So, nun schreibe ich hier nochmal

  • Sorry, es ist wohl etwas verwirrend am Anfang, aber jetzt habe ich wohl die richtige Seite gfunden.
    Ich habe mich schon im Vorstellungsbereich vorgestellt.
    Mein Mann ist eindeutig Alkoholiker, ich habe es leider erst seit ein paar Jahren kapiert. Bin schon seit 29 Jahren mit ihm verheiratet, es ist ein schleichender Prozess. Gerade heute habe ich zur Bestätigung eine versteckte Flasche in einem Karton gefunden. Er wird durch seinen Alkoholkonsum immer vergesslicher, er ist Mitte 50. Wie wird sich das gesundheitlich für ihn entwickeln? Seit Wochen sehe ich, dass sein Augen leicht gelb sind.
    Er isst nicht mehr regelmässig, wird dünner, hustet wie verrückt, auch viel zu viele Zigaretten, hat manchmal zittrige Hände, etc..etc...
    Ich weiß nicht wo der Weg hinführt, ich kann da mit keinem drüber sprechen, will auch meinen erwachsenen Sohn nicht damit belasten.
    Ich habe Angst, dass er irgendwann nicht mal mehr arbeiten kann, dass ich ihn auch noch pflegen muss... Ich habe seit Jahrzehnten beruflich mit kranken Menschen zu tun, aber in der eigenen Familie, das ist doch selbst gemachtes Leid, da habe ich eigentlich kein Mitleid, mit solchen labilen Menschen. Ich weiß, dass ich mich trennen müsste, um dem ganzen Horror, der mich in Zukunft erwartet, zu entfliehen, aber ich habe dieses sch.. Mitleid. Vielleicht habt ihr einen Rat für mich? Macht es Sinn, dass ich mal zur Kur fahre und da mal nachdenke?
    LG Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Waldliebende,

    mal umgekehrt gefragt: Was hält dich bei ihm?

    Für mich kommt es so rüber, als wolltest du dich nur trennen, weil du Angst hast, dass er ein Pflegefall wird. (Ist nicht abwertend gemeint, nur so zum Verständnis)
    Oder dass er nicht mehr arbeiten kann, was ja noch nicht dasselbe ist.
    Oder gibt es noch andere Gründe.
    Wie ist denn euer Zusammenleben so?

    Würdest du bei ihm bleiben, wenn du wüsstest, dass er KEIN Pflegefall wird oder dass du ihn im Fall der Fälle nicht selbst pflegen müsstest?

    Was würde denn passieren, wenn er nicht mehr arbeiten kann?

    Ich stell diese Fragen, weil ich die Situation noch nicht ganz verstehe.

    Ansonsten: Alles, was du da an Symptomen nennst, könnte natürlich auf einen fortgeschrittenen Leberschaden hindeuten. Ich hab gelesen, dass die gelben Augen eigentlich erst ziemlich am Ende kommen.

    Ach, alles Spekulation hin und her.
    Wie geht es dir denn überhaupt mit ihm? Wie war eure Ehe bisher? Ist das jetzt nur die Spitze des Eisbergs von Unzufriedenheit?

    Liebe Grüße
    Doro

  • LG Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo, ich noch mal.

    Ich hab jetzt mal gelesen, was du im Vorstellungsbereich geschrieben hast, und kann die Sache jetzt etwas besser verstehen.
    Er ist also insgesamt so eher der friedliebende Typ Alkoholiker???

    Also, meine Meinung dazu:

    Variante A: Du bleibst aus Mitleid bei ihm. Er wird keinerlei Grund haben, mit dem Trinken aufzuhören. Solange alles okay zu sein scheint, wird er weiter machen, bis sein Körper irgendwann nicht mehr kann. Wann das sein wird, weiß kein Mensch. Das kann morgen sein oder in zehn Jahren oder in zwanzig. (Letzteres eher unwahrscheinlich).

    Variante B: Du sagst ihm, dass du es einfach nicht mehr aushältst, zu sehen, wie er sich kaputt säufst. Dann gehst du entweder oder du stellst ihm ein Ultimatum und gehst dann, wenn er sich nicht in Entzug und Therapie begibt. Wenn er daraufhin aktiv wird, hast du ihm viel mehr geholfen als wenn du alles weiter mitträgst. Wenn er nicht aktiv wird, hast du dein eigenes Leben gewonnen. Bei ihm ändert sich nichts.

    Er wird sich nich nur wegen der Trennung umbringen. Wenn er sich umbringt, dann, weil er sowieso schon am Rande steht.
    Man kann doch nicht sein eigenes Leben opfern, weil angeblich ein anderes daran hängt. DAs ist doch krank. Ich glaub auch nicht an sowas. Jeder Mensch hat doch einen natürlichen Überlebenswillen.
    Oder eben einen Todeswunsch.
    Das hängt doch nicht von Trennungen ab.

    Liebe Grüße
    Doro

  • So, jetzt hab ich noch deine anderen Antworten gelesen.

    Dann ist die Sache doch klar.

    Kein Respekt mehr, Ekel.
    Nichts hält dich mehr dort außer falsch verstandenem Verantwortungsbewusstsein.

    Du hast nur ein einziges Leben. Leb dein Leben.
    Seins hat er selbst versoffen.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Zitat von Doro

    So, jetzt hab ich noch deine anderen Antworten gelesen.

    Dann ist die Sache doch klar.

    Kein Respekt mehr, Ekel.
    Nichts hält dich mehr dort außer falsch verstandenem Verantwortungsbewusstsein.

    Du hast nur ein einziges Leben. Leb dein Leben.
    Seins hat er selbst versoffen.

    Liebe Grüße
    Doro

    Liebe Doro, ja das weiß ich ja, dass es keinen Sinn mehr macht.
    Wir fahren ja bald in den Urlaub und ich habe schon angedeutet, dass man
    sich im Urlaub erholen solllte und abends nicht nur bis zum Abwinken säuft...er guckt mich dann mit großen Augen an und sagt: Neiiiin, da hast du ja Recht, natüüüürlich werde ich nicht nur trinken. Bin mal gespannt, wie er es da dann heimlich machen will.
    Ich muss jetzt Schritt für Schritt planen, ich habe vor, ihn im Urlaub damit zu konfrontieren. Er weiß, dass ich eine sehr liebe Freundin habe, die weitgehends Bescheid weiß. Bei ihr könnte ich einziehen.
    Er wird mich natürlich belabern, was das Zeug hält. Er soll nur endlich ganz konkret wissen, dass ich voll im Bilde bin und dass er mir nichts mehr vormachen kann.
    Ich kann das nicht von heute auf morgen...
    Was denkst du darüber oder die Anderen hier?

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Dass ich voll im Bilde war,hat bei meinem nur dazu geführt,dass er versucht hat,mich für total verrückt zu erklären....nachdem er vorher alles an manipulation aufgeboten hat,was man sich nur denken kann.
    Aber ich versteh dich...als ich endlich deutlich wurde,hatte ich natürlich die heimliche Hoffnung,dass sich JETZT was ändert.
    Und war bereit,noch mehr Quatsch zu glauben als vorher.
    So war es bei mir.
    Und Urlaub finde ich schwierig....da glauben doch alle immer....ist vll gar nicht so schlimm.
    Weil man da in einer anderen Stimmung ist.
    Gruß
    Susanni

  • Liebe Susanni,
    ich möchte damit einfach einen Anfang erreichen, damit er endlich mal sieht,
    dass ich nicht blind bin und dann auch im Nachhinein versteht, warum ich ihn verlasse. Es ist ja nicht so, dass ich ihn nie darauf angesprochen habe, aber er hat es immer heruntergespielt.
    Ich weiß, dass er mich davon abhalten möchte, ich weiß, dass er mich nicht verlieren möchte.
    Er liebt mich ja nageblich so sehr. Aber ist das seine Art, mir seine angebliche Liebe zu zeigen?
    Er hat im Suff sogar mehrmals gesagt, dann hau doch ab,ich komme auch ohne dich klar. Es war bitterböse für mich, am nächsten tag tat es ihm dann wieder so leid. Nur um mich zu halten, hat er einen Urlaub zusammen gespart, er will mir mal was bieten, ich habe es ja verdient, sagt er.Sieht aber nicht, dass ich das nicht brauche, sondern einen Partner, der im Leben steht und nicht so eine jämmerliche Figur abgibt.
    Ich habe ja schon vile zu lange gewartet, es hätte schon lange beendet sein können....

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • mach DU dir doch keine vorwürfe.
    Das Furchtbare ist doch,dass man ununterbrochen für 2 denkt.
    Wieviel Kraft das kostet?
    Meine Kinder haben da am meisten gelitten..und die sind schon groß.
    Man ist doch irgendwie immer bei IHM.
    Du brauchst doch keinen Urlaub...du brauchst einen Partner,der nicht säuft.
    LG
    Susanni

  • Eben, das ist der Punkt, das hast du super ausgedrückt, man denkt ununterbrochen für Zwei. Unser Sohn hat als Jugendlicher auch darunter gelitten, obwohl es da noch nicht sooo akut war. Er hat sich auch sehr geekelt, wenn sein Vater ihn mit einer "Fahne" wegen irgendwas zurechtgewiesen hatte. Später hat er ihn dann auch nicht mehr sehr ernst genommen, er hat das alles schnell durchblickt. Aber er würde niemals wollen, dass wir uns trennen. er hat Mitleid, der arme Papa, ist ja so ein Schlechter nicht.
    Ich kann es ihm nicht verdenken, er hat die letzten Jahre auch nicht alles mitbekommen, weil er ausgezogen war. Und das ist auch gut so, denn er soll sein eigenes Leben geniessen und nicht Kindermädchen für Papa spielen. Er hat nämlich auch so ein Helfersyndrom wie ich.
    Darf ich fragen, wie lange es bei dir gedauert hat, bis du dich getrennnt hast? Wenn ich heute nicht mehr antworte, dann bitte nicht wundern, ich muss gleich arbeiten gehen.
    LG Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Waldliebende,

    ich kann und will Dir nicht raten. Ich schildere Dir nur meine Erfahrungen, ziehe deine Schlüsse selbst daraus.

    Ich befinde mich derzeit in der Trennungsphase, d.h. meine Frau (mit der ich im Oktober dann dreissig Jahre verheiratet sein werde) ist derzeit in stationärer Behandlung. Wenn sie von dort zurück kommt, wird räumlich getrennt. Mir wäre es am liebsten, sie käme nicht mehr in deas gemeinsame Haus zurück, dann könnten die noch hier wohnenden beiden Kinder, die ebenfalls noch im Haus wohnende Schwiegermutter und ich nämlich unser gewohntes Leben weiterführen. Will sie unbedingt zurück und setzt sie dies juristisch durch, dann werde ich das Haus verlassen- und mit der Bank die Zwangsversteigerung betreiben. Das heißt im Klartext: kommt sie zurück, geht alles den Bach runter.

    Zur Vorgeschichte: meine Frau ist die erwachsene Tochter eines Alkoholikers, aber wie ihr Vater nicht von der friedfertigen Sorte. Sobald sie einen gewissen Pegel erreicht hat, wird sie bösartig und aggressiv. So richtig unerträglich ist die Situation seit ca. fünf Jahren, seit ihr Vater gestorben ist. Sie hat heimlich getrunken, überall im Haus fanden (und finden sich noch!) leere, volle oder halbvolle Flaschen. Die Kinder, vor allem der Jüngste (13) haben sehr unter dieser Situation gelitten. Sie haben sich für die peinlichen öffentlichen Auftritte ihrer Mutter geschämt.
    Nach einem Schockerlebnis vergangenen November war sie zwar innerhalb von zwei Tagen trocken, ohne Hilfe von aussen. Dafür ist sie jetzt psychisch neben der Spur.
    Seit sei weg ist, ist es in unserem Haus so ruhig, friedlich und harmonisch wie noch nie.

    Kurzum und zusammengefasst: hätte ich ihr die letzten vier, fünf Jahre jeden Tag eine Flasche Fusel dazugestellt, hätte ich heute viel weniger Probleme. Die restliche Familie wäre intakt, und wir alle könnten ein selbstbestimmtes Leben führen.

    idS Daniel

    Angehöriger

  • Lieber Daniel, das ist ja furchtbar, was du und deine Familie da mitmachen müsst. Besonders schlimm finde ich, wenn Kinder involviert sind.
    Ich höre da richtig Hass bei dir raus und es verwundert mich nicht einmal.
    Als Co.Alkoholiker macht man wohl so viele Phasen durch.
    Bei meinem Mann ist es so, dass er früher nur lustig war, heutzutage wird er schon mal eher agressiv, aber eher selten. Ich weiß schon wo das auf Dauer hinführt. Eigentlich wollte ich ihn ja erst im Urlaub auf seinen Alkoholkonsum ansprechen, aber heute war die Gelegenheit günstig.
    Ich habe ihn einfach ganz sachlich und ruhig darauf angesprochen, er war nämlich gerade nüchtern (glaube ich zumindest).
    Erstaunlicherwiese hat er zugegeben, dass es ihm "schon" selbst aufgefallen ist, dass er zuviel trinkt. Er macht sich wegen seiner gelben Augen wohl doch Gedanken. Erst meinte er, dass er kein Alki ist und dass das nur eine dumme Angewohnheit ist...Aber ich weiß es besser und konnte ihn auch davon überzeugen, dass ein Mensch der täglich trinkt eben ein Alkoholiker ist.
    Er will es nun einschränken, mal sehen, ich glaube nicht an eine dauerhafte Änderung seinerseits, so blauaügig bin ich in meinem Alter nun wirklich nicht. Die Gefahr ist groß, dass er es dann heimlich tut. Die versteckten Flaschen deiner Frau sprechen da Bände und ich hatte gestern ja auch eine versteckte gefunden, unglaublich, dass ein Mensch so tief sinken kann.
    Ich finde es sehr traurig für dich, dass du evtl. sogar dein Haus opfern musst und du kannst nichts daran ändern?
    Meinem Mann habe ich jedenfalls eindeutig gesagt, dass eine Trennung für mich unvermeidbar ist, sollte dieser Zustand andauern.
    Ich habe schon viel mit ihm mitgemacht, habe vieles verziehen, aber irgenwo gibt es Grenzen. Ich bin auch noch da.
    Und Daniel, auch du musst jetzt nur an dich und deine Kinder denken.
    Ich danke dir, dass du mir geschrieben hast und freue mich, wenn du weiter in Kontakt mit mir bleibst, wenn du magst kannst du dich gerne mit mir austauschen. Ich habe nicht täglich Zeit zu antworten, aber ich werde immer wieder hier reingucken.
    Viel Kraft und alles Gute
    Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Waldliebende,

    lass Dir keine falschen Hoffnungen machen. Ein Alkoholiker hat immer lebenslänglich, d.h. er kann nicht kontrolliert trinken. Deshalb kann auch kein Alki "weniger" trinken. Lies Dich hier durch das Forum rauf und runter- hier schreiben Praktiker, die es allesamt am eigenen Leib erlebt haben. Ob als Betroffener oder Angehöriger. Und niemand hier dramatisiert etwa unnötig- im Gegenteil; ich glaube, dass die meisten gar nicht so ausführlich beschreiben können was sich bei ihnen abgespielt hat.

    Es gibt in deinem Fall keine Alternative: aufhören, d.h. dein Mann MUSS trocken werden - oder Ende. Und eine angedrohte Konsequenz, die nicht durchgesetzt wird, ist nichts wert. Aus diesem Grund gehen wir in unserer Firma mit Alkoholikern wie folgt um: Kündigung ohne Wenn und Aber. Wiedereinstellung nach erfolgreich abgeschlossener Langzeittherapie. So wirst Du auch in deiner Situation verfahren müssen: trenne dich von deinem Mann. Wenn er die Therapie hinter sich hat, könnt ihr euch immer noch überlegen, ob ihr wieder zusammen leben wollt.

    Es tut mir leid, dass ich Dir nicht mehr Hoffnung machen kann. Aber letzendlich wird das der Weg sein....

    idS Daniel

    Angehöriger

  • Hallo Waldliebende,

    schöner Name, ich liebe auch den Wald.

    Zitat

    Ob als Betroffener oder Angehöriger. Und niemand hier dramatisiert etwa unnötig- im Gegenteil; ich glaube, dass die meisten gar nicht so ausführlich beschreiben können was sich bei ihnen abgespielt hat.

    Ich kann dem nur Recht geben. Das hier ist ein offener Bereich. Jeder kann hier lesen. Da werden Geschichten nicht aufgeschrieben, da das ja auch anonüm sein soll. Aber es steht hinter vielen Schiksalen hier ein enormer Leidenskampf für jeden mit seiner ganz eigener Geschichte.

    Ich kenne die Versprechen all zu gut, "Ich trinke weniger" oder "Ich bin kein Alkoholiker, da gibt es andere die trinken mehr wie ich" oder oder oder. Alles Lügen, vortäuschen falscher Tatsachen und Verläumnungen. Ein Alkoholkranker wird IMMER läugnen das er Krank ist, bis er den Tiefsten Punkt erreicht hat, den er erreichen kann. Dann wird er vielleicht einsehen, das er Hilfe braucht. Manche machen Therapie und fallen hinterher wieder ins gleiche Muster. Andere Packen das.

    Ich habe nie erlebt das einer es wirklich geschafft hat nur weniger zu trinken. Entweder aufhören und keinen Tropfen Alkohol mehr trinken oder weiter machen. Dazwischen gibt es nichts. Zudem sind Therapien und Selbsthilfegruppen sehr förderlich um dann auch trocken zu bleiben. Nur ganz wenige schaffen es für sich ohne Hilfe von aussen mit ihrem eigenen Willen durchzuhalten.Die meissten Erfolgsgeschichten sind diejenigen, wo der Kranke Mensch dann am Boden angelangt ist und sich für sich selbst Hilfe gesucht hatte.

    Das mal zu dem Thema Alkoholiker. Mehr kann und will ich dazu auch garnicht mehr schreiben. Mein Ex Mann und meine Mutter sind Alkoholiker. Beide nach dem gleichen Muster und ich habe mich vor fast 10 Jahren vom dem Mann getrennt. Drei Kinder allein grosgezogen ohne Hilfe von diesen Menschen, denn die können sich ja nicht einmal selber helfen.

    Wichtig war es die Gedanken nicht mehr auf diese Menschen zu verlagern. Die sind krank und die beste Hilfe ist ihnen keine Hilfe zu geben. Dann müssen sie sich anderst Hilfe holen.

    Wie gehe ich als Angehörige damit um? Am besten ist für mich in meiner Situation diesen Menschen eine innere Grenze zu setzen. Ich bin nicht mehr für die da. Ich lebe mein eigenes Leben und meine Bedürfnisse. Ich lasse beide weiter machen, denn ich distanciere mich und gebe ihnen die eigene Verantwortung zurrück. Es ist ihr Leben und sie dürfen machen was sie wollen, aber das bitte ohne mich.

    Grenzen ziehen und sich trennen ist da für mich die einzige Lösung.Oder weiter machen und akzeptieren das es so ist wie es ist und sich nicht beschweren.Daran wirst du aber zu grunde gehen.

    Ich finde toll wie Daniel das beschrieben hat. "Ich trenne mich von dir. Wenn du es geschafft hast und trocken bist können wir schauen ob wir es dann noch miteinander leben wollen oder nicht".Dann anfangen das eigene Leben aufzubauen für sich selbst zu schauen und unabhängig zu werden.

    Liebe Grüße
    Melanie

  • Zitat von DanielG

    Hallo Waldliebende,

    lass Dir keine falschen Hoffnungen machen. Ein Alkoholiker hat immer lebenslänglich, d.h. er kann nicht kontrolliert trinken. Deshalb kann auch kein Alki "weniger" trinken. Lies Dich hier durch das Forum rauf und runter- hier schreiben Praktiker, die es allesamt am eigenen Leib erlebt haben. Ob als Betroffener oder Angehöriger. Und niemand hier dramatisiert etwa unnötig- im Gegenteil; ich glaube, dass die meisten gar nicht so ausführlich beschreiben können was sich bei ihnen abgespielt hat.

    Es gibt in deinem Fall keine Alternative: aufhören, d.h. dein Mann MUSS trocken werden - oder Ende. Und eine angedrohte Konsequenz, die nicht durchgesetzt wird, ist nichts wert. Aus diesem Grund gehen wir in unserer Firma mit Alkoholikern wie folgt um: Kündigung ohne Wenn und Aber. Wiedereinstellung nach erfolgreich abgeschlossener Langzeittherapie. So wirst Du auch in deiner Situation verfahren müssen: trenne dich von deinem Mann. Wenn er die Therapie hinter sich hat, könnt ihr euch immer noch überlegen, ob ihr wieder zusammen leben wollt.

    Es tut mir leid, dass ich Dir nicht mehr Hoffnung machen kann. Aber letzendlich wird das der Weg sein....

    idS Daniel

    Tach lieber Daniel,
    sicher hast du recht mit dem, was du schreibst.
    Du glaubst, doch nicht, dass mein Mann die Einsicht hat, eine Therapie
    machen zu müssen. Soooo schlimm ist es nun doch nicht....
    Nun hat er mit den guten Vorsätzen vor ein paar Tagen begonnen.
    Das Ganze hat genau einen Tag angehalten. Dann abends 2 Drinks. "Ich mache das nur noch, wenn ich frei habe..."
    Heute, vor seiner Nachtschicht dann am Nachmittag seine Entschuldigung:
    " Ich habe mir nur einen Drink gemacht, ein ganz kleines Pony.."
    Pony??? Jetzt wird das vorsichtshalber verniedlicht, so einen blöden Ausdruck habe ich noch nie gehört.
    Ich sage da nichts mehr zu, beobachte erstmal noch eine Weile.
    Ich bin ehrlich zu ihm gewesen und habe ihm gesagt, wo unser Weg hinführen wird, aber er glaubt`s wohl nicht, obwohl er Angst in den Augen hat. Heute habe ich ihn gebeten seine leeren Flaschen zu entsorgen, die alle in Kästen "aufbewahrt" werden und nur alle 2 Monate von der Müllabfuhr gesondert abgeholt werden. Vor einer Woche hatte er es aber vergessen, ja, ich meine man vergisst gerne mal was, was einem peinlich ist. Nun musste er sie heute eben selber entsorgen. Habe ihn dann gefragt, was er zu der Menge von 2 Monaten sagt. "Ja, das ist schon erschreckend", meinte er.
    Wie lange mache ich das schon mit, wie oft war es mir peinlich, wenn er
    die Kästen an die Strasse stellt und alle Nachbarn, die nicht blind sind, können sehen was Fam....so in einer gewissen Zeit trinkt. Soviel Marmelade kann ich gar nicht in 2 Monaten essen, dass die Schnapsbuddeln davon überdeckt werden könnten. Ich frage mich nur, warum ich so lange weggeschaut habe. Verdrängt habe ich es, immer wieder.
    Nur, von heute auf morgen kann ich nichts ändern, nach fast 29 Ehejahren.
    LG Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Waldliebene!
    Ich wünsche trotzalldem einen sehr schönen Urlaub. Endlich habe ich Zeit gefunden wieder zu schreiben.
    Ja, da hat du Recht eigentlich sind es DanielG Seiten und es ist nicht fair
    nur über seine Probleme zu schreiben.
    Deshalb antworte ich dir jetzt besser hier, habe selber keine Seite.
    Wie ich das erstemal hier geschrieben habe bekammt ich direkt die Antwort: Trennt Dich!
    Aber so einfach ist das alles ja auch nicht .Man ist so lange Zeit zusammen, hat Familie,hat Wohnung, man hat alles zum Teil miteinander erlebt.Und dann einfach die Koffer packen? Und dann wohin??
    Habe auch zuhause großen Aussprache gehabt. Zum Anfang eisiges Schweigen, aber es wird besser.Sieht es auch ein??
    Er will sich ja nicht von mir trennen, muß jetzt aber einsehen das er
    wirklich die Notbremse ziehen muß, sonst muß es eine Entscheidung
    geben für uns !! Warten wir es mal ab was noch kommen mag?
    Wie sieht es bei dir so aus?Wäre schön wenn du dich mal wieder melden würdest?

    LG
    Mohn

  • Hallo,

    @ Mohn!

    Du schreibst ja hier, dass du selbst noch keine Seite hast. Na dann, richte sie dir doch ein! Das ist ganz leicht und tut nicht weh :wink: . Du machst "neues Thema" und denkst dir eine Überschrift aus, wie dein Fädchen heißen soll. Da kannst du dann immer reinschreiben, was dich so bewegt.

    Und du wirst ja dann auch gezielt für dich Antworten bekommen. Und jeder, der Interesse hat, kann dir direkt schreiben und es ist übersichtlich, für alle und vor allem für dich.

    Ich freu mich da drauf, von dir zu lesen, in deiner eigenen Geschichte.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Mohn,
    schön, dass du mir geschrieben hast.
    Ja, wie sieht es aus...? Noch reisst er sich zusammen.
    Er teilt sich seine Drinks ein, d.h. dass er nicht mal die Hälfte von dem trinkt
    was er sonst zu sich genommen hat.
    Am Tage trinkt er nun nicht mehr.Auch nicht mehr täglich. Der Schuss vor`n Bug hat wohl erstmal gesessen, die Betonung liegt auf erstmal.
    Ich sehe das nicht durch eine rosarote Brille, es ist mir klar, dass er
    jederzeit in sein altes Muster verfallen kann...wird?
    Ich weiß es nicht. Im Moment freue ich mich einfach auf einen
    wohlverdienten Urlaub, danke für deine netten Wünsche.
    Mein Mann hat sich fest vorgenommen, dass er es dort nicht übertreibt.
    Er will sich erholen und nicht jeden Abend betrunken ins Bett gehen.
    Auch wenn hier jetzt wieder alle aufschreien, ich werde ihn bremsen, wenn er mit Raki und Ouzo übertreiben sollte. Noch hört er auf mich.
    Mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen, liebe Mohn.
    Ich bin gerade dabei die Koffer zu packen, muss noch 2 Maschinen Wäsche wegwaschen, wenn ich am Montag abdüse, soll hier alles ordentlich sein. Nun gehe ich mit meinem Hund eine runde Gassi, er steht schon in den Startlöchern.
    Bis dann, alles Gute für dich und melde dich wieder.
    LG Waldliebende

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Guten Morgen Waldliebende,

    als ich Dein Posting gelesen habe, haben sich mir die Nackenhaare gesträubt und ich war am Überlegen, Dir meine Gedanken dazu schreibe. Ich habe mich für ja entschieden.

    Wenn ich lese, dass Du schreibst : "ich werde ihn bremsen, wenn er mit Raki und Ouzo übertreiben sollte. Noch hört er auf mich. " Frage ich mich, ob es Dir Spass macht, Deinen Partner so zu kontrollieren und zu erziehen? Mal ganz provokant gefragt, bist Du seine Mutter oder Frau?

    Gleichzeitig kommen Erinnerungen hoch an gemeinsame Urlaube mit XY. Gingen wir mittags in ein Cafe, fragte ich mich schon vorher: " na wird er Bier oder Wasser trinken?" Machte ich was alleine oder er, ging mir nur durch den Kopf, na kommt er mit Fahne zurück? Gingen wir abends weg, zählte ich seine Biere oder Weine.. Oh man, war das anstrengend. Den ganzen Tag ging mir dieser Sch... Alkohol durch den Kopf. Wir haben uns teilweise so deswegen gestritten, dass ich heulend im Bett lag. Wir waren an wirklich wunderschönen Plätzen auf dieser Welt, deren Schönheit ich an manchen Tagen nicht mehr wahr nehmen konnte, durch diesen ständigen Alkohol als Begleiter.

    Ich bin so froh, dass ich das nicht mehr mitmachen muss und ich hoffe, dass Du einen entspannteren Urlaub verleben kannst.

    Liebe Grüsse Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

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