

    Ich wünsche Dir, dass es mit der Kur klappt, so dass Du in der Zeit ein wenig zu Dir selbst finden und eine Entscheidung für Dich und Deinen Sohn treffen kannst.

    Alles Liebe... Pedi

  • Hallo hiswife,

    ich wünsch dir erstmal frohe, stress- und angstfreie Weihnachten!

    Ich finde, du siehst die Situation sehr sehr klar. Du hast das sehr gut beschrieben, diese Verantwortungslosigkeit, das ist wirklich sehr sehr nervig und anstrengend und auf die Dauer macht einen das kaputt.

    Und du hast Recht: Der Rückfall kann IMMER kommen. Vielleicht kann dein Mann mit Hilfe einer Therapie ziemlich stabil trocken werden, so dass Rückfälle nicht mehr allgegenwärtig drohen und er wieder der Mensch ist,in den du dich verliebt hast. Aber Rückfälle sind auch nach Jahren - nach Jahrzehnten - immer möglich.

    Eine Möglichkeit wäre auch eine vorläufige Trennung. Er soll doch erstmal mit sich klarkommen und mit seiner Sucht und dann kannst du dir in Ruhe überlegen, ob du ihn trocken noch haben willst oder nicht.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Hallo Hiswife,

    Es ist zwar schwer, aber nicht unmöglich da raus zu finden aus deiner Situation. Wenn Du iregendwie mit eurem Kind eine Auszeit nehmen könntest, woanders wohnen, Eltern, Freunde, wäre es sicher gut, um sich mal etwas zu entspannen. Weil einen Süchtigen zu betreuen etc ist fast wie ein Pflegefall. Das habe Ich oft so empfunden. Einen Pflegefall lässt Du ja auch nicht gerne alleine. Du willst immer wissen wie es ihm geht, was er macht etc. Ich war hinterher so plemplem, das ich z.B.bei Einkaufen nicht mehr wusste, was ich noch mal kaufen wollte, so kleine black outs. Ich war wie ferngesteuert. Zu Hause wie eine Maschine, die Hausarbeit und das nötigste erledigt. Als Frau war Ich total gefrustet, weil Ich ja nichts von Ihm als mann erwarten konnte, das hat die Stimmung noch mehr gedrückt. Ich habe darum gekämpft, dass er mich wenigstens einmal in den Arm nimmt. Das war schon Weihnachten und Ostern zusammen.
    Eigentlich wollte ich Bewrbungen schreiben, Internet, mich um meine Probleme kümmern, aber das geriet mehr und mehr in den Hintergrund. Eine Woche verging, die nächste und die nächste.. der Mittelpunkt in meinem Leben waren nicht mehr meine Kinder und Ich.. Es ist bitter das zu sagen, aber es ist leider die Realität. Das ganze hat mich soviel Energie gekostet.. Wo will man die ganze Kraft hernehmen und wohin mit den Sorgen der Erschöpfung??
    Man kann nicht nur von der Hoffnung leben. Das ist ausserdem unrealistisch.

    Jetzt habe Ich doch mehr geschrieben, als Ich wollte.

    Ich wunsche Dir ganz fiel Mut und versuche Deine Energie in die für Dich richtige Sache zu stecken.

    Liebe Grüsse
    SSS

  • Hallo Hiswife,

    was mir noch eingefallen ist:
    Bei deiner Entscheidung solltest du auch mitbedenken, was es für deinen Sohn bedeutet, mit ihm zu leben. Wie ist die Stimmung zuhause? Erlebt dein Sohn ein einigermaßen fröhliches, unbeschwertes Elternhaus?

    Ich muss sagen: Obwohl ich es traurig finde, dass meine Kinder zurzeit ihren Daddy nicht sehen (weil er ständig betrunken ist), ist ihr Leben - so behaupte ich - seit der Trennung um hundert Prozent besser geworden. Wir können einfach unser Leben leben und die Stimmung ist einfach freier und fröhlicher als zu der Zeit, wo er noch die gesamte Atmosphäre vergiftete.

    Nur so als Denkanstoß,
    schönen Abend
    Doro

  • Hallo hiswife,

    ist dir bewußt, daß du viel mehr bist als his wife? Du bist zuallererst DU selber.

    Wie geht's dir?

    Lg, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • erstmal danke für eure antworten

    das mit der vorläufigen trennung, ja das habe ich versucht...
    wir wohnen mit meinen eltern in einem haus.. also ich kann nicht weg. er kann nicht weg, weil er mit seinen eltern keinerlei kontakt hat. er hat auch nur einen freund und der ist selber suchtkrank (drogen)
    er hatte nach einer wohnung gesucht und keine gefunden, somit haben wir sozusagen abgemacht das ich mich nach der therapie entscheide ob ich mich immernoch von ihm trennen will oder ihm noch eine chance gebe.

    die letzten 2 tage war er vermutlich trocken. ich sage vermutlich weil er heiligabend sehr komisch wirkte und sich am am nachmittag für 3 stunden schlafen legte. ob er getrunken hat? keine ahnung....

    sinnesrausch das mit der vergesslichkeit kenne ich nur zu gut..
    ich fühle mich schon lange total ausgelaugt, mein sohn schlief erst mit 20 monaten zum ersten mal durch, war vorher 1-5 mal pro nacht wach, dazu der alkoholkranke mann, keinerlei unterstützung usw...
    meinen haushalt hatte ich bis vor ein paar monaten überhaupt nicht im griff. der kleine hielt mich immer gut auf trab und wenn der schlief sass ich da und starrte die wand an und wusste nichts anzufangen. war wie gelähmt.
    aber mittlerweile funktioniert das

    obwohl mein sohn durchschläft mittlerweile und mann nich mehr täglich trinkt bin ich doch immernoch schlapp und innerlich leer.

    ich habe trotzdem nicht das gefühl das es meinem sohn schlecht geht, er bekam es eigentlich nie richtig mit wenn mann betrunken war. mein sohn ist eigentlich ein sehr fröhliches kind, er lacht viel und so.
    er kennt es nicht anders das sein vater nicht seine hauptperson ist, er hat dafür einen sehr starken bezug zu seinem opa.

    mir gehts nun heute eigentlich ganz gut, aber insgesamt natürlich weniger.
    mann versteht das leider nie, er kann sich nich erklären warum ich nich einfach alles vergessen kann..

    ich hoffe ich bekomme die zusage zur kur bald im neuen jahr, und ich hoffe das ich da kraft tanken kann

    lg S.

    Die hiswife nennt sich nun doch lieber Sanni :D

    Ich bin ICH und nicht nur seine Frau!

  • Liebe Hiswife,
    herzlich willkommen hier im Forum. Hier bist du richtig und bekommst Du auch fast (medizinische geht natürlich nicht) jede Unterstützung.

    Wir Anghörige von Alkoholikern bezeichnen uns ja als co-abhängig. Damit soll verdeutlicht werden, dass der Alkoholismus des Partners uns selbst krank macht. Pedi’s Buchempfehlung kann ich nur unterstützen. Sorry aber Dein Nick-Name ist Ausdruck Deiner Co-Abhängigkeit. Du hast keinen eigenen Namen? Du bist NUR sein Weib? Du definierst Dein Ich über ihn! Denk mal darüber nach!

    Das Geheimnis bzw. die Lösung für uns Angehörige liegt in einer Abgrenzung unserer Person von der des Alkoholikers. Das heißt nicht zwangsläufig Trennung. Es gibt Angehörige, die schaffen diese innerliche Abgrenzung auch ohne sich zu trennen. Grundsätzlich vereinfacht eine räumliche Trennung aber die innere Abgrenzung.
    Soweit ich rauslese, seid Ihr verheiratet. Dann gibt es die Möglichkeit, dass Deinem Mann bei der Trennung Wohnraum zwangszugewiesen wird. Hier solltest Du aber einen Juristen konsultieren.

    Das lohnt aber erst, wenn Du Dir einig bist, was Du willst. Und zwar für Dich und für Deinen Sohn.

    Ich verstehe z.B. nicht, wenn im April der Vorfall war, dass dann erst vor zwei Wochen ein Therapieplatz beantragt wurde. Und Du sprichst von „rückfallig werden“. Um rückfällig zu werden muss man erstmal trocken sein. Und zwei Tage nichts trinken, ist nicht trocken.

    Liebe Hiswife, Du musst Deinen Blick ändern. Schau nicht auf ihn, schau auf Dich und Dein Kind. Nur er kann sich retten und nur Du kannst Dich retten. Dieses Umdenken ist ein Prozess. Verlange also nicht gleich zu viel von Dir. Bei diesem Prozess sind wir Dir hier aber gern behilflich.

    Bei mir hat es über zwei Jahre gedauert. Seit diesem Herbst habe ich es endlich geschafft. Und ich habe es mit der Unterstützung dieses Forums geschafft. Und, liebe Hislife, es ist ein schönes Gefühl, es geschafft zu haben. Dafür lohnt sich der beschwerliche Weg.
    Ich wünsche Dir ganz, ganz viel Kraft und alles Gute.

    Papi

  • hallo papi, danke für deine antwort.

    meinen nickname habe ih nich so gewählt das ich mich über ihn definieren, sondern das ich nur über ihn definiert werde.
    überall heisst es nur "ach die ist ja die fraum vom alki..."

    und ja ich weiss trotzdem das ich co-abhängig bin. ich bin schon sehr lange mit meinem mann zusammen und möchte das eigentlich nicht hin schmeissen.

    er ist meist länger als 2 wochen trocken, wird meist rückfällig wenn es für ihn zu stressig wird. allerdings muss das nicht mal grosser stress sein.

    das erst vor kurzen der antrag gestellt wurde, verstehe ich selber nicht.
    aber ich war selbst mit meinem mann zusammen bei seinem betreuer vom diakonischen werk (die schicken ja den antrag ein)
    und dort hörte ich das es wirklich an denen liegt.
    das diak.werk stellt die bedingung das ein alk. 7 einzeltermine bei ihnen wahrnehmen muss, sowie eine gruppenteilnahme über 4 sitzungen und 8 wochen trockenheit nach der entgiftung.
    ohne diese auflagen könne man keinen antrag einreichen bei der rentenvers

    ich verstehe das nicht, ich dachte immer das es von der entgiftung aus gleich zur therapie geht.
    mein mann kommt dann oft nicht mir dem suchtdruck klar bzw kann er dem nicht entweichen.
    ich kann mich ja nicht in seinen kopf versetzen aber er auch in meinen.

    mir geht es einfach schlecht weil ich das erlebte nich verarbeiten kann.
    und ich kann nicht mehr positiv in die zukunft schauen.
    ich denke wenn er immer wieder rückfällig wird dann wird er irgendwann auch wieder täglich trinken.
    ich habe einfach keine kraft mehr für irgendwas zu kämpfen.

    Die hiswife nennt sich nun doch lieber Sanni :D

    Ich bin ICH und nicht nur seine Frau!

  • Hallo hiswife,

    ich kann Dich so gut verstehen, dass Du fertig und durcheinander bist.

    Um Dich ein wenig beim Sortieren zu unterstützen:

    Du schreibst oben: "ich bin schon sehr lange mit meinem mann zusammen und möchte das eigentlich nicht hin schmeissen" und dann weiter unten: "ich denke wenn er immer wieder rückfällig wird dann wird er irgendwann auch wieder täglich trinken.
    ich habe einfach keine kraft mehr für irgendwas zu kämpfen."

    Also... eins von beiden wirst Du nur hinbekommen... wenn Du ihn eigentlich nicht verlassen willst (lass mal das "eigentlich" weg), wirst Du weiter leiden, daran führt kein Weg vorbei. Denn er scheint sich ja weniger um seine Therapie etc. zu kümmern als Du... wenn Du also sagst, dass Du keine Kraft mehr hast, bleibt Dir doch nur ein Weg, oder?

    Investiere Deine Kraft in Dich und Deine Heilung, denn solange Du bei ihm bleibst, wird er keinen Grund haben, sich zu ändern... denn mein Eindruck ist, dass er nicht so engagiert ist wie Du...

    Und Du schreibst, dass die anderen Dich nur als "die Frau vom Alki" definieren... als wen oder was definierst Du Dich selbst? Wer bist Du? Doch ein eigenständiger Mensch, mit eigenen Bedürfnissen, Gefühlen, Wünschen etc...; erst, wenn Du Dich selbst so siehst und als selbständig definierst, werden es auch die anderen tun. Wenn Du Dich selbst nicht akzeptierst, tut es niemand anderes sonst...

    Ich hoffe, dass meine Gedanken Dich ein wenig hilfreich unterstützen können.

    Alles Liebe.. Pedi

  • vielleicht habe ich mich etwas falsch ausgedrückt, er kümmert sich ja um die therapie. aber es ist auch beim diak. werk etwas schief gelaufen. seine eigentliche betreuerin ist schon seit vielen wochen krank und weil die unterlagen wohl nicht ordentlich geführt wurden musste er alle termine neu machen. warum das verstehe ich auch nicht.

    naja ich glaubte ihm das natürlich nicht und war deswegen da und habe mich vergewissert ob es stimmt.

    ich weiss auch das die trennung für mich der besser weg wäre, aber mein herz sagt bleib bei ihm...
    ich bin momentan hin und her gerissen

    mein mann hatte eine äusserst schwere kindheit, weswegen er auch den kontakt zu seinen eltern abgebrochen hat.

    genaueres dazu kann ich hier nicht schreiben.

    sein betreuer meinte zu mir spätestens ende januar ginge er zur therapie.

    aber gibt es da nicht schnellere möglichkeiten??
    mann bettelt ja förmlich darum einen platz zu bekommen.
    er bemüht sich sehr trocken zu bleiben, aber oft gibt es situationen in denen er es nicht schafft, weil er nkicht weiss wie er mit dem druck im kopf umgehen soll.

    es ist einfach zu kompliziert.... ich kann hier nichts genaueres erklären usw...

    ich liebe meinen mann und ich schaffe es einfach nicht ihn zu verlassen...

    ihr müsst mich wohl für bescheuert halten

    Die hiswife nennt sich nun doch lieber Sanni :D

    Ich bin ICH und nicht nur seine Frau!

  • Hallo hiswife,

    es geht doch den meisten von uns so, dass sie sich nicht sofort trennen, sondern lange mit sich ringen. Mein persönlicher Standpunkt ist: Seien wir lieb zu uns. Und wenn du es jetzt noch nicht kannst, dann eben erstmal nicht. Dieses Entweder-Oder blockiert manchmal ein bisschen.

    Trotzdem, auch wenn du erstmal bei ihm bleiben willst, kannst du versuchen, dich innerlich von seiner Sucht (nicht von ihm als Mensch) zu distanzieren. Und anfangen, dir Unterstützung für DICH zu besorgen.
    Du sitzt im Augenblick im Wartezimmer, bis er einen Therapieplatz bekommst und willst es beschleunigen. Nun, das ist aber SEINE Sache. Es ist in einer Liebesbeziehung zwar in meinen AUgen normal, dass man dem anderen helfen möchte, noch dazu wenn es um eine so elementare Sache geht, aber als Co-Abhängige verstrickt man sich dadurch immer mehr. Macht sich Sorgen, macht sich Gedanken. Immer und immer wieder geht es um IHN, dabei hast du äußerst wenig EInfluss darauf, wie es bei ihm weitergeht. Wenn sein Wille nicht ausreicht, dann kannst du wenig machen.
    Nimm ihm da nichts ab und kreise in deinen Gedanken weniger um ihn als um dich selbst. Die Dinge, die du beeinflussen kannst. Verbesser das, was du verbessern kannst. Leicht gesagt, ich weiß, das ist ja der springende Punkt, aber es geht, wenn man sich darum bemüht. Nicht von heute auf morgen, aber so langsam.

    Er wird diese Therapie hoffentlich irgendwann antreten, bis dahin vergeht Zeit, DEINE Zeit, und die ist zu schade, um nur im Wartezimmer zu sitzen.
    Also tu irgendwas, was für dich gut ist, was, das musst du selbst wissen. Kümmer dich um dich selbst. Lass ihn machen.

    Dies ist natürlich nur meine Meinung, aber vielleicht kannst du mit meinem Geschreibsel was anfangen,

    alles Gute
    Doro

  • mich innerlich von der sucht trennen.. hmm wie soll ich das umsetzen?

    ich meine seine sucht belastet mich ja im alltag schon.
    wie mache ich das das ich mich nicht jedesmal von seinen rückfällen verletzt fühle?
    und überhaupt, wie soll ich damit umgehen?
    im moment habe ich das gefühl, es dauert nich mehr lange und er trinkt wieder jeden tag.

    heute wollte ich mit ihm über den erneuten rückfall am sonntag reden aber er sagte das mich das ja eigentlich nix angehe und dann hatte sich das für ihn erledigt.

    ach ich weiss auch nich.. mein kopf sagt trenn dich mein herz sagt bleib be ihm.
    die nächste frage st wo soll ich hin? oder soll ich einfach schon mal heimlich nach wohnungen schauen? wir wohnen ja bei meinen eltern im haus und stehen beide im mietvertrag....

    probleme über probleme...

    sorry wenn ich euch dait nerve :(

    Die hiswife nennt sich nun doch lieber Sanni :D

    Ich bin ICH und nicht nur seine Frau!

  • Hey hiswife,

    Du nervst nicht!!!! Dafür sind wir und dieses Forum ja da, dass wir uns unsere Gedanken mitteilen. :wink:

    Dein Mann hat´s doch auf den Punkt gebracht: er will nicht über seinen Rückfall reden und sagt, es geht Dich nichts an... ich mein.. recht hat er! Kümmere Dich um Dich und nicht um seine Rückfälle! So wie er ja für sich sorgt (in seinem Sinne), so mußt Du für Dich sorgen. Und indem Du damit anfängst, beginnt der erste Schritt deiner Abgrenzung von seiner Sucht. Richte den Fokus und Deine liebevolle Aufmerksamkeit auf Dich.

    Ja, unser co-abhängiges Herz sagt JA zu der kranken Beziehung. In diesem Falle hat der Verstand einfach recht, wenn er sagt, wir sollten besser verschwinden!

    Klar kannst Du nach Wohnungen schauen! Wenn es Dich beruhigt, mache es heimlich. Aber wenn Deine Entscheidung gefallen ist, mußt Du es gar nicht verheimlichen. Es ist Dein gutes Recht und Dein Mann hat so auch die Möglichkeit zu gucken, was aus dem Mietvertrag wird. Und aus seinem Leben, was er dann ohne Dich weiterleben wird.

    Solange Du in dieser kranken Beziehung steckst, kannst Du nicht heilen; diese Erfahrung habe ich gemacht. Wir Co´s sind auch krank und müssen uns um uns selbst kümmern, denn sonst bleiben wir auf der Strecke.... und der Alkoholiker geht seinen Weg, wie Du siehst...

    Wünsche Dir ganz viel Kraft! Schreib uns weiter....

    LG.. Pedi

  • 18 jahre.. das ist eine lange zeit..

    ich würde fast sagen nee so lange würde ich das nich mitmachen.. aber nur fast.
    im endeffekt weiss ich nicht wie lange ich das tatsächlich noch mitmache.

    manchmal denke ich einfach nur man bist du blöde!
    schmeiss ihn raus und leb dein leben! du bist erst 23 und hast noch alles vor dir

    und dann denke ich, was soll er machen ohne mich? was soll ich machen ohne ihn? fast ein jahrzehnt bin ich mit ihm zusammen..
    es gab viele scvhöne zeiten, wobei ich ganz ehrlich ságen muss, die meiste zeit war er mit seinen süchten beschäftigt..

    erst harte drogen, dann kiffen, dann alk...

    mein mann geht auch seiner arbeit nach, aber wer weiss wie lange das anhält.
    ich weiss auch das er eigentlich kurz vor einer überwiegend trockenen phase steht, bald geht seine therapie los (ende januar)
    aber seine süchte haben zu viel kaputt gemacht, ihn kauputt gemacht, haben ihn zu einem anderen menschen gemacht.

    ich möchte eigentlich meinen rest des lebens nicht mit einem suchtkranken verbringen, gleich ob trocken oder nicht...

    ich fühle mich im moment nicht stark genug in zu verlassen, meine gefühle spielen verrückt, zudem leide ich am burnout syndrom, was mich auch in entscheidungsfragen stark blockiert...

    40darline, vielleicht schaffen wir es ja, uns gegenseitig stark zu machen, vielleicht schaffen wir es uns von deren sucht zu lösen...

    ich kann es nur hoffen, denn das leben was ich in den letzten jahren führe, macht mich alles andere als glücklich

    Die hiswife nennt sich nun doch lieber Sanni :D

    Ich bin ICH und nicht nur seine Frau!

  • Liebe hiswife
    und er wird nach der Therapie wieder ein anderer Mensch sein. Du wirst nicht den Menschen wieder bekommen, in dem du dich verliet hast
    Es kann positiv sein, wenn er zurück kommt. Es kann aber auch nicht so toll sein. Das muss dir klar sein. Er macht ja keinen Zeitsprung, denn die Sucht hat ihn verändert. Jede Phase verändert die Entwicklung eines Menschen - verändert die Persönlichkeit. Und das heißt nicht unbedingt so, wie wir es uns erträumen.
    Meist haben Süchtige gar keine realistischen Zukunftsvorstellungen - meist weichen ihre Träume von unseren ab.
    Nur wenn ihr die gleichen Ziele hat und euch dann nach der Therapie neu begegnet, gibt es eine Chance.
    Liebe Grüße Elke

  • ja das stimmt, mit den unrealistischen zielen. er redet ständig davon, diese und diese sache zu machen, damit millionär zu werden usw...

    sowas kannte ich von ihm gar nich.

    er soll ja auch nich direkt der werden, der er früher war, das wäre ja surreal, er ist ja keine 18 mehr.
    ich wünsche mir einfach einen reifen, verantwortungsbewussten mann mit klaren und realen zukunftswünschen und zielen.

    all das ist er im moment in keinsterweise und das bräuchte ich so sehr.

    Die hiswife nennt sich nun doch lieber Sanni :D

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