Hallo Forum,
am Wochenende hatte ich einen sehr interessanten Informationsaustausch mit Kaleu, Hartmut und Dorothea zu dem Thema "Suchtgedächtnis" bei trocknen Alkoholikern.
Ich merke, dass mich das Thema nicht zufrieden lässt und ich mich frage, ob es auch in der CoAbhängigkeit ähnliche Strukturen gibt.
Ich lese hier manchmal, wenn die Angehörigen denn Schritt tun und gehen, dass es sich anfühlen würde als seien sie auf Entzug. Ich kenne das vom ersten Mal, als ich mich damals von XY trennte.
Ich beobachte heute an mir, dass jeder Kontakt den ich mit XY habe bzw. hatte, mich total stresst und anspannt, mir reicht es manchmal schon, wenn ich von einer Freundin höre, dass sie ihn getroffen hat.
Bin ich alleine und bestehen keine Berührungspunkte, geht es mir gut. Will ich z.B. auf eine Veranstaltung, wo ich weiß, dass er da sein könnte, setzt es mich den ganzen Tag unter Druck.
Ich merke schon seit langer Zeit, dass das Einzige, was sich für mich gut anfühlt ein totale Kontaktsperre ist. Jede Begegnung und sei sie noch so kurz und harmlos, raubt mir Energie und wirft mich zurück - es ist immer wie ein kleiner Rückfall.
Ein Psychologe hat mir vor zwei Jahren gesagt, dass einzige wie man aus Suchtbeziehungen rauskommt, sei eine Kontaktabbruch für mindestens 2 Jahre.
Und so stelle ich mal die Aussage dahin:
der Alkoholiker sollte, besonders in der ersten Phase seiner Trockenheit jeglichen Kontakt mit Alkohol meiden- als Risikominimierung.
der Coabhängige sollte jeglichen Kontakt zu dem trinkenden Partner meiden - Risikominimierung.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ich würde mich über Eure Rückmeldungen freuen und bin gespannt, wie ihr das seht.
Viele Grüsse Martha